Folgekosten ausbleibenden Lernens: Was wir über die Corona-bedingten Schulschließungen aus der Forschung lernen können
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FORSCHUNGSERGEBNISSE Ludger Wößmann Folgekosten ausbleibenden Lernens: Was wir über die Corona-bedingten Schulschließungen aus der Forschung lernen können IN KÜRZE wirtschaftlichem Einkommen andererseits untersucht hat. Darüber hinaus berichtet er über Untersuchungen, wie sich verschiedene Beispiele ausbleibenden Schul Wie werden sich die mehrmonatigen Schließungen der Schu- unterrichts in der Vergangenheit langfristig auf die len für alle Schüler*innen aufgrund der Corona-Pandemie betroffenen Schüler*innen ausgewirkt haben. auf die zukünftige Entwicklung der betroffenen Kinder und LERNAUSFALL IM SCHULISCHEN Jugendlichen auswirken? In der empirischen Wirtschafts- AUSNAHMEBETRIEB forschung gibt es kaum robustere Befunde als den positiven Einfluss von Schulbesuch und Kompetenzerwerb auf wirt- Für die meisten Kinder und Jugendlichen hat seit schaftlichen Wohlstand. Geht etwa ein Drittel eines Schul- Mitte März 2020 für viele Wochen in den Schulen jahres an Lernen verloren, so geht dies über das gesamte kein Unterricht stattgefunden. Es ist wenig darüber Berufsleben gerechnet im Durchschnitt mit rund 3–4% ge- bekannt, wie intensiv das Lernen zuhause in der Ge- samtheit der Schüler*innen ausfällt und was das für ringerem Erwerbseinkommen einher. Darüber hinaus zei- die Entwicklung der schulischen Kompetenzen be- gen Untersuchungen streikbedingter Schulschließungen, deutet. Es gibt aber Hinweise, dass bei vielen Kin- vorab geplanter Kurzschuljahre und langer Schulferien, dass dern und Jugendlichen derzeit wenig gezieltes Lernen ausbleibender Schulunterricht die Kompetenzentwicklung stattfindet. Jedenfalls fällt interpersoneller Unterricht und den zukünftigen Arbeitsmarkterfolg dauerhaft schmä- oder direktes Beibringen durch Lehrkräfte in der Zeit lert. Deshalb steht bei den aktuellen Herausforderungen des Distanzlernens zumeist aus. Onlineunterricht mit Video ist während der Schulschließungen eher die der Bildungspolitik sehr viel auf dem Spiel. Sie muss alles Ausnahme als die Regel.1 Die übliche Form des Dis- daransetzen, dass alle Kinder und Jugendlichen – mit oder tanzunterrichts besteht darin, dass den Kindern und ohne Präsenz in der Schule – umgehend wieder lernen. Jugendlichen klassische Aufgabenblätter zur Bear- beitung zur Verfügung gestellt werden. Wie effektiv dies ist und wie viele Schüler*innen sich tatsächlich Um die Ausbreitung der Corona-Pandemie zu verlang- ausgiebig mit den Aufgaben auseinandersetzen, ist samen, wurden alle Schulen deutschlandweit ab dem derzeit unklar. 15. März 2020 geschlossen. Etwas Vergleichbares zu Sicher ist, dass es sehr große Unterschiede zwi- diesen mehrmonatigen Schulschließungen für alle schen verschiedenen Kindern und Jugendlichen in der Schüler*innen hat es in der Vergangenheit nicht ge- Auseinandersetzung mit schulischen Inhalten gibt. So geben. Daher kann niemand vorhersagen, wie sich hat eine Befragung der letzten beiden Gymnasialklas- die Schließungen auf die zukünftige Entwicklung der sen in acht Bundesländern während der Schulschlie- betroffenen Kinder und Jugendlichen auswirken wer- ßungen ergeben, dass 37% der Oberstufenschüler*in- den. Aber die Forschung hat durchaus intensiv unter- nen täglich weniger als zwei Stunden mit schulbezo- sucht, wie sich Schulbesuch in der Vergangenheit auf genen Tätigkeiten verbringen (siehe Anger et al. 2020). die Chancen am Arbeitsmarkt und auf die volkswirt- Nur 27% machen mindestens vier Stunden lang etwas schaftliche Entwicklung ausgewirkt hat. Der vorliegende Beitrag nutzt die Erkenntnisse 1 So hat eine Befragung von Eltern schulpflichtiger Kinder in der ersten Aprilhälfte von Infratest dimap im Auftrag der Vodafone Stif- dieser Forschung, um abzuschätzen, wie die ökonomi- tung Deutschland (2020) ergeben, dass nur 7% der Kinder täglich schen Auswirkungen des ausbleibenden Lernens auf- Unterricht durch Lehrkräfte über Videotools haben. Bei rund 80% ist dies seltener als einmal pro Woche der Fall. Dies deckt sich mit einer grund der geschlossenen Schulen ausfallen könnten. Befragung unter Lehrkräften Anfang April von Forsa im Auftrag der Dazu fasst er eine umfangreiche Literatur zusammen, Robert Bosch Stiftung (2020), nach der (ohne Angabe der Häufigkeit) nur 14% der Lehrkräfte Unterrichtsstoff in Videokonferenzen vermit- die den Zusammenhang von Kompetenzen und Bil- teln. An Grundschulen gaben 47% der Lehrkräfte an, mit weniger als dungsjahren einerseits und individuellem und gesamt- der Hälfte der Schüler*innen regelmäßigen Kontakt zu haben. 38 ifo Schnelldienst 6 / 2020 73. Jahrgang 10. Juni 2020
