Landschaft 2020 - Leitbild - Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - Bundesamt für Umwelt

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Landschaft 2020 - Leitbild - Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - Bundesamt für Umwelt
Im Rahmen des Projektes «Landschaft 2020» sind ausserdem
                                                                                                                                                    Landschaft 2020 –Leitbild
                                                                                                                                                    Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft
entstanden:
BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT 2003:
Landschaft 2020 – Erläuterungen und Programm. Synthese zum
Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft. Bern.
STREMLOW, M.; ISELIN, G.; KIENAST, F.; KLÄY, P.; MAIBACH, M. 2003:
Landschaft 2020 – Analysen und Trends.
Grundlagen zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft.
BUWAL Schriftenreihe Umwelt 352. Bern.                               Internet: www.umwelt-schweiz.ch > Fachgebiete > Landschaft > Landschaft 2020
Landschaft 2020 - Leitbild - Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - Bundesamt für Umwelt
Vielfältige und attraktive Landschaften...                                                                Was ist Landschaft?
               ...sind keine Selbstverständlichkeit.
                                                                                                          Landschaft umfasst den gesamten Raum, wie wir ihn wahr-
                                                                                                          nehmen und erleben (Europäische Landschaftskonvention und
                                                                                                          Landschaftskonzept Schweiz LKS). Das Leitbild «Landschaft
                                                                                                          2020» ruft die enge Wechselwirkung zwischen Mensch und
                                                                                                          Raum in Erinnerung.

                    Das Engagement von allen ist gefordert.
                    Das Leitbild «Landschaft 2020» ist die Amtsstrategie im Bereich Natur und Land-
                    schaft. Es zeigt eine Vision für den Zeitraum bis ins Jahr 2020, die sich an den
                    Zielsetzungen der nachhaltigen Entwicklung orientiert: Sowohl wir Menschen
                    als auch die 45'000 Tier- und Pflanzenarten in der Schweiz sollen sich im
                    gemeinsamen Lebensraum heute und in Zukunft wohl fühlen und angemessen
                    entfalten können.
                    Das Leitbild stellt als Strategiepapier eine fachliche Grundlage für die Entscheid-
                    findungen des BUWAL dar. Es dient der Zusammenarbeit mit den Fachstellen
                    des Bundes und der Kantone sowie mit den Verbänden, Forschungs- und Ausbil-
                    dungsinstitutionen und den Nutzergruppen von Natur und Landschaft. Mit dem
                                                                                                                                                       Was Landschaft ist, lässt sich im Vergleich mit einem Gedicht zeigen.
                    Projekt «Landschaft 2020» erfüllt das BUWAL einen Auftrag des Bundesrates
                    (Massnahmen des Bundes zur Raumordnungspolitik, Realisierungsprogramm                                                                Ein Gedicht besteht aus Buchstaben und einzelnen Wörtern. Sie sind vergleichbar mit
                    2000 - 2003).                                                                                                                        den einzelnen Natur- und Kulturelementen und Lebensräumen einer Landschaft. Die
                    Das BUWAL setzt sich für wohltuende, lebendige Landschaften ein, welche dem                                                          Gesetzmässigkeiten, mit denen die Naturprozesse und gesellschaftlichen Einflüsse
                    Menschen zugänglich sind. Die schonende Entwicklung von Natur und Land-                                                              wirken, entsprechen den grammatikalischen Regeln. Die Summe aller Buchstaben,
                    schaft und, wo nötig, auch ihr Schutz, leisten auch in Zukunft einen wichtigen                                                       Wörter und Regeln macht aber noch kein Gedicht. Das Gedicht vermittelt eine Aus-
                    Beitrag für Lebensqualität, Erholung und nachhaltige Nutzung der natürlichen                  sage; es besitzt eine Bedeutung. Ebenso wie die Bedeutung eines Gedichtes er-
                    Ressourcen. Gemeinsam mit den unterschiedlichen Nutzergruppen wird der                        schliesst sich uns die Landschaft erst, indem wir Anteil nehmen und bewusst oder
                    Dialog, der mit dem Landschaftskonzept Schweiz (LKS) begonnen wurde, fort-                    unbewusst interpretieren. Auf diese Weise fügen sich in unserer Wahrnehmung ein-
                    geführt und vertieft.                                                                         zelne Elemente zu einem Ganzen zusammen.

