Kleine Anlage - kleiner Eingriff? Auswirkungen von Kleinwasser kraft werken auf Fliessgewässer
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Kleine Anlage – kleiner Eingriff? Auswirkungen von Kleinwasserkraft werken auf Fliessgewässer Christine Weber, Katharina Lange, Nico Bätz, Martin Schmid, Bernhard Wehrli nationale Inventare oft fehlen oder nicht Zusammenfassung auf dem neusten Stand sind. Die Klein In der Schweiz und weltweit werden zahlreiche Kleinwasserkraftwerke gebaut. wasserkraftwerke kommen für rund 13 % Verglichen mit der Grosswasserkraft sind deren Auswirkungen auf die Fliess der globalen Wasserkraftproduktion auf gewässerökosysteme aber bisher kaum untersucht. Im vorliegenden Artikel geben (420 TWh/Jahr; IRENA, 2017, zitiert in wir einen Überblick über die Anzahl Kleinwasserkraftwerke national und international Killingtveit, 2019). und fassen die verfügbare wissenschaftliche Literatur zu den beobachteten Unabhängig von installierter Leistung Auswirkungen auf Lebensraumangebot, Artenvielfalt und Nahrungsnetz zusammen. oder Produktionserwartung: Das typische Anschliessend identifizieren wir Wissenslücken, z .B. bezüglich der kumulativen Kleinwasserkraftwerk gibt es nicht; viel Auswirkungen von mehreren Kleinwasserkraftwerken. Wir schliessen mit dem mehr besteht eine grosse Vielfalt an unter Appell, die ökologischen Auswirkungen von kleinen Kraftwerken in kleinen Ge schiedlichen Anlagen. So gibt es Infra wässern nicht zu unterschätzen, sondern durch strengere Umweltauflagen, gross strukturkraftwerke in Trink- und Abwasser räumige und langfristige Planung sowie revidierte Finanzierungsprogramme zu über anlagen. Diese Kraftwerke betrachten wir prüfen resp. zu minimieren. in diesem Artikel nicht weiter, da sie kaum Umweltfolgen haben. Bei den Kleinwasser 1. Kleinwasserkraftwerke in der Schweiz und weltweit Kleinwasserkraft, Grosswasserkraft – wo liegt der Unterschied? In der Schweiz wird die Grenze bei 10 MW installierter Leistung gezogen; Kraftwerke mit weniger als 0.3 MW werden auch als Kleinstwasser kraftwerke bezeichnet (Abbildungen 1 und 2). Diese Einteilung ist jedoch nicht überall auf der Welt gleich: In Brasilien gelten z. B. Kraftwerke mit < 30 MW noch als klein, in China oder Kanada liegt die Schwelle bei 50 MW (WSHPDR, 2016). In der Schweiz produzieren > 1550 An lagen in einem durchschnittlichen Jahr etwa 36 Terawattstunden (TWh, d. h. Milli arden KWh) elektrische Energie (Thürler, 2018; SwissSmallHydro, 2019). Zahlen mässig machen die Kleinen einen grossen Anteil der Anlagen aus, nämlich mindes tens 88 % (Thürler, 2018; SwissSmallHydro, 2019). Hinsichtlich der mittleren Produk tionserwartung ist der Beitrag der Klein wasserkraft an der gesamten Produktion durch Wasserkraft gering: In der Schweiz beträgt er ungefähr 11 % oder 4 TWh / Jahr (Thürler, 2018; SwissSmall Hydro, 2019). Weltweit bestehen aktuell fast 100 000 Kleinwasserkraftwerke (inkl. im Bau); sie Abbildung 1: Übersicht zu Kleinwasserkraftwerken in der Schweiz und weltweit. stellen etwa 90 % der globalen Wasser 1) Couto und Olden, 2018; 2) SwissSmallHydro, 2019; 3) BFE, 2019; kraftwerke (Couto und Olden, 2018). Ge Ausbaupotenzial 2019 – 2050 4) Benejam et al., 2016; 5) Arroita et al., 2015; naue Zahlen sind nicht vorhanden, weil 6) Wang et al., 2016. «Wasser Energie Luft» – 112. Jahrgang, 2020, Heft 1, CH-5401 Baden 35
Umweltauflagen: So können Kleinwasser kraftwerke zwischen 1 und 10 MW in der Schweiz beispielsweise von der KEV pro fitieren, der kostendeckenden Einspeise vergütung. Die KEV garantiert den Produ zenten während 15 Jahren einen fixen Be trag pro produzierter Kilowattstunde. Im Zeitraum 2006 – 2018 wurden 95 % der zu gebauten Kleinwasserkraftwerke (excl. In frastrukturkraftwerke) durch die KEV unter stützt (WA21, 2019). Die KEV läuft jedoch 2022 aus; in Zukunft werden Erweiterun gen und Erneuerungen von Anlagen durch Investitionsbeiträge gefördert (BFE, 2017). 