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Zeitung des Salzburger Landesfechtverbands Nummer 67 / 22. Jahrgang / Jänner 2019 FECHTMEISTER AUS DER KARIBIK Salzburgs neuer Trainer Pipo Rodriguez Castillo im Portrait. Seite 6 US-Fechtstar Miles Chamely-Watson FIT WIE EIN WELTMEISTER
I N HA LTFLÈCHE 2018 6 DER NEUE IM TRAINERTEAM Der Kubaner Wilfredo Rafael “Pipo” Rodriguez Castillo ergänzt seit Dezember 2018 das Salzburger Trainerteam. 12 FECHTMENSCHEN Hinter jedem Treffer mit Florett, Degen oder Säbel stecken Frauen und Männer mit der Leidenschaft fürs Fechten. »» S.06 18 ROOKIE OF THE YEAR Der 13jährige Matisse Melot de Beauregard holt sich verdient den Titel einer Zukunftshoffnung in der Familie der MuskeStiere. 22 FIT WIE EIN WELTMEISTER So hält sich US-Fechtstar und Weltmeister Miles Chamely-Watson fit- eine Anleitung zum Nachmachen. 29 TERMINE FÜR MUSKESTIERE »» S.18 »» S.30 Hier findet Ihr alle regionalen Termine von der Landesmeisterschaft bis zum Skitag in Obertauern. 30 ZWANZIG JAHRE PRESIDENT Seit zwei Jahrzehnten leitet Roman Hinterseer die Geschicke des Salzburger Fechtsports - ein Interview. 34 AUS DEN VEREINEN Es tut sich was in den Salzburger Fechtvereinen zwischen Tennengau, Pongau und Flachgau. »» S.27 3 Flèche | 2019
IMPRESSUM: Herausgeber und Verleger: Salzburger Landes-Fechtverband, Imbergstraße 23, 5020 Salzburg, e-mail: fech- ten-salzburg@gmx.at; www.fechten-salzburg.at; Bankverbindung: AT72 1100 0009 5611 9200; ZVR 939274901; Redaktion Franz Endig, und für den Inhalt verantwortlich: Roman Hinterseer; Layout und dtp: Moritz Hinterseer; Bildquellen: Peter Neumayr, Melanie Melanie Koruna, Thomas Koruna, Andreas Kaserer, m.facebook.com/IngoFroboese, Tröster (Kronenzeitung), Roman Hinterseer Roman Hinterseer, Augusto Bizzi, FIE, Moritz Hinterseer, Sebastian Lechner, Wolfgang Hirner Flèche | 2019 4
Kinderfechten, Klingen, Leitungen, Spitzen, Hülsen, Schräubchen, Steckerstifte, Federn, Muttern, Spitzenköpfe, Waffen, Floretts, Degen, Säbel, Glockenpolster, Prüfstifte, RIPOSTE Elektrowesten, Springringe, Unterlegscheiben, Spannvorrichtungen, Kabelrollen, Kupferbahnen, Bodenkabel, Prüfgeräte, Glocken, Griffe, Schuhe, Glockenstecker, Knaufe, Turniermelder, Strümpfe, Stiefel, Maskenlätze, Kabelabschnitte, EDITORIAL Körperkabel, Tiefschutz, Brustschutz, Isolierband, Klebstoff, Handschuhe, Krokodilklemmen, Jacken, Masken, Rollbags, Fechtrucksäcke, Plastrons, Buchsen, Trainingsmelder, Erstens kommt es anders, zweitens als man Kabelstecker, Inbusschlüssel, Hosen, denkt! Gerade einmal ein Jahr war der italienische Maskenkabel, Prüfgewichte, Fechtmeister Floriano Guizzardi in Salzburg, dann Sicherheitsbügel, Spannschlösser, folgte er dem Ruf eines finanzstarken Dienstgebers Isolierschläuche, Schraubendreher im fernen Asien. Doch schlagen Zufall und Glück zu: genau von der anderen Seite der Erdkugel, aus Kuba, war Fechttrainer Wilfredo Rafael „Pipo“ Rodriguez Castillo der Liebe wegen nach Salzburg übersiedelt. Ein Mann, dessen Herz seit vielen Jahrzehnten für den Fechtsport schlägt, der in seinem Heimatland eine profunde Ausbildung erfahren und in vielen Funktionen für den Fechtsport gearbeitet hat. (Interview auf Seite 6) „Die Neue Generation“ Dem Vorstand wurde die Entscheidung einfach - Jung – Dynamisch – Kreativ - gemacht, ein guter Übergang war programmiert. Turnierservice, Verleih Nun heißt es wieder einmal: hinsetzen, überlegen, von Melderanlagen neue Wege gehen. Da bewegen wir uns stets auf und Zubehör dünnem Eis. (Spitzen)Fechter wachsen nicht auf den Bäumen. Und oft gelingt es trotz aller Bemühungen und Erfahrungen nicht, Kontinuität zu erzeugen. Aber aufgegeben wird nur ein Brief. Denn es gibt aus- gezeichnete Signale im Leistungsbereich, einen gedi- egenen „Hobbybereich“ und es existieren erfreuliche Signale in den Landvereinen Hallein und St. Johann, wo engagierte Arbeit geleistet wird und die Klubs wachsen. Da macht die Arbeit als Präsident auch nach 20 Jahren FWF Fechtwelt GmbH an der Spitze noch Freude! (Interview Seite 30) Robert-Bosch-Str. 9 88487 Mietingen Telefon: +49 (0)7392 1699280 Fax: +49 (0)7392 1699289 Roman Hinterseer Email: info@fencewithfun.com - Präsident des www.fencewithfun.com Salzburger Landesfechtverbands 5 35 Flèche | 2019
DER FECHTMEISTER AUS DER KARIBIK PORTRAIT Der 51jährige Kubaner Wildfredo Rafael „Pipo“ Rodriguez Castillo verstärkt das Salzburger Trainerteam. fléche bat den Fechtmeister aus der Karibik zum Interview. Flèche | 2019 6
