FLUCHTPUNKT - Schweizerische Flüchtlingshilfe

 
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FLUCHTPUNKT - Schweizerische Flüchtlingshilfe
FLUCHTPUNKT
Die Zeitung der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH)          Nr. 95 November 2021

                                                         Afghanistan

                                                         Viele verzweifelte Anfragen, wenig
                                                         konkrete Handlungsmöglichkeiten
                                                         Bericht aus dem SFH-Rechtsdienst auf Seiten 6 und 7

                                                         Bilanz neues Asylverfahren

                                                         Bleiben beschleunigte Prozesse fair?
                                                         Interview mit SFH-Direktorin auf Seiten 4 und 5
FLUCHTPUNKT - Schweizerische Flüchtlingshilfe
Editorial                                  SFH-Newsflash

            Liebe Leserinnen,              Einzelmitglied der SFH werden
            liebe Leser
                                                                                            sich an Kampagnen der SFH und öffentlichen

                                                                                    © SFH
           Die Machtergreifung der Ta-                                                      Events, wie zum Beispiel dem nationalen
           liban und das Schicksal der                                                      Flüchtlingstag, beteiligen. Ausserdem erhalten
           dortigen Menschen bewegt                                                         sie den Fluchtpunkt und den Jahresbericht und
           die Welt. 312 Afghaninnen                                                        profitieren von Vergünstigungen beim Besuch
           und Afghanen hat die                                                             der SFH-Bildungsveranstaltungen. Die Einzel-
           Schweiz im Rahmen einer                                                          mitgliedschaft kostet CHF 70.–, für Familien
           humanitären Aktion und                                                           CHF 100.– im Jahr. Anmelden kann man sich
über den Familiennachzug bisher auf-                                                        mit der Antwortkarte im beiliegenden Flyer
genommen. Gleichzeitig hat allein die                                                       oder auf der SFH-Website.
Schweizerische Flüchtlingshilfe in den
                                           Liegt Ihnen das Wohl von Geflüchteten am             Die nächste Mitgliederversammlung findet
vergangenen Wochen Hunderte von
                                           Herzen und wollen Sie sich zusammen mit der      am 26. April 2022 in Bern statt. Die Einladung
Anfragen von verzweifelten Menschen
erhalten. Von Personen, welche sich
                                           Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) für       wird spätestens 14 Tage vor der Versammlung
noch in Afghanistan befinden und um        deren Anliegen einsetzen? Dann werden Sie        verschickt. Traktandenwünsche der Mitglieder
ihr Leben fürchten. Von Personen aber      Einzelmitglied! Einzelmitglieder werden an die   müssen mindestens drei Monate vor der Mit-
auch, welche in der Schweiz leben und      jährliche Mitgliederversammlung eingeladen,      gliederversammlung eingereicht werden.
in grosser Angst um ihre Familien-         haben dort Wahl- und Stimmrecht, können
angehörigen vor Ort sind. Beim Staats-     sich um einen Sitz im Vorstand bewerben und      www.fluechtlingshilfe.ch/mitglied
sekretariat für Migration wiederum
sind seit Ende August über 7800 An-
fragen um Chancenbeurteilung einge-
gangen. Dabei handelt es sich um An-       19./20. Mai 2022: 8. Schweizer Asylsymposium
träge zur Vorprüfung von Gesuchen
um humanitäre Visa.
                                           Zugang zu Schutz für Flüchtlinge –
   Es ist klar: Der Schutzbedarf ist       Herausforderungen, Perspektiven, Lösungen
enorm, und die Schweiz könnte mehr
tun, müsste mehr tun in der aktuellen

                                                                                                                                        © UNHCR
Krise. Insbesondere übers Resettle-
ment böten sich Möglichkeiten. Ein zu-
sätzliches Resettlement-Kontingent
wäre nötig, um besonders gefährdete
Afghaninnen und Afghanen in die
Schweiz zu holen. Ein entsprechendes
Gesuch des UNO-Flüchtlingshilfs-
werks UNHCR liegt vor. Es ist an der
Schweiz, zu handeln und ihrer humani-
tären Tradition gerecht zu werden.