                                                        Philippe Roch
                                                        Direktor
Landschaft 2020 - Leitbild - Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - Bundesamt für Umwelt
Landschaft
zwischen
gestern und                                       Unüberbauter Boden                                      Die Landschaft im Jahr 2020 lebt. Die Menschen anerkennen, dass
                                                                                                          sie nur ein Teil der Natur sind. Vielfältige und anregende Land-
                                                                                                                                                                             Das Leitbild «Landschaft 2020» zeigt mit konkreten Qualitäts-
                                                                                                                                                                             zielen, wie sich das BUWAL die Landschaft im Jahr 2020 vorstellt.
morgen                                                                                                    schaften sind Heimat für 45'000 Tier- und Pflanzenarten und tra-   Darauf baut, gegliedert in acht Aktionsfelder, eine umfassende
                                                                                                          gen zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden der Menschen      Amtspolitik für Natur und Landschaft auf. Wie sie umgesetzt wird,
                                                                                                          bei. In dieser Vision einer lebendigen Landschaft wird eine        verdeutlichen die Programmelemente.
                                                                                                          Landschaftsentwicklung sichtbar, die auf Nachhaltigkeit beruht.

Die heutige Landschaft ist weitgehend durch die   Intakte Lebensräume
menschliche Bewirtschaftung und Besiedlung,
durch die Arbeit früherer Generationen,
geprägt. Die markant gewandelten technischen,
wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen der
letzten Jahrzehnte haben zu einem anhaltenden
Druck auf die natürlichen Lebensgrundlagen

                                                                                                                   Vision
geführt, wie einige wichtige Trends zeigen:
Landschaften und Lebensräume verlieren mehr
                                                  Regionaltypische Eigenart
und mehr an Qualität.

                                                                                                                   Landschaft
                                                  Artenvielfalt               Ist das die zukünftige
                                                                              Landschaft, in der wir
                                                                              Menschen und unsere
                                                                              Kinder im 21. Jahrhundert
                                                                                                                   2020
                                                                              leben möchten?

                                                                              Die Vision des BUWAL ist
                                                                              eine andere.
Landschaft 2020 - Leitbild - Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - Bundesamt für Umwelt
Nachhaltig
genutzte
Landschaft –
gesunde Nahrung
für Leib und Seele

Landschaften widerspiegeln die Entwicklung
der Bodennutzung und der menschlichen
Lebensweise. Dabei dient die Kulturlandschaft
der Produktion von Nahrungsmitteln, der
Erholung und der räumlichen Identifikation.
Auch kommende Generationen sollen ihre
Grundbedürfnisse noch stillen können. Für sie
sind Handlungsspielräume offen zu halten. Die
standortgerechte land- und forstwirtschaftliche
Nutzung spielt dabei eine zentrale Rolle.
Basierend auf der naturräumlichen Vielfalt der
Schweiz ergibt sich so weiterhin ein reiches
Mosaik verschiedener Kulturlandschaften.
Landschaft 2020 - Leitbild - Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - Bundesamt für Umwelt
Aktionsfeld 1
                                                                                                                             Landschaft und Landnutzung

                                                                                                                             vgl. Landschaft 2020 – Erläuterungen und Programm, Kap. 5.1

Qualitätsziele                                                        Programmelemente

            Die regional typischen Waldstruk-
            turen sind erhalten oder ablesbar,
                die jeweiligen Funktionen
               sind dauernd gewährleistet.

                      Das Auskommen in der Bergland-
                       wirtschaft basiert auf qualitativ
                     hochstehenden Produkten, Leistun-
                     gen im öffentlichen Interesse sowie
                       flankierenden Betriebszweigen.

                           Die Alpwirtschaft steht mit der ökolo-                        1.1 Nachhaltiges Landschafts-
                         gischen Tragfähigkeit und dem Charakter                             management für Flur und
                             der Kulturlandschaft im Einklang.                               Wald durch integrierte Land-
                                                                                             nutzungspolitik anstreben.

                                   Die bewirtschafteten Wälder
                                      sind naturnah und ihre                                    1.2 Auf der gesamten
                                         Ränder abgestuft.                                          Waldfläche naturnahen
                                                                                                    Waldbau betreiben und
                                                                                                    Waldreservate fördern.
                                   Alle Landwirtschaftsbetriebe
                                    erbringen den ökologischen
                                       Leistungsnachweis; ein                              1.3 Nachhaltiges Landschafts-
                                  massgeblicher Anteil der Betriebe                            management in der Land-
                                   ist biologisch bewirtschaftet.                              und Alpwirtschaft fördern.

