Jubel bei der SPÖ Kärnten Neustart bei der SPÖ Niederösterreich

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Jubel bei der SPÖ Kärnten Neustart bei der SPÖ Niederösterreich
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                                                            Onlineausgabe 4 x im Jahr

                                  Kommunalpolitik
                                  im Zentrum
                                                                        Ausgabe
                                                                       März/2013

                                                                                  Grafik: © SPÖ

Jubel bei der SPÖ Kärnten
Neustart bei der SPÖ
Niederösterreich
Die Landtagswahlen in beiden Bundesländern brachten
zwei völlig unterschiedliche Ergebnisse Seiten 2 und 3

Finanztransaktionssteuer: Lösung für 2014 nun fix Seite 4
GVV Bgld: Erich Trummer neuer GVV-Präsident Seite 4
Interview: 7 Fragen an MEP Hannes Swoboda Seite 6
Jubel bei der SPÖ Kärnten Neustart bei der SPÖ Niederösterreich
März/2013

     Editorial                                                    Niederösterreich und
                Liebe Leserin, lieber Leser!
                                                                  Beide Bundesländer haben am 3. März über die
                 Mit einem lachenden und einem weinenden
                 Auge schaue ich auf die geschlagenen Land-
                 tagswahlen in Kärnten und Niederösterreich.      Sehr gute regionale Arbeit in Kärnten
                 In unserem südlichsten Bundesland gelang         In Kärnten hat die SPÖ mit LHStv. Peter Kaiser an der
                 LHStv. Peter Kaiser mit seinem engagierten       Spitze einen fulminanten Sieg errungen, konnte um
                 Team ein Polit-Erdrutschsieg: Die SPÖ ver-       8,39 Prozent zulegen und 37,13 Prozent der Stimmen
                 zeichnete ein Plus von 8,39 % und landete        verzeichnen. Die Sozialdemokratie ist damit erstmals
                 mit 37,13 % der Stimmen auf Platz eins.          in fünf Bundesländern stärkste Kraft. SPÖ-Vorsitzender
    Der FPK hingegen liefen die WählerInnen scharenweise          Bundeskanzler Werner Faymann zeigte sich über das
    davon und sie verlor rekordverdächtige 28,04 % – ein          SPÖ-Ergebnis in Kärnten erfreut: Das Wahlergebnis
    Denkzettel für die blaue Skandalserie rund um Hypo            bedeute einen „Neubeginn in Kärnten“ und sei ein
    und gekaufte Staatsbürgerschaften. Und nun ist die klei-      Erfolg von Peter Kaiser. „Die SPÖ hat gezeigt, dass
    ne Sensation fix: Erstmals seit 1945 stellt die SPÖ mehr      sie für einen Neubeginn das nötige Vertrauen hat.
    Landeshauptleute als die ÖVP. Ein Grund zum Feiern!           Das macht deutlich, dass wir auch regional sehr gute
    Doch leider herrschte an diesem Wahlsonntag am 3.             Arbeit leisten.“
    März keine ungeteilte Freude: Landeshauptmann Pröll
    erwies sich bei der niederösterreichischen Landtagswahl       SPÖ Kärnten-Vorsitzender Peter Kaiser freute sich
    als schier übermächtiger Gegner und konnte mit 50,80 %        darüber, dass im Bundesland nun „klare Verhältnisse“
    seine „ÖVP-Absolute“ halten. Die SPÖ musste abermals          herrschen. Die kommende Arbeit für das Land sei
    deutliche Verluste von 3,92 % hinnehmen und fuhr mit          eine „riesige Herausforderung“. „Ich stelle damit den
    21,59 % das schlechteste Ergebnis der Geschichte ein. Im      Anspruch auf den Landeshauptmann von Kärnten“,
    wahrsten Sinne ein schwarzer Tag für LHStv. Sepp Leitner      so Kaiser wörtlich. Er will nun alles dazu tun, dass
    und sein Team. Im medial hochstilisierten Persönlich-         die Kärntnerinnen und Kärntner das Vertrauen in die
    keitsduell Pröll – Stronach blieb leider zu wenig Platz für   Politik wieder zurückgewinnen. Es gelte, mit allen
    die wichtigen Themen der Sozialdemokratie.                    Parteien Gespräche über die Zukunft Kärntens zu
    Noch dazu schaffte es der politisch völlig ahnungslose        führen, eine Koalition mit der nach Korruptionsaffären
    Quereinsteiger Stronach jede Menge ProtestwählerIn-           abgewählten FPK (- 28,04 %) käme für ihn allerdings
    nen hinter sich zu versammeln, was natürlich auch zu          nicht in Frage.
    Lasten der SPÖ ging.
    Ich gratuliere Peter Kaiser sehr herzlich zum Wahlsieg
    und wünsche ihm sowie dem neuen NÖ-Team um Bgm.               Mandatsverteilung in Kärnten:
    Matthias Stadler für zukünftige Herausforderungen
    alles Gute, politischen Mut, Durchsetzungskraft sowie                  Mandatsverteilung KÄRNTEN           SPÖ
                                                                                                               FPK
    soziales Gespür. LHStv. Sepp Leitner danke ich für die                                                     ÖVP
    hervorragende Zusammenarbeit und hoffe, dass er auf                      5                         5       GRÜNE
    seinem neu eingeschlagenen Weg abseits der Politik                                                         TEAM STRONACH
                                                                                                               BZÖ
    viel bewirken kann.
    Neben den beiden Landtagswahlen ließ die „Trinkwas-                                                    4
                                                                   6
    serprivatisierung“ die Wogen medial hochgehen und
    war das zentrale kommunalpolitische Thema der letz-
    ten Monate. Ich möchte dazu nur kurz und klar bekräf-                                                  2
    tigen: Im Hinblick auf eine gesicherte Daseinsvorsorge
    bin ich für die Festlegung eines Privatisierungsverbots
    unseres Trinkwassers in der Verfassung. Auch wenn Ver-
    fassungsjuristInnen einer solchen im EU-Kontext keine                               14
    Bedeutung beimessen, so steht für mich der Schutz des
    Gemeinwohls an erster Stelle. Unser Trinkwasser darf
    nicht verscherbelt werden!
    Ich wünsche Euch einen schönen und erfolgreichen
                                                                   Ergebnis in Kärnten:
    politischen Frühling!                                          SPÖ 37,13 % (+ 8,39 %) = 14 Mandate
                                                                   FPK 16,85 % (- 28,04 %) = 6 Mandate
                                                                   ÖVP 14,40 % (- 2,43 %) = 5 Mandate
                                                                   Grüne 12,10 % (+ 6,95 %) = 5 Mandate
                                                                   Team Stronach 11,18 % (+11,18 %) = 4 Mandate
    Bernhard Müller                                                BZÖ 6,40 % (+ 6,40 %) = 2 Mandate
    Bundesvorsitzender des Kommunalpolitischen
    Zentrums der SPÖ