Weshalb bist du Fechttrainer geworden? Ich habe meinen Trainer immer mit sehr viel Hochachtung und Respekt gesehen, ich wollte ihn immer nachahmen. Er war mein Vorbild sowohl beruflich als auch persönlich. Daher meine Neigung für diesen Beruf. Ich möchte den Fechtsport Menschen näherbringen. Was fasziniert dich am Fechtsport? Das Fechten ist die Kunst zu treffen ohne getroffen zu werden. Von diesem Konzept kann man meine totale Faszination für diesen Sport ab- leiten. Der Sport vermittelt Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen Werte wie Respekt, Disziplin und Ritterlichkeit. Außerdem lehrt es den Menschen zu gewinnen und Ziele zu erreichen - sowohl im Sport als auch im sozialen Leben, auch unter schwierigen Bedingungen. Du hast auch ein großes Herz für die Musik. Gibt es eine Verbindung zwischen dem Fechtsport und der Musik? Die Musik ist die Kunst Klänge zu verbinden in eine Sequenz von Zeit unter Einhaltung der Gesetze von Harmonie, Melodie und Rhythmus. Das Fechten ist nicht sehr weit davon entfernt – es verbindet die Harmonie, den Rhythmus und die Zeit in jeder seiner Aktionen, begleitend von einer exquisiten Technik in seinen Bewegungen. Daher die Verbindung Musik-Fechten. Was hat dich nach Salzburg verschlagen? Nach Salzburg bin ich der Liebe wegen gekommen. Auch wenn ich Fechten unterrichte, egal welche Generation, mache ich es mit viel Liebe. Du warst mehr als 20 Jahre Fechttrainer in Kuba und in Südamerika. Welchen Unterschied siehst du zu Europa und zu Österreich? Aufgrund meiner Erfahrung - zuerst als Athlet und dann als Trainer in Kuba, Südamerika und jetzt in Europa (Salzburg) traue ich mich zu sagen, dass es nicht vom Land abhängt, in dem man unterrichtet. Der Unterschied ist die Liebe, die Leidenschaft und der Respekt für den Sport, den ich als Trainer empfinde. Ohne zu vergessen, dass die Teilnahme an vielen Wettkämpfen das Niveau der Sportlerinnen und Sportler steigert. Deswegen ist es in Europa besser. Flèche | 2019 8
“ Mein Stil ist sehr technisch, offensiv, begleitet von viel ” Leidenschaft für diesen Sport. Wilfredo „Pipo“ Rodriguez Castillo Wie würdest du deinen Trainingsstil beschreiben? Ich komme aus Kuba, ein Land, das eine eigene Technik entwickelt hat, ähnlich der Technik von Europa. Ich würde meinen Stil als sehr technisch, offensiv, begleitet von viel Leidenschaft für diesen Sport beschreiben. Was erwartest du von deinen Fechtschülern? Von meinen Schülern erwarte ich vor allem Vertrauen, Respekt, Ehrgeiz und Geduld. Wenn mir die Schüler dies entgegenbringen, dann werden die sportlichen Erfolge nach und nach kommen. Zu meiner Zufriedenheit und jener des Fechtvereins und Salzburgs. Was möchtest du im Fechtsport erreichen? Jeder Trainer versucht, Ziele zu erreichen. Heute befinde ich mich auf der Etappe, wo ich den Fechtsport von Salzburg größer machen möchte und sich nach und nach sportliche Erfolge einstel- len, die mich inspirieren, neue Ziele mit einem größeren Grad von Forderungen zu setzen. 9 Flèche | 2019
Rodriguez Castillo, Spitzname „Pipo“, hat Sport mit Schwerpunkt Fechten studiert und ist Magister der Sportwissenschaft. Seit 23 Jahren arbeitet er als Trainer. Nicht nur in Kuba sondern auch in Venezuela oder jahrelang in Brasilien, wo er einen wesentlichen Beitrag zur Olympiaqualifikation eines brasilianischen Fechters leistete. Er selbst war in den 80er Jahren auch als Athlet erfolgreich, auch auf internationalen Fechtbahnen. „Einen solchen Spitzenmann zu bekommen, wäre sehr schwer uns hat das Glück in die Hände gespielt“, freut sich Landesverbandspräsident Roman Hinterseer. Den Trainer hat es der Liebe wegen nach Salzburg ver- schlagen, er ist hier verheiratet. Flèche | 2019
Geboren: 15.9.1967 Heimatstadt: Santiago de Cuba, Kuba Ausbildung: Magister in Sportwissenschaften Als Kind wollte ich: Sportler werden Am meisten liebe ich an meinem Beruf: die Möglichkeit, Kindern und Jugendlichen Werte zu vermitteln. Vielleicht werden sie keine Spitzensportler, aber sehr gute Menschen. Wäre ich nicht Fechttrainer geworden: dann wäre ich jetzt Fechttrainer Energie tanke ich: immer wenn ich in der Halle bin und so viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene sehe, die die gleiche Leidenschaft mit mir teilen. Ich esse gerne: Congris, Tostones, Carne y ensalada (Reis mit Bohnen und Fleisch, dazu Salat) - typ- isches Essen aus Kuba Lieblingsbuch: Pusimos la Bomba y que? (Wir haben die Bombe gelegt und was nun?) Lieblingsmusik: Salsa, Rumba Was ich noch lernen möchte: fürs Lernen sollte man immer Zeit haben, deswegen glaube ich, dass ich die Möglichkeit habe, mich weiterzubilden. Vor allem in meinem Beruf und so kann ich mein Wissen mit mehr Qualität weitergeben. In zehn Jahre möchte ich: wäre mein größter Wunsch, dass ich einen von meinen Fechterinnen/Fechtern, die ich heute in Salzburg ausbilde, bei einer Weltmeisterschaft oder sogar bei Olympia gewinnen zu sehen. Flèche | 2019
