GESCHÄFTS-BERICHT 2018 - Kooperationsgemeinschaft Mammographie - Das Mammographie ...

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GESCHÄFTS-
BERICHT 2018
Kooperationsgemeinschaft
Mammographie
Impressum

Kooperationsgemeinschaft Mammographie GbR
Goethestraße 85 | 10623 Berlin
E-Mail: info@koop-mammo.de
www.mammo-programm.de

Korrektorat: Lektoratsbüro textbaustelle Berlin GbR
Grafik: Alejandra Teixeira
Druck: purpur Produktion GmbH
Redaktion: Dr. rer. nat. Vanessa Kääb-Sanyal

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden in dieser Veröffentlichung
in der Regel die männlichen Berufsbezeichnungen verwendet.
Die weiblichen Bezeichnungen sind damit stets mit gemeint.

Stand: Dezember 2018
GESCHÄFTSBERICHT 2018
Kooperationsgemeinschaft Mammographie
INHALT

Inhalt

Rahmenbedingungen der Kooperationsgemeinschaft Mammographie 2018      5
Inkrafttreten der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)               5
Wissenschaftliche Entwicklungen im Mammographie-Screening-Programm    5
       Mortalitätsevaluation – Start der Hauptstudie                  5
       ToSyMa-Studie gestartet                                        6
       Wissenschaftliche Publikationen zum Programm                   6
Entwicklungen in der Brustkrebsfrüherkennung                          7

Projekte                                                              9
EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)                                 9
       Interne Umsetzung                                              9
       Öffentlichkeitsarbeit                                          9
       Umsetzung in den Screening-Einheiten                           9

Operative Aufgaben                                                    10
Berichterstellung zum Mammographie-Screening-Programm                 10
       Jahresberichte Evaluation und Qualitätssicherung 2016          10
       Ausführlicher Evaluationsbericht 2005–2016                     10
                                                                      11
       Rezertifizierungen                                             11
       Weiterentwicklung Rezertifizierungsbericht                     11
Qualitätsmanagement                                                   11
       Fallsammlungsprüfungen                                         11
       Änderung der Anlage 9.2 BMV-Ä, Anhänge 5, 6 und 7              12
Weiterentwicklung der Screening-Dokumentationssoftware                12
                                                                      12
       Ergänzung der prätherapeutischen Stadieneinteilung             13
       Standardisierung der histopathologischen Dokumentation         13
       Aufnahme der präoperativen Bestimmungen der Hormonrezeptoren   13

2 | GESCHÄFTSBERICHT 2018
INHALT

     Einführung einer XML-Schnittstelle für Befunderstatistiken                            13
     Änderung des Auswertungszeitpunktes der Teilnahmeraten                                13
     AG Mammographie-Screening des G-BA                                                    14
     Mortalitätsevaluation                                                                 14
     Nationaler Krebsplan                                                                  14
     Referenzzentren                                                                       14
     Gesellschafter                                                                        15
     Wissenschaftlicher Beirat
     der Kooperationsgemeinschaft
     Mammographie                                                                          15
     Zentrale Stellen                                                                      16
     Interessengemeinschaft der Programmverantwortlichen Ärzte (IGPVA)                     16
     Software-Anbieter
     (MaSc und MammaSoft)                                                                  16
     Bundesministerium für Gesundheit (BMG)                                                16

                                                                                           17
     Onlinekommunikation                                                                   17
     Social Media                                                                          17
     Fachveranstaltungen/Kongresse                                                         17
     Pressearbeit                                                                          17
     Interne Kommunikation                                                                 18

Fachliche Repräsentation und Expertise                                                     19
     European Commission Initiative on Breast Cancer (ECIBC)                               19
     EU-TOPIA                                                                              19
     Cancer Screening Monitoring in the EU                                                 19
     Veranstaltungen und Kongresse                                                         20

                                                                     GESCHÄFTSBERICHT 2018 | 3
RAHMENBEDINGUNGEN DER KOOPERATIONS- GEMEINSCHAFT MAMMOGRAPHIE 2018

Rahmenbedingungen der Kooperations-
gemeinschaft Mammographie 2018

Inkrafttreten der EU-Datenschutz-                    zeichnisse und die Patienteninformation in der
grundverordnung (DSGVO)                              Praxis.1 Diese Empfehlungen bildeten auch für im
                                                     Mammographie-Screening-Programm tätige Ärzte
Das Geschäftsjahr 2018 der Kooperationsgemein-       eine wichtige Hilfestellung.
schaft Mammographie wurde insbesondere ge-
prägt vom Inkrafttreten der EU-Datenschutz-
grundverordnung (DSGVO) sowie der vom deut-          Wissenschaftliche Entwicklungen
schen Gesetzgeber entsprechend konkretisierten       im Mammographie-Screening-
Regelungen im neuen Bundesdatenschutzgesetz
(BDSG 2018) am 25. Mai. Ziel der DSGVO ist ein
                                                     Programm
gleichwertiges Datenschutzniveau in allen Mit-       Aus wissenschaftlicher Sicht ist das deutsche
gliedstaaten, wobei länderspezifische Ausgestal-     Mammographie-Screening-Programm noch re-
tungen möglich sind. Für das Mammographie-           lativ jung. Inzwischen, einige Jahre nach der Ein-
Screening sind dabei vor allem 2 Gründe für die      führung des Programms, werden Aussagen über
Zulässigkeit der Verarbeitung von Gesundheits-       zu erwartende Effekte des Mammographie-
daten relevant: zum einen die medizinische Diag-     Screenings möglich. Auch Weiterentwicklungen
nostik und zum anderen das öffentliche Interesse     des Programms können nun erprobt werden, da
an der Gewährleistung hoher Qualitäts- und Sicher-   das Programm in Routine auf einem gleichblei-
heitsstandards bei der Gesundheitsversorgung.        bend hohen Standard mit stabilen Ergebnissen
                                                     läuft.
 Mit dem Inkrafttreten der DSGVO sind die Nut-
 zerrechte gestärkt worden. Beispielsweise müs-      Bereits in den beiden vorangegangenen Geschäfts-
 sen nun ein vereinfachter Zugang zu den Person-     jahren gab es erste relevante Publikationen aus
 endaten für die Person selbst sowie eine ausführ-   dem Mammographie-Screening-Programm und
 liche Information über die Datenverarbeitung        den Krebsregistern. Das Berichtsjahr 2018 zeich-
 gewährleistet werden. Jede Person kann nun das      net sich durch eine ganze Reihe neuer wissen-
„Recht auf Vergessenwerden“ für sich in Anspruch     schaftlicher Entwicklungen aus.
 nehmen. Darüber hinaus sieht die DSGVO bei
 Verstößen gegen diese Grundsätze hohe Bußgel-
 der vor.                                            Mortalitätsevaluation – Start der
                                                     Hauptstudie
Um die Ärzteschaft bei der Umsetzung der
DSGVO in der Arztpraxis zu unterstützen, haben       Im Januar 2018 startete die Hauptstudie der Mor-
die KBV und die Bundesärztekammer Empfehlun-         talitätsevaluation, welche die Senkung der Brust-
gen veröffentlicht. Hierin enthalten waren allge-    krebssterblichkeit durch das Mammographie-
meine Informationen zur Umsetzung der DSGVO,         Screening in Deutschland untersuchen wird. Das
Checklisten sowie Muster für Verarbeitungsver-       Studienkonzept basiert auf den Erkenntnissen der

