Forum - Menschlichkeit - St. Marien Braunschweig
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Nr. 80 Nov. 2021 - Feb. 2022 Pfarrbrief der katholischen Pfarrei St. Marien mit St. Martin und Don Bosco forum Um das Titelbild einzufügen die Datei „Titelbild.pub“ aufrufen! Das Wort „Forum“ nicht vergessen!!! Anreißer I Menschlichkeit Anreißer II Weihnachten
KORREKTUR Die Rechte des Titelbildes der Sommer-Ausgabe 2021 liegen - anders als verse- hentlich angegeben - bei Angelika Geschke vom Mühlenverein Wendhausen. Wir bitten um Entschuldigung. INHALT 3 Vorwort 4 Jesus von Nazareth – Die Menschlichkeit Gottes 8 Menschlichkeit ist das A und O 12 Menschlichkeit konkret 14 Menschlichkeit in der Pflege 15 Gottesdienste und Veranstaltungen 16 Weihnachten - Gottesdienste 18 Aus der Gemeinde 19 Adventskonzert 20 700 Jahre geübte Menschlichkeit "Hinter Liebfrauen" 24 Weihnachten - Gott, du bist so menschlich 30 Sternsingen 32 Weihnachtspäckchen für Inhaftierte 33 Weltgebetstag 34 Ein Buch zum neuen Kreuzweg 35 Messdiener*innen in St. Marien und St. Martin 37 Friedenslicht aus Betlehem 38 Blitzlichter 40 Kontakt Impressum V.i.S.d.P.: Pfarrer Bernward Mnich Redaktion: Stefan Hain, Gisela Noske, Gisela Siebner, Jürgen Thiel, Annegred Thomas, Bettina Vogler-Klages, Katharina Weiß, Willfried Weiß Design: Bernward Medien Titelbild: „Maria, Josef und das Jesuskind“ - Ausschnitt aus dem Krippenspielvideo 2020 Druck: Druckhaus Harms - auf umweltschonendem Recycling-Papier Auflage: 3700 Im Internet: st-marien-braunschweig.de Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge sinngemäß zu kürzen. Die nächste Ausgabe des FORUMs erscheint Ende Februar 2022. Ihre Beiträge und Termine erbitten wir bis zum 15. Januar 2022.
VORWORT Liebe Leserinnen, liebe Leser, Weihnachten – Menschwerdung – Menschlichkeit: Dieser Gedankengang war wohl der Auslöser dafür, dass das Redaktionsteam das Thema Menschlichkeit gewählt hat. Interessant war, dass beim Vorgespräch gleich eine Diskussion darüber entstand, ob es denn einen Unterschied gäbe zwischen „Menschsein“ und „Menschlichkeit“. Deutlich wurde dabei schon, dass der Begriff Menschlich- keit wohl stärker mit positiven Merkmalen besetzt ist als das bloße Menschsein. Etwas pointiert wage ich einmal zu sagen: Das Menschsein unterscheidet uns vom Tier; die Menschlichkeit kann uns von manchen Menschen unterscheiden… Welche Rolle Menschlichkeit in verschiedenen Lebensbereichen spielt, darüber berichten die verschiedenen Beiträge in dieser Ausgabe. Menschlichkeit wird auch in den kommenden Wochen und Monaten eine zentra- le Bedeutung im Zusammenleben der Menschen und in unserer Gesellschaft haben. Noch immer ist die Corona-Pandemie nicht überwunden. Trotz aller Bemühungen und aller Maßnahmen in der Vergangenheit ist die Situation jetzt Mitte November nicht weniger herausfordernd als vor einem Jahr. Es wird in nächster Zeit sehr wichtig sein, dass – und ich zitiere hier Stichworte, die ein Arzt in der Braunschweiger Zeitung als Wunsch benannte – Respekt, Geduld, Verständnis, Vertrauen, Umsicht, Einsicht und Rücksicht bewahrt werden! In wenigen Wochen ist Weihnachten. Auch wenn wir vielleicht noch nicht genau absehen können, wie es werden wird – es ist und bleibt das Fest, an dem wir feiern, dass Gott Mensch geworden ist, um in Jesus von Nazareth unser Leben mit uns zu teilen und uns in jeder konkreten Lebenssituation nahe zu sein. Got- tes Menschwerdung bedeutet auch die Offenbarung von Gottes Menschlichkeit. Ich freue mich, dass wir mit freundlicher Genehmigung des Autors einige medi- tative Texte aus dem Buch von Heribert Arens „Gott, du bist so menschlich“ abdrucken dürfen. Mögen sie eine Anregung sein, das Geheimnis und die Be- deutung von Weihnachten vielleicht wieder neu zu entdecken. Wir wünschen Ihnen ein von Dankbarkeit und Freude erfülltes Weihnachtsfest und dass Sie unter Gottes Segen zuversichtlich in das Neue Jahr gehen können. Ihr Pfarrer 3
