Filmmuseum März 2018 Kinoprogramm - Ausstellungen Projekte - Deutsches Filminstitut

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Filmmuseum März 2018 Kinoprogramm - Ausstellungen Projekte - Deutsches Filminstitut
Filmmuseum
         März 2018
  Kinoprogramm
Ausstellungen · Projekte
Filmmuseum März 2018 Kinoprogramm - Ausstellungen Projekte - Deutsches Filminstitut
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Information &
Ticketreservierung
Tel. 069 - 961 220 220

Impressum

Herausgeber:
Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

Vorstand:
Ellen Harrington
Dr. Nikolaus Hensel
                                                                          carte blanche
                                                                 DIE ARTISTEN IN DER
Direktorin:
                                                              ZIRKUSKUPPEL: RATLOS
Ellen Harrington (V.i.S.d.P.)
                                                                            ≥ Seite 25
Presse und Redaktion:
Frauke Haß (Ltg.), Jenni Ellwanger

Texte:
Andreas Beilharz, Jonas Ebling, Jenni Ellwanger, Heleen
Gerritsen, Natascha Gikas, Caroline Goldstein, Winfried
Günther, Nina Reichert, Björn Schmitt, Urs Spörri, Laura
Teixeira, Treppe 41

Vorführer / innen:
Christian Appelt, Michael Besser, Pramila Chenchanna,
Hans-Peter Marbach, Günther Volkmann

Gestaltung:
Optik — Jens Müller
optik-studios.de

Druck:
FISSLER & SCHRÖDER GbR –
Kompetenz in Print und Medien, 63571 Gelnhausen

Anzeigen (Preise auf Anfrage):
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 069 - 961 220 222
E-Mail: presse@deutsches-filminstitut.de

Abbildungsverzeichnis:
Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des
Deutschen Filminstituts, sofern nicht anders verzeichnet.
Poträtfotos S. 8/9: privat, Bildquelle: DIF
S.16/17: Erik Vazzoler / zeitenspiegel.de
S. 50: privat. Bildquelle: DIF

Unser Ziel ist es, lesbare und zugleich gendersensibel
formulierte Texte zu verfassen. Dabei gibt es eine Vielzahl
von Möglichkeiten. Mit der von uns gewählten Schreib-
weise adressieren wir alle Geschlechteridentitäten.

Titelmotiv: 2001: A SPACE ODYSSEY
(GB/US 1968. R: Stanley Kubrick)
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INHALT                      3

                            Editorial     4
            Die Lange Oscar®-Nacht        5
            Oscar®-nominierte Filme       6
            LUCAS-Jurykids gesucht        8
           2001: A SPACE ODYSSEY          9
           Begleitprogramm im März        12
              12. SchulKinoWochen         14
                        MiniFilmclub      16
                        goEast 2018       18

                      Filmprogramm
      Carte Blanche: Michael Haneke       20
          Lateinamerika im Aufbruch       23
                 Klassiker & Raritäten    32
                           Kinderkino     34
                   Filmclub Treppe 41     36
                   Late Night Kultkino    37
Lecture & Film: Tropical Underground      34

                            Specials
   Was tut sich – im deutschen Film?      38
                    Synchron-Special      39
                    Die grauen Busse      40
                       Equal Pay Day      42
      Ein Abend für Felicitas Hoppe       43

                               Service
                 Programmübersicht        44
              Eintrittspreise / Anfahrt   48
                             Vorschau     50

                                      LATEINAMERIKA IM AUFBRUCH
                                           Yawar Mallku
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          eDItorIal

Liebe Kinofreund/innen,
liebe Besucher/innen des
Deutschen filmmuseums,

kein anderer Film hat das Science-        Immer wieder bietet das Filmmuseum
Fiction-Genre so sehr geprägt wie         Gelegenheit, einige der bedeutends-
Stanley Kubricks 2001: A SPACE            ten Filmschaffenden persönlich zu
ODYSSEY. „2001 ist Kino in Rein-          erleben und aus erster Hand mehr
form“, schwärmt Regisseur Christo-        über ihre Arbeit zu erfahren. Am
pher Nolan. Die revolutionäre Trick-      Donnerstag, 15. März, ist der öster-
technik, die perfekte Komposition der     reichische Regisseur Michael Haneke
Bilder, ihre intellektuelle Symbolik,     in Frankfurt zu Gast. Er erhält in die-
der überwältigende Einsatz von Film-      sem Monat „Carte Blanche“ und
musik und -geräuschen – sie entwi-        versammelt großes Autorenkino in
ckeln einen Sog, dem man sich auch        seiner Wunschfilmreihe.
im Jahr 2018, 50 Jahre nach der Erst-
aufführung, nicht entziehen kann.         Das Deutsche Filmmuseum feiert
                                          das Medium Film in der Fülle seiner
Deshalb lade ich Sie ein: Tauchen         Ausdrucksformen und setzt dabei
Sie mit uns ein in die Welt von 2001.     ganz eigene Akzente. Nicht nur ist
Auf den folgenden Seiten möchten          es Schaufenster für herausragendes
wir Sie neugierig machen auf die          Filmschaffen weltweit, es leistet her-
Ausstellung Kubricks 2001.                vorragende Arbeit auf dem Gebiet
50 Jahre A SPACE ODYSSEY,                 der Digitalisierung des deutschen
die am 21. März im Deutschen Film-        Filmerbes. Ich freue mich daher ganz
museum eröffnet.                          besonders, dass wir Ihnen im März
                                          einige Ergebnisse dieser Arbeit vor-
Bevor es aber soweit ist, blickt gleich   stellen können. Vier preisgekrönte
zu Monatsbeginn die Filmwelt auf          deutsche Filmproduktionen aus den
das internationale Filmereignis des       1970er- bis frühen 80er-Jahren sind
Jahres: In Los Angeles werden am          diesen Monat im Kino des Deut-
Sonntag, 4. März, zum 90. Mal die         schen Filmmuseums in neu digitali-
Academy Awards® verliehen. Be-            sierter Fassung zu sehen.
gleitet von kritischen und dringend
notwendigen Debatten der interna-
tionalen Filmbranche, verspricht die      Wir sehen uns im Kino!
Verleihung nicht nur einen spannen-       Ihre
den Wettbewerb, sondern wie immer
auch jede Menge Glamour. Und be-
vor am Frankfurter Schaumainkai um
1:30 Uhr die Live-Übertragung der         Ellen Harrington
langen Oscar®-Nacht beginnt, rollen       Direktorin
wir von 23 Uhr an unseren eigenen
roten Teppich aus – für Sie!
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Programm
                                        23:30, 0:30, 1:30 Uhr:
                                      Oscar®-Führungen durch die
                                           Dauerausstellung
                                     Die Dauerausstellung ist von
                                        23 bis 2 Uhr geöffnet.
                                             23 bis 2 Uhr:
                                         Großes Oscar®-Tippspiel
                                          23 bis 2 Uhr:
                                      cATwALK Styling Lounge
                                                Ab 23 Uhr:
                                             Bluebox Fotostudio
                                            23:15 bis 0:30 Uhr:
                                            Oscar®-Filmquiz mit
                                              Michael Kinzer
                                             0:30 bis 1:30 Uhr:
                                              Oscar®-Orakel mit
                                               Michael Kinzer
                                            Ab ca. 1:30 Uhr:
                                      Live-Übertragung Red Carpet
                                              Ab ca. 2:30 Uhr:
                                              Live-Übertragung
                                              Oscar®-Verleihung
                                          * Das gesamte Oscar®-Wochenende
                                           über sind im Kino nominierte Filme
                                          der Kategorie „Bester Film“ zu sehen.

                                        Kartenvorverkauf
                                     25,- Euro / 18,- Euro ermäßigt*
Live-Übertragung der 90. Oscar®-      an der Museumskasse sowie
verleihung: ca. 1:30 Uhr                    über adticket.de

Hollywood am Main: Am Sonntag,           NEU: VIP Ticket zu 45,-€
4. März, werden in Los Angeles              mit Freigetränken,
zum 90. Mal die Academy Awards®          Exklusiv- Zugang zur Bar
vergeben, und am Schaumainkai ist        und Sitzplatzreservierung
Frankfurt live dabei! Die Übertra-          Einlass 22:30 Uhr,
gung vom berühmtesten roten              vorher ist das Haus von
Teppich beginnt um 1:30 Uhr auf         18:30 Uhr an geschlossen.
Leinwänden im Kino und in den                *Der Eintritt umfasst das gesamte
Ausstellungsräumen, um 2:30 Uhr        Programm von 23 - 2 Uhr inklusive Specials.
                                           Zur Live-Übertragung der Verleihung
startet die große Preisverleihung.       ist der Eintritt ins Haus von 2 Uhr an frei
Dann warten auch am Mainufer alle                 (keine Sitzplatzgarantie).
gespannt auf den entscheidenden          Die Lange Oscar®-Nacht im Deutschen
                                     Filmmuseum ist keine offizielle Veranstaltung der
Satz: „And the Oscar® goes to …“.    Academy of Motion Picture Arts and Sciences®.
Zur Einstimmung iin Frankfurt st
von 23 Uhr an die ganze Nacht         Weitere Informationen unter
lang für glamouröse Unterhaltung           oscar-nacht.
gesorgt.                             deutsches-filmmuseum.de
Unterstützt durch

                                                            medien-
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                     oScar®-noMInIerte FIlMe
                     Als Countdown zur langen Oscar®-Nacht zeigt das
                     Kino des Deutschen Filmmuseums Anwärter auf
                     die begehrte Trophäe. Zu sehen ist eine Auswahl an
                     Filmen, die in der Kategorie „Bester Film“ nominiert
                     sind, sowie ein Kurzfilmprogramm der für die Katego-
                     rie „Live Action“ nominierten Kandidaten. Darunter ist
                     auch der hessische Beitrag WATU WOTE – ALL OF US
                     (DE/KE 2017, R: Katja Benrath).

