Forum - Menschlichkeit - St. Marien Braunschweig

Die Seite wird erstellt Hein-Peter Reinhardt
 
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Forum - Menschlichkeit - St. Marien Braunschweig
Nr. 80   Nov. 2021 - Feb. 2022

Pfarrbrief der katholischen
Pfarrei St. Marien
mit St. Martin und Don Bosco

                                   forum
               Um das Titelbild einzufügen die
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                                 Das Wort „Forum“
                                 nicht vergessen!!!

      Anreißer I
    Menschlichkeit                                Anreißer II
                                                 Weihnachten
Forum - Menschlichkeit - St. Marien Braunschweig
KORREKTUR
Die Rechte des Titelbildes der Sommer-Ausgabe 2021 liegen - anders als verse-
hentlich angegeben - bei Angelika Geschke vom Mühlenverein Wendhausen.
Wir bitten um Entschuldigung.

               INHALT
                3   Vorwort
                4   Jesus von Nazareth – Die Menschlichkeit Gottes
                8   Menschlichkeit ist das A und O
               12   Menschlichkeit konkret
               14   Menschlichkeit in der Pflege
               15   Gottesdienste und Veranstaltungen
               16   Weihnachten - Gottesdienste
               18   Aus der Gemeinde
               19   Adventskonzert
               20   700 Jahre geübte Menschlichkeit
                    "Hinter Liebfrauen"
               24   Weihnachten - Gott, du bist so menschlich
               30   Sternsingen
               32   Weihnachtspäckchen für Inhaftierte
               33   Weltgebetstag
               34   Ein Buch zum neuen Kreuzweg
               35   Messdiener*innen in St. Marien und St. Martin
               37   Friedenslicht aus Betlehem
               38   Blitzlichter
               40   Kontakt

Impressum

V.i.S.d.P.:      Pfarrer Bernward Mnich
Redaktion:       Stefan Hain, Gisela Noske, Gisela Siebner, Jürgen Thiel, Annegred Thomas,
                 Bettina Vogler-Klages, Katharina Weiß, Willfried Weiß
Design:          Bernward Medien
Titelbild:       „Maria, Josef und das Jesuskind“ - Ausschnitt aus dem Krippenspielvideo 2020
Druck:           Druckhaus Harms - auf umweltschonendem Recycling-Papier
Auflage:         3700
Im Internet:     st-marien-braunschweig.de

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Beiträge sinngemäß zu kürzen.
Die nächste Ausgabe des FORUMs erscheint Ende Februar 2022.
Ihre Beiträge und Termine erbitten wir bis zum 15. Januar 2022.
Forum - Menschlichkeit - St. Marien Braunschweig
VORWORT

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Weihnachten – Menschwerdung – Menschlichkeit: Dieser Gedankengang war
wohl der Auslöser dafür, dass das Redaktionsteam das Thema Menschlichkeit
gewählt hat. Interessant war, dass beim Vorgespräch gleich eine Diskussion
darüber entstand, ob es denn einen Unterschied gäbe zwischen „Menschsein“
und „Menschlichkeit“. Deutlich wurde dabei schon, dass der Begriff Menschlich-
keit wohl stärker mit positiven Merkmalen besetzt ist als das bloße Menschsein.
Etwas pointiert wage ich einmal zu sagen: Das Menschsein unterscheidet uns
vom Tier; die Menschlichkeit kann uns von manchen Menschen unterscheiden…
Welche Rolle Menschlichkeit in verschiedenen Lebensbereichen spielt, darüber
berichten die verschiedenen Beiträge in dieser Ausgabe.
Menschlichkeit wird auch in den kommenden Wochen und Monaten eine zentra-
le Bedeutung im Zusammenleben der Menschen und in unserer Gesellschaft
haben. Noch immer ist die Corona-Pandemie nicht überwunden. Trotz aller
Bemühungen und aller Maßnahmen in der Vergangenheit ist die Situation jetzt
Mitte November nicht weniger herausfordernd als vor einem Jahr. Es wird in
nächster Zeit sehr wichtig sein, dass – und ich zitiere hier Stichworte, die ein
Arzt in der Braunschweiger Zeitung als Wunsch benannte – Respekt, Geduld,
Verständnis, Vertrauen, Umsicht, Einsicht und Rücksicht bewahrt werden!
In wenigen Wochen ist Weihnachten. Auch wenn wir vielleicht noch nicht genau
absehen können, wie es werden wird – es ist und bleibt das Fest, an dem wir
feiern, dass Gott Mensch geworden ist, um in Jesus von Nazareth unser Leben
mit uns zu teilen und uns in jeder konkreten Lebenssituation nahe zu sein. Got-
tes Menschwerdung bedeutet auch die Offenbarung von Gottes Menschlichkeit.
Ich freue mich, dass wir mit freundlicher Genehmigung des Autors einige medi-
tative Texte aus dem Buch von Heribert Arens „Gott, du bist so menschlich“
abdrucken dürfen. Mögen sie eine Anregung sein, das Geheimnis und die Be-
deutung von Weihnachten vielleicht wieder neu zu entdecken.
Wir wünschen Ihnen ein von Dankbarkeit und Freude erfülltes Weihnachtsfest
und dass Sie unter Gottes Segen zuversichtlich in das Neue Jahr gehen können.

            Ihr Pfarrer

                                                                               3
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MENSCHLICHKEIT

Jesus von Nazareth – Die Menschlichkeit Gottes

Von Pfarrer Bernward Mnich                unvollkommenen – Hinweise wollen
                                          eine Einladung sein, sich selbst einmal
„Weihnachten ist das Fest der             auf eine Spurensuche zu begeben, um
Menschwerdung Gottes.“ „Wir feiern,       die Menschlichkeit Gottes in Jesus zu
dass Gott Mensch geworden ist.“ Sol-      entdecken. Am besten, indem man
che und ähnliche Aussagen sind in der     selber die Bibel zur Hand nimmt und
Advents- und Weihnachtszeit in den        nachliest.
Gottesdiensten und in Adventsfeiern
immer wieder zu hören. Sie gehören        Jesus ist empathisch.
irgendwie schon zum gewohnten Vo-
kabular, das alle Jahre wieder Ver-       Mehrmals wird berichtet, dass Jesus
wendung findet. Dabei ist und bleibt es   im Blick auf die vielen Menschen, die
doch ein unfassbares Geheimnis, dass      zu ihm gekommen sind, Mitleid hat,
der unbegreifliche Gott uns mit seiner    weil sie müde und erschöpft sind und
ganzen Liebe und Zuwendung in dem         nichts mehr zu essen haben (Mt 9, 36;
konkreten Menschen Jesus von Naza-        Mt 14, 14; Mt 15, 32). Jesus hat ein
reth begegnen wollte.                     waches Empfinden für die Lebensmü-
                                          digkeit der Menschen, für die Erschöp-
Eines der Gebete zur Messfeier be-        fung derer, die von der Last ihres Le-
ginnt: „Gott, in Jesus von Nazareth       bens niedergedrückt sind, für den tie-
hast du der Welt den neuen Menschen       feren Hunger der Menschen nach Zu-
gegeben.“ Und im vierten Hochgebet        wendung, Halt und Orientierung.
heißt es: „Er hat wie wir als Mensch
gelebt, in allem uns gleich, außer der    Jesus achtet die Würde jedes Men-
Sünde.“ In Jesus können wir erken-        schen.
nen, wie Gott sich den Menschen wirk-
lich gedacht hat.                         Einmal zerren die Schriftgelehrten
                                          und Pharisäer eine Ehebrecherin wie
In ihm erscheint uns damit auch die       ein Objekt ihrer Selbstgerechtigkeit
Menschlichkeit Gottes.                    vor ihn hin. Sie wollen ihn zu einem
                                          Urteil zwingen, das sie gegen ihn ver-
Die Evangelien erzählen von vielen        wenden können. Aber Jesus entlarvt
Worten, Taten und Begegnungen Jesu,       ihre perfide Absicht auf entwaffnende
in denen diese Menschlichkeit auf-        Art und Weise und begegnet der Frau
leuchtet. Die folgenden – natürlich       unvoreingenommen und nicht verur-