2. Welche Auswirkungen sind bekannt? Trotz weltweiter Beachtung und starkem Zubau: Die ökologischen oder sozio-öko nomischen Auswirkungen von Kleinwas serkraftwerken sind bisher wenig unter Abbildung 2: Wasserausleitung des Kleinwasserkraftwerks Wannebode an der sucht; die grosse Mehrheit der verfüg Blinne, Kanton Wallis (Foto: Severin Caluori). baren wissenschaftlichen Literatur bezieht sich auf die Grosswasserkraft (Lange et al., 2018, 2019; Couto und Olden, 2018). Box1: Zubau von Kleinwasserkraftwerken in der Schweiz seit 2006 resp. 2012 Für Kleinwasserkraftwerke bestehen ein Zwischen 2006 und 2018 wurden in Schweizer Fliessgewässern 299 neue oder um zelne Fallstudien, jedoch kaum systemati gebaute Kleinwasserkraftwerke in Betrieb genommen, wobei Infrastrukturanlagen sche Untersuchungen oder konzeptionelle nicht mitgezählt sind. Die 299 Anlagen weisen eine mittlere Produktionserwartung Übersichten. Anhand ausgewählter Bei von 0.75 TWh / Jahr auf (WA21, 2019). Darunter sind 155 Kleinstwasserkraftwerke spiele illustrieren wir nachfolgend die Band (51 %), die total eine Produktionserwartung von 0.06 TWh / Jahr haben (7 %). Zieht breite dieser Auswirkungen. Generell sind man nur die Jahre seit Lancierung der Energiestrategie in Betracht (2012 – 2018), Veränderungen der Artenvielfalt und -zu dann wurden 160 Kleinwasserkraftwerke in Fliessgewässern zugebaut (inkl. Kleinst sammensetzung am besten untersucht. kraftwerke) mit einer Produktionserwartung von 0.50 TWh / Jahr. Lebensraumangebot: Das Lebensraum angebot in Fliessgewässern wird stark kraftwerken in Schweizer Fliessgewässern 1.3 – 1.6 TWh / Jahr durch Kleinwasserkraft durch Abfluss- und Geschiebedynamik handelt es sich mehrheitlich um Laufwas geplant (BFE, 2012), was 51 – 85 % des in geprägt. Eingriffe in den Geschiebe- und / serkraftwerke. Diese produzieren konti der Energiestrategie verlangten gesamten oder Abflusshaushalt eines Fliessgewäs nuierlich Strom, entweder als Ausleitkraft Wasserkraftausbaus ausmachen würde sers können entsprechend zu Verände werke oder als Durchlaufkraftwerke. Bei (abzüglich Restwasserabgaben; BFE, 2012). rungen des Lebensraumangebots führen. den Ausleitkraftwerken entsteht zwischen Das Ausbaupotenzial wurde kürzlich auf Eine Untersuchung von 16 Kleinwasser Entnahme und Rückgabe eine Restwas 0.46-0.77 TWh / Jahr reduziert (2019 – 2050; kraft werken in Nordostspanien zeigte, serstrecke, in der nur ein Bruchteil des na BFE, 2019), vor allem aufgrund von un dass Restwasserstrecken unterhalb der türlichen Abflusses verbleibt. Weit weni günstigen wirtschaftlichen Prognosen und Wasserausleitung signifikant weniger ger häufig werden Kleinwasserkraftwerke limitierter Realisierungswahrscheinlichkeit. Fischunterstände aufwiesen als Kontroll als Speicherkraftwerke zur be darfsab Seit Inkrafttreten der Energiestrategie im strecken, d. h., die Flächen wurden redu hängigen Stromproduktion genutzt. Dabei Jahr 2012 wurden in der Schweiz 160 Klein ziert, in denen Fische Schutz vor Fress wird das Wasser zum Beispiel in einem wasserkraftwerke in Fliessgewässern zu feinden oder harschen Bedingungen wie Stausee oder Entsander zwischen ge gebaut (Box 1; WA21, 2019). Hochwassern finden (Benejam et al., 2016). speichert. Die Gründe für den Boom in der Daneben nahmen auch die maximale Weltweit boomt der Bau von Klein Schweiz und weltweit sind vielfältig: die Wassertiefe sowie das Vorkommen von wasserkraftwerken: So sind allein auf dem Reaktorkatastrophe in Fukushima, die öf schnell durchflossenen Lebensräumen Balkan mehr als 2400 neue Anlagen ge fentliche Wahrnehmung, dass kleine Kraft (Schnellen / Riffles) ab. Zudem waren die plant (Schwarz, 2015). Global sollen in den werke auch nur kleine ökologische Aus Sohlenpartikel in den Restwasserstrecken kommenden Jahren mehr als 10 000 Klein wirkungen haben, eine Abkehr von der fos tendenziell feiner als in den Kontrollab wasserkraftwerke gebaut werden (Couto silen Energieproduktion zwecks Klima schnitten. und Olden, 2018). Im Rahmen der Ener schutz sowie eine gezielte Förderung der giestrategie 2050 war für die Schweiz zwi Kleinwasserkraft. Letztere umfasst ver Nahrungsgrundlage: Fliessgewässer sind schen 2012 und 2050 ursprünglich eine schiedene Instrumente wie finanzielle An eng mit ihrem Umland vernetzt. So wird Erhöhung der Produktionserwartung um reize oder verminderte resp. aufgehobene von den Ufern viel organisches, das heisst 36 «Wasser Energie Luft» – 112. Jahrgang, 2020, Heft 1, CH-5401 Baden