2      KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum
Jubel bei der SPÖ Kärnten Neustart bei der SPÖ Niederösterreich
März/2013

Kärnten haben gewählt
Zusammensetzung des zukünftigen Landtags abgestimmt
     Niederösterreich muss nach vorne schauen                                     StS Josef
     Zum weniger erfreulichen Wahlergebnis in Niederöster-                Ostermayer (li.)
     reich sagte Werner Faymann, dass er überzeugt sei, die SPÖ           und LHStv. Peter
     Niederösterreich sei „stark genug, nach vorne zu schauen“.        Kaiser (2.v.re.) mit
     Viele sozialdemokratische BürgermeisterInnen würden                   Lebenspartnerin
     dort das Vertrauen in den Gemeinden genießen. Während            Ulrike Wehr (2.v.li.)
     Landeshauptmann Erwin Pröll seine „Absolute“ halten               und Sohn Luca (li.)
     konnte, fuhr die SPÖ NÖ mit 21,59 % und einem deutlichen            in Feierstimmung
     Minus von 3,92 % ein historisch schlechtes Ergebnis ein.             vor den Kameras                                        Foto: © SPÖ Kärnten

     Sepp Leitner, Landesparteiobmann der SPÖ Niederöster-
     reich bezeichnete die Verluste seiner Partei bei der NÖ-
     Landtagswahl als „unerfreuliches Ergebnis“, verwies aber
     darauf, dass „die SPÖ weiterhin die zweitstärkste Partei in
     Niederösterreich ist“. Leitner zog am Tag nach der Wahl
     die Konsequenzen und gab seinen Rückzug aus der Politik
     bekannt. Daraufhin wurde Matthias Stadler, Bürgermeister
                                                                        Große Freude über
     von St. Pölten, in einer Sitzung des Landesparteivorstan-
                                                                        das hervorragende
     des einstimmig zum geschäftsführenden Landespartei-
                                                                      Abschneiden der SPÖ
     vorsitzenden bestellt. Der designierte SPÖ-Landeschef
                                                                                in Kärnten                                       Foto: © SPÖ Kärnten
     präsentierte bereits „ein neues Team für einen ganz neuen
     Weg“. Die Landespartei werde aber auch Inhalte festlegen
     und Strukturen hinterfragen. „Die nächste Wahl kommt
     schon bald.“ Es sei sein fester Entschluss, die SPÖ NÖ
     bestmöglich für die Nationalratswahl aufzustellen und
     möglichst viele Stimmen zu holen.               Quelle: SK      LHStv. Sepp Leitner
                                                                           (li.) übergab in
                                                                     Anwesenheit von BMin
     Mandatsverteilung in Niederösterreich:                           Gabriele Heinisch-
                                                                      Hosek (re.) den SPÖ
        Mandatsverteilung NIEDERÖSTERREICH                               NÖ-Parteivorsitz
                                5                                      an Bgm. Matthias
                                             4
                                                                          Stadler (Mitte)                                            Foto: © SPÖ NÖ
       13

                                                 4

                                                     ÖVP
                                                     SPÖ              Der SPÖ NÖ-Landes-
                                                     TEAM STRONACH      parteivorsitzende
                                                     FPÖ                  Bgm. Matthias
                                                     GRÜNE
                                                                      Stadler mit seinem
                           30
                                                                              neuen Team                                             Foto: © SPÖ NÖ

                                                                                              Weitere Wahltermine:
       Ergebnis in Niederösterreich:                                                          28. April 2013
       ÖVP 50,80 % (- 3,59 %) = 30 Mandate                                                    Landtagswahl in Tirol
       SPÖ 21,59 % (- 3,92 %) = 13 Mandate                                                    5. Mai Salzburg
       FPÖ 8,21 % (- 2,26 %) = 4 Mandate                                                      Landtagswahl in Salzburg
       Grüne 8,04 % (+ 1,13 %) = 4 Mandate
                                                                                              29. September
       Team Stronach 9,83 % (+ 9,83 %) = 5 Mandate
                                                                                              Nationalratswahl in Österreich

                                                                                              KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum      3
Jubel bei der SPÖ Kärnten Neustart bei der SPÖ Niederösterreich
März/2013

                                                             Foto: © Zinner

                                                                                                                                                         Foto: © GVV Burgenland
     Finanzstaatssekretär Andreas Schieder begrüßt                             Der neue Präsident LAbg. Bgm. Erich Trummer (Mitte) flankiert von
     die Finanztransaktionssteuer                                              LH Hans Niessl (li.) und vom scheidenden Präsidenten Bgm. Ernst Schmid (re.)