LEUTEFECHT- SZENE Arrivederci, Floriano! Der italienische Fechtmeister Floriano Guizzardi verließ Salzburg. Er hat eine neue, lukra- tive Aufgabe in Asien gefunden. Er war 2017 vom weltbekannten Fechtzentrum Tauberbischofsheim in die Mozartstadt gewechselt und hat viele neue Impulse in den Salzburger Fechtbetrieb gebracht. „Ich bin traurig Salzburg zu verlas- sen, weil ich hier einen schönen, familiären Ort gefunden habe“, sagte Floriano zum Abschied. Das Angebot in der philippinischen Vier neue Metropole Manila habe er aber nicht ausschlagen können. Die KampfleiterInnen Philippinen sind nach Italien, Mexiko, Chile, Deutschland und Oktavia Podstatzky, Emil Möseneder, Österreich die nächste Station des Max Haselsteiner und Giuliano Fechtnomaden. „Wir wünschen Seminerio absolvierten mit Erfolg Floriano viel Glück, es war eine im Rahmen der Österreichischen schöne Zeit mit ihm in Salzburg!“ Jugendmeisterschaften in so Landesverbandspräsident Vöcklabruck die Prüfung zum Roman Hinterseer. österreichischen D-Kampfleiter. Uschi Hinterseer Wolfgang Hirner. Die Klubchefin des AFC Das Salzburger Salzburg wurde erneut Fechturgestein übersie- zur Vizepräsidentin delte mit seiner Familie des Österreichischen für ein Jahr nach Bolivien Fechtverbands gewählt. in Südamerika. Natürlich Sie fungiert in bewährter packte Wolfgang seinen Weise als „Außenmisterin“ Degen in seinen Reisekoffer des nationalen Verbands. und ficht auch in Übersee. Flèche | 2019 12
Fleißiger Fechter löste Polizeieinsatz aus Sebastian Lechner, Apotheker und Motor des Halleiner Fechtclubs, nützt jede Minute zum Training. So auch in kundenlosen Minuten beim Nachtdienst in der Apotheke. Damit sich die Leibesübungen auch auszahlen, schnallte er sich eine Sauerstoffmaske um. Das hätte er besser nicht tun sollen. Denn besorgte Passanten alarm- ierten die Polizei: „In der Apotheke befindet sich ein Maskierter“. Die Exekutive rückte an. Doch rasch war das Missverständnis aufgeklärt. Datenschutz-Sheriffs Mit 25. Mai 2018 trat in Österreich die neue Datenschutz- gundverordnung in Kraft. Mit weitreichenden Konsequenzen auch für unseren Landesverband und die Vereine. Deshalb kniet sich unser Fechter, Vorstandsmitglied und Jurist Christof Brunner seit längerem in die Materie und leitet unsere Datenschutzgruppe mit Renate Meyer, Peter Paul Hahnl und Tobias Hinterseer. Sie arbeiten in unzähligen Stunden die Unterlagen aus, mit denen dann unser Verband und unsere Vereine alle gesetzlichen Forderungen erfüllen. Lilli als Squash- Testimonial Unser Florett-As Lilli Marija Brugger war heuer zum Promintenturnier anlässlich der 4. Austrian-Squash- Challenge“ im Europark geladen. Ihre Squash- Premiere feierte Lilli unter anderem mit Österreichs ehemaligem Skisprung-As Andi Goldberger, Salzburgs Torhüter-Legende Otto Konrad und Leichtathlet und Doppelolympiasieger Günther Matzinger. 13 Flèche | 2019
Seit Jahrzehnten starke Partnerin des Salzburger Fechtsports Flèche | 2019
Hildegards bemerkenswerter Erfolgslauf Der Erfolgslauf von Hildegard Strohmeyer- Eder geht ungebrochen weiter: Nach ihrem Weltmeistertitel im Einzel holte sie nun in England den Europameistertitel mit der Degenmannschaft! Als „Draufgabe“ überraschte die Veteranenfechterin dann bei den Allgemeinen Österreichischen Staatsmeisterschaften mit Bronze im Damendegen. Dazu gesellt sich noch eine weitere erfreu- liche Meldung: Hildegard wird künftig ihr fechterisches Wissen und ihre menschliche Kompetenz als Mitglied des Vorstands des Salzburger Landesfechtverbands in den hei- mischen Fechtsport einbringen. Olympia-Sparing Ein Herz für den Sport Lob von höchster Stelle Renè Pranz, Starter bei den Walter Steidl, Chef der Salzburger Salzburgs Ex-Sport-Landesrätin Olympischen Spielen in Rio de SPÖ, selbst ein begeisterter und nun Bürgermeisterkandidatin Janeiro, gibt sein Können auch dem Sportler, hat ein Herz für den der Grünen in