FORSCHUNGSERGEBNISSE für die Schule – was auch noch nicht unbedingt einem schaftlichen Konsequenzen von verlorenen Schuljah- üblichen Schultag plus Hausaufgaben entspricht. Be- ren zu quantifizieren. Die empirischen Befunde sind im lastbare vergleichbare Daten liegen für die ersten bis Einklang mit erklärenden Mechanismen, die Bildung zehnten Klassen nicht vor. Für einen nennenswerten als Investition in Wissen und Fähigkeiten der Bevöl- Teil der Schüler*innen fällt das Lernen während der kerung betrachten. Bildung stattet die Menschen mit Schulschließungen jedenfalls offensichtlich nahezu den Fähigkeiten aus, die sie beim Ausführen ihrer Ar- ganz aus. beitsaufgaben produktiver machen. Zudem vermittelt Auch wenn die Schulen nun ab Mai 2020 zumin- Bildung Wissen und Kompetenzen, die die Menschen dest für einen Teil der Schüler*innen und in zeitlichem in die Lage versetzen, neue Ideen und Innovationen Wechsel wieder aufmachen, ist zu erwarten, dass es hervorzubringen und anzuwenden, die technologi- selbst im nächsten Schuljahr noch lange keinen schu- schen Fortschritt und gesamtwirtschaftliches Wachs- lischen Normalbetrieb geben wird. Darüber hinaus ist tum ermöglichen. aus vielen Untersuchungen (etwa den weiter unten In der folgenden Betrachtung fokussieren wir uns beschriebenen Analysen der Kompetenzentwicklung vor allem auf die Auswirkungen der ausbleibenden während der Sommerferien) bekannt, dass Lernen Entwicklung kognitiver Kompetenzen. Darüber hin- ein aufeinander aufbauender dynamischer Prozess aus sind aufgrund der Schulschließungen aber auch ist, bei dem Stillstand Rückschritt bedeutet. Bei ge- zahlreiche Folgen für die sozial-emotionale und mo- schlossenen Schulen wird nicht nur weniger neues tivationale Entwicklung der betroffenen Kinder und Wissen vermittelt, sondern es gehen auch bereits Jugendlichen zu erwarten. Diese wird insbesondere erworbene Fähigkeiten verloren, auf denen das wei- durch den fehlenden Kontakt mit Mitschüler*innen tere Lernen aufbauen könnte. Diese Verluste werden und die psychische Belastung der Familien während umso umfangreicher ausfallen, wie die Kinder und des dauerhaften Aufenthalts in zum Teil engen Wohn- Jugendlichen ihre Zeit zuhause mit Aktivitäten wie verhältnissen eingeschränkt. Auch diese Defizite in der übermäßigem Computerspielen verbringen, die ihre Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen dürften Entwicklung zusätzlich belasten. sich negativ auf wirtschaftliche Potenziale auswirken.4 Da nicht klar ist, welches Ausmaß der Lernausfall Hinzu kommen die hier nicht behandelten Folgekosten aufgrund der Corona-bedingten Schulschließungen der Schließung von Kindertageseinrichtungen (Kitas insgesamt haben wird, und da dieser unter den Schü- und Kindergärten), die die frühkindliche und weitere ler*innen stark variieren dürfte, werden im Folgen- Entwicklung der betroffenen Kinder belasten werden den beispielhaft die Folgen für Kinder und Jugend- (siehe z.B. Heckman 2006). liche betrachtet, bei denen Lernen im Umfang von einem Drittel Schuljahr entfällt.2 Bei Schüler*innen, Kompetenzen und Erwerbseinkommen die während der Schulschließungen im Selbst- oder Digitalunterricht effektiv gelernt haben, wird das Zahlreiche Studien belegen einen starken Zusam- Defizit geringer ausfallen (wobei die Aufarbeitung menhang der erlernten Kompetenzen mit dem am der Lernrückstände anderer Schüler*innen in den Arbeitsmarkt erzielten Einkommen. Dabei wird ge- wiedereröffneten Schulen den weiteren Fortschritt nerell einer von zwei Ansätzen gewählt.5 Einerseits des Unterrichts auch für sie verlangsamen könnte). liegen insbesondere für die