1 http://www.kbv.de/html/datensicherheit.php

4 | GESCHÄFTSBERICHT 2018
RAHMENBEDINGUNGEN DER KOOPERATIONS-GEMEINSCHAFT MAMMOGRAPHIE 2018

vorangegangenen Machbarkeitsstudien, in denen                                 Dafür sollen 80.000 Frauen im Alter von 50 bis
datenschutzkonforme und praktikable Konzepte                                  69 Jahren, die am Mammographie-Screening teil-
zur Zusammenführung von verfügbaren und rele-                                 nehmen wollen, gewonnen werden. Diese Frau-
vanten Daten aus diversen Datenquellen (Krebs-                                en werden zufällig entweder der Gruppe mit
register, Krankenkassen, Screening-Programm)                                  digitaler Mammographie oder der Gruppe mit
entwickelt wurden. Außerdem konnten in den                                    Tomosynthese mit synthetischer Mammographie
Machbarkeitsstudien Verfahren zum Umgang mit                                  zugewiesen. In beiden Gruppen werden die Ent-
dem Selbstselektionsbias, dem sogenannten                                     deckungsraten von Brustkrebs sowie die Häufig-
Healthy-Screenee-Bias, entwickelt werden.                                     keiten der Abklärungsdiagnostik miteinander
                                                                              verglichen. Das Studienprotokoll wurde im BMJ
Die Hauptstudie wird in 2 Phasen durchgeführt,                                open international veröffentlicht.3
wobei in der ersten Phase über 3 Jahre zunächst
die in der Machbarkeitsstudie entwickelten Mo-                                An ToSyMa beteiligen sich insgesamt 17 Screening-
delle in einen Routinebetrieb überführt werden,                               Einheiten in Nordrhein-Westfalen und Niedersach-
so dass eine kontinuierliche Datensammlung er-                                sen, die zwischen Juli und Oktober 2018 ihre Arbeit
folgen kann.                                                                  im Rahmen der Studie aufgenommen haben.

Die zweite Phase umfasst dann primär die Aus-
wertung der Daten. Aufgrund der notwendigen                                   Wissenschaftliche Publikationen zum
langen Nachbeobachtungszeit zur Reduzierung                                   Programm
der Brustkrebsmortalität ist mit konkreten Aussa-
gen nicht vor 2022 zu rechnen.                                                Aus dem Mammographie-Screening und zu des-
                                                                              sen Auswirkungen gab es im Berichtsjahr gleich
                                                                              mehrere wissenschaftliche Publikationen, die den
ToSyMa-Studie gestartet                                                       Wert der Früherkennung durch Mammographie-
                                                                              Screening aufzeigen.
Die Weiterentwicklung der digitalen Mammogra-
phie zur Brust-Tomosynthese bietet eine Techno-                               Nennenswert ist unter anderem eine weitere Un-
logie, die durch die Berechnung dreidimensiona-                               tersuchung zu den im Screening detektierten
ler Datensätze potentielle Gewebeüberlagerun-                                 DCIS des Referenzzentrums Münster zusammen
gen in der Brust reduziert und daher diagnosti-                               mit dem Krebsregister in Nordrhein-Westfalen.
sche Vorteile bieten kann. In der von der                                     Hierin wurde festgestellt, dass auch bei wieder-
Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten                                  holter Teilnahme im Screening gleichbleibend
ToSyMa-Studie2 des Universitätsklinikums Müns-                                hohe Raten prognostisch relevanter aggressiver
ter soll das Potential der Tomosynthese und dar-                              DCIS-Varianten entdeckt werden, während die
aus errechneter synthetischer Mammographie                                    Low-grade-DCIS deutlich seltener vorkommen.4
im Vergleich zur digitalen Mammographie als                                   Auch bei den invasiven Karzinomen werden aggres-
Screening-Methode getestet werden.                                            sive Formen mit einer hohen Treffsicherheit im

2 „Früherkennung invasiver Mammakarzinome durch digitales Screening: Prospektiv randomisierter Vergleich zwischen digitaler Tomosynthese
  mit synthetischer 2D-Bildgebung und herkömmlicher Vollfeld-Mammographie (TOSYMA)“
3 Weigel, S., Gerss, J., Hense, H.-W., Krischke, M., Sommer, A., Czwoydzinski, J., Lenzen, H., Kerschke, L., Spieker, K., Dickmaenken, S. et al. (2018a).
  digital breast tomosynthesis plus synthesised images versus standard fullfield digital mammography in population-based screening (TOSYMA):
  protocol of a randomised controlled trial. BMJ Open 8, e020475.
4 Weigel, S., Khil, L., Hense, H.-W., Decker, T., Wellmann, J., Heidrich, J., Sommer, A., Heidinger, O. and Heindel, W. (2018). detection rates of ductal
  carcinoma in situ with biennial digital mammography screening: Radiologic findings support pathologic model of tumor progression. Radiology
  286, 424–432.

                                                                                                                    GESCHÄFTSBERICHT 2018 | 5
RAHMENBEDINGUNGEN DER KOOPERATIONS-GEMEINSCHAFT MAMMOGRAPHIE 2018

Mammographie-Screening-Programm entdeckt.                                        Entwicklungen in der Brustkrebs-
Das ergab eine Untersuchung von Prange und Kol-
                                                                                 früherkennung
legen, ebenfalls aus Münster.5 Damit liegen Daten
aus dem deutschen Programm vor, welche die im-                                  Noch im Dezember 2017 sind die aktualisierten
mer wieder formulierte Kritik widerlegen, dass                                  S3-Leitlinien für die Früherkennung, Diagnostik,
Mammographie-Screening bevorzugt wenig rele-                                    Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms
vante, langsam wachsende Tumoren aufspüre.                                      veröffentlicht worden. Hierin wird Frauen zwi-
                                                                                schen 50 und 69 Jahren zur Brustkrebsfrüherken-
Eine Untersuchung von Braun und Kollegen kommt                                  nung die Teilnahme am Mammographie-Screening-
außerdem zu dem Schluss, dass auch unter Be-                                    Programm empfohlen. Dagegen kann weder die
rücksichtigung der nicht im Screening-Programm                                  Tastuntersuchung noch der alleinige Einsatz von
entdeckten Karzinome, der sogenannten Intervall-                                Ultraschall als Früherkennungsmethode empfoh-
karzinome, Teilnehmerinnen operativ und syste-                                  len werden.
misch schonender therapiert werden können als
Nichtteilnehmerinnen. Die bei den Teilnehmerin-                                 Die Empfehlungen zur bildgebenden Diagnostik
nen auftretenden invasiven Karzinome sind kleiner,                              zur Früherkennung bei mammographisch dichter
haben seltener Lymphknoten befallen und sind                                    Brust wurden in den S3-Leitlinien ebenfalls aktuali-
seltener einer der sehr aggressiven Typen. Die Frau-                            siert. Die Sonographie kann zwar die mammogra-
en werden öfter brusterhaltend operiert und er-                                 phisch reduzierte Sensitivität in der dichten Brust
halten seltener eine Chemotherapie.                                             erhöhen, es gibt aber keinen Beleg für eine Mor-
                                                                                talitätsreduktion. Zudem wäre bei ergänzendem
Auf dem diesjährigen Kongress für Versorgungs-                                  Einsatz der Sonographie mit einer höheren Rate
forschung wurden erstmals Ergebnisse zu psychi-                                 an Biopsien zu rechnen als im Mammographie-
schen Belastungen durch das Mammographie-                                       Screening-Programm.
Screening präsentiert. Die ersten Auswertungen
zeigen, dass die überwiegende Mehrheit der über                                  Weiterhin als „unklar“ bewertet auch der IGeL-
3000 befragten Teilnehmerinnen die Untersu-                                      Monitor den Wert des Ultraschalls der Brust zur
chung als harmlos und nur selten als schmerzhaft                                 Krebsfrüherkennung in seiner Aktualisierung Mit-
erlebt und dass sie den Ergebnissen gelassen ent-                                te des Jahres. Neu hinzugekommen ist im Berichts-
gegensehen. Selbst eine Abklärungsuntersuchung                                   jahr die Bewertung des MRT im IGeL-Monitor. Für
mit unauffälligem Ergebnis wird positiv gesehen.                                 das als besonders genau bekannte Verfahren fällt
Entsprechend gibt nur eine extrem kleine Zahl                                    das Ergebnis der Bewertung sogar tendenziell ne-
von Teilnehmerinnen an, dass das Screening un-                                   gativ aus. Ein Nachweis für eine Mortalitätsreduk-
nötige Sorgen hervorgerufen habe, der ganz                                       tion liege nicht vor, demgegenüber stünden aber
überwiegende Teil berichtet von Beruhigung und                                   Nebenwirkungen durch die Kontrastmittelgabe,
Sicherheit.7                                                                     die nach Ansicht der Autoren schwerer wiegen als
                                                                                 die Nebenwirkungen durch die Röntgenstrahlen
                                                                                 bei der Mammographie.