    Die Finanztransaktions-                                                   Erich Trummer neuer
    steuer kommt bereits                                                      Präsident des GVV
    2014                                                                      Burgenland
    Hartnäckiges Kämpfen hat sich bezahlt gemacht –                           Dank an Alt-Präsident Ernst Schmid für 12 Jahre an der
    neue Steuer für den Banken- und Finanzsektor fix                          Spitze der Interessensvertretung
    „Der Beschluss der Finanztransaktionssteuer ist ein gro-                  Bei der Ordentlichen Landeskonferenz des Sozial-
    ßer Durchbruch. Nun wird auch der Banken- und Finanz-                     demokratischen Gemeindevertreterverbandes am
    sektor zur Kasse gebeten, um die Folgekosten der Wirt-                    23. Februar in Eisenstadt wurde LAbg. Bgm. Erich
    schafts- und Finanzkrise zu bewältigen. Das ist gerecht                   Trummer zum neuen Präsidenten des Verbandes
    und fair. Und es ist ein großer Erfolg für viele Bürgerin-                gewählt. Trummer folgt damit Bgm. Ernst Schmid
    nen und Bürger, die lange für diese Steuer gekämpft                       nach, der seine Funktion nach zwölf Jahren zurück-
    haben. Denn klar ist, dass die Bevölkerung die Krise nicht                legte.
    verursacht hat“, so Finanzstaatssekretär Andreas Schie-
    der nach dem offiziellen Ermächtigungsbeschluss der 27                    Bei der Direktwahl des Präsidenten erhielt Erich
    EU-Finanzministerinnen und -Finanzminister, die Finanz-                   Trummer, Landtagsabgeordneter und Bürgermeis-
    transaktionssteuer im Rahmen einer verstärkten Zusam-                     ter von Neutal, 97 % der abgegebenen gültigen
    menarbeit einzuführen. Und weiter: „Es ist aber auch ein                  Stimmen und wurde damit zum neuen Präsiden-
    großer Erfolg für den österreichischen Bundeskanzler                      ten des GVV Burgenland gewählt. Von ihm gab es
    Werner Faymann und die gesamte Bundesregierung                            anschließend in seinem Referat ein deutliches „Nein
    sowie die europäische Sozialdemokratie, die seit Jahren                   zu unfreiwilligen Gemeindezusammenlegungen“.
    hartnäckig für diese Steuer eingetreten sind.“                            Außerdem forderte er einen verbesserten Finanz-
                                                                              ausgleich vor allem für kleine Gemeinden, da viele
    Zur weiteren Vorgehensweise sagt Schieder, dass die                       Kommunen finanziell mit dem Rücken zur Wand
    Europäische Kommission bald eine konkrete Ausfor-                         stehen. Trummer sprach sich zudem klar für eine
    mulierung präsentieren werde, auf deren Basis die                         Aufwertung statt einer Aushöhlungspolitik des länd-
    Umsetzung erfolgen werde. Die Steuer soll ab dem                          lichen Raums aus. Getreu dem Motto der Veranstal-
    Jahr 2014 in Kraft treten.                                                tung „Gemeinsam. Gemeinden. Bewegen.“ kündigte
                                                                              der neue GVV-Präsident die zukünftigen Leitlinien
    Abschließend verweist Schieder allerdings darauf, dass                    des Verbandes an. Trummer: „Das Miteinander der
    auch in den                                                               Gemeinden, des Landeshauptmannes sowie unserer
    Bereichen Ban-                                                            RegierungsvertreterInnen – der gemeinsame Erfolg
    kenunion und                                                              – war bereits bisher ein Markenzeichen im Burgen-
    Finanzmarkt-                                                              land, das den GVV und die Gemeinden ganz ent-
    regulierung                                                               scheidend mitgeprägt haben. Diesen Weg schlagen
    weitergearbeitet                                                          wir ein!“
    werden müsse.
    All dies wäre                                                             Alt-Präsident Ernst Schmid wurde gebührend ver-
    dann eine um-                                                             abschiedet und als erste Amtshandlung des neuen
    fassende Reform                                                           Vorstandes zum Ehrenpräsidenten ernannt. Schmid
    der Finanz-                                                               sei, so LH Hans Niessl in seinem Referat, „ein Kommu-
    märkte.                                                                  nalpolitiker mit Herz, Verstand und Gefühl“. 
            Quelle: SK                                                                                                         Quelle: GVV Burgenland

4   KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum
Jubel bei der SPÖ Kärnten Neustart bei der SPÖ Niederösterreich
März/2013

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                               Der kommunalpolitische Fachbeitrag
                                Wasser ist keine Handelsware –
                                Wasser ist ein Menschenrecht
         Johannes Schmid        von Johannes Schmid, Verantwortlicher für den Bereich „Daseinsvorsorge“ im Österreichischen Städtebund

    „Wasser ist keine Handelsware              des Marktes für profitorientierte             Binnenmarkts, der von Prof. Mario
    wie jede andere. Die kommunale             Investoren ist auch mit den hohen             Monti im Mai 2010 verfasst wurde,
    Wasserver- und -entsorgung ist in          Anforderungen an das sehr sen-                kommt ein Gedanke deutlich zum
    Österreich einer der Bausteine einer       sible und lokal stark differenzierte          Ausdruck: Die Handlungsfreiheit
    gut funktionierenden und leistbaren        System aus Grundwasserregime                  lokaler Akteure ist als wesentli-
    Daseinsvorsorge“ (Städtebund-Ge-           und Trinkwassererschließung nicht             ches Element einer erfolgreichen
    neralsekretär Thomas Weninger)             vereinbar. Die Wasserversorgung               Umsetzung des Binnenmarktes
                                               ist durch Ortsnähe gekennzeichnet             anerkannt. Aus diesem Grund lehnt
    Wasserversorgung in Österreich.            und eine klassische kommunale                 der Österreichische Städtebund
    Die bisherige Struktur der kommu-          Aufgabe. Bei einer bloßen Ausrich-            die geplante Konzessionsrichtlinie
    nalen Wasserversorgung in Öster-           tung der Wasserversorgung an den              entschieden ab.
    reich hat sich über viele Jahrzehnte       wirtschaftlichen Erfolg besteht die
    bewährt und garantiert die zuver-          Gefahr, dass der Ressourcenschutz,            Europäische Bürgerinitiative:
    lässige Belieferung der österreichi-       die Beachtung von Nachhaltigkeits-            Wasser ist ein Menschenrecht.
    schen BürgerInnen mit hochwer-             aspekten sowie die Instandhaltung             Weiters wird auf das zur Zeit statt-
    tigem Trinkwasser zu bezahlbaren           und Erneuerung der Versorgungs-               findende Eintragungsverfahren
    Preisen. Einer Liberalisierung des         anlagen in den Hintergrund treten.            zur Europäischen Bürgerinitiative
    Wassersektors, die die Wasserver-          Zudem kann Trinkwasser wegen                  „Wasser ist ein Menschenrecht“
    sorgung allein den Regeln des              seiner örtlich unterschiedlichen              hingewiesen. Eine elektronische
    Marktes unterwirft und dem kom-            chemischen Zusammensetzung                    Unterfertigung unter Angabe einer
    munalen Aufgabenbereich der Da-            auch nicht beliebig gemischt wer-             Passnummer wäre als Unterstüt-
    seinsvorsorge entzieht, ist im Inte-       den. Damit ist es für Durchleitungs-          zung für die kommunalen Bestre-
    resse des Allgemeinwohls und des           rechte – anders als Gas oder Strom            bungen wünschenswert (www.
    Ressourcenschutzes entschieden             – nicht beliebig geeignet. Schon              right2water.eu). Bitte unterstützen
    entgegenzutreten. Eine Öffnung             im Bericht zur Neuorientierung des            Sie uns! 

