Mit etwas Dusel: SG 99 schlägt Hoffenheim II nach Rückstand noch mit 3:2

Die Seite wird erstellt Denise Heuer
 
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Mit etwas Dusel: SG 99 schlägt Hoffenheim II nach Rückstand noch mit 3:2
Mit etwas Dusel: SG 99 schlägt
Hoffenheim II nach Rückstand
noch mit 3:2
Zunächst die Fakten: Mit dem 3:2 (1:2) gegen die TSG 1899 Hoffenheim II
landeten die Fußballfrauen unserer SG 99 Andernach in der 2. Bundesliga Süd
den vierten Liga-Sieg in Serie und bleiben dem Spitzenreiter 1. FC Köln auf den
Fersen. Klingt gut, begann auch ähnlich: Nach zähem Beginn nutzte Lisa Umbach
die erste Gelegenheit für die Bäckermädchen, ihr strammer Schuss von der
Strafraumgrenze schlug im langen Eck des Kraichgauer Gehäuses ein (12.). Doch
davon ließ sich die zuvor schon starke TSG nicht die Bohne beeindrucken: Karla
Görlitz nach Schnitzer der SG 99 im Abwehrzentrum stellte schnell den
Gleichstand wieder her (16.), kaum 180 Sekunden später überlistete Selina
Vobian die Andernacher Schlussfrau Jana Theisen bei einem wohl mehr als Flanke
gedachten Schuss von der rechten Außenbahn – 1:2 (19.).

Was dem Gastgeber trefflich in die Karten spielte: Celina Degen ließ sich nach
einer halben Stunde zu einer Tätlichkeit hinreißen, zwei Drittel der Begegnung
spielte Hoffenheim nach der Roten Karte somit in Unterzahl. Das sollte sich für
die SG 99 aber erst ab der Mitte der zweiten Halbzeit bezahlt machen. Zwei
Standardsituationen mussten schließlich herhalten, um die Begegnung noch zu
drehen. Erst verlängerte Vanessa Zilligen einen Freistoß per Kopf
schulbuchmäßig zum 2:2 ins anvisierte Ziel (67.). Magdalena Schumacher
schaffte mit dem gleichen Körperteil kurz vor Schluss unter Mithilfe des
Innenpfostens und des Schienbeins der TSG-Spielern Amelie Bohnen den
umjubelten Siegtreffer (89.).
Mit etwas Dusel: SG 99 schlägt Hoffenheim II nach Rückstand noch mit 3:2
Das Andernacher Trainergespann bewertete den Sieg wie folgt: „Absolut
glücklich“ nannte Isabelle Hawel den Dreier in einer ersten Reaktion, ehe ihr
Kollege Florian Stein ergänzte: „So ein Spiel musst du erst mal gewinnen.“ Es
gibt für den Tabellenzweiten keine verdiente Verschnaufpause, schon am
Mittwoch um 17.45 Uhr geht es weiter mit dem Auswärtsspiel bei den
Würzburger Kickers.

Da ist das Ding: In der 89. Minute landete der Ball zum glücklichen 3:2-Erfolg der
SG 99 im Hoffenheimer Tor. Foto: Tobias Jenatschek
#hierentstehtwas

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Mit etwas Dusel: SG 99 schlägt Hoffenheim II nach Rückstand noch mit 3:2
digitale Bäckermädchen-Magazin –
Ausgabe 5
Die fünfte Ausgabe des digitalen Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum
Heimspiel unserer 1. Frauenmannschaft gegen die TSG 1899 Hoffenheim II
(Sonntag, 28. März, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (16 Seiten / 6,52
MB) zur Ansicht und/oder zum Download:
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Perfekter Re-Start: SG 99 siegt mit
2:1 beim FC Bayern München II
Einen Einstand nach Maß feierten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach in
ihrem ersten Punktspiel der 2. Bundesliga Süd im neuen Jahr: Beim FC Bayern
München II siegten die Bäckermädchen nach frühem Rückstand noch mit 2:1
(1:1) und festigten so ihren zweiten Tabellenplatz hinter dem 1. FC Köln. Es war
im vierten Vergleich mit der Reserve des FCB nach zuvor drei Niederlagen (1:4,
0:3, 0:1) der erste zählbare Erfolg für die SG 99.

Mit einer achtstündigen Busfahrt in den Beinen brauchten die Bäckermädchen
zunächst eine Weile, um im übertragenen Sinn auf dem Rasenplatz im Sportpark
Aschheim anzukommen. Denn schon mit dem ersten Torschuss der Begegnung
Mit etwas Dusel: SG 99 schlägt Hoffenheim II nach Rückstand noch mit 3:2
ging der bayrische Talentschuppen in Führung. Ein Eckball von rechts war
bereits mehr oder weniger geklärt, als Lilian Huber von hinten heranrauschte und
das Spielgerät von der Strafraumgrenze per Bogenlampe ins Andernacher
Gehäuse beförderte. Jana Theisen zwischen den Pfosten der Gäste blieb da früh
nur das Nachsehen (5.).

Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit wenigen
Höhepunkten. Das änderte sich in den Minuten vor dem Pausenpfiff. Zunächst
konnte die SG 99 von Glück reden, dass Amelie Schuster mit einem Kopfball
freistehend das anvisierte Ziel verfehlte. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit
trat wiederum Huber in Erscheinung trat – diesmal allerdings auf der für sie
falschen Seite. Andernachs Innenverteidigerin Marie Schäfer beförderte einen
Ball kurz hinter der Mittellinie lang und hoch in den gegnerischen Strafraum, im
hautnahen Zweikampf mit Vanessa Zilligen schaufelte die Nummer fünf der
Münchenerinnen den aufspringenden Ball beim Klärungsversuch über ihre
herauseilende Torfrau Juliane Schmid hinweg ins eigene Netz (45.+1).

Die SG 99 kam ohne Maren Weingarz aus der Kabine, die mit Kreislaufproblemen
zu kämpfen hatte. Für sie spielte fortan Magdalena Lang. Nach 68 Minuten
wechselte das Andernacher Trainergespann Isabelle Hawel und Florian Stein ein
zweites Mal, Carolin Dillenburg besetzte die Position der Rechtsverteidigerin für
Karla Engels. Nur wenig später gelang den Gästen die Führung: Lisa Umbach
brachte einen Ecke gefährlich vors Münchner Gehäuse. Erst verlängerte
Magdalena Schumacher vorn mit dem Kopf, dann Lang in der Mitte auf den
hinteren Pfosten, dort stand Antonia Hornberg und drückte den Ball zur
umjubelten Führung ebenfalls mit dem obersten Körperteil über die Linie – 1:2
(74.). Es war bereits der vierte Saisontreffer für die Andernacherin mit der
Nummer 31, die ja drei Tage zuvor auch im DFB-Pokalspiel gegen Eintracht
Frankfurt ein persönliches Erfolgserlebnis feiern durfte.

Damit trug sie nun entscheidend zu den Saisonpunkten sieben bis neun bei. Am
Ende schaukelte die SG 99 das Ergebnis souverän über die Zeit, drei weitere
Personalwechsel passten nahtlos ins Gefüge. Keine Frage, dass Isabelle Hawel
nach der strapaziösen Anreise und vor der nicht minder schlauchigen, aber sicher
feucht-fröhlichen Rückfahrt erleichtert wirkte: „Am Ende war es aufgrund der
zweiten Halbzeit ein verdienter Sieg gegen sehr junge, dynamische und technisch
starke Münchnerinnen.“ Gut gerüstet gehen die Bäckermädchen nun ins erste
Heimspiel nach dem Wiederbeginn, am Sonntag um 14 Uhr erwarten sie auf dem
Mit etwas Dusel: SG 99 schlägt Hoffenheim II nach Rückstand noch mit 3:2
Rasenplatz des Andernacher Stadions die TSG Hoffenheim II.

SG 99 Andernach: Theisen – Engels (68. Dillenburg), Schäfer, Schumacher,
Wagner – Zilligen, Kathrin Schermuly – Asteroth (89. Hisenaj), Umbach (89.
Weinel), Weingarz (46. Lang) – Hornberg (79. Poppe).

Jubel nach dem Abpfiff: Die Bäckermädchen freuen sich über einen 2:1-Erfolg
beim FC Bayern München II. Foto: Roland Schäfges
Mit etwas Dusel: SG 99 schlägt Hoffenheim II nach Rückstand noch mit 3:2
Trotz sicherem Abbruch: SG 99
blickt auf tolle Rheinlandliga-
Saison zurück
Offiziell war es am Dienstag zwar noch nicht, aber spätestens seit den aktuellen
Entscheidungen der Ministerpräsidentenkonferenz scheint klar: Die
Rheinlandliga-Saison 2020/21 wird wegen der Corona-Pandemie abgebrochen.
Diese klare Tendenz war schon seit einigen Tagen im Fußballverband Rheinland
(FVR) zu erkennen. Am Samstag soll in einer Sitzung des FVR-Beirats die
endgültige Entscheidung für den Abbruch fallen.

„Natürlich ist die bevorstehende Annulierung der Saison sehr bitter für uns, aber
unter dem Strich die richtige Entscheidung“, sagt Trainer Kim Kossmann. Die
erste Mannschaft der SG 99 Andernach beendet die Spielzeit damit zwar auf Platz
eins, wird mit ihrer grandiosen Bilanz von sieben Siegen, einem Unentschieden
und einer Niederlage jedoch nicht in offiziellen Statistiken auftauchen. Nur neun
absolvierte Spiele sind zu wenig, um sich Meister zu nennen. Die Andernacher
werden damit auch 2021/22 in der Rheinlandliga antreten.