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Forum - Menschlichkeit - St. Marien Braunschweig
teilend (Joh 8, 3-11). Bei dem verhass-                Jesus begegnet den Menschen mit
ten Oberzöllner Zachäus, der es wahr-                  Aufmerksamkeit und Wertschätzung.
scheinlich auch durch Betrügereien zu
beträchtlichem Reichtum gebracht hat                   Auch – in seiner Zeit völlig unüblich –
und der Jesus „nur mal sehen“ will,                    Frauen und Kindern (Mk 10, 13-16). Er
lädt er sich selber ein. Durch diese                   nimmt Frauen in die Schar der Jünger
Begegnung hilft er ihm zu einer heil-                  auf, die mit ihm unterwegs sind (Lk 8,
samen und befreienden Wende seines                     1-3). Er achtet liebevolle Gesten der
Lebens (Lk 19, 1-10). Jesus lässt sich                 Zuwendung, auch wenn sie gängige
nicht durch Vorurteile verleiten, er                   Konventionen und Tabus durchbre-
sieht hinter den Stempel, den man                      chen – etwa als eine als Sünderin
einem Menschen aufgedrückt hat und                     gebrandmarkte Frau bei einem Gast-
erkennt das Gute, das in einem Men-                    mahl ihre Tränen über seinen Füßen
schen steckt und zu dem er oder sie                    vergießt und sie mit wohlriechendem
fähig ist.                                             Öl salbt (Lk 7, 36-50); oder als ihm
                                                       kurz vor seinem Leiden eine Frau das
                                                       Haar mit äußerst teurem Nardenöl

      Jesus achtet die Würde jedes Menschen und blickt auch anders auf Frauen und Kinder als
       in seiner Zeit üblich. (Ausschnitt aus „Jesus und die Ehebrecherin“ von Lucas Cranach)

Foto: I, Sailko, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

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salbt und er sie gegen die Vorwürfe                          Mann mit einer gelähmten Hand (Mk 3,
der Umstehenden wegen der ver-                               1-6; Mt 12, 9-14). Er heilt einen Ge-
meintlichen Verschwendung in Schutz                          lähmten am Sabbat (Joh 5, 1-18) und
nimmt (Mk 14, 3-9). Jesus sieht nicht                        ebenso einen Blinden (Joh 9, 1-41).
nur das äußere Tun, sondern das, was                         Jesus stellt den Menschen über die
die Menschen im Herzen bewegt.                               Vorschriften. Für ihn gilt: „Der Sabbat
                                                             ist für den Menschen da, nicht der
Jesus handelt entschieden und kon-                           Mensch für den Sabbat“ (Mk 2, 27).
fliktbereit,
                                                             Jesus kann leiden ohne beleidigt zu
wenn es um das Leben eines Men-                              sein.
schen und seine Befreiung von Krank-
heit oder von einengenden Zwängen                            Seine Einstellung und sein Handeln
geht. Er berührt einen „unberühr-                            bringen Jesus Widerstand und Feind-
baren“ Aussätzigen, um ihn zu heilen.                        schaft ein. Er wird schlecht gemacht –
Am Sabbat – an dem jedwede Tätig-                            als „Fresser und Säufer“, als „Freund
keit, auch das Heilen als Arbeit eines                       der Zöllner und Sünder“ (Lk 7, 34) be-
Arztes – untersagt ist, heilt er einen                       zeichnet; er wird buchstäblich verteu-

           Jesus handelt entschieden und konfliktbereit - hier bei der Segnung der Kinder.
                            (Lucas Cranach d. Ä.: „Christus segnet die Kinder“)

© Sammlung Würth & Ivan Baschang, München/Paris ; Licence: CC BY-NC-SA

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MENSCHLICHKEIT

felt, wenn sie ihm vorwerfen: „Er ist       de am Leben zu wecken wusste. Und
von Beelzebul besessen; mit Hilfe des       wenn Jesus einmal zum Vertrauen
Anführers der Dämonen treibt er die         beim Beten auffordert und dabei sagt:
Dämonen aus“ (Mk 3, 22). Immer wie-         „Wenn nun schon ihr, die ihr böse
der wird versucht, ihm mit einer Fang-      seid, euren Kindern gebt, was gut ist,
frage eine Falle zu stellen (Mt 19, 3-      wie viel mehr wird euer Vater im Him-
12; Mt 22, 15-22). Mehr und mehr            mel denen Gutes geben, die ihn bit-
spitzt sich die Situation zu, und im Hin-   ten.“(Mt 7, 7-11) - dann kann ich mir
tergrund werden Intrigen gegen Jesus        nicht vorstellen, dass er damit die, die
gesponnen und ein Komplott ge-              ihm zuhören, als „böse“ verurteilen
schmiedet: Mt 12, 14; Mk 11, 15-19; Mt      will. Ich stelle mir eher vor, dass seine
26, 4. Jesus erträgt dies alles, ohne       Worte vielleicht von einem lächelnden
mit Aggressivität zu reagieren. Aber in     Augenzwinkern begleitet sind: „Na,
großer Freiheit konfrontiert er seine       selbst ihr Schlitzohren seid doch in
Gegner. Er spricht und handelt mit          der Lage und bereit, Gutes zu tun…“
einer inneren Autorität und bemer-
kenswerten Souveränität.                    Und es wäre doch auch seltsam, wenn
                                            Gott, der den Menschen als das einzi-
Schließlich: Jesus hat Humor.               ge Lebewesen geschaffen hat, das
                                            sogar über sich selbst lachen kann,
Steht davon etwas in den Evangelien?        keinen Humor hätte und wenn dieser
Nicht ausdrücklich. Aber sie machen         Humor nicht in der Person Jesu auf-
deutlich, dass Jesus ein großartiger        leuchten würde.
Erzähler ist, mit einer besonderen Ga-
be, konkrete Erfahrungen und Sach-          Jesus als Spiegel der Menschlichkeit
verhalte aus der Lebenswelt seiner          Gottes – dieser Gedanke kann dem
Zuhörer und Zuhörerinnen lebendig           Weihnachtsfest, dem Fest der
und anschaulich zu schildern. Seine         Menschwerdung Gottes, vielleicht ei-
treffenden und lebensnahen Gleich-          nen eigenen Klang geben.
nisse und Beispielgeschichten lassen
mehr als vermuten, dass er sich auch        Und das Wort des ehemaligen Bi-
mit humorvollen Erzählungen an die          schofs von Limburg, das fast schon zu
Menschen gewandt hat. Bestimmt              einem Slogan geworden ist: „Mach’s
konnte Jesus Menschen auf herzhafte         wie Gott, werde Mensch“, ließe sich
Weise zum Lachen bringen. Nicht als         ergänzen mit: „Mach’s wie Gott, werde
oberflächlich-alberner Spaßmacher,          menschlich.“
sondern als einer, der wirkliche Freu-

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Forum - Menschlichkeit - St. Marien Braunschweig
MENSCHLICHKEIT

Menschlichkeit ist das A und O
Einblicke in zwei Pflegeeinrichtungen in der Gemeinde