kohlen stoffhaltiges Material in die Ge einer Verfeinerung des Sohlenmaterials, wasserstrecken vermehrt kleinwüchsige wässer eingetragen – Holz, Blätter, Nadeln, einer Abnahme der Fliessgeschwindigkeit Arten wie Elritze, Groppe und Gründling Samen, Lebewesen. Je nach Korngrösse sowie einer Reduktion an gelöstem Sauer sowie junge Forellen beobachtet, während und Fliessgeschwindigkeit wird das orga stoff. Die Auswirkungen waren räumlich in den Kontrollstrecken oberhalb der Was nische Material nicht abgeschwemmt, nicht überall gleich: So waren die Rück serausleitung grössere Arten wie Alet, sondern steht als wichtige Grundlage für gänge in Vielfalt und Dichte am oberen Hasel und Äsche sowie ausgewachsene das Nahrungsnetz zur Verfügung, im Ende der 3.7 km langen Restwasser Forellen vorkamen (Kubečka et al., 1997). Wasser wie auch an Land. Arroita et al. strecke, also direkt nach dem Wehr, am Die Biomassen reduzierten sich um durch (2015) zeigten in einer Studie an fünf Klein höchsten. Der Effekt verringerte sich lang schnittlich 53 %. In der nordspanischen wasserkraftwerken in Nordwestspanien, sam entlang der Fliessstrecke, von einem Kleinwasserkraft-Studie wurde eine Re dass der Rückhalt von organischem Ma Rückgang von 70 auf 40 % für die Arten duktion der Populationsgrösse der Forellen terial durch die Kleinwasserkraft saisonal vielfalt und von 90 auf 70 % für die Dichte. um 42 % nachgewiesen (Benejam et al., verändert werden kann. In den Restwas Doch auch nach Rückgabe des Wassers 2016; Abb. 3b). serstrecken wurde über die Wintermonate blieb der Effekt bestehen: An der untersten signifikant weniger organisches Material Messstelle, etwa 10 km nach der Wasser Charakteristiken der Lebewesen: Neben in der Flusssohle zurückgehalten als in rückgabe, betrugen Vielfalt und Dichte 80 Einflüssen auf Ebene der Artgemeinschaft den Abschnitten oberhalb der Wasseraus resp. 40 % der oberhalb der Wasseraus oder der Population einer bestimmten Art leitung (mittlere Reduktion um – 28 %), leitung gemessenen Werte. sind auch Auswirkungen der Kleinwasser vermutlich aufgrund eines verminderten Auch für Fische wurden Veränderungen kraft auf Ebene des einzelnen Individuums Eintrags von oberhalb: Schwemmholz und in der Artenzusammensetzung sowie der messbar. So weisen Forellen in Restwas Geschwemmsel wurden bei der Wasser Biomasse oder Populationsgrösse gezeigt. ser strecken eine signifikant geringere ausleitung an einem Rechen aufgefangen, In einer Studie an 23 tschechischen Klein Kondition auf als ihre gleichgrossen Art aus dem Gewässer entnommen und an wasserkraftwerken wurden in den Rest genossen oberhalb der Wasserausleitung Land entsorgt. Ökosystemfunktionen: Eine Vielzahl von Insekten, Pilzen und Bakterien kümmert sich um das Sammeln, Zerkleinern und Abbauen des organischen Materials. In Restwasserstrecken unterhalb der Was serausleitung kann der Abbau des organi schen Materials signifikant reduziert sein (Arroita et al., 2015). Auch die Anzahl an Invertebraten, die sich auf das Zerkleinern von organischem Material spezialisiert haben («Shredders»), wurde reduziert. Mögliche Ursachen für die beiden Befun de sind zum einen die verkleinerte Lebens raumfläche sowie die geringere Verfügbar keit von Blättern und anderem organi schem Material. Artenvielfalt und Artenzusammensetzung: Welche Arten in einem Gewässerabschnitt vorkommen und wie häufig sie sind, hängt von vielen Faktoren ab, so z. B. vom Le bensraumangebot, von Ausbreitungsbar rieren (z. B. Abstürze) oder der Besied lungsgeschichte. Kleinwasserkraftwerke können Artenvielfalt und -zusammen setzung verändern, wie eine chinesische Studie zeigt (Wang et al., 2016). In der Restwasserstrecke war die Artenvielfalt der Invertebraten durchschnittlich um 54 % und die Dichte gar um 80 % redu ziert (Abbildung 3a). Besonders stark vom Rückgang betroffen waren jene Arten, die für ihre Ernährung organisches Material sammeln («collector-gatherers») oder Algen von der Flusssohle abschaben («scrapers»). Abbildung 3: Nachgewiesene Auswirkungen von Kleinwasserkraftwerken: Die Rückgänge gingen mit Veränderungen a) Reduzierte Invertebratendichte (Wang et al., 2016.); im Lebensraumangebot einher, wie z. B. b) reduzierte Fischdichte (Benejam et al., 2016). «Wasser Energie Luft» – 112. Jahrgang, 2020, Heft 1, CH-5401 Baden 37