Philipp Schmitz

„Ich hätte die Saison gerne noch weitergespielt, um die Leistung zu bestätigen“,
sagt Philipp Schmitz, der bei allen neun Rheinlandligaspielen auf dem Platz stand
und dabei für einen Abwehrspieler beachtliche vier Tore erzielte. Trotz des
unbefriedigenden Saisonendes ist Schmitz zufrieden. „Alle haben sich dieses Jahr
extrem weiterentwickelt“, sagt er. „Wir haben als Mannschaft gezeigt, zu was wir
in der Lage sind, wenn alle an einem Strang ziehen.“ Das habe sich auch im
Training gezeigt. „Jeder hat im Training immer 100 Prozent gegeben, um sich und
Mit etwas Dusel: SG 99 schlägt Hoffenheim II nach Rückstand noch mit 3:2
die Mannschaft nach vorne zu bringen.“

Der Zusammenhalt, die Euphorie im Verein und natürlich auch das nötige Glück –
all das hat laut Schmitz den Ausschlag gegeben, dass die kurze Saison 2020/21
sportlich so gut verlaufen sei. Der Abbruch sei „sehr schade“, nun richte er
allerdings den Blick nach vorne. „Ich hoffe, dass wir bald wieder normal
trainieren dürfen und die neue Saison ab dem Sommer startet“, sagt Schmitz.

Sein Trainer sieht das ähnlich, warnt allerdings auch vor einer überzogenen
Erwartungshaltung. „Wichtig ist, dass wir auch in Zukunft wissen, wo wir
hergekommen sind“, sagt Kossmann. „Man darf in der kommenden Saison nicht
davon ausgehen, dass wir wieder auf so einer Welle reiten wie zuletzt.“ Auch
dann wollen die Andernacher wieder mit einer ganz jungen Mannschaft voller
Eigengewächse antreten. Erfolg in der Rheinlandliga sei so nicht
selbstverständlich. „Ich freue mich einfach, mit der Mannschaft in Zukunft
weiterzuarbeiten“, sagt Kossmann.

Trainer und Spieler hoffen dann wieder auf ähnliche gute Stimmung auf und
neben dem Platz. „Und auf das ein oder andere Bier, das wir nach einem
Heimsieg mit euch trinken können“, so Schmitz.

(mlat)

DFB-Pokal: Bäckermädchen halten
Mit etwas Dusel: SG 99 schlägt Hoffenheim II nach Rückstand noch mit 3:2
gegen Frankfurt eine Halbzeit
lang gut mit
Es war lange Zeit ein unerwartet offenes Spiel, bei dem sich am Ende der Favorit
doch deutlich durchsetzte. Die Bäckermädchen der SG 99 Andernach unterlagen
am Sonntag im DFB-Pokal-Viertelfinale Eintracht Frankfurt mit 1:7. Doch eine
halbe Stunde lang schnupperten die Gastgeberinnen an der Sensation.

Denn den Andernacherinnen gehörte nicht nur der erste Torschuss des Spiels.
Auch die zwischenzeitliche Führung der Frankfurterinnen durch Geraldine
Reuteler (9.) konnte Antonia Hornberg nach schönem Chipball in die Spitze noch
ausgleichen (14.). Die Gäste liefen zwar in der Anfangsphase viel an, jedoch auch
oft ins Abseits. Und wenn es doch einmal brenzlig wurde, war Andernachs Torfrau
Jana Theisen ein starker Rückhalt. Gegen Lara Prasnikar (21.) und Barbara Dunst
(28.) parierte Theisen souverän und hielt das 1:1-Unentschieden zunächst fest.

Dass es sich bei dem Spiel um einen der Höhepunkte der Andernacher
Vereinsgeschichte handelte, war neben dem Platz erst auf den zweiten Blick zu
erkennen. Neutrale Zuschauer waren wegen der Corona-Pandemie nicht
zugelassen, lediglich ein paar Offizielle und Ordner standen auf den
Zuschauerrängen des Andernacher Stadions. Allein die ungewohnt hohe Zahl an
Journalisten, Fotografen und die Anwesenheit eines Kamerateams deutete auf die
Bedeutung des Spiels hin.

Die wenigen Anwesenden konnten nach dem starken Start der Andernacherinnen
und mancher Unmutsbekundung des Frankfurter Trainers Nikolaos Arnautis dann
doch einen Favoriten sehen, der ernst machte. Nach besagter halben Stunde
dominierte der Bundesliga-Siebte aus Frankfurt zunehmend das Geschehen. Eine
entscheidende Lücke in der Andernacher Abwehr nutzte Dunst vor der Pause
zunächst zum 1:2-Halbzeitstand (41.).
Mit etwas Dusel: SG 99 schlägt Hoffenheim II nach Rückstand noch mit 3:2
Antonia Hornberg (r.) trifft
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ach zum 1:1-Ausgleich.
Foto: Tobias Jenatschek

„Nach Wiederanpfiff kassieren wir das 1:3 und dann ist es irgendwann auch eine
Kraftfrage“, sagte Andernachs Trainer Florian Stein zu dem, was sich in den
zweiten 45 Minuten auf dem Andernacher Rasen abspielte. Die Frankfurterinnen
waren nun deutlich überlegen und setzten sich dauerhaft in der Hälfte der
Gastgeberinnen fest. Nach dem 1:3 von Reuteler (48.) konnte Theisen noch stark
einen Foulelfmeter parieren (51.). Danach schraubte die Eintracht das Ergebnis
jedoch immer weiter in die Höhe. Zweimal Dunst (60./69.), Laura Freigang (79.)
und Sandrine Mauron (81.) sorgten für den standesgemäßen 7:1-Erfolg des
großen Favoriten.