5 Prange, A., Bokhof, B., Polzer, P., Tio, J., Radke, I., Heidinger, O., Heindel, W. and Weigel, S. (2018). higher detection rates of biologically aggressive
  breast cancers in mammography screening than in the biennial interval. RöFo – Fortschritte Auf Dem Geb. Röntgenstrahlen Bildgeb. Verfahr.
6 Braun, B., Khil, L., Tio, J., Krause-Bergmann, B., Fuhs, A., Heidinger, O. and Hense, H.-W. (2018). Brustkrebsmerkmale bei Teilnahme und Nichtteil-
  nahme am Mammographie-Screening. Dtsch. Ärztebl. 31/32, 520–527.
7 Hornbostel, S., Rathmann R. Psychische Belastungen durch das Mammographie-Screening? 17. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung
  2018 (https://events.mcon-mannheim.de/frontend/index.php?page_id=2701&v=List&do=15&day=all&ses=3824#anker_session_3824).

6 | GESCHÄFTSBERICHT 2018
RAHMENBEDINGUNGEN DER KOOPERATIONS-GEMEINSCHAFT MAMMOGRAPHIE 2018

Anfang des Jahres erregten zudem mehrere wis-
senschaftliche Publikationen zu Fortschritten in
der Krebsfrüherkennung durch Bluttest das öf-
fentliche Interesse. Für einige Krebsarten gibt es
inzwischen vielversprechende Ansätze,8 allerdings
wird es noch einige Jahre dauern, bis die Metho-
den außerhalb von Forschungsprojekten zum
Einsatz kommen können. Für Brustkrebs liegt
derzeit kein Bluttest vor, der sich zur Früherken-
nung eignen könnte.

8 Cohen, J. D., Li, L., Wang, Y., Thoburn, C., Afsari, B., Danilova, L., Douville, C., Javed, A. A., Wong, F., Mattox, A. et al. (2018). Detection and localization
  of surgically resectable cancers with a multi-analyte blood test. Science eaar3247

                                                                                                                           GESCHÄFTSBERICHT 2018 | 7
PROJEKTE

Projekte

EU-Datenschutzgrundver-                             genutzten Software DELORES ein Hinweis zum
ordnung (DSGVO)                                     Thema Datenschutz aufgenommen, um die Do-
                                                    kumentation von Daten, die nicht für die Rezer-
Im Rahmen der Umsetzung der EU-Datenschutz-         tifizierung benötigt werden, zu vermeiden.
grundverordnung (DSGVO) und des neuen Bun-
desdatenschutzgesetzes (BDSG 2018) wurden
zahlreiche Prozesse im deutschen Mammogra-
phie-Screening-Programm noch einmal einge-
hend auf ihre Konformität mit den datenschutz-      Für die vier Internetportale der Kooperationsge-
rechtlichen Bestimmungen hin geprüft. Sowohl        meinschaft Mammographie wurde eine Daten-
bei Prozessen innerhalb der Geschäftsstelle als     schutzerklärung erstellt und auf den Internetsei-
auch im Rahmen der Kommunikation und des            ten verankert. Zudem wurden Cookie-Banner
Datenaustauschs zwischen den am Programm            mit Verlinkung zur Datenschutzerklärung online
beteiligten Institutionen waren Anpassungen         gestellt. Weiterhin wurden entsprechende An-
erforderlich.                                       passungen in Onlinekontaktformularen und digi-
                                                    talen Newslettern vorgenommen.
Da das Thema Datenschutz im deutschen Mam-
mographie-Screening schon immer eine ent-
scheidende Rolle spielt, waren es dabei weniger     Umsetzung in den Screening-Einheiten
technische Anpassungen, die erforderlich waren.
Vielmehr galt es, die Informationspflichten ge-     Kurz nach Inkrafttreten der DSGVO zum 25. Mai
genüber den betroffenen Frauen sicherzustellen.     2018 wurde die Geschäftsstelle von mehreren
                                                    Screening-Einheiten darauf aufmerksam gemacht,
                                                    dass vermehrt Kliniken und Arztpraxen Vorauf-
Interne Umsetzung                                   nahmen und postoperative Angaben zu entdeck-
                                                    ten Karzinomen nur noch bei Vorliegen einer
Innerhalb der Geschäftsstelle wurden die Mitar-     schriftlichen Einverständniserklärung der betrof-
beiter für die Anforderungen der DSGVO geschult.    fenen Frauen an die Screening-Einheiten übermit-
Die interne Datenschutzrichtlinie wurde überar-     telten. Insbesondere die postoperativen Angaben
beitet und ebenso die Verpflichtung der Mitarbei-   sind für die Evaluation der Ergebnisqualität des
ter zur Vertraulichkeit. Für die Kommunikation      Programms von entscheidender Bedeutung.
mit externen Ansprechpartnern und betroffenen
Frauen wurden klare Festlegungen getroffen. Au-     Aus diesem Grund hat die Geschäftsstelle gemein-
ßerdem wurde der bereits 2017 begonnene Pro-        sam mit dem Datenschutzbeauftragten der Ko-
zess zur Erstellung von Verzeichnissen über die     operationsgemeinschaft und den Gesellschaftern
einzelnen Verarbeitungstätigkeiten fortgesetzt      eine datenschutzrechtliche Einschätzung sowie
und abgeschlossen. Zudem wurde auf der Start-       weitere Empfehlungen für die Screening-Einhei-
seite der im Rahmen der Rezertifizierung von al-    ten erstellt und im Rahmen eines Rundschreibens
len Beteiligten (Screening-Einheiten, Referenz-     an alle Screening-Einheiten kommuniziert.
zentren und Kassenärztlichen Vereinigungen)