USA Studien vor, die die Bei Schüler*innen, bei denen es zu Rückschritten im Kompetenzen von Schüler*innen zu Ende ihrer Schul- Kompetenzstand gekommen ist, kann der Lernausfall zeit messen und diese Schüler*innen dann nach dem sogar noch größer sein. Übergang in den Arbeitsmarkt wieder beobachten. So lässt sich der Zusammenhang der im schulischen ÖKONOMISCHE AUSWIRKUNGEN AUSBLEIBENDEN Alter gemessenen Kompetenzen mit zumeist in frühen LERNENS Beschäftigungsjahren gemessenen Erwerbseinkom- men berechnen. Andererseits gibt es Studien, die die Die Auswirkungen von Bildung auf Arbeitsmarkt und kognitiven Kompetenzen Erwachsener erheben, um Wirtschaft sind ein zentraler Bestandteil der bildungs- so direkt den Zusammenhang dieser Kompetenzen ökonomischen Forschung.3 Sie ermöglicht es, die wirt- mit dem aktuellen Einkommen am Arbeitsmarkt für alle Altersgruppen untersuchen zu können. Insgesamt 2 Eine Beispielrechnung für Bayern zeigt, dass dies auch ohne Be- 4 trachtung des vermutlich eingeschränkten Schulbetriebs im kom- Für Belege wirtschaftlicher Auswirkungen nichtkognitiver Kompe- menden Schuljahr für die meisten Schüler*innen eine durchaus rele- tenzen siehe beispielsweise Heckman, Stixrud und Urzua (2006) und vante Größenordnung sein dürfte. Nach dem derzeitigen Plan (Stand: Lindqvist und Vestman (2011). Neben den hier betrachteten monetä- 9. Mai 2020) wird rund die Hälfte der bayerischen Schüler*innen bis ren Konsequenzen von Bildung sind auch zahlreiche nichtmonetäre zu den Sommerferien maximal drei Wochen in der Schule verbringen. Konsequenzen von Bildung belegt (siehe Lochner 2011; Oreopoulos Für diese Schüler*innen werden zwölf Wochen Schule ausgefallen und Salvanes 2011). 5 sein. Das entspricht 32% der insgesamt 38 üblichen Wochen des Beispiele für die erste Gruppe an Studien sind Murnane, Willett Schuljahres (ohne die insgesamt 14 Ferienwochen gerechnet). und Levy (1995), Neal und Johnson (1996), Mulligan (1999), Murnane 3 Für einen kurzen Überblick über die theoretischen Grundlagen wirt- et al. (2000), Altonji und Pierret (2001), Chetty et al. (2011) sowie schaftlicher Effekte besserer Bildung und Verweise auf die einschlägi- Lindqvist und Vestman (2011). Beispiele für die zweite Gruppe an ge bildungsökonomische Literatur seit den wegweisenden Beiträgen Studien sind Leuven, Oosterbeek und Ophem (2004), Hanushek und von Theodore Schultz (1961), Gary Becker (1964) und Jacob Mincer Zhang (2009), Hanushek und Woessmann (2012) sowie Hanushek et (1974) siehe etwa Woessmann (2016). Bradley und Green (2020) bieten al. (2015; 2017). Für Überblicksartikel siehe etwa Bowles, Gintis und einen aktuellen Überblick über die bildungsökonomische Forschung. Osborne (2001) sowie Hanushek und Woessmann (2008; 2011). ifo Schnelldienst 6 / 2020 73. Jahrgang 10. Juni 2020 39
FORSCHUNGSERGEBNISSE kommen die Studien beider Ansätze zu sehr ähnlichen Bildungsjahre und Erwerbseinkommen Befunden.6 Evidenz anhand des zweiten Ansatzes liegt auch für Deutschland vor. Eine noch weit umfangreichere Literatur untersucht, Um den Lernzuwachs in verschiedenen Tests und wie sich zusätzliche Bildungsjahre – die weit leich- Untersuchungen vergleichen zu können, wird dieser ter zu messen sind als die tatsächlich erworbenen meist in sogenannten Standardabweichungen der Kompetenzen – auf das Einkommen am Arbeitsmarkt Testergebnisse in der jeweiligen Testbevölkerung aus- auswirken. In Bezug auf die möglichen Auswirkungen gedrückt. Als grobe Daumenregel kann gelten, dass verlorener Schuljahre sind die Ergebnisse sehr kon- Schüler*innen im Durchschnitt pro Schuljahr rund ein sistent mit der oben berichteten Literatur: Grob ge- Drittel einer Standardabweichung hinzulernen. Der sagt geht jedes Schuljahr im Durchschnitt mit einem Ausfall von einem Drittel Schuljahr würde dement- um rund 10% höheren Erwerbseinkommen einher. sprechend rund 10% einer Standardabweichung an Der starke Zusammenhang von Bildungsjahren und verlorenen Testleistungen entsprechen. Einkommen ist wohl einer der robustesten Befunde Für Deutschland zeigt sich, dass eine zusätz- der empirischen Wirtschaftsforschung überhaupt. liche Standardabweichung an Kompetenzen im Die Analysen