Von Gisela Noske                          Warum es heute so schwierig ist, jun-
                                          ge Menschen für die verschiedenen
Jerome Guiterrez arbeitet seit 18 Jah-    Berufe in der Pflege zu finden und vor
ren im Evangelischen Alten- und Pfle-     allem zu halten? Der finanzielle As-
geheim Haus Wartburg in Lehre. Der        pekt sei nur ein Teil der Lösung, sagt
christliche Charakter des Hauses und      Guiterrez. Mindestlohn sei das Min-
sein eigener christlicher Glaube spie-    deste, was gezahlt werden müsste.
len eine große Rolle und beeinflussen     Viel wichtiger seien aber die Arbeits-
den Umgang und die Behandlung der         zeiten. Schichtdienste seien nicht ge-
Bewohnerinnen und Bewohner. Davon         rade attraktiv, ein zeitliches Entgegen-
ist der 50-Jährige zutiefst überzeugt.    kommen beispielsweise für Mütter
„Ich behandle ältere Menschen mit         und Väter dringend notwendig.
Respekt, so bin ich selbst erzogen
worden.“ Und aus Respekt siezt er         Dem stimmt Erika Spindler-Helal,
seine ihm anvertrauten Schützlinge.       Pflegedienstleiterin im Haus am Ei-
Die wiederum dürfen ihn gerne duzen.      chenpark, zu. Ihr Haus, das von Pro-
                                          Senis betrieben wird, ist dem öffentli-
Schon in den ersten Minuten unseres       chen Dienst angeschlossen. Es gehe
Gesprächs erfahre ich, wie leicht ihm     vor allem darum, die Kolleginnen und
seine Arbeit von der Hand geht und        Kollegen bei der Stange zu halten.
mit welcher Freude er seinen Beruf        „Unser Job ist nicht als Job zu sehen,
ausfüllt. Um ein Foto gebeten, das mit    sondern schon eher als Berufung“,
seiner Arbeit zu tun hat, setzt er sich   sagt sie.
ans Klavier, spielt ein altes Volkslied
und einige Bewohner, die gerade im        In der Einrichtung in der Kralenriede
Aufenthaltsraum sind, stimmen sofort      leben zurzeit 94 Bewohnerinnen und
ein. Sie freuen sich, wenn Jerome Gui-    Bewohner in drei Wohnbereichen, die
terrez für sie Klavier spielt. Das hebt   von insgesamt 45 Pflegekräften, As-
die Stimmung im Wohnbereich. Für          sistenten und Alltagsbegleitern ver-
ihn ist es Belohnung.                     sorgt werden. Das entspreche dem
                                          Pflegeschlüssel und Erika Spindler-

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Forum - Menschlichkeit - St. Marien Braunschweig
Helal ist froh, dass ihr Haus noch gut       en ersetzen, einige Kolleginnen und
versorgt ist.                                Kollegen haben Patenschaften über-
                                             nommen und sich ganz besonders um
„Der Beruf macht so viel Freude, es          ihre Schützlinge gekümmert.
kommt so viel von unseren Bewohne-
rinnen und Bewohnern zurück.“ Das            „Wenn Nähe wegfällt, werden die Be-
haben sie und ihre Kolleginnen in den        wohnerinnen und Bewohner unruhiger
zurückliegenden, äußerst schwierigen         und teilweise aggressiver“, hat Jero-
Monaten der Pandemie-Zeit deutlich           me Guiterrez festgestellt. Strukturen
gespürt. Grundsätzlich sind alle Pfle-       fielen von einem Tag auf den anderen
gekräfte für die Menschen in den Hei-        weg, bei manchen älteren Menschen
men die Brücke zum Alltag. Sie brin-         haben Depressionen zugenommen.
gen rein, was in der Stadt und der Welt      Das stimmt ihn selbst sehr traurig.
passiert. Während der Corona-Monate          Inzwischen dürfen Angehörige und
wurden sie zum wichtigsten Anker für         Gäste wieder ins Haus – mit 3G-Regel.
die Bewohner. Sie mussten die Famili-

                    Jerome Guiterrez spielt am Klavier bekannte Volkslieder;
                     einige Bewohnerinnen und Bewohner singen sofort mit.

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Drei Angehörige pro Bewohner – „sie             Was in normalen Zeiten schon viel Zeit
blühen wieder auf“.                             frisst – sämtliche schriftliche Doku-
                                                mentationen – hat alle Pflegekräfte in
Während der Pandemie haben er und               den vergangenen Monaten an den
zahlreiche seiner rund 70 Kolleginnen           Rand ihrer eigenen Kräfte gebracht.
und Kollegen ihre eigenen Prioritäten           Erika Spindler-Helal hat sich auch
nochmals geschärft. Wofür setze ich             deshalb beim Fotomotiv für den
mich ein? war die Grundfrage.                   Schreibtisch und den Computer ent-
„Natürlich für meine Schützlinge.“ Sie          schieden, denn beides gehöre zu ei-
brauchten einfach noch mehr Zuwen-              nem zu großen Teil zur Arbeit dazu.
dung, mehr Ansprache. Der Kontakt               Arbeit, die auch Bürokräfte erledigen
nach draußen war nur digital möglich.           könnten, damit die Pflegerinnen und
Guiterrez ist froh, dass die Heimlei-           Pfleger sich um ihre eigentliche Auf-
tung diese Kontakte via Smartphone,             gabe kümmern könnten. Das aber sei
Tablets oder Notebooks ermöglicht               im System nicht vorgesehen.
hat. „Gefehlt haben aber ganz einfach
Berührungen.“                                   Junge Leute könnten sich gar kein
                                                positives Bild mehr von den vielfälti-

      Erika Spindler-Helal am Computer: Die schriftliche Dokumentation kostet viel Zeit.

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MENSCHLICHKEIT

                                           Alten- und Pflegeheim
                                           Haus Wartburg, Lehre:
                                           » 112 Bewohnerinnen und Bewohner; ei-
                                             ne 38000 qm große Parkanlage mit ei-
gen Berufen in der Pflege machen,
                                             nem alten Baumbestand.
bedauert die Pflegedienstleiterin. Es
                                           » Unternehmenswerte: „Wir sehen den
gebe kaum Möglichkeiten, in die Ar-
                                             Menschen als eine von Gott geschaffene
beitswelt der Pflege hinein zu schnup-
                                             Einheit aus Körper, Geist und Seele. Im
pern. „Und die Nachrichten in den Me-
                                             Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit
dien sind zurzeit ja vor allem negative.
                                             steht der uns anvertraute Mensch in
Hohe Belastungen, zu wenige Kräfte,
                                             seiner Würde, Persönlichkeit und Ein-
schlechte Bezahlung. Über die vielen
                                             zigartigkeit. Wir bedenken dabei die
Freuden, die diese Berufe mit sich
                                             persönliche Lebensbiografie, den kultu-
bringen, spricht niemand.“ Die meis-
                                             rellen Hintergrund und die sich daraus
ten jungen Menschen hätten kaum
                                             entwickelten Lebensgewohnheiten.“
Berührungspunkte zur Altenpflege, es
                                           » Träger: Diakonissenmutterhaus Bad
sei denn über eigene Großeltern.
                                             Harzburg e.V.
Praktika seien ein kleiner Schritt, das
                                           » http://www.aph-wartburg.de/
zu ändern. Leider interessierten sich
viel zu wenige Schülerinnen und Schü-
ler dafür. Sie mag sich gar nicht aus-     ProSenis Seniorenwohnheim Haus Ei-
malen, wie es wird, wenn sie selbst        chenpark, Braunschweig-Kralenriede:
möglicherweise eines Tages auf Pfle-       » 94 Bewohnerinnen und Bewohner; liegt
ge angewiesen sei.                            am Rande eines ausgedehnten Waldge-
                                              bietes, dem Eichenpark.
Menschlichkeit – da sind sich Jerome       » Unternehmenswerte: „Unseren Bewoh-
Guiterres und Erika Spindler-Helal zu         nern sowie den Menschen, die sich für
hundert Prozent einig – ist die Grund-        eine unserer Dienstleistungen entschei-
voraussetzung für ihre Berufe. Ohne           den, aber auch unseren Mitarbeitern
die gehe es einfach nicht. Und                und Partnern fühlen wir uns in beson-
Menschlichkeit nicht nur gegenüber            derem Maße verpflichtet. Sozial nach-
den Bewohnerinnen und Bewohnern,              haltiges Handeln ihnen gegenüber und
auch in den Teams müsse diese stim-           die Sicherung unserer hohen Qualität in
men. Und die eigenen Familien müs-            der Pflege und Betreuung sehen wir als
sen in jedem Fall mitziehen, sonst sei        unser höchstes Ziel.“
der Beruf nicht zu bewältigen.             » Träger: Blinden- und Sehbehinderten-
                                              verband Niedersachsen e.V., der dem
                                              Verband der freien Wohlfahrtspflege
                                              angehört.
                                           » www.prosenis.de/einrichtungen/
                                              seniorenwohnheim-haus-eichenpark11
MENSCHLICHKEIT