                     OScAR®-SHORTS
                     Kurzfilmprogramm der Kategorie Live Action

                                                           wATU wOTE – ALL Of US

                     DEKALB ELEmENTARY
Donnerstag, 01.03.   USA 2017. R: Reed Van Dyk. 20 Min. DCP. OmU
20:30 Uhr
                     THE SILENT cHILD
                     Großbritannien 2017. R: Chris Overton. 20 Min. DCP. OmU

                     mY NEPHEw EmmET
                     USA 2017. R: Kevin Wilson Jr. 19 Min. DCP. OmU

                     THE ELEvEN O’cLOcK
                     Australien 2016. R: Derin Seale. 14 Min. DCP. OmU

                     wATU wOTE – ALL Of US
                     Deutschland/Kenia 2017. R: Katja Benrath. 23 Min. DCP. OmU

                     DARKEST HOUR Die dunkelste Stunde
                     Großbritannien 2017. R: Joe Wright D: Gary Oldman,
                     Kristin Scott Thomas, Ben Mendelsohn, 126 Min. DCP. OmU

                     Die ersten Wochen im Amt des Premierministers Winston
freitag, 02.03.
18:00 Uhr
                     Churchill könnten turbulenter nicht sein: Innerhalb der ei-
                     genen Partei wird gegen ihn intrigiert, und die Bedrohung
                     durch die Nazis steigt mit jeder Sekunde. Der Premier
                     muss sich entscheiden, ob er in Verhandlungen mit Hitler
                     eintreten oder ihm bestimmt entgegentreten soll.

                     THE SHAPE Of wATER Das Flüstern des Wassers
                     USA 2017 R: Guillermo del Toro
                     D: Doug Jones, Sally Hawkins, Octavia Spencer. 123 Min. DCP. OmU
                     Auch Guillermo del Toros neuester Film wartet mit
freitag, 02.03.
20:15 Uhr            einer märchenhaften Geschichte auf, die zugleich als
                     politische Parabel lesbar ist. Während des Kalten Krieges
                     arbeitet eine stumme Putzkraft in einer geheimen staat-
                     lichen Einrichtung und trifft dort eines Tages auf einen
                     menschenartigen Wassermann.
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gET OUT
USA 2017. R: Jordan Peele. D: Daniel Kaluuya, Allison Williams,
Catherine Keener. 104 Min. DCP. OmU

Der afroamerikanische Fotograf Chris trifft zum ersten
                                                                   freitag, 02.03.
Mal die wohlhabenden Eltern seiner weißen Freundin                       22:30 Uhr
Rose. Schon bald tun sich Risse im betont wohlwollen-
den Umgang mit ihm auf. Spielerisch wechselt GET OUT
zwischen verschiedenen Genres und verhandelt dabei Wi-
dersprüche einer vermeintlich liberalen Gesellschaft, die
den Rassismus noch lange nicht überwunden hat.

THE POST Die Verlegerin
USA 2017. R: Steven Spielberg
D: Meryl Streep, Tom Hanks, Alison Brie. 116 Min. DCP. OmU
Als Geheimdokumente Fehlinformationen über das
                                                                  Samstag, 03.03.
Eingreifen der US-amerikanischen Regierung in Vietnam                   17:00 Uhr
offenbaren, steht Katharine Graham, die erste Frau an
der Spitze eines großen US-Zeitungsverlags, vor einer
schwerwiegenden Entscheidung: Mit der Veröffentli-
chung riskiert sie ihre persönliche Freiheit.

THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBINg, mISSOURI
US/GB 2017 R: Martin McDonagh. D: Frances McDormand,
Woody Harrelson, Sam Rockwell. 116 Min. DCP. OmU
Nach 7 PSYCHOS zeichnet Regisseur McDonagh
                                                                  Samstag, 03.03.
erneut für eine schwarze Komödie mit überaus la-
                                                                        19:30 Uhr
konischen Dialogen verantwortlich: Mildred ist nach
dem unaufgeklärten Mord an ihrer Tocher am Boden
zerstört. Als sie den ortsansässigen Polizeichef unter
Druck setzt, eskaliert die Situation.

DUNKIRK
Großbritannien/USA/Frankreich/Niederlande. 2017 R: C. Nolan
D: F. Whitehead, M. Rylance, T. Hardy. 107 Min. DCP. OmU
Während des Zweiten Weltkrieges sind die alliierten
                                                                  Samstag, 03.03.
Streitkräfte bei Dünkirchen eingekesselt und warten auf                 22:00 Uhr
die Evakuierung. DUNKIRK verzichtet weitestgehend
auf erzählerisches Beiwerk und inszeniert die Unüber-
sichtlichkeit der Kriegshandlungen mit einer effektvollen
Suspense-Dramaturgie.

PHANTOm THREAD Der seidene Faden
USA 2017. R: Paul Thomas Anderson. D: Daniel Day-Lewis,
Vicky Krieps, Lesley Manville. 131 Min. DCP. OmU
Stark von Hitchcocks REBECCA beeinflusst, erzählt Paul
                                                                  Sonntag, 04.03.
Thomas Anderson die Geschichte eines perfektionisti-                    18:00 Uhr
schen Schneiders und seiner unkonventionellen Muse.
Eine Geschichte über Obsession, Hass und Liebe mit
sinnlichem Augenmerk auf Stoffe und Farben.
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Junge Filmfans für
die LUCAS-Jurys gesucht!
Vom 20. bis 27. September             die Jury 8+ oder für die Jury 13+
2018 präsentiert LUCAS aktuelles,     bewerben. Bewerber/innen für die
internationales Filmschaffen für      Altersgruppe 13+ sollten auch Eng-
junges Publikum und sucht Kinder      lisch sprechen.
und Jugendliche, die zusammen mit
Branchenprofis entscheiden, welche    Wie bewerbe ich mich?
Filme aus dem Programm die be-        Fülle den Jurybewerbungsbogen
gehrten LUCAS-Preise bekommen.        aus und schreibe eine kurze Film-
                                      kritik zu einem Film deiner Wahl.
Du liebst Kino, möchtest das Klas-    Sende beides bis zum Bewerbungs-
senzimmer für eine Woche mit dem      schluss am 13. April 2018 an:
Kinosaal tauschen und dich intensiv
mit Filmen auseinandersetzen, dann    Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
bewerbe dich mit einer kurzen Film-   LUCAS – Internationales Festival für
kritik zu einem Film deiner Wahl.     junge Filmfans
                                      Schaumainkai 41
Wer kann sich bewerben?               60596 Frankfurt
Kinder und Jugendliche, die in der
Festivalwoche zwischen zehn und       Weitere Infos unter
18 Jahre alt sind, können sich für    lucas-filmfestival.de
Filmmuseum März 2018 Kinoprogramm - Ausstellungen Projekte - Deutsches Filminstitut
aUSStellUng                                                                         9

Szene aus der Eröffnungssequenz von Stanley Kubrilcks Film 2001: A SPACE ODYSSEY.

Kubricks 2001.
50 Jahre A SPACE ODYSSEY
Ausstellung vom 21. März bis 23. September im Deutschen Filmmuseum

Stanley Kubricks 2001: A SPACE               Spuren, die 2001 in einem halben
ODYSSEY (GB/US 1968) ist ein Mei-            Jahrhundert in zahlreichen Filmen,
lenstein der Filmgeschichte. Der             in Musikvideos und Werbung, in De-
Film revolutionierte das Genre Sci-          sign, Malerei, Architektur und Poesie
ence-Fiction, beeinflusste Gene-             hinterlassen hat.
rationen von Regisseur/innen und
begeisterte Millionen von Kinobe-            Beides, die Entstehungs- und die
sucher/innen. Zum 50. Jahrestag              Rezeptionsgeschichte von 2001: A
der Uraufführung des Meisterwerks            SPACE ODYSSEY, sind auch The-
präsentiert das Deutsche Filmmuse-           ma einer umfangreichen Veranstal-
um eine weltweit einzigartige Aus-           tungsreihe, die Ende März beginnt.
stellung.                                    Sie bietet neben zahlreichen wis-
                                             senschaftlichen Perspektiven auch
Von Mittwoch, 21. März, an lädt das          ungewöhnliche (Kino-)Erlebnisse
Museum dazu ein, hinter die Kulis-           wie die Aufführung des Hörspiels
sen des Filmklassikers zu schauen:           Der Knochen am Montag, 2. April.
Originale Designs, Modelle, Kos-             Ein weiterer Höhepunkt ist das Ge-
tüme, Requisiten, Drehpläne, Pro-            spräch mit Astronaut Thomas Reiter
duktionsunterlagen und Fotos aus             im Juni, der Stanley Kubricks Film-
dem Archiv des Regisseurs zeigen,            bildern seine eigenen Erfahrungen
wie Kubricks Leinwand-Vision der             aus dem Weltall gegenüberstellt.
Zukunft entstand. Außerdem setzt
die Schau den Film in den Kontext
seiner Entstehungszeit und liest die
Filmmuseum März 2018 Kinoprogramm - Ausstellungen Projekte - Deutsches Filminstitut
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           aKtUelleS
           aUSStellUng