MENSCHLICHKEIT Jesus von Nazareth – Die Menschlichkeit Gottes Von Pfarrer Bernward Mnich unvollkommenen – Hinweise wollen eine Einladung sein, sich selbst einmal „Weihnachten ist das Fest der auf eine Spurensuche zu begeben, um Menschwerdung Gottes.“ „Wir feiern, die Menschlichkeit Gottes in Jesus zu dass Gott Mensch geworden ist.“ Sol- entdecken. Am besten, indem man che und ähnliche Aussagen sind in der selber die Bibel zur Hand nimmt und Advents- und Weihnachtszeit in den nachliest. Gottesdiensten und in Adventsfeiern immer wieder zu hören. Sie gehören Jesus ist empathisch. irgendwie schon zum gewohnten Vo- kabular, das alle Jahre wieder Ver- Mehrmals wird berichtet, dass Jesus wendung findet. Dabei ist und bleibt es im Blick auf die vielen Menschen, die doch ein unfassbares Geheimnis, dass zu ihm gekommen sind, Mitleid hat, der unbegreifliche Gott uns mit seiner weil sie müde und erschöpft sind und ganzen Liebe und Zuwendung in dem nichts mehr zu essen haben (Mt 9, 36; konkreten Menschen Jesus von Naza- Mt 14, 14; Mt 15, 32). Jesus hat ein reth begegnen wollte. waches Empfinden für die Lebensmü- digkeit der Menschen, für die Erschöp- Eines der Gebete zur Messfeier be- fung derer, die von der Last ihres Le- ginnt: „Gott, in Jesus von Nazareth bens niedergedrückt sind, für den tie- hast du der Welt den neuen Menschen feren Hunger der Menschen nach Zu- gegeben.“ Und im vierten Hochgebet wendung, Halt und Orientierung. heißt es: „Er hat wie wir als Mensch gelebt, in allem uns gleich, außer der Jesus achtet die Würde jedes Men- Sünde.“ In Jesus können wir erken- schen. nen, wie Gott sich den Menschen wirk- lich gedacht hat. Einmal zerren die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Ehebrecherin wie In ihm erscheint uns damit auch die ein Objekt ihrer Selbstgerechtigkeit Menschlichkeit Gottes. vor ihn hin. Sie wollen ihn zu einem Urteil zwingen, das sie gegen ihn ver- Die Evangelien erzählen von vielen wenden können. Aber Jesus entlarvt Worten, Taten und Begegnungen Jesu, ihre perfide Absicht auf entwaffnende in denen diese Menschlichkeit auf- Art und Weise und begegnet der Frau leuchtet. Die folgenden – natürlich unvoreingenommen und nicht verur- 4
teilend (Joh 8, 3-11). Bei dem verhass- Jesus begegnet den Menschen mit ten Oberzöllner Zachäus, der es wahr- Aufmerksamkeit und Wertschätzung. scheinlich auch durch Betrügereien zu beträchtlichem Reichtum gebracht hat Auch – in seiner Zeit völlig unüblich – und der Jesus „nur mal sehen“ will, Frauen und Kindern (Mk 10, 13-16). Er lädt er sich selber ein. Durch diese nimmt Frauen in die Schar der Jünger Begegnung hilft er ihm zu einer heil- auf, die mit ihm unterwegs sind (Lk 8, samen und befreienden Wende seines 1-3). Er achtet liebevolle Gesten der Lebens (Lk 19, 1-10). Jesus lässt sich Zuwendung, auch wenn sie gängige nicht durch Vorurteile verleiten, er Konventionen und Tabus durchbre- sieht hinter den Stempel, den man chen – etwa als eine als Sünderin einem Menschen aufgedrückt hat und gebrandmarkte Frau bei einem Gast- erkennt das Gute, das in einem Men- mahl ihre Tränen über seinen Füßen schen steckt und zu dem er oder sie vergießt und sie mit wohlriechendem fähig ist. Öl salbt (Lk 7, 36-50); oder als ihm kurz vor seinem Leiden eine Frau das Haar mit äußerst teurem Nardenöl Jesus achtet die Würde jedes Menschen und blickt auch anders auf Frauen und Kinder als in seiner Zeit üblich. (Ausschnitt aus „Jesus und die Ehebrecherin“ von Lucas Cranach) Foto: I, Sailko, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons 5