betrachten meist schulische und post- Durchschnitt mit einem 27,4% höheren Erwerbs- schulische Bildungsjahre zusammen, wobei separate einkommen einhergeht (siehe Hampf, Wiederhold Betrachtungen für die schulischen Bildungsjahre ten- und Woessmann 2017, Tab. 1).7 Dies ergibt sich aus denziell sogar noch höhere Erträge finden. Gleiches Analysen anhand der Daten des Programme for gilt für die zahlreichen Studien, die sich mit der Iden- the International Assessment of Adult Competencies tifikation des kausalen Effektes zusätzlicher Bildung (PIAAC), dem von der OECD 2011/2012 durchgeführ- befassen.9 ten sogenannten »Erwachsenen-PISA«, das die Lese- Für Deutschland ergeben etwa Schätzungen und alltagsmathematischen Kompetenzen einer re- anhand der PIAAC-Daten, dass die Erwerbseinkom- präsentativen Stichprobe der Bevölkerung im Alter men pro zusätzlichem Bildungsjahr um 9,5% steigen von 16 bis 65 Jahren erhoben hat.8 In einer weite- (siehe Hanushek et al. 2015, Tab. A2). Auch bei einer ren Spezifikation, die nur solche Kompetenzunter- Berechnung der internen Ertragsrate, die die zukünf- schiede berücksichtigt, die auf Unterschiede in den tigen Einkommen zusätzlicher Bildung den Kosten besuchten Bildungsjahren zurückgeführt werden kön- der zunächst entgangenen Einkommen gegenüber- nen, entspricht der geschätzte Einkommensgewinn stellt, ergibt sich anhand der Daten des Mikrozensus sogar 45,6%. Wenn aufgrund der Schulschließun- ein Wert von rund 10% (siehe Piopiunik, Kugler und gen also ein Zehntel einer Standardabweichung an Woessmann 2017).10 Geht man wiederum von einem Kompetenzentwicklung verlorengehen würde, dann Corona-bedingten Verlust von einem Drittel Schuljahr entspräche dies anhand dieser Erkenntnisse einem aus, so würden diese Ergebnisse einen Einkommens- Einkommensverlust von rund 2,7 bis 4,6% über das verlust für die betroffenen Schüler*innen von gut 3% gesamte Erwerbsleben. über das gesamte Erwerbsleben nahelegen – ganz Neben dem erzielten Einkommen sind höhere ähnlich den oben berichteten Schätzungen anhand Kompetenzen auch signifikant mit der Wahrschein- des Kompetenzverlustes. lichkeit verbunden, überhaupt einer Beschäftigung Diese Einkommensverluste fallen wiederum über am Arbeitsmarkt nachzugehen. In derselben Unter- das gesamte Erwerbsleben an. Darüber hinaus gehen suchung gehen um eine Standardabweichung hö- zusätzliche Bildungsjahre auch systematisch mit hö- here PIAAC-Kompetenzen in Deutschland mit einer herer Beschäftigung und geringerer Arbeitslosigkeit um 11,5 Prozentpunkte höheren Beschäftigungswahr- einher (siehe etwa Woessmann 2016). In Lebensein- scheinlichkeit einher (siehe Hampf, Wiederhold und kommen ausgedrückt entsprechen die Einkommens- Woessmann 2017, Tab. 2). verluste bei Personen ohne berufsqualifizierenden Abschluss im Durchschnitt gut 13 500 Euro, bei Perso- 6 Dabei hat die Forschung allerdings gezeigt, dass die Einkommens nen mit einer Lehre gut 18 000 Euro und bei Personen effekte deutlich unterschätzt werden, wenn nur Personen in den ers- mit einem Universitätsabschluss rund 30 000 Euro.11 ten Jahren nach dem Eintritt in den Arbeitsmarkt – etwa bis zum Alter von 35 Jahren – betrachtet werden (siehe Hanushek et al. 9 2015). Die Literatur über Erträge von Bildungsjahren ist so umfangreich, 7 Dieser Wert stammt aus einer Instrumentalvariablenschätzung, dass sich schon zahlreiche Überblicksartikel mit ihr befassen; siehe die für Messfehler korrigiert, indem sie den zweiten plausiblen Wert beispielsweise Card (1999; 2001), Harmon, Oosterbeek und Walker des PIAAC-Tests als Instrument für den ersten plausiblen Wert nutzt, (2003), Heckman, Lochner und Todd (2006), Psacharopoulos und und ist deshalb leicht höher als der in Hanushek et al. (2015) berich- Patrinos (2018) sowie Gunderson und Oreopoulos (2020). 10 tete Wert. Diese Schätzer sind leicht größer als die frühere deutsche Litera- 8 Um zu untersuchen, ob es sich bei dem Zusammenhang zwischen tur mit älteren Datensätzen gefunden hat, wobei auch dort schon Kompetenzen und Erwerbseinkommen um einen kausalen Effekt Ergebnisse anhand kausaler Schätzmethoden zum Teil deutlich besserer Kompetenzen handelt, nutzen Hanushek et al. (2015) Varia- größer ausfielen; siehe Flossmann und Pohlmeier (2006) für einen tion in Kompetenzen aus, die aufgrund von Reformen der Schul- Überblick. 