Herzlich,

                                           Das Schweizerische Asylsymposium widmet          bei der im Jahre 2018 verabschiedete Globale
Oliver Lüthi
Abteilungsleiter Kommunikation
                                           sich in seiner achten Ausgabe dem Thema          Pakt für Flüchtlinge spielen? Und welchen
                                           «Zugang zu Schutz für Flüchtlinge – Heraus-      Beitrag leisten Europa und die Schweiz, damit
                                           forderungen, Perspektiven, Lösungen». In         Flüchtlinge Zugang zu Schutz erhalten? Dabei
                                           Referaten und Workshops werden sich die          werden auch das neue Asylsystem der Schweiz
                                           Tagungsteilnehmenden aus Wissenschaft,           vertieft analysiert und zahlreiche weitere As-
                                           Politik, Wirtschaft und NGOs aus dem Asyl-       pekte der europäischen und schweizerischen
                                           und Migrationsbereich mit folgenden Fragen       Asylpraxis diskutiert.
                                           beschäftigen: Wie kann der Konsens, dass der         Wiederum nehmen hochkarätige Referen-
                                           Flüchtlingsschutz richtig und wichtig ist, er-   tinnen und Referenten aus dem In- und Aus-
                                           neuert und der individuelle Zugang zu Schutz     land am Symposium teil.
Titelbild:
Szene im Zentrum der nördlichen Provinz-   gesichert werden? Was braucht es, um die
hauptstadt Kunduz Mitte September 2021.    globale Asymmetrie in der Verantwortungs-        Provisorisches Programm (ab November auf-
© Keystone/LAIF/Andy Spyra                 teilung zu beseitigen? Welche Rolle kann da-     geschaltet): www.asylsymposium.ch

2   Fluchtpunkt 95 November 2021
FLUCHTPUNKT - Schweizerische Flüchtlingshilfe
Handydaten

Bund durchsucht künftig Handys
von Asylsuchenden
Die Schweizer Behörden dürfen künftig Handys und Tablets von Asylsuchenden auswerten.
Selbst besonders schützenswerte Daten sind dabei nicht mehr tabu. So hat es das Parlament
in der Herbstsession beschlossen – und damit einen unverhältnismässig massiven Eingriff des
Staates in die Grundrechte der Schutzsuchenden abgesegnet. Von Peter Meier, Leiter Politik SFH

Es ist eine drastische Massnahme: Stellen
                                                   © Claudio Fontana

Geflüchtete in der Schweiz ein Asylgesuch,
können dabei aber keine Ausweispapiere
vorlegen, so dürfen die Asylbehörden künftig
deren Handys, Tablets und andere elektroni-
schen Datenträger durchsuchen, um Identität,
Nationalität und Reiseweg abzuklären. Die
Behörden erhalten dabei vollen Zugriff auf
persönlichste und sensibelste Daten – fast
nach Belieben, ohne begründeten Verdacht,
ohne richterliche Überprüfung und Geneh-
migung. So sieht es eine Gesetzesänderung
vor, die das Parlament in der Herbstsession
beschlossen hat.
     Grüne und SP stemmten sich vergeblich
gegen diesen Dammbruch beim Datenschutz.
Die bürgerliche Mehrheit setzte ihr Vorhaben
durch und erteilt dem Bund damit einen
Freipass, der im Schweizer Recht beispiellos
ist. Zum Vergleich: Selbst im Strafverfahren
ist die Auswertung mobiler Datenträger weit       zugleich aber gravierende Ungenauigkeiten,       kaum. Wer sich weigert, den Behörden freiwil-
restriktiver geregelt, nur bei dringendem Tat-    Lücken und Mängel auf.                           lig sein Handy zur Durchsuchung auszuhän-
verdacht auf schwere Delikte wie etwa Mord                                                         digen, dem drohen harte Sanktionen bis hin
zugelassen und einer unabhängigen Kontrolle       Wehren können sich Betroffene kaum               zur Ablehnung des Asylgesuchs.
unterworfen.                                      Die Folgen für Asylsuchende sind weitrei-             Dahinter steht der Generalverdacht, dass
     Mit anderen Worten: Der Gesetzgeber          chend. Bereits heute sind diese zwar gesetz-     alle Geflüchteten, die ohne Ausweis in die
stellt nun also Schutzsuchende, die lediglich     lich verpflichtet, aktiv bei der Abklärung       Schweiz kommen, ihre Identität böswillig
ihr verbrieftes Recht auf ein Asylgesuch wahr-    ihres Asylgesuchs mitzuwirken und alle dafür     verschleiern wollten. Die wahren Ursachen
nehmen, künftig schlechter als mutmassliche       relevanten Informationen offenzulegen –          für fehlende Papiere sind indes oft ganz an-
schwere Straftäter – und zwar ganz bewusst:       nicht aber sämtliche höchst persönlichen und     dere: vom Verlust auf der lebensgefährlichen
Das Parlament hat sämtliche rechtsstaatlichen     schützenswerten Daten: SMS, Chatnachrich-        Flucht über Diebstahl oder Abnahme durch
Vorbehalte gegen diesen unverhältnismässigen      ten, Korrespondenzen mit Anwältinnen und         kriminelle Schlepper bis hin zur Tatsache,
Eingriff in die Privatsphäre von Asylsuchenden    Anwälten oder Ärztinnen und Ärzten, Fotos,       dass ihr Heimatland ihnen nie welche aus-
in den Wind geschlagen, die von der Schweize-     Videos und persönliche Notizen etwa kön-         gestellt hat. Doch statt von der Unschulds-
rischen Flüchtlingshilfe (SFH), weiteren NGO,     nen intimste Details enthalten, die nichts mit   vermutung auszugehen, hat die bürgerliche
dem UNHCR sowie von Staatsrechtlern und           dem Asylverfahren zu tun haben und den           Mehrheit im Parlament faktisch eine pau-
Datenschützern vorgebracht worden waren.          Staat daher nichts angehen. Das ist der von      schale Vorverurteilung vorgenommen. Ihr
Der einhellige Tenor dieser Warnungen: Das        Verfassung und Völkerrecht geschützte Kern       umstrittener Entscheid fusst damit nicht nur
Gesetz erfülle keine der zwingenden Voraus-       der Privatsphäre, den die Gesetzesänderung       auf einer äusserst wackligen Gesetzesgrund-
setzungen für einen so schweren Grundrechts-      nun aus Sicht der SFH verletzt.                  lage – er schürt auch Vorurteile und Miss-
eingriff. Im Gegenteil: Es erteilt den Behörden       Ab wann die beschlossene Massnahme           trauen gegen Asylsuchende.
weitreichende und kaum kontrollierbare            angewendet wird, ist noch offen. Sicher ist:
Vollmachten für die Datenauswertung, weist        Wehren können sich Betroffene dagegen            SFH-Standpunkt: https://bit.ly/30u5TP0

