Fortbildungskonzept für Kursleitungen und Dozierende im Rahmen der ergänzenden Integrationsmaßnahmen für Spätaussiedler - Didaktisches Konzept ...

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Fortbildungskonzept für Kursleitungen und Dozierende im Rahmen der ergänzenden Integrationsmaßnahmen für Spätaussiedler - Didaktisches Konzept ...
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           Bundesamt für Migration und
           Flüchtlinge (BAMF)
           Fortbildungskonzept für
           Kursleitungen und
           Dozierende im Rahmen
           der ergänzenden
           Integrationsmaßnahmen
           für Spätaussiedler

           Didaktisches Konzept
           April 2021
Fortbildungskonzept für Kursleitungen und Dozierende im Rahmen der ergänzenden Integrationsmaßnahmen für Spätaussiedler - Didaktisches Konzept ...
Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge (BAMF)

Fortbildungskonzept für
Kursleitungen und
Dozierende im Rahmen
der ergänzenden
Integrationsmaßnahmen
für Spätaussiedler

Didaktisches Konzept
April 2021
Syspons GmbH
Prinzenstraße 84
10969 Berlin

Dr. Christoph Emminghaus
Geschäftsführer

Milena Nikolaus
Beraterin

Saskia Röhle
Beraterin

© Syspons 2021. All rights reserved.
Inhalt

1      Einleitung ............................................................................................. 4
2      Fortbildungskonzept ............................................................................ 5
    2.1    Zielsetzung und Zielgruppe der Fortbildung ...........................................................5
    2.2    Umfang und Umsetzung der Fortbildung ................................................................5
    2.3    Methodisch-didaktische Umsetzung der Fortbildung ..............................................6
    2.4    Aufbau und Inhalte der Fortbildung .......................................................................7
      2.4.1 Aufbau der Fortbildung ........................................................................................... 7
      2.4.2 Inhalte der Fortbildung ........................................................................................... 8
      Modul 1: Best practise – Erfahrungsaustausch ...................................................................... 8
      Modul 2: Didaktik und Methodik für „Gemeinsam unterwegs“ ................................................. 9
      Modul 3: Virtuelle Formate und digitale Medien................................................................... 11
      Modul 4: Rolle der Dozierenden: Kommunikation und Moderation ......................................... 12
      Modul 5: Fachvorträge ..................................................................................................... 13

3      Verlaufsplan ....................................................................................... 14
    3.1       Präsenz-Fortbildung .............................................................................................14

4      Anhang: Materialien Pilotierung im Online-Format............................. 18
1 Einleitung
Spätaussiedlerinnen    und    Spätaussiedler   sowie    ihre    Familienangehörigen      können    laut
Bundesvertriebenengesetz „weitere Integrationshilfen“ erhalten (§ 9 Abs. 4 BVFG). Auf dieser Grundlage
fördert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) seit 2006 bundesweit eine
Integrationsmaßnahme gemäß § 9 Abs. 4 BVFG. Dieses Angebot ergänzt den Integrations- und
Orientierungskurs. Es dient dazu, Ressourcen der Teilnehmenden zu aktivieren und Selbstwirksamkeit
sowie eigenverantwortliches Handeln zu fördern.

Das Kurskonzept sowie der Modulkatalog für diese Maßnahme wurden 2019/20 im Rahmen einer
Bedarfsanalyse und Neukonzeption überprüft und weiterentwickelt. Als Ergebnis ist das Konzept
„Gemeinsam unterwegs: Identität, Anerkennung, Begegnung“ entstanden, auf Grundlage dessen die
Förderung seit Januar 2020 erfolgt. Dieses Konzept zeichnet sich aus durch mehr Flexibilität in der
inhaltlichen modularen Gestaltung und eine teilweise neue Schwerpunktsetzung sowie überarbeitete
Fördermodalitäten, die ebenfalls eine flexiblere Maßnahmengestaltung und -durchführung ermöglichen.

Damit dieses Konzept erfolgreich umgesetzt wird und eine Reflexion der Umsetzungspraxis stattfinden
kann, sollen Lehrkräfte der Maßnahme künftig die Möglichkeit haben, an einer jährlichen, bundesweiten
Fortbildungsveranstaltung teilzunehmen. Diese soll insbesondere Formate für den Erfahrungsaustausch
anbieten, methodisch-didaktische Anregungen vermitteln und inhaltliche Impulse geben.

Vor diesem Hintergrund wurde die Syspons GmbH vom BAMF damit beauftragt, ein Konzept für die
Fortbildungsveranstaltung zu entwickeln und erproben. Das vorliegende Konzept basiert auf den
Bedarfen der Dozierenden und ist mit dem Kurskonzept und dem Modulkatalog der Maßnahme
„Gemeinsam unterwegs: Identität, Anerkennung, Begegnung“ abgestimmt. Es ist aus einem
partizipativen Entwicklungsprozess entstanden, in den Dozierende von „Gemeinsam unterwegs“ in
hohem Maße eingebunden wurden, um die bedarfsgerechte Ausgestaltung sicherzustellen: zunächst
wurden Fortbildungsbedarfe der Dozierenden über Einzelgespräche erfasst. Anschließend wurde ein
Konzeptentwurf entwickelt und mit den Dozierenden in Fokusgruppen abgestimmt. Dieser wurde in zwei
Pilotfortbildungen mit unterschiedlichen Gruppen erprobt. Nach der praktischen Erprobung hatten
Dozierende die Möglichkeit direkt und in einem gesonderten Fokusgruppentermin Rückmeldungen zu
geben. Zusätzlich wurde eine Didaktikexpertin zur Qualitätssicherung des Konzeptes eingebunden. Das
aus diesem Prozess entstandene Konzept dient als Grundlage für künftige Fortbildungsveranstaltungen,
wobei die Module jeweils flexibel ausgestaltet werden können. Hierbei ist insbesondere eine starke
Teilnehmenden- und Praxisorientierung zu beachten.

Kapitel: Einleitung                                                                        Seite 4 | 23
2 Fortbildungskonzept

2.1           Zielsetzung und Zielgruppe der Fortbildung
Die Fortbildung hat das Ziel, die Kursleitungen und Dozierenden 1 der vom BAMF geförderten
Integrationsmaßnahme „Gemeinsam unterwegs: Identität, Anerkennung, Begegnung“ darin zu
unterstützen, die Maßnahme sowohl methodisch als auch inhaltlich qualitativ hochwertig umzusetzen.
Inhaltlich kommt den Themenschwerpunkten „Identität und Biografie“ sowie „Vielfalt in
Deutschland“ dabei eine besondere Bedeutung zu, da es sich hierbei um Basismodule handelt, die zu
jeder Maßnahme gehören. Darüber hinaus können je nach den Bedarfen der Teilnehmenden weitere
Themen der Maßnahme besprochen werden. Weiterhin soll die Fortbildung methodisch-didaktische
Anregungen und Raum zum Erfahrungsaustausch bieten. Ferner werden ausgewählte Inhalte des
Modulkatalogs von „Gemeinsam unterwegs“ durch Inputs von Fachpersonen der jeweiligen
Themenbereiche vorgestellt.

Zielgruppe der Fortbildungen sind die Dozierenden der oben erwähnten Maßnahme.2 Sie wurden bei der
Entwicklung des Fortbildungskonzepts eng eingebunden, um dieses bedarfsgerecht zu gestalten. Die
Dozierenden führen die Kurse in der Regel als freie Mitarbeitende bei einem der rund 20 Maßnahmen-
Träger durch. Sie sind häufig selbst Spätaussiedlerinnen oder Spätaussiedler und kennen die
Lebenssituationen und Bedarfe der Teilnehmenden gut. Da viele von ihnen sowohl den
russischsprachigen Kulturraum als auch die deutsche Kultur kennen und beide Sprachen sprechen,
können sie eine Brückenfunktion übernehmen und so die (nachträgliche) Integration der Teilnehmenden
in Deutschland unterstützen. Die meisten Dozierenden verfügen über – teils langjährige – Erfahrung im
Unterrichten. Daneben gibt es aber auch Dozierende ohne Lehrerfahrung oder pädagogischen
Hintergrund. Diese Heterogenität der Zielgruppe ist bei der Durchführung der Fortbildung zu beachten.