                               Landwirtschaftliche Vorrangflächen
                                    sind für die nachhaltige                               1.4 Ökologischen Ausgleich
                                 Nutzung in ihrer Ausdehnung                                   in der Landwirtschaft
                                    und Qualität gesichert.                                    umsetzen.
Landschaft 2020 - Leitbild - Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - Bundesamt für Umwelt
Grüne Metropole
Schweiz –
ein attraktives
Mosaik aus
besiedelten und
unüberbauten
Gebieten
Mehr als zwei Drittel der schweizerischen
Bevölkerung leben in Städten und Agglomera-
tionen. Der Gestaltung und Nutzung unserer
Siedlungsgebiete gebührt besondere Aufmerk-
samkeit. Die Leitidee einer «grünen Metropole
Schweiz» stellt neue Anforderungen an den
Umgang mit dem Lebens- und Wirtschaftsraum.
Die «Grüne Metropole Schweiz» im Jahr 2020
ist abwechslungsreich, von hoher ästhetischer
Qualität und ökologisch wertvoll. Ein je eigenes
Erscheinungsbild, kulturelle und ökologische
Lebensraumvielfalt prägen Städte und Agglo-
merationen. Naturnahe Gebiete tragen zu
einer attraktiven Gestaltung bei.
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Aktionsfeld 2
                                                                                                              Landschaft und Raumordnungspolitik

                                                                                                              vgl. Landschaft 2020 – Erläuterungen und Programm, Kap. 5.2

Qualitätsziele                                         Programmelemente

                 In kleineren und grösseren
                    stadtnahen Gebieten
                     wird die Natur ihrer
                    eigenen dynamischen
                  Entwicklung überlassen.

                        Die Menschen finden                               2.1 Die Zusammenarbeit
                      in ihrer Wohnumgebung                                   in der Raumordnungs-
                           Oasen der Ruhe.                                    politik verstärken.

                         Ökologische Ausgleichs-
                          räume in Siedlungen                             2.2 Aspekte von Natur und Land-
                       sind vielfältig und vernetzt.                          schaft in die neue Agglomera-
                                                                              tionspolitik des Bundes
                                                                              einbringen; insbesondere ein
                         Zwischen den Siedlungen                              Freiraumkonzept erarbeiten.
                           bestehen unbebaute
                          Räume; die Siedlungs-
                          ränder sind erkennbar.
                                                                          2.3 Ein Konzept für Land-
                                                                              schaft, Sport und
                                                                              Tourismus erarbeiten.
                     Die Siedlungsentwicklung
                 konzentriert sich auf Schwerpunkte,
                      erfolgt Flächen sparend
                          und nach innen.
Landschaft 2020 - Leitbild - Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - Bundesamt für Umwelt
Wasser ist Leben –
Gewässer sind
die Lebensadern
unserer
Landschaften

Wasser ist Leben – ohne Wasser keine Pflanzen,
keine Tiere, keine Menschen. Am Wasser haben
sich Zivilisationen und Kulturen entwickelt.
Die Gewässer besitzen für den Menschen eine
besondere Bedeutung: für sein Wirtschaften,
für seine Verbindungswege, für seine
Kultur. Seen und Flüsse sind auch heute die
Lebensadern unserer Landschaft. Dazu brauchen
sie Raum und die Möglichkeit, ihren gesunden
Zustand zu erneuern.
Landschaft 2020 - Leitbild - Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - Bundesamt für Umwelt
Aktionsfeld 3
                                                                                                                    Landschaft und Gewässer

                                                                                                                    vgl. Landschaft 2020 – Erläuterungen und Programm, Kap. 5.3

Qualitätsziele                                                Programmelemente

                 Gewässer und ihre Uferbereiche
                         sind natürlich
                    oder naturnah gestaltet.                                     3.1 Den Fliessgewässern
                                                                                     genügend Raum zur
                                                                                     Verfügung stellen.

                             Flüsse und Bäche
                               verfügen über
                           ausreichenden Raum.
                                                                                 3.2 Die Anforderungen des
                                                                                     Leitbildes Fliessgewässer an
                                                                                     natürliche oder naturnahe
                           Gewässer weisen eine gute                                 Gewässerregimes umsetzen.
                       Wasserqualität auf; die heimischen
                       Arten kommen entsprechend ihren
                      natürlichen Verbreitungsgebieten vor.