Menschlichkeit konkret
Ehrenamtliches Engagement für Geflüchtete

Von Ursula Pfennig                         Menschen nach teils abenteuerlicher
                                           Flucht zu uns und finden in den Häu-
Nach dem Höhepunkt der Flüchtlings-        sern Aufnahme. Hier können sie sich
welle im Jahr 2015 wurden in Braun-        sicher fühlen. Aber um wirklich hier
schweig mehrere dezentrale Flücht-         anzukommen, ist eine Unterstützung
lingsunterkünfte errichtet, u.a. in Hon-   von uns Einheimischen dringend nötig.
delage und am Hungerkamp (zwischen         Kinder und Jugendliche brauchen oft
Volkmarode, Gliesmarode und Que-           Hilfe bei Hausaufgaben, denn schließ-
rum). Die dort untergebrachten Fami-       lich muss der Schulstoff in einer Spra-
lien – u.a. aus Syrien, Afghanistan,       che bewältigt werden, die nicht ihre
Georgien, Armenien und verschiede-         Muttersprache ist. Frauen brauchen
nen Ländern Afrikas – erfuhren zu          neben Ansprache in Deutsch und Hilfe
Beginn viel Unterstützung durch Eh-        beim Lernen der deutschen Sprache
renamtliche, was ihnen half, die deut-     auch Informationen, z.B. wo bekomme
sche Sprache besser zu lernen und          ich günstige Kleidung für meine Fami-
gut im Leben des deutschen Alltags         lie, warum und wie wird der Müll ge-
anzukommen.                                trennt, überhaupt: wie funktioniert das
                                           soziale Miteinander in der neuen Hei-
Aber dann kam Corona und bremste           mat? Auch junge Männer brauchen
die Hilfsbereitschaft der freiwilligen     Unterstützung, um sozial und wirt-
Helfer aus. Spätestens seit der zwei-      schaftlich richtig in Deutschland anzu-
ten „Coronawelle“ fanden praktisch         kommen – vorzugsweise von männli-
keine Hilfsangebote mehr statt.            chen Helfern.

Jetzt, nachdem die meisten Hel-            Zurzeit koordiniert eine Sozialarbeite-
fer*innen geimpft und wo zusammen          rin der Stadt Braunschweig die Hilfs-
mit der niedrigen Inzidenz Lockerun-       angebote, bringt Ehrenamtliche und
gen möglich sind, läuft die Hilfe wieder   Geflüchtete zusammen und ist die ers-
an. Allerdings haben sich während der      te Ansprechpartnerin für alle, die sich
Pause einige der Ehrenamtlichen ver-       im Hungerkamp oder in Hondelage
abschiedet, z.B. aus Alters- oder Zeit-    engagieren. Dabei entscheidet natür-
gründen. Dabei kommen immer noch           lich jede*r selbst, wo, wie oft, wie lan-

12
ge und auf welche Weise er/sie sich        der Gemeinde). Es ist auch ein gutes
einbringen möchte – jede Hilfe ist will-   Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun! Und
kommen!                                    Letztendlich wäre ich in der umge-
                                           kehrten Situation auch sehr froh und
Ich habe damals begonnen, mich am          dankbar, wenn mir Menschen freund-
Hungerkamp zu engagieren, weil ich         lich entgegenkommen und mir helfen
mich als Christin und privilegierte        würden, mich in dem mir fremden
Deutsche verpflichtet gefühlt habe,        Land schneller und besser zurechtzu-
wenigstens ein bisschen bei der Integ-     finden. Ich glaube, das ginge uns allen
ration der Geflüchteten mitzuhelfen        so....
(und war auch nicht die Einzige aus

                       Wenn auch Sie Interesse haben, sich in
                       diesem wichtigen und bereichernden
                       Aufgabenfeld einzubringen, melden Sie
                       sich bitte bei:
                             Ursula Pfennig: 0531 2361192
                              Stefan Hain: 0531 2141925

                       Wir können ggf. Fragen beantworten und
                       zu den Organisatoren der Hilfen weiter-
                       vermitteln.

                                                                               13
MENSCHLICHKEIT

Menschlichkeit in der Pflege
Eine persönliche Betrachtung

Von Bettina Vogler-Klages                      Man wird bescheiden und lernt auch
                                               die kleinen Gesten und Ereignisse
Mein Vater lebte nach einem Schlag-            des Alltags zu schätzen.
anfall Anfang 2016 mit in Folge erheb-
lichen Sprachstörungen in Braun-               Eine kleine Geste der persönlichen
schweig in einem Pflegeheim.                   Aufmerksamkeit war für mich, dass
                                               die Reinigungskraft ihm jeden Morgen
Wie habe ich Menschlichkeit in der             in seinem Zimmer seine Tageszeitung
Pflege für meinen Vater erlebt.                überreichte.

Ich erinnere mich gern an eine Situati-        Zur Menschlichkeit gehört auch la-
on an einem Samstagnachmittag im               chen und gemeinsam fröhlich sein, so
Pflegeheim auf dem Flur. Eine Mitar-           wie es mein Vater 2017 bei der Karne-
beiterin des Pflegeheims spricht mei-          valsfeier der Bewohner der Pflegeein-
nen Vater an: „Herr Vogler, heute              richtung und des Personals erlebt hat.
Abend haben wir Zeit, da duschen wir
mal.“ Dabei legt sie vertrauensvoll den
Arm um ihn. Das Menschliche verkör-
pert sich dabei für mich in der persön-
lichen Zuwendung und dem respekt-
vollen Umgang mit ihm. Er wird direkt
persönlich angesprochen und gesiezt:
„Herr Vogler“. Die Pflegekraft setzt
sehr einfühlsam, aufgrund seiner
Sprachstörung für ihn besonders
wichtige, nichtverbale Verständi-
gungshilfen ein. Mein Vater lächelt
und man merkt ihm an, wie er sich
wertgeschätzt füllt.

Rudolf Vogler auf dem Flur des Pflegeheimes,
in dem er Menschlichkeit erfahren durfte.