Stein war nach Spielende trotzdem stolz auf seine Mannschaft. „Ich bin sehr
zufrieden“, sagte er. „Wir haben uns zwei Dinge vorgenommen: ein Tor zu
schießen und uns gut zu verkaufen. Beides ist gelungen.“ Zwar sei das Ergebnis
am Ende vielleicht ein wenig zu hoch ausgefallen, für hängende Köpfe sorgte das
bei den Beteiligten jedoch nicht. Den Blick richten die Bäckermädchen nun auf
das erste Ligaspiel nach der langen Corona-Pause. Am Mittwoch treten die
Andernacherinnen um 17 Uhr bei der Zweitvertretung des FC Bayern München
an.

Es spielten: Theisen, Zilligen (88. Weinel), Engels (46. Dillenburg), Schumacher,
Asteroth, Wagner, Umbach (90. Poppe), Weingarz (82. Lang), Schäfer, K.
Schermuly, Hornberg (82. Hisenaj)

Tore: 0:1/1:3 Reuteler (9./48.), 1:1 Hornberg (14.), 1:2/1:4/1:5 Dunst (35./60./69.),
1:6 Freigang (79.), 1:7 Mauron (81.)
Mit etwas Dusel: SG 99 schlägt Hoffenheim II nach Rückstand noch mit 3:2
(mlat)

Firma Brohlburg spendet der SG
99 einen neuen Ballständer
Im festen Glauben an bald wieder bessere (Fußball-)Zeiten hat die Firma
Brohlburg – seit Jahren einer der Hauptsponsoren unseres Vereins – der SG 99
einen formschönen Ballständer spendiert, der künftig überwiegend vor den
Spielen unserer 1. Frauen- und 1. Männermannschaft zum Einsatz kommen soll.
Parallele Entwicklung verbindet: Die Firma wurde 1999 – also im Gründungsjahr
unserer Sportgemeinschaft – mit Sitz in Andernach gegründet. Seitdem erfolgte
ein kontinuierlicher Aufbau zu einer der modernsten Produktionsstätten der
Dämmstoff-Branche (hochwertige Systeme aus Styropor und Neopor) in
Deutschland.
Das Bild unten zeigt Geschäftsinhaber Guido Brohlburg (Zweiter von links) bei
der Übergabe mit unseren Trainer/innen Isabelle Hawel, Florian Stein und Kim
Kossmann (ganz links). Noch ruht der Ball in den allermeisten Spielklassen der
Republik, aber spätestens im Sommer hoffen wir auf einen Re-Start des
Spielbetriebs all unserer Mannschaften. Erstmals zum Einsatz kommt der
Ballständer aber schon am morgigen Sonntag, 21. März (15 Uhr), beim DFB-
Pokalviertelfinale unserer Zweitliga-Frauen gegen Eintracht Frankfurt. Seid live
dabei auf tv.dfb.de !
Foto: Tobias Jenatschek/picsahr.de
#hierentstehtwas

Wechsel bei der SG 99: Max
Kossmann geht, Tobias Wagner
rückt auf
Max Kossmann
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                                                             Saffig.  Foto:
                                                             Andreas Walz

Eigentlich waren die Personalplanungen bei der ersten Mannschaft der SG 99
Andernach für die neue Saison bereits abgeschlossen. Jetzt tut sich doch noch
einmal etwas. Max Kossmann kehrt nach einem Jahr wieder zu seinem
Heimatverein SC Concordia Saffig zurück. Für ihn rückt zur kommenden Spielzeit
Tobias Wagner aus der eigenen zweiten Mannschaft in den Rheinlandliga-Kader
auf.

„Ich verstehe die Beweggründe für den Wechsel“, sagt Trainer Kim Kossmann.
„Der Zeitpunkt ist natürlich ungünstig, nachdem Max uns im Januar schon für die
neue Saison die Zusage gegeben hatte.“ Der 24-Jährige kam bis zur Corona-
Zwangspause in neun Ligaspielen acht Mal zum Einsatz, sechs Mal davon von
Beginn an. Lediglich beim letzten Punktspiel in Morbach fehlte er
krankheitsbedingt. „Max hat bisher eine sehr gute Saison gespielt und wird uns
fehlen. Dennoch akzeptieren wir seine Entscheidung und wünschen ihm für die
Zukunft alles Gute“, so Kim Kossmann.