der Stadt Salzburg Ende seiner Spitzensportkarriere an Sport – nicht nur für die großen Martina Berthold postete auf die jungen Salzburger MuskeStiere Publikumsmagneten, sondern für Facebook: „Der Salzburger weiter. Am Donnerstag kreuzte die Vielfalt des Sports im Lande. Fechtverband macht echt eine tolle er beim Klubtraining mit den b Deshalb unterstützt er Sportarten, Arbeit. Mit voller Begeisterung für Junioren die Klingen und gab die nicht so im Schlaglicht stehen, den Fechtsport, mit Leidenschaft ihnen bei der anschließenden bei der Jugendarbeit. So auch für die Nachwuchsarbeit leisten Gefechtsanalyse wertvolle Tipps. den erfolgreichen Salzburger – neben den professionellen Fechtsport: Landesverbandstrainer Trainern – engagierte Frauen & Moritz Hinterseer und Männer unzähligen ehrenamtli- Landesverbandspräsident Roman chen Stunden!“ Hinterseer nahmen jüngst im Namen der jungen MuskeStiere die Unterstützung entgegen. 15 Flèche | 2019
Klasse-Camp in Padua Kadetinnen holen ausgezeichneten 4. Platz Ein Bus voll junger Salzburger Fechterinnen und Fechter trainierte Österreichs Kadettenteam der Mädchen erfocht beim EFC in Mödling in Padua auf einem Trainingslager unter 24 Mannschaften den ausgezeichneten 4. Platz. Julia Eistert, der ehemaligen Weltklassefechter Lisa Schaurecker (beide Salzburg) Chiara Gröss (Klagenfurt) und Marie Francesca Bortolozzi und Andrea Fabianek (Graz) waren damit die besten Europäerinnen und ließen Borella. so starke Fechtnationen wie Deutschland oder Rumänien hinter sich. Nach Siegen gegen die Niederlande, Weißrussland und die Ukraine Andrea Borella wurde 1981 stoppten erst die USA den Sprung des jungen österreichischen Quartetts und 1983 Europameister im aufs Stockerl. „Ein Superauftritt der Girls“, freuen sich der Coach der Florett-Einzel. Er holte bei den Salzburgerinnen, Moritz Hinterseer. Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles mit der Mannschaft Gold. Er gewann bei den Fechtweltmeisterschaften 1986 einen Einzeltitel und mit der Mannschaft vier Gold-, fünf Silber- und eine Bronzemedaille. Borella ist mit der ehemali- gen Spitzenfechterin Francesca Bortolozzi verheiratet. Sie war 1987 Juniorenweltmeisterin, holte mit dem Team bei den Olympischen Spielen in Seoul Silber und in Barcelona Gold. Bei den Fechtweltmeisterschaften 1993 in Essen gewann Bortolozzi den Titel. Bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta erfocht sie ihre zweite Goldmedaille. Neben dem WM-Einzeltitel in Essen Renès Weihnachtsdegen konnte sie mit der Mannschaft bei Weltmeisterschaften zwei Renè Hartke von der Dido-Gruppe bastelte einen leuchtenden Gold-, eine Silber- und drei „Weihnachtsdegen“, der nun anstelle eines Weihnachtsbaumes art- Bronzemedaillen mit der gerecht während der Adventszeit den Klubraum des Salzburger Mannschaft gewinnen. Fechtzentrums schmückte. Flèche | 2019 16
Medaillenspiegel 2018 Salzburgs Fechter und Fechterinnen errangen 2018 bei Staatsmeisterschaften und Österreichischen Meisterschaften 8 x Gold, 8 x Silber und 12 x Bronze. Damenflorett BRUGGER Lilli SILBER Damenflorett/Team BRUGGER Lilli, EISTERT Julia, PODSTATZKY Oktavia, HINTERSEER SILBER Uschi Allgemeine Herrenflorett/Team HINTERSEER Tobias, HUTHMANN SILBER Klasse Erik, KAIN Martin, SEMINERIO Giuliano Damendegen STROHMEYER Hildegard BRONZE KAIN Martin SILBER Kombination HUTHMANN Erik BRONZE Herrenflorett KAIN Martin GOLD BRUGGER Lilli GOLD Damenflorett EISTERT Julia BRONZE Herrenflorett/Team KAIN Martin, HUTHMANN Erik, GOLD Junioren SEMINERIO, CHRIST Konstantin Damenflorett/Team BRUGGER Lilli, PODSTATSKY GOLD Oktavia, EISTERT Julia, SCHAURECKER Lisa Herrensäbel KAIN Martin BRONZE KAIN Martin, HUTHMANN Erik, BRONZE Herrensäbel / Team CHRIST Konstantin Damenflorett EISTERT Julia GOLD PODSTATZKY Oktavia SILBER SCHAURECKER Lisa Kadetten BRONZE EISTERT, PODSATATZKY, Damenflorett/Team GOLD SCHAURECKER, LIEBL Magdalena Herrenflorett/Team SILBER HASLSTEINER Max; SEMINERIO Giuliano, MÖSENEDER Emil Herrenflorett C MELOT Matisse BRONZE MELOT Matisse BRONZE Jugend Herrendegen C DEISL Markus BRONZE Herrendegen B Damendegen (50+) STROHMEYER Hildegard SILBER Herrenflorett (50+) KAINZ Ernst BRONZE Herrendegen (50+) KATZLBERGER Florian BRONZE Veteranen Damenflorett (60+) HINTERSEER Ursula GOLD Damendegen (60+) HINTERSEER Ursula GOLD Herrenflorett (60+) FALLWICKL Armin SILBER Herrendegen (60+) FALLWUCKL Armin BRONZE 17 Flèche | 2019