salbt und er sie gegen die Vorwürfe Mann mit einer gelähmten Hand (Mk 3, der Umstehenden wegen der ver- 1-6; Mt 12, 9-14). Er heilt einen Ge- meintlichen Verschwendung in Schutz lähmten am Sabbat (Joh 5, 1-18) und nimmt (Mk 14, 3-9). Jesus sieht nicht ebenso einen Blinden (Joh 9, 1-41). nur das äußere Tun, sondern das, was Jesus stellt den Menschen über die die Menschen im Herzen bewegt. Vorschriften. Für ihn gilt: „Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Jesus handelt entschieden und kon- Mensch für den Sabbat“ (Mk 2, 27). fliktbereit, Jesus kann leiden ohne beleidigt zu wenn es um das Leben eines Men- sein. schen und seine Befreiung von Krank- heit oder von einengenden Zwängen Seine Einstellung und sein Handeln geht. Er berührt einen „unberühr- bringen Jesus Widerstand und Feind- baren“ Aussätzigen, um ihn zu heilen. schaft ein. Er wird schlecht gemacht – Am Sabbat – an dem jedwede Tätig- als „Fresser und Säufer“, als „Freund keit, auch das Heilen als Arbeit eines der Zöllner und Sünder“ (Lk 7, 34) be- Arztes – untersagt ist, heilt er einen zeichnet; er wird buchstäblich verteu- Jesus handelt entschieden und konfliktbereit - hier bei der Segnung der Kinder. (Lucas Cranach d. Ä.: „Christus segnet die Kinder“) © Sammlung Würth & Ivan Baschang, München/Paris ; Licence: CC BY-NC-SA 6
MENSCHLICHKEIT felt, wenn sie ihm vorwerfen: „Er ist de am Leben zu wecken wusste. Und von Beelzebul besessen; mit Hilfe des wenn Jesus einmal zum Vertrauen Anführers der Dämonen treibt er die beim Beten auffordert und dabei sagt: Dämonen aus“ (Mk 3, 22). Immer wie- „Wenn nun schon ihr, die ihr böse der wird versucht, ihm mit einer Fang- seid, euren Kindern gebt, was gut ist, frage eine Falle zu stellen (Mt 19, 3- wie viel mehr wird euer Vater im Him- 12; Mt 22, 15-22). Mehr und mehr mel denen Gutes geben, die ihn bit- spitzt sich die Situation zu, und im Hin- ten.“(Mt 7, 7-11) - dann kann ich mir tergrund werden Intrigen gegen Jesus nicht vorstellen, dass er damit die, die gesponnen und ein Komplott ge- ihm zuhören, als „böse“ verurteilen schmiedet: Mt 12, 14; Mk 11, 15-19; Mt will. Ich stelle mir eher vor, dass seine 26, 4. Jesus erträgt dies alles, ohne Worte vielleicht von einem lächelnden mit Aggressivität zu reagieren. Aber in Augenzwinkern begleitet sind: „Na, großer Freiheit konfrontiert er seine selbst ihr Schlitzohren seid doch in Gegner. Er spricht und handelt mit der Lage und bereit, Gutes zu tun…“ einer inneren Autorität und bemer- kenswerten Souveränität. Und es wäre doch auch seltsam, wenn Gott, der den Menschen als das einzi- Schließlich: Jesus hat Humor. ge Lebewesen geschaffen hat, das sogar über sich selbst lachen kann, Steht davon etwas in den Evangelien? keinen Humor hätte und wenn dieser Nicht ausdrücklich. Aber sie machen Humor nicht in der Person Jesu auf- deutlich, dass Jesus ein großartiger leuchten würde. Erzähler ist, mit einer besonderen Ga- be, konkrete Erfahrungen und Sach- Jesus als Spiegel der Menschlichkeit verhalte aus der Lebenswelt seiner Gottes – dieser Gedanke kann dem Zuhörer und Zuhörerinnen lebendig Weihnachtsfest, dem Fest der und anschaulich zu schildern. Seine Menschwerdung Gottes, vielleicht ei- treffenden und lebensnahen Gleich- nen eigenen Klang geben. nisse und Beispielgeschichten lassen mehr als vermuten, dass er sich auch Und das Wort des ehemaligen Bi- mit humorvollen Erzählungen an die schofs von Limburg, das fast schon zu Menschen gewandt hat. Bestimmt einem Slogan geworden ist: „Mach’s konnte Jesus Menschen auf herzhafte wie Gott, werde Mensch“, ließe sich Weise zum Lachen bringen. Nicht als ergänzen mit: „Mach’s wie Gott, werde oberflächlich-alberner Spaßmacher, menschlich.“ sondern als einer, der wirkliche Freu- 7