(Benejam et al., 2016). Die Kondition be genutzt werden, signifikant weniger Insek ser Nutzungen hat zur Folge, dass die misst sich aus dem Verhältnis des Ge ten als in vergleichbaren naturnahen Ge meisten Gewässer nicht nur einem Stres wichts zur dritten Potenz der Länge und wässern, und die Biomasse der Wirbel sor, sondern mehreren Stressoren («mul wird als Mass für den Ernährungszustand losen an Land liegt ebenfalls signifikant tiple Stressoren») ausgesetzt sind. Das und die körperliche Fitness verwendet, tiefer (Jonsson et al., 2012). Schliesslich Zusammenwirken von zwei oder mehr welche Auswirkungen auf Wachstum, pflanzen sich Auswirkungen auch vertikal Stressoren kann zu Interaktionen führen, Fortpflanzung und Überleben haben kön fort: So kann Schwall-Sunk im Kieslücken wobei die beobachteten Auswirkungen oft nen. system zu einer Temperaturveränderung deutlich stärker oder schwächer ausfallen sowie zu einer Verstopfung durch Fein als erwartet. In einer neuseeländischen Ausbreitung von Organismen: Zahlreiche sedimente führen, was sich in einer Ver Feldstudie zu den gemeinsamen Effekten Fliessgewässerorganismen sind viel unter armung der Invertebratengemeinschaft von Wasserentnahmen und Weidetierwirt wegs, sei es zwecks Laichwande rung, niederschlägt (Bruno et al., 2009). schaft wurde beispielsweise beobachtet, Be siedlung eines neuen Lebens raums, dass jeder Stressor allein eine Reduktion Rückzug bei Hochwasser oder einfach im Kumulative Auswirkungen: Das Risiko von des Anteils von sensiblen Arten an der Rahmen der täglichen Nahrungssuche. kumulativen Auswirkungen besteht, wenn Invertebratengemeinschaft (Eintagsflie Wehre zur Wasserausleitung können Bar I) Auswirkungen eines einzelnen Kraft gen, Steinfliegen, Köcherfliegen) hervor rieren für die lebenswichtige Ausbreitung werks nicht lokal begrenzt sind, sondern rief (Lange et al., 2014). Der gemeinsame oder die Wanderung von Organismen dar sich im Raum ausbreiten oder II) wenn Effekt war aber schwächer als angenom stellen. Kubečka et al. (1997) zeigten für mobile Organismen durch ihre Bewegung men. Dies klingt zunächst positiv, be die 23 tschechischen Kleinwasserkraft den lokalen Auswirkungen mehrerer auf deutet allerdings auch, dass eine öko werke, dass 71 % der Wehre für adulte einanderfolgender Kraftwerke ausgesetzt logische Verbesserung nur durch eine Äschen und 36 % für adulte Forellen un sind. Der erste Fall wurde für die Ausbau gleichzeitige Reduktion beider Stressoren passierbar waren. pläne im Me kong-Einzugsgebiet abge erreicht werden kann. Die Beispiele verdeutlichen, dass Klein schätzt (Kondolf et al., 2014). Dort sollen wasserkraftwerke sehr unterschiedliche in den kommenden Jahren zwischen 38 Sozio-ökonomische Auswirkungen: Neben biotische und abiotische Auswirkungen und 140 Wasserkraftwerke gebaut werden. der Ökologie können auch andere Berei haben und auf verschiedene Bestandteile Beim Bau von 38 Kraftwerken würden noch che von Auswirkungen durch die Wasser (Strukturen, Prozesse) eines Fliessgewäs 51 % des natürlichen Geschiebeeintrags kraftnutzung betroffen sein. Gut dokumen ser-Ökosystems einwirken. aus dem Mekong das südchinesische Meer tiert sind die Auswirkungen von Gross erreichen, bei einem Totalausbau noch 4 %. wasserkraftwerken auf die Fischerei: Nach 3. Wissenslücken Der zweite Fall ist für wandernde Fische dem Kraftwerksbau im Fluss Tocantins in untersucht: So kann es bei der Auf- und Brasilien brach der Fangertrag der lokalen Die bisher veröffentlichten Studien lassen Abwanderung an Kraftwerksanlagen zu Fischer innerhalb von zwei Jahren um 60 % noch eine Vielzahl von Fragen zu den Um Verzögerungen kommen, weil Fische die ein (Fearnside, 1999). Daneben sind auch weltauswirkungen der Kleinwasser kraft Wanderhilfen länger suchen müssen oder Einbussen für den Tourismus möglich, wie offen. Welche Wissenslücken bestehen, nur zöger lich passieren (Nyqvist et al., z. B. für das Kajakfahren (Hynes und Hanley, können wir aus den Arbeiten zu den öko 2017). Solche Verzögerungen führen zu 2006) oder das Besuchen von Wasser logischen Auswirkungen der Grosswas einem erhöhten Energieverbrauch des ein fällen (Ehrlich und Reimann, 2011). serkraft oder aus Untersuchungen zu an zelnen Fischs, einer verstärkter Mortalität Man darf annehmen, dass sich viele deren Eingriffen ableiten. Nachfolgend durch fischfressende Vögel, einem Ver der beobachteten Auswirkungen nicht nur präsentieren wir fünf Gruppen von Wis passen der optimalen Laichbedingungen auf