THE DAwN Of mAN
Kostümbildner Stuart Freeborn
kreierte Kostüme und Masken für
Moonwatcher und Gefährten

Der Hauptteil von Stanley Kubricks
2001 spielt in der Zukunft und in der
Weite des Weltalls. Ihren Anfang
nimmt die filmische Odyssee aller-
dings mehrere Millionen Jahre zu-
vor: Das erste Kapitel "The Dawn of
Man" ("Aufbruch der Menschheit")
spielt in urgeschichtlicher Zeit in der
Wüste Afrikas, die Protagonist/innen
sind eine Horde Menschenaffen.
Wie gelang es Kubrick, diese Se-            Richter ein Team athletischer Ak-
quenzen überzeugend zu gestalten?           teur/innen zusammen, die monate-
                                            lang zusammen lebten und trainier-
Stuart Freeborn kreierte kongenial          ten. Inspirieren ließen sie sich von
die Kostüme und Masken für Moon-            den Bewegungsmustern der Affen,
watcher und seine Gefährten – weit-         die sie im Londoner Zoo beobachte-
aus detaillierter und naturgetreuer,        ten. Neben den Schauspieler/innen
als dies für Filmproduktionen zuvor         „spielten“ auch zwei echte Affen
geleistet worden war.                       am Set: Der Southampton Zoo lieh
                                            Kubrick zwei Babyschimpansen so-
Die Bewegungsabläufe der Men-               wie einen Leoparden, ein Zebra und
schenaffen wurden von dem Pan-              mehrere Tapire.
tomimen Dan Richter choreogra-
fiert. Richter, der mit einem Affen         Um nicht das gesamte Drehteam
als Haustier zusammengelebt hat-            samt Ausstattung nach Afrika schi-
te, übernahm selbst die Rolle des           cken und selbst dorthin reisen zu
Moonwatcher – jenes ersten Affen,           müssen – das wäre langwierig,
der nach der Begegnung mit dem              kostspielig und mit den aufwändi-
rätselhaften Monolithen lernt, einen        gen Masken und Kostümen in der
Knochen als Werkzeug und Waf-               heißen Wüstensonne sehr unange-
fe einzusetzen. Aus Tänzer/innen,           nehm gewesen –, ließ Kubrick das
Jockeys und Pantomimen stellte              Set der Affengrube im Londoner
                                            Studio bauen. Die realistischen Auf-
                                            nahmen entstanden mithilfe einer
                                            Frontprojektion: Fotografen der Se-
                                            cond Unit hatten in Namibia Land-
                                            schaften aufgenommen. Diese Bil-
                                            der wurden über einen im Winkel
                                            von 45 Grad zur Kamera ausgerich-
                                            teten halbtransparenten Spiegel auf
                                            eine hochreflektierende Leinwand
                                            projiziert, vor der die Darsteller/in-
                                            nen agierten. Dies ermöglichte der
                                            Kamera, auf gleicher optischer Ach-
                                            se ein stimmiges Bild aus Darsteller/
Von Stanley Kubrick und Tom Howard eigens   innen, Kulisse und der Landschaft
entwickelter Frontprojektor                 im Hintergrund aufzunehmen.
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Maskenbildner Stuart Freeborn mit kos-
tümierten Darstellern (oben), Studien von
Daniel Richter zu Bewegungsmustern der
Gattung Australopithecus (rechts), Vorder-
grundkulissen mit Leinwand (unten)
                                                                               2001.DeUtScheS-FIlMMUSeUM.De

gefördert von

medien-                                      mobilitäts-          Schirmherr
partner                                      partner

Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit Christiane Kubrick, Jan Harlan,
dem Stanley Kubrick Archiv der warner Bros. Entertainment Inc.

Unique Digital Original on Digital canvas courtesy Active Image
12
           aUSStellUng

                   begleItPrograMM IM MÄrZ
                   LIcHT-INSZENIERUNg IN 2001: A SPAcE ODYSSEY
                   und weiteren Filmen Stanley Kubricks
                   Vortrag von Thomas Koebner (Berlin)
                   Kubricks Bildgestaltung offenbart ein Interesse an orna-
                   mentalen Strukturen, häufig in Szenen, die an imaginier-
                   ten Schauplätzen außerhalb der Erde spielen. Künstliche
                   Effekte zieht der Regisseur auch bei historischen und
                   zeitgenössischen Sujets dem „Realismus“ scheinbar na-
                   türlichen Lichteinfalls vor, so zuletzt noch bei der Lichtge-
                   staltung in EYES WIDE SHUT (GB/US 1999). Fast möchte
                   man von „Konstruktivismus“ sprechen, so Koebner,
                   wenn es um Kubricks Komposition von Hell und Dunkel,
                   von atmosphärischer Szenengestaltung und punktuellen
                   Farbakzenten geht. Ob diese These zutrifft, wird anhand
                   ausgewählter Beispiele im Vortrag diskutiert.

                   Thomas Koebner (geb. 1941), Prof. em. für Filmwissen-
                   schaft, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Phi-
                   losophie in München und gründete 1993 das filmwissen-
                   schaftliche Seminar in Mainz. Er engagierte sich in der
                   Entwicklungspolitik und war von 1989 bis 1992 Direktor
                   der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB).
                   Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen
                   und forschte mit Schwerpunkt auf europäischen und US-
                   Autorenfilmern. Seine neueste Publikation Von Träumen
                   im Film ist im Schüren-Verlag erschienen.

                   BARRY LYNDON
                   Großbritannien 1975. R: Stanley Kubrick. D: Ryan O’Neal,
                   Marisa Berenson, Patrick Magee. 177 Min. 35mm. OF

Begleitprogramm
zur Luminale

                   Auf die Frage, warum er den Roman „The Luck of Barry
freitag, 23.03.
20:15 Uhr          Lyndon“ von William Thackeray als Grundlage für seinen
                   Film ausgewählt habe, antwortete Kubrick seinerzeit, er
Filmbeginn         habe es wegen der interessanten visuellen Möglichkei-
ca. 21:15 Uhr      ten des Stoffes getan: Der Regisseur hat diese Möglich-
                   keiten in vollem Umfang genutzt. Er fängt genau und
                   bildgewaltig die Welt des 18. Jahrhunderts ein, indem
                   er die Geschichte eines irischen Abenteurers erzählt, der
                   in der feinen Gesellschaft aufsteigt, um am Ende alles
                   wieder zu verlieren. Ein Film, den man nicht oft genug
                   sehen kann.
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A cLOcKwORK ARcHIvE
Vortrag von Richard Daniels (London/Berlin)
in englischer Sprache
Richard Daniels‘ Vortrag führt in das umfangreiche
Stanley-Kubrick-Archiv der Universität der Künste Lon-
don. Wie ist die Sammlung entstanden, unter welchen
Umständen ging sie an die Universität über – und was
ist seither mit dem Archivmaterial geschehen? Eine Ein-
führung in die Archivbestände beleuchtet interessante
Facetten aus dem Leben und Werk des Filmemachers.
Die „Magie“ der Archivrecherche in diesen Beständen
lockt jährlich zahlreiche Forscher/innen ins Archiv und
bringt immer wieder neue Erkenntnisse zutage, von
denen im Vortrag die Rede sein wird.

Richard Daniels arbeitet seit mehr als zehn Jahren im
Stanley-Kubrick-Archiv und als Archivleiter am Archiv-
zentrum der Universität der Künste London (UAL). Dar-
über hinaus forscht, lehrt und publiziert er zu Leben und
Werk Stanley Kubricks sowie zu dessen Archiv, spricht
dazu in Vorträgen und Interviews inner- und außerhalb
Großbritanniens. Er ist Mitherausgeber des viel beachte-
ten Buchs Stanley Kubrick: New Perspectives.