                                                                                                              Fluchtpunkt 95 November 2021    3
FLUCHTPUNKT - Schweizerische Flüchtlingshilfe
Beschleunigtes Asylverfahren

Qualität braucht Zeit
Bleiben die Verfahrensabläufe für die Asylsuchenden und ihre Rechtsvertretenden trotz der
beschleunigten Prozesse fair? Wie wirkt sich die Beschleunigung auf die Qualität der Asylent-
scheide aus? SFH-Direktorin Miriam Behrens stellt sich den Fragen des «Fluchtpunkts».
Interview: Barbara Graf Mousa, Redaktorin SFH

                        Die Schweizerische        seine Praxis seit März 2019 verbessert hat, leider     der Entscheide wesentlich verbessern. Als
                        Flüchtlingshilfe          fallen aber nach wie vor zu viele Entscheide im        Zweites sollten Asylgesuche, bei denen auf-
                        (SFH) begleitet den       Eilverfahren, das bestätigt auch das SKMR. Die         wändigere Abklärungen notwendig sind,
                        Systemwechsel zum         Folge ist eine hohe Beschwerde- und Erfolgs-           konsequent ins erweiterte Verfahren gelan-
                        neuen beschleunig-        quote, da falsche Entscheide erfolgreich vor           gen. Beides ist im Rahmen der gesetzlichen
                        ten Verfahren in          Gericht angefochten werden. Dadurch wird das           Vorgaben möglich.
                        sechs Asylregionen        Verfahren aber nicht verkürzt, sondern – im
                        seit Beginn kritisch      Gegenteil – verlängert.                                Gib es weitere Lösungsansätze?
                        und hat bereits im                                                                   Das SEM stellt den Rechtsvertretenden
                        Februar 2020 eine         Die SKMR-Auswertung zeigt auf, dass                    im beschleunigten Verfahren bereits den
                        erste Analyse dazu        schnelle Verfahren mit besonders hohem                 Entwurf des Asylentscheides zu und holt
                        veröffentlicht. Als       Zeitdruck zu Fehlern führen können. Wie                deren Rückmeldungen ein, bevor es einen
                        Dachverband der           kann der (scheinbare) Widerspruch zwi-                 finalen Asylentscheid fällt. Mit dieser Mass-
                        Flüchtlingsorgani-        schen Beschleunigung der Verfahren auf                 nahme kann die Qualität der Entscheide
sationen in der Schweiz hat sie im neuen          der einen Seite und Sorgfalt und Präzisi-              wesentlich verbessert werden. Aktuell wird
Asylverfahren in Zusammenarbeit mit ihren         on in den einzelnen Sachverhaltsabklä-                 sie aber gemäss SKMR nicht in allen Asyl-
Partnerorganisationen HEKS, Caritas und           rungen und Entscheiden auf der anderen                 regionen gleichermassen genutzt. Die Rück-
SOS Ticino in vier der sechs Asylregionen         Seite angegangen werden?                               meldungen des Rechtsschutzes werden zu
der Schweiz eine zentrale Rolle beim Rechts-          Es gibt Spielraum bei den Fristen, der             wenig berücksichtigt. Das SEM müsste dem
schutz für Asylsuchende inne. Entsprechend        aktuell nicht ausgeschöpft wird. Die SFH ist           Rechtsschutz vermehrt auf Augenhöhe be-
hat sie den Schlussbericht des Schweizeri-        der Meinung, dass insbesondere für die Klä-            gegnen. Wenn sich hier die Zusammenarbeit
schen Kompetenzzentrums für Menschen-             rung der Fluchtgründe mehr Zeit einberaumt             verbessert, lassen sich die Entscheide stark
rechte (SKMR) genau geprüft und mit ihren         werden sollte. Damit liesse sich die Qualität          verbessern.
eigenen Erkenntnissen verglichen (vgl. Kas-
ten). SFH-Direktorin Miriam Behrens erklärt
im Interview, wo Handlungsbedarf besteht.