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erste Mannschaft
auf. Foto: Siggi
Wesselmann

Die Entscheidung für Saffig hat rein persönliche Gründe, wie Max Kossmann
betont: „Die fußballfreie Zeit hat mir verdeutlicht, dass mir der nötige Ehrgeiz
fehlt, um auf höherem Niveau Fußball zu spielen.“ Mit seinen Mitspielern oder
dem Trainerteam habe der Wechsel hingegen nichts zu tun. „Das ist eine tolle
Mannschaft, die in Zukunft noch viel erreichen wird“, sagt Max Kossmann. „Ich
bin dankbar für die Erfahrungen, die ich in dieser kurzen Zeit sammeln durfte.“

Nun soll Tobias Wagner stattdessen seine Chance in der Rheinlandliga nutzen.
„Wir trauen Tobias in der Zukunft einiges zu“, sagt Kim Kossmann.

Talent in der Wiege: Die
Schermuly-Schwestern spielen mit
Herz und Leidenschaft für die SG
99
                                  Sieben der aktuell neun besten Teams der
                                  deutschen Eliteklasse stehen im Viertelfinale
                                  um den DFB-Pokal der Frauen, das komplett am
                                  vorletzten Wochenende des Monats ausgespielt
                                  wird. Der achte, im Vergleich eher namenlose
Teilnehmer ist der einzige noch im Wettbewerb verbliebene Zweitligist: die SG 99
Andernach. Die sogenannten „Bäckermädchen“ messen sich am Sonntag, 21.
März (15 Uhr), auf dem Rasenplatz des altehrwürdigen Stadions mit Eintracht
Frankfurt.

Seit Sommer 2019 spielen Julia Schermuly
(vorn mit der Nummer zehn auf der Hose)
und ihre ältere Schwester Kathrin (rechts
dahinter) für die blauen Farben der
Bäckermädchen. In dieser Saison läuft es
bisher recht gut für ihre SG 99 – auch am
21. März im DFB-Pokalviertelfinale? Foto:
Norbert J. Becker

Seit dem 2. Februar bereiten sich die Schützlinge des Trainergespanns Isabelle
Hawel und Florian Stein intensiv auf diesen wohl einmaligen Höhepunkt in der
erst 15-jährigen Abteilungshistorie vor. Noch nie ist eine Mannschaft aus
Andernach derart weit gekommen. Die bisherigen Vergleiche mit einer Elf aus der
Mainmetropole sind schon eine Weile her. Am 28. September 2014 verlor die SG
99 als frischgebackener Regionalliga-Aufsteiger gegen den späteren Champions-
League-Sieger 1. FFC Frankfurt mit 1:15. Das eher ernüchternde Ergebnis konnte
die aufstrebenden Bäckermädchen in ihrer Entwicklung aber nicht bremsen. Zwei
freundschaftliche Testspiele gegen die Eintracht, damals noch in der Regionalliga
Süd beheimatet, gewann Andernach in den Jahren 2015 und 2017 jeweils mit 3:0.
Im Vorjahr landete der ruhmreiche 1. FFC um Manager Siegfried Dietrich nach
erfolgreichen Fusionsgesprächen und -verhandlungen im Nest der
Adlerträgerinnen.

Die beiden Schwestern Kathrin und Julia Schermuly – für die SG 99 seit dem
Sommer 2019 im Einsatz – haben in jüngerer Vergangenheit ebenfalls Erfahrung
gesammelt gegen ein Ensemble aus Frankfurt. Nur knapp mit 0:1 unterlagen sie
mit dem FSV Hessen Wetzlar am 9. September 2018 nach einem Gegentreffer per
Foulelfmeter dem von Niko Arnautis trainierten 1. FFC, auch aktuell der sportlich
Verantwortliche in Frankfurt. Vater Rainer, ständiger Begleiter seiner kickenden
Töchter, erinnert sich noch recht gut an diese Begegnung: „Ein enges Spiel. Da
hat nicht viel gefehlt.“

                                      Ein wenig ungläubig schaut Claudia
                                      Hill (später Schermuly) – hier umarmt
                                      von ihrer Mitspielerin mit der Nummer
                                      fünf – da schon nach ihrem 1:1-
                                      Ausgleich        per      Kopf     im
                                      Hessenpokalfinale 1987 gegen den
                                      FSV Frankfurt. Am Ende verlor der SV
                                      Niedermeilingen         aber     nach
                                      Verlängerung knapp mit 1:2. Rund 34
                                      Jahre später wollen es die Töchter
                                      Kathrin und Julia ähnlich gut richten
                                      im DFB-Pokalviertelfinale gegen
                                      Eintracht Frankfurt. Foto: Helmut
                                      Griesand
Ganz nah dran an einem Erfolg gegen eine Frankfurter Mannschaft war auch
Mutter Claudia, damals trug sie noch den Mädchennamen Hill. Im
Hessenpokalfinale 1987 bot sie mit ihrem SV Hintermeilingen dem damals recht
erfolgreichen FSV, deutscher Meister des Vorjahres, die Stirn. Ihr Treffer mit
dem Kopf sorgte dafür, dass der Favorit in die Verlängerung musste, dort zog das
Team aus dem kleinen Ort im hessischen Landkreis Limburg-Weilburg letztlich
aber mit 1:2 den Kürzeren. Kopfballspiel – eine ihrer Stärken, die sie bei Kathrin
und Julia vermisst: „Das müssen sie noch üben“, sagt sie schmunzelnd. Die
Karriere gab sie Anfang der 90-er Jahre der Familie zuliebe auf. Nicole (1994) ist
die Erstgeborene der drei Töchter, es folgten Kathrin (1995) und Julia (1999). Der
älteste Spross der Schermulys suchte die sportliche Erfüllung in der
Leichtathletik.