11 pflichtjahre in den US-Bundesstaaten zustande kommt. Die so ge- Bei der zugrunde liegenden Berechnung der Lebenseinkommen schätzten Effekte besserer Kompetenzen sind nochmals deutlich werden zukünftige Einkommen jährlich mit einer Bruttodiskontrate größer als die hier verwendeten Schätzungen. Piopiunik et al. (2020) von 3% abgezinst (siehe Piopiunik, Kugler und Woessmann 2017, liefern weitere Evidenz für kausale Effekte kognitiver und sozialer S. 20 und Tab. 1). Ohne eine solche Diskontierung würden die in Le- Kompetenzen am Arbeitsmarkt anhand einer experimentellen Le- benseinkommen ausgedrückten Werte noch deutlich höher benslaufstudie unter deutschen Personalleitern. ausfallen. 40 ifo Schnelldienst 6 / 2020 73. Jahrgang 10. Juni 2020
FORSCHUNGSERGEBNISSE Kompetenzen und volkswirtschaftliches tenzen und Bildungsjahren im Allgemeinen. Bei mehr- Wachstum wöchigen oder mehrmonatigen Schulschließungen wie im aktuellen Fall der Corona-Pandemie stellt sich die Bessere Bildungsleistungen spiegeln sich nicht nur Frage, ob das ausgefallene Lernen nicht doch nachge- in individuell höheren Erwerbseinkommen, sondern holt werden kann. Wirken sich die Lernausfälle auf- auch in höheren volkswirtschaftlichen Einkommen grund von Schulschließungen tatsächlich langfristig insgesamt wider. Die kognitiven Basiskompetenzen, aus? Analysen von drei Beispielen längerer Schulun- wie sie etwa in internationalen Schülervergleichstests terbrechungen – streikbedingte Schulschließungen, in Mathematik und Naturwissenschaften gemessen die Kurzschuljahre der 1960er Jahre und lange Som- werden, sind der wohl bedeutendste langfristige Be- merferien – zeigen, dass dies in der Tat der Fall ist. stimmungsfaktor des wirtschaftlichen Wachstums und damit des langfristigen Wohlstands einer Gesellschaft Langfristige Auswirkungen streikbedingter (siehe Hanushek und Woessmann 2008; 2012; 2015; Schulschließungen 2016). Anhand dieser Ergebnisse über den Zusammen- hang zwischen Bildungsleistungen und Wirtschafts- In der Vergangenheit gibt es zum Glück nicht viele wachstum lassen sich Projektionen über die volks- Fälle von längerfristigen flächendeckenden Schul- wirtschaftlichen Folgekosten ausbleibender Bildungs- schließungen. Aber es gibt eine Reihe von Fällen, in leistungen berechnen. denen Streiks zu wochen- oder sogar monatelangen Solche Wachstumseffekte des Kompetenzausfalls Schulschließungen geführt haben. Deren Auswirkun- bei heutigen Schüler*innen ergeben sich erst in der gen wurden in mehreren Fällen wissenschaftlich de- langen Frist. Bei langfristiger Betrachtung nehmen sie tailliert untersucht. aber eine enorme Größenordnung an. Für Deutschland So traten die Lehrkräfte im wallonischen Teil würde etwa eine Verbesserung der Schülerleistun- Belgiens 1990 in einen mehrmonatigen Streik, durch gen um ein Viertel einer Standardabweichung über den nahezu alle Schulen über mehrere Monate hin- den Lebenshorizont eines heute geborenen Kindes weg immer wieder und für bis zu sechs Wochen am gesehen eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts Stück geschlossen wurden. Belot und Webbink (2010) um insgesamt rund 14 Billionen Euro bedeuten, was vergleichen die Entwicklung der betroffenen Schü- 7,3% des Bruttoinlandsprodukts über den gesamten ler*innen mit denen im flämischen Teil Belgiens, der Zeitraum entspricht (siehe Hanushek und Woessmann nicht von den streikbedingten Schulschließungen be- 2020, Tab. 1). In entsprechenden Wachstumsprojekti- troffen war. Es zeigt sich, dass die Schulschließun- onen lässt sich ein Szenario modellieren, in dem ak- gen bei den betroffenen Schüler*innen zu erhöhten tuell zwölf Schuljahrgänge wiederum einen Corona- Klassenwiederholungen und langfristig zu niedrigeren bedingten Kompetenzverlust von einem Zehntel einer Bildungsabschlüssen, auch im Bereich der höheren Standardabweichung verzeichnen und alle Jahrgänge Bildung, geführt haben. danach wieder zum vorherigen Niveau zurückkehren. Für die kanadische Provinz Ontario zeigt Baker In einem solchen Szenario ergibt sich ein