MENSCHLICHKEIT Menschlichkeit ist das A und O Einblicke in zwei Pflegeeinrichtungen in der Gemeinde Von Gisela Noske Warum es heute so schwierig ist, jun- ge Menschen für die verschiedenen Jerome Guiterrez arbeitet seit 18 Jah- Berufe in der Pflege zu finden und vor ren im Evangelischen Alten- und Pfle- allem zu halten? Der finanzielle As- geheim Haus Wartburg in Lehre. Der pekt sei nur ein Teil der Lösung, sagt christliche Charakter des Hauses und Guiterrez. Mindestlohn sei das Min- sein eigener christlicher Glaube spie- deste, was gezahlt werden müsste. len eine große Rolle und beeinflussen Viel wichtiger seien aber die Arbeits- den Umgang und die Behandlung der zeiten. Schichtdienste seien nicht ge- Bewohnerinnen und Bewohner. Davon rade attraktiv, ein zeitliches Entgegen- ist der 50-Jährige zutiefst überzeugt. kommen beispielsweise für Mütter „Ich behandle ältere Menschen mit und Väter dringend notwendig. Respekt, so bin ich selbst erzogen worden.“ Und aus Respekt siezt er Dem stimmt Erika Spindler-Helal, seine ihm anvertrauten Schützlinge. Pflegedienstleiterin im Haus am Ei- Die wiederum dürfen ihn gerne duzen. chenpark, zu. Ihr Haus, das von Pro- Senis betrieben wird, ist dem öffentli- Schon in den ersten Minuten unseres chen Dienst angeschlossen. Es gehe Gesprächs erfahre ich, wie leicht ihm vor allem darum, die Kolleginnen und seine Arbeit von der Hand geht und Kollegen bei der Stange zu halten. mit welcher Freude er seinen Beruf „Unser Job ist nicht als Job zu sehen, ausfüllt. Um ein Foto gebeten, das mit sondern schon eher als Berufung“, seiner Arbeit zu tun hat, setzt er sich sagt sie. ans Klavier, spielt ein altes Volkslied und einige Bewohner, die gerade im In der Einrichtung in der Kralenriede Aufenthaltsraum sind, stimmen sofort leben zurzeit 94 Bewohnerinnen und ein. Sie freuen sich, wenn Jerome Gui- Bewohner in drei Wohnbereichen, die terrez für sie Klavier spielt. Das hebt von insgesamt 45 Pflegekräften, As- die Stimmung im Wohnbereich. Für sistenten und Alltagsbegleitern ver- ihn ist es Belohnung. sorgt werden. Das entspreche dem Pflegeschlüssel und Erika Spindler- 8
Helal ist froh, dass ihr Haus noch gut en ersetzen, einige Kolleginnen und versorgt ist. Kollegen haben Patenschaften über- nommen und sich ganz besonders um „Der Beruf macht so viel Freude, es ihre Schützlinge gekümmert. kommt so viel von unseren Bewohne- rinnen und Bewohnern zurück.“ Das „Wenn Nähe wegfällt, werden die Be- haben sie und ihre Kolleginnen in den wohnerinnen und Bewohner unruhiger zurückliegenden, äußerst schwierigen und teilweise aggressiver“, hat Jero- Monaten der Pandemie-Zeit deutlich me Guiterrez festgestellt. Strukturen gespürt. Grundsätzlich sind alle Pfle- fielen von einem Tag auf den anderen gekräfte für die Menschen in den Hei- weg, bei manchen älteren Menschen men die Brücke zum Alltag. Sie brin- haben Depressionen zugenommen. gen rein, was in der Stadt und der Welt Das stimmt ihn selbst sehr traurig. passiert. Während der Corona-Monate Inzwischen dürfen Angehörige und wurden sie zum wichtigsten Anker für Gäste wieder ins Haus – mit 3G-Regel. die Bewohner. Sie mussten die Famili- Jerome Guiterrez spielt am Klavier bekannte Volkslieder; einige Bewohnerinnen und Bewohner singen sofort mit. 9