Bei Kathrin war schon früh klar, wohin die Reise gehen würde. Mit fünf Jahren
gab‘s das erste Trikot mit der Rückennummer fünf – ihre Lieblingszahl, die sie
fortan durchs bewegte Fußballleben begleiten sollte. In Andernach trägt sie die
35. Die Jugendzeit war geprägt vom doppelten Spielrecht, zum einen bei den
Mädchen, zum anderen bei den Jungs. 2014, als die Bäckermädchen im Mai als
ungeschlagener Rheinlandmeister in die Regionalliga Südwest aufgestiegen
waren, folgte für die damals noch 18-jährige Kathrin die Teilnahme an der U20-
Weltmeisterschaft in Kanada. Kurios: Nach einem vorangegangenen Lehrgang an
der Sportschule in Kaiserau hatte sie mit dem Thema „Nationalmannschaft“ fast
schon abgeschlossen. „Wir wären nicht gut genug“, sagte Kathrin in Erinnerung
an das eher vernichtende Urteil für sie und ihre Mitstreiterinnen von Anouschka
Bernhard, damals die zuständige Trainerin der U 17.

Es kam aber alles anders. Viermal spielte sie dann doch für die U19, sogar
achtmal (ohne Niederlage) für die U20. Höhepunkt war das WM-Endspiel in
Montreal. Nach einem 5:1 gegen Brasilien im Viertelfinale und einem
umkämpften 2:1 in der Vorschlussrunde gegen starke Französinnen ging es zum
(krönenden) Abschluss gegen Nigeria. Zum Team von Trainerin Maren Meinert
zählten damals beispielsweise Sara Däbritz (jetzt bei Paris Saint-Germain),
Rebecca Knaak (aktuelle Spielführerin des SC Freiburg) und Lina Magull
(mittlerweile für den FC Bayern München im Einsatz). Das entscheidende 1:0
gegen die Afrikanerinnen erzielte Kathrins Zimmerkollegin Lena Petermann,
momentan beim französischen Erstligisten HSC Montpellier unter Vertrag. Noch
heute leuchten die Augen, wenn Kathrin an diese Momente zurückdenkt: „Wir
waren überglücklich. Unvergessen, eine tolle Zeit.“

Den Sprung zu einem Bundesligisten wollte Kathrin in dieser Lebensphase nicht
wagen, zu bodenständig war ihre Ausprägung. „Als kleines Kind wollte ich mal
Polizistin werden, später dann Bäuerin. Unser Hof liegt mir am Herzen.“ Weit
vom letzten Wunsch entfernt ist sie nicht. Sie schloss zunächst eine Lehre zur
Steuerfachangestellten erfolgreich ab. Neben dem Job begann sie das Studium
der Agrarwissenschaften, das sie im Dezember vergangenen Jahres als „Bachelor“
beendete. Der „Master“ soll bis 2022 folgen.

Im landwirtschaftlichen Familienbetrieb in Niederbrechen (in der Nähe
Limburgs) hilft sie seit eh und je mit, erst kürzlich kümmerte sie sich zusätzlich
um den Hofladen im Dorf, als ihre Mutter das mit einem Leistenbruch
gesundheitlich mal nicht leisten konnte. Ob sie jetzt im besten Fußballalter noch
ab und zu an die Bundesliga denkt? „Nein, jetzt eigentlich nicht mehr“, sagt sie.
Als sie von Wetzlar nach Andernach gewechselt war, absolvierte sie im Übergang
noch zwei, drei Probetrainings beim 1. FFC Frankfurt. Letztlich blieb sie der SG
99 aber treu. Augenzwinkernd fügt sie hinzu: „Wenn Andernach aufsteigen
könnte, würde ich es mir das mit der Bundesliga noch mal überlegen.“ Worte, die
das Trainergespann sicher gerne hört.

Kathrins dreieinhalb Jahre jüngere Schwester Julia durchlief in ihrer Jugendzeit
eine ähnliche Entwicklung, der Sprung in ein U-Nationalteam blieb der flinken
Angreiferin allerdings verwehrt. Sie spielte in der U17-Bundesliga mit dem FSV
Hessen Wetzlar, zudem in der Regionalauswahl Wiesbadens mit Besarta Hisenaj.
Die 22-jährige kosovarische Nationalspielerin folgte im Vorjahr dem Weg der
beiden Schwestern nach Andernach. Julia war übrigens schon vor ihrem
Engagement bei der SG 99 ein waschechtes Bäckermädchen, sie absolvierte eine
dreijährige Lehre zur Bäckergesellin. Nach dem Abschluss packte sie eine
Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement obendrauf, im Sommer steht die
Prüfung auf dem Programm. Neben dem Fußball hält sie sich mit ihrem Enduro-
Bike in unwegsamem Gelände fit.

