FALLBESCHREIBUNG - EDOCTRAINER
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Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 Fallbeschreibung 37-jährige Patientin. Sie befindet sich in der 11. Schwangerschaftswoche (SSW) ihrer ersten Schwangerschaft und lässt in ein Ersttrimester-Screening (First-Trimester-Screening) durchführen. Anregung: Listen Sie auf, welche Verdachtsdiagnosen mit dem First-Trimester-Screening abgeklärt werden können! Auf www.edoctrainer.de finden Sie ein interaktives Material zu Auf www.edoctrainer.de finden Sie ein interaktives Material zu diesem Bild. diesem Bild. Fetale Zytogenetik Ultraschalluntersuchu ng Karyogramm Fetale Ultraschalluntersu chung Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 1 / 13
Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 Fragen zum Fall 1. Das Ersttrimester-Screening basiert auf einer computergestützten kombinierten Auswertung von vier Messwerten, um die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer fetalen Trisomie 21, 18 oder 13 in der 11. bis 13. Schwangerschaftswoche zu ermitteln. Welcher Parameter wird im Rahmen des Ersttrimester-Screenings nicht bestimmt? (A) Alter der Schwangeren (B) Mütterliche Serumbestimmung von pregnancy-associated Plasma Protein A (PAPP-A) (C) Mütterliche Serumbestimmung des beta humanen Choriongonadotropins (ßhCG) (D) Mütterliche Serumbestimmung des humanen Wachstumshormons (hGH) (E) Fetale Ultraschalluntersuchung 2. Betrachten Sie die fetale Ultraschalluntersuchung! Welche Aussage ist richtig? (A) 1 zeigt auf den Thymus. (B) 2 zeigt auf einen Fuß. (C) 3 zeigt auf die Nabelschnur. (D) 4 zeigt auf die Haut. (E) 5 zeigt auf die Plazenta. 3. Beim Ersttrimester-Screening wurde eine erweiterte fetale Nackentransparenz (NT) festgestellt. Welche der aufgelisteten Ursachen kommt beim isolierten Befund einer erweiterten fetalen Nackentransparenz am ehesten in Betracht? (A) Trisomie 5 des Feten (B) Leberzysten (C) Fetale Clostridien-Infektion (D) Fetaler 47,XXY Chromosomensatz (Klinefelter-Syndrom) (E) Falsch positiv bei gesundem Feten Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 2 / 13
Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 4. Welche Untersuchung liefert eine sichere diagnostische Aussage hinsichtlich fetaler Trisomie? (A) Erweiterter Fehlbildungsultraschall in der ca. 20. Schwangerschaftswoche (SSW) (B) Acetylcholinesterase-Messung (ACHE) im Fruchtwasser (C) Chromosomenpräparation aus Plazentazotten nach Chorionzottenbiopsie (chorionic villus sampling = CVS) (D) Chromosomenanalyse an mütterlichen Lymphozyten (E) Sonografische Vermessung des fetalen Nasenbeins 5. Betrachten Sie das vorliegende Karyogramm aus der Chorionzottenbiopsie! Welcher zytogenetische Befund liegt vor? (A) Freie Trisomie 21 (B) Robertson-Translokationstrisomie 21 (C) Mikrodeletion 22q11.2 (D) Subtelomer-Deletion Chromosom (E) Mosaik 6. Die nachfolgende Chromosomenanalyse bei den Eltern ergab eine balancierte Robertson-Translokation (45,XY,der(14;21)(q10;q10)) des Vaters. Wie hoch ist die Wiederholungswahrscheinlichkeit für eine Robertson-Trisomie bei einem zukünftigen Kind des Paares? (A) 75-100% (B) 50-75% (C) 15-50% (D) < 1-15% (E) 0% Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 3 / 13