Drei Angehörige pro Bewohner – „sie Was in normalen Zeiten schon viel Zeit blühen wieder auf“. frisst – sämtliche schriftliche Doku- mentationen – hat alle Pflegekräfte in Während der Pandemie haben er und den vergangenen Monaten an den zahlreiche seiner rund 70 Kolleginnen Rand ihrer eigenen Kräfte gebracht. und Kollegen ihre eigenen Prioritäten Erika Spindler-Helal hat sich auch nochmals geschärft. Wofür setze ich deshalb beim Fotomotiv für den mich ein? war die Grundfrage. Schreibtisch und den Computer ent- „Natürlich für meine Schützlinge.“ Sie schieden, denn beides gehöre zu ei- brauchten einfach noch mehr Zuwen- nem zu großen Teil zur Arbeit dazu. dung, mehr Ansprache. Der Kontakt Arbeit, die auch Bürokräfte erledigen nach draußen war nur digital möglich. könnten, damit die Pflegerinnen und Guiterrez ist froh, dass die Heimlei- Pfleger sich um ihre eigentliche Auf- tung diese Kontakte via Smartphone, gabe kümmern könnten. Das aber sei Tablets oder Notebooks ermöglicht im System nicht vorgesehen. hat. „Gefehlt haben aber ganz einfach Berührungen.“ Junge Leute könnten sich gar kein positives Bild mehr von den vielfälti- Erika Spindler-Helal am Computer: Die schriftliche Dokumentation kostet viel Zeit. 10
MENSCHLICHKEIT Alten- und Pflegeheim Haus Wartburg, Lehre: » 112 Bewohnerinnen und Bewohner; ei- ne 38000 qm große Parkanlage mit ei- gen Berufen in der Pflege machen, nem alten Baumbestand. bedauert die Pflegedienstleiterin. Es » Unternehmenswerte: „Wir sehen den gebe kaum Möglichkeiten, in die Ar- Menschen als eine von Gott geschaffene beitswelt der Pflege hinein zu schnup- Einheit aus Körper, Geist und Seele. Im pern. „Und die Nachrichten in den Me- Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit dien sind zurzeit ja vor allem negative. steht der uns anvertraute Mensch in Hohe Belastungen, zu wenige Kräfte, seiner Würde, Persönlichkeit und Ein- schlechte Bezahlung. Über die vielen zigartigkeit. Wir bedenken dabei die Freuden, die diese Berufe mit sich persönliche Lebensbiografie, den kultu- bringen, spricht niemand.“ Die meis- rellen Hintergrund und die sich daraus ten jungen Menschen hätten kaum entwickelten Lebensgewohnheiten.“ Berührungspunkte zur Altenpflege, es » Träger: Diakonissenmutterhaus Bad sei denn über eigene Großeltern. Harzburg e.V. Praktika seien ein kleiner Schritt, das » http://www.aph-wartburg.de/ zu ändern. Leider interessierten sich viel zu wenige Schülerinnen und Schü- ler dafür. Sie mag sich gar nicht aus- ProSenis Seniorenwohnheim Haus Ei- malen, wie es wird, wenn sie selbst chenpark, Braunschweig-Kralenriede: möglicherweise eines Tages auf Pfle- » 94 Bewohnerinnen und Bewohner; liegt ge angewiesen sei. am Rande eines ausgedehnten Waldge- bietes, dem Eichenpark. Menschlichkeit – da sind sich Jerome » Unternehmenswerte: „Unseren Bewoh- Guiterres und Erika Spindler-Helal zu nern sowie den Menschen, die sich für hundert Prozent einig – ist die Grund- eine unserer Dienstleistungen entschei- voraussetzung für ihre Berufe. Ohne den, aber auch unseren Mitarbeitern die gehe es einfach nicht. Und und Partnern fühlen wir uns in beson- Menschlichkeit nicht nur gegenüber derem Maße verpflichtet. Sozial nach- den Bewohnerinnen und Bewohnern, haltiges Handeln ihnen gegenüber und auch in den Teams müsse diese stim- die Sicherung unserer hohen Qualität in men. Und die eigenen Familien müs- der Pflege und Betreuung sehen wir als sen in jedem Fall mitziehen, sonst sei unser höchstes Ziel.“ der Beruf nicht zu bewältigen. » Träger: Blinden- und Sehbehinderten- verband Niedersachsen e.V., der dem Verband der freien Wohlfahrtspflege angehört. » www.prosenis.de/einrichtungen/ seniorenwohnheim-haus-eichenpark11