PATHS Of gLORY Wege zum Ruhm
USA 1957. R: Stanley Kubrick
D: Kirk Douglas, Ralph Meeker, Adolphe Menjou. 87 Min. 35mm. OF

Der französische General Broulard beauftragt den ihm un-
                                                                  Samstag, 31.03.
terstellten General Mireau, eine von den Deutschen schwer               18:00 Uhr
befestigte Stellung anzugreifen. Der besonnene Colonel
Dax hat schwere Bedenken, beugt sich jedoch dem Druck                  Filmbeginn
seines Vorgesetzten. Die Operation endet in einem Fiasko.            ca. 18:45 Uhr
Stanley Kubrick lernte während der Dreharbeiten zu PATHS
OF GLORY in München Susanne Christian, geb. Christiane
Susanne Harlan, kennen. Die junge Schauspielerin, die am
Ende des Films das ergreifende Lied vom treuen Husaren
anstimmt, wurde Stanleys Ehefrau.
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 Ein Projekt von                          in Kooperation mit

       12. SchulKinoWochen Hessen
       26. Februar bis 9. März 2018

       Hessische Kinos werden zum Klassenzimmer!
                  Schulvorstellungen im
            Kino des Deutschen Filmmuseums
          Eine verbindliche Anmeldung im SKW-Projektbüro ist erforderlich

               Auftakt                                 FilmGenre aktiv:
    FilmGenre – auf einen Streich!                  Wir machen Genrefilm –
          D, S, US 1928, 2000–2016                      eine Werkschau
            100 Min. | empf. ab 12                       90 Min. | empf. ab 6
              26.2.2018 | 9:30                            2.3.2018 | 9:30

            Jugend ohne Gott                                   Nur ein Tag
       D 2017 | 114 Min. | empf. ab 15              D 2017 | 76 Min. | empf. ab 6
             27.2.2018 | 11:00                            6.3.2018 | 9:00

             Oskar’s Amerika                          Zwölf Uhr Mittags
       N, S 2017 | 79 Min. | empf. ab 9           US 1952 | 85 Min. | empf. ab 12
             28.2.2018 | 11:00                           6.3.2018 | 11:00

             Wunder + Vorfilm                             Blade Runner
      US 2017 | 120 Min. | empf. ab 10            US 1982 | 117 Min. | empf. ab 16
            1.3.2018 | 11:00                            7.3.2018 | 11:00

                         ANMELDUNG BIS 9. FEBRUAR!

                   81 hessische Kinos beteiligen sich an den
                        12. SchulKinoWochen Hessen.
                    Tel. 069 961220-681 | hessen@schulkinowochen.de
                            www.schulkinowochen-hessen.de
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fokus filmgenre: Parallele Zukunftsvisionen –
Utopie, Dystopie und Science fiction im Film

Fortbildung für Lehrkräfte
am Donnerstag, 15. März · 9 bis 16 Uhr

Wie wird unsere Gesellschaft in        Referentin:
der Zukunft aussehen? Die richtige     Claudia Sebestyen
Antwort können uns Science-            Filmpädagogin in Frankfurt
Fiction-Filme zwar nicht liefern,
aber sie fordern unsere Vorstel-       Termin:
lungskraft mit kühnen Entwürfen        Donnerstag, 15. März
heraus. Das Filmgenre Science          09:00-16:00 Uhr
fiction eignet sich wie kaum ein an-
deres für die Auseinandersetzung       Veranstaltungsort und Anmeldung:
mit gesellschaftlicher und politi-     Medienprojektzentrum Offener
scher Kritik, weil es wissenschaft-    Kanal Rhein-Main
lichen Anspruch mit spannender         Berliner Straße 175
                                       63067 Offenbach
Unterhaltung verknüpft.
                                       Nadine Tepe
Um Alarm zu schlagen, entwerfen
                                       Tel. 069 823691-02
Autor/innen düstere Szenarien, in      medienkompetenz@mok-rm.de
denen sie Entwicklungen, die sie       mok-rm.de
für gefährlich halten, grell über-
zeichnen. Gute Science-Fiction-
Filme werfen Fragen auf und haben
das Potenzial, unsere Sichtweise,
vielleicht sogar unser Handeln, zu
ändern: Entweder wir erkennen
das Gesehene als Dystopie, die uns
abschreckt und so ein Umdenken
auslöst, oder aber wir erleben eine
erstrebenswerte Utopie, die uns
                                       Die Fortbildung ist
inspiriert, etwas an unserer Umwelt
                                       von der Hessischen
oder uns selbst zu ändern.
                                       Lehrkräfteakademie
                                       akkreditiert.
Die Fortbildung stellt Filme und
Filmausschnitte vor, die sich auf
fantastische Weise mit aktuellen       Mehr Informationen zum gesamten
Fragen beschäftigen, und bietet        Fortbildungsangebot unter
Anknüpfungspunkte für die Dis-         schulkinowochen-hessen.de
kussion im Unterricht.
16
16
          aKtUelleS

MiniFilmclub – Filmbildung für
Vorschulkinder bundesweit!
Das Deutsche Filminstitut startet ein mehrjähriges Modellprojekt

Gerade mal vier bis sechs Jahre sind     Das Format konnte fest im Alltag des
sie alt, meistens putzmunter, sie be-    Filmmuseums etabliert werden. Seit
wegen sich gerne, die Jungen und         Herbst 2015 melden sich Frankfurter
Mädchen lieben Rituale und: ihre         Kitas gerne und häufig, für 2018 ist
Neugier und Offenheit, auch für abs-     das Angebot bereits ausgebucht.
trakte, experimentelle Filmkunst, sind
immer wieder beglückend. Seit nun        Der MiniFilmclub vermittelt ästhe-
schon vier Jahren haben sich Vor-        tische Filmbildung an Vorschulkin-
schulkinder ganz spielend ihren Platz    der: Eine Gruppe von acht bis zehn
im Zentrum der Arbeit der Abteilung      Kindern erobert an sieben Termi-
Filmbildung und Vermittlung erobert.     nen das Deutsche Filmmuseum
                                         und vor allem den Ort Kino. Bei ih-
Alles begann mit der Aufnahme in         ren Besuchen entdecken sie kurze
das Programm „Kunst und Spiele“          Kunst- und Experimentalfilme. Das
der Robert Bosch Stiftung im Herbst      Gesehene wird dabei mit allen Sin-
2013 und der Idee, einen MiniFilm-       nen verarbeitet. Die Kinder malen
club zu konzipieren. Mit im Boot von     auf Blankfilm, fertigen Daumenki-
Anfang an: die Kita „Grüne Soße“         nos, experimentieren mit Tusche
des Sozialpädagogischen Vereins          oder tanzen vor bunten Lichtern, um
und damals auch noch die Städtische      ihre farbigen Schatten zu erkunden.
Kita Stieglitzenweg. Zwei Jahre dis-     Ganzheitlich und nachhaltig gedacht
kutierten Pädagoginnen und Filmver-      gehört eine Fortbildung der päda-
mittlerinnen gemeinsam, konzipier-       gogischen Fachkräfte genauso zum
ten, erprobten und verwarfen auch        MiniFilmclub wie die Einbeziehung
mal. Am Ende stand ein Format von        der Eltern.
hoher Qualität. Das erkannte auch
die Jury des BKM-Preises für kultu-
relle Bildung und nominierte den Mi-
niFilmclub 2016 als eines von zehn
Exzellenz-Projekten bundesweit.
                                                                                Fotos: Erik Vallozza
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                                       minifilmclub bundesweit
                                       Nun startet das Deutsche Filminsti-
                                       tut mit einer erneuten Förderung der
                                       Robert Bosch Stiftung eine Koopera-
                                       tion mit dem Arsenal – Institut für
                                       Film und Videokunst in Berlin und
                                       dem Filmmuseum Potsdam rund
                                       um den MiniFilmclub. Auch diese
                                       beiden Filminstitutionen bilden im
                                       „Kunst und Spiele“-Programm part-
                                       nerschaftliche Tandems mit Kitas:
                                       Die Kita EKT „Regenbogen-Kidz“
                                       Berlin sowie die AWO-Kita „Kinder-
                                       hafen“ Potsdam freuen sich darauf,
                                       sich künftig dem Thema Film inten-
                                       siv zu widmen.

                                       Auf das außergewöhnliche For-
                                       mat kultureller Bildung wurde auch
                                       die Kulturstiftung des Bundes auf-
                                       merksam. Sie ermöglicht es, dass
                                       in einem dreijährigen Modellprojekt
                                       (2018-2020) die gewonnene Exper-
                                       tise bundesweit geteilt werden kann.
                                       Ziel ist es, den MiniFilmclub um neue
                                       Module und Filme zu erweitern und
                                       auch für andere Kinos und Museen
                                       nutzbar zu machen, dafür werden
                                       unter anderem mobile Koffer ent-
                                       wickelt.