Was genau bedeutet Fairness und
Qualität im beschleunigten Verfahren?
    Miriam Behrens: Für faire Asylentschei-
de braucht es eine sorgfältige Abklärung der
Fluchtgründe. Zeitdruck kann hier schnell zu
Fehlentscheiden führen. Für die betroffenen
Menschen hat das verheerende Folgen. Gerade
traumatisierte oder kranke Menschen haben
im beschleunigten Verfahren kaum Zeit, um
ihre Probleme zu benennen und zu belegen.
Die Fristen sind für fundierte Abklärungen, wie
etwa das Einholen medizinischer Gutachten,
schlicht zu kurz.

Ist für solche sogenannten «komplexen»
Fälle nicht das erweiterte Verfahren vor-
gesehen?
                                                                                                 © SFH

                                                                                                                                                    © SFH

    Genau, da hier mehr Zeit zur Verfügung
steht. Die Zahlen zeigen, dass das SEM zwar       Asylgesuch stellen                                     Fluchtgründe belegen

4   Fluchtpunkt 95 November 2021
FLUCHTPUNKT - Schweizerische Flüchtlingshilfe
Externe Evaluation bestätigt Bilanz der SFH
 Seit März 2019 reichen geflüchtete Men-          tikpunkte der SFH-Bilanz vom Februar               vor Handlungsbedarf. Das erstinstanzliche
 schen, die in der Schweiz dauerhaften            2020: Grundsätzlich liegt die Priorität nach       beschleunigte Verfahren ist mit 49% der
 Schutz suchen, ihr Asylgesuch in einem von       wie vor zu stark und zu einseitig auf der          Asylentscheide der wichtigste Teilschritt
 sechs Bundesasylzentren ein. Sie erhalten        Beschleunigung der Verfahrensschritte,             im neuen Verfahren – es ist aber nicht der
 hier für die Dauer des neuen beschleu-           zu viele Entscheide werden im Eiltempo             Einzige: 29% der Asylsuchenden werden
 nigten Asylverfahrens eine unentgeltliche        getroffen. Darunter leiden die Qualität der        etwa unter dem Dublin-Verfahren oder
 Rechtsvertretung, die sie anwaltschaftlich       Entscheide und die Fairness gegenüber              einem Rückübernahmeabkommen einem
 vertritt. Die SFH hat dieses neue Verfahren      den Asylsuchenden. Der Anteil Asylent-             anderen Land zugewiesen. Dem erweiter-
 stets unterstützt, allerdings unter der Be-      scheide, welche auf Beschwerde hin vom             ten Verfahren werden 22% der Asylgesuche
 dingung, dass die Verfahren auch fair sind.      Gericht zur Neubeurteilung an das SEM              zugewiesen.
 Zur Umsetzung des neuen Asylverfahrens           zurückgewiesen werden, hat sich nach den
 liegt nun eine Studie vor.                       Zahlen des Bundesverwaltungsgerichts               Informationen
    Fachpersonen des Schweizerischen              zwar von 18,3% im Jahr 2019 auf 11,9% im           • Stellungnahme der SFH zur externen
 Kompetenzzentrums für Menschenrechte             Jahr 2020 verbessert. Die aktuelle Rück-              Evaluation der neuen Asylverfahren. Bern,
 (SKMR) haben im Auftrag des Staats-              weisungsquote ist damit aber immer noch               2021: https://bit.ly/3lSgSbP
 sekretariats für Migration (SEM) für den         mehr als doppelt so hoch wie vor dem Sys-          • (SKMR), Evaluation PERU, Rechtsschutz und
                                                                                                        Entscheidqualität, Schlussbericht, verfasst
 Zeitraum vom 1. März 2019 bis 31. De-            temwechsel, als diese über die Jahre 2007
                                                                                                        von Graf Anne-Laurence/Massara Raffaella/
 zember 2020 untersucht, wie sich das             bis 2018 durchschnittlich 4,8% betrug. Bei
                                                                                                        Tellenbach Bendicht/Achermann Alberto,
 neue beschleunigte Asylverfahren auf             jedem dritten untersuchten Asylentscheid              Bern, 2021. https://bit.ly/3zusTch
 die Qualität der Asylentscheide und des          des SEM sind die Falldossiers gemäss               • SKMR-Bericht Kurzfassung:
 Rechtsschutzes insgesamt auswirkt. Die           SKMR zudem mangelhaft, unter anderem                  https://bit.ly/3zTNqr1
 SFH begrüsst den sachlich und fachlich           aufgrund ungenügender Abklärungen der              • Neues Asylverfahren: Bilanz der SFH.
 fundierten Bericht. Er bestätigt viele Kri-      Fluchtgründe. Es besteht also nach wie                Februar 2020: https://bit.ly/3Avq7oy