2.2           Umfang und Umsetzung der Fortbildung
Die Fortbildung soll als jährliche, bundesweite Veranstaltung angeboten werden und ist – soweit möglich
- als Präsenzveranstaltung durchzuführen, um einen intensiven Austausch zwischen den Dozierenden
zu ermöglichen. Fahrtkosten für die Anreise werden entsprechend des Bundereisekostengesetzes
übernommen. Verpflegungs- und Übernachtungskosten können ebenfalls erstattet werden.

Die Fortbildung umfasst zwei Fortbildungstage à 8 Unterrichtseinheiten (UE, 1 UE=45 Minuten), z.B.
Tag 1 von 10-17 Uhr und Tag 2 von 9-16 Uhr (einschließlich jeweils einer Stunde Mittagspause). Der
Gesamtumfang der Fortbildung liegt damit bei 16 UE. Sofern erforderlich kann die Fortbildung alternativ
auch im Online-Format umgesetzt werden.3 In diesem Fall sollte die Fortbildung in Rücksicht auf die
Besonderheiten virtuellen Lernens (z.B. geringere Konzentrationsspanne) auf drei Tage ausgeweitet
werden (z.B. drei Tage von 9:30 bis 14:30 Uhr einschließlich einer Stunde Mittagspause). Der
Gesamtumfang der Fortbildung ändert sich dadurch nicht. Das vorliegende Konzept umfasst einen
detaillierten exemplarischen Ablaufplan sowohl für die Durchführung als Präsenzveranstaltung als auch
als Online-Fortbildung.

Im Sinne einer produktiven Arbeitsatmosphäre sollte die Gruppengröße bei maximal 12 Dozierenden
liegen. Der Fortbildungszeitraum sollte möglichst so gewählt werden, dass er vor der Durchführung der
Maßnahmen im aktuellen Jahr liegt. Die Dozierenden werden vom durchführenden Träger zu der
Fortbildung eingeladen und um Anmeldung gebeten. Dozierende können wiederholt an der Fortbildung
teilnehmen (siehe auch 2.4.2). Im Vorfeld der Veranstaltung erhalten die Dozierenden einen
Fortbildungsplan, der Angaben zum genauen zeitlichen Rahmen sowie dem Ablauf enthält. Dozierende

1 Der Einfachheit halber ist folgend lediglich von „Dozierenden“ die Rede. Damit sind alle Kursleitungen und Dozierenden gemeint, die Lehrkräfte der Maßnahme
„Gemeinsam unterwegs: Identität, Anerkennung, Begegnung“ sind.
2 Eine Teilnahme interessierter Projektleitungen ist ebenfalls möglich.
3 Die Erprobung der Fortbilung fand aufgrund der COVID-19 Pandemie im Online-Format statt.

Kapitel: Fortbildungskonzept                                                                                                                  Seite 5 | 23
sollten zum Zeitpunkt der Durchführung bereits mit dem Konzept und Modulkatalog von „Gemeinsam
unterwegs“ vertraut sein und diesen bei der Durchführung der Fortbildung zur Hand haben.4

2.3          Methodisch-didaktische Umsetzung der Fortbildung
Für die Umsetzung der Maßnahme „Gemeinsam unterwegs“ gelten die folgenden fünf methodisch-
didaktischen Prinzipien:

     •     Teilnehmendenorientierung

     •     Methodenvielfalt

     •     Wechselnde Sozialformen bzw. Unterrichtsbeziehungen

     •     Handlungs- und Subjektorientierung

     •     Multiperspektivische Themenaufbereitung

Diese Prinzipien sind auch für die Fortbildung von zentraler Bedeutung. Zum einen wird mit den
Dozierenden erarbeitet, wie sie die Prinzipien in der Maßnahme umsetzen können (z.B. durch die
Besprechung verschiedener Unterrichtsmethoden im Sinne des Prinzips Methodenvielfalt). Zum anderen
werden die Prinzipien auch in der Fortbildung angewendet. Auf diese Weise erfolgt ein doppelter
Lernprozess: über das direkt Erarbeitete und Vermittelte sowie dessen Art der Vermittlung.

Die Teilnehmendenorientierung ist in der Fortbildung dadurch gegeben, dass die Dozierenden das
Fortbildungskonzept aktiv mitgestaltet haben. Die Inhalte und der Aufbau der Fortbildung entsprechen
somit den Bedarfen der Dozierenden. Weiterhin umfasst der Aspekt der Teilnehmendenorientierung,
dass sämtliche Inhalte in der Fortbildung mit einem Praxisbezug vermittelt werden. Das heißt, es werden
beispielsweise konkrete Unterrichtssituationen oder Erfahrungen, die die Dozierenden mit der
Maßnahme gemacht haben, besprochen. Die konkrete Ausgestaltung der Inhalte innerhalb der
Fortbildungsmodule ist flexibel und kann jährlich entsprechend der aktuellen Bedürfnisse angepasst
werden. Hierfür bieten sich beispielsweise jährliche Kurzbefragungen der Dozierenden an.

Der Methodenvielfalt und wechselnden Sozialformen werden in der Fortbildung Rechnung getragen,
indem zwischen Phasen im Plenum, Kleingruppen und Einzelarbeit variiert sowie verschiedene Methoden
eingesetzt werden.

Im Sinne der Handlungs- und Subjektorientierung kommt den Dozierenden in der Fortbildung eine
zentrale Rolle zu. Sie werden aktiv miteingebunden, indem sie ihre Erfahrungen mit den anderen
Dozierenden teilen und sich zu Lösungsansätzen für bestehende Herausforderungen austauschen
(kollegiale Beratung). Weiterhin können Dozierende kurze Inputs, z.B. zu bewährten Methoden, geben.

Durch die aktive Einbindung der Dozierenden sowie den Einbezug unterschiedlicher Fachpersonen wird
zudem erreicht, dass die behandelten Themen aus verschiedenen Sichtweisen beleuchtet und
unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt werden (Multiperspektivische Themenaufbereitung).

Weiterhin wird in der Fortbildung für ausgewählte Inhalte die Logik des „Golden Circles“ von Simon
Sinek genutzt. Demnach wird zunächst die Frage beantwortet, warum das Thema relevant ist,
anschließend wird erarbeitet, wie das Thema angegangen werden kann und zum Schluss, was die
Dozierenden konkret tun müssen, um die erwünschten Resultate zu erzielen. Übertragen auf das Thema
„Moderation“ (siehe Fortbildungsmodul 4) bedeutet das beispielsweise folgenden Ablauf:

     1. Warum ist eine gute Moderation wichtig? (Ggf. was sind diesbezüglich Chancen und Gefahren?)

     2. Wie sieht eine gute Moderation aus? (Leitlinien und Moderationstechniken)

4Konzept und Modulkatalog sind hier unter „Downloads“ abrufbar:
https://www.bamf.de/DE/Themen/Integration/TraegerLehrFachkraefte/TraegerProjektfoerderung/Spaetaussiedlermassnahmen/spaetaussiedlermassnahmen-
node.html;jsessionid=ADC03338E77669EF704CCCB4D21818BA.internet551#a_283896_2

Kapitel: Fortbildungskonzept                                                                                                     Seite 6 | 23
3. Was sollte ich in für mich als Moderator*in herausfordernden Situationen konkret tun?
           (Besprechung konkreter Fallbeispiele)

Darüber hinaus zeichnet sich die Fortbildung durch eine ausgeprägte Praxisnähe aus. Sämtliche Inhalte
werden nicht nur theoretisch, sondern immer im direkten Bezug zu der Maßnahme „Gemeinsam
unterwegs“ vermittelt, beispielsweise durch die gemeinsame Arbeit an praktischen Fallbeispielen. Die
Dozierenden können das in der Fortbildung Gelernte so direkt bei der Umsetzung der Maßnahmen
anwenden.

2.4              Aufbau und Inhalte der Fortbildung
Das Fortbildungskonzept wurde unter besonderer Berücksichtigung der Wünsche und Bedarfe der
Dozierenden entwickelt. Diese wurden im Rahmen einer mehrstufigen Bedarfsanalyse und unter
Anwendung verschiedener Methoden ermittelt (explorative Interviews, Tiefeninterviews, Fokusgruppen,
Erprobung des Konzepts). Hierbei zeigte sich ein großes Interesse am Austausch mit anderen
Dozierenden. Darüber hinaus wurde der Wunsch nach methodisch-didaktischen Inhalten – insbesondere
dem Kennenlernen neuer Methoden – geäußert. Hinsichtlich thematischer Inhalte ist das Interesse
individuell unterschiedlich, was unter anderem durch die verschiedenen fachlichen Hintergründe und
Vorerfahrung der Dozierenden begründet ist.