14
GOTTESDIENSTE

                                                                St. Marien, Querum

Samstag vor dem 1. und 3. Sonntag im Monat
18:00 hl. Messe
1. und 3. Sonntag im Monat
9:00 hl. Messe
2. Sonntag im Monat
10:45 hl. Messe und Kinderkirche (Kirchbus: 10.30 Volkmarode)
4. Sonntag im Monat
10:45 Familiengottesdienst (Kirchbus: 10.30 Volkmarode)
Mittwoch
9:00 hl. Messe / am 1. Mittwoch im Monat „Laudes“
      mitgestaltet von der Frauenschola
2. Dienstag im Monat
19:00 Jugendgottesdienst
1. Donnerstag im Monat
19:00 „AusZeit“ – ökumenischer Abendgottesdienst in der Alten Kirche in Querum

                                                          St. Martin, Wendhausen

1. Sonntag im Monat
10:45 Familiengottesdienst
3. Sonntag im Monat
10:45 hl. Messe
2. und 4. Sonntag im Monat
9:00 hl. Messe
Freitag
8:30 hl. Messe

                                                          Don-Bosco, Hondelage

Samstag vor dem 2. und 4. Sonntag im Monat
18:00 hl. Messe
2. Donnerstag im Monat
18:00 hl. Messe

                                                                              15
WEIHNACHTEN

Und wie werden wir Weihnachten feiern?

Wer hätte vor einem Jahr gedacht,        Besuch eines Gottesdienstes zu er-
dass wir uns auch noch in diesem         möglichen.
Herbst diese Frage stellen werden
müssen. Aber Corona ist noch nicht       Für alle Gottesdienste ist es
vorbei. Die möglichen Teilnehmerzah-     notwendig, sich anzumelden.
len für unsere Gottesdienste sind nach
wie vor beschränkt. Würden wir die       Dies ist über einen Link auf unserer
Gottesdienste planen wie vor der Pan-    Internetseite möglich. Ja, es ist auch
demie üblich, könnten viele Menschen     möglich, sich zu den Bürozeiten tele-
und vor allem Familien mit Kindern       fonisch anzumelden. Damit wir von
Weihnachten nicht in der Kirche fei-     der Menge der Anrufe nicht überrollt
ern.                                     werden, bitten wir allerdings darum,
                                         dies nur in Ausnahmefällen zu tun.
Der Pfarrgemeinderat hat sich des-       Sofern Sie die Möglichkeit haben, bit-
halb entschieden, den gleichen Weg       ten wir darum, die Anmeldung bitte
wie im vergangenen Jahr einzuschla-      selbst im Internet vorzunehmen.
gen. Wieder werden mehrere kürzere
Gottesdienste angeboten, um trotz        Die Anmeldungen sind ab
allem möglichst vielen Menschen den
                                         dem 4. Dezember möglich.
16
Geplante Gottesdienste
   St. Marien, Querum       St. Martin, Wendhausen          Don Bosco, Hondelage

Heiligabend

15:30 Krippenandacht für    16:00 Krippenandacht          16:00 Krippenandacht
       die ganz Kleinen                                   17:30 Krippenandacht
17:00 Krippenandacht                                      (Beide Gottesdienste finden
18:30 Krippenandacht                                      „open air“ statt.)
23:00 Christmette           21:00 Christmette

1. Weihnachtstag

10:45 hl. Messe             9:00 hl. Messe

2. Weihnachtstag

9:00 hl. Messe              10:45 hl. Messe

Ein Einlass ohne Anmeldung wird leider nicht möglich sein!

Gottesdienste im Internet                     Kurzfristige Änderungen möglich

Krippenandacht, Krippenspiel und              Informieren Sie sich in jedem Fall
Christmette wird man voraussichtlich          kurzfristig über die aktuellen Corona-
auch online live bzw. als Aufzeichnung        Maßnahmen und die damit eventuell
aus St. Marien verfolgen können. Nä-          einhergehenden Änderungen unserer
heres dazu werden wir rechtzeitig auf         Gottesdienste!
unserer Internetseite veröffentlichen
                                              Immer aktuell unter:
                                              kalender.st-marien-braunschweig.de

                                                                                   17
19
MENSCHLICHKEIT

700 Jahre geübte Menschlichkeit
"Hinter Liebfrauen"
von Jürgen Thiel                          Neue Zielgruppe: Waisenkinder

Alte Stadtpläne von Braunschweig          Für alle Braunschweig-Patrioten ist
(hier aus 1750) zeigen es deutlich: die   die Jahreszahl 1671 schmerzlich: Mit
Oker floss in Windungen und Nebenar-      der militärischen Einnahme Braun-
men mitten durch die Stadt und be-        schweigs durch Herzog Rudolf August
durfte zu ihrer Überquerung vieler        verlor diese nämlich ihre Stadtfreiheit
Brücken. Die längste davon führte den     und die Epoche der selbstherrlichen
Namen "Lange Brücke" und verband          Hansestadt fand ihr Ende. Die alte
die Weichbilde Altstadt und Altewiek,     bürgerliche Verfassung wurde von der
genau an der Stelle, wo der Kattrep-      neuen herzoglichen Regierung abge-
peln (Katzenstele) auf den Waisen-        löst und die Verwaltung umgestaltet.
hausdamm stößt. Auf der gegenüber-        Das Hospital BMV hatte bis zu diesem
liegenden Seite, in Höhe des heutigen     Zeitpunkt seinen Charakter als Ar-
Hotels Stadtpalais, befand sich eine      menanstalt im Wesentlichen beibehal-
Kapelle zu Ehren Mariens. Hieran an-      ten. Nunmehr machte der Herzog ei-
grenzend errichten wohlhabende Bür-       nen neuen sozialen Brennpunkt aus-
ger, einer frommen Eingebung fol-         findig, nämlich das ausufernde Bettel-
gend, im 13. Jh. das Hospital Beate       wesen, insbesondere von Kindern.
Mariae Virginis (BMV) zur Versorgung      Sein Resümee: "Unter den vielen Bett-
Kranker und Gebrechlicher, alter wie      lern befinden sich auch arme Waisen
junger Menschen. Es war dank reicher      und ganz verlassene unschuldige Kin-
Spenden das wohlhabendste seiner          der, die bei solcher Bettelei übel erzo-
Art, dokumentiert in einer prächtigen     gen werden und in Müßiggang, Sünden
Urkunde von Herzog Otto I., Enkel         und Lastern aufwachsen." Für diese
Heinrichs des Löwen. Die Stiftung er-     Kinder gab es keine Versorgung und
wies sich in den folgenden Jahren als     kein Unterkommen. Als Konsequenz
äußerst segensreich, konnte jedoch        wandelte der Herzog das bisherige
ebenso wie die übrigen Hospitäler,        BMV zu einem Armen-, Waisen-,
Kirchen, Konvente und Beginenhäu-         Zucht- und Werk-Hause" um.
ser die vielfach große Not in der Be-
völkerung nur bedingt lindern.            Die bisherigen Einkünfte des BMV für
                                          die Versorgung der Alten und Kranken

20
Die "Lange Brücke". Das Foto belegt die Aussage, dass die Oker ehemals durch Braunschweig floss, an dieser
Stelle übrigens am breitesten, und kennzeichnet den Standort von Kapelle und Hospital / Waisenhaus BMV.

     blieben diesem erhalten, wurden                  Schule unter Leitung von Theologen
     durch Übertragung solcher der übri-
     gen braunschweigischen Hospize so-               Herzog Karl I. (reg. 1735 - 1780) war
     gar noch vermehrt. Gleichzeitig wur-             zwar noch ein barocker absolutistisch
     den die bisherigen Insassen auf die              regierender Fürst, erwies sich gegen-
     anderen Hospize der Stadt verteilt.              über den Strömungen der anbrechen-
                                                      den Aufklärung jedoch aufgeschlos-
     Keinen dauerhaften Bestand hatte die             sen. Von daher war es verständlich,
     räumliche Verbindung von Waisenhaus              dass er wie auch sein Sohn Karl-
     mit dem Zucht- und Werkhaus wegen                Wilhelm Ferdinand dem Schulwesen
     des "schädlichen Einflusses der Insas-           eine große Bedeutung beimaßen, zu-
     sen auf die Kinder". Im Übrigen wurde            mal das Land gut ausgebildete Hand-
     der Platz benötigt für die Erweiterung           werker und Kaufleute benötigte. Auf
     des Waisenhauses und der Errichtung              dem Gelände des Waisenhauses wur-
     einer Waisenhausschule.                          de ein sog. "Realinstitut", vergleichbar
                                                      einer späteren Realschule, mit hervor-