Grosswasserkraftwerke oder grosse senslücken und illustrieren sie exempla oder zum Verlust des Wandertriebs. Flüsse beschränken, sondern auch auf risch anhand ausgewählter Studien. Kleinwasserkraftwerke in kleinen Gewäs Ökoevolutionäre Auswirkungen: Wasser ser übertagbar sind. Dies gilt nicht nur für Reichweite der Auswirkungen: Grossräu kraftwerke können den Genfluss zwischen die ökologischen Aspekte, sondern auch mige Prozesse wie der Geschiebehaushalt, Populationen verringern, z. B. indem ein für die Auswirkungen auf Gesellschaft und das Temperaturregime oder die Fisch Grossteil (70 – 94 %) aller im Wasser trans Wirtschaft: Auch wenn die Berufsfischerei wanderung können durch Wasserkraft portierten Pflanzensamen im Staubereich in kleinen Gewässern kein Thema ist, werke verändert oder unterbrochen wer absinken oder am Wehr hängen bleiben, spielen Angelfischerei oder Attraktivität den – mit grossräumigen Auswirkungen, statt flussabwärts zu geeigneten Lebens für den Tourismus dennoch oft eine gros z. B. in Längsrichtung: So führt die Wasser räumen fürs Auskeimen getragen zu wer se wirtschaftliche Rolle. ausleitung am Ende einer 21 km langen den (Merritt und Wohl, 2006). Verände Restwasserstrecke des Brenno im Bleniotal rungen im Genfluss können fundamentale 4. Wie weiter? zu einer sommerlichen Erwärmung von Auswirkungen haben wie z. B. eine redu 3.7 °C resp. zu einer Abkühlung von 1.8 °C zierte Anpassungsfähigkeit gegenüber Angesichts der grossen Bedeutung der im Winter (Meier et al., 2003). Auch seitlich Umweltveränderungen (z. B. Klimawandel) Fliessgewässer für das Wohlergehen von können sich Auswirkungen fortpflanzen, oder lokales Aussterben. Mensch und Natur, der Schwierigkeit, Ge z. B. via die Anzahl geschlüpfter Insekten wässer integral zu schützen resp. aufzu larven, die Futter für Insekten, Spinnen Interaktion mit anderen Einflüssen: Fliess werten (Box 2), und der hohen Kosten für oder Wirbeltiere an Land darstellen (z. B. gewässer und ihre Einzugsgebiete werden die Aufwertung beeinträchtigter Gewässer Vögel, Reptilien). So schlüpfen in nord seit Jahrhunderten durch den Menschen appellieren wir an alle Bewilligungsbehör schwedischen Flüssen, die hydroelektrisch genutzt. Die Intensität und Diversität die den, Planerinnen und Planer, eine vorraus 38 «Wasser Energie Luft» – 112. Jahrgang, 2020, Heft 1, CH-5401 Baden
schauende und umsichtige Strategie hin Restwasserabgaben können den ökolo Finanzierungs- und Subventionsprogram sichtlich des Ausbaus der Kleinwasser gischen Fussabdruck eines Kleinwasser me dahingehend revidieren, dass die tat kraft zu verfolgen (Lange et al., 2019). kraftwerks reduzieren, aber niemals kom sächlichen ökologischen und sozio-öko Dieser Appell lässt sich in vier Forderun plett beheben (Noonan et al., 2012). nomischen Kosten und Nutzen betrachtet gen konkretisieren: werden. Viele Kleiwasserkraftwerke sind Langfristige Planung und Zustandsüber ohne Subventionen wirtschaftlich nicht leiche ökologische Anforderungen: Klein G wachung auf Einzugsgebietsebene: Der rentabel. Zusätzlich müssen die Kosten wasserkraftwerke sollen dieselben Um Zubau von Wasserkraftwerken muss, un für den späteren Rückbau der Infrastruk weltauflagen / -anforderungen erfüllen wie abhängig von deren Grösse, durch ge tur in der langfristigen wirtschaftlichen Grosswasserkraftwerke, da sie mit öko setzlich verbindliche Richtlinien gesteuert Planung berücksichtigt werden, z. B. als logischen Gefahren und hohen sozio-öko werden, die eine langfristige strategische explizite Auflage in der Konzession. Als nomischen Kosten verbunden sind, die Planung und Überwachung auf Einzugs Entscheidungsgrundlage für eine Kosten- jene der Grosswasserkraftwerke unter Um gebietsebene verlangen (Winemiller et al., Nutzen-Analyse braucht es gezielte Unter ständen übersteigen (Bakken et al., 2014). 