Die Ergebnisse der Bedarfsanalyse wurden mit den Rahmenvorgaben des BAMF verknüpft und daraus
eine Fortbildung mit fünf Modulen konzipiert. Nachfolgend werden der Aufbau und die Inhalte der
einzelnen Fortbildungsmodule detailliert beschrieben.

2.4.1              Aufbau der Fortbildung
Die Fortbildung ist modular aufgebaut und setzt sich aus folgenden fünf Modulen zusammen:

        •      Modul 1: Best practise – Erfahrungsaustausch (5 UE)5

        •      Modul 2: Didaktik und Methodik für „Gemeinsam unterwegs“ (6 UE)

        •      Modul 3: Virtuelle Formate und digitale Medien (2 UE)

        •      Modul 4: Rolle der Dozierenden: Kommunikation und Moderation (2 UE)

        •      Modul 5: Fachvorträge (1 UE)

Der Gesamtumfang der Fortbildung liegt damit bei 16 UE.

5   Ca. eine UE des Moduls 1 ist für die Einführung, das Kennenlernen und die Abschlussrunde in der Fortbildung vorgesehen.

Kapitel: Fortbildungskonzept                                                                                                  Seite 7 | 23
Abbildung 1: Fortbildungsmodule

                                              M3: Virtuelle Formate und
                                                   digitale Medien
         M1: Best practise –
        Erfahrungsaustausch                   M4: Rolle der Dozierenden:
                                                 Kommunikation und
                                                      Moderation

                                                    M5: Fachvorträge

   M2: Didaktik und Methodik
  für „Gemeinsam unterwegs“

2.4.2     Inhalte der Fortbildung
Im Folgenden werden die Inhalte der einzelnen Fortbildungsmodule beschrieben und Lernziele dieser
definiert. Dabei ist zu beachten, dass in der Fortbildung jährlich unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt
werden können und sollten, da dieselben Dozierenden wiederholt an der Fortbildung teilnehmen werden.
Die Gestaltung der konkreten Inhalte ist damit im Rahmen der genannten Lernziele flexibel.

Modul 1: Best practise – Erfahrungsaustausch
Ein zentraler Bestandteil der Fortbildung ist der Austausch zwischen den Dozierenden. Aufgrund ihrer
teils langjährigen Erfahrung können sie die Fortbildung maßgeblich bereichern. In jedem der
Fortbildungsmodule werden daher die aktive Teilnahme und der Austausch zwischen den Dozierenden
angeregt. Darüber hinaus wird das vorhandene Potenzial genutzt, indem in der Fortbildung mit dem
Fortbildungsmodul 1 ein strukturierter Raum speziell für den Erfahrungsaustausch und das Teilen guter
Unterrichtspraktiken geschaffen wird. Auf diese Weise können die Dozierenden voneinander lernen und
die Qualität der Maßnahmen insgesamt gesteigert werden. Durch den Austausch soll eine über die
Fortbildung hinaus gehende Vernetzung der Dozierenden gefördert werden. Die dabei entstehenden
Synergieeffekte können den zukünftigen Vorbereitungsaufwand im Zusammenhang mit der Maßnahme
für die Dozierenden verringern.

Die Bedarfserhebung ergab, dass einige Dozierende im Austausch mit anderen Dozierenden desselben
Trägers stehen und diesen als sehr wertvoll empfinden. Dagegen ist der Austausch mit Lehrkräften
anderer Träger, die ebenfalls die Maßnahme „Gemeinsam unterwegs“ durchführen bisher gering. Die
Offenheit und das Interesse an einem trägerübergreifenden Austausch sind aber insgesamt sehr hoch.
Danach befragt, zu welchen Themen sich die Dozierenden austauschen möchten, gaben sie an, sich
gerne zu generellen Umsetzungserfahrungen und Unterrichtsideen sowie Methoden und Materialien
(Arbeitsblätter, Lehrbücher etc.), austauschen zu wollen. Die Dozierenden möchten erfahren, wie
andere Träger an die allgemeine Maßnahmengestaltung (z.B. Wahl der Module) und bestimmte Themen
herangehen (z.B. Suche und Auswahl von Materialien), welche Methoden und Unterrichtsformen sie
nutzen und wie sie mit Teilnehmenden der Maßnahme interagieren. Dabei möchten sie ihre Ansätze
miteinander vergleichen und den gemeinsamen Erfahrungsschatz für die eigene Praxis nutzen.

Ein weiterer Bedarf der Dozierenden besteht darin, sich im Rahmen der Fortbildung mit dem BAMF
auszutauschen, z.B. zu den Hintergründen und der Entwicklung der Maßnahme sowie der konkreten
Ausgestaltung dieser durch Träger und Lehrkräfte (z.B. Vorgaben zur Umsetzung). Dieser Austausch
soll ebenfalls im Rahmen dieses Fortbildungsmoduls stattfinden.

Hieraus leiten sich folgende Lernziele ab:

Kapitel: Fortbildungskonzept                                                                Seite 8 | 23
•   Lernziel 1: Die Dozierenden haben ihre bisherige Umsetzungspraxis reflektiert.

   •   Lernziel 2. Die Dozierenden haben von ihren Kolleginnen und Kollegen Anregungen und
       Impulse für die Umsetzung der Maßnahme erhalten.

   •   Lernziel 2: Die Dozierenden konnten im Dialog mit Ansprechpartnerinnen/Ansprechpartnern
       des BAMF offene Fragen zur Anwendung des Konzepts „Gemeinsam unterwegs“ klären.

An den Bedarfen der Dozierenden anknüpfend, wird das Fortbildungsmodul in zwei Blöcke aufgeteilt: in
einem ersten Schritt soll ein offener Austausch zu Umsetzungserfahrungen und -ansätzen stattfinden.
An dieser Stelle ist auch der Austausch mit dem BAMF vorgesehen, um grundsätzliche Fragen zur
Umsetzung der Maßnahme zu Beginn zu klären. Dieser Block ist somit als Einstieg in die Fortbildung
vorgesehen, um diesen zum einen zu erleichtern und zum anderen hier aufgeworfene Aspekte im
weiteren Verlauf mitdenken und auf Beispiele aus der Praxis der Dozierenden zurückgreifen zu können.
Der zweite Block ist am Ende der Fortbildung angesiedelt. Er soll die Möglichkeit zu einem konkreteren
Austausch zu angewandten Methoden und Materialien, auch angeregt durch die Impulse der Fortbildung,
bieten. Zusammen mit den Dozierenden kann beispielsweise eine Übersicht zu geeigneten Materialien
(z.B. Materialtypen, Quellen, Strategien zur Materialbeschaffung) und Methoden (z.B. genutzte
Sozialformen und Unterrichtsansätze) erstellt werden. Auch kann hier eine tiefergehende Diskussion der
im ersten Teil aufgeworfenen Aspekte stattfinden, wie beispielsweise die Übertragbarkeit der
diskutierten Ansätze auf unterschiedliche Kontexte der Träger. Weiterhin können sich die Dozierenden
gegenseitig Tipps geben und zum Umgang mit herausfordernden Situationen beraten (kollegiale
Beratung).

Modul 2: Didaktik und Methodik für „Gemeinsam unterwegs“
Im Rahmen der Bedarfsanalyse zeigte sich, dass die meisten Dozierenden bereits über reichlich
Lehrerfahrung verfügen und routiniert Kurse im Bereich der Erwachsenenbildung umsetzen. Gleichzeitig
liegt in einzelnen Fällen erst wenig Unterrichtserfahrung vor. Die Fortbildung muss beiden Zielgruppen
gerecht werden. So wird zum einen auf zentrale didaktische Grundlagen eingegangen und zum anderen
vorhandenes Wissen vertieft und erweitert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf letzterem. Insbesondere
die Komponente „Unterrichtsmethoden“, wird von den Dozierenden als zentral erachtet.