Laut SKMR-Studie besteht offenbar                 nicht darin bestehen, möglichst viele Fälle        genug Zeit genommen hat, die Fakten gut zu
ein Erwartungsdruck an die SEM-Mit-               im Eiltempo abzuhaken, sondern möglichst           prüfen. Die SFH teilt die Einschätzung des
arbeitenden in den Bundesasylzentren,             viele qualitativ gute Entscheide zu treffen.       SKMR, dass ein derartiger Druck den Quali-
möglichst viele Fälle im beschleunigten           Nur wenn das gelingt, können wir sicher sein,      tätsansprüchen alles andere als förderlich ist
Verfahren zu entscheiden. Ist das nicht           dass Menschen, die Schutz benötigen und            und den Anforderungen an das neue Verfah-
problematisch?                                    in der Schweiz ein Asylgesuch stellen, diesen      ren widerspricht.
    Falls das stimmt, ist es in der Tat sehr      Schutz von uns erhalten. Es darf nicht passie-
bedenklich. Der Ehrgeiz der Mitarbeitenden        ren, dass die Schweiz gefährdete Menschen          Der Bericht des SKMR beurteilt
des SEM müsste nach unserer Auffassung            zurück in ihr Land schickt, weil sie sich nicht    die Arbeit des Rechtsschutzes als positiv.
                                                                                                     Gibt es auch hier noch Verbesserungs-
                                                                                                     bedarf?
                                                                                                         Es ist erfreulich, dass die Arbeit des
                                                                                                     Rechtsschutzes in der Studie gute Noten
                                                                                                     erhält. Wir teilen diese Einschätzung. Es
                                                                                                     gibt allerdings noch deutliche Unterschiede
                                                                                                     in der Beschwerdepraxis. Insbesondere die
                                                                                                     Einschätzung durch die Rechtsvertretenden,
                                                                                                     ob eine Beschwerde Aussicht auf Erfolg hätte
                                                                                                     oder nicht, variierte im Zeitraum der Studie
                                                                                                     zwischen den Regionen. Doch das Problem
                                                                                                     wurde längst erkannt und angepackt: Die
                                                                                                     verschiedenen Organisationen, die den
                                                                                                     Rechtsschutz sicherstellen, arbeiten bereits
                                                                                                     an einer Vereinheitlichung ihrer Praxis. Aus
                                                                                                     Sicht der SFH sollte im Zweifelsfall im Inter-
                                                                                                     esse der Asylsuchenden Beschwerde erhoben
                                                                                                     werden. Wenn sich die Entscheidqualität
                                                                                                     des SEM verbessert, lässt sich dies mit den
                                                                                                     bestehenden Ressourcen durchaus auch be-
                                                                                                     werkstelligen.
                                          © SFH

                                                                                             © SFH

Gesundheitliche Fragen                            Rechtliche Beratung

                                                                                                                 Fluchtpunkt 95 November 2021         5
FLUCHTPUNKT - Schweizerische Flüchtlingshilfe
Viele Familien suchen Schutz in den Nachbarstaaten Pakistan oder Iran, wo bereits Millionen afghanische Schutzsuchende unter prekären Umständen ausharren.
Gemäss UNHCR leben 1,4 Millionen registrierte Flüchtlinge in Pakistan und 780 000 in Iran. © REUTERS/Saeed Ali Achakzai

Afghanistan

Wie kann ich meine Familienangehörigen retten?
Im Bildungsteam der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) wirken anerkannte Flüchtlinge aus
verschiedenen Herkunftsländern mit. Als Mitarbeitende Bildungsprojekte (MBP) bereichern sie die
SFH-Kurse und Weiterbildungsangebote mit ihren persönlichen Flucht- und Integrationsgeschichten.
Viele Teilnehmende kommen dank ihnen zum ersten Mal mit geflüchteten Menschen ins Gespräch.
Von Barbara Graf Mousa, Redaktorin SFH