DIAG Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 Diagnose zum Fall DIAGNOSENBLATT Robertson-Translokationstrisomie 21: 46,XX,der(14;21)(q10;q10),+21 Merke: Alleine die Chromosomenanalyse aus Zellen der Fruchtanlage (Amnionzentese, Chorionzottenbiopsie oder fetales Nabelschnurblut) erlaubt eine definitive diagnostische Aussage für das Vorliegen einer fetalen Chromosomenaberration! Wird bei der fetalen Ultraschalluntersuchung eine erweiterte Nackentransparenz festgestellt, ist dies lediglich als Verdacht auf eine fetale Chromosomenaberration zu bewerten! Auflösung der Nummerierung: Fetale Ultraschalluntersuchung: 1: Herz DIAGNOSENBLATT 2: Hand 3: Gesicht 4: Haut 5: Amnionmembran NT: Nackentransparenz Karyogramm der Chorionzottenbiopsie: 6: Robertson-Translokationstrisomie 21: 46,XY,der(14;21)(q10;q10),+21 DIAGNOSENBLATT ICD-10 Diagnosen Kapitel ICD-10 Diagnose zu finden im Bild Kommentar XV. Schwangerschaft, O28.3 Abnormer Fetale Geburt und Ultraschallbefund bei Ultraschalluntersuchu Wochenbett Schwangerschafts-Scr ng eening XV. Schwangerschaft, O28.3 Abnormer Geburt und Ultraschallbefund bei Wochenbett Schwangerschafts-Scr Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 1 / 10
DIAG Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 eening XV. Schwangerschaft, O28.3 Abnormer DIAGNOSENBLATT Geburt und Ultraschallbefund bei Wochenbett pränataler Screeninguntersuchun g XVII. Angeborene Q90.2 Trisomie 21, Karyogramm Fehlbildungen, Translokation Deformitäten und Chromosomenanomali en XVII. Angeborene Q90.2 Trisomie 21, Fehlbildungen, Translokation Deformitäten und Chromosomenanomali en XXI. Faktoren, die den Z36.3 Pränatales Screening Fetale Gesundheitszustand auf Fehlbildung mittels Ultraschalluntersuchu beeinflussen und zur Ultraschall ng Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen XXI. Faktoren, die den Z36.3 Pränatales Screening DIAGNOSENBLATT Gesundheitszustand auf Fehlbildung mittels beeinflussen und zur Ultraschall Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen DIAGNOSENBLATT Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 2 / 10
DIAG Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 DIAGNOSENBLATT Richtige Lösungen zu den Fragen 1. (D), 2. (D), 3. (E), 4. (C), 5. (B), 6. (D) DIAGNOSENBLATT DIAGNOSENBLATT Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 3 / 10
DIAG Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 Fragen zum Fall mit Kommentaren DIAGNOSENBLATT 1. Das Ersttrimester-Screening basiert auf einer computergestützten kombinierten Auswertung von vier Messwerten, um die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer fetalen Trisomie 21, 18 oder 13 in der 11. bis 13. Schwangerschaftswoche zu ermitteln. Welcher Parameter wird im Rahmen des Ersttrimester-Screenings nicht bestimmt? (A) Alter der Schwangeren Mit zunehmendem mütterlichem Alter steigt infolge des sich dadurch verlängernden Arrests der Oozyten in der Prophase der Meiose II die statistische Wahrscheinlichkeit einer zufälligen Fehlverteilung der Chromosomen. Resultat kann eine de novo fetale Trisomie (sog. mütterliches Alterrisiko) sein: im Alter von 35 Jahren beträgt die Wahrscheinlichkeit ca. 0,3 % für die Lebendgeburt eines Kindes mit Trisomie 21, im Alter von 40 Jahren ca. 1%, im Alter von 45 Jahren Plateau bei ca. 3,5-4%). (B) Mütterliche Serumbestimmung von pregnancy-associated Plasma Protein A (PAPP-A) DIAGNOSENBLATT Die PAPP-A ist eine Metalloproteinase, die in den Trophoblastzellen der Fruchtanlage gebildet wird und im Regelkreis der fetalen Wachstumskontrolle wirkt. Beim Vorliegen einer Trisomie 21, 18 oder 13 sind die mütterlichen Serumwerte für PAPP-A durchschnittlich niedriger als bei chromosomal unauffälligen Feten. (C) Mütterliche Serumbestimmung des beta humanen Choriongonadotropins (ßhCG) Die ß-Untereinheit