Die Vorzüge der Nummer zehn auf dem Fußballfeld: „Sie ist ein echter Giftzwerg,
vom Gegner kaum zu bremsen“, hält die ältere Schwester große Stücke auf das
Nesthäkchen der Familie. Ein Kompliment, dass die Jüngste der Schermulys
gerne zurückgibt: „Kathrin hat eine überragende Spielübersicht.“ Eine
Eigenschaft, die sie im zentralen Mittelfeld als treibende Kraft gut gebrauchen
kann.

Zurück in die nahe Zukunft: In etwas mehr als einer Woche geht also das Duell
mit den klar favorisierten Frankfurterinnen über die Bühne. 1026 Zuschauer
wollten 2014 das seinerzeit recht ungleiche Spiel in der zweiten Runde des DFB-
Pokals vor Ort sehen, dieser Rekordbesuch wird bis auf Weiteres noch Bestand im
Andernacher Fußball-Geschichtsbuch haben. Denn zum Leidwesen der
Bäckermädchen findet das Spiel in der Corona-Zeit unter Ausschluss der
Öffentlichkeit statt. Das Geschehen wird aber live auf DFB-TV übertragen. Sollten
die Schermuly-Schwestern spielen können – Julia laboriert derzeit an einer
lästigen Oberschenkel-Verletzung -, wollen beide „wirklich alles geben“. Auf
keinen Fall weniger.
FFussball-Magazin präsentiert die
Bäckermädchen in der März-
Ausgabe auf zwei Seiten
Vor dem DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt (Sonntag, 21. März, 15 Uhr)
rückt unsere SG 99 Andernach mehr und mehr in den Fokus. Das lesenswerte
Frauenfußball-Magazin beispielsweise widmete der erfolgreichen Mannschaft
in seiner zweiten Ausgabe des Jahres (ab dem 11. März im Handel erhältlich) eine
zweiseitige Reportage, die unsere Heimatstadt ein wenig ins rechte Licht rückt
und auch erklärt, wie die „Bäckermädchen“ überhaupt zu ihrer geflügelten
Bezeichnung gekommen sind. HIER geht es zum Artikel.
Juniorenleiter Salvatore Nizza:
„Nach der TuS Koblenz bieten wir
momentan die beste Jugendarbeit
im Umkreis“
Der Spielbetrieb im Amateurfußball ruht in der Corona-Pandemie nicht nur für
die Seniorenmannschaften, auch die Jugendligen sind seit Monaten in der
Zwangspause. Salvatore Nizza ist bei der SG 99 Andernach für die Junioren
zuständig. Im Interview spricht er darüber, ob er an eine Saisonfortsetzung
glaubt und welche großen Ziele sich der Verein für die kommenden vier Jahre
gesetzt hat.

Salva, du bist Sportlicher Leiter Junioren bei der SG 99 Andernach. Was
ist deine Aufgabe?
Salvatore Nizza Wir sind zunächst einmal mit Markus Durben, Stefan Schmidt
und mir ein Team. Wir arbeiten konzeptionell. Zum Beispiel haben wir für die
kommende Saison unser Bäckerjungenkonzept erweitert. Wir werden
Spezialtraining für die einzelnen Positionen anbieten, um uns auf dem Markt noch
besser zu positionieren. Darüber hinaus bin ich auch für Spielergespräche,
Trainergespräche und das Einstellen von Trainern zuständig.

In der Saison 2019/20
trainierte Nizza noch
selbst die B-Junioren der
SG 99.

Du bist dann übergeordnet für alle männlichen Jugenden zuständig?
Nizza Ja, genau. Ich bin aber schon auf den Leistungsbereich spezialisiert. Auch
wenn mich da Stefan Schmidt sehr entlastet, vor allem in der B-Jugend-
Regionalliga. Markus Durben kümmert sich von der D-Jugend abwärts um die
Administration. Ich bin dann bei der A-Jugend auch die Schnittstelle zu unserem
Seniorentrainer Kim Kossmann. Um zu schauen: Welche Jungs kommen hoch,
wen kann man in die erste oder zweite Mannschaft hochholen.

Was macht ihr denn in der Jugend anders als andere Vereine?
Nizza Das neue positionsspezifische Training, das in der C-, B- und A-Jugend in
einen Trainingstag integriert werden soll. Da werden dann Verteidiger mit
Verteidigern zusammengesteckt, Mittelfeldspieler mit Mittelfeldspielern und
Stürmer mit Stürmern. Da soll an den jeweils entscheidenden Themen gearbeitet
werden, beispielsweise: Wie agiere ich in der Kontervermeidung? Wie verteidige
ich in Unterzahl? Wie verarbeite ich Flanken richtig? Besonders ist auch unser
Bäckerjungenweg, den wir dieses Jahr noch extremer gehen. Sechs Jungs werden
in die erste und zweite Mannschaft aufsteigen.