Inhaltlich soll in der Fortbildung den Themen der Grundlagenmodule „Identität und Biografie“ sowie
„Vielfalt in Deutschland“ eine besondere Bedeutung zukommen. Zusätzlich können entsprechend der
Bedarfe der Dozierenden weitere Themen aufgegriffen werden, die aktuell relevant sind. Die inhaltliche
Breite der Maßnahmen-Module ermöglicht es, innerhalb der Module Themen zu variieren und bei jeder
Fortbildung unterschiedliche Aspekte zu beleuchten. Da von Seiten der Dozierenden jedoch nicht der
Wunsch nach einer rein inhaltlichen Auseinandersetzung mit diesen Themen geäußert wurde, werden
sie nicht in gesonderten Fortbildungsmodulen behandelt, sondern in Verbindung mit didaktischen und
methodischen Aspekten im Fortbildungsmodul 2.

Die Verknüpfung von fachlichen und methodischen Inhalten hat den Vorteil, dass eine hohe Praxisnähe
gegeben ist. Das Fortbildungsmodul 2 hat den Zweck, den Dozierenden Strategien und Methoden an
die Hand zu geben, mit denen sie die methodisch-didaktischen Prinzipien, die im Modulkatalog der
Maßnahme „Gemeinsam unterwegs“ beschrieben sind, bestmöglich umsetzen können. Daraus ergeben
sich folgende Lernziele:

   •   Lernziel 1: Die Dozierenden sind mit grundlegenden Ansätzen der Unterrichtsplanung vertraut
       (inkl. Sozialformen bzw. Unterrichtsbeziehungen).

   •   Lernziel 2: Die Dozierenden kennen vielfältige Methoden und Ansätze, mit denen sie die
       Maßnahme „Gemeinsam unterwegs“ abwechslungsreich (Methodenvielfalt) und entsprechend
       der Bedarfe der Teilnehmenden umsetzen können (Handlungs- und Subjektorientierung,
       Teilnehmendenorientierung).

   •   Lernziel 3: Die Dozierenden kennen Methoden, mit denen sie in der Maßnahme „Gemeinsam
       unterwegs“ verschiedene Sichtweisen der Teilnehmenden einholen und diese zu einem

Kapitel: Fortbildungskonzept                                                              Seite 9 | 23
Nachvollziehen anderer Sichtweisen (Perspektivwechsel) anregen können (multiperspektivische
       Themenaufbereitung).

Konkret werden entsprechend der Bedarfe der Dozierenden im Fortbildungsmodul 2 folgende Themen
behandelt:

Unterrichtsplanung und -struktur

Um auf die Bedarfe von Dozierenden mit geringer Lehrerfahrung einzugehen, werden zunächst
grundlegende Aspekte der Unterrichtsplanung besprochen. Beispielsweise wird die Struktur eines
Unterrichtsverlaufsplans vorgestellt. Weiterhin werden beispielhafte Unterrichtssequenzen für die
Grundlagenmodule der Maßnahme (Identität und Biografie, Vielfalt in Deutschland) erarbeitet und
gemeinsam diskutiert. Auch Rollenspiele zur Simulation der konkreten Unterrichtssituation können
hierbei zum Einsatz kommen. Die erfahreneren Dozierenden können an dieser Stelle ihr Wissen
weitergeben und gleichzeitig eigene Vorgehensweisen kritisch hinterfragen sowie ihre Kenntnisse der
Unterrichtsplanung durch neue Impulse bereichern.

In der Bedarfsanalyse unterstrichen Dozierende, dass Sie mit einer hohen Flexibilität planen und die
konkrete Maßnahmenstruktur häufig stark von den Teilnehmenden gesteuert wird. Daher wird in der
Fortbildung bei dem Thema Unterrichtsplanung und -struktur ein besonderes Augenmerk auf eine
flexible Handhabung von Verlaufsplänen im Sinne der Teilnehmendenorientierung gelegt.

Unterrichtsmethoden

Eines der zentralen Prinzipien zur Umsetzung der Maßnahme „Gemeinsam unterwegs“ ist die
Methodenvielfalt. Von vielen Dozierenden wurde der Wunsch geäußert, neue Methoden kennenzulernen.
Hier setzt die Fortbildung an, indem ausgewählte Methoden vorgestellt und diskutiert werden. Dabei ist
neben einer Vorstellung von Methoden durch die Durchführenden denkbar, dass auch Dozierende
Methoden vorstellen, die sich bei ihren bisherigen Kursen bewährt haben.

Im Rahmen der Erprobung wurden entsprechend der Bedarfe der Dozierenden folgende
Unterrichtsmethoden behandelt: Rollenspiele, Brief an sich selbst, Methoden zum Perspektivwechsel,
Sprachspiele. Es sollten jährlich neue Methoden in den Methodenkoffer aufgenommen werden, sodass
das Methodenrepertoire der Dozierenden immer größer wird. Es müssen jedoch nicht in jedem Jahr alle
Methoden ausgetauscht werden – Methoden können erneut behandelt werden, um diese noch genauer
zu beleuchten oder um mehr Beispiele zu finden, z.B. für die Rubrik „Sprachspiele“. Die Methoden
werden in Bezug zu den Grundlagenmodulen der Maßnahme (Identität und Biografie, Vielfalt in
Deutschland) besprochen. Sie können von den Dozierenden aber auch für die Umsetzung anderer
Module verwendet werden.

Optional können an dieser Stelle auch Methoden durch die Dozierenden vorgestellt werden.

Am Ende des Fortbildungsmoduls verfügen die Dozierenden über einen „Methodenkoffer“, aus dem sie
flexibel und entsprechend der Bedarfe der Zielgruppe geeignete Methoden zur Umsetzung der
Maßnahme auswählen können. Darüber hinaus wissen sie, was bei den einzelnen Methoden beachtet
werden muss, um sie wirkungsvoll einzusetzen.

Kapitel: Fortbildungskonzept                                                             Seite 10 | 23
Abbildung 2: Methodenkoffer "Gemeinsam unterwegs"

Unterrichtsansätze und -techniken

Das Fortbildungskonzept sieht weiterhin vor, dass den Dozierenden jährlich ein ausgewählter
methodischer Ansatz/ eine Unterrichtstechnik vorgestellt wird, der ihre Umsetzung der Maßnahme
„Gemeinsam unterwegs“ qualitativ bereichert. Im Folgenden werden beispielhaft zwei denkbare
Ansätze/Techniken skizziert, die im Rahmen des Fortbildungsmoduls 2 vorgestellt werden können.

      •     Integriertes Fach- und Sprachlernen:

      Die Teilnehmenden der Maßnahme „Gemeinsam unterwegs“ leben in der Regel zwar schon mehrere
      Jahre in Deutschland, haben aber dennoch häufig Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache. Die
      Dozierenden beschrieben bei den Teilnehmenden zum einen eine generelle Unsicherheit und
      Hemmung, auf Deutsch zu sprechen und zum anderen die konkrete Nachfrage nach
      Grammatikthemen. Die Maßnahme „Gemeinsam unterwegs“ ist kein Deutschkurs und kann diesen
      auch nicht ersetzen, jedoch ist es im Sinne der Teilnehmendenorientierung sinnvoll, sprachliche
      Aspekte in den Unterricht miteinzubinden. Hierfür bietet sich der Ansatz des Integrierten Fach- und
      Sprachlernens (IFSL)6 an. Dabei handelt es sich um einen innovativen Ansatz aus dem Bereich der
      beruflichen Qualifizierung, bei dem Elemente des Fach- und Sprachlernens miteinander kombiniert
      werden.

      In der Fortbildung können die Grundzüge des Ansatzes vermittelt und anhand konkreter Beispiele
      aufgezeigt werden, wie sprachliche und fachliche Inhalte in den Maßnahmen gezielt miteinander
      verknüpft werden können.

      •     Visualisierungstechniken:

      Bei der Bedarfserhebung wurde die Frage geäußert, wie Informationen und Materialien am besten
      für die Zielgruppe aufbereitet werden können. Wie kann beispielsweise der Begriff der Partizipation
      heruntergebrochen und den Teilnehmenden verständlich vermittelt werden? Hier anknüpfend
      können zum Beispiel Visualisierungstechniken oder andere Ansätze zur Aufbereitung und
      Vermittlung von Informationen behandelt werden.