                                                                                                 21
Foto links: verdeutlicht die Größe des ehemaligen Hauptgebäudes und der späteren Waisenhausdruckerei.
Foto rechts: noch ein erhaltener Eingang aus dem Jahre 1787 (Zahl über dem Portal) .

      ragenden Pädagogen, allesamt Theo-              das Alltagsleben bis hin etwa zur Vor-
      logen, errichtet. Die Schule stand nicht        gabe der zu sprechenden Segen und
      nur den Waisenkindern, sondern auch             Gebete. So spartanisch uns heute die
      den Kindern der Stadt offen. Für den            Vorgaben bezüglich Kleidung, Speisen
      Druck dringend benötigter neuer                 oder Hygiene auch vorkommen mö-
      Lehrbücher wurde darüber hinaus                 gen, so viel besser waren sie es über-
      eine Druckerei auf dem Areal des Wai-           wiegend im Vergleich zu den Lebens-
      senhauses errichtet, zu dessen späte-           verhältnissen von Kindern in Familien
      rer Erweiterung die Marienkapelle               der meisten Kleinbürger und Arbeiter.
      abgetragen wurde.
                                                      Im Tagesplan der Waisenhauskinder
      Lebensverhältnisse nicht als kärglich           waren die Schulstunden eine unver-
      zu bezeichnen                                   rückbar feste Größe. Alle übrigen Akti-
                                                      vitäten ordneten sich dem unter, auch
      Die zeitgenössische Vorstellung, mög-           die zeitweise vorgesehenen zwei Stun-
      lichst alle Lebensbereiche durch                den pro Tag, in denen die Knaben
      staatliche Vorschriften zu reglemen-            Strümpfe stricken und die Mädchen
      tieren, äußerte sich in genauen Festle-         Leinen spinnen sollten. Dieser Tätig-
      gungen für das Leben im Waisenhaus.             keit willen wurde auch schon einmal
      So formuliert die Waisenhausordnung             die Nachtruhe der Kinder verkürzt.
      von 1677 nicht nur die Erziehungsziele          Das erschien pädagogisch als Vorbe-
      und -aufgaben, sondern regelt auch              reitung auf die spätere Arbeitswelt

      22
MENSCHLICHKEIT

vertretbar. Dabei waren die von den       Kinder gemeinsam bestimmt. Unüber-
Kindern produzierten Erzeugnisse ei-      troffen war jedoch die Freude der Kin-
ne nicht unerhebliche Einnahmequelle      der über den jährlichen Besuch des
des Hauses. Auch war es üblich, die       Weihnachtsmärchens im "Hoftheater".
Spendenfreudigkeit der Stadtbevölke-
rung durch die regelmäßigen musika-       700 Jahre geübte Menschlichkeit
lischen "Umgänge" der Kinder unter
Aufsicht anzureizen. Ansonsten waren      In der Bombennacht vom 14./15. Okto-
die Ausgänge "vor das Tor des Wai-        ber 1944 wurden auch die Gebäude
senhauses" auf zwei Tage pro Woche        der Stiftung getroffen und brannten
begrenzt mit dem ausdrücklichen Hin-      bis auf die Grundmauern nieder. Dank
weis: "gereinigt".                        der großen Umsicht der Leitung des
                                          Waisenhauses kamen die Kinder und
Apfel, Nuss und Mandelkern ...            das Personal nicht zu Schaden. Eine
                                          Fortführung der Einrichtung am alten
Wie in der Familie, so sollten auch die   Ort war nicht mehr möglich. Damit
Zöglinge im großen Waisenhaus spü-        endete „Hinter Liebfrauen“ nach über
ren, dass es weihnachtete. Den Höhe-      700 Jahren ein Wirkungsfeld geübter
punkt kindlicher Freuden bildete hier     Menschlichkeit.
wie da die Bescherung. Zweifellos war
der Gabentisch im Waisenhaus reichli-     Die Waisenhausdruckerei knüpfte
cher gedeckt als in so mancher Arbei-     noch einmal an die traditionelle Ver-
ter- und Handwerksfamilie. Schon          gangenheit an, indem sie das Haupt-
1814 - und damit viel früher als in den   gebäude des Waisenhauses an der
meisten Häusern hierzulande - gab es      Straße „Hinter Liebfrauen“ im alten
im Waisenhaus nachweislich einen          Stil wiedererrichtete und bis 1986 be-
Weihnachtsbaum. Aus der zweiten           trieblich nutzte. Nach mehrjährigem
Hälfte des 19. Jh. ist wiederum über-     Provisorium belegte das Waisenhaus
mittelt, dass jedes Waisenkind auf sei-   1961 mit etwa 250 Kindern und Ju-
nem Weihnachtstisch zwanzig Äpfel         gendlichen einen Neubau an der Salz-
und in der Regel gleich viele Walnüs-     dahlumer Straße, zog sich in den
se, dazu je einen Anishonigkuchen und     1980er Jahren allerdings aus der
je zwei "Butterkrengel", ein süßes He-    Heimerziehung zurück und         leistet
fegebäck, vorfand. Geschenke wie Bü-      heute vorwiegend projektbezogene
cher, Land- und Spielkarten sowie         Stiftungsarbeit für Kinder und Jugend-
Gesellschaftsspiele, vielfach gespen-     liche.
det von Braunschweiger Bürgern und
Kaufleuten, waren dagegen für alle

                                                                               23
WEIHNACHTEN

Gott, du bist so menschlich
Unter diesem Titel veröffentlichte der Franziskanerpater Heribert Arens 1982 ein Buch
mit Beobachtungen und Meditationen zum Lukasevangelium. Leider ist dieses Buch
vergriffen und nicht mehr auf dem Markt. Da die Texte aber nach wie vor sehr anre-
gend und von bleibender Aktualität sind, veröffentlichen wir mit freundlicher Genehmi-
gung des Autors die folgenden Meditationen zu Weihnachten.

„… weil in der Herberge kein Platz für sie war“ (Lukas 2, 7b)

„Um Himmels willen, Jesus,               Eine Menschheit,
wir hätten doch DICH                     die Gott
nicht abgewiesen!                        – unerkannt im Mitmenschen –
                                         in die Hinterhöfe,
Für Dich                                 in die Elendsviertel,
hätten wir jederzeit                     in die Ställe
ein Zimmer frei gehabt!                  hinter dem Wohlstand
                                         verbannt,
Aber das waren doch nur
ein paar arme Leute,                     darf sich nicht wundern,
ein paar lästige Ausländer,              wenn ER
die da klopften.                         nicht in ihren Salons
Die hatten sowieso                       Mensch wird,
kein Geld!                               antreffbar,
                                         ansprechbar,
Wir konnten ja nicht wissen,             erfahrbar,
daß es Deine Eltern waren,
daß Du                                   sondern dort,
im Schoß Deiner Mutter                   wohin sie ihn
bei uns angeklopft hast!                 verbannt hat!
Dann hätten wir
selbstverständlich…!“                    Um eine solche Menschheit
                                         sieht es dunkel aus,
„Ja, wenn wir gewußt hätten…!“           da herrscht Finsternis,
„Es waren ja nur…!“                      Todesschatten,
                                         Nacht!
24
Inmitten der Nacht… (Lukas 2, 8)

Es war Nacht,                   nach dem Licht
als er Mensch wurde.            eines neuen Morgens.