MATISSE, ROOKIE OF THE YEAR PORTRAIT Matisse de Beauregard, 13, ist ein hoffnungsvoller junger MuskeStier. Sein Einsatz und seine vielen guten Turnierergebnisse machten es den Trainern nicht schwer, in dieser Saison zum „Rookie des Jahres“ zu wählen. Flèche | 2019 18
Name Matisse Melot de Beauregard Geburtstag 5.Juli 2006 Waffe Florett Verein ASVÖ-Fechtclub Salzburg Trainer Moritz Hinterseer und Pipo Rodgriguez Ziel Olympiasieger Vorbild International Daniel Garozzo, national René Pranz Hobbies Freunde treffen, Reisen Lieblingsspeise Spaghetti Bolognese Motto Ich versuche immer mein Bestes zu geben Flèche | 2019
„Ich versuche immer mein Bestes zu geben!“ Flèche | 2019
Mama Gabi hatte in der Zeitung einen Artikel über der Gymnasiast, der das „Akademische“ besucht. einen Anfängerkurs im Fechten gelesen und gemeint: Durch die Turnierfahrten kommt man viel herum und „Das wär´doch etwas für dich!“. Auf gings zum erlebt viel. Das gefällt ihm. Und was gefällt ihm an Schnuppertraining ins Salzburger Fechtzentrum. den Turnieren? „Man trifft auf so viele verschiedene Das ist jetzt fünf Jahre her. Seitdem ist Matisse ein Gegner. Im Training kennt man seine Partner doch MuskeStier. Und ein vielversprechender. Denn Matisse schon recht gut, auf Turnieren ist alles anders, man trainiert fleißig, kann nie genug vom Fechten bekom- kann viel anschauen und viel lernen!“. men, vor allem auf Turnieren. Kein anderer fährt neben dem offiziellen Turnierkalender auf so viele Turniere Wie fast alle Sportler träumt Matisse davon, einmal als wie er, auch ins Ausland. Ein bissl ist da auch seine Olympiasieger gefeiert zu werden. Doch er steht mit Mama schuld. „Sie war Staatsmeisterin im Volleyball beiden Beinen auf dem Boden. Zuerst einmal möchte und hat viel für Sport übrig“, erzählt Matisse stolz. er die nächste Österreichische Jugendmeisterschaft Also düsen Mutter und Sohn zu Turnieren zwischen seiner Altersklasse in Vöcklabruck gewinnen. Im Füssen, Stuttgart, Leberec und Zagreb. Auch London nächsten Jahrzehnt soll es dann der österreichische und Paris waren bereits Fecht-Destinationen. Staatsmeistertitel sein. Für beide mit einem feinen Zusatzgewinn: Reisen, Da besitzt die jungen Salzburger akkurate Ansichten. Menschen treffen, gemeinsame Zeit verbringen. Nicht so genau sind die Ideen, was er einmal – außer Olympiasieger – werden möchte: „Es gibt so Was gefällt Matisse am Fechtsport? „Der ganze viele Berufe auf der Welt, ich habe da noch keine Körper wird gefordert, aber auch das Denken“, sagt Vorstellung“, sagt er. Am ehesten etwas mit Elektronik. Flèche | 2019
“IMMER SCHÖN FLEXIBEL BLEIBEN” FIT WIE EIN WELTMEISTER Der US-Amerikaner Miles Chamley-Watson ist einer der besten Fechter der Welt – nicht zuletzt, weil er sogar beim Fliegen an seiner Fitness arbeitet und sechsmal täglich isst. Miles Chamley-Watson Meter groß, großflächig tätowi- ert: Der 28-Jährige fällt sogar auf der Fechtbahn im weißen Einheits- Outfit auf. Bei der WM 2013 stach er obendrein mit seinem Signature Move aus der Masse: Sein rück- wärts über die Schulter gefüh- rter „Chamley-Watson“ bescherte dem Fechtsport den ersten Herren- Einzel-WM-Titel eines Amerikaners – und das erste virale Fecht-Video. Flèche | 2019
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WORKOUT ERNÄHRUNG „Fechten ist wie eine „Um elf habe ich bereits Kombination aus Schach und drei Mahlzeiten hinter mir.“ Boxen“ „Das Frühstück ist mein Treibstoff „Wir Fechter müssen superschnell sein, auch für den Tag, allein da stecken schon im Kopf. Es geht darum, jeden Schritt des rund 2000 Kaloriendrin. Ich gönne mir Gegners vorauszuplanen oder zumindest etwa gerne Eier und einen Smoothie erahnen zu können. Als Vorbereitung boxe mit Bananen, Erdnussbutter, Red Bull ich, dazu kommen Koordinationsübungen Tropical, Proteinpulver und Kokosmilch. für Augen und Hände. Während des Prinzipiell esse ich sechsmal am Tag. Workouts an einem Fitnessgerät wirft mir Truthahn-Jerky ist ein guter Snack, der Trainer Tennisbälle zu und schreit, mittags achte ich auf Eiweißreiches. welchen ich fangen soll und welchen Huhn mit Gemüse zum Beispiel. Abends nicht. Klingt unkonventionell, schult aber gibt`s wieder viel Protein, wenig Fett perfekt die Koordination. Das merke ich und komplexe Kohlenhydrate: Lachs mit naher beim Fechten.“ Avocado, braunem Reis oder Quinoa.“ BEWEGLICHKEIT ERHOLUNG „Mein Trick, um geschmei- „Umsorge täglich deinen dig zu bleiben: Pilates.