Modul 3: Virtuelle Formate und digitale Medien
Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie gewinnen virtuelle Formate zunehmend an Bedeutung. Die
Bedarfsanalyse hat gezeigt, dass sowohl auf Ebene vieler Dozierender als auch auf Ebene der
Teilnehmenden große Unsicherheiten und zum Teil auch Hemmungen bezüglich der Nutzung digitaler

6 Weitere Informationen zum IFSL finden Sie unter https://www.netzwerk-iq.de/foerderprogramm-iq/fachstellen/fachstelle-berufsbezogenes-deutsch/integriertes-
fach-und-sprachlernen und http://www.deutsch-am-arbeitsplatz.de/integriertes-fach-und-sprachlernen/integriertes-fach-und-sprachlernen.html

Kapitel: Fortbildungskonzept                                                                                                            Seite 11 | 23
Medien bestehen. In diesem Sinne gilt es, Berührungsängste abzubauen und einen Zugang zu virtuellen
Formaten und digitalen Medien zu schaffen.

Hier setzt die Fortbildung an, indem ausgewählte Formate und Programme behandelt werden.
Dozierende wünschen sich hier sowohl die Funktion und Nutzung gängiger Programme zur Gestaltung
des Online-Unterrichts zu erlernen (z.B. Zoom), wie auch ergänzende Tools kennenzulernen (z.B. Mural
zur Dokumentation von Ergebnissen, VHS-Lernportal als Lerninstrument). Zudem kann auf die
Besonderheiten des virtuellen Lernens eingegangen und geeignete Methoden für virtuelle Formate
vorgestellt werden, mit einem besonderen Fokus auf eine dynamische Unterrichtsgestaltung (z.B.
Teilnehmendenorientierung und interaktive Methoden im virtuellen Raum). Ebenso können hybride
Formate zur zielführenden Verknüpfung von Präsenzunterricht und Onlinekomponenten Gegenstand der
Fortbildung sein. Weiterhin kann aufgezeigt werden, wie Dozierende Lernprozesse zur Nutzung digitaler
Formate und Medien bei Teilnehmenden der Maßnahme begleiten können (Medientraining). Konkret
können dabei Themen wie potenzielle Gefahren im Umgang mit digitalen Medien, beispielsweise
hinsichtlich des Datenschutzes, behandelt werden.

Dabei ist ein zentrales Anliegen der Dozierenden, die praktische Anwendung unterschiedlicher virtueller
Formate und digitaler Medien in der Fortbildung zu erlernen. Somit sollte ein besonderes Augenmerk
auf praktische Trainings gelegt werden, in Programmen und Formaten, die für die Maßnahme zielführend
genutzt werden können. Dafür wäre die Fortbildung dementsprechend vorzubereiten: Teilnehmende
müssten ihren Laptop bzw. ein Tablet zum Fortbildungstermin mitbringen oder der Fortbildungsträger
müsste Endgeräte für die Fortbildung zur Verfügung stellen. Im Sinne der Teilnehmendenorientierung
wäre es sinnvoll, die konkreten Inhalte der Trainings mit den Dozierenden im Vorfeld jedes
Fortbildungstermins abzustimmen (siehe hierzu auch 2.3).

Für das Fortbildungsmodul 3 werden dementsprechend folgende Lernziele definiert:

    •   Lernziel 1: Die Dozierenden sind mit virtuellen Formaten und digitalen Medien vertraut und
        kennen geeignete Methoden für den „virtuellen Raum“.

    •   Lernziel 2: Die Dozierenden verfügen über Ansätze, um die Teilnehmenden im Umgang mit
        virtuellen Formaten und digitalen Medien zu unterstützen.

Modul 4: Rolle der Dozierenden: Kommunikation und Moderation
Ein qualitativ hochwertiger Unterricht zeichnet sich nicht zuletzt dadurch aus, dass Dozierende sich ihrer
Rolle in der Gestaltung der Maßnahmen bewusst sind und zielgerichtet mit Teilnehmenden
kommunizieren. Die Teilnehmenden der Maßnahme „Gemeinsam unterwegs“ sind in ihrer
Zusammensetzung in der Regel recht heterogen, beispielweise bezüglich ihres Alters, ihres
Bildungshintergrundes und dem Jahr der Einreise nach Deutschland. Damit verbunden sind
unterschiedliche Bedürfnisse und Sichtweisen, die im Rahmen der Maßnahme deutlich werden. Zudem
sind einige Kursthemen wie das Thema Identität und Biografie, Diversität oder politische Themen
emotional aufgeladen. In der Bedarfsanalyse berichteten Dozierende von teils sehr hitzigen,
emotionsgeladenen Debatten. Dozierende äußerten, dass Sie im Rahmen der Fortbildung gern Methoden
für den Umgang mit sensiblen Themen und Konfliktsituationen behandeln möchten. Ein angemessener
Umgang mit solchen Situationen erfordert, dass Dozierende zunächst ihre Rolle reflektieren (z.B. wie
verhalte ich mich in kontroversen Debatten? Wie spreche ich schwierige Themen an?) und über
außerordentlich gute Kommunikationskompetenzen verfügen (z.B. wie finde ich den richtigen Ton, um
Teilnehmende mit unterschiedlichen Sichtweisen anzusprechen und einzubinden?). Von den Fähigkeiten
der Dozierenden hängt es ab, ob eine hitzige Debatte im Streit endet oder mit gegenseitigem
Verständnis und einer Erweiterung der eigenen Perspektive. Auch unabhängig schwieriger Situationen
müssen Dozierende sensibel mit Teilnehmenden kommunizieren und Bedarfe erkennen können (z.B.
Stimmungen der Teilnehmenden einfangen).

In der Fortbildung wird auf den bereits vorhandenen Kompetenzen der Dozierenden aufgebaut. Jährlich
können im Rahmen des Fortbildungsmoduls unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. So kann
beispielsweise eine Reflektion der eigenen Rolle angeregt, Prinzipien guter Moderation und
Diskussionsleitung besprochen, anhand von Fallbeispielen konkrete Lösungsansätze für schwierige

Kapitel: Fortbildungskonzept                                                                Seite 12 | 23
Unterrichtssituationen erarbeitet oder das Thema interkulturelle Kommunikation behandelt werden. In
diesem Rahmen können Moderations-, Konfliktmanagement- oder Trainings im Bereich interkulturelle
Kompetenzen stattfinden. Damit werden folgende Lernziele verfolgt:

   •   Lernziel 1: Die Dozierenden sind sich ihrer Rolle als Dozierende und der damit verbundenen
       Verantwortung und Aufgaben bewusst.

   •   Lernziel 2: Die Dozierenden kennen Prinzipien guter Moderation und Diskussionsleitung.

   •   Lernziel 3: Die Dozierenden kennen Handlungsmöglichkeiten für schwierige
       Unterrichtssituationen (z.B. Umgang mit kontroversen Positionen), die in der Maßnahme
       „Gemeinsam unterwegs“ auftreten können.

   •   Lernziel 4: Die Dozierenden verfügen über interkulturelle Kompetenzen, die für eine
       kultursensible Maßnahmenumsetzung hilfreich sind.

Wir empfehlen, in jedem Jahr ein oder mehrere Lernziele auszuwählen und entsprechende
Schwerpunkte in dem Modul zu setzen.