                                                             Das Modellprojekt
                                                                wird gefördert
                                                                     durch die

So hat sich das minifilmclub-Team
auch in frankfurt viel vorgenommen:
Die Kita „Grüne Soße“ wird die Beschäftigung mit
                                                              Der MiniFilmclub
der Kunstform Film zum konzeptionellen Thema ihrer
                                                             wird gefördert im
Einrichtung machen, vergleichbar mit einem Musik-             Rahmen des Pro-
kindergarten. Künstler/innen der Gruppe Arsenal Film-       gramms Kunst und
atelier bieten in der Einrichtung „Kita-Labore“ an und        Spiele der Robert
kommen mit Gastspielen ihrer Reihe „Großes Kino,                Bosch Stiftung
kleines Kino“ ins Kino des Deutschen Filmmuseums.
Ziel des Modellprojekts ist es, einen nachhaltigen,
bundesweiten Wissens- und Formattransfer in Gang
zu setzen und die deutschsprachige Filmvermitt-
lung insgesamt zu stärken. Eine Arbeitstagung und
eine Online-Publikation schließen im dritten Jahr das
Modellprojekt ab.
18
18
          FeStIValS

goEast 2018
Prager Frühling und baltisches Kino im Fokus

Vom 18. bis 24. April steht Wiesba-     in der Tschechoslowakei einen
den wieder im Zeichen des mittel-       „Sozialismus mit menschlichem
und osteuropäischen Films. Während      Antlitz“. Insbesondere Künstler
das Filmmuseum im DIF-Mutterschiff      profitierten von dieser neuen
die Ausstellung Kubricks 2001.          Politik: Weniger Zensur und mehr
50 Jahre A SPACE ODYSSEY zeigt          Weltoffenheit führten zu einem ver-
und Stanley Kubricks Meisterwerk        stärkten internationalen Austausch.
würdigt, blickt goEast ebenfalls ein    Doch die Aufbruchsstimmung
halbes Jahrhundert zurück: Was          währte nur kurz. Bereits drei Mo-
geschah 1968 jenseits des Eisernen      nate später rollten die Panzer des
Vorhangs?                               Warschauer Pakts durch die Haupt-
                                        stadt und beendeten den Prager
2018 ist für Mittel- und Osteuropa in   Frühling blutig. Im ganzen Ostblock
vielerlei Hinsicht ein bedeutsames      folgte eine Welle der Repression.
Jahr: Nicht nur 50 Jahre Prager
Frühling stehen auf dem Programm,       Die thematische goEast-Sektion
sondern auch die 100-jährige            Prag 1968 zeigt große Filmkunst
Unabhängigkeit von sieben Staaten,      und Propagandafilme von hinter
darunter Estland, Lettland und Litau-   dem Eisernen Vorhang sowie
en. goEast lädt mit thematischen        Filmwerke, die den Prager Frühling
Schwerpunkten zu einer filmischen       nach der Wende aufarbeiteten. Aus
Spurensuche ein.                        der Zeit der tschechoslowakischen
                                        Neuen Welle und Nouvelle Vague
Prag 1968                               zeigen wir Werke von Jan Němec
1968 war die Tschechoslowakei           und die erste französisch-slowaki-
im Wettbewerb der Filmfestspiele        sche Koproduktion L’HOMME QUI
in Cannes gleich mit drei Filmen        MENT (Der Mann, der lügt, FRA/
vertreten, darunter O SLAVNOSTI A       ČSSR 1968, R: Alain Robbe-Grillet).
HOSTECH (Vom Fest und den Gäs-          Dazu gesellen sich Archivschätze
ten, ČSSR 1966) des enfant terrible     aus Prag, Bratislava und Moskau.
der tschechischen Neuen Welle,
Jan Němec.                              Dass Geschichte auch erheitern
                                        kann, beweisen die Nachwende-
Im Ostblock wehte 1968 ein frischer     Tragikomödien PELIŠKY (Kuschel-
Wind – Alexander Dubček versprach       nester, CZ 1991, R: Jan Hřebejk)
19

und ALS GROSSVATER RITA HAY-             in den 1960ern eigene Filmspra-
WORTH LIEBTE von Iva Švarcova            chen. Zum Beispiel im poetischen
(CZ/DE/CH 2001). Ganz besonders          Realismus der Rigaer Schule.
können sich Festivalbesucher/innen       Dokumentarfilmemacher wie Uldis
auf die Weltpremiere einer symbol-       Brauns und Herz Frank sahen sich
trächtigen internationalen Kopro-        als direkte Nachfolger Dziga Vertovs
duktion freuen: Fünf Regisseur/in-       und erlaubten sich gleichzeitig
nen, mehrere Produzent/innen und         Gesellschaftskritik, ein eindrucks-
Förderanstalten aus der Slowakei,        volles Beispiel ist das Meisterwerk
Tschechien, Russland, Ungarn,            235.000.000 (LSSR 1967, R: Uldis
Polen und Bulgarien beteiligten          Brauns).
sich gemeinsam am Episodenfilm
OCCUPATION 1968 (2018), der die          Ganz für sich spricht der baltische
Geschichte des Prager Frühlings          Animationsfilm, der an Skurri-
aus Perspektive der Besatzer zeigt.      lität wohl kaum zu übertreffen
                                         ist. Nukufilm, mit 60 Jahren das
goEast Symposium:                        weltweit älteste Stop-Motion-
Hybride Identitäten –                    Animationsstudio, befindet sich in
das Kino der baltischen Länder           einer ehemaligen Strumpffabrik in
goEast lädt im Jubiläumsjahr             Tallinn. Die Nukufilm-Regisseure und
Filmwissenschaftler/innen und            Produzenten Mait Laas und Andres
Filmschaffende zum Symposium             Mänd präsentieren bei goEast Werke
ein und setzt sich mit dem Baltikum      des Studios, darunter den animier-
auseinander. Wer das zeitgenös-          ten Dokumentarfilm AIA MEISTRID
sische Kino Estlands, Lettlands          (Kings of the Time, EE 2008, R: Mait
und Litauens betrachtet, mag             Laas) sowie Werke von Riho Unt,
kaum glauben, dass diese Länder          Rao Heidmets, Elbert Tuganov und
jemals Teil der Sowjetunion waren.       anderen. Auch Animationsgroßmeis-
Die kleinen Staaten im Baltikum          ter Priit Pärn aus Estland wird erwar-
sehen sich neuerdings eher als Teil      tet. Die Dokumentarfilmschaffenden
Nordeuropas. Obwohl die meisten          Laila Pakalniņa und Audrius Stonys
Regisseur/innen noch an der Mos-         diskutieren in einem Panel über Bal-
kauer Filmhochschule ausgebildet         tic Slow Cinema, und die Nationalen
wurden und ihre ersten Filme auf         Filminstitute Estlands, Lettlands und
Russisch drehten, entwickelten           Litauens unterstützen das Programm
sich an den nationalen Filmstudios       aus Vorträgen, Diskussionspanels
in Riga, Tallinn und Vilnius bereits     und Filmvorführungen.

                               Filmstill aus 235 000 000 (LSSR 1967, R: Uldis Brauns)
20

                                                                Foto: Denis Manin
     carte blanche:
     MIchael haneKe
     Er ist einer der bedeutendsten Filmemacher der Ge-
     genwart und sein Werk ist mit nahezu jeder großen
     Auszeichnung der Filmbranche gewürdigt worden; von
     dem Oscar® für AMOUR (AT/FR/DE 2013), der ebenso
     wie DAS WEISSE BAND – EINE DEUTSCHE KINDER-
     GESCHICHTE (DE/AT/FR/IT 2009) jeweils auch mit
     einem Golden Globe Award und einer Goldenen Palme
     in Cannes ausgezeichnet wurde, bis hin zu zahlreichen
     Deutschen und Europäischen Filmpreisen. Filme wie
     BENNY’S VIDEO (AT/CH 1992), FUNNY GAMES (AT
     1997), LA PIANISTE (Die Klavierspielerin, AT/FR/DE
     2001) und CACHÉ (FR/AT/DE/IT 2005) gelten längst als
     moderne Klassiker. Mit seinen Filmen verlangt Micha-
     el Haneke seinem Publikum einiges ab: „Ich will den
     Zuschauer zwingen, sich zu wehren.“ Erst wenn uns die
     Gesellschaft unheimlich werde, schrieb Die Zeit 2009,
     dann erkennen wir, wie falsch sie ist.

     Das Kino des Deutschen Filmmuseums Frankfurt ehrt
     Michael Haneke im März mit einer Carte Blanche. Einen
     Monat lang präsentiert die Filmreihe jene Werke aus der
     Filmgeschichte, die den Regisseur besonders geprägt
     und beeinflusst haben. Zu jeder Vorführung erscheint
     Haneke selbst auf der Leinwand: In Videobotschaften
     erklärt er die Hintergründe seiner Auswahl und lädt das
     Kinopublikum dazu ein, sie unter einem neuen Blickwin-
     kel zu betrachten.

     Die Auswahl bestimmen Meister des europäischen
     Kinos: Andrej Tarkovskij, Robert Bresson, Jean Renoir,
     Roberto Rossellini und Alexander Kluge reihen sich ne-
     ben den US-Amerikaner John Cassavetes und die beiden
     iranischen Regisseure Abbas Kiarostami und Asghar Far-
     hadi. Am wichtigsten, sagt Haneke, sei ihm jedoch ein
     Film von Pier Paolo Pasolini: SALÒ O LE 120 GIORNATE
     DI SODOMA – Die 120 Tage von Sodom (IT/FR 1975).
     Am Donnerstag, 15. März, wird Michael Haneke persön-
     lich zu Gast im Deutschen Filmmuseum sein und mit Urs
     Spörri (Deutsches Filminstitut) über seine Carte Blanche
     und seine Arbeit als Filmemacher sprechen.
21

CODE INCONNU Code – Unbekannt
Frankreich/Österreich/Rumänien 2000. R: Michael Haneke. D: Juliette
Binoche, Thierry Neuvic, Josef Bierbichler. 118 Min. 35mm. OmU

                                                                         Vor dem Film
                                                                        spricht Urs Spörri
                                                                        (DIF) mit Michael
                                                                        Haneke über seine
                                                                          Filmauswahl.
                                                                         Aufgrund hoher
                                                                         Nachfrage findet
                                                                       das Filmgespräch im
                                                                        Foyer im EG statt.