“ Körper, das wirkt sich positiv aus.“ „In meinem Sport kommt es vor allem auf Flexibilität in den Hüften und in „Seit ich Profi bin, achte ich noch mehr den Gesäßmuskeln an. Asiatische auf meinen Körper: morgens und abends Spitzenfechter legen einen Spagat nach strechen, täglich (!) Physiotherapie – dem anderen hin. Ich selbst schaffe ihn immer zwischen dem Morgentraining leider nur in eine Richtung – mit 1,95 im Fitnessstudio und dem Fechten am Meter Körpergröße ist es schwer, ähnlich Nachmittag. Manchmal Schröpfen und flexibel zu bleiben. Aber es ist wahn- Akkupunktur, das entspannt die Muskeln sinnig wichtig, darum knie ich mich da – seit den Olympischen Spielen 2012 richtig rein. Auch wenn ich im Flugzeug schwöre ich darauf! Ich nehme auch sitze, springe ich ständig auf und mache Salzbäder, gehe einmal die Woche in die Streching-Übungen.“ russische Sauna, bekomme Massagen, lass mich im Floating Tank treiben und mache Kryotherapie. Ein fixer Punkt im Tagesablauf ist auch meine NormaTec-Recovery-Maschine.“ Dieser Text erscheint mit freundlicher Genehmigung des Red Bulletin-Magazins. Flèche | 2019 24
10 TIPS FÜR SPORT-ELTERN Konzentrieren dich auf #1 das Ereignis, nicht auf das Ergebnis #6 Erlaube deinem Kind, selbst zu handeln Fordere dein Kind auf, Vermeide es, ein #2 Kind zu zwingen, zu gewinnen #7 die Verantwortung für seine Entscheidungen zu übernehmen Hilf deinem Kind, #3 sportliches Versagen vom persönlichen #8 Pass auf, was du deinem Kind sagst Versagen zu trennen Gib deinem Kind die Freiheit, Probleme Respektiere den #4 zu lösen und eigene Entscheidungen zu #9 Trainer und störe ihn nicht bei seiner Arbeit treffen Nicht ständig während #5 Ermutigen, ermutigen, ermutigen #10 des Trainings und des Turniers Belehrungen geben 25 Flèche | 2019
Unterstützer des Salzburger Fechtsports Flèche | 2019
Gala-Nacht des Fechtens aus einer anderen Galaxie In Paris fand jüngst der FIE- Kongress zum 105-jährigen Bestehen des Weltverbands statt – mit den prominenten „Botschaftern des Fechtens“ Uma Thurman, Milla Jovovich und Alain Delon. AFCS-Klubchefin Uschi Hinterseer vertrat dort als „Außenministerin“ des ÖFV den heimischen Fechtsport. Flèche | 2019
zu erhöhen, und Millionen von Menschen auf der ganzen Welt können jetzt Fechten beobachten!“ Auf dem Kongress hat die FIE die Föderation von Amerikanisch-Samoa aufgenommen. Damit gibt es jetzt 153 Mitgliedsländer auf der Welt. Fo l g e n d e n L ä n d e r w u r d e n f ü r d i e Alisher Usmanov Meisterschaften 2021 bestimmt: In Kairo, Ägypten, findet die Junioren- und Kadetten-Weltmeisterschaft statt, in Fort Lauderdale, Florida, USA, die Das Thema des Kongresses 2018 lautet Veteranen-WM. „Fechten ist unsere Zukunft“. FIE-Präsident Alisher Usmanov sagte: „Wir haben viele Besonders beeindruckend war die Galanacht Erfolge, auf die wir stolz sein können. des Fechtsports im Grand Palais an der Wir haben dafür gesorgt, dass alle 12 Champs Elysees. In dem viele Millionen Euro Fechtdisziplinen Teil des olympischen teuren Event – bezahlt aus der „Portokassa“ Programms sind. Ich halte es für einen von Präsident Usmanov - sang Weltstar der wichtigsten Punkte in der Geschichte Robbie Williams, Stargäste, die mit dem des Fechtens. Die Organisation unserer Fechten auch durch ihre Filmrollen ver- großen Turniere hat sich erheblich ver- bunden sind, waren Milla Jovovich (spielte bessert. Wir sind ständig auf der Suche neben Bruce Willis in dem Blockbuster „Das nach neuen Wegen, um unseren Sport fünfte Element“), Uma Thurmann („Kill zu fördern, und haben in dieser Hinsicht Bill“) und Schauspiellegende Alain Delon. große Fortschritte gemacht: Erprobung und Einführung modernster Technologie; Die „Das Galadiner war eine atemberaubend Qualität zu verbessern und die Anzahl der und eine unbezahlbare Werbung für den Fernsehsendungen unserer Wettbewerbe Fechtsport!“, sagt Uschi Hinterseer. Uschi Hinterseer Uma Thurman Robbie Williams Flèche | 2019 28
TERMINE 2019 Turniere in Salzburg 26./27./28. April Landesmeisterschaft 16./17. März ÖM Junioren 11./12. Mai ÖM Senioren 17.1./28.3./23.5. HobbyCup Herbst 2019 MuskeStier Die Fechter fahren wieder Ski Der ASVÖ-Fechtclub Salzburg veranstaltet auch heuer wieder seinen traditionellen Skitag. Organisator Christof Brunner: „Heuer fahren wir ins Skigebiet nach Obertauern“. Dort ist unser Fechter Fabian Rosskopf professioneller Skilehrer und kennt das Gebiet wie seine Westentasche. Geplanter Termin: 9. März 2019. Detailinformationen folgen. Ausbildung für Turnierleiter Am 2. Februar 2019 kommt Alexander Böhm vom ophardt-Team aus Deutschland nach Salzburg und we ist Interessierte in das moderne System der Turnierleitung ein. Näheres bei Roman in der Halle. 29 Flèche | 2019