2016; Box 3). Es ist unzureichend, allfällige suchungen zu den ökologischen und öko Funktionsfähige Aufwertungsmassnahmen Auswirkungen nur entlang eines eng be nomischen Auswirkungen der Kleinwas wie Fischwanderhilfen oder dynamische grenzten Flussabschnitts zu untersuchen, serkraft. da sich Auswirkungen über Zeit und Raum fortpflanzen werden. Spezifische Studien Umfassender Schutz noch naturnaher Box 2: Grenzen in Fliessgewässer sind nötig, welche die Reichweite der Aus Gewässer: Naturnahe Gewässer sind vor schutz und -aufwertung wirkungen sowie die kumulativen Effekte negativen Einflüssen zu schützen. Ein in Fliessgewässer sind dynamische Öko mehrerer Anlagen auf kleine Fliessgewäs tegrales Management auf Einzugsgebiets systeme von überdurchschnittlichem ser und ihre Ökosysteme betrachten. Be ebene (BAFU, 2012), eine strategische Um Artenreichtum; gleichzeitig gehören sie sonderes Augenmerk verdient die Rolle weltprüfung (Sutter et al., 2014) oder die aufgrund der starken Nutzung zu den von alten und neuen Kleinwasserkraft Erarbeitung einer kantonalen Schutz- am stärksten gefährdeten Ökosyste werken in Flussstrecken, die ökologisch Nutzungs-Strategie (BAFU, BFE, ARE, men der Welt (Dudgeon et al., 2006). aufgewertet werden müssen (z. B. Rest 2011) sind dafür sicher ein wichtiger erster Weltweit werden grosse Anstrengun wassersanierung, Revitalisierung). Schritt. Dabei müssen aber gerade auch gen unternommen und umfangreiche kleine Gewässer explizit in die Betrachtung Investitionen getätigt, um beeinträch Einbezug der tatsächlichen Kosten und mit einbezogen werden: Sie stehen ganz tigten Fliessgewässern ihre naturnahen Nutzen: Behörden, internationale Geld am Anfang des Gewässernetzwerks und Strukturen und Funktionen zurückzu geber und private Investoren müssen ihre tragen wesentlich zur Resilienz eines Ein geben, z. B. im Rahmen von Revitali sierungs- oder Sanierungsprojekten. Viele der umgesetzten Projekte ma Box 3: Räumlich explizite Planung chen deutlich, dass Wie oben beschrieben, können die Auswirkungen von Ausleitkraftwerken über die I. eine vollständige Wiederher Restwasserstrecke hinausreichen. In Einzugsgebieten mit mehreren bestehenden stellung der Komplexität unbeein oder geplanten Kleinwasserkraftwerken ist die Abschätzung der langfristigen flusster Fliessgewässer-Öko Stabilität bzw. Resilienz der Ökosysteme sowie der öko-evolutionären Auswirkungen systeme oft nicht möglich ist, d. h., besonders komplex. Die infrage kommenden Kraftwerksstandorte sollten mit alter dass Eingriffe zu unwiderruflichen nativen Standorten verglichen werden, unter Abwägung verschiedener Ziele wie z.B. Schäden führen können (z. B. der Erhöhung wirtschaftlicher Wertschöpfung gegenüber einer Minimierung der öko Verlust lokaler Arten). logischen Auswirkungen (Kuby et al., 2005; Jager et al., 2015). Multiobjektive II. die Erholung eines Systems Optimierung wird häufig angewandt bei Fragestellungen rund um die Nutzung der sehr viel Zeit in Anspruch nimmt Ressource Wasser (Labadie, 2004). Optimale Lösungen bilden die sogenannte pareto- (z. T. Jahrzehnte). optimale Front, von der aus die Verbesserung eines bestimmten Ziels nur durch III. die Entwicklung stark von weite Verschlechterung eines oder mehrerer anderer Ziele erreicht werden kann. Öko ren Einflussgrössen auf Einzugs nomische Grössen wie Investitionskosten oder erwarteter Gewinn lassen sich aus gebietsebene abhängig ist wie Kraftwerkseigenschaften und hydrologischen Parametern einfach berechnen. Da z. B. von landwirtschaftlichen gegen ist die Einschätzung der ökologischen Auswirkungen auf Einzugsgebiets Flächen oder der Wasserqualität. ebene wesentlich schwieriger, da die Bewertung von den Umwelteigenschaften und Der Schutz der Fliessgewässer und den im System vorhandenen Organismen abhängt. Es gibt eine Reihe von öko ihrer vielfältigen Funktionen ist eine logischen Bewertungsmethoden, die sich für die Positionierung von Kraftwerken schwierige Aufgabe. In der Schweiz, innerhalb von Einzugsgebieten eignen (z. B. Hy:Con; Seliger et al., 2016). Ein Beispiel aber auch weltweit gibt es kaum griffi ist Marxan, eine räumlich explizite Planungssoftware, die um den Aspekt Längs ge Schutzkonzepte, die der hierarchi vernetzung in Fliessgewässern erweitert wurde (Hermoso et al., 2015). Darin wird ein schen, eng vernetzten Struktur von Fliessgewässernetzwerk in Teileinzugsgebiete unterteilt. Für jedes Teileinzugsgebiet Fliessgewässern Rechnung tragen und werden die Schutzpriorität sowie die damit verbundenen Kosten angegeben. Ein zum Beispiel das Funktionieren gross Algorithmus identifiziert dann diejenige räumliche Anordnung von geschützten und räumiger Prozesse wie des Sediment- ungeschützten Teileinzugsgebieten, welche zu den tiefsten Kosten bei hohem Ver oder Schwemmholztransports ge netzungsgrad auf Einzugsgebietsebene und Beibehaltung der bestehenden Schutz währleisten (Abell et al., 2007). werte führt (z. B. einzigartiger Habitate). «Wasser Energie Luft» – 112. Jahrgang, 2020, Heft 1, CH-5401 Baden 39