Modul 5: Fachvorträge
Die Bedarfserhebung zeigte, dass Interesse an einer fachlichen Weiterqualifizierung zu den Themen der
Wahlmodule von „Gemeinsam unterwegs“ besteht. Eine ausführliche Behandlung aller Wahlmodule
würde den zeitlichen Rahmen der Fortbildung sprengen. Um dennoch dem Wunsch der Dozierenden
nach fachlichen Inputs nachzukommen, werden ein bis zwei Fachpersonen eingeladen, die im Rahmen
der Fortbildung Fachvorträge zu ausgewählten Themen halten und die Fragen der Dozierenden
beantworten. Da die Themenwünsche der befragten Dozierenden recht unterschiedlich waren, könnten
– je nach Teilnehmendenzahl – zwei Fachvorträge parallel angeboten werden. Die Dozierenden können
dann das Thema wählen, das sie am meisten interessiert. Entsprechend der Rückmeldungen der
Dozierenden sind Fachvorträge zu folgenden Themen denkbar:

   •   Bürokratie im Alltag, z.B. wie sind Kranken-, Renten- und Sozialversicherungssysteme in
       Deutschland strukturiert, wie funktioniert die Grundsicherung

   •   Medientraining, z.B. „Fake News“ erkennen, interessante und verlässliche Quellen finden

   •   Diversität und Interkulturalität, Antidiskriminierung (z.B. Nutzen gendergerechter Sprache)

   •   Politische Bildung, z.B. Struktur und Funktionsweise des deutschen politischen Systems

   •   Stärkung der Erziehungskompetenz und Bildungssystem in Deutschland, z.B. Rolle der Eltern
       und Rolle des Staats, Kommunikation in der Familie

   •   Geschichte, z.B. Geschichtsaufarbeitung      vor   dem    Hintergrund   der   Geschichte      der
       Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

   •   Religion, z.B. Überblick zu verschiedenen Religionen

Auch an dieser Stelle könnte jährlich abgefragt werden, welche Themen sich die Dozierenden für den
Fachvorträge wünschen (siehe 2.3). Eine Variante, um die Fachvorträge möglichst zielgruppennah
auszurichten, kann darin bestehen, dass Dozierende vor der Fortbildung die Möglichkeit haben, den
jeweiligen Fachpersonen Fragen zukommen zu lassen- so können die Fachpersonen sich ein Bild der
Erkenntnisinteressen machen und ihren Vortrag daran ausrichten. Darüber hinaus ist zu empfehlen,
dass der Fortbildungsträger vor Durchführung des Moduls Rücksprache mit den Fachpersonen hält.
Dabei wären Informationen zur Zielgruppe der Fortbildung wie auch der Ausrichtung der Maßnahme
„Gemeinsam unterwegs“ zu vermitteln, damit die Vorträge möglichst passgenau gestaltet werden
können. Entsprechend der Bedarfe ergibt sich folgendes Lernziel für Fortbildungsmodul 5:

   •   Lernziel 1: Die Dozierenden haben ihr Fachwissen zu einem ausgewählten Thema des
       Modulkatalogs erweitert.

Kapitel: Fortbildungskonzept                                                            Seite 13 | 23
3 Verlaufsplan

3.1      Präsenz-Fortbildung
Die Präsenzfortbildung umfasst zwei Tage à 8 UE (plus jeweils 1 Stunde Mittagspause). In Abbildung 3
ist ein exemplarischer Ablauf im Überblick dargestellt und in Tabelle 1 ein detaillierter Verlaufsplan.

Abbildung 3: Exemplarischer Ablauf der Präsenz-Fortbildung

     Zeit                     Tag 1                 Zeit                      Tag 2
                                                      9:00
                                                                       M3: Virtuelle Formate
      10:00                                                             und digitale Medien

                        M1a: Best practise –
                                                      10:45               M4: Rolle der
                        Erfahrungsaustausch
                                                                          Dozierenden:
                                                                        Kommunikation und
                                                                           Moderation
      12:00                Mittagspause
                                                      12:15                 Mittagspause
      13:00
                                                      13:15
                                                                         M5: Fachvorträge

                          M2: Didaktik und            14:00
                                                                       M1b: Best practise –
                           Methodik für
                                                                       Erfahrungsaustausch
                           „Gemeinsam
                            unterwegs“
                                                      15:15

      17:45

Kapitel: Verlaufsplan                                                                    Seite 14 | 23
Tabelle 1: Exemplarischer Ablaufplan Präsenzfortbildung

Tag 1

Zeit       Dauer    Thema                       Ablauf                                                                                       Methode/Sozialform

10:00      10‘      Begrüßung und Einstieg       - Begrüßung und Vorstellung der Durchführenden                                              Präsentation im Plenum
                                                 - Vorstellung der Agenda

10:10      20‘      Kennenlernen                 - Lebendige Statistik: Die Dozierenden sortieren sich nach bestimmten Merkmalen in          Plenum – lebendige
                                                   einer Reihe im Raum, z.B. Alphabetisch nach den Vornamen, Jahre der                       Statistik
                                                   Unterrichtserfahrung etc.
                                                 - Stuhlkreis: Eine Person steht in der Mitte und formuliert einen Satz beginnend mit        Plenum - Stuhlkreis
                                                   „Alle die“, z.B. „Alle, die schon einmal das Modul xy durchgeführt haben“. Alle
                                                   Dozierende, auf die dies zutrifft, müssen aufstehen und den Platz wechseln. Die
                                                   Person in der Mitte setzt sich auf einen frei gewordenen Stuhl. Anschließend steht eine
                                                   neue Person in der Mitte und der Ablauf beginnt von vorn.

10:30      45‘      Austauschrunde mit dem       - Optional: Einleitung/Input BAMF                                                           Plenum
                    BAMF                         - Teilnehmende stellen ihre Fragen an das BAMF, BAMF antwortet

11:15      45‘      Modul 1a: Best practice –   Vorbereitung: Dozierende im Vorfeld der Fortbildung bitten, ihre Lieblingsmaterialien        Plenum
                    Erfahrungsaustausch         mitzubringen und auszulegen, sodass sich andere Dozierende diese im Verlauf der              Diskussion in Kleingruppen
                                                Fortbildung anschauen können.
                                                                                                                                             Präsentation und
                                                 - Kurze Einführung                                                                          gemeinsame Bearbeitung
                                                 - Diskussion individueller Umsetzungserfahrungen anhand von Leitfragen                      eines Whiteboards im
                                                 - Vorstellung der Diskussionsergebnisse und Erstellung einer Mind-Map, die die              Plenum
                                                   Umsetzungserfahrungen der Gruppe abbildet

12:00      60‘      Mittagspause

13:00      60‘      Modul 2: Didaktik und        - Kurze Einführung zu Unterrichtsplanung und -struktur                                      Plenum
                    Methodik für die             - Vorstellung des „Methodenkoffers“
                    Themenbereiche Identität
                    und Vielfalt

14:00      90‘      Modul 2: Didaktik und        - Gruppengespräche: Die Dozierenden diskutieren in Gruppen, welche Methode sie für          Gruppenarbeit
                    Methodik für die               welche Themen anwenden würden und warum                                                   Präsentation und
                    Themenbereiche Identität     - Vorstellung der Ergebnisse der Gruppengespräche im Plenum
                    und Vielfalt                                                                                                             Diskussion im Plenum
                                                 - Ggf. Vorstellung weiterer Methoden durch die Dozierenden
                                                 - Gruppenarbeit: Erarbeitung von kurzen Unterrichtssequenzen: Die Dozierenden               Gruppenarbeit
                                                   erarbeiten kurze Unterrichtssequenzen unter Einbeziehung der Methoden aus dem
                                                   Methodenkoffer. Ihre Planung halten sie in einem Verlaufsplan fest.

Kapitel: Verlaufsplan                                                                         Seite 15 | 23
15:30      60‘      Modul 2: Didaktik und         - „Marktplatz Unterrichtssequenzen“: Unterrichtssequenzen (Verlaufspläne) liegen an        Plenum
                    Methodik für die                verschiedenen Stationen aus. Die Dozierenden gehen umher und schauen sich die
                    Themenbereiche Identität        Ergebnisse an und kommentieren diese schriftlich auf ausliegenden Postern
                    und Vielfalt                  - Vorstellung und Diskussion der Unterrichtssequenzen

16:30      60‘      Modul 2: Didaktik und         - Input: Integriertes Fach- und Sprachlernen                                               Präsentation im Plenum
                    Methodik für die              - Übung in Kleingruppen                                                                    Kleingruppen
                    Themenbereiche Identität
                    und Vielfalt                  - Auswertung der Übung                                                                     Austausch im Plenum

17:30      15‘      Abschlussrunde                - Reflektion des ersten Tages im Stuhlkreis

17:45               Ende der Veranstaltung

Tag 2

Zeit       Dauer    Thema                        Ablauf                                                                                      Methode/Sozialform

9:00       15‘      Begrüßung und Ankommen         - Begrüßung und Vorstellung der Agenda                                                    Austausch im Plenum
                                                   - Ggf. Klärung offener Fragen vom Vortag
                                                   -   Ggf. Warm-up Übung