„ E S WA R E N B EW E G T E JA H R E !“ INTERVIEW Seit 20 Jahren steht Roman Hinterseer als Präsident an der Spitze des Salzburger Landesfechtverbands. Unter seiner Leitung bekam der Verband profes- sionellere Konturen, Salzburg wuchs zur Floretthochburg Österreichs, die Fechterinnen und Fechter mischten auch international mit, qualifizierten sich für die vier vergangenen Olympischen Spiele. Flèche | 2019 30
Gratulation zum Jubiläum! Damenflorett-Junioren-Weltcup erfochten. Ich könnte diese Liste noch lange fortsetzen… Alter ist kein Verdienst (lacht). Aber: Vielen Dank, es sind in dieser Rolle tatsächlich ein paar ereignisreiche Was hat dich in dieser Zeit belastet oder Jahre zusammengekommen. geärgert? Nicht angenehm war es Mitarbeiter zu entlassen. Aber das ist in jeder Firma so. Es war auch nicht einfach, Du hast in diesen zwei Jahrzehnten einiges wenn Trainer oder Athleten, zu denen man persön- bewegt. liche Bindungen aufgebaut hatte, von sich aus den Verband verließen. Geärgert haben mich eigentlich Zahlreiche Präsidenten zuvor, andere Funktionäre, nur die paar Fechterinnen und Fechter, die, nachdem viele Mitarbeiter und viele Fechterinnen und Fechter sie vom System profitiert hatten, aus egoistischen haben den SLFV zu dem gemacht, was er heute Gründen auf das solidarische Ganze des Verbands ist. Der SLFV macht schon einen beträchtlichen Teil und Vereins gepfiffen haben. meines Lebens aus, und ich bin auch ein kleiner Teil der SLFV-Geschichte geworden. Ich will mich aber Also alles Bestens? auch nicht überschätzen. In die Freude über die gute Arbeit mischt sich Wie bist du Funktionär geworden? Nachdenklichkeit. Wir haben für einen kleinen Verband tolle Strukturen geschaffen, sind aber noch Das war schon mit 18 Jahren. Ich habe das eigentlich immer meilenweit von einem echten Profibetrieb ent- nicht gewollt. Ich war aktiver Fechter und der ganze fernt. Der Sport spielt im offiziellen Salzburg, abge- Zettelkram war nicht meins. Aber der damalige sehen vom Hype rund um den Skisport, keine ern- Vereinschef ist kurzfristig nach Südafrika ausgewan- sthafte Rolle. Das merkt man am Minibudget für dert und die etablierten Funktionäre sagten: „Mach den Sport, das gerade einmal 0,18 Prozent des du das!“. Und da habe ich es gemacht. Landesbudgets ausmacht. Da sind auch der enga- gierten Landessportorganisation die Hände gebun- Und wie bis du Präsident geworden? den. Das merkt man auch an der Infrastruktur, die amateurhaft ist. Amateur zu sein ist keine Schande, Mein Vorgänger, Dr. Klaus Schwamberger, war ein aber dann darf man nicht immer auf politischer Ebene sehr guter Präsident, der es verstand, gegensätzliche von Medaillen bei Großveranstaltungen träumen. Der Strömungen zusammenzuführen, Unstimmigkeiten Sport lebt hierzulande vom Ehrenamt. Ehrenamt ist mit Langmut zu glätten. Den operativen und admin- wichtig und nicht wegzudenken. Der Sport aber istrativen Teil bewerkstelligte aber schon ich seit braucht professionelle Strukturen. Mit einem guten Jahren. 1998 trat Schwamberger nicht mehr zur Wahl Konzept wäre in Salzburg viel mehr möglich, da in an und ich wurde einstimmig zu seinem Nachfolger sehr vielen Menschen das Feuer für den Sport brennt! gewählt. Was hast du für dich aus dieser Funktion Auf was bist du in deiner Amtszeit stolz? gelernt? Vor allem, dass es ein kleiner Provinzverband mit Ich habe in diesen 20 Jahren gelernt, selbst voller sehr viel Einsatz so weit gebracht hat. Wir haben Dankbarkeit zu sein, ohne diese von anderen zu 13 Weltcupturniere organisiert, das war ein Fenster erwarten. zur großen Fechtwelt. Wir waren 11 Jahre hintere- inander als Team in Österreich unschlagbar, es Bist du amtsmüde? gab durch Roland Schlosser und Rene Pranz vier Teilnahmen an Olympischen Spielen, tolle interna- Als junger Fechter habe ich oft kritisiert: uns führen tionale Erfolge. Das wird nur rasch vergessen: Jeder nur alte Männer, es müssen Junge ans Ruder. An der SpitzenfechterInnen aus dem „Goldenen Team“ dieser Überzeugung hat sich nichts geändert, auch eroberten Weltcupmedaillen, auch eine EM-Medaille wenn ich nun der alte Mann bin. Ich suche seit län- ist dabei. So viele Medaillen im Juniorenweltcup gerem Nachfolger. Es sollen Junge ran. Aber man wie Moritz Hinterseer hat bisher noch kein öster- findet nicht so einfach jemanden, der sich diese reichischer Fechter errungen, Anna Döcker hat umfangreiche, zeitraubende und oft nervenau- Österreichs bisher einzige Goldmedaille in einem freibende Arbeit ehrenamtlich antut! 31 Flèche | 2019