Die Lage in Afghanistan bleibt vorerst un-           «Zu Beginn des Machtwechsels erhielten wir           Bis Redaktionsschluss galten drei davon als
gewiss. Täglich informiert sich das Team der         pro Woche 80 bis 100 Anfragen per Telefon            chancenreich. Die Bedingungen sind selbst für
SFH-Länderanalyse über die neuesten Entwick-         und per E-Mail», berichtet er. «Direktbetroffe-      stark gefährdete Afghaninnen und Afghanen
lungen, wertet internationale Medienberichte         ne möchten ihre Angehörigen in Afghanistan           kaum erfüllbar. Neben einem direkten Bezug
aus, konsultiert das eigene Netzwerk und filtert     sofort aus dem Land holen, das ist das Haupt-        zur Schweiz braucht es den deutlichen Beleg,
die für Hilfsorganisationen relevanten Informa-      anliegen. Sie schildern uns die Familienkonstel-     dass die betroffene Person individuell und
tionen heraus (vgl. Kasten). Diese werden auf        lationen, die unterschiedlichsten Gefährdungen       ernsthaft in Lebensgefahr ist. Anfragen wie
der SFH-Website der Öffentlichkeit zur Verfü-        und sind oft sehr verzweifelt, dass die Schweiz      dieses Beispiel haben kaum Chancen: «Meine
gung gestellt und häufig auch von Afghaninnen        gerade bei den humanitären Visa nicht grosszü-       Tante und ihre Kinder befinden sich in Kabul.
und Afghanen in der Schweiz und Europa               giger handelt.»                                      Die Lage ist sehr schwierig in Kabul, da sie
konsultiert, wie SFH-Jurist Alexandre Müller                                                              Hazara und Schiiten sind und deshalb beson-
bestätigt. Er gehört dem Team beratender             Kaum Chancen für ein humanitäres Visum               ders in Gefahr. Sie verlassen seit drei Tagen
Juristinnen und Juristen an, welches die SFH         7800 Anträge für humanitäre Visa sind beim           das Haus nicht mehr, da meine Tante noch
wegen der vielen telefonischen und schriftli-        Staatssekretariat für Migration (SEM) seit dem       drei sehr junge Mädchen hat…es macht mich
chen Anfragen vorübergehend aufgestockt hat.         Machtwechsel zur Vorprüfung eingegangen.             fassungslos, jede Minute zählt…». Doch allein

6   Fluchtpunkt 95 November 2021
FLUCHTPUNKT - Schweizerische Flüchtlingshilfe
die Zuordnung zu einer möglicherweise ge-
fährdeten Gruppe wie ehemalige Regierungs-
beamte, Minderheiten wie die Hazara, Journa-
listinnen, Aktivisten oder Rückkehrende aus
dem Westen reicht in der Regel nicht aus. Die
persönliche Gefährdung und der Bezug zur
Schweiz müssen zudem mit offiziellen Doku-
menten und Unterlagen nachgewiesen werden.
Wie aber kann zum Beispiel ein Reisepass
oder ein Auszug aus dem Familienregister von
einer nicht offiziell anerkannten Landesregie-
rung mit einer kaum noch funktionierenden
Verwaltung beschafft werden? «Die Menschen
haben Angst und Hunger, kaum jemand traut
sich überhaupt, mit den Taliban Kontakt
aufzunehmen», erklärt ein junger Afghane*
(Link zu Story auf Website, wird am 15.10.
aufgeschaltet), dessen Eltern und Schwester
seit mehreren Wochen untergetaucht sind.
Wenn das Internet funktioniert, telefoniert er
mit Bekannten in Kabul, um sie zu finden. Er
möchte ihnen Geld schicken, es sei das Ein-
                                                 Wichtigstes Gerät für die Suche nach Angehörigen und Neuigkeiten aus der Heimat.
zige, was er im Moment von der Schweiz aus
                                                 © Keystone/Gaetan Bally
tun könne.
                                                 dauerhaft aufzunehmen. Doch wurden weder           Leid der Afghaninnen und Afghanen. Neben
Dauerhaft aufnehmen                              konkrete Zusagen gemacht noch ein gemein-          den Direktbetroffenen bitten auch Gemein-
Die SFH begrüsst das Angebot des SEM, die        sames Aufnahmeprogramm beschlossen. Die            den und viele Schweizerinnen und Schweizer
Chancen einer Anfrage vorher zu prüfen, be-      SFH fordert, dass die Schweiz mit gutem Bei-       mit afghanischen Freunden oder Arbeitskolle-
vor ein Gesuch für ein humanitäres Visum an      spiel vorangehen und rasch ein Kontingent an       ginnen um Rat, wie sie helfen können.
eine Schweizer Auslandvertretung geschickt       Resettlement-Flüchtlingen beschliessen soll.
wird. Denn die Flucht in einen Nachbarstaat      Dies könnte der Bundesrat mit den Kantonen,        *Name der Redaktion bekannt
kann für gefährdete Personen in Afghanistan      Gemeinden und Städten beraten und als so-
sehr riskant sein. Es braucht aber aus Sicht     fortige Massnahme für die humanitäre Not-
der SFH dringend mehr sichere und legale         lage in Afghanistan zusätzlich zu den bereits
                                                                                                    • Afghanistan: Nützliche Informationen
Fluchtwege für gefährdete Afghaninnen            bestehenden Kontingenten beschliessen. Die
                                                                                                      für Schutzsuchende: https://bit.ly/3mLStp6
und Afghanen. Am EU-Forum zum Schutz             Umsetzung würde in Zusammenarbeit mit              • Afghanistan: Neueste Entwicklungen:
von gefährdeten Afghanen vom 7. Oktober          dem UNHCR erfolgen. Die Anfragen, die bei            https://bit.ly/2YKIszP
2021 haben sich einige Staaten bereit erklärt,   den SFH-Juristinnen und -Juristen eintreffen,      • Story: Die grosse Sorge um die Familien-
zusätzlich mehr afghanische Flüchtlinge          zeugen von einer breiten Solidarität für das         mitglieder: https://bit.ly/2YXaB6Q