des Glykoproteins hCG wird in der Plazenta produziert. Die mütterlichen Serumwerte für ß-hCG sind bei Trisomie 21 erhöht und bei Trisomie 18 und 13 erniedrigt. (D) Mütterliche Serumbestimmung des humanen Wachstumshormons (hGH) Für das humane Wachstumshormon (hGH) besteht keine bekannte Korrelation mit dem Karyotyp (Chromosomenausstattung) des Feten. (E) Fetale Ultraschalluntersuchung Das Ziel der Ultraschalluntersuchung ist es, die Breite des fetalen Nackenödems [entspricht der DIAGNOSENBLATT Nackentransparenz bzw. nuchal translucency (NT)] zu bestimmen. Dieses subkutane Ödem tritt passager auf und stellt sich in der Sonografie echoarm dar. Bei einer fetalen Trisomie liegt die NT (> 3 mm) über dem Normwert von 1,5-2 mm gesunder Feten in der 11. bis 13 Schwangerschaftswoche. Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 4 / 10
DIAG Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 2. Betrachten Sie die fetale Ultraschalluntersuchung! Welche Aussage ist richtig? DIAGNOSENBLATT (A) 1 zeigt auf den Thymus. 1 zeigt auf das Herz. (B) 2 zeigt auf einen Fuß. 2 zeigt auf die eine Hand. (C) 3 zeigt auf die Nabelschnur. 3 zeigt auf das Gesicht. (D) 4 zeigt auf die Haut. 4 zeigt auf die Haut des Hinterhaupts. Achten Sie bitte auf die Transparenz (= echoarm) des Gewebes unterhalb der Haut im Bereich des Nackens! An dieser Stelle wird die Nackentransparenz (NT) gemessen (gelbe Markierung: NT). (E) 5 zeigt auf die Plazenta. 5 zeigt auf die Amnionmembran. DIAGNOSENBLATT DIAGNOSENBLATT Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 5 / 10
DIAG Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 3. Beim Ersttrimester-Screening wurde eine erweiterte fetale Nackentransparenz (NT) festgestellt. Welche der aufgelisteten Ursachen kommt beim isolierten Befund einer erweiterten fetalen Nackentransparenz am ehesten in DIAGNOSENBLATT Betracht? (A) Trisomie 5 des Feten Nur wenige Trisomien des Menschen sind überhaupt mit einer länger bestehenden Schwangerschaft vereinbar. Es handelt sich überwiegend um Trisomien der kleineren Chromosome 13-22, wobei nur die Feten mit Trisomien 13, 18 oder 21 in einem jeweils kleinen Prozentsatz überhaupt bis zur Geburt überleben. (B) Leberzysten Eine fetale Leberzyste ist ein sehr seltener pränatal-sonografischer Befund ohne bekannten Zusammenhang mit erweiterter fetaler NT. (C) Fetale Clostridien-Infektion Der fetale Darm ist steril und eine fetale Clostridieninfektion ist nur im Rahmen einer Sepsis (z.B. nach Amniozentese in seltenen Einzelfällen) berichtet. Dann handelt es sich um ein akutes Geschehen mit einer hohen fetalen Mortalität. Fetale Infektionen, die sehr wohl eine erweiterte fetale NT bei einem chromosomal DIAGNOSENBLATT gesunden Feten auslösen können, sind virale Infektionen wie z.B. Zytomegalie- und Parvovirus B19 oder parasitäre Infektionen wie Toxoplasmose. (D) Fetaler 47,XXY Chromosomensatz (Klinefelter-Syndrom) Ein Zusammenhang zwischen Klinefelter-Syndrom und NT ist nicht bekannt. (E) Falsch positiv bei gesundem Feten Eine erweiterte NT ohne andere Befunde weist lediglich auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für chromosomale Auffälligkeiten des Feten hin, aber mit einer gewissen falsch positiven Rate. So haben z.B. nur 5 % (!) der Feten mit einer isolierten NT zwischen 2,5 und 3,4 mm tatsächlich eine Aneuploidie, 2% eine angeborene Organfehlbildung bei normalem Chromosomensatz, und 93% der Lebendgeborenen sind völlig gesund (Souka 2005, Spencer 2006). DIAGNOSENBLATT Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 6 / 10