                                           Im Porträt
                                In Gmünd fand Ende letzten Jahres ein Generationswechsel statt. Andreas Beer (27) beerbte
                                Otto Opelka und wurde vom Gemeinderat einstimmig zum neuen Stadtchef gewählt. Der
                                jüngste Bürgermeister Niederösterreichs schaffte 2010 den Einzug ins Gmünder Stadtpar-
                                lament, war Jugendgemeinderat und engagierte sich als Landesvorsitzender der Sozia-
                                listischen Jugend (SJ) Niederösterreich. Andi Beer absolvierte nach der HAK-Matura eine
        Bgm. Andreas Beer       Ausbildung zum Kommunikationsmanager und Lehrlingsausbilder. 2011 schloss er sein
                                Masterstudium für „Integrierte Kommunikation“ ab.

    Name: Andreas Beer, MA                      Vorrangige Projekte in Gmünd:                    Politische Vorbilder:
                                                Wir haben unser Jugendzentrum                    KEINE
    Geburtsdatum und -ort:                      fertig gestellt, wollen das Glas- und
    14. Mai 1985, Waidhofen/Thaya               Steinmuseum umbauen und neu ge-                  Daran glaube ich:
                                                stalten (Fertigstellung 2014), zudem             Die Welt braucht Veränderung.
    Beruf: Bürgermeister/Angestellter           stehen einige Straßenbauprojekte
                                                auf der Agenda und dann brauchen                 Auf die Palme bringt mich:
    Funktion: Bürgermeister                     wir ein neues Lichtkonzept für den               Nur eine Kokosnuss!
                                                Stadtplatz
    Familie: ledig                                                                               Hobbys:
                                                Vision für die Sozialdemokratie:                 Laufen, Mountainbiken, Fitnesstraining
    Politisches Credo:                          Das sie wieder ein Stück sozialisti-
    „Die Wege entstehen im Gehen.“              scher wird!                                      Größter Wunsch:
                                                                                                 Gesund zu bleiben. 

                                                                                                   KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum       5
Jubel bei der SPÖ Kärnten Neustart bei der SPÖ Niederösterreich
März/2013

                                                                                    Interview

                                                                                    MEP Hannes Swoboda
                                               Fragen an ...                        Präsident der Fraktion der Progressiven Allianz der
                                 © Foto: ZVG                                        SozialdemokratInnen im Europäischen Parlament