 Nach der Machtübernahme der «neuen» Taliban SFH-Länderanalyse
 Während sich die Taliban kurz nach der          der widersprüchlichen Aussagen verschie-          dafür, dass sich der radikale Flügel unter
 Machtübernahme noch tolerant und offen          dener Talibanfraktionen und insbesondere          den Taliban immer mehr durchsetzen kann.
 gaben, mehren sich die Hinweise, dass           auch der Berichte von Menschenrechtsor-           Auch die Zusammensetzung der neuen
 es die «neuen» Taliban nicht geben wird.        ganisationen über Misshandlungen, Inhaf-          Interimsregierung zeigt, dass sie – anders
 Sie haben zwar versichert, dass sie keine       tierungen und Hinrichtungen aus verschie-         als zuvor versprochen – das Gegenteil von
 Rückkehr zu den Zuständen in den 1990er-        denen Landesteilen sind diese Aussagen            inklusiv ist. Viele der alten Talibangarde,
 Jahren wollten, und eine weniger strikte        kaum glaubwürdig. Einschränkungen der             die von 1996 bis 2001 an der Macht wa-
 Auslegung des islamischen Rechts ange-          Frauenrechte wie Arbeitsverbote, Klei-            ren, haben sich wieder etabliert. Es ist zu
 kündigt. So sollten etwa die Rechte von         dungsvorschriften oder der momentane              befürchten, dass in naher Zukunft immer
 Frauen geachtet werden. Damit richteten         Ausschluss der Frauen und Mädchen vom             mehr Nachrichten über Menschenrechts-
 sie sich jedoch in erster Linie an die west-    höheren Bildungssystem, Körperstrafen             verletzungen an die Öffentlichkeit gelangen
 lichen Staaten, auf deren finanzielle Unter-    und Berichte über willkürliche Hinrichtun-        werden.
 stützung sie in Anbetracht der humanitären      gen von Angehörigen der ethnischen Min-
 Katastrophe im Land angewiesen sind.            derheit der Hazara oder von ehemaligen            Newsticker auf der SFH-Website zu Afghanistan:
 Angesichts der vagen Formulierungen und         Soldaten der alten Regierung sind Indizien        https://bit.ly/2YkCx4t

                                                                                                               Fluchtpunkt 95 November 2021         7
FLUCHTPUNKT - Schweizerische Flüchtlingshilfe
SFH-Akzente

Das Brüchige in unserer Gesellschaft
Obdachlose, Sans-Papier, Geflüchtete, Frauen mit Gewalterfahrung, Menschen über 90 Jahre –
sie alle sind Teil unserer Gesellschaft und stehen doch an deren Rändern. Seit Jahrzehnten
verleiht Marianne Pletscher den «Randständigen» in ihren sorgfältigen Dokumentarfilmen und
Publikationen gesellschaftliche Relevanz. Die Buchautorin und Dokumentarfilmerin hat dem
«Fluchtpunkt» erzählt, warum sie seit vielen Jahren Hilfsorganisationen unterstützt, darunter
auch die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH). Von Barbara Graf Mousa, Redaktorin SFH

                                                              Italien. Das war eine ganz andere Welt, sie spra-       «Die Unkenntnis der Politik führt in diesem
                                                              chen nur Italienisch und hatten es hier nicht           Fall dazu, dass sich ein Aufenthaltsstatus ze-
                                                              einfach», begründet sie ihr Mitgefühl und Ver-          mentiert, der meiner Ansicht nach in dieser
                                                              ständnis für Menschen, die sich in einer neuen          Form abgeschafft gehört, weil er den persönli-
                                                              Gesellschaft zurechtfinden müssen.                      chen und gesellschaftlichen Integrationsprozess
                                                                                                                      behindert und verteuert und nicht der Realität
                                                              Problematische Unkenntnis                               entspricht. Betroffene aus Kriegsländern leiden
                                                              Seit sie Geld verdient, spendet Marianne                oft jahrelang unter den Nachteilen dieses Sta-
                                                              Pletscher für kleine und grosse Organisatio-            tus.» Die SFH fordert schon lange, die vorläu-
                                                              nen nicht nur in der Schweiz. Die dauernde              fige Aufnahme durch einen neuen, positiven
                                          © Sonja Ruckstuhl