gesamtwirt- (2013), dass Streiks von Lehrkräften zu deutlich ge- schaftlicher Verlust von 2,56 Billionen Euro oder 1,3% ringeren Kompetenzzuwächsen der betroffenen Schü- des zukünftigen Bruttoinlandsprodukts. ler*innen geführt haben. Besonders langfristige Ef- Die gesamtwirtschaftlichen Wachstumseffekte fekte streikbedingter Schulschließungen können sich belegen, dass höhere Kompetenzen des einen nicht Jaume und Willén (2019) für Argentinien anschauen: zu Lasten der wirtschaftlichen Chancen der anderen Sie finden, dass Schüler*innen, die in der Grund- gehen. Umgekehrt fallen die gesamtwirtschaftlichen schule von Streiks ihrer Lehrkräfte betroffen waren, Verluste ausbleibenden Lernens nicht geringer aus, später auf dem Arbeitsmarkt Gehaltseinbußen von wenn sie alle Schüler*innen gleichermaßen betreffen. 2–3% erleiden. Sie sind auch häufiger Arbeitslosigkeit Vorstellungen, verlorene Bildungsjahre seien nicht so ausgesetzt und arbeiten in Berufen mit geringeren schlimm, wenn alle davon betroffen sind, basieren auf Kompetenzanforderungen. Geschlossene Schulen kön- der irrigen Annahme eines in seiner Größe feststehen- nen also in der Tat sehr langfristige negative Konse- den volkswirtschaftlichen »Kuchens«. Aber der Kuchen quenzen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen schrumpft, wenn alle ein geringeres Bildungsniveau haben. erreichen. Die gesamte Volkswirtschaft leidet, nicht zuletzt durch höhere Belastungen der sozialen Siche- Die Erfahrungen der Kurzschuljahre rungssysteme und ausfallender Steuereinnahmen für gesellschaftliche Aufgaben. Die Erfahrungen der deutschen Kurzschuljahre aus den 1960er Jahren zeigen, dass selbst ein vorab ge- DIREKTE ERKENNTNISSE ZU DEN AUSWIRKUNGEN planter Unterrichtsausfall Spuren hinterlässt, wenn GESCHLOSSENER SCHULEN er länger anhält. In der Nachkriegszeit begann das Schuljahr in den meisten Bundesländern im Frühling. Die bisher zitierten Studien befassen sich vor allem Um den Termin des Schuljahresbeginns deutschland- mit den wirtschaftlichen Auswirkungen von Kompe- weit auf den Spätsommer zu vereinheitlichen, wurden ifo Schnelldienst 6 / 2020 73. Jahrgang 10. Juni 2020 41
FORSCHUNGSERGEBNISSE 1966/1967 in vielen Bundesländern zwei Kurzschul- nung von rund 10% einer Standardabweichung.13 Ge- jahre durchgeführt: das erste reichte von April bis No- schlossene Schulen bedeuten also nicht nur Stillstand, vember 1966, das zweite von Dezember 1966 bis Juli sondern starken Rückschritt. Dieser Kompetenzverlust 1967. Die Auswirkungen dieser Kurzschuljahre werden ist in Mathematik besonders stark ausgeprägt. Bei den in der aktuellen Literatur zusammen mit denen der im Lesekompetenzen erleiden Schüler*innen aus benach- gleichen Zeitraum in vielen Bundesländern umgesetz- teiligten Verhältnissen ebenfalls einen ausgeprägten ten Verlängerung der Schulpflicht von acht auf neun Kompetenzverlust. Demgegenüber wachsen die Lese- Jahre analysiert. kompetenzen von Schüler*innen aus sozioökonomisch Anhand der deutschen PIAAC-Daten zeigt sich, besser gestellten Verhältnissen über die Sommerferien dass die von den beiden Kurzschuljahren betroffenen sogar leicht an. Diese Unterschiede im Kompetenzver- Schüler*innen in der Tat insgesamt ein dreiviertel Jahr lust während der Sommerferien in den USA sind für weniger Unterricht erhalten haben (siehe Hampf 2019, einen gehörigen Anteil der sich im Laufe des Schul- Tab. 3). Dieser Verlust lässt sich auch langfristig noch lebens ergebenden ausgeprägten sozioökonomischen in den Kompetenzen der betroffenen Schüler*innen Leistungsunterschiede verantwortlich. ablesen: Noch im Alter von Anfang 50 bis Ende 60 Insgesamt zeigen die Erfahrungen verschiede- fallen die mathematischen Kompetenzen aufgrund ner Fälle von anhaltenden Schulschließungen – sei der beiden Kurzschuljahre um rund ein Viertel einer es aufgrund von Streiks, von Kurzschuljahren oder Standardabweichung niedriger aus (siehe Hampf 2019, von langen Sommerferien –, dass sich ausbleibender Tab. 4). Schulunterricht negativ auf die langfristigen Chancen Die Kurzschuljahre haben langfristig nicht nur der betroffenen Kinder und Jugendlichen auswirkt. die Kompetenzen, sondern auch die am