                                                                                 3.3 Gewässer als Kernelemente
                                                                                     vieler Kulturlandschaften
                          Flüsse und Bäche führen aus-                               thematisieren und wieder
                        reichend Wasser; ihr Abfluss und                             in Wert setzen.
                              Geschiebehaushalt ist
                             natürlich oder naturnah.
Landschaft 2020 - Leitbild - Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - Bundesamt für Umwelt
Grünes Netz
Schweiz –
Freiräume für
Pflanzen und Tiere

Tiere und Pflanzen bringen den Planeten Erde
zum Leben. Der Natur ihren Raum zu lassen,
ist ein Zeichen des Respekts gegenüber der
Schöpfung, von der wir Menschen ein Teil
sind. Grundlage des grünen Netzes Schweiz
ist ein verantwortungsvoller Umgang mit den
Lebensräumen der vielfältigen Flora und Fauna.
Aktionsfeld 4
                                                                                                                                       Arten und Lebensräume

                                                                                                                                       vgl. Landschaft 2020 – Erläuterungen und Programm, Kap. 5.4

Qualitätsziele                                                          Programmelemente

                      Es bestehen genügend
                   grossflächige Schutzgebiete,
                 in denen die Natur Vorrang hat.                                     4.1 Zeugen der Erdgeschichte
                                                                                         (Geotope) bewahren.

                   Wo die Landnutzung aus wirtschaftlichen
                    Gründen nicht mehr aufrecht erhalten                                   4.2 Organisation und Prioritä-
                   werden kann, kann der freien Entwicklung                                    ten im Artenschutz durch
                   der Natur wieder Raum gegeben werden.                                       ein Konzept festlegen.

                        Ökologische Ausgleichsflächen ergänzen                                       4.3 Nationalen und
                       und vernetzen Lebensräume und können                                              internationalen Biotop-
                         als Pufferzonen für Schutzgebiete und                                           schutz fortführen.
                       als Auffangräume für Hochwasser dienen.

                                                                                                       4.4 Natur- und Landschafts-
                                    Nicht ersetzbare Landschafts-                                          pärke fördern.
                                    elemente und Lebensräume
                                          bleiben erhalten.
                                                                                                   4.5 Naturnahe Lebensräume in
                                                                                                       Siedlungsgebieten verbessern.
                                      Geschützte Biotope tragen
                                  zur Erhaltung der Vielfalt an Arten
                                 und Lebensräumen entscheidend bei;
                                   sie sind untereinander vernetzt.                              4.6 Das Konzept «Nationales
                                                                                                     Ökologisches Netzwerk (REN)»
                                                                                                     fertigstellen und umsetzen.
                         Waldreservate sichern in allen Regionen
                         Waldgesellschaften und -formen, die eine
                         besondere Bedeutung für die Vielfalt der                             4.7 Durchlässigkeit der Verkehrs-
                             Arten und Landschaften haben.                                        infrastrukturen verbessern.
Weg vom
Einheitsbrei –
hin zur erlebten
Landschaft

Intakte Natur und landschaftliche Schönheit sind
keine selbstverständlichen Güter – auch wenn
sie heute oft als solche betrachtet werden. Die
vielfältigen Kulturlandschaften sind erst im Lauf
der Jahrhunderte entstanden. Landschaften
sind damit das räumIiche Gedächtnis der
Gesellschaft und für ihre Identität bedeutsam.
Zudem ist das persönliche Landschaftserlebnis
für das seeIische und körperliche Wohlbefinden
der Menschen wichtig. Schutz und schonende
Entwicklung von Natur und Landschaft tragen
dazu bei, dass auch in Zukunft Naturprodukte
wie Fische, Wild und Pilze dauerhaft nutzbar
sind und der Mensch Ruhe und Erholung in
anregenden Gegenden findet. Schöne und
abwechslungsreiche Landschaften haben damit
auch eine wirtschaftliche Bedeutung.
Aktionsfeld 5
                                                                                                                          Der Mensch in der Landschaft:
                                                                                                                          Wahrnehmung und Erlebnis
                                                                                                                          vgl. Landschaft 2020 – Erläuterungen und Programm, Kap. 5.5

Qualitätsziele                                                    Programmelemente

                  Naturnahe und natürliche Gebiete
                      ermöglichen Erholung und
                  bieten Erfahrungen für alle Sinne.