MENSCHLICHKEIT Menschlichkeit konkret Ehrenamtliches Engagement für Geflüchtete Von Ursula Pfennig Menschen nach teils abenteuerlicher Flucht zu uns und finden in den Häu- Nach dem Höhepunkt der Flüchtlings- sern Aufnahme. Hier können sie sich welle im Jahr 2015 wurden in Braun- sicher fühlen. Aber um wirklich hier schweig mehrere dezentrale Flücht- anzukommen, ist eine Unterstützung lingsunterkünfte errichtet, u.a. in Hon- von uns Einheimischen dringend nötig. delage und am Hungerkamp (zwischen Kinder und Jugendliche brauchen oft Volkmarode, Gliesmarode und Que- Hilfe bei Hausaufgaben, denn schließ- rum). Die dort untergebrachten Fami- lich muss der Schulstoff in einer Spra- lien – u.a. aus Syrien, Afghanistan, che bewältigt werden, die nicht ihre Georgien, Armenien und verschiede- Muttersprache ist. Frauen brauchen nen Ländern Afrikas – erfuhren zu neben Ansprache in Deutsch und Hilfe Beginn viel Unterstützung durch Eh- beim Lernen der deutschen Sprache renamtliche, was ihnen half, die deut- auch Informationen, z.B. wo bekomme sche Sprache besser zu lernen und ich günstige Kleidung für meine Fami- gut im Leben des deutschen Alltags lie, warum und wie wird der Müll ge- anzukommen. trennt, überhaupt: wie funktioniert das soziale Miteinander in der neuen Hei- Aber dann kam Corona und bremste mat? Auch junge Männer brauchen die Hilfsbereitschaft der freiwilligen Unterstützung, um sozial und wirt- Helfer aus. Spätestens seit der zwei- schaftlich richtig in Deutschland anzu- ten „Coronawelle“ fanden praktisch kommen – vorzugsweise von männli- keine Hilfsangebote mehr statt. chen Helfern. Jetzt, nachdem die meisten Hel- Zurzeit koordiniert eine Sozialarbeite- fer*innen geimpft und wo zusammen rin der Stadt Braunschweig die Hilfs- mit der niedrigen Inzidenz Lockerun- angebote, bringt Ehrenamtliche und gen möglich sind, läuft die Hilfe wieder Geflüchtete zusammen und ist die ers- an. Allerdings haben sich während der te Ansprechpartnerin für alle, die sich Pause einige der Ehrenamtlichen ver- im Hungerkamp oder in Hondelage abschiedet, z.B. aus Alters- oder Zeit- engagieren. Dabei entscheidet natür- gründen. Dabei kommen immer noch lich jede*r selbst, wo, wie oft, wie lan- 12
ge und auf welche Weise er/sie sich der Gemeinde). Es ist auch ein gutes einbringen möchte – jede Hilfe ist will- Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun! Und kommen! Letztendlich wäre ich in der umge- kehrten Situation auch sehr froh und Ich habe damals begonnen, mich am dankbar, wenn mir Menschen freund- Hungerkamp zu engagieren, weil ich lich entgegenkommen und mir helfen mich als Christin und privilegierte würden, mich in dem mir fremden Deutsche verpflichtet gefühlt habe, Land schneller und besser zurechtzu- wenigstens ein bisschen bei der Integ- finden. Ich glaube, das ginge uns allen ration der Geflüchteten mitzuhelfen so.... (und war auch nicht die Einzige aus Wenn auch Sie Interesse haben, sich in diesem wichtigen und bereichernden Aufgabenfeld einzubringen, melden Sie sich bitte bei: Ursula Pfennig: 0531 2361192 Stefan Hain: 0531 2141925 Wir können ggf. Fragen beantworten und zu den Organisatoren der Hilfen weiter- vermitteln. 13