Du siehst die Jugendabteilung also gut aufgestellt?
Nizza Absolut. Aber natürlich haben wir noch Verbesserungspotenzial. Im
Leistungsbereich haben wir in den letzten vier Jahren enorm viel gutgemacht. In
der C-Jugend hat uns im letzten Jahr nach einer schlechten Saison Corona
gerettet. Ansonsten haben wir im B- und A-Jugend-Bereich sehr viel richtig
gemacht. Davon profitieren wir jetzt in der ersten Mannschaft. Nach der TuS
Koblenz bieten wir momentan die beste Jugendarbeit im Umkreis. Darauf sind wir
stolz, aber wir dürfen uns nicht ausruhen. Daher sind wir auch fortwährend in
allen Altersbereichen auf Trainersuche.

Wo läuft es nicht so gut?
Nizza Von der D-Jugend abwärts haben wir viel Aufholbedarf. Da müssen wir
unheimlich ackern. Markus Durben arbeitet dafür schon in der F-Jugend hart.
Natürlich haben wir mit dem FC Andernach einen Mitstreiter, der seine
Hausaufgaben in dem unteren Bereich in den letzten Jahren enorm gut gemacht
hat. Deshalb waren wir letztes Jahr froh, dass uns der FC in der C-Jugend mit sehr
vielen Spielern bestückt hat.

Ist es denn schwer, die Balance zwischen dem Leistungsbereich und
einem Sportangebot für alle Kinder zu halten?
Nizza Nein, dafür haben für ja die zweiten Mannschaften. Wir haben ein klares
Konzept für die leistungsorientierten Jungs. Wir wollen aber auch wieder eine A2
melden. A2, B2, C2 – das steht für den Breitensport. Das ist eine Aufgabe, der wir
uns bewusst und mit Freude stellen.

Jetzt ruht schon seit Monaten der Spielbetrieb. Wir bleibt ihr in den
einzelnen Mannschaften mit den Jungs in Kontakt?
Nizza Ich weiß aus erster Hand, dass die C1 sich wöchentlich digital trifft. Ich
weiß das nicht von jeder Mannschaft. Ich habe da aber auch so viel Vertrauen,
dass ich den Trainern freie Hand lasse. Man muss den Jungs auch Zeit geben, sich
mal vom Kopf her frei zu machen. Diese Zeit ist psychisch nicht ganz so einfach
für die Jungs. Im Endeffekt wollen wir alle wieder auf den Platz.

Habt ihr Angst, dass gerade in den kleinen Jugenden während Corona
Spieler die Lust verlieren?
Nizza Ehrlich gesagt habe ich diese Angst nicht. Ich habe bislang auch nichts
davon gehört, dass Jungs abspringen wollen. Die einzige Sorge ist E-Sports, dass
uns die Jungs in die Richtung abspringen. Da versuchen wir auch ein Konzept zu
erarbeiten, um den Weg mitzugehen.

Bleibt es bei dem Trend, dass immer weniger Jungs Fußball spielen
wollen?
Nizza Wir können schon feststellen, dass weniger Jungs da sind. Bei den Damen
sieht man das noch mehr, aber bei uns auch. Wir hatten im letzten Jahr in der F-
Jugend einen enormen Zulauf, aber ansonsten hat man das schon gemerkt.

Wie könnt ihr die Trendwende schaffen?
Nizza Begeisterung. Du brauchst Trainer, die das nicht nur wegen der Kohle
machen, die Bock haben, die Jungs zu begeistern. So wie mich mein erster
Trainer begeistert hat. Der hat dafür gesorgt, dass ich so eine Leidenschaft für
Fußball habe.

Glaubst du, dass die Saison für alle Jugendteams fortgesetzt werden
kann?
Nizza Ich glaube, dass es im A-, B- und C-Jugendbereich wieder losgehen wird. In
der D-Jugend vielleicht auch. Aber in der E-Jugend abwärts glaube ich nicht, dass
da bis zum Saisonende noch was passiert.

Bei der A-Jugend hängt von einer Fortsetzung auch der mögliche Aufstieg
in die Regionalliga ab.
Nizza Die Faktenlage jetzt ist: Wenn die Saison abgebrochen wird, steigen wir
nicht auf. In der Satzung steht drin, dass wir die Hälfte der Saison spielen
müssen. Das wären noch zehn Spiele. Es wäre schon gut, wenn wir weiterspielen
könnten. Sonst würde uns das ein Jahr zurückwerfen. Aber dann wäre es halt so.

Was sind weitere Ziele, die ihr in den kommenden Jahren erreichen wollt?
Nizza Langfristig wollen wir nicht nur mit der A-Jugend, sondern auch mit der C-
Jugend in die Regionalliga und mit der D-Jugend in die Rheinlandliga aufsteigen.
Dafür haben wir den Masterplan 2025 entwickelt. Dann wollen wir alle
Mannschaften in der Regionalliga und eventuell auch unsere erste Mannschaft in
der Oberliga haben. Nach außen möchten wir uns als Ausbildungsverein
positionieren. Mit einer „Bäckerschule“, die auch bei der
Persönlichkeitsentwicklung und mit unseren Partnern bei der
Ausbildungsplatzsuche helfen soll.

Die Fragen stellte Marc Latsch.
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