8 | GESCHÄFTSBERICHT 2018
OPERATIVE AUFGABEN

Operative Aufgaben

Berichterstellung zum Mammo-                                            Ausführlicher Evaluationsbericht
graphie-Screening-Programm
                                                                        Nach Abschluss der Aufbereitung der Statistiken
Jahresberichte Evaluation und Quali-                                    und anonymisierten Daten aus dem Mammo-
                                                                        graphie-Screening-Programm 2016 wurden die
                                                                        Daten mit den Daten aus den Jahren 2005–2015
Statistiken und anonymisierte Daten aus dem                             harmonisiert, um die Evaluationsergebnisse
Mammographie-Screening-Programm 2016 wur-                               2005–2016 zusätzlich zu den Jahresberichten
den in den ersten beiden Quartalen 2018 gesam-                          Evaluation und Qualitätssicherung 2016 längs-
melt, geprüft und ausgewertet. Aufgrund größe-                          schnittlich in einem ausführlichen Evaluations-
rer Änderungen in den Auswertungen gemäß                                bericht 2005–2016 darzustellen.
den Protokollen zur Evaluation mussten hierfür
auch die Datenbankstruktur und die Prüflogik                            Im letzten ausführlichen Evaluationsbericht
aktualisiert werden.                                                    2012 wurde erstmalig der Einfluss des Alters der
                                                                        Teilnehmerinnen auf die Ergebnisse dargestellt.
Die Jahresberichte 2016, Evaluation und Quali-                          Seitdem hat sich die Verschiebung in der Alters-
tätssicherung9,10, wurden im Oktober 2018 ver-                          zusammensetzung bei den Erstuntersuchungen
öffentlicht. Inhaltlich bestätigt der Jahresbericht                     hin zu jüngeren Frauen weiter verstärkt und in-
Evaluation die erneut hohe Ergebnisqualität im                          zwischen einen stabilen Zustand erreicht.
Programm. Karzinome werden früh, in prognos-                            Schwerpunktmäßig wird dabei die Entwicklung
tisch günstigen Stadien erkannt. Für das Berichts-                      der Ergebnisse bei Erstuntersuchungen von der
jahr 2016 konnten auch Daten der Krebsregister                          Aufbauphase eines Programms hin zum „steady-
zur Entwicklung der Brustkrebsinzidenz in der                           state“ präsentiert und auch abgeschlossen, da
Bevölkerung bis 2015 mit einbezogen werden.                             mit weiteren relevanten Verschiebungen nicht
Der in der Bevölkerung beobachtete Rückgang in                          mehr zu rechnen ist.
der Häufigkeit von invasivem Brustkrebs zusam-
men mit der Abnahme der erst in fortgeschritte-                         Im vierten Quartal 2018 wurden die Analysen
nen Stadien diagnostizierten Neuerkrankungen                            und Auswertungen mit den Referenzzentrums-
bundesweit11 deutet auf einen sichtbaren Erfolg                         leitern und Sachverständigen eingehend beraten.
des Mammographie-Screening-Programms hin                                Die Veröffentlichung des Evaluationsberichts
bei gleichzeitig geringer Rate an Überdiagnosen.                        2005–2016 ist für das zweite Quartal 2019 ge-
Der Jahresbericht Qualitätssicherung gibt einen                         plant.
Einblick in die stetigen Weiterentwicklungen des
Programms. Die Auswertungen der Qualitätssi-
cherungsmaßnahmen belegen eine hohe Quali-
tät der Untersuchungsschritte mit weiteren posi-
tiven Tendenzen.

9 Jahresbericht Evaluation 2016. Deutsches Mammographie-Screening-Programm. Kooperationsgemeinschaft Mammographie, Berlin 2018
10 Jahresbericht Qualitätssicherung 2016. Deutsches Mammographie-Screening-Programm. Kooperationsgemeinschaft Mammographie, Berlin 2018
11 Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016. Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut (Hrsg). Berlin, 2016

                                                                                                          GESCHÄFTSBERICHT 2018 | 9
OPERATIVE AUFGABEN

11 % mit Auflagen

= 5 mit Auflagen

21 % offene Rezertifizierungen                                                          68 % ohne Auflagen

= 10 offene Rezertifizierungen                                                          = 34 ohne Auflagen

                                                    standardisiert. Zur Optimierung des Verfahrens
                                                    wurde der Rezertifizierungsbericht 2018 überar-
                                                    beitet. Durch primär tabellarische Darstellungen
                                                    der Prüfkriterien wurde der Bericht deutlich ver-
Für das Jahr 2018 wurden insgesamt 40 Rezerti-      schlankt. Ziel ist eine effizientere Ergebnisfeststel-
fizierungsverfahren geplant, wovon 39 Verfah-       lung und Abstimmung mit den Verantwortlichen
ren durchgeführt wurden und ein Verfahren in        des Verfahrens, aber auch eine bessere Lesbarkeit
das erste Quartal des Geschäftsjahres 2019 ver-     durch klarere Trennung der Prüfkriterien und der
legt wurde.                                         ergänzenden Bewertung und Beratung durch das
                                                    Zertifizierungsteam, wie dies aus anderen Quali-
8 Rezertifizierungsverfahren, bei denen der Vor-    tätssicherungsmaßnahmen wie den Stichproben-
Ort-Termin und damit das Ergebnis zum Zeitpunkt     prüfungen bekannt ist.
der Erstellung des Geschäftsberichtes 2017 noch
ausstand, wurden 2018 erfolgreich abgeschlossen.
                                                    Qualitätsmanagement
Von diesen insgesamt 47 Verfahren lagen mit
Stand vom 16.10. 2018 für 37 Verfahren die Er-      Fallsammlungsprüfungen
gebnisse vor, für 10 Verfahren steht der Vor-Ort-
Termin noch aus und das Ergebnis ist also offen      Im Rahmen der Qualitätsanforderungen an die
(siehe Graphik).                                     fachlichen Qualifikationen der Leistungserbrin-
                                                     ger muss jeder Befunder und Programmverant-
                                                     wortliche Arzt regelmäßig an einer Fallsamm-
                                                -    lungsprüfung teilnehmen. Die Zusammenstel-
bericht                                              lung von Fallsammlungen erfolgt in der Ge-
                                                     schäftsstelle mit Fällen aus dem sogenannten
Seit 2017 werden Screening-Einheiten bereits „Fallpool“. Dieser wird im jährlich stattfindenden
zum 6. Mal rezertifiziert und die aktuelle Berichts- Expertengremium mit neuen Fällen aktualisiert.
form ist schon mehrere Rezertifizierungsrunden 2018 wurden hierfür 161 Fälle von den Referenz-
im Einsatz. Viele Prozesse in der Durchführung zentren eingereicht, 114 der Fälle wurden von
der Rezertifizierungen sind fest etabliert und den Experten als für die Erstellung von Fallsamm-