                            Bauten und Anlagen werden
                             mit Respekt vor Natur und
                                                                                     5.1 Bewusste Wahrnehmung
                               Landschaft gestaltet.
                                                                                         von Natur und
                                                                                         Landschaft verbessern.

                                 Die Gestaltung der Siedlungen
                                    nimmt auf das Bedürfnis
                                 nach Erholung und Begegnung                              5.2 Bewusste Landschafts-
                                 Rücksicht und lässt Freiräume.                               gestaltung und
                                                                                              gute Projekte fördern.

                                          Unberührte Hoch-
                                         gebirgslandschaften
                                          bleiben unberührt.                             5.3 Den nachhaltigen Umgang
                                                                                             mit den gebauten Elementen
                                                                                             der Kulturlandschaft durch
                                                                                             Anreize verstärken.
                                    Die Landschaft ist grund-
                                     sätzlich frei zugänglich.

                                                                                        5.4 Lebensqualität in der
                    Die natürliche und kulturelle Eigenart                                  Wohnumgebung fördern.
                  und Vielfalt der Landschaft ist erkennbar;
                 besondere Kulturlandschaften sind mit den
                      darin heimischen Arten erhalten.
Menschen
gestalten
Landschaft –
alle machen mit,
so oder so

Die Beteiligung der Bevölkerung ist Grundlage
der Demokratie. An räumlicher Zielfindung,
Planung und Umsetzung mitwirken zu können,
fördert die Verbundenheit mit dem Wohnort.
Partizipation gründet in einer umfassenden
Wahrnehmung der Landschaft und Information
der Beteiligten und Betroffenen: Wo Natur
und Landschaft wie beispielsweise bei Natur-
beobachtungen, beim Fischen oder beim
Picknicken im Stadtgrün mit allen unseren Sinnen
erlebt werden kann, lernen wir die ökologischen
Zusammenhänge besser kennen.
Aktionsfeld 6
                                                                                                                     Partizipation

                                                                                                                     vgl. Landschaft 2020 – Erläuterungen und Programm, Kap. 5.6

Qualitätsziele                                            Programmelemente

                   Die Menschen fühlen sich
                     in ihrer heimatlichen
                       Landschaft wohl.

                                                                                  6.1 Sensibilisierung und
                                                                                      Information der
                                                                                      Bevölkerung verbessern.

                           Bewohnerinnen und
                         Bewohner beteiligen sich
                         verantwortungsbewusst
                          an der Gestaltung ihres
                              Lebensraumes.

                                                                             6.2 Partizipative Planungsinstrumente
                                                                                 wie Landschaftsentwicklungs-
                                                                                 konzepte LEK fördern sowie
                                                                                 Kooperationen verstärken.

                    Der Mensch verändert Landschaft
                         in einem Mass, mit dem
                      Menschen, Tiere und Pflanzen
                 in ihrer unterschiedlichen Anpassungs-
                     fähigkeit Schritt halten können.
Ressourcenkonsum
auf Kredit –
und wer
zahlt ihn zurück?

Fruchtbarer Boden ist nicht vermehrbar.
Die meisten natürlichen Rohstoffe sind begrenzt.
Nur wenn dieses natürliche Grundkapital
erhalten bleibt, stehen die Zinsen davon
auch künftigen Generationen zur Verfügung.
Boden und weitere natürliche Ressourcen sind
öffentliche Güter; die Steuerung ihrer Nutzung
eine öffentliche Aufgabe.
Aktionsfeld 7
                                                                                                                   Wirtschaftliche Instrumente
                                                                                                                   und Ressourcenverbrauch
                                                                                                                   vgl. Landschaft 2020 – Erläuterungen und Programm, Kap. 5.7

Qualitätsziele                                      Programmelemente

                                                                7.1 Die Kohärenz der öffentlichen
                                                                    Gelder hinsichtlich ihrer
                                                                    Raumwirksamkeit verbessern.

                                                                         7.2 Die Auswirkungen institu-
                                                                             tioneller Regime auf die
                                                                             Landschaft überprüfen.

                 Der Einsatz öffentlicher Gelder
                        trägt Natur und
                     Landschaft Rechnung.                                      7.3 Handelbare Zertifikate
                                                                                   und Kontingente als neue
                                                                                   Instrumente im Bereich
                                                                                   Natur und Landschaft
                                                                                   prüfen und entwickeln.