Und diese Nacht                 Nacht,
war mehr                        Finsternis,
als eine Tageszeit:             Gottes-Finsternis –
                                Sehnsucht,
Dunkel,                         der verborgene Gott
düstere Aussichten,             möge erscheinen,
fehlender Durchblick!
                                sichtbar werden,
Nacht:                          spürbar werden,
Nacht des Leids,                einen neuen Morgen bringen,
Nacht der Angst,                neues Licht,
Nacht der Not,                  neue Hoffnung,
Nacht der Hoffnungslosigkeit,   neues Vertrauen,
Nacht der Unmenschlichkeit,     neues Leben.
Nacht der Bosheit,
Nacht der Schuld,               Es war Nacht,
Nacht der Verstrickung,         als er Mensch wurde.
Nacht der Verlassenheit,        Die Menschen saßen
Nacht der Gott-Verlassenheit.   in Finsternis
                                und im Schatten des Todes –
Nacht,                          damals
Finsternis –                    und heute nicht weniger.
Sehnsucht

                                                              25
WEIHNACHTEN

Hirten (Lukas 2, 8ff)

Hirten waren auf dem Feld,   in der Nacht seines Lebens
als er geboren wurde.        und seines Glaubens
                             der wird leichter
Wachsam sein                 dem Boten begegnen,
besonders auch im Dunkel,    ihn erkennen
das ist der Beruf            und verstehen.
des Hirten.
                             „Und als die Engel
Weil sie wachsam waren,      von ihnen gingen,
nahmen sie den Boten wahr    da machten sie sich
und seine Botschaft.         auf den Weg“ –
                             obwohl wieder alles
Viele klagen
                             dunkel war
im Dunkel des Lebens
                             wie vorher!
im Dunkel des Glaubens,
Gottes Boten                 Sie sagten nicht:
seien selten geworden.       „Wir haben geträumt!“
                             „Unsinn!“
Sind sie das wirklich?
                             „Eine Fata Morgana!“
                             „Das gibt’s doch gar nicht!“
Oder sind wir nur
                             „Wir müssen uns getäuscht haben!“
müde geworden,
schläfrig?
                             Sie hatten keine Angst
Sind wir eingeschlafen
                             vor dem hämischen Grinsen
und nehmen die Boten
                             der „Leute“,
nicht mehr wahr,
                             vor der Blamage,
die neben uns stehen
                             wenn sie sich
im Dunkel
                             getäuscht hätten.
und seine Nähe verkünden?
                             Sie trauten
                             der Nachricht,
Wer wachsam bleibt
                             obwohl sie wieder
und aufmerksam
                             im Dunkeln tappten

26
Bergkirche Oberneuschönberg - Weihnachtskrippe. (© 1971markus@wikipedia.de)

und allein waren.                             konnten sie den Boten wahrnehmen.

Sie gingen:                                   Weil sie seiner Nachricht
Das wollten sie                               trauten,
doch mal sehen!                               wagten sie
Diese Chance                                  Schritte im Dunkeln.
wollten sie nicht
verpassen!                                    Weil sie Schritte wagten,
                                              aufbrachen und hingingen,
Und sie fanden,                               sahen und begegneten sie –
was sie suchten:                              Gott!
ein Kind,
ein Lächeln,                                  Wer aber Gott begegnet ist,
einen Hoffnungsschimmer,                      der kann nicht schweigen.
einen neuen Anfang:                           Der erzählt von dem Heil,
Gott.                                         das er erfahren hat:
                                              wie die Hirten,
Weil sie in der Nacht                         die ersten Verkünder
wachsam waren,                                der frohen Botschaft.

                                                                                       27
GEMEINDE

Sternsingen
Von Bettina Vogler-Klages                Dieses Jahr haben wir durch Corona
                                         den Besuch der Sternsinger vermisst
Auch die Sternsinger         strahlen    und wissen erst jetzt zu schätzen, was
Menschlichkeit aus!                      es bedeutet, dass wir direkt zu Hause
                                         besucht werden und unser Haus ge-
Kinder sammeln für Kinder                segnet wird.
Das Motto der Sternsinger-Aktion
2022 ist: „Gesund werden – gesund        Persönliche Begegnung
bleiben. Ein Kinderrecht weltweit.“      Es klingelt Anfang Januar 2020 an der
Durch die Spenden der Sternsinger        Haustür. Draußen stehen als die Heili-
soll die Verbesserung der Gesund-        gen Drei Könige verkleidet die Stern-
heitssituation von Kindern unterstützt   singer. Wir bitten sie herein. „Seht ihr
werden. Kinder und Jugendliche in        unser‘n Stern dort stehen…“ singen
Projekten im Südsudan, in Ghana und      sie und sagen ihr Sprüchlein auf. Dann
in Ägypten stehen im Mittelpunkt.        schreiben sie an unsere Haustür mit
                                         geweihter Kreide die traditionelle Se-
Sternsinger ziehen von Haus zu Haus      gensbitte C+M+B („Christus mansio-
Die Sternsinger machen sich im Win-      nem benedicat“ = „Christus segne die-
ter bei Wind und Wetter auf den Weg      ses Haus“) mit der jeweiligen Jahres-
zu den Menschen in der Gemeinde.         zahl.

                                         Die Inschrift soll den Segen Gottes auf
                                         das Haus und seine Bewohner herab-
                                         rufen und sie vor Unglück schützen.
                                         Es war ein beeindruckendes und be-
                                         glückendes Erlebnis.

                                         Danke, dass ihr euch auf den Weg zu
                                         uns gemacht habt!

30
STERNSINGEN 2022

„Gesund werden – gesund bleiben.
Ein Kinderrecht weltweit“
So lautet das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion. Benson aus dem Südsudan
ist auf dem Aktionsplakat zu sehen. Nach einem Sturz vom Mangobaum wurde der
Fünfjährige im Daniel Comboni-Krankenhaus in Wau behandelt, das von den Stern-
singern unterstützt wird. Damit Kindern wie Benson in vielen hundert Sternsinger-
                               Projekten weltweit auch weiterhin geholfen werden
                               kann, dafür ist die Sternsingeraktion Jahr für Jahr
                               ein Garant.
                               Dafür bringen Kinder als Heilige Drei Könige verklei-
                               det den Segen an die Türen der Gemeinde und sie
                               bringen gleichzeitig Segen in die Welt durch das
                               Sammeln von Spenden.
                               Wir wissen zur Drucklegung dieses Forums noch
                               nicht, ob die Sternsinger*innen dieses Jahr wieder
                               von Haus zu Haus gehen können oder ob wir den Se-
                               gen in ähnlicher Form wie im vergangenen Jahr brin-
                               gen werden. Aber der Segen soll und wird alle errei-
                               chen, die ihn sich wünschen.

                                 Wer den Segen der Sternsinger wünscht, kann
                                 sich in der Adventszeit in die Listen eintragen,
                                        die in unseren Kirchen ausliegen.
                                  Auch ein Anruf oder eine Mail sind möglich.