10 | GESCHÄFTSBERICHT 2018
OPERATIVE AUFGABEN

lungen „geeignet“ bewertet und in den Fallpool         röntgenrechtlichen Grundlagen angepasst wer-
aufgenommen. Mit über 800 Fällen im Fallpool           den mussten. Die Medizinphysik-Experten der Re-
ist die Vorgabe von mindestens 500 Fällen (An-         ferenzzentren hatten entsprechende Änderungs-
hang 5 Anlage 9.2 BMV-Ä) erfüllt.                      vorschläge erarbeitet und standen für die Beratun-
                                                       gen zur Verfügung. Eine relevante Aktualisierung
2018 wurden in der Geschäftsstelle turnusge-           konnte bereits mit Veröffentlichung des Anhangs
mäß 3 Fallsammlungen aus dem Fallpool erstellt.        5 im November umgesetzt werden: die Nutzung
Jeweils zum 30.03. und zum 31.10. des Berichts-        von großen 8-MP-Monitoren anstelle von zwei
jahres wurden die Prüfungen zur Aufrechterhal-         4-MP-Monitoren zur Bildbetrachtung wurde zuge-
tung und Weiterentwicklung in der Geschäfts-           lassen. Damit können die bereits seit längerem
stelle ausgewertet und die Ergebnisse inklusive        röntgenrechtlich zugelassenen großen Monitore
der individuellen Rückmeldungen für die Teil-          nun auch im Screening eingesetzt werden.
nehmer an die Kassenärztlichen Vereinigungen
weitergeleitet.
                                                       Weiterentwicklung der Screening-
                                                       Dokumentationssoftware
Änderung der Anlage 9.2 BMV-Ä,
                                                       Die im Mammographie-Screening eingesetzten
                                                       Dokumentationssoftwaresysteme MaSc und
Wie bereits im Vorjahr vorbereitet und durch die       MammaSoft werden alle 2 Jahre von der Kassen-
Änderung der KFE-RL im November 2017 ermög-            ärztlichen Bundesvereinigung zertifiziert. Grund-
licht, wurde im November 2018 die Änderung             lage für die Zertifizierung sind dabei die techni-
von Anhang 5 der Anlage 9.2 BMV-Ä bekannt-             schen Spezifikationen in den von der Kooperati-
gegeben. Die Änderung umfasst insbesondere             onsgemeinschaft herausgegebenen Protokollen
eine Flexibilisierung des Prüfungszyklus der Fall-     zur Dokumentation und Evaluation, die alle 2
sammlungsprüfungen zur Aufrechterhaltung und           Jahre zum 1. September veröffentlicht werden.
Weiterentwicklung der fachlichen Befähigung.
Für Ärzte, die die Prüfung absolut bestanden ha-
ben, das heißt mindestens 90 % Sensitivität und
Spezifität erreicht haben, erfolgt die nächste Fall-
sammlungsprüfung nun erst nach 2 Jahren. Bei           Der Schwerpunkt der Änderungen an den Proto-
relativem Bestehen bleibt der einjährige Zyklus        kollen lag in diesem Jahr vor allem auf der Über-
erhalten, auch die Frist bei Nichtbestehen bleibt      arbeitung der Dokumentation histopathologi-
unverändert bestehen. Im Zuge der Überarbei-           scher Befunde. Die sehr umfänglichen Anpas-
tung des Anhangs 5 wurden zudem weitere über-          sungsvorschläge der Protokolle erforderten ei-
wiegend redaktionelle Anpassungen und Aktua-           nen hohen Abstimmungsbedarf, so dass die
lisierungen von Verweisen auf andere Normen            Veröffentlichung der Protokolle sowie die nach-
und Richtlinien vorgenommen.                           folgende Zertifizierung nach hinten verschoben
                                                       wurden. Die Protokolle zur Dokumentation und
Weiterhin wurden die Vorgaben zur physikalisch-        Evaluation 6.0 wurden am 16. Oktober 2018
technischen Qualitätssicherung der Anlage 9.2          veröffentlicht, die Zertifizierung von MaSc und
BMV-Ä beraten. Diese umfassen unter anderem            MammaSoft erfolgt damit voraussichtlich Mitte
die Mindestanforderungen an die apparative Aus-        Mai 2019. Die wichtigsten Änderungen sind in
stattung (Anhang 6 Anl. 9.2 BMV-Ä) sowie die Kon-      den folgenden Abschnitten beschrieben.
stanz der Qualität von Screening-Mammographie-
Aufnahmen (Anhang 7), die an Neuerungen in den

                                                                              GESCHÄFTSBERICHT 2018 | 11
OPERATIVE AUFGABEN

Ergänzung der prätherapeutischen                     Dementsprechend wurde die Dokumentation
Stadieneinteilung                                    der Hormonrezeptoren, die üblicherweise be-
                                                     reits anhand von Biopsie-Präparaten erfolgt, in
Die Erfassung des Tumorstadiums wurde in der         die Dokumentation der Patho-Biopsie mit aufge-
präoperativen Fallkonferenz um den Nodalstatus       nommen. Die Angabe des Gradings war bereits
ergänzt. Hierzu wurde eine vereinfachte N-Klassi-    enthalten.
fikation in Form von „positiv“, „negativ“ und „X“
(unbekannt) gewählt, welche für die Evaluation
ausreichend ist. In der postoperativen Fallkonfe-    Einführung einer XML-Schnittstelle für
renz werden bei neoadjuvant behandelten Fällen       Befunderstatistiken
die Angaben zur Stadieneinteilung mit den prä-
operativ erfassten Angaben vorbelegt, können         Durch Änderung 9.2 BMV-Ä vom 18.01.2017 sol-
aber noch geändert werden, z. B. wenn das end-       len Befunderstatistiken nach § 25 Abs. 4 Buchst. d)
gültige Ergebnis nach neoadjuvanter Therapie         Nr. 1 Satz 2 Anlage 9.2 BMV-Ä regelmäßig an die
doch gravierender war als das prätherapeutisch       Referenzzentren übermittelt werden. Da eine
beurteilte.                                          Übermittlung an die Kooperationsgemeinschaft
                                                     im Rahmen der Evaluation nicht vorgesehen ist,
                                                     können die Angaben je Befunder nicht in die all-
Standardisierung der histopathologi-                 gemeinen XML-Berichte der Screening-Einheiten
schen Dokumentation                                  (Schnittstelle MSD03) aufgenommen werden.
                                                     Daher wurde eine separate XML-Schnittstelle
In der 2017 eingerichteten Fachgruppe Patholo-       definiert, deren Format sich an den bekannten
gie wurde die Dokumentation der histopatholo-        Schnittstellen zur Evaluation der Screening- und
gischen Beurteilung von Biopsie-Präparaten (Pa-      Einladungsdaten (MSD03, MSD05) orientiert.
tho-Biopsie) und OP-Präparaten (Patho-OP)
überarbeitet. Primäres Ziel war es dabei, die Do-
kumentation zu vereinfachen. Dabei wurden            Änderung des Auswertungszeitpunktes
Fachbegriffe und histologische Diagnosen dem         der Teilnahmeraten
aktuellen Stand der Praxis angeglichen und auch
unter Berücksichtigung der Morphologie-Codes         In den Protokollen zur Evaluation ist eine Gene-
nach ICD-O und dem onkologischen Basisdaten-         rierung aller aggregierten Evaluationsdaten be-
satz vereinheitlicht. Dadurch soll Vollzähligkeit    zogen auf ein Kalenderjahr zum 31. Oktober des
und Vollständigkeit der histopathologischen Do-      darauffolgenden Kalenderjahres festgelegt, um
kumentation verbessert werden, welche die            eine möglichst vollständige Dokumentation aller
Grundlage für die Qualitätssicherungsmaßnah-         Screening-Fälle zu gewährleisten.
men der Pathologie gemäß Anhang 12 der Anla-
ge 9.2 BMV-Ä darstellen.                             In den Zentralen Stellen kann dieses Vorgehen
                                                     jedoch dazu führen, dass nicht mehr alle Frauen
                                                     aus dem Berichtsjahr von der Auswertung erfasst
Aufnahme der präoperativen Bestim-                   werden, da der letzte Termin mit bereits neuen
mungen der Hormonrezeptoren                          Termindaten überschrieben wurde. Um dieses
                                                     Problem bei zukünftigen Auswertungen zu ver-
2017 wurden die Parameter „Rezeptorstatus“ und       meiden, wurde vereinbart, die reguläre Generie-
„Grading“ in die Dokumentationsanforderungen         rung der Einladungsstatistiken auf den 31. Juli
 der KFE-RL zur histologischen Beurteilung im Rah-   vorzuverlegen.
 men der Abklärungsdiagnostik aufgenommen.