Arbeits- Gerade die Erfahrungen der langen Sommerferien markt erzielten Einkommen verringert. Anhand des deuten auch darauf hin, dass Schulschließungen die Datensatzes »Qualifikation und Berufsverlauf« zeigt Schere der Kompetenzentwicklung auseinandergehen sich, dass die von den Kurzschuljahren betroffenen lassen. Daraus ergibt sich die große Gefahr, dass durch Schüler*innen in ihrem Erwerbsleben ein um durch- die Schulschließungen die gesellschaftliche Ungleich- schnittlich rund 5% geringeres Erwerbseinkommen heit in Zukunft noch weiter ansteigt. erzielten (siehe Cygan-Rehm 2018, Tab. 4).12 Auch in diesem Fall ist es also so, dass ausgefallene Schul- SCHLUSSFOLGERUNGEN zeit langfristig deutlich negative Effekte nach sich gezogen hat. Durch die aufgrund der Corona-Pandemie geschlos- senen Schulen fand für nahezu alle Schüler*innen in Kompetenzverluste in den Sommerferien der ersten Jahreshälfte 2020 wochen- bis monate- lang kein geregelter Unterricht statt. Auch wenn nun Weitere Erkenntnisse über die negativen Auswirkungen nach und nach die meisten Kinder und Jugendlichen geschlossener Schulen stammen schließlich aus Unter- zumindest phasenweise wieder in die Schule gehen suchungen der Kompetenzentwicklung während langer können, sollten die hohen Folgekosten ausbleiben- Sommerferien. Diese Effekte wurden vor allem für die den Lernens bewusst sein, wenn es um die konkrete USA untersucht, wo die Sommerferien mit zwei bis Ausgestaltung des gemischten Präsenz- und Zuhau- drei Monaten besonders lang sind. Dazu hat eine ganze selernens geht und wenn es etwa aufgrund von neu Literatur die Wissensstände von Schüler*innen sowohl auftretenden Infektionen lokal oder regional wieder zu Beginn als auch zu Ende der Sommerferien erhoben. zu Unterrichtsausfällen kommt. Die Ergebnisse zeigen nicht nur die große Bedeutung Grob gesprochen zeigt die bildungsökonomische geschlossener Schulen für die Kompetenzentwicklung Forschung, dass jedes Schuljahr an zusätzlichem Ler- der Kinder und Jugendlichen, die zumeist mit summer nen das Lebenseinkommen im Durchschnitt um rund learning loss oder summer setback bezeichnet wird. Sie 10% erhöht. Dementsprechend würde beispielsweise legen auch eklatante Unterschiede des sommerlichen ein Unterrichtsausfall, der einem Drittel eines Schul- Lernverlustes zwischen Kindern aus unterschiedlichen jahres an verlorenem Lernen entspricht, das spätere sozioökonomischen Hintergründen und zwischen lern- Erwerbseinkommen der betroffenen Schüler*innen schwachen und -starken Schüler*innen offen. um rund 3–4% verringern. Diese langfristigen Folge- Im Durchschnitt erleiden Schüler*innen über die kosten ausbleibenden Lernens fallen zusätzlich zu Sommermonate Kompetenzverluste in der Größenord- den umfangreichen zukünftigen Belastungen durch die Corona-Pandemie an, die aufgrund der massi- 12 Interessanterweise ergibt sich bei einer gemeinsamen Betrachtung ven neuen Staatsverschuldung durch die aktuellen der Variation in der Schulzeit durch Kurzschuljahre und erhöhte Pflichtschuljahre für die betroffenen Personen eine Ertragsrate von staatlichen Hilfsmaßnahmen entstehen. Neben den 8,4% höherem Einkommen pro zusätzlichem Bildungsjahr (siehe Cyg- hier betonten wirtschaftlichen Auswirkungen der ko- an-Rehm 2018, Tab. 7, Panel N) – ganz ähnlich dem oben berichteten 13 allgemeinen Befund, dass zusätzliche Bildungsjahre in Deutschland Für Überblicksartikel siehe beispielsweise Cooper et al. (1996) mit 9,5% höheren Erwerbseinkommen einhergehen. Die neueren Be- sowie Alexander, Pitcock und Boulay (2016). Wichtige Beiträge dieser funde zeigen, dass die fehlende Evidenz für langfristige Effekte der Literatur stammen etwa von Heyns (1978), Downey, von Hippel und Kurzschuljahre in einer früheren Studie von Pischke (2007) möglicher- Broh (2004) sowie Alexander, Entwisle und Olson (2007), ein aktuel- weise eher methodologischen Umständen geschuldet ist. ler Beitrag ist etwa McEachin und Atteberry (2017). 42 ifo Schnelldienst 6 / 2020 73. Jahrgang 10. Juni 2020