                                                                      Donnerstag, 15.03.
                                                                                20:00 Uhr
Die Schauspielerin Anne dreht einen Thriller und leidet
                                                                              Filmbeginn:
unter ihrer Beziehung zum Kriegsreporter Georges, der                       ca. 21:00 Uhr
aufgrund seiner Arbeit fast nie zu Hause ist. Der junge
Schwarze Amadou eckt mit seinem sozialen Engage-
ment an, ein Landwirt (Josef Bierbichler) wird in die                             Eintritt:
                                                                      9 EUR/7 EUR ermäßigt
Isolation getrieben und eine ausgewiesene illegale Ein-
wanderin will um jeden Preis nach Frankreich zurück-                   Nur Filmgespräch:
                                                                                   5 EUR
kehren. Fragmentarisch erzählt CODE INCONNU von
der „neuen Völkerwanderung, die ja das große Thema                      Reservierte Karten
dieses Jahrhunderts sein wird“, wie Michael Haneke                     müssen bis Kassen-
                                                                      schluss am Sonntag,
bereits im April 2000 sagte.                                            11. März, abgeholt
                                                                                   werden.

ZERKALO Der Spiegel
Sowjetunion 1975. R: Andrej Tarkovskij. D: Margarita Terekhova,
Filipp Yankovskij, Ignat Daniltsev. 107 Min. DCP. OmU

Frisch von seiner Frau Natalja getrennt, blickt Alexej in
                                                                        Mittwoch, 07.03.
einer Mischung aus geträumter und realer Erinnerung                            20:30 Uhr
auf sein Leben: Lange Rückblenden zu privaten Ereignis-
sen wie einem Sommeraufenthalt auf dem Land reihen                         Freitag, 16.03.
sich an Traumsequenzen und zeithistorische Filmdoku-                             18:00 Uhr
mente, etwa aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Alexej
versucht, Bilanz darüber zu ziehen, was in seinem Leben
wertvoll war. ZERKALO ist Tarkovskijs persönlichster
Film, in dem er sein Konzept von „Film als Bildhauerei
aus Zeit“ durch die philosophische Verschlüsselung und
die vielschichtige Montage meisterlich umsetzt.
22
                       carte blanche: MIchael haneKe

                       LA RÈGLE DU JEU Die Spielregel
                       Frankreich 1939. R: Jean Renoir
                       D: Marcel Dalio, Nora Gregor, Paulette Dubost. 110 Min. 35mm. OmU

Aus der Sammlung
des Österreichischen
Filmmuseums

                       Der Pilot André Jurieux kehrt nach seinem Rekordflug
freitag, 09.03.
18:00 Uhr
                       über den Atlantik zurück und muss feststellen, dass seine
                       Geliebte ihn bei der Ankunft nicht erwartet. Um die
Sonntag, 18.03.        adelige Christine zurückzugewinnen, ist er zu allem bereit.
20:30 Uhr              Bei einem Jagdwochenende in feiner Pariser Gesellschaft
                       kommt nicht nur die Affäre der beiden ans Tageslicht und
                       die Lage eskaliert. Das Originalnegativ des als „demora-
                       lisierend“ von der französischen Militärzensur zunächst
                       verbotenen Werks wurde bei einem Bombenangriff
                       zerstört – heute gilt der Film als Renoirs Meisterwerk.

                       gERmANIA ANNO ZERO Deutschland im Jahre Null
                       Italien/Frankreich/Deutschland 1948. R: Roberto Rossellini
                       D: Edmund Moeschke, Ernst Pittschau, Ingetraud Hinze. 78 Min.
                       35mm. dt. OF mit engl. UT

                       Berlin, 1945: Die Familie des zwölfjährigen Edmund nagt
Samstag, 10.03.
20:30 Uhr
                       in der zerbombten Stadt am Hungertuch. Der Vater ist
                       schwer herzkrank, und Edmunds älterer Bruder, der als
mittwoch, 21.03.       Soldat an der Front war, versteckt sich vor den Alliierten.
18:00 Uhr              So ist es der kleine Edmund, der alles daran setzt, um
                       der Familie etwas Essen zu besorgen. In den Ruinen
                       Berlins erzählt Roberto Rossellini von dem verzweifelten
                       Versuch eines Neuanfangs und schuf einen Klassiker des
                       italienischen Neorealismo – in deutscher Sprache. Wie
                       kaum ein anderer Film zeigt dieser die Zerrissenheit der
                       Bevölkerung zur Stunde Null.
23

SALÒ O LE 120 GIORNATE DI SODOMA Die 120 Tage von Sodom
Italien/Frankreich 1975. R: Pier Paolo Pasolini
D: Paolo Bonacelli, Laura Betti, Giorgio Cataldi. 117 Min. 35mm. OmeU

Die Handlungsorte von Pier Paolo Pasolinis Skandal-
                                                                        Sonntag, 11.03.
film: Salò, Mussolinis letzter Aufenthaltsort (1944/45),                      20:30 Uhr
und Marzabotto, der Ort des schlimmsten Nazi-Mas-
sakers in Italien. Vier Regimevertreter, eingefleischte                 Samstag, 24.03.
Nietzsche- und Baudelaire-Kenner, organisieren eine                           20:15 Uhr
Jagd auf Jungen und Mädchen aus der Bevölkerung,
um diese mit Hilfe von faschistischen Soldaten sadis-
tisch zu foltern und zu ermorden. Die Handlung orien-
tiert sich an den drei Höllenkreisen Dantes: den Kreis
der Leidenschaften, den Kreis der Scheiße und den
Kreis des Blutes. Michael Haneke adelt SALÒ mit den
Worten: „Es ist der Film, der meine Arbeit am meisten
beeinflusst hat.“

AU HASARD BALTHAZAR Zum Beispiel Balthasar
Frankreich 1966. R: Robert Bresson. D: Anne Wiazemsky,
Walter Green, François Lafarge. 95 Min. DCP. OmeU

Der Film folgt dem Bauernmädchen Marie und ihrem
                                                                        Samstag, 17.03.
geliebten Esel Balthazar über mehrere Jahre. Balthasar                        20:30 Uhr
muss während dieser Zeit als stumme Kreatur jede Qual
erdulden: Er wird als Lastesel missbraucht, als Zirkusat-
traktion dressiert und gepeitscht. Stoisch und würdevoll
erträgt das Tier die Untaten. Und auch Marie erfährt
Misshandlung durch ihren Liebhaber Gérard. Anhand
der beiden Schicksale schildert Bresson den Zyklus
des Lebens. Godard sagte über AU HASARD BALTHA-
ZAR: „Dieser Film ist wahrhaftig die Welt in anderthalb
Stunden.“
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                       carte blanche: MIchael haneKe

                       JODAEIYE NADER AZ SIMIN Nader und Simin – eine Trennung
                       Iran/Frankreich 2011. R: Asghar Farhadi
                       D: Payman Maadi, Leila Hatami, Sareh Bayat. 123 Min. 35mm. OmU

                       Nach dem Silbernen Bären für ALLES ÜBER ELLY (IR/
freitag, 23.03.
18:00 Uhr
                       FR 2009) erhielt Asghar Farhadi 2011 den Hauptpreis der
                       Berlinale für NADER UND SIMIN – EINE TRENNUNG.
mittwoch, 28.03.       Darin erzählt er von dem Ehepaar Nader und Simin, das
20:30 Uhr              nach vierzehn Ehejahren vor dem Scheidungsrichter
                       steht: Simin will den Iran verlassen, um ihrer Tochter eine
                       bessere und freie Zukunft zu ermöglichen, während Nader
                       das wegen seines kranken Vaters strikt ablehnt. Das Ge-
                       richt verweigert die Scheidung, woraufhin Simin zu ihrer
                       Mutter zieht. Nader stellt als Haushaltshilfe die aus einer
                       religiösen Familie stammende Razieh ein und setzt damit
                       eine tragische Entwicklung in Gang.

                       A wOmAN UNDER THE INfLUENcE Eine Frau unter Einfluß
                       USA 1974. R: John Cassavetes
                       D: Gena Rowlands, Peter Falk, Fred Draper. 155 Min. 35mm. OmU

Aus der Sammlung
des Österreichischen
Filmmuseums

                       Eine typische US-amerikanische Vorstadt: Nick Longhetti
Sonntag, 25.03.
17:00 Uhr
                       arbeitet als Vorarbeiter auf dem Bau, während seine
                       Frau Mabel zu Hause auf die drei Kinder aufpasst. Das
Aus der Sammlung       Bild der Musterfamilie beginnt jedoch bald zu bröckeln:
des Österreichischen   Mabel, die an psychischen Problemen leidet, hat ihren
Filmmuseums            Mann mit einem Fremden betrogen. Als sie fortan
                       ein immer merkwürdigeres Verhalten an den Tag legt,
                       kommt es zur Katastrophe. Gena Rowlands (im wahren
                       Leben die Ehefrau des Regisseurs) erhielt für ihr brillan-
                       tes Spiel den Golden Globe. Und Peter Falk ist hier in der
                       Rolle seines Lebens zu sehen.
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DIE ARTISTEN IN DER ZIRKUSKUPPEL: RATLOS
BRD 1968. R: Alexander Kluge
D: Hannelore Hoger, Sigi Graue, Alfred Edel. 104 Min. 35mm

Der Artist Manfred Peickert träumt in der Zirkuskuppel
                                                               Freitag, 30.03.
von neuen Ideen, stürzt jedoch tödlich ab, bevor er                  18:00 Uhr
sie realisieren kann. Seine Tochter Leni beschließt in
ihrer Trauer, sich seines Projekts eines „Reformzirkus“
anzunehmen. Sie berät sich mit Experten und ihrem
Jugendfreund Dr. Busch, der ihr vermittelt: „Nur als Ka-
pitalist ändert man das, was ist!“ In seinem mehrfach
preisgekrönten Essayfilm arbeitet Alexander Kluge mit
faszinierenden Montagen, wie Hitlers Auftritt beim „Tag
der deutschen Kunst“ 1939, der von einer spanischen
„Yesterday“-Version der Beatles unterlegt ist.