MENSCHLICHKEIT Menschlichkeit in der Pflege Eine persönliche Betrachtung Von Bettina Vogler-Klages Man wird bescheiden und lernt auch die kleinen Gesten und Ereignisse Mein Vater lebte nach einem Schlag- des Alltags zu schätzen. anfall Anfang 2016 mit in Folge erheb- lichen Sprachstörungen in Braun- Eine kleine Geste der persönlichen schweig in einem Pflegeheim. Aufmerksamkeit war für mich, dass die Reinigungskraft ihm jeden Morgen Wie habe ich Menschlichkeit in der in seinem Zimmer seine Tageszeitung Pflege für meinen Vater erlebt. überreichte. Ich erinnere mich gern an eine Situati- Zur Menschlichkeit gehört auch la- on an einem Samstagnachmittag im chen und gemeinsam fröhlich sein, so Pflegeheim auf dem Flur. Eine Mitar- wie es mein Vater 2017 bei der Karne- beiterin des Pflegeheims spricht mei- valsfeier der Bewohner der Pflegeein- nen Vater an: „Herr Vogler, heute richtung und des Personals erlebt hat. Abend haben wir Zeit, da duschen wir mal.“ Dabei legt sie vertrauensvoll den Arm um ihn. Das Menschliche verkör- pert sich dabei für mich in der persön- lichen Zuwendung und dem respekt- vollen Umgang mit ihm. Er wird direkt persönlich angesprochen und gesiezt: „Herr Vogler“. Die Pflegekraft setzt sehr einfühlsam, aufgrund seiner Sprachstörung für ihn besonders wichtige, nichtverbale Verständi- gungshilfen ein. Mein Vater lächelt und man merkt ihm an, wie er sich wertgeschätzt füllt. Rudolf Vogler auf dem Flur des Pflegeheimes, in dem er Menschlichkeit erfahren durfte. 14
GOTTESDIENSTE St. Marien, Querum Samstag vor dem 1. und 3. Sonntag im Monat 18:00 hl. Messe 1. und 3. Sonntag im Monat 9:00 hl. Messe 2. Sonntag im Monat 10:45 hl. Messe und Kinderkirche (Kirchbus: 10.30 Volkmarode) 4. Sonntag im Monat 10:45 Familiengottesdienst (Kirchbus: 10.30 Volkmarode) Mittwoch 9:00 hl. Messe / am 1. Mittwoch im Monat „Laudes“ mitgestaltet von der Frauenschola 2. Dienstag im Monat 19:00 Jugendgottesdienst 1. Donnerstag im Monat 19:00 „AusZeit“ – ökumenischer Abendgottesdienst in der Alten Kirche in Querum St. Martin, Wendhausen 1. Sonntag im Monat 10:45 Familiengottesdienst 3. Sonntag im Monat 10:45 hl. Messe 2. und 4. Sonntag im Monat 9:00 hl. Messe Freitag 8:30 hl. Messe Don-Bosco, Hondelage Samstag vor dem 2. und 4. Sonntag im Monat 18:00 hl. Messe 2. Donnerstag im Monat 18:00 hl. Messe 15
WEIHNACHTEN Und wie werden wir Weihnachten feiern? Wer hätte vor einem Jahr gedacht, Besuch eines Gottesdienstes zu er- dass wir uns auch noch in diesem möglichen. Herbst diese Frage stellen werden müssen. Aber Corona ist noch nicht Für alle Gottesdienste ist es vorbei. Die möglichen Teilnehmerzah- notwendig, sich anzumelden. len für unsere Gottesdienste sind nach wie vor beschränkt. Würden wir die Dies ist über einen Link auf unserer Gottesdienste planen wie vor der Pan- Internetseite möglich. Ja, es ist auch demie üblich, könnten viele Menschen möglich, sich zu den Bürozeiten tele- und vor allem Familien mit Kindern fonisch anzumelden. Damit wir von Weihnachten nicht in der Kirche fei- der Menge der Anrufe nicht überrollt ern. werden, bitten wir allerdings darum, dies nur in Ausnahmefällen zu tun. Der Pfarrgemeinderat hat sich des- Sofern Sie die Möglichkeit haben, bit- halb entschieden, den gleichen Weg ten wir darum, die Anmeldung bitte wie im vergangenen Jahr einzuschla- selbst im Internet vorzunehmen. gen. Wieder werden mehrere kürzere Gottesdienste angeboten, um trotz Die Anmeldungen sind ab allem möglichst vielen Menschen den dem 4. Dezember möglich. 16
Geplante Gottesdienste St. Marien, Querum St. Martin, Wendhausen Don Bosco, Hondelage Heiligabend 15:30 Krippenandacht für 16:00 Krippenandacht 16:00 Krippenandacht die ganz Kleinen 17:30 Krippenandacht 17:00 Krippenandacht (Beide Gottesdienste finden 18:30 Krippenandacht „open air“ statt.) 23:00 Christmette 21:00 Christmette 1. Weihnachtstag 10:45 hl. Messe 9:00 hl. Messe 2. Weihnachtstag 9:00 hl. Messe 10:45 hl. Messe Ein Einlass ohne Anmeldung wird leider nicht möglich sein! Gottesdienste im Internet Kurzfristige Änderungen möglich Krippenandacht, Krippenspiel und Informieren Sie sich in jedem Fall Christmette wird man voraussichtlich kurzfristig über die aktuellen Corona- auch online live bzw. als Aufzeichnung Maßnahmen und die damit eventuell aus St. Marien verfolgen können. Nä- einhergehenden Änderungen unserer heres dazu werden wir rechtzeitig auf Gottesdienste! unserer Internetseite veröffentlichen Immer aktuell unter: kalender.st-marien-braunschweig.de 17