09:15      90‘      Modul 3: Virtuelle Formate     - Gemeinsame Reflexion: Präsenzunterricht vs. virtueller Unterricht – wo liegen die       Vorstellung und Austausch
                    und digitale Medien              Unterschiede? Was folgt daraus für die Gestaltung von Online-Unterricht?                im Plenum
                                                   -   Gute Praxis: Vorstellung und Austausch zu passenden Ansätzen und Methoden für
                                                        die Maßnahme „Gemeinsam unterwegs“

10:45      90‘      Modul 4: Rolle der             - Reflexion: Meine Rolle als Dozent*in                                                    Austausch im Plenum
                    Dozierenden:                   - Input und Diskussion: Was macht eine*n gute*n Moderator*in aus?
                    Kommunikation und
                    Moderation                     - Individuelle Reflexion: Welche Situation fällt Ihnen ein, die in der Maßnahme für Sie
                                                     als Moderator*in besonders herausfordernd war? (falls den Dozierenden keine
                                                     Situationen einfallen, Vorgabe von Fallbeispielen)
                                                                                                                                             Kleingruppen
                                                   - Kleingruppen: Vorstellung der herausfordernden Situationen und Besprechung von
                                                     Handlungsoptionen/Lösungsansätzen; Einübung als Rollenspiel                             Plenum

                                                   - Auswertung der Ergebnisse im Plenum (inkl. Vorführung der Situationen als
                                                     Rollenspiele)
                                                   - Input: Zusammenfassung und Tipps für die Moderation von Diskussionen

12:15      60‘      Mittagspause

13:15      45‘      Modul 5: Fachvorträge        1-2 Vorträge zu unterschiedlichen Themen des Modulkatalogs durch Fachpersonen oder          Vortrag im Plenum
                                                 zur Anwendung des Maßnahmenkonzepts durch das BAMF mit anschließender Fragerunde

14:00      60‘      Modul 1b: Best practise –    Vorbereitung: Dozierende bitten, ihre Lieblingsmaterialien bereitzuhalten, um sie ggf.      Austausch in wechselnden
                    Erfahrungsaustausch          anderen Dozierenden zu zeigen.                                                              Tandems

Kapitel: Verlaufsplan                                                                           Seite 16 | 23
- Diskussionen im „Speed-Dating“-Format zu Methoden und Materialien entlang
                                                     vorgegebener Leitfragen
                                                   - Diskussion der Erkenntnisse aus dem Speed-Dating im Plenum
                                                   - Ergebnisse werden durch Fortbildungsleitung entlang der diskutierten Kategorien
                                                     systematisiert

15:00       15‘     Feedback und Abschluss         - Feedbackrunde                                                                     Austausch im Plenum

15:15               Ende der Veranstaltung
Anmerkung: Je nach Bedarf der Teilnehmenden können weitere, kurze Pausen/Auflockerungsübungen gemacht werden.

Kapitel: Verlaufsplan                                                                        Seite 17 | 23
4 Anhang: Materialien Pilotierung im Online-
        Format
Nachfolgend sind die für die Pilotfortbildungen, welche aufgrund der COVID-19 Pandemie im Online-
Format stattfinden mussten, genutzten Materialien beigefügt.

    •   Hinweise zur Online-Fortbildung (inklusive Verlaufsplan)

    •   PPT-Foliensatz

    •   Arbeitsblätter

Die Materialien dienen der Illustration und sind durch den künftigen Fortbildungsträger jährlich
anzupassen.

Hinweise zur Online-Fortbildung

In Rücksicht auf die Besonderheiten virtuellen Lernens, insbesondere im Hinblick auf Motivation und
Konzentration, haben wir uns dafür entschieden, die Onlineversion der Fortbildungen auf drei Tage mit
einer Fortbildungszeit von jeweils 4 Zeitstunden (5 UE und 15 Min) (zzgl. 1 Stunde Mittagspause)
auszuweiten.

Zur Wahl eines passenden Programms für die Durchführung der Online-Fortbildung wurde die in Tabelle
2 angeführte Übersicht genutzt. Sie enthält eine Aufstellung benötigter Funktionen, die aus unserer
Sicht für eine interaktive und zielführende Fortbildung notwendig sind. Dazu gehören zum Beispiel die
Möglichkeit der virtuellen Gruppenarbeit, die gemeinsame Bearbeitung von Whiteboards und eine Chat-
Funktion.

Tabelle 2: Vergleich von Online-Konferenzsystemen

                                                                                       Adobe
                                                                     Big Blue
Anforderung                       Cisco Webex         Zoom                            Connect
                                                                      Button
                                                                                      Meetings
Präsentation von Folien               ✓                 ✓                ✓                 ✓
Bildschirm teilen                     ✓                 ✓                ✓                 ✓
Zeigerfunktion (zum
Erklären, Lenken der                 (✓)*              (✓)*              ✓                 ✓
Aufmerksamkeit)
Gemeinsame Beschriftung
                                      ✓                 ✓                ✓                 ✓
von Whiteboards im Plenum
Integrierte Breakout-
                                      ✓                 ✓                ✓                 ✓
Rooms/Gruppenarbeitsräume
Vorbereitung von
Gruppenräumen
                                       -                 -               -                 ✓
(Aufgabenstellung und
Materialien bereitstellen)
Gemeinsame Bearbeitung
von Dokumenten in den                 -**              -**              -**                ✓
Gruppenräumen
Präsentation der in den
Gruppenräumen erarbeiteten           -***              -***            -***                ✓
Ergebnisse im Plenum
Chatfunktion (Gruppenchat
                                      ✓                 ✓                ✓                 ✓
und privater Chat)
Umfrage-Funktion                      ✓                 ✓                ✓                 ✓

Kapitel: Anhang: Materialien Pilotierung im Online-Format                               Seite 18 | 23
Bewertung der
Niedrigschwelligkeit des                     Sehr gut              Sehr gut                  gut                    gut
Programms
*Nur über die Funktion „Bildschirm teilen“

**Nur über die Funktion „Bildschirm teilen“ – hierfür müsste in jeder Kleingruppe ein Moderator/Moderatorin eingesetzt werden.

***Nicht direkt möglich, kann aber realisiert werden, indem in jeder Kleingruppe ein Moderator/Moderatorin Ergebnisse festhält und
diese anschließend über die Funktion „Bildschirm teilen“ im Plenum anzeigt.

Zu den technischen Voraussetzungen für die Teilnahme an einer Online-Fortbildung zählen ein PC/
Laptop oder Tablet mit Internetanschluss sowie ein funktionsfähiges Mikrofon, Lautsprecher und eine
Kamera. Es kann entweder die im Gerät integrierte Technik oder ein Headset und/oder eine separate
Kamera verwendet werden.

Es besteht sowohl die Möglichkeit, beim erstmaligen Betreten des virtuellen Fortbildungsraumes die
entsprechende Anwendung zu installieren und darüber teilzunehmen, als auch ohne die Anwendung
über den Browser beizutreten. Gegebenenfalls muss der Flash Player aktiviert werden.

Die Dozierenden erhielten eine Woche vor Fortbildungsbeginn per E-Mail den Link zum virtuellen
Fortbildungsraum sowie eine Anleitung und Hinweise zu den technischen Voraussetzungen und
Rahmenbedingungen der Fortbildung. Um einen technisch reibungslosen Fortbildungsablauf zu
gewährleisten, wurde ein Technik-Check angeboten, wobei sich die Dozierenden im Vorfeld mit der
Technik und der genutzten Plattform vertraut machen konnten.

In Abbildung 4 ist der Ablauf der Fortbildung im Onlineformat dargestellt und in Tabelle 3 der zugehörige
detaillierte Verlaufsplan. Die Pläne entsprechen dem Ablauf in der Erprobung. Anschließend wurden noch
einige Anpassungen am Konzept vorgenommen. Der Umfang der einzelnen Module weicht in den
folgenden Plänen daher leicht von den Angaben in Kapitel 2.4.1 ab.