DIAG Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 4. Welche Untersuchung liefert eine sichere diagnostische Aussage hinsichtlich fetaler Trisomie? DIAGNOSENBLATT (A) Erweiterter Fehlbildungsultraschall in der ca. 20. Schwangerschaftswoche (SSW) Der erweiterte Fehlbildungsultraschall um die 20. SSW kann zusätzliche Anhaltspunkte für eine Trisomie 21 ergeben, aber das Vorliegen einer Trisomie nicht diagnostisch beweisen. (B) Acetylcholinesterase-Messung (ACHE) im Fruchtwasser Die ACHE-Messung erlaubt keine spezifische Aussage hinsichtlich einer fetalen Trisomie 21. Die ACHE-Messung im Fruchtwasser ist der sensitivste Parameter für einen fetalen Neuralrohrdefekt (Spina bifida), der aber durch das zunehmende Auflösungsvermögen der pränatal-lsonographischen Untersuchung verdrängt wird. (C) Chromosomenpräparation aus Plazentazotten nach Chorionzottenbiopsie (chorionic villus sampling = CVS) Nur die Chromosomenanalyse aus Zellen der Fruchtanlage (Chorionvilli, Amniozyten oder fetales Nabelschnurblut) erlaubt eine definitive diagnostische Aussage, ob eine fetale Chromosomenaberration DIAGNOSENBLATT vorliegt. In erfahrenen Händen liegt das zusätzlich Eingriffs-(Abort-)Risiko nach CVS und Fruchtwasserpunktion (Amniozentese) in der Größenordnung 0,3-0,5%, bei der Nabelschnurpunktion gestationsabhängig bei mindestens 1-2%. Bei der CVS ergeben sich tendenziell etwas häufiger (ca. 0,5-1%) chromosomale Mosaike, die ggf. durch nochmalige Punktion eines anderen Zelltyps (Amniozentese oder Nabelschnurpunktion) überprüft werden können. Die Chorionzottenbiopsie wird in der Regel ab der 11. SSW durchgeführt, also so früh wie möglich. Im Fall eines Abbruchs kann dieser evtl. dann noch per Ausschabung durchgeführt werden und nicht durch Einleitung einer (für die Frau belastendere Erfahrung) "Kleinen Geburt" (frühzeitige induzierte Wehen), die häufig 2-3 Tage dauert (!), weil der Uterus noch gar nicht auf Wehen eingestellt ist. (D) Chromosomenanalyse an mütterlichen Lymphozyten Die lichtmikroskopische Chromosomenanalyse mütterlichen Bluts erlaubt keine Aussage über die DIAGNOSENBLATT tatsächliche chromosomale Ausstattung des ungeborenen Kindes. (E) Sonografische Vermessung des fetalen Nasenbeins Die Länge des fetalen Nasenbeins ist ein sonomorphologisches Merkmal und erlaubt keine sichere diagnostische Aussage über den fetalen Karyotyp. 5. Betrachten Sie das vorliegende Karyogramm aus der Chorionzottenbiopsie! Welcher zytogenetische Befund liegt vor? Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 7 / 10
DIAG Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 (A) Freie Trisomie 21 DIAGNOSENBLATT Eine freie Trisomie 21 entspricht dem Vorliegen eines gesonderten dritten Chromosoms 21 im fetalen Chromosomensatz. Sie stellt mit ca. 95% den größten Anteil aller Trisomien 21 und entsteht zufällig meistens durch non-disjunction in der mütterlichen Meiose II. Dieser Vorgang wird durch das erhöhte maternale Alter begünstigt. (B) Robertson-Translokationstrisomie 21 Bei der Robertson-Translokationstrisomie 21 liegen 3 Kopien eines Chromosoms 21 vor, wobei die dritte Kopie mit einem anderen akrozentrischen Chromosom (13-15, 21, 22) verbunden ist. Die akrozentrischen Chromosomen zeichnen sich durch einen sehr kurzen p-Arm aus, der hochrepetitive DNA enthält und verzichtbar ist. So gehen bei der Robertson-Translokation zwischen einem Chromosom 14 und einem Chromosom 21 die beiden kurzen Arme dieser beiden Chromosomen verloren und es findet eine Verbindung im Bereich der