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MENSCHLICHKEIT 700 Jahre geübte Menschlichkeit "Hinter Liebfrauen" von Jürgen Thiel Neue Zielgruppe: Waisenkinder Alte Stadtpläne von Braunschweig Für alle Braunschweig-Patrioten ist (hier aus 1750) zeigen es deutlich: die die Jahreszahl 1671 schmerzlich: Mit Oker floss in Windungen und Nebenar- der militärischen Einnahme Braun- men mitten durch die Stadt und be- schweigs durch Herzog Rudolf August durfte zu ihrer Überquerung vieler verlor diese nämlich ihre Stadtfreiheit Brücken. Die längste davon führte den und die Epoche der selbstherrlichen Namen "Lange Brücke" und verband Hansestadt fand ihr Ende. Die alte die Weichbilde Altstadt und Altewiek, bürgerliche Verfassung wurde von der genau an der Stelle, wo der Kattrep- neuen herzoglichen Regierung abge- peln (Katzenstele) auf den Waisen- löst und die Verwaltung umgestaltet. hausdamm stößt. Auf der gegenüber- Das Hospital BMV hatte bis zu diesem liegenden Seite, in Höhe des heutigen Zeitpunkt seinen Charakter als Ar- Hotels Stadtpalais, befand sich eine menanstalt im Wesentlichen beibehal- Kapelle zu Ehren Mariens. Hieran an- ten. Nunmehr machte der Herzog ei- grenzend errichten wohlhabende Bür- nen neuen sozialen Brennpunkt aus- ger, einer frommen Eingebung fol- findig, nämlich das ausufernde Bettel- gend, im 13. Jh. das Hospital Beate wesen, insbesondere von Kindern. Mariae Virginis (BMV) zur Versorgung Sein Resümee: "Unter den vielen Bett- Kranker und Gebrechlicher, alter wie lern befinden sich auch arme Waisen junger Menschen. Es war dank reicher und ganz verlassene unschuldige Kin- Spenden das wohlhabendste seiner der, die bei solcher Bettelei übel erzo- Art, dokumentiert in einer prächtigen gen werden und in Müßiggang, Sünden Urkunde von Herzog Otto I., Enkel und Lastern aufwachsen." Für diese Heinrichs des Löwen. Die Stiftung er- Kinder gab es keine Versorgung und wies sich in den folgenden Jahren als kein Unterkommen. Als Konsequenz äußerst segensreich, konnte jedoch wandelte der Herzog das bisherige ebenso wie die übrigen Hospitäler, BMV zu einem Armen-, Waisen-, Kirchen, Konvente und Beginenhäu- Zucht- und Werk-Hause" um. ser die vielfach große Not in der Be- völkerung nur bedingt lindern. Die bisherigen Einkünfte des BMV für die Versorgung der Alten und Kranken 20
Die "Lange Brücke". Das Foto belegt die Aussage, dass die Oker ehemals durch Braunschweig floss, an dieser Stelle übrigens am breitesten, und kennzeichnet den Standort von Kapelle und Hospital / Waisenhaus BMV. blieben diesem erhalten, wurden Schule unter Leitung von Theologen durch Übertragung solcher der übri- gen braunschweigischen Hospize so- Herzog Karl I. (reg. 1735 - 1780) war gar noch vermehrt. Gleichzeitig wur- zwar noch ein barocker absolutistisch den die bisherigen Insassen auf die regierender Fürst, erwies sich gegen- anderen Hospize der Stadt verteilt. über den Strömungen der anbrechen- den Aufklärung jedoch aufgeschlos- Keinen dauerhaften Bestand hatte die sen. Von daher war es verständlich, räumliche Verbindung von Waisenhaus dass er wie auch sein Sohn Karl- mit dem Zucht- und Werkhaus wegen Wilhelm Ferdinand dem Schulwesen