                                   Der Anteil
                              versiegelten Bodens                                    7.4 Labels für natur- und
                                nimmt nicht zu.                                          landschaftsverträgliche
                                                                                         Produkte und Dienst-
                                                                                         leistungen fördern.

                                                                                    7.5 Rohstoffe und Energie
                                                                                        sowie weitere Ressourcen
                                                                                        nachhaltig nutzen.
                 Standorte und Linienführung
                 von Bauten und Anlagen sind
                   im Einklang mit Natur und
                      Landschaft gewählt,                                    7.6 Internationale Verantwortung
                  lineare Eingriffe gebündelt.                                   wahrnehmen.
Wer um die
Landschaft weiss,
kann zielgerichtet
handeln

Aktuelle Trendanalysen zeigen, dass die Belastun-
gen von Natur und Landschaft weiterhin zuneh-
men. Geeignete Steuerungsmassnahmen setzen
sorgfältige und kontinuierliche Beobachtung der
Entwicklung voraus. Je früher problematische
Trends erkannt werden, desto grösser bleibt der
Handlungsspielraum. Ein intensiver Austausch
unter allen Beteiligten ist dabei unentbehrlich.
Aktionsfeld 8
                                                                                                                             Früherkennung und Forschung

                                                                                                                             vgl. Landschaft 2020 – Erläuterungen und Programm, Kap. 5.8

Qualitätsziele                                                       Programmelemente

                    Angewandte Forschung und der
                    Transfer zwischen Forschung und
                 Praxis werden zielgerichtet unterstützt.

                                                                                        8.1 Früherkennung etablieren,
                                                                                            Monitoring und Erfolgs-
                            Das Verständnis für die Anliegen
                                                                                            kontrollen für die prioritären
                           von Natur und Landschaft ist durch
                                                                                            Aufgaben installieren.
                           Aus- und Weiterbildung verbessert.

                                                                                          8.2 Angewandte Forschung
                                  Veränderungen in Natur und
                                                                                              unterstützen.
                              Landschaft werden frühzeitig erkannt
                              sowie neue Lösungsansätze evaluiert.