Ansonsten beobachten Sie bitte die Aushänge und die Internetseite für weitere
Informationen zur Aktion: sternsingen@st-marien-braunschweig.de

                                                                              31
Weihnachtspäckchen für Inhaftierte in der
     JVA-Braunschweig
     Von Diakon Schötz                       den Frieden des Christfestes wün-
                                             schen. Das macht froh, stärkt und er-
     Zu den Weihnachtsfesttagen über-        mutigt. Und kann neue Hoffnung we-
     kommt viele Gefangene das Gefühl der    cken. Die Pakete haben im vergange-
     Einsamkeit. Durch den Abbruch sozia-    nen Jahr bei den Inhaftierten viel
     ler Kontakte schmerzt es besonders      Freude bereitet und es floss auch so
     zum Weihnachtsfest, keine Post zu       manche Träne", so Diakon Schötz.
     erhalten.
                                             Die Päckchen für die Untersuchungs-
     Durch die Weihnachtspäckchenaktion,     häftlinge werden inhaltlich einen Wa-
     die von der Pfarrgemeinde St. Aegi-     renwert von ca. 15 Euro haben.
     dien wieder durchgeführt wird, soll
     etwas Freude in den Haftraum dringen    Kurz vor Weihnachten werden diese an
     – über ein Paket mit Leckereien und     den katholischen Gefängnisseelsorger
     Grüßen.                                 Markus Galonska weitergegeben, der
                                             diese mit Hilfe von Justizvollzugsbe-
     Mit der Päckchenaktion wird deutlich,   amten an Inhaftierte in der Justizvoll-
     dass es „draußen“ Menschen gibt, die    zugsanstalt Braunschweig verteilt.
     an die Gefangenen denken und ihnen

Päckchenaktion 2020: Diakon Schötz
und Gefängnisseelsorger Markus Ga-
lonska. Von den eingegangenen Spen-
den konnten 80 Päckchen gepackt
werden.

Spendenkonto Postbank:
Pfarrgemeinde St. Aegidien
IBAN:
IDE27 2501 0030 0023 8393 01
Verwendungszweck:
JVA-Paketaktion
     32
Voraussichtlich wird der Weltgebetstag 2022 wieder in
St. Marien, Querum, stattfinden. Weitere Informationen folgen.
                                                          33
GEMEINDE

Ein Buch zum neuen Kreuzweg
von Pfarrer Bernward Mnich

Seit dem vergangenen Jahr hängen in       Wir freuen uns, nun einen Bildband
der St.-Marien-Kirche die Bilder eines    zum neuen Kreuzweg vorlegen zu kön-
modernen Kreuzwegs von dem aus            nen. Neben Beiträgen von Rainer G.
Braunschweig stammenden und in            Mordmüller, Gerd Winner und Künst-
Bremen/Paris lebenden und arbeiten-       lerseelsorger Ulrich Schmalstieg zur
den Künstler Rainer G. Mordmüller.        Entstehung der Kreuzwegbilder ent-
                                          hält er qualitativ hochwertige Drucke
Die Bilder sind keine dem Auge            der einzelnen Stationen in Verbindung
schmeichelnden farbigen Abbildun-         mit von Pfarrer Bernward Mnich ver-
gen. Es sind eher skizzenhafte Zeich-     fassten Impulstexten und Gebeten.
nungen mit Kohlestift auf Büttenpa-       Letztere bieten eine Hinführung zum
pier, die mit dem Stilmittel der äu-      eigenen Betrachten und eine Handrei-
ßersten Reduktion auf das Wesentli-       chung zum betenden Meditieren der
che den Betrachter herausfordern, mit     Kreuzwegbilder an.
dem Geschauten in einen Dialog zu
treten, sich in die Tiefendimension des   Der neue Bildband kann zu den Öff-
gezeigten Leids führen zu lassen und      nungszeiten im Pfarrbüro St. Marien
seinen eigenen Standpunkt einzuneh-       zum Preis von € 15,00 erworben wer-
men.                                      den.

34
GRUPPEN DER GEMEINDE

Messdiener*innen in St. Marien und St. Martin
Die Minis in St. Marien haben momentan 29 Mitglieder!
Wir treffen uns:
Regelmäßige Gruppenstunden am 1. Samstag im Monat
Was machen wir?
Üben für den Dienst am Altar / thematische Gruppenstun-
den / spielerische Gruppenstunden / Ausflü-
ge / Adventsfeier / Wallfahrten nach Rom und vieles           Kontakt
mehr...                                                       Minis in St. Marien:
                                                              Chiara Jung und
Was ist das Besondere an unserer Gruppe?
                                                              Diakon Michael Pietsch
Das Zusammengehörigkeitsgefühl unter Gleichgesinnten
                                                              minis@st-marien-
über alle Altersgruppen von 9 bis ca. 18 Jahre; eine eigene
                                                              braunschweig.de
Homepage, auf der alle wichtigen Informationen zusam-
menkommen: minis.st-marien-braunschweig.de
                                                              Kontakt
Warum sollte man in unserer Gruppe mitmachen?                 Minis in St. Martin:
Es geht um mehr, als nur den Spaß an der Sache: Minis         Johann Dinh und
dienen am Altar als Christen stellvertretend für die Ge-      Stefan Hain
meinde. Die Aufgaben sind dabei vielfältig und abwechs-       minis-martin@st-marien-
lungsreich. Das Gemeinschaftsgefühl wird durch gemein-        braunschweig.de
same Aktionen und Ausflüge gestärkt.

Die Minis in St. Martin sind momentan nur 10 an der Zahl
und freuen sich sehr über Nachwuchs!
Wir treffen uns nach Absprache immer wieder mal samstags zu einer gemein-
samen Gruppenstunde, zu gemeinsamen Unternehmungen und Ausflügen oder
der jährlichen Advents-Kekse-Back-Und-Übernachtungs-Aktion.
Bei uns sollte man mitmachen, weil wir trotz kleiner Gruppe immer viel Spaß
zusammen haben und weil auch der Gottesdienst als Messdiener*in viel mehr
Freude macht.
Messdiener*in zu sein ist eine gute Möglichkeit, andere Kinder und Jugendliche
kennen zu lernen, neue Freundschaften zu knüpfen und sich selbst für andere
Menschen der Gemeinde zu engagieren. Mach mit!

                                                                               35
In Braunschweig am 12. Dezember 2021
friedenslicht-braunschweig.de
BLITZLICHTER

                                   Erntedank open air mit anschließendem Stockbrot und Ern-
                                   tealtar in St. Martin.

Klein aber fein!
In der letzten Woche der Sommer-
ferien fuhren einige Jugendliche
mit dem Rad von Braunschweig
nach Bremen. Eine tolle Atmo-
sphäre in einer tollen Gruppe
durch tolle Landschaft.
Das Erleben von Gemeinschaft war
nach vielen Monaten mit Abstand
durch die Pandemie für alle eine
ganz besondere und wichtige
Erfahrung.
Katholische Pfarrgemeinde St. Marien Braunschweig

                         St. Marien, Querum
                         Köterei 3, 38108 Braunschweig-Querum
                         Sekretärin: Susanne Dierig; Tel.: (05 31) 2 14 19 28
                         Mo. u. Mi. 8.30 - 13.00 | Do. 12.00 - 17.30
                         Fax: (05 31) 2 14 19 - 30; E-Mail: buero@st-marien-braunschweig.de

                         Caritas Kindergarten St. Marien
                         Leiter: Damian Knoppik; Tel.: (05 31) 37 18 25
                         E-Mail: kita.st.marien@caritas-bs.de

                         St. Martin, Wendhausen
                         Am Dettmersberg 20, 38165 Lehre-Wendhausen
                         Sekretärin: Susanne Dierig; Tel.: (05 31) 2 14 19 28
                         Fr. 9.00 – 11.00 Uhr
                         Fax: (05 31) 2 14 19 - 30; E-Mail: buero@st-marien-braunschweig.de

                         Don-Bosco-Haus, Hondelage
                         Hegerdorfstraße 46, 38108 Braunschweig-Hondelage

Gesprächstermine
vereinbaren wir gern mit Ihnen – rufen Sie uns an oder senden Sie uns eine E-Mail:

Pfarrer Bernward Mnich, Tel.: (05 31) 2 14 19 23, mnich@st-marien-braunschweig.de
Diakon Michael Pietsch, diakon.pietsch@st-marien-braunschweig.de
Diakon Hubert Krain, diakon.krain@st-marien-braunschweig.de
Gemeindereferent Stefan Hain, Tel.: (05 31) 2 14 19 25, hain@st-marien-braunschweig.de

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