KHANE-YE DOUST KODJAST? Wo ist das Haus meines Freundes?
Iran 1987. R: Abbas Kiarostami. D: Babek Ahmed Poor,
Ahmed Ahmed Poor, Khodabakhsh Defaei. 83 Min. 35mm. OmU

Ein Schuljunge will einem Kameraden im Nachbardorf            Samstag, 31.03.
ein Schulheft bringen, das er aus Versehen mit nach Hau-            20:30 Uhr
se genommen hat. Dem Freund drohen in der autoritären
Schule ernsthafte Konsequenzen, wenn er die Hausaufga-
ben nicht machen kann. Weil ihn die Erwachsenen jedoch
nicht beachten und er das Haus nicht findet, erledigt der
Junge die Aufgaben schließlich selbst. Ein Meisterstück
des filmischen Minimalismus von Abbas Kiarostami, das
mit dieser kleinen Geschichte aus dem Blickwinkel eines
Kindes tiefe Einblicke in die Gesellschaft und die Alltags-
bewältigung im ländlichen Iran gibt.
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                       lateInaMerIKa IM aUFbrUch
                       Politisches Kino
                       der 1950er bis 1980er Jahre
                       In der Ausstellung „A Tale of Two Worlds“ präsentiert das
In Kooperation mit
                       MMK Museum für Moderne Kunst bis April 2018 seine
                       Sammlung im Dialog mit experimenteller Kunst Latein-
                       amerikas, um neue Perspektiven zu eröffnen. Dazu zeigt
                       das Kino im Deutschen Filmmuseum bahnbrechende Fil-
                       me der 1950er bis 1980er Jahre, die lateinamerikanische
                       Regisseure in ihrer Heimat oder im Exil gedreht haben.
                       Charakteristisch ist eine zunehmend neo-realistische Äs-
                       thetik, aber auch ein experimenteller Ansatz, mit dem die
                       Filme immer wieder aktuelle und historische Ereignisse
                       thematisieren. Der starke sozio-politische Bezug führte
                       zu einer Auflösung strenger Gattungsgrenzen zwischen
                       Dokumentar- und Spielfilm. Vor diesem Hintergrund ent-
                       wickelte sich eine politische und experimentelle Kunstpra-
                       xis in Lateinamerika, wie sie auch in der Ausstellung im
                       MMK zu sehen ist.

                       LOS INUNDADOS Die Überfluteten
                       Argentinien 1961. R: Fernando Birri
                       D: Pirucho Gómez, Lola Palombo. 87 Min. 35mm. OmU

      Vorfilm
      TIRE DIÉ
  Einen Groschen
Argentinien 1958/60.
  R: Fernando Birri
  Dokumentarfilm
       33 Min
    35mm. OmU

                       Fernando Birri war neben Nelson Pereira dos Santos
Donnerstag, 01.03.
                       der wichtigste Pionier des neuen lateinamerikanischen
18:00 Uhr
                       Kinos. TIRE DIÉ drehte er mit geringen Mitteln über
Dienstag, 06.03.       zwei Jahre in einem Armenviertel am Río Salado. Auf
20:30 Uhr              dieser Grundlage entstand dann sein erster Spielfilm
                       LOS INUNDADOS. Spitzbübisch erzählt der Film die Ge-
                       schichte mehrerer Bewohner des Viertels, die nach einer
                       Überschwemmung obdachlos geworden sind und sich
                       mit der Bürokratie auseinandersetzen müssen.
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ARAYA
Venezuela/Frankreich 1959. R: Margot Benacerraf
Dokumentarfilm. 82 Min. 35mm. OmeU

ARAYA zeigt einen Tag im Leben dreier Familien von
                                                                       Mittwoch, 07.03.
Salzarbeitern aus drei verschiedenen Dörfern in Araya,                        18:00 Uhr
einer kargen Halbinsel im Norden Venezuelas. Das Salz
wird in mühsamer Arbeit von Hand in den dortigen                          Freitag, 09.03.
Marschen abgebaut. Ohne Exotik, aber mit filmischen                             20:30 Uhr
Mitteln, die die Würde der porträtierten Menschen un-
terstreichen, zeigt die Regisseurin Margot Benacerraf die
zähe Ausdauer, die für diese Arbeit nötig ist. Obwohl der
Film bei seiner Erstaufführung hoch gelobt und mit dem
Werk Robert J. Flahertys verglichen wurde, blieb er eher
unbekannt – bis zur Aufführung der restaurierten Fassung
im Jahre 2009.

RIO, ZONA NORTE
Brasilien 1957. R: Nelson Pereira dos Santos. D: Grande Otelo, Jece
Valadão. 90 Min. 35mm. OF mit engl. und frz. UT

                                                                             Vorfilm
                                                                              PÁTIO
                                                                         Brasilien 1959
                                                                        R: Glauber Rocha
                                                                        Experimentalfilm
                                                                       13 Min. 16mm. OF
                                                                          (ohne Dialog)

Mit RIO, 40 GRAUS (1956) und RIO, ZONA NORTE wurde
                                                                      Donnerstag, 08.03.
Nelson Pereira dos Santos zum Wegbereiter des Cinema                           18:00 Uhr
Novo, eines Kinos abseits der kommerziellen Filmindus-
trie, das sich der Realität des Landes zuwandte und dabei
neuer stilistischer Mittel bediente. Zeigte der erste einen
Querschnitt durch das Leben der Stadt, konzentriert sich
RIO, ZONA NORTE auf seine Hauptfigur, einen Kompo-
nisten. In Rückblenden zeigt er Schlüsselereignisse aus
dessen Leben. Als Vorfilm läuft der allererste Film Glauber
Rochas, welcher bei den Dreharbeiten zu RIO, ZONA
NORTE anwesend war.
28
                       lateInaMerIKa IM aUFbrUch

                       AVENTURAS DE JUAN QUIN QUIN
                       Die Abenteuer des Juan Quin Quin Kuba 1967. R: Julio G. Espinosa
                       D: Julio Martínez, Erdwin Fernández. 110 Min. 35mm. OmU

      Vorfilm
     HASTA LA
VICTORIA SIEMPRE
      Bis zum
  endgültigen Sieg
     Kuba 1967
R: Santiago Álvarez-
  Dokumentarfilm
20 Min. 35mm. OmU

                       In der Art eines Schelmenromans erzählt Julio García
Sonntag, 11.03.
18:00 Uhr
                       Espinosa in seinem dritten Spielfilm von den Erlebnissen
                       seines Helden im vorrevolutionären Kuba. Juan Quin
Dienstag, 13.03.       Quin stammt aus armen Verhältnissen und verdingt sich
20:30 Uhr              nacheinander als Kirchendiener, Zirkusartist, Kleinbauer
                       und Darsteller bei einem Straßentheater. García Espinosa
Dank an Cuba im
                       inszeniert keinen heroischen Revolutionsfilm, und doch
Film
                       zeigt er ungeschönt die bedrückenden sozialen Verhältnis-
                       se. Stattdessen zitiert der Regisseur gekonnt US-amerika-
                       nische Western, Comics und Slapstickfilme, baut surreale
                       Wendungen ein und liefert so ein amüsantes Lehrstück
                       über die Notwendigkeit der Revolte.

                       KUrZFIlMPrograMM
                       OLLAS POPULARES* Volksküchen Argentinien 1968.
In Kooperation mit     R: Gerardo Vallejo. Dokumentarfilm. 6 Min. 16mm. OF

                       Zur argentinischen Nationalhymne auf der Tonspur zeigt
                       dieser kurze Agitationsfilm aus dem Untergrund Bilder
                       von den Ärmsten der Armen in Tucumán. Ein Film wie
                       ein Aufschrei.

                       cOLOmBIA 70* Kolumbien 70 Kolumbien 1970.
                       R: Carlos Álvarez. Dokumentarfilm. 5 Min. 16mm. OF (ohne Text)
Donnerstag, 15.03.
18.00 Uhr
                       Eine Art „Flugblattfilm“, ein Zufallsfund: Eine arme alte
                       Frau sitzt an einer Straße vor einer Mauer, hinter ihr eine
                       Kodak-Reklame. Der brutale Gegensatz von Arm und
                       Reich wird hier auf den Punkt gebracht.
* aus dem Archiv
der Internationalen    LA BANDERA QUE LEVANTAMOS Die Fahne, die wir erheben
Kurzfilmtage Ober-     Uruguay 1971. R: M. Jacob, E. Terra. Dokumentarfilm. 14 Min. 16mm. OF
hausen
                       Eine Analyse der politischen Verhältnisse in Uruguay im
                       Wahljahr 1971.

                       cHIRcALES* Ziegeleiarbeiter Kolumbien 1972. R: Martha Rodríguez,
                       Jorge Silva. Dokumentarfilm. 42 Min. 16mm. DF
                       Das Porträt einer Familie von Ziegeleiarbeitern im Gebiet
                       der Chircales am Rande von Bogotá.