12 | GESCHÄFTSBERICHT 2018
OPERATIVE AUFGABEN

Gremienarbeit                                       logischen Versorgung und der Stärkung der Pati-
                                                    entenorientierung vom Bundesministerium für
Als fachlicher Ansprechpartner für das Mammo-       Gesundheit gemeinsam mit der Deutschen Krebs-
graphie-Screening-Programm ist die Geschäfts-       gesellschaft, der Deutschen Krebshilfe und der
stelle in verschiedene Gremien involviert.          Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren
                                                    initiiert. Für das Mammographie-Screening ist die
                                                    Geschäftsstelle sowohl auf öffentlichen Veranstal-
AG Mammographie-Screening des G-BA                  tungen als auch in einer Reihe interner Arbeits-
                                                    gruppen und -treffen des Nationalen Krebsplans
Die Durchführung des Mammographie-Screening-        vertreten.
Programms wird vom Gemeinsamen Bundesau-
schuss (G-BA) in der Krebsfrüherkennungs-Richtli-   Zusammenarbeit
nie (KFE-RL) geregelt. Erforderliche Änderungen
an den Regelungen zum Programm sowie die Er-        Referenzzentren
gebnisse der Evaluation nach § 23 KFE-RL werden
zunächst in der AG Mammographie-Screening des       Geschäftsstelle und Referenzzentren stehen in
G-BA beraten, bevor eine Befassung im zuständi-     regem fachlichem Austausch. Neben den ge-
gen Unterausschuss oder im Plenum erfolgt. Die      meinsamen Aufgaben, wie den Rezertifizierun-
Geschäftsstelle unterstützt die Träger, KBV und     gen der Screening-Einheiten oder der Auswer-
GKV-SV, bei ihrer Arbeit in der AG Mammographie-    tung der Ergebnisse und der Qualitätsmaßnah-
Screening. Außerdem wird die Geschäftsstelle        men im Programm, treffen sich die Leitungen der
regelhaft zu den AG-Sitzungen eingeladen, um als    Referenzzentren und der Geschäftsstelle zusam-
direkter Ansprechpartner für Fachfragen zum Pro-    men mit den Vertretern der Träger regelmäßig im
gramm zur Verfügung zu stehen.                      Rahmen der RZL-Treffen zur Beratung verschiede-
                                                    ner aktueller Themen. Besondere Bedeutung hatte
                                                    dabei im Berichtsjahr die Umsetzung der DSGVO
Mortalitätsevaluation                               und die Anpassung der Protokolle zur Dokumen-
                                                    tation.
Die Hauptstudie zur Untersuchung der Auswirkun-
gen des Mammographie-Screening-Programms            Auf Arbeitsebene erfolgt die fachliche Abstim-
auf die Brustkrebsmortalität ist Anfang des Jah-    mung in Fachgruppen, die jeweils mit dem zu-
res gestartet. Das Forschungsvorhaben wird von      ständigen Referenten der Geschäftsstelle und in
einem unabhängigen wissenschaftlichen Beirat        der Regel 2 Vertretern der Referenzzentren be-
begleitet, der das Steuerungsgremium, beste-        setzt sind. Bei Bedarf können die Geschäftsstelle
hend aus den Finanzmittelgebern, fachlich berät.    und die Referenzzentren zudem weitere Sachver-
In beiden Gremien ist die Geschäftsstelle vertre-   ständige einladen. Im Sinne einer effizienten und
ten. 2018 ist der Wissenschaftliche Beirat zusam-   flexiblen Arbeitsweise werden die meisten Fach-
mengekommen, um die Umsetzung der Haupt-            gruppen per Videokonferenz abgehalten.
studie zu bewerten.
                                                    Im Berichtsjahr tagte insbesondere die Fachgruppe
                                                    IT & Datenmanagement zur technischen Abstim-
Nationaler Krebsplan                                mung der Änderung der Protokolle zur Doku-
                                                    mentation und Evaluation. In der Fachgruppe
Bereits 2008 wurde der Nationale Krebsplan zur      sind auch die Hersteller der beiden Screening-
Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung, der       Dokumentationssoftwaresysteme vertreten. Der
Weiterentwicklung und Sicherstellung der onko-      Großteil der Änderungen war in der Fachgruppe

                                                                           GESCHÄFTSBERICHT 2018 | 13
OPERATIVE AUFGABEN

Pathologie erarbeitet und mit den Referenzzent-       Geschäftsstelle und die Ansprechpartner der Ge-
rumsleitern abgestimmt worden.                        sellschafter treffen sich zudem einmal im Quartal
                                                      zum persönlichen Austausch.
Die Abstimmung der Jahresberichte Evaluation
und Qualitätssicherung 2016 erfolgte schriftlich      Zweimal im Jahr tagt die Gesellschafterversamm-
durch die Fachgruppe Evaluation & QM, in die          lung der Kooperationsgemeinschaft Mammogra-
auch ein Vertreter der Krebsregister für die epide-   phie. Diese genehmigt den Haushalt der Koopera-
miologischen Aspekte und die Darstellung der          tionsgemeinschaft Mammographie, stellt den
bevölkerungsbezogenen Brustkrebsdaten aus             Jahresabschluss fest und trifft insbesondere Ent-
den Krebsregistern integriert ist.                    scheidungen in organisatorischen Grundsatzfra-
                                                      gen wie einem Änderungsbedarf der Anlage 9.2
Anpassungen an der Anlage 9.2 BMV-Ä wurden            BMV-Ä. Den Sitzungen geht jeweils eine Sitzung
ebenfalls in einer entsprechenden Fachgruppe          des Finanzausschusses voraus, in dem alle Finanz-
beraten, 2018 lag der Fokus auf einer Anpassung       fragen und insbesondere Haushalt und Jahresab-
der Vorgaben zur physikalisch-technischen Quali-      schluss eingehend beraten werden.
tätssicherung. Vorschläge zur Anpassung wurden
zuvor von den Medizinphysik-Experten der Refe-        Die Geschäftsstelle beteiligt sich zudem an den
renzzentren erarbeitet.                               2016 vom GKV-Spitzenverband initiierten regel-
                                                      mäßigen Treffen auf Ebene der Verwaltungslei-
Die Fachgruppe Zertifizierung befasste sich mit       tungen der Träger und ihrer Beteiligungsgesell-
einer Neustrukturierung der Rezertifizierungsbe-      schaften.
richte. Eine neue Vorlage wurde vom Referat Zer-
tifizierung in Abstimmung mit den Referenzzent-
rumsleitern erarbeitet und in die Fachgruppe zur      Wissenschaftlicher Beirat
Beratung eingebracht.                                 der Kooperationsgemeinschaft
                                                      Mammographie
Von Seiten der Referenzzentren wird die Ge-
schäftsstelle ebenfalls in verschiedene Aufgaben      Der Wissenschaftliche Beirat trifft sich zweimal
eingebunden. Im Berichtsjahr waren Vertreter der      im Jahr zu einer persönlichen Sitzung in der Ge-
Geschäftsstelle in mehreren Fortbildungskursen        schäftsstelle. Er berät die Kooperationsgemein-
der Referenzzentren als Referenten eingeladen.        schaft Mammographie aus fachlicher, unabhän-
                                                      gi-ger Sicht und erarbeitet Vorschläge zur Wei-
                                                      terentwicklung des Mammographie-Screening-
Gesellschafter                                        Programms. 2018 wurden unter anderem die
                                                      Jahresberichte 2015 und 2016 des Programms,
Die Aufgaben der Geschäftsstelle erfordern eine       die beiden Studien zum Screening, ToSyMa und
enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit           Mortalitätsevaluation, bevorstehende Fachpubli-
den Gesellschaftern (auch Träger). Die Gesell-        kationen zum Screening aus den eigenen Reihen,
schafter haben jeweils einen Vertreter für den di-    die Entwicklungen in der European Commission
rekten Austausch mit der Geschäftsstelle benannt.     Initiative on Breast Cancer (ECIBC) und Entwick-
Die benannten Ansprechpartner werden zu allen         lungen in der Brustkrebsfrüherkennung beraten.
Fachgruppen und Treffen der Geschäftsstelle ein-
geladen, über relevante Sachverhalte informiert
und erwirken gegebenenfalls erforderlichen Ab-
stimmungsbedarf in den eigenen Häusern und
zwischen den Gesellschaftern. Die Leitung der