Zentromere statt (der(14;21)(q10;q10) (Markierung 6). Klinisch wirkt sich DIAGNOSENBLATT eine Robertson-Translokationstrisomie 21 nicht anders aus als eine freie Trisomie 21. In beiden Fällen liegt ein Down-Syndrom vor. Bei ca. 3-5% aller Patienten mit Down-Syndrom liegt eine Robertson-Translokationstrisomie 21 vor. (C) Mikrodeletion 22q11.2 Bei Mikrodeletionen handelt es sich um Chromosomenstückverluste (Deletionen), die unterhalb der lichtmikroskopischen Auflösung von ca. 5 Mb (Megabasen) liegen. Sie werden durch die Technik der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) oder komparativen genomischen Hybridisierung (array-CGH) nachgewiesen. Die heterozygote Mikrodeletion del(22q11.2) führt zum sog. DiGeorge-Syndrom, einer der häufigsten genetischen Ursachen für angeborene Herzfehler, und kann daher im Ersttrimester-Screening auch durch eine erhöhte Nackentransparenz auffallen. (D) Subtelomer-Deletion Chromosom Subtelomer-Deletionen sind lichtmikroskopisch nicht erfassbar. Sie entsprechen kleinen Deletionen unterhalb der Chromosomenenden (Telomere). DIAGNOSENBLATT Subtelomer-Deletionen gehen in ca. 10% aller Patienten mit geistiger Entwicklungsverzögerung / mentaler Retardierung einher und werden durch neue diagnostische Techniken wie der array-CGH detektiert. (E) Mosaik Ein chromosomales Mosaik bezeichnet das Vorkommen verschiedener Chromosomensätze in verschiedenen Zellen des gleichen Organismus, z.B. infolge postzygotischer Chromosomenverteilungsstörungen. Ein relativ häufiges Beispiel ist das Turner-Mosaik (45,X/46,XX), aber auch bei Patienten mit Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 8 / 10
DIAG Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 Down-Syndrom wird in ca. 1-2% ein Mosaik (z.B. 47,XX,+21/46,XX) gefunden. Tendenziell sind die DIAGNOSENBLATT klinischen Merkmale eines Down-Syndroms in der Gruppe der Patienten mit Mosaik schwächer ausgeprägt als in der Gruppe der Patienten mit durchgehender Trisomie 21. Jedoch muss im Einzelfall berücksichtigt werden, dass das Verhältnis trisomer zu disomer Zellen im Blut nichts über das Verhältnis in anderen Geweben aussagt. 6. Die nachfolgende Chromosomenanalyse bei den Eltern ergab eine balancierte Robertson-Translokation (45,XY,der(14;21)(q10;q10)) des Vaters. Wie hoch ist die Wiederholungswahrscheinlichkeit für eine Robertson-Trisomie bei einem zukünftigen Kind des Paares? (A) 75-100% (B) 50-75% (C) 15-50% DIAGNOSENBLATT (D) Die Wiederholungswahrscheinlichkeit kann nicht errechnet, sondern nur aus empirisch gewonnenen Daten abgelesen werden. Natürliche Selektionsprozesse (reduzierte Fitness von translokationstragenden Spermien; erhöhte Rate an Spontanaborten von trisomen Feten) führen zu relativ niedrigen Wahrscheinlichkeiten (1-15%), dass ein Elternteil mit einer Robertson-Translokation ein lebendgeborenes Kind mit einer Robertson-Translokationstrisomie bekommen wird. Die Wiederholungswahrscheinlichkeiten sind auch von dem beteiligten akrozentrischen Chromosom (13-15) abhängig. Bei einer (sehr seltenen) Robertson-Translokation der(21;21)(q10;q10) eines Elternteils besteht allerdings ein Wahrscheinlichkeit von nahezu 100% eines trisomen Konzeptus. (E) 0% DIAGNOSENBLATT Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 9 / 10
DIAG Ersttrimester-Screening http://www.edoctrainer.de/?kat=K104&fall=739 DIAGNOSENBLATT DIAGNOSENBLATT DIAGNOSENBLATT Dieses Dokument wurde von www.edoctrainer.de heruntergeladen. 18.08.2020 03:14 Seite 10 / 10
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