Abbildung 4: Ablauf der Online-Fortbildung

Kapitel: Anhang: Materialien Pilotierung im Online-Format                                                        Seite 19 | 23
Tabelle 3: Exemplarischer Ablaufplan Online-Fortbildung

Tag 1

Zeit     Dauer   Thema                        Ablauf                                                                                 Methode/Sozialform

9:30     15‘     Begrüßung und Einstieg        - Begrüßung und Vorstellung der Durchführenden                                        Präsentation im Plenum
                                               - Technische Hinweise zum virtuellen Fortbildungsraum und Technik-Check
                                               - Vorstellung der Agenda

9:45     30‘     Kennenlernen                  - Die Dozierenden beantworten folgende Frage über eine Umfrage:                       Plenum
                                                            -   Wie viele Kurse haben Sie im Rahmen der Maßnahme schon
                                                                durchgeführt? (noch keinen, 1, 2, 3, mehr als 3)
                                               - Die Dozierenden stellen sich der Reihe nach vor (es beginnt der/diejenige mit der
                                                 geringsten Kursanzahl und es endet der/diejenige mit der meisten Erfahrung). Die
                                                 Vorstellung erfolgt anhand der Beantwortung der folgenden Fragen:
                                                            -   Wie ist Ihr Name?
                                                            -   Bei welchem Träger und an welchem Ort führen Sie die Maßnahme
                                                                „Gemeinsam unterwegs“ durch?
                                                            -   Was ist Ihre schönste Erinnerung an die Maßnahme?

10:15    45‘     Modul 1a: Best practise –     - Kurze Einführung                                                                    Plenum
                 Erfahrungsaustausch           - Diskussion individueller Umsetzungserfahrungen anhand von Leitfragen, inklusive     Diskussion in Kleingruppen
                                                 Austausch zu den genutzten Unterrichtsmaterialien                                   Präsentation und
                                               - Vorstellung der Diskussionsergebnisse und Erstellung einer Mind-Map, die die        gemeinsame Bearbeitung
                                                 Umsetzungserfahrungen der Gruppe abbildet                                           eines Whiteboards im
                                                                                                                                     Plenum

11:00    60‘     Modul 2: Didaktik und         - Kurze Einführung zu Unterrichtsplanung und -struktur                                Präsentation und Austausch
                 Methodik für die              - Vorstellung des „Methodenkoffers“                                                   im Plenum
                 Themenbereiche Identität
                 und Vielfalt

12:00    60‘     Mittagspause

13:00    90‘     Modul 2: Didaktik und         - Gruppengespräche: Die Dozierenden diskutieren in Gruppen, welche Methode sie für    Gruppenarbeit
                 Methodik für die                welche Themen anwenden würden und warum.                                            Präsentation und
                 Themenbereiche Identität      - Vorstellung der Ergebnisse der Gruppengespräche im Plenum
                 und Vielfalt                                                                                                        Diskussion im Plenum
                                               - Ggf. Vorstellung weiterer Methoden durch die Dozierenden
                                               - Gruppenarbeit: Erarbeitung von kurzen Unterrichtssequenzen: Die Dozierenden         Gruppenarbeit
                                                 erarbeiten kurze Unterrichtssequenzen unter Einbeziehung der Methoden aus dem
                                                 Methodenkoffer. Ihre Planung halten sie in einem Verlaufsplan fest.

14:30            Ende der Veranstaltung

Kapitel: Anhang: Materialien Pilotierung im Online-Format                                    Seite 20 | 23
Tag 2

Zeit     Dauer   Thema                        Ablauf                                                                                     Methode/Sozialform

9:30     15‘     Begrüßung und Check-In        - Begrüßung und Vorstellung der Agenda                                                    Austausch im Plenum
                                               - Ggf. Warm-up Übung

9:45     60‘     Modul 2: Didaktik und         - Bei Bedarf: Klärung offener Fragen zum Vortag                                           Austausch im Plenum
                 Methodik für die              - „Marktplatz Unterrichtssequenzen“: Die Gruppen werden neu zusammengestellt. Jede        Kleingruppen
                 Themenbereiche Identität        Gruppe geht zu einem virtuellen „Marktstand“, wo sie eine Unterrichtssequenz einer
                 und Vielfalt                    anderen Gruppe findet. Die Gruppen bewerten die Sequenzen und teilen ihr Feedback
                                                 anschließend im Plenum.                                                                 Präsentation im Plenum

10:15    45‘     Modul 2: Didaktik und         - Input: Integriertes Fach- und Sprachlernen                                              Präsentation im Plenum
                 Methodik für die              - Übung in Kleingruppen                                                                   Kleingruppen
                 Themenbereiche Identität
                 und Vielfalt                  - Auswertung der Übung                                                                    Austausch im Plenum

11:30    30‘     Modul 3: Virtuelle Formate    - Gemeinsame Reflexion: Präsenzunterricht vs. virtueller Unterricht – wo liegen die       Vorstellung und Austausch
                 und digitale Medien             Unterschiede? Was folgt daraus für die Gestaltung von Online-Unterricht?                im Plenum

12:00    60‘     Mittagspause

13:00    60‘     Modul 3: Virtuelle Formate    - Gemeinsame Reflexion: Präsenzunterricht vs. virtueller Unterricht – wo liegen die       Vorstellung und Austausch
                 und digitale Medien             Unterschiede? Was folgt daraus für die Gestaltung von Online-Unterricht?                im Plenum
                                                 (Fortführung)                                                                           Kleingruppen
                                               - Gute Praxis: Austausch zu passenden Ansätzen und Methoden für die Maßnahme
                                                 „Gemeinsam unterwegs“

14:00    30‘     Modul 4: Rolle der            - Reflexion: Meine Rolle als Dozent*in                                                    Austausch im Plenum
                 Dozierenden:                  - Input und Diskussion: Was macht eine*n gute*n Moderator*in aus?
                 Kommunikation und
                 Moderation                    - Individuelle Reflexion: Welche Situation fällt Ihnen ein, die in der Maßnahme für Sie
                                                 als Moderator*in besonders herausfordernd war? (falls den Dozierenden keine
                                                 Situationen einfallen, Vorgabe von Fallbeispielen)

14:30            Ende der Veranstaltung

Kapitel: Anhang: Materialien Pilotierung im Online-Format                                     Seite 21 | 23
Tag 3

Zeit      Dauer   Thema                        Ablauf                                                                                  Methode/Sozialform

9:30      15‘     Begrüßung und Check-in         - Begrüßung und Vorstellung der Agenda                                                Austausch im Plenum

9:45      60‘     Modul 4: Rolle der             - Kleingruppen: Vorstellung der herausfordernden Situationen und Besprechung von      Kleingruppen
                  Dozierenden:                     Handlungsoptionen/Lösungsansätzen; Einübung als Rollenspiel                         Plenum
                  Kommunikation und              - Auswertung der Ergebnisse im Plenum (inkl. Vorführung der Situationen als
                  Moderation                       Rollenspiele)
                                                 - Input: Zusammenfassung und Tipps für die Moderation von Diskussionen

10:45     30`     Modul 5: Fachvorträge          - Austauschrunde mit dem BAMF                                                         Plenum

11:15     60‘     Modul 5: Fachvorträge          - 1-2 Vorträge zu unterschiedlichen Themen des Modulkatalogs durch Fachpersonen       Vortrag und Austausch im
                                                   oder zur Anwendung des Maßnahmenkonzepts durch das BAMF mit anschließender          Plenum
                                                   Fragerunde

12:15     60‘     Mittagspause

13:15     60‘     Modul 1b: Best practise –    Vorbereitung: Dozierende im Vorfeld der Fortbildung bitten, ihre Lieblingsmaterialien   Diskussion in wechselnden
                  Erfahrungsaustausch          herauszusuchen und an Tag 3 bereitzuhalten.                                             Zweiergruppen
                                                 - Diskussionen im „Speed-Dating“-Format zu Methoden und Materialien entlang           Diskussion und Austausch
                                                   vorgegebener Leitfragen
                                                                                                                                       im Plenum
                                                 - Diskussion der Erkenntnisse aus dem Speed-Dating im Plenum
                                                 - Ergebnisse werden durch Fortbildungsleitung entlang der diskutierten Kategorien
                                                   systematisiert

14:15     15‘     Feedback und Abschluss         - Feedbackrunde                                                                       Austausch im Plenum

14:30             Ende der Veranstaltung
Anmerkung: Je nach Bedarf der Teilnehmenden können weitere, kurze Pausen/Auflockerungsübungen gemacht werden.

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