                                                              Verschärfung der Asylgesetze habe in ihr eine           und dauerhaften Schutzstatus für Kriegs- und
                                                              berufliche Krise ausgelöst und sie habe vorü-           Gewaltvertriebene zu ersetzen.
                                                              bergehend aufgehört, zum Thema zu publi-                    Auch für die Betroffenen in Afghanistan
                                                              zieren. «Damals begriff ich, dass es neben den          könnte die Schweiz mehr tun und zum
                                                              Basisorganisationen im Asylbereich auch solche          Beispiel die humanitären Visa grosszügiger
Marianne Pletscher ist dem Schweizer Fern-                    wie die SFH braucht», sagt sie. «Organisatio-           gewähren, findet die Buchautorin und Do-
sehpublikum als Newsredaktorin, Kassensturz-                  nen eben, deren Tätigkeitsfelder näher an der           kumentarfilmerin. «Wer gefährdet ist, sollte
und Rundschaureporterin, Auslandkorrespon-                    Quelle sind, dort, wo Ungerechtigkeiten und             sofort Hilfe erhalten. Doch wer entscheidet
dentin und Produzentin bestens bekannt. «Die                  Ungleichheiten entstehen.» Das Staatssekretari-         nach welchen Kriterien über diese Schicksale?
Hauptdarstellerinnen und -darsteller in meinen                at für Migration (SEM) handle als ausführende           Und was geschieht mit dem Land, wenn alle
Geschichten zeigen ihre Verletzlichkeit in un-                Behörde, doch das nationale Parlament lege              Gebildeten ausreisen?», gibt sie zu bedenken.
serer brüchigen Gesellschaft. Ich suche in ihren              die Leitplanken für die Asylpolitik. Deshalb            «Auch für jene Afghaninnen und Afghanen,
Porträts nach Möglichkeiten, wie wir alle besser              seien Gespräche mit Politikerinnen und Poli-            die einen Wegweisungsentscheid haben und
mit diesen Brüchen umgehen könnten», erklärt                  tikern besonders wichtig; dort brauche es das           sich hier in der Nothilfe oder Ausschaffungs-
sie. Die Brüche in der Biografie geflüchteter                 Lobbying und die Überzeugungsarbeit für die             haft befinden, muss eine Lösung gefunden
Menschen aus Sri Lanka, später aus den Bal-                   Rechte Geflüchteter, so wie es die SFH mache.           werden.» Die SFH schlägt für diese Situation
kanstaaten dokumentierte sie nicht nur in der                 «Noch gibt es in der Politik viel Unwissen.             Wiedererwägungsgesuche und Zweitasylgesu-
Schweiz, sondern oft auch in ihren Herkunfts-                 Viele Parlamentarierinnen und Parlamentarier            che vor, damit diese Personen einen regulären
ländern. Migration, Flucht und Asyl gehören                   kennen zum Beispiel die prekären Lebensver-             Aufenthaltsstatus erhalten.
zu ihren Hauptthemen. «Meine Grosseltern                      hältnisse gerade von vorläufig aufgenommen
migrierten aus Italien in die Schweiz. Wenn ich               Menschen kaum», sagt Marianne Pletscher und
bei ihnen war, hatte ich das Gefühl, ich sei in               spricht damit ein Kernthema der SFH an.                 www.mariannepletscher.ch
                                                                                                                                                                                       Hergestellt aus 100% Recycling-Papier

                                                              Impressum                                               Der Fluchtpunkt erscheint viermal jährlich für Spenderin-
                                                              Verlag und Herausgeberin «Fluchtpunkt»:                 nen und Spender der Schweizerischen Flüchtlingshilfe. Der
                                                              Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH)                   Abo-Beitrag von 5 Franken ist im Spendenbetrag inbegriffen.
                                                              Weyermannsstrasse 10, Postfach, 3001 Bern
                                                              Tel. 031 370 75 75, E-Mail: info@fluechtlingshilfe.ch   Auflage dieser Ausgabe: 22 800
                                                              Internet: www.fluechtlingshilfe.ch
                                                                                                                      Redaktion: Barbara Graf Mousa (verantwortlich),
                                                                                                                      Miriam Behrens, Eliane Engler, Alexandra Geiser, Oliver Lüthi,
                                                                                                                      Karin Mathys, Peter Meier, Alexandre Müller, Seraina Nufer
                                                                          Spendenkonto: PC 30-1085-7
                                                                                                                      Übersetzungen: Sabine Dormond, Montreux
                                                                          Ihre Spende                                 Layout: Bernd Konrad
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8   Fluchtpunkt 95 November 2021
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