zugsgebiets bei, denn sie versorgen unsere Holz. Will man die grossen Gewässer mit sichergestellt sein, dass auch die kleinen grossen Flüsse mit dem, was diese aus ihren wichtigen ökologischen und gesell langfristig und umfassend geschützt wer macht: Wasser, Geschiebe, Lebewesen, schaftlichen Funktionen erhalten, so muss den («Prozessschutz»). Quellen: Hermoso, V., Filipe, A.F., Segurado, P., Beja, P. (2015). Nyqvist, D., Greenberg, L.A., Goerig, E., Calles, O., Abell, R., Allan, J.D., Lehner, B. (2007). Unlocking the Filling gaps in a large reserve network to address Bergman, E., Ardren, W.R. et al. (2017). Migratory delay potential of protected areas for freshwaters. Biological freshwater conservation needs. Journal of leads to reduced passage success of Atlantic salmon Conservation. 134: 48 – 63. Environmental Management. 161: 358 – 365. smolts at a hydroelectric dam. Ecology of Freshwater Arroita M., Aristi I., Díez J., Martinez M., Oyarzun G., Hynes, S., Hanley, N. (2006). Preservation versus Fish. 26: 707 – 718. Elosegi A. 2015. Impact of water abstraction on storage development on Irish rivers: whitewater kayaking and Pfammatter, R., Piot, M. (2014). Situation und and breakdown of coarse organic matter in mountain hydropower in Ireland. Land Use Policy. 23: 170 – 180. Perspektiven der Schweizer Wasserkraft. WEL. 106: streams. Science of the Total Environment. 503 / 504: IRENA. (2017). Database renewable electricity capacity 1 – 11. 233 – 240. and generation statistics. http://resourceirena.irena.org/ Schwarz, U. (2015). Hydropower projects on the Balkan BAFU / Bundesamt für Umwelt (2012). Einzugsgebiets gateway/dashboard/?topic%C2%BC4&subTopic%C2%BC17 Rivers – Update. RiverWatch & EuroNatur. 33 S. management. Anleitung für die Praxis zur integralen Jager, H.I., Efroymson, R.A., Opperman, J.J., Kelly, M.R. Seliger, C., Scheikl, S., Schmutz, S., Schinegger, R., Bewirtschaftung des Wassers in der Schweiz. In: (2015). Spatial design principles for sustainable Fleck, S., Neubarth, J. et al. (2016). Hy:Con: a strategic Umwelt-Wissen. BAFU Bern. hydropower development in river basins. Renewable and tool for balancing hydropower development and BAFU / Bundesamt für Umwelt, BFE/ Bundesamt für Sustainable Energy Reviews. 45: 808 – 816. conservation needs. River Research and Applications Energie, ARE / Bundesamt für Raumentwicklung (2011). Jonsson, M., Deleu, P. & Malmqvist, B. (2012). 32: 1438 – 1449. Empfehlung zur Erarbeitung kantonaler Schutz- und Persisting effects of river regulation on emergent Sutter, D., Maibach, M., Hanusch, M., Günnewig, D., Nutzungsstrategien im Bereich Kleinwasserkraftwerke. aquatic insects and terrestrial invertebrates in upland Balla, S., Gigon, N. (2014). Strategische Umweltprüfung BAFU, BFE, ARE Bern, 28 S. forests. River Research and Applications. 29: 537 – 547. (SUP) – Erfahrungen in der Schweiz und in Bakken, T.H., Aase, A.G., Hagen, D., Sundt, H., Barton, Killingtveit, Å. (2019). Hydropower. In: Managing Global Nachbarländern. Schlussbericht zu Handen des BAFU. D.N., Lujala, P. (2014). Demonstrating a new framework Warming. Academic Press, pp. 265 – 315. 105 S. for the comparison of environmental impacts from Kondolf, G.M., Rubin, Z.K., Minear, J.T. 2014. Dams on Swiss Small Hydro (2019). Factsheet Kleinwasserkraft. small- and large-scale hydropower and wind power the Mekong: Cumulative sediment starvation. Water https://swissmallhydro.ch/wp-content/uploads/2019/ projects. Journal of Environmental Management. 140: Resources Research. 50: 5158 – 5169. 09/Factsheet-Kleinwasserkraft-2019-v190902.pdf 93 – 101. Kubečka, J., Matěna, J., Hartvich, P. (1997). Adverse Thürler, G. (2018). Statistik der Wasserkraftanlagen der Benejam L., Saura-Mas S., Bardina M., Solà C., Munné ecological effects of small hydropower stations in the Schweiz. Bern, Schweiz. Bundesamt für Energie. A., García-Berthou E. (2016). Ecological impacts of Czech Republic: 1. Bypass plants. Regulated Rivers: WA21 / Wasser-Agenda 21 (2019). Wasserkraftnutzung small hydropower plants on headwater stream fish: Research & Management. 