    Hannes, Du bist nun seit einem Jahr                 Cameron versucht derzeit, mit Erpressung, die       Wie wird sich diese auf den europäischen
    Präsident der S&D-Fraktion im Europäischen           Europäische Union nach seinen Vorstellungen zu      Banken- und Finanzsektor auswirken?
    Parlament. Was ist in diesem Jahr im Rück-           gestalten. Geht es nach dem britischen Premier,     Die EU-Kommission hat erst vor Kurzem ihre
    blick gelungen?                                      dann würde sich Europa auf den Binnenmarkt          Vorschläge zur Ausgestaltung der Finanz-
    Uns Sozialdemokraten im EU-Parlament ist auf         beschränken, andere gemeinsame Werte, wie           transaktionssteuer präsentiert, an der nun elf
    jeden Fall gelungen, dass sich der Fokus weg von     etwa die Grundrechte, sind ihm egal. Die EU darf    EU-Mitgliedstaaten teilnehmen. Der Kommis-
    der reinen Sparpolitik hin zu mehr Wachstum          diesen Erpressungsversuchen keinesfalls auf         sionsentwurf ist vielversprechend, da er alle
    und Beschäftigung bewegt hat. Auch wenn es           Dauer nachgeben und sich dadurch schwächen.         Arten von Finanzinstrumenten umfasst und
    noch nicht ausreichend ist, sieht man, dass jetzt    Cameron weiß aber auch genau, dass ein Austritt     kaum Ausnahmen zulässt. Laut Berechnungen
    vermehrt Themen angesprochen werden, die             aus der Union massive Nachteile für Großbritan-     könnte die Transaktionssteuer 34 Milliarden pro
    noch vor einem Jahr undenkbar gewesen wären.         nien nach sich ziehen würde. Deshalb glaube ich     Jahr an Einnahmen bringen. Nun geht es darum,
    So ist etwa die Zustimmung zu Eurobonds              nicht, dass es tatsächlich zu einem Austrittssze-   dass der Vorschlag der Kommission nicht durch
    gewachsen und es steigt auch die Einsicht, dass      nario kommt.                                        den Rat verwässert wird, denn wir wollen, dass
    Länder wie Griechenland oder Portugal mehr                                                               die Steuer so ausgestaltet ist, dass Hochrisi-
    brauchen als reine Sparprogramme, um sich             Du schreibst auf Deiner Homepage „Es              kospekulationen eingedämmt werden und die
    nachhaltig konsolidieren zu können. Unsere           ist unsere Aufgabe, die parlamentarische            Finanzmarktakteure einen gerechten Beitrag zur
    Überzeugungsarbeit, die wir im letzten Jahr          Demokratie und den Dialog mit den Bür-              Krisenbewältigung leisten.
    geleistet haben, hat maßgeblich zu diesen            gerInnen zu stärken“. Wie kann man dieses
    Veränderungen beigetragen.                           ehrgeizige Ziel erreichen?                           In welche Richtung wird sich die EU
                                                         Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir auf zwei    – Deiner Meinung nach – in den nächsten
    Finanzdebakel in Griechenland, hohe                 Ebenen ansetzen. Zum einen brauchen wir eine        Jahren weiterentwickeln? Kannst Du uns
    Jugendarbeitslosigkeit in Spanien usw. – Die         Aufwertung des Europäischen Parlaments, wir         einen Ausblick geben?
    EU befindet sich in einer ernsthaften Krise.         brauchen reformierte Entscheidungsstrukturen,       Ich bin fest der Überzeugung, dass es hin zu
    Mit welchen Strategien kann man dieser               die das Parlament berücksichtigen. Durch den        mehr Europa gehen wird. Auch wenn es derzeit
    begegnen?                                            Vertrag von Lissabon hat das EU-Parlament zwar      starke Strömungen gibt, die das Projekt EU
    Was uns die Krise gezeigt hat, ist, dass wir nicht   mehr Rechte erhalten, der Rat versucht aber,        zerstören wollen, so wird sich doch die Vernunft
    weniger sondern mehr Europa brauchen. Das            diese Rechte wieder zu unterlaufen und trifft       durchsetzen und man wird erkennen, dass wir
    beginnt bei einer gemeinsamen Bankenaufsicht,        Entscheidungen unter bewusster Umgehung des         nur gemeinsam stark sind. Mehr Europa bedeu-
    einer effizienten Regulierung der Finanzmärk-        Parlaments. Dagegen müssen wir uns wehren,          tet aber nicht, dass die regionale oder lokale
    te und aber ebenso benötigen wir soziale             denn wir EU-Parlamentarier sind direkt gewähl-      Ebene weniger Einfluss haben wird. Vielmehr
    Mindeststandards in Europa. Die Europäische          te Vertreter und wollen im Sinne der Bürgerin-      geht es um eine neue, sinnvolle Aufteilung der
    Jugendgarantie nach dem Vorbild Österreichs          nen und Bürger unsere Aufgabe wahrnehmen.           Aufgaben, die allen gerecht wird.
    ist ein erster wichtiger Schritt, wie wir der        Zum anderen müssen wir die Kommunika-
    Krise begegnen können. Aber das Wichtigste           tion über Europa intensivieren und zwar auf          Und zu guter Letzt: Auf welche zentralen
    ist, dass wir den Spielraum schaffen müssen,         allen politischen Ebenen. Es muss endlich ins       Werte sollte sich die Europäische Union in
    um wirtschaftliche Impulse geben zu können.          Bewusstsein dringen, dass Europapolitik uns alle    Zukunft konzentrieren?
    Die Debatte rund um das EU-Budget hat leider         betrifft und wir müssen entsprechend erklären,      Das Schlagwort vom „sozialen Europa“ muss
    gezeigt, dass die Staats- und Regierungschefs        um die Chancen der Populisten zu schmälern.         endlich mit Leben gefüllt werden. Erst wenn
    nicht willens sind, die Europäische Union mit        Damit dies gelingen kann, müssen alle dazu          die Menschen spüren, dass die EU sich ihrer
    den Mitteln auszustatten, die nötig wären, um        beitragen. Dazu gehören die Bürgermeister           annimmt, wird auch die Akzeptanz steigen. Und
    wirkliche Fortschritte in der Krisenbekämpfung       und Gemeinderäte vor Ort genauso wie die            nur wenn wir die Zustimmung der Bürgerinnen
    zu erzielen.                                         Regierungsmitglieder, die die Sitzungen des         und Bürger haben, wird die EU auch auf einem
                                                         Rates ordentlich vermitteln müssen, wie auch        festen Fundament stehen. 
    Problemfall Großbritannien: Was denkst              wir EU-Abgeordnete, die versuchen müssen,
    Du über Premier Camerons Austrittsdrohun-            noch mehr Präsenz zu zeigen.
    gen aus der EU? Sollen mit diesem Rund-
    umschlag Grenzen ausgelotet werden oder               Kürzlich wurde die lange geforderte
    meint er es ernst?                                   Finanztransaktionssteuer beschlossen.

6   KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum
Jubel bei der SPÖ Kärnten Neustart bei der SPÖ Niederösterreich
                                   Rundschau
                                    Aktuelle Themen aus der Medienlandschaft

Keine Privatisierung der Wasserversorgung!                                                                                      Transferzahlungen der Gemeinden
                                                                                                                                                                           