14 | GESCHÄFTSBERICHT 2018
OPERATIVE AUFGABEN

Zentrale Stellen                                        Vertreter beider Software-Anbieter sind als
                                                        Sachverständige in der Fachgruppe IT & Daten-
Die Geschäftsstelle organisiert einmal im Jahr das      management an der Überarbeitung der Proto-
Treffen der Leiter der Zentralen Stellen. Das 2-tägi-   kolle zur Dokumentation und Evaluation betei-
ge Treffen umfasst den internen Austausch zwi-          ligt. In dieser Funktion unterstützten sie auch
schen den Zentralen Stellen sowie das gemeinsa-         2018 die Abstimmung vor allem durch ihre
me Treffen mit Vertretern der Geschäftsstelle, der      Kenntnis der jeweiligen softwaretechnischen
Referenzzentren und der Gesellschafter. Zentrale        Besonderheiten und die Einschätzung des Auf-
Themen 2018 waren unter anderem die Auswir-             wand-Nutzen-Verhältnisses von softwaretech-
kungen der Änderungen in den Protokollen zur            nischen Anpassungen, welche sich aus den Än-
Dokumentation und Evaluation auf die Zentralen          derungen der Protokolle ergeben.
Stellen. Ebenso wurden ein Austausch zwischen
den Zentralen Stellen zur Terminvergabe in Ab-          Darüber hinaus ist die Kooperationsgemeinschaft
hängigkeit von der Teilnahmewahrscheinlichkeit          Mammographie regelmäßig in das Anwenderfo-
angeregt und die Ergebnisse der Jahresberichte          rum MaSc-Beirat der KV-IT GmbH eingebunden.
2016 diskutiert.                                        2018 fand auch das MammaSoft-Userboard, ein
                                                        Anwenderforum der MammaSoft verwendenden
                                                        Zentralen Stellen, erstmals in den Räumen der
Interessengemeinschaft der Pro-                         Geschäftsstelle und mit Vertretern der Geschäfts-
grammverantwortlichen Ärzte (IGPVA)                     stelle statt. Durch die Beteiligung an den Anwen-
                                                        derforen können die Bedürfnisse der Anwender
Die Interessengemeinschaft der Programmver-             bzgl. der Dokumentation in den Screening-Ein-
antwortlichen Ärzte ist ein kompetenter An-             heiten besser eingeschätzt sowie mögliche Kolli-
sprechpartner für die Kooperationsgemeinschaft          sionen mit den Spezifikationen, die sich aus den
Mammographie bei Umsetzungsfragen im Pro-               Richtlinien ergeben, frühzeitig geregelt werden.
gramm. Sie fördert den Informations- und Erfah-
rungsaustausch mit und unter ihren Mitgliedern.
2018 unterstützte die IGPVA als eingebundene            Bundesministerium für Gesundheit
Sachverständige in der Fachgruppe IT & Daten-           (BMG)
management die Abstimmung der neuen Versi-
on der Protokolle zur Dokumentation und Evalu-          Die Geschäftsstelle steht in regelmäßigem Kon-
ation. Außerdem lieferte sie wertvolle Impulse          takt mit dem BMG. Wie bereits im Vorjahr stan-
für die Empfehlungen im Rahmen des Rund-                den auch 2018 die Entwicklungen im Rahmen
schreibens der Geschäftsstelle zur DSGVO.               der European Initiative on Breast Cancer (ECIBC)
                                                        im Vordergrund. Weitere Themen waren der
                                                        Stand der Umsetzung der organisierten Früher-
Software-Anbieter                                       kennungsprogramme für Gebärmutterhals- und
(MaSc und MammaSoft)                                    Darmkrebs in Deutschland sowie die Ergebnisse
                                                        des Projektes EU-TOPIA. Zudem unterstützt die
Beide Software-Anbieter geben regelmäßig fach-          Geschäftsstelle das BMG in Fachfragen, 2018 be-
liche Rückmeldungen und Fragen der Anwender             traf dies unter anderem die Bewertung der Stu-
an die Geschäftsstelle weiter. Ferner geben sie         die zur Krebsfrüherkennung durch Bluttest.
Anregungen zur Weiterentwicklung der Doku-
mentationssoftware und prüfen bei geplanten
Änderungen und Erweiterungen die Kompatibili-
tät mit den Vorgaben der Protokolle.

                                                                               GESCHÄFTSBERICHT 2018 | 15
KOMMUNIKATION | ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Onlinekommunikation                                eingeladen, um die Möglichkeiten einer gemein-
                                                   samen Aktion für den Brustkrebsmonat zu be-
Informationsangebote zum Mammographie-             sprechen. Unter dem Motto „Gib acht auf Dich“
Screening-Programm unterliegen dem Grundsatz,      posteten Frauen ein illustriertes Porträt von sich
Nutzen und Risiken der Krebsfrüherkennung aus-     und setzten ihr Statement zum Thema Brust-
gewogen und verständlich darzustellen, um eine     krebsfrüherkennung. Ergänzt wurde die Aktion
informierte Entscheidung von Frauen zu unter-      durch inhaltliche Beiträge der Kooperationsge-
stützen. Die Kommunikationsmaßnahmen der           meinschaft Mammographie.
Geschäftsstelle der Kooperationsgemeinschaft
Mammographie folgen dieser Maxime.
                                                   Fachveranstaltungen/Kongresse

Social Media                                       Die Geschäftsstelle der Kooperationsgemein-
                                                   schaft Mammographie war 2018 mit einem In-
Die Geschäftsstelle weist einen ausgebauten        formationsstand auf mehreren Fachkongressen
Kommunikationskanal auf Facebook vor, der in-      vertreten. Im Februar informierte sie über das
zwischen 25.000 Follower verzeichnet. Die Kom-     Mammographie-Screening-Programm auf dem
munikation richtet sich dabei hauptsächlich an     FOKO in Düsseldorf, im Mai auf dem 99. Deut-
Frauen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren. Der     schen Röntgenkongress, im Juli auf der 38. Jahres-
Kanal wurde auch im Geschäftsjahr weiterhin        tagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie
redaktionell weiterentwickelt, beispielsweise      in Stuttgart. Im Oktober präsentierte sich die
durch wiederkehrende Formate wie „Wusstest         Geschäftsstelle auf dem 62. Kongress der Deut-
Du schon?“                                         schen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburts-
                                                   hilfe in Berlin sowie im November bei den Ärzte-
Ein Schwerpunkt lag 2018 auf dem Ausbau des        seminaren in Karlsruhe.
Instagramkanals „@die.mammo.maedels“. Von
Oktober 2017 bis September 2018 konnte die
Abonnentenzahl durch attraktive Inhalte und in-    Pressearbeit
tensiven Dialog mit der Community von 180 auf
rund 1.700 Follower erhöht werden. Diese sind in   Schwerpunkt in der Pressearbeit waren auch im
der relevanten Altersgruppe 40 plus.               Berichtsjahr flankierende Maßnahmen zur Veröf-
                                                   fentlichung der Jahresberichte Evaluation und
Die konsequente Weiterentwicklung des Insta-       Qualitätssicherung. Außerdem wurden Publikati-
gramkanals bildete die Grundlage für den Brust-    onen der Referenzzentren zu Ergebnissen aus dem
krebsmonat Oktober. Im August wurden einige        deutschen Mammographie-Screening-Programm
Frauen aus der Community zu einem Workshop         durch Pressearbeit unterstützt.