13: 101 – 113. in der Schweiz / Zahlen zur Entwicklung im Jahr 2018. from individual to community effects. Ecology of Kuby, M.J., Fagan, W.F., ReVelle, C.S., Graf, W.L. https://wa21.ch/wp-content/uploads/2019/06/ Freshwater Fish. 25: 295 – 306. (2005). A multiobjective optimization model for dam Faktenblatt2018.pdf sowie Datenbezug unter: BFE / Bundesamt für Energie (2012). Wasserkraftpoten removal: an example trading off salmon passage with https://wa21.ch/themen/wasserkraft/entwicklung_ zial der Schweiz – Abschätzung des Ausbaupotenzials hydropower and water storage in the Willamette basin. wasserkraftnutzung/ der Wasserkraftnutzung im Rahmen der Energie Advances in Water Resources. 28: 845 – 855. Wang, H., Chen, Y., Liu, Z. and Zhu, D.J.W. (2016). strategie 2050. Bern, Schweiz. Bundesamt für Energie. Labadie, J.W. (2004). Optimal operation of multi Effects of the «Run-of-River» Hydro Scheme on BFE / Bundesamt für Energie (2017). Einspeisevergütung reservoir systems: State-of-the-art review. Journal of Macroinvertebrate Communities and Habitat Conditions (KEV) für Kleinwasserkraft-, Windenergie-, Geothermie- Water Resources Planning and Management. 130: in a Mountain River of Northeastern China. Water. 8: 31. und Biomasseanlagen. Bern, Schweiz. Bundesamt für 93 – 111. Winemiller, K.O., McIntyre, P., Castello, L., Fluet- Energie. Lange, K., Townsend, C.R., Matthaei, C.D. (2014). Can Chouinard, E., Giarrizzo, T., Nam, S. et al. (2016). BFE / Bundesamt für Energie (2019). Wasserkraftpotenzial biological traits of stream invertebrates help disentangle Balancing hydropower and biodiversity in the Amazon, der Schweiz – Abschätzung des Ausbaupotenzials der the effects of multiple stressors in an agricultural Congo, and Mekong. Science. 351: 128 – 129. Wasserkraftnutzung im Rahmen der Energiestrategie catchment? Freshwater Biology. 59: 2431 – 2446. WSHPDR. (2016). World Small Hydropower Development 2050. Bern, Schweiz. Bundesamt für Energie. Lange, K., Meier, P., Trautwein, C., Schmid, M., Report 2016. Vienna, Austria: United Nations Industrial Bruno, M.C., Maiolini, B., Carolli, M., Silveri, L. (2009). Robinson, C.T., Weber, C., Brodersen, J. (2018). Development Organization; Hangzhou, China: Impact of hydropeaking on hyporheic invertebrates in an Basin-scale effects of small hydropower on biodiversity International Center on Small Hydro Power. Alpine stream (Trentino, IT). Annales de Limnologie- dynamics. Frontiers in Ecology and the Environment. 16: International Journal of Limnology, 45: 157 – 170. 397 – 404. Autorin: Couto T., Olden J.D. (2018). Global proliferation of small Lange, K., Wehrli, B., Åberg, U., Bätz, N., Brodersen, J., Dr. Christine Weber hydropower plants–science and policy. Frontiers in Fischer, M., Hermoso, V., Reidy Liermann, C., Schmid, Eawag: Das Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs Ecology and the Environment. 16: 91 – 100. M., Wilmsmeier, L., Weber, C. (2019). Small hydropower Seestrasse 79, CH-6047 Kastanienbaum Dudgeon, D., Arthington, A.H., Gessner, M.O., goes unchecked. Frontiers in Ecology and the Telefon +41 (0)58 765 22 14 Kawabata, Z.-I., Knowler, D.J., Lévêque, C. et al. (2006). Environment. 17: 256 – 258. christine.weber@eawag.ch Freshwater biodiversity: importance, threats, status and Meier, W., Bonjour, C., Wüest, A., Reichert, P. (2003). www.eawag.ch conservation challenges. Biological Review. 81: Modeling the effect of water diversion on the 163 – 182. temperature of mountain streams. Journal of Ehrlich, U., Reimann, M. (2011). Hydropower or Environmental Engineering. 129: 755 – 764. non-market values of nature: a contingent valuation Merritt, D.M., Wohl, E.E. (2006). Plant dispersal along study of Jägala Waterfalls, Estonia. In: International rivers fragmented by dams. River Research and Conference on energy, environment, devices, systems, Applications. 22: 1 – 26. communication, computers. Venice, Italy, 232 – 237. Noonan, M.J., Grant, J.W., Jackson, C.D. (2012). Fearnside, P.M. (1999). Social impacts of Brazil’s Tucuruí A quantitative assessment of fish passage efficiency. dam. Environmental Management. 24: 483 – 495. Fish and Fisheries. 13: 450 – 464. 40 «Wasser Energie Luft» – 112. Jahrgang, 2020, Heft 1, CH-5401 Baden
Sie können auch lesen