                       LA ZONA INTERTIDAL* Die Zwischenzone
                       El Salvador/Mexiko 1980. R: Grupo „Los Vagos“. 13 Min. 16mm. OF
                       Ein experimenteller politischer Film über die von der herr-
                       schenden Militärdiktatur begangenen Morde an Zivilisten
                       in El Salvador am Beispiel eines Lehrers.
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YAWAR MALLKU Das Blut des Condors
Bolivien 1969. R: Jorge Sanjinés. D: Marcelino Yanahuaya,
Benedicta Mendoza Huanca. 78 Min. 16mm. OmU

In Bolivien haben Mitglieder des nordamerikanischen
                                                               Freitag, 16.03.
Peace Corps ein Dorfhospital errichtet. Durch einen                  20:30 Uhr
rätselhaften Rückgang der Geburtenrate bei der indige-
nen Bevölkerung kommt heraus, dass Frauen im Hospital
heimlich sterilisiert wurden, und ein Aufstand bricht los.
Jorge Sanjinés zeigt sich auch in seinem zweiten Spiel-
film mit minutiös kalkulierten Einstellungen als geduldiger
Beobachter der Lebensverhältnisse seiner Protagonist/
innen. Der Film beruht auf einem realen Ereignis und
ist konsequent dreisprachig – Quechua, Spanisch und
Englisch – gehalten.

CABRA MARCADO PARA MORRER
Ein Mann, zum Sterben bestimmt Brasilien 1964/84
R: Eduardo Coutinho. Dokumentarfilm. 119 Min. 35mm. OmU

1964 begann Eduardo Coutinho einen Spielfilm über
                                                              Sonntag, 18.03.
die Landarbeiter im Nordosten Brasiliens und einen                  18:00 Uhr
ihrer Anführer, der von der Armee ermordet worden
war. Wegen des Militärputsches mussten die Drehar-
beiten abgebrochen werden. Anfang der 1980er Jahre
sichtete Coutinho das erhaltene Material und forschte
dem Schicksal der Familie des ermordeten João Teixeira
nach. Die neu gedrehten Interviews und Dokumentar-
aufnahmen verknüpfte er mit den Spielszenen zu einem
Essay über die politische Verfolgung in Brasilien und die
Schwierigkeiten, dort politische Filme zu machen.
30
                        LATEINAMERIKA IM AUFBRUCH

                        REED. MÉXICO INSURGENTE Reed – Mexico in Aufruhr
                        Mexiko 1972. R: Paul Leduc
                        D: Claudio Obregón, Eduardo López Rojas. 110 Min. 16mm. OmeU

                        Ende 1913 kommt John Reed, der Mitbegründer der
Donnerstag, 22.03.
18:00 Uhr               Communist Labor Party, als US-amerikanischer Journa-
                        list nach Mexiko. Der spätere Autor von Zehn Tage, die
                        die Welt erschütterten soll vor Ort über die Revolution
                        berichten. In den unübersichtlichen Verhältnissen bleibt
                        er lange passiver Beobachter, bis er schließlich eine Tat
                        begeht: Er schlägt eine Schaufensterscheibe ein, weil
                        er dringend eine Kamera benötigt. Diesen Bewusst-
                        seinsprozess schildert Paul Leducs erster Spielfilm, ein
                        Hauptwerk des neuen mexikanischen Kinos. Die Ästhetik
                        des Films prägen lange Einstellungen, gedreht auf 16
                        mm in Schwarzweiß und sepia eingefärbt.

                        LOS TRAIDORES Die Verräter
                        Argentinien 1973. R: Raymundo Gleyzer
                        120 Min. 16mm. OmU

       Vorfilm
   LAS A.A.A. SON
  LAS TRES ARMAS
     Mexiko 1978
  16 Min. 16mm. DF
 Aus dem Archiv der
internationalen Kurz-
filmtage Oberhausen

                        LOS TRAIDORES entstand als Kollektivarbeit der Gruppe
Sonntag, 25.03.
20:00 Uhr               „Cine de la Base“ und behandelt Fehlentwicklungen
                        innerhalb der rechtsperonistischen Gewerkschaftsbüro-
                        kratie. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Werdegang
                        eines korrupten Funktionärs, der vorgibt, für die Arbeiter-
                        klasse einzustehen, in Wahrheit aber immer mehr mit der
                        Bourgeoisie paktiert. Daneben werden die Möglichkeiten
                        linken Widerstands thematisiert. Nach dem Militärputsch
                        von 1976 verfertigte dieselbe Gruppe im Exil LAS A.A.A.
                        SON LAS TRES ARMAS, eine Bestandsaufnahme des
                        ersten Jahres der Schreckensherrschaft der Militärjunta.
31

ORg
Italien 1979. R: Fernando Birri
D: Terence Hill, Lidija Juracik. 177 Min. DCP. OmU

Mit Fernando Birris eigenen Worten ist ORG sein „dunk-
                                                                Dienstag, 27.03.
les opus magnum“, ein „Alptraum mit geschlossenen                      20:15 Uhr
Augen“. Zugrunde liegt eine antike indische Legende,
die zuvor schon Thomas Mann in Die vertauschten Köpfe
aufgegriffen hat. „Vor allem aber ist der Film ein Wahr-
nehmungsexperiment mit über 26.000 Schnitten und
knapp 700 Tonspuren“ (Volker Pantenburg).

ORINOKO – NUEvO mUNDO Orinoko – Neue Welt
Venezuela 1984. R: Diego Rísquez
D: Kosiregüe, Rolando Peña. 100 Min. 35mm. OF (ohne Dialog)

Ein filmisches Poem über einen der größten Flüsse
                                                              Donnerstag, 29.03.
Südamerikas. Als mythische Reise den Orinoco entlang                   18:00 Uhr
entspinnt der Film die Geschichte der Menschen, die
dort lebten, und erzählt dabei die über dreihundertjährige
Geschichte Venezuelas von der präkolumbianischen Zeit
bis zur Unabhängigkeit des Landes 1810.

LA TIERRA PROmETIDA Das gelobte Land
Chile/Kuba 1973. R: Miguel Littin
D: Nelson Villagra, Marcelo Gaete. 112 Min. 35mm. OmU

Im Gefolge der Weltwirtschaftskrise kam es auch in Chile
                                                                  freitag, 30.03.
Anfang der 1930er Jahre zu Aufständen. Diese münde-                     20:30 Uhr
ten in einer kurzzeitigen sozialistischen Republik. Miguel
Littin schildert vor diesem historischen Hintergrund den
langwierigen Weg zu einem sozialistischen Bewusstsein
auf episch-lyrische Weise im Stil einer Volkslegende.
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                   KlaSSIKer & rarItÄten
                   Digitalisierungsoffensive
                   Immer mehr Klassiker des deutschen Films können dank
                   der Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung
                   für Kultur und Medien hochauflösend digitalisiert werden.
                   Vier neu digitalisierte Kopien sind im März zu sehen.

                   fIRST LOvE Erste Liebe
                   Schweiz/BRD 1970. R: Maximilian Schell. D: John Moulder-Brown,
                   Dominique Sanda, Maximilian Schell, Valentina Cortese. 89 Min. DCP

                   Während der Russischen Revolution verliebt sich der
Dienstag, 06.03.
18:00 Uhr
                   16-jährige Alexander unsterblich in die kokette Sinaida,
                   Tochter einer verarmten Adelsfamilie. Was Alexander
mittwoch, 14.03.   nicht ahnt: Die junge Frau ist auch die Geliebte seines
18:00 Uhr          Vaters. Maximilian Schells Inszenierung einer ersten
                   Liebe nach Ivan Turgenjews gleichnamiger Novelle
                   arbeitet die der russischen Literatur eigene Poesie
                   heraus. Die Bilder von Ingmar Bergmans Kameramann
                   Sven Nykvist zeigen karge Landschaften und Inte-
                   rieurs, eine fremde, unwirtliche und unwirkliche Welt.

                   DER wILLI-BUScH-REPORT
                   BRD 1979. R: Niklaus Schilling. D: Tilo Prückner, Dorothea Moritz,
                   Kornelia Boje, Karin Frey, Jenny Thelen. 120 Min. DCP

                   DER WILLI-BUSCH-REPORT beschreibt den Kampf des
Samstag, 17.03.
18:00 Uhr
                   Provinz-Journalisten Wilhelm Busch an der Grenze zur
                   DDR um den Fortbestand seiner sterbenden Zeitung. Die
                   von ihm strategisch provozierten Sensationen entwickeln
                   ein unkontrollierbares Eigenleben, dem Busch nicht
                   gewachsen ist. Klug entworfen und souverän inszeniert,
                   beschreibt die vielschichtige Tragikomödie präzise die
                   damalige Wirklichkeit an der deutsch-deutschen Grenze.
                   Der Film gewann 1980 in Saarbrücken den ersten Max-
                   Ophüls-Preis.
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