ZAHLEN 2018 PARTNER DES 20 Jahre ist Roman Hinterseer nun Präsident des SALZBURGER Salzburger Landes-Fechtverbands FECHTSPORTS 38 Turniere besuchten die Salzburger MuskeStiere im Jahr 2018 65 Mal wurden bisher die Salzburger Landesmeisterinnen und Landesmeister gekürt. Seit den ersten Meisterschaften 1954 gab es drei Damen und neun Herren, die in allen drei Waffen Gold holten: Ursula Hinterseer, Barbara Csar und Anna Döcker sowie Rudi Kraus, Roman Hinterseer, Walter und Wolfgang Tschinkel, Johannes Meran, Hermann Prax, Moritz Hinterseer, Tobias Hinterseer und Dominik Wohlgemuth. 650 Meter Spezialklebeband wurden 2018 in Salzburg bei Turnieren wie der Staatsmeisterschaft dem Salzburger MuskeStier oder bei Trainingslagern und Regionalturnieren verklebt. 8.288 Kilometer Luftlinie sind es von Santiago de Cuba, der Heimatstadt von Trainer Pipo Rodriguez Castillo bis an seine neue Wirkungsstätte Salzburg. Flèche | 2019 32
VERGOLDETE G E N E R AT IO N Salzburgs Juniorinnen und Junioren waren heuer bei den Österreichischen Meisterschaften nicht zu bezwingen: vier Goldmedaillen waren bei dem Turnier zu vergeben, vier wurden erobert! Der Jubel war groß: bei den Meister-schaften in der Mozartstädter: Das Damenquartett Lilli Matija Graz standen immer Salz-burger MuskeStiere auf Brugger, Oktavia Podstatzky, Julia Eistert und Lisa dem obersten Florett-Treppchen: im Einzel bei den Schaurecker war ebenso wenig zu bezwingen wie Damen Lilli Marija Brugger, bei den Herren Martin bei den Burschen das Kleeblatt Martin Kain, Erik Kain. Und auch die Teambewerbe wurden eine Beute Huthmann, Giuliano Seminerio und Konstantin Christ. 33 Flèche | 2019
AUS DEN KLUBS REPORTAGE AFCS erhielt Qualitätssiegel des Sportministers Der ASVÖ-Fechtclub Salzburg (AFCS) erhielt über Initiative des Österreichischen Sportministers das Qualitätssiegel für „Gesunde Bewegung und Sport im Verein“ verliehen. Im Brennpunkt stand das Angebot „Kinder gesund bewegen“. Der Dank gilt unseren engagierten Trainern und FunktionärInnen! St. Johann 132 Buben und Mädchen aus vier Nationen nahmen am Internationalen Karl-Perticka- Jugendturnier in St. Johann im Pongau teil – unter den Augen von Altklubchef und Namensgeber. Für das Heimteam gab es mit Markus Deisl im Jugend-B-Bewerb und für Laura Gilek im Jugend-C-Bewerb mit dem Degen zwei Bronzemedaillen. Flèche | 2019 34
Hallein Der Fechtclub Hallein hat sich des bekannten Phänomens, dass Fechtern ein Turnierablauf gar nicht schnell genug sein kann angenom- men. Kann man sich doch bisweilen des Eindrucks nicht erwehren, Fechter würden ein Turnier am liebsten in dem Moment wieder verlassen, da sie es erreicht haben. Wir haben lange getüftelt und nun ein Turnierkonzept ent- worfen, bei dem alle Teilnehmer ungeachtet der Altersklassen gleichzeitig gegeneinander antreten können. Gewonnen hat, wer zuletzt steht. Auf diese Weise kann ein ganzes Turnier in einer Viertelstunde abgewickelt werden. PS: Das System ist ehrlich gesagt nicht ganz ernst gemeint. Wir haben einfach nur am Schluss der Trainings gemeint ‘jeder gegen jeden’ wäre lustig und würde Zeit sparen. Sebi Lechner USI Salzburger Hochschulmeisterin 2018 im Damendegen ist Franka Weltjen – nach einem 15:14-Finalsieg gegen die frisch- gebackene Veteranen-Team- Europameisterin Hildegard Strohmeyer. Platz drei erreichte Marie Damisch. Im Herrendegen hat sich Sebastian Lechner mit einem 15:13-Finalsieg gegen Wolfgang Hirner den Hochschulmeistertitel geholt. Bronze erreichte Louis Behrens aus dem USI-Kurs von Wolfgang Hirner. 35 Flèche | 2019
Die Kraft der Verant- wortung. Wenn‘s um die Region geht, ist nur eine Bank meine Bank. Menschen, die sich engagieren. Betriebe, die Arbeit schaffen. Vereine, die das Zusammenleben gestalten. Mit so vielen von ihnen verbindet uns eine Partner- schaft, die von einer gemeinsamen Idee getragen ist: selbst Verantwortung übernehmen. In der Gemeinde. Für die Region. Unsere tägliche Arbeit zeigt, wie aktuell und stark diese Idee heute ist. www.salzburg.raiffeisen.at
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