16 | GESCHÄFTSBERICHT 2018
KOMMUNIKATION | ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Zu Beginn des Jahres hatte ein Artikel in der ZEIT
die öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Nach Aus-
sagen des Autors sollten Bluttests das Mammo-
graphie-Screening in der Brustkrebsfrüherken-
nung ablösen. Die Geschäftsstelle hat in Zusam-
menarbeit mit den Referenzzentrumsleitern hier-
zu ein Pressestatement erarbeitet.

Im Geschäftsjahr erhielten Abonnenten einen re-
gelmäßig erscheinenden digitalen Pressespiegel.

Interne Kommunikation

2018 erschienen mehrere Ausgaben der digitalen
Newsletter der Kooperationsgemeinschaft Mam-
mographie für eine interessierte Fachöffentlich-
keit sowie für radiologische Fachkräfte.

                                                                      GESCHÄFTSBERICHT 2018 | 17
FACHLICHE REPRÄSENTATION UND EXPERTISE

Fachliche Repräsentation und Expertise

Das deutsche Mammographie-Screening-Pro-              der Eingabeparameter wie Altersgrenzen oder
gramm ist das größte organisierte Früherken-          Screening-Intervall zulassen und dadurch Ver-
nungsprogramm für Brustkrebs in Europa. Die           besserungsoptionen für bestehende Program-
Geschäftsstelle steht national und internatio-        me bewerten helfen. Das Programm soll nach
nal als Fachansprechpartner zum Programm zur          Fertigstellung online zur freien Verfügung ge-
Verfügung und setzt sich aktiv dafür ein, das         stellt werden.
Programm und dessen Ergebnisse in der Fachöf-
fentlichkeit bekannt zu machen.                       Im Rahmen des zweiten Workshops „Evaluation“
                                                      im September in Malmö wurde die Software vor-
                                                      gestellt und stand den Teilnehmern zur Testung
European Commission Initiative on                     zur Verfügung. Zusammen mit dem Robert Koch-
Breast Cancer (ECIBC)                                 Institut (RKI) hatte die Geschäftsstelle bereits im
                                                      Vorfeld Daten aus Deutschland zur Verfügung
Diese Initiative der Europäischen Kommission          gestellt, die in das Modell eingespeist wurden.
hat zum Ziel, die Brustkrebsversorgung in den
Mitgliedstaaten zu verbessern und zu harmoni-         Im Workshop haben die Geschäftsstelle und das
sieren. In 2 unabhängigen Gruppen werden die          RKI gemeinsam Simulationen mit den deut-
beiden Hauptziele erarbeitet: ein freiwilliges Zer-   schen Daten getestet. Die Ergebnisse sahen viel-
tifizierungsschema für Brustkrebsversorgung           versprechend aus.
und evidenzbasierte EU-Leitlinien zu Screening
und Diagnose. Im Berichtsjahr 2018 hat sich die
Geschäftsstelle aus beiden Arbeitsgruppen zu-         Cancer Screening Monitoring in the EU
rückgezogen, da es inhaltlich zu größeren Diffe-
renzen mit dem deutschen Mammographie-                Die EU-Kommission hat im April 2018 einen
Screening-Programm gekommen ist.                      Workshop zur Vorbereitung des nächsten Berich-
                                                      tes der EU-Kommission zur Umsetzung von
                                                      Screening-Programmen in den Mitgliedstaaten
EU-TOPIA                                              veranstaltet. Der Workshop diente insbesondere
                                                      dazu, die verschiedenen Aktivitäten im Bereich
 Auch das Forschungsprojekt EU-TOPIA, das aus         der Screening-Berichterstattung in der EU abzu-
 dem Europäischen Forschungsrahmenprogramm            gleichen. Eingeladen waren hierzu unter ande-
„HORIZON 2020“ finanziert wird, hat zum Ziel,         rem ein Vertreter der International Agency for
 die Krebsfrüherkennung in Europa zu verbessern.      Research on Cancer (IARC), die den letzten Be-
 EU-TOPIA konzentriert sich dabei auf die organi-     richt der EU-Kommission verfasst hatten, ein Ver-
 sierten Screening-Programme für Brust-, Gebär-       treter des Projektes EU-TOPIA, da auch in diesem
 mutterhals- und Darmkrebs und deren Langzeit-        Projekt Daten aus Screening-Programmen ge-
 effekte.                                             sammelt werden, Vertreter aus der ECIBC sowie
                                                      Vertreter von Screening-Programmen in Europa,
Auf Basis langjähriger und gut ausgewerteter          dies umfasste auch die Geschäftsstelle für das
Programme in einzelnen Ländern wird eine Mo-          deutsche Mammographie-Screening-Programm.
dellierungssoftware erarbeitet und geprüft, die
die zu erwartenden Langzeiteffekte eines Pro-
gramms berechnet. Das Modell soll Änderungen

18 | GESCHÄFTSBERICHT 2018
FACHLICHE REPRÄSENTATION UND EXPERTISE

Veranstaltungen und Kongresse                      auch im Jahr 2018 einige Screening-Einheiten ihr
                                                   10-jähriges Bestehen. Eine Reihe unterschied-
Zur Stärkung der Expertise nehmen sowohl die       lichster Feierlichkeiten wurden unter Einbezie-
Leitung als auch Mitarbeiter der Geschäftsstelle   hung der Geschäftsstelle durchgeführt. Im Febru-
regelmäßig an relevanten Kongressen und Ver-       ar veranstaltete die KV Sachsen-Anhalt anlässlich
anstaltungen teil. 2018 zählten hierzu unter an-   des 10-Jahres-Jubiläums ein Fachsymposium
derem der Deutsche Krebskongress im Februar,       Mammographie-Screening. Die Screening-Einhei-
der Fachkongress „Extrapolation“ der Monitor       ten Hamburg begingen ihr Jubiläum im April
Versorgungsforschung im April, die Jahresta-       2018 mit einer medienwirksamen Festveranstal-
gung der Deutschen Gesellschaft für Senologie      tung mit ihren Schirmherrinnen für das Mammo-
im Juni und der Deutsche Kongress Versor-          graphie-Screening, Nina Petri und Maria Ketikidou.
gungsforschung im Oktober.                         Mit einem Tag der offenen Tür und einer Kunstver-
                                                   anstaltung feierte die Screening-Einheit Nördli-
10-Jahres-Jubiläen der Screening-Ein-              ches Schleswig-Holstein im Oktober ihr Jubiläum.
heiten

Die Einführung des Mammographie-Screenings
erfolgte in Deutschland sukzessive in den Jahren
2005 bis 2009. Dementsprechend verzeichneten

                                                                          GESCHÄFTSBERICHT 2018 | 19
GESCHÄFTSBERICHT 2018 | Kooperationsgemeinschaft Mammographie

                        fachservice.mammo-programm.de | www.mammo-programm.de
                        www.mammographie-blog.de | newsroom.mammo-programm.de
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