Die SPÖ spricht sich dezidiert gegen die                  sungsbestimmung geschaffen wird, die                                  verdreifacht
Privatisierung unseres Wassers aus und                    sicherstellt, dass das Wasser, als wesentli-
will es durch die Verfassung schützen.                    cher Teil der Daseinsvorsorge, im Eigentum                            Das KDZ - Zentrum für Verwaltungsforschung legt gemeinsam mit
Aktuell wurde das Thema infolge eines                     der Allgemeinheit bleibt. Die Bevölkerung                             dem Österreichischen Städtebund den aktuellen Gemeinde-Trans-
Kommissionsvorschlags zu den Ausschrei-                   hat ein Recht drauf, dass die Wasserversor-                           ferbericht vor: In den letzten zehn Jahren sind die Netto-Trans-
bungskriterien bei der Privatisierung von                 gung eine öffentliche Aufgabe bleibt.                                 ferzahlungen der Gemeinden an die Länder von 404 auf 1.171
öffentlichen Gütern.                                                                                                            Mio. Euro gestiegen. Der Verdreifachung der Transfers steht ein
Die EU-Kommission hat die Diskussion                      „Richtlinie ist kein Feindbild“                                       Anstieg der Gemeinde-Ertragsanteile von 30 Prozent gegenüber.
ausgelöst und der britische Premier David                 Die geplante Richtlinie der EU-Kommis-
Cameron ist gleich begeistert eingestie-                  sion regelt, dass im Falle von Privatisie-                           Das Transfersystem in Österreich ist weitgehend intransparent. Wer
gen: Er favorisiert eine Liberalisierung                  rungen von öffentlichen Dienstleistungen                             welche Mittel mit welcher Verteilungswirkung bekommt, ist kaum
von öffentlichen Gütern, wie etwa der                     europaweit einheitliche, ordentliche                                 nachzuvollziehen. Die Gemeinden zahlen derzeit rund 1,9 Milliarden Euro
Wasserversorgung. Bundeskanzler Werner                    Ausschreibungskriterien zu gelten                                    mehr an die Länder, als sie wieder retourniert bekommen, das entspricht
Faymann stellt dazu klar: “Wenn David Ca-                 haben. Das soll Korruption verhindern                                36,2 Prozent der Ertragsanteile. Finanzschwache Gemeinden profitie-
meron die Wasserliberalisierung als Vorbild               und Rechtssicherheit und Transparenz                                 ren unverhältnismäßig viel gegenüber finanzstarken Gemeinden. Die
nennt – wir werden die Wasserversorgung                   schaffen. “Die Richtlinie selbst ist kein                            Transfereinnahmen haben zwischen 2002 und 2011 um 27 Prozent, die
nicht verkaufen. Das ist sicher.” Die SPÖ ist             Feindbild“, betont Bundeskanzler Werner                              Transferzahlungen der Gemeinden an die Länder haben um rund 69 Pro-
daher für eine Verfassungsbestimmung,                     Faymann. Und EU-Binnenmarktkommis-                                   zent zugenommen. Einen großen Anteil an dieser negativen Entwicklung
die es untersagt, dass die öffentliche Hand               sar Michel Barnier bedauert, dass der                               hat der Anstieg der Krankenanstalten- und der Sozialhilfeumlage. Im Jahr
die Trinkwasserversorgung in Österreich                   Vorschlag falsch interpretiert wurde. Die                           2002 mussten die Gemeinden 30 Prozent ihrer Ertragsanteile aus dem
verkauft. Damit wird sichergestellt, dass                 Richtlinie hat den Ausschuss des europä-                            Finanzausgleich über Transfers wieder an die Länder zurückgeben. 2011
die Wasserversorgung in Österreich nicht                  ischen Parlaments für Binnenmarkt und                               sind dies bereits 40 Prozent. Die einzelnen Bundesländer weisen 2011
privatisiert werden kann.                                 Verbraucherschutz passiert. Gegenwärtig                             jedoch unterschiedliche Entwicklungen auf. Während die Gemeinden
                                                          finden Gespräche zwischen Parlament,                                in der Steiermark und im Burgenland die niedrigste Transferlast zu
Verfassung soll Wasserversorgung                          Kommission und Rat zur Verhandlung der                              tragen haben, müssen die in Oberösterreich und Kärnten tiefer in die
sichern                                                   Endkompromisse statt.                                               Tasche greifen. Die Ursache darin liegt, dass es in Österreich derzeit acht
Auf Initiative von Bundeskanzler Werner                                                                                       unterschiedliche Transfersysteme gibt. Ein krasses Beispiel dafür bietet die
Faymann wird nun in der Regierung mit                              Quelle: SPÖ aktuell Onlinemagazin                          Krankenanstaltenumlage: im Burgenland beträgt dies 21 Euro pro Kopf, in
aller Kraft vertreten, dass eine Verfas-                        www.aktuell.spoe.at (29. Jänner 2013)                         Oberösterreich hingegen 203 Euro.
                                                                                                                              Eine Vielfalt an Transferverflechtungen führt zu Intransparenz
                                                                                                                              „Durch die vielfältigen Transferbeziehungen zwischen den Ländern und
                                                                                                                              Gemeinden entstehen nicht mehr nachvollziehbare Umverteilungseffekte.
Städtebund begrüßt Be  schluss über Fahrradstraßen                                                                            Es kommt auch zu Verstößen gegen Prinzipien der Autonomie sowie der