FORSCHUNGSERGEBNISSE gnitiven Kompetenzverluste entstehen auch weitere Card, D. (2001), »Estimating the return to schooling: Progress on some persistent econometric problems«, Econometrica 69(5), 1127–1160. wichtige Folgekosten aufgrund der Einschränkungen Chetty, R., J. N. Friedman, N. Hilger, E. Saez, D. Whitmore Schanzenbach in der sozial-emotionalen Entwicklung der Kinder und und D. Yagan (2011), »How does your kindergarten classroom affect your Jugendlichen und der großen psychischen Belastung earnings? Evidence from Project STAR«, Quarterly Journal of Economics 126(4), 1593–1660. vieler Familien. Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass Kinder Cooper, H., B. Nye, K. Charlton, J. Lindsay und S. Greathouse (1996), »The effects of summer vacation on achievement test scores: A narra- aus benachteiligten Verhältnissen und lernschwache tive and meta-analytic review«, Review of Educational Research 66(3), Schüler*innen mit der Phase des Zuhauselernens be- 227–268. sonders schwer zurechtkommen. Aufgrund der sehr Cygan-Rehm, K. (2018), »Is additional schooling worthless? Revising the zero returns to compulsory schooling in Germany«, CESifo Working Pa- unterschiedlichen Belastung drohen die Schulschlie- per 7191, CESifo, München. ßungen zu einer großen Belastung für die Chancen- Danzer, A. M., N. Danzer, C. Felfe de Ormeno, C. K. Spieß, S. Wiederhold gleichheit in der Bildung zu werden und die Ungleich- und L. Woessmann (2020), Bildung ermöglichen! Unterricht und frühkind- liches Lernen trotz teilgeschlossener Schulen und Kitas, Bildungsökono- heit in unserer Gesellschaft zu vergrößern. mischer Aufruf, verfügbar unter: https://www.ifo.de/DocDL/2020_05_04_ Deshalb ist es so enorm wichtig, dass es gerade Wößmann_et_al.pdf, aufgerufen 5. Mai 2020. jetzt zu einem effektiven Lernen für alle Kinder und Downey, D. B., P. T. von Hippel und B. A. Broh (2004), »Are schools the great equalizer? Cognitive inequality during the summer months and Jugendlichen in einem Mix aus Distanz- und Präsenz the school year”, American Sociological Review 69(5), 613–635. unterricht kommt. Was dabei zu bedenken ist, hat Flossmann, A. L. und W. Pohlmeier (2006), »Causal returns to education: kürzlich der bildungsökonomische Aufruf »Bildung A survey on empirical evidence for Germany«, Jahrbücher für National- ökonomie und Statistik 226(1), 6–23. ermöglichen! Unterricht und frühkindliches Lernen Gunderson, M. und P. Oreopoulos (2020), »Returns to education in de- trotz teilgeschlossener Schulen und Kitas« betont, veloped countries«, in: S. Bradley und C. Green (Hrsg.), The Economics of der von über 90 zu Bildungsthemen arbeitenden Öko- Education: A Comprehensive Overview, Academic Press, London, 39–51. nom*innen unterzeichnet wurde (siehe Danzer et al. Hampf, F. (2019), »The effect of compulsory schooling on skills: Evi- dence from a reform in Germany«, ifo Working Paper 313, ifo Institut, 2020). Er beschreibt konkrete Maßnahmen, um schu- München. lische Bildung in angepasstem Format sofort für alle Hampf, F., S. Wiederhold und L. Woessmann (2017), »Skills, earnings, Altersgruppen anzubieten – von der Verbesserung des and employment: exploring causality in the estimation of returns to skills«, Large-scale Assessments in Education 5(12), 1–30. Distanzlernens über die Teilöffnung von Schulen für Hanushek, E. A., G. Schwerdt, S. Wiederhold und L. Woessmann (2015), alle Kinder und Jugendliche bis zur Anpassung der »Returns to skills around the world: Evidence from PIAAC«, European Lehrpläne des kommenden Schuljahres. Gerade weil Economic Review 73, 103–130. der Schulbesuch auch auf längere Sicht nur in einge- Hanushek, E. A., G. Schwerdt, S. Wiederhold und L. Woessmann (2017), »Coping with change: International differences in the returns to skills«, schränkter Form möglich sein wird, sollten die gravie- Economic Letters 153, 15–19. renden Folgekosten ausbleibenden Lernens bedacht Hanushek, E. A. und L. Woessmann (2008), »The role of cognitive skills in und umfassende Maßnahmen ergriffen werden, damit economic development«, Journal of Economic Literature 46(3), 607–668. Lernen überall wieder stattfindet. Hanushek, E. A. und L. Woessmann (2011), »The economics of internati- onal differences in educational achievement«, in: E. A. Hanushek, S. Machin und L. 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