                                                                                        8.3 Aus- und Weiterbildung
                                                                                            von Fachbehörden und
                             Die raumwirksamen Aufgaben,
                                                                                            Spezialisten fördern.
                              Massnahmen und Programme
                           werden hinsichtlich ihrer Wirkung auf
                             Natur und Landschaft überprüft.
Strategien                                                                                                                                                         Impressum
                                                                                                                                                                   Herausgeber
                                                                                                                                                                   Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
                                                                                                                                                                   (BUWAL), CH-3003 Bern, www.umwelt-schweiz.ch
                                                                                                                                                                   Das BUWAL ist ein Amt des Eidg. Departements
Die Umsetzung des Leitbildes durch das BUWAL erfolgt im          Ansprechpartner: Fachstellen des Bundes und der Kantone,                                          für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
                                                                                                                                                                   (UVEK)
Rahmen der strategischen Schwerpunkte «Neue Wege»,               Verbände, Forschungs- und Ausbildungsinstitutionen sowie an
                                                                                                                                                                   Projektteam BUWAL
«Mitwirkung», «Schutz», «Anreize» und «Support».                 Natur- und Landschaftsinteressierte.                                                              Gilbert Thélin (Projektleiter), Pia Kläy,
Die Kommunikation richtet sich insbesondere an folgende                                                                                                            Meinrad Küttel, Benoît Magnin, Heinz Pfister,
                                                                                                                                                                   Andreas Stalder, Matthias Stremlow
                                                                                                                                                                   Expertenbeirat
                                                                                                                                                                   Jocelyn Bottinelli, Bundesamt für Kultur BAK
                                                                                                                                                                     Paul Imbeck, Kantonsbeauftragter Natur und Land-
                                                                                                                                                                   schaft KBNL (Kt. BL) Philippe Jacot-Descombes,
                                                                                                                                                                   Kantonsbeauftragter Natur und Landschaft KBNL
                                                                                                                                                                   (Kt. NE) Felix Kienast, Eidgenössische Forschungs-
                                                                                                                                                                   anstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
                                                                                                                                                                       Raimund Rodewald, Stiftung Landschaftsschutz
                                                                                                                                                                   Schweiz SL Otto Sieber, Pro Natura Willi Zimmer-
                                                                                                                                                                   mann, Eidg. Natur- und Heimatschutzkommission ENHK
                                                                                                                                                                   Redaktion
                                                          Prinzipien der Umweltpolitik             Strategische                                                    Matthias Stremlow und Heinz Pfister
                                                          im Rahmen der nachhaltigen            Schwerpunkte des                                                   Grafik
                                                                                                                                                                   Hanspeter Hauser, AVD, Bern
                 Verfassungsaufträge                               Entwicklung                       BUWAL                              Umsetzung
                                                                                                                                                                   Bildnachweis
                                                                                                                                   in den Aktionsfeldern           Umschlag: Luftbild Schweiz, Dübendorf (Hinter-
                                                                                                                                                                   grund); S. 1: Luftbild Schweiz, Dübendorf (Hinter-
         • Grundsatz der Nachhaltigkeit                                                                                                des Leitbildes              grund); Bruno Stephan Walder, BUWAL (links);
           (Art. 2 Abs. 4 und Art. 73 BV)                                                                                                                          Ashvin Gatha, Blonay (rechts); S. 2: Bruno Stephan
                                                                                                                                                                   Walder, BUWAL; Emanuel Ammon, Fotoagentur
         • Schutz des Menschen und der                       • Vorsorgen                                                                                           AURA, Luzern (unten); S. 3: Henri Leuzinger, Rhein-
           Umwelt vor Beeinträchtigungen;                                                                                      1   Landschaft und Landnutzung      felden; Ashvin Gatha, Blonay (Spiegel);
           Vorsorge- und Verursacherprinzip                  • Gestalten
                                                                                                                               2   Landschaft und                  AF (Aktionsfeld) 1: Gabriela Brändle, FAL Eidgenös-
           (Art. 74 BV)                                                                             Neue Wege                                                      sische Forschungsanstalt für Agrarökologie und
                                                             • Schützen                                                            Raumordnungspolitik             Landbau, Zürich-Reckenholz; AF2: Nadja Athanasiou,
         • Zweckmässige und haushälte-                                                                                                                             Documenta Natura Bern; AF3: Ashvin Gatha,
           rische Nutzung des Bodens durch                   • Sanieren                                                        3   Landschaft und Gewässer
                                                                                                    Mitwirkung                                                     Blonay; AF4: Lorenz Heer, Bern; AF5: Christoph
           Raumplanung (Art. 75 BV)                                                                                                                                Bürki, Biel; AF6: Alex Oberholzer, Solothurn; AF7:
                                                             • Nachhaltig Nutzen                                               4   Arten und Lebensräume           Roland Findeisen, Konstanz; AF8: Luftbild Schweiz,
         • Schutz und haushälterischer                                                              Schutz                                                         Dübendorf; letzte Doppelseite: Ashvin Gatha,
                                                             • Information                                                     5   Der Mensch in der Landschaft:
           Umgang mit Wasser (Art. 76 BV)                                                                                                                          Blonay.
                                                                                                                                   Wahrnehmung und Erlebnis
         • Gewährleistung aller                              • Mitwirkung                                                                                          Zitierung
                                                                                                    Anreize                    6   Partizipation                   BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT 2003:
           Waldfunktionen (Art. 77 BV)                       • Kooperation                                                                                         Landschaft 2020 – Leitbild. Bern.
         • Rücksichtnahme auf Natur und                                                                                        7   Wirtschaftliche Instrumente     Bezug
           Landschaft; Schutz der Arten und                  • Anreize setzen
                                                                                                    Support                        und Ressourcenverbrauch         BUWAL, Dokumentation, CH-3003 Bern
           Lebensräume (Art. 78 BV)                          • Verursacher                                                                                         Fax +41(0)31 324 02 16, E-Mail docu@buwal.admin.ch
                                                                                                                               8   Früherkennung und Forschung     Internet: www.buwalshop.ch
         • Erhaltung der natürlichen Lebens-                   in die Pflicht nehmen                                                                               Bestellnummer DIV-8407-D
           grundlagen und der Kulturland-                                                                                                                          Diese Publikation ist auch in französischer, italienischer,
           schaft bei der landwirtschaftlichen                                                                                                                     romanischer und englischer Sprache erhältlich.
           Nutzung (Art. 104 Abs. 1 Bst. b BV)
                                                                                                                                                                   © BUWAL, Bern, 2003
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