                                                                                                                              Konnexität von Aufgaben- und Finanzierungsverantwortung“, so Peter
und BegegnungszonerernInnen und FußgängerInnen sind wesentliche                                                               Biwald, Geschäftsführer des KDZ - Zentrum für Verwaltungsforschung.
Verbesserungen für Radfah         dtebundes.
Anliegen des Österreichischen Stä                                                                         aufmerksam
                                                                                                                             Zersplitterung der Aufgaben-, Ausgaben- und
                                          te durch             VerkehrsteilnehmerInnen müssen urch die                       Finanzierungsverantwortung
Zwei Kernforderungen wurden heu         s-Novelle              sein. Erfa hru nge n  zeig en, das  s dad                     Derzeit existieren in einigen Aufgabenbereichen sehr zersplitterte
Beschluss der 25. Straßenverkehr:                                                                      erhöht wird.
                                                               Verkehrssicherheit doppelt stark egnungs-                     Kompetenzregelungen. Im Sozialbereich sind zum Beispiel alle drei Ge-
                      lrat um  ges etzt
(StVO) im Nationa                           es die             Die rechtliche Basis für solche Beg                           bietskörperschaftsebenen, aber auch Gemeindeverbände und Sozialfonds
Die Fahrradstraße: Ab sofort gibtzu schaffen, zonen hat bisher gefehlt und ist nunmehr auf                                   für unterschiedliche Aufgaben zuständig. So werden von den Gemeinden
 Möglichkeit, reine Fahrradstraßenfür andere                    Anregung durch den Städtebund
                                                                                                         ebenfalls in        etwa große Teile der Kosten für Sozialhilfe getragen, während die Gemein-
 wob   ei nur das Zu-  und  Abf  ahr en                                              ent halt en.                            den allerdings keine Entscheidungsbefugnis bezüglich der Leistungen der
                                         en Fahrrad- der StVO-Novelle
 Verkehrsmittel erlaubt ist, in dies egrenzung Eine weitere Forderung des Städtebun-                                         Sozialhilfe haben. Dies führt in der Regel zu Ineffizienzen.
                                        itsb
 straßen gilt eine Geschwindigke fahren von                                                                    der
                                                                des, nämlich die völlige Aufhebung
 von 30 km/h. Das Nebeneinander                                  Radwe   geb   enü  tzu  ngs  pfli cht , ist in dieser        Handlungserfordernisse
 Fah   rräd ern wird  erla ubt sein .                                                  en. Hin geg   en  wird   es in         Das Transfersystem bedarf einer grundsätzlichen Reform, die von
                                          wesentliche Form nicht enthalt
  „Mit der Fahrradstraße wird eine tebundes Zukunft zumindest die Möglichkeit geben, für                                       folgenden Schwerpunkten geleitet sein soll:
  Forderung des Österreichischen Städngen                        bestimmte Straßen die Benützungs
                                                                                                              pflicht auf-    • Transferentflechtung – Länder tragen künftig vollständig die
  verwirklicht. Internationale Erfahruaktiver und zuheben. Dazu Städtebund-Weninger: „Es gilt,                                   Finanzierung der Krankenanstalten und Sozialhilfe, Gemeinden jene
   zeigen, dass damit Radfahren attrert das posi- die weniger dominanten Verkehrsteilnehme-                                     der Kinderbetreuung und Musikschulen;
   sicherer gemacht wird – das förd Thomas We- rInnen zu schützen und ihnen entsprechenden                                   • Abtausch der Landesumlagen gegen Landesförderungen –
   tive Radfahrklima insgesamt“, so chischen                      Platz einzuräumen. Die teilweise
                                                                                                           Aufhebung            Vereinfachen des Transfersystems;
    ninger, Generalsekretär des Österrei ten hat der der Radwegbenützungspflicht ist ein erster                              • Finanzkraftausgleich durch ein bis zwei Transfers direkt auf
    Städtebundes. Insbesondere in Städmmen, so                                                               und langsa-
                                                                  Schritt zur Entkopplung schneller u beitragen,                Gemeindeebene – keine Überkompensation der Finanzkraft, sondern
    Radanteil im Verkehr stark zugeno sweise in                   mer  er Rad  fah rerI nne n und   soll  daz                   Angleichung auf beispielsweise 90 Prozent des Durchschnitts;
    liegt der Radverkehrsanteil beispiel    zen  t.                im Kampf um den (Straßen)Raum en.“
                                                                                                              vermehrt       • Lastenausgleich für die überörtliche Leistungserbringung berücksichtigen;
     Innsbruck mittler   wei le bei  23 Pro                                             einkehren zu     lass                • Bedarfszuweisungen transparent und nachvollziehbar machen.
                                             nen Fußgän- Chancenfairness
     Die Begegnungszone: Hier kön erechtigt
      gerInnen, Kfz und Fahrräder gleichb    it von 20                                Quelle: www.staedtebund.gv.at                            Quelle: www.staedtebund.gv.at (PA 27. Februar 2013)
      mit eine r Max ima  lges chw  indi gke                                                        (PA 31. Jänner 2013)
                         hn ben  ütze n. Der  Vor   teil: alle
      km/h die Fahrba

                                                                                                                                               KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum                       7
Jubel bei der SPÖ Kärnten Neustart bei der SPÖ Niederösterreich
Zu guter Letzt:
                                                                                                                                               Noch etwas
       Kurt Gaßner zu Gast bei der Delegierten-                                                                                                Wissenswertes
       versammlung der Bundes-SGK
                                                                                                                                               Stadtrat
        Der Kommunalsprecher rief zur Zusammenarbeit auf europäischer Ebene auf                                                                Als Stadtrat wird das Kollegialorgan (das
                                                                                                                                               aus mehreren Personen bestehende
                                                                                                                                               Gremium) bezeichnet, das gemäß § 117
        Unter dem Motto „Die Kommunen
                                                                                                                                               Abs. 1 lit. b Bundes-Verfassungsgesetz
        stärken – Zukunft schaffen“ fand am 15.                                                      Foto: © Bundes-SGK
                                                                                                                                               1920 als Gemeindevorstand einer Stadtge-
        und 16. Februar die 15. Ordentliche De-                                                                                                meinde fungiert; ebenso wird das einzelne
        legiertenversammlung der Bundes-SGK                                                                                                    Mitglied des Gremiums als Stadtrat bzw.
        (Sozialdemokratische Gemeinschaft                                                                                 Kommunalsprecher
                                                                                                                                               Stadträtin bezeichnet. Statutarstädte
        für Kommunalpolitik in der Bundesre-                                                                              Abg. z. NR Kurt
                                                                                                                                               (Städte mit eigenem Statut) fungieren
        publik Deutschland) in Würzburg statt.                                                                            Gaßner richtete      auch als Bezirksverwaltungsbehörde. In
        Als Vertreter Österreichs war Kommu-                                                                              seine Grußworte      ihnen lautet die Bezeichnung des Kollegi-
        nalsprecher Abg. z. NR Kurt Gaßner,                                                                               an die Delegierten   alorgans gemäß dieser Verfassungsregel
        Mitglied des Kommunalpolitischen                                                                                  der Bundes-SGK       Stadtsenat; seine Mitglieder sind ebenfalls
        Zentrums, angereist, um Grußworte zu                                zordnung und die Sicherung des                                     StadträtInnen. Unterschiedliche Kompe-
                                                                                                                                               tenzen der Stadträte bzw. Stadtsenate in
        überbringen. Er unterstrich in seinem                               kommunalen Beitrags zu gesamtge-
                                                                                                                                               der Gemeindeverwaltung ergeben sich aus
        Statement, dass KommunalpolitikerIn-                                sellschaftlichen Zukunftsaufgaben. Der                             den Detailregelungen, die in den jewei-
        nen in Europa an einem Strang ziehen                                enge Kontakt und der Austausch mit                                 ligen Landes-Gemeindeordnungen und
        müssten und wünschte den Delegier-                                  sozialdemokratischen Kommunalver-                                  den Stadtstatuten erfolgt sind. Der Stadtrat
        ten alles Gute bei der Umsetzung ihrer                              bänden auf europäischer Ebene sind                                 oder Stadtsenat wird vom Gemeinderat
        ehrgeizigen Ziele. Dazu zählen u. a. die                            für das Kommunalpolitische Zentrum                                 aus den Reihen seiner Mitglieder gewählt.
        Erneuerung der finanziellen Hand-                                   von großer Bedeutung. Mehr über                                    Der Stadtrat bzw. der Stadtsenat hat – wie
        lungsfähigkeit, die solidarische Wei-                               die Beschlüsse der Bundes-SGK unter                                der Gemeinderat – nur exekutive und
        terentwicklung der föderalen Finan-                                 www.kommunalpolitik.at.                                           keine legislativen Befugnisse. In manchen
                                                                                                                                               Statutarstädten gibt es statt oder neben
                                                                                                                                               StadträtInnen (zur Unterscheidung oft als
                                                                                                                                               nicht amtsführende oder als StadträtInnen
       50 Jahre Sozialdemokratischer                                                                                                           ohne Ressort bezeichnet) amtsführende
                                                                                                                                               StadträtInnen, die neben ihrer Tätigkeit im
       Gemeindevertreterverband OÖ                                                                                                             Kollegialorgan mit der Leitung bestimmter
                                                                                                                                               Ressorts der Stadtverwaltung betraut sind.
                                                                                                                                                                              Quelle: Wikipedia
       Große Jubiläumsfeier unter dem Motto „Wir bewegen Gemeinden“
                                                                            Seit nunmehr 50 Jahren bewegen                                     Kongress der Gemeinden
                                                                            tausende sozialdemokratische Kom-                                  und Regionen Europas
                                                                            munalpolitikerInnen die oberöster-                                 Der Kongress der Gemeinden und Regio-
                                                                            reichischen Gemeinden – die meisten                                nen Europas (KGRE) bildet eine der Säulen
                                                                            davon ehrenamtlich in ihrer Freizeit.                              des Europarates, jenes zwischenstaatlichen
                                                                            Für diese Menschen hat der GVV OÖ                                  Gremiums mit Sitz in Straßburg, das sich
                                                                            in den letzten Jahrzehnten ein großes                              vor allem dem Schutz von Menschenrech-
                                                                            Unterstützungsangebot aufgebaut,                                   ten und Demokratie verpflichtet hat. Die
                                                                            um die Arbeit in den Gemeinden zu                                  46 Mitgliedstaaten des Europarates sind
                                                                            erleichtern.                                                       auch im KGRE vertreten, der in seinen zwei
                                                                                                                                               Kammern (Kammer der Gemeinden und
                                                                                                                                               Kammer der Regionen) insgesamt 315
                                                                            Sozialdemokratische Kommunal-                                      Mitglieder versammelt. Der Kongress tritt
                                                                            politik ist daran erkennbar, dass der                              einmal jährlich im Plenum zusammen,
       Vor 50 Jahren – am 13. Juli 1963 –                                   Mensch im Mittelpunkt des Handelns                                 zwei dazwischen stattfindende Tagungen
       wurde der GVV OÖ gegründet. Ziel                                     steht. Sie betrifft das Lebensumfeld                               des Ständigen Ausschusses sichern die
       war schon damals, die sozialdemo-                                    eines und einer Jeden. Der GVV OÖ                                  Kontinuität der Arbeiten und die Koordi-
       kratischen GemeindemandatarInnen                                     will die Gemeinden als Lebensraum                                  nation zwischen den vier statutarischen
       bestmöglich auf ihre Arbeit in den                                   weiter bewegen. Dafür braucht                                      Ausschüssen. Der KGRE überwacht u. a. die
       Gemeinden vorzubereiten – mit                                        es in den nächsten 50 Jahren viel                                  Umsetzung der Charta der lokalen Selbst-
       rechtlichen, politischen und strategi-                               Beteiligung und Einbindung der                                     verwaltung und berät die übrigen Gremien
       schen Schulungen. Dieses Jubiläum                                    Bevölkerung, genügend Freiraum für                                 des Europarates in Fragen der Kommunal-
                                                                                                                                               und Regionalpolitik. Entsprechend der Zahl
       wird nun mit einer großen Festveran-                                 das politische Gestalten sowie eine
                                                                                                                                               der Mitglieder in der parlamentarischen
       staltung am Samstag, dem 27. April                                   nachhaltige finanzielle Absicherung                                Versammlung, werden aus Österreich
       2013, in Bad Schallerbach begangen.                                  der Gemeinden.                                                    insgesamt sechs Mitglieder (je drei von den
                                                                                                                                               Bundesländern und den Kommunen) und
                                                                                                                                               ebenso viele Ersatzmitglieder entsandt.
imp r e s s u m Medieninhaber und Herausgeber: Kommunalpolitisches Zentrum der SPÖ                                                             Quelle: Österreichischer Gemeinde- und Städtebund
Für den Inhalt verantwortlich: Bundesvorsitzender Bürgermeister Bernhard Müller, BA, MPA; Bundessekretärin Margit Nemec
Adresse: Löwelstraße 18, 1014 Wien / Kontakt: margit.nemec@spoe.at, 01/53427-313
Blattlinie: Berichterstattung über kommunalpolitische Themen                                                                                   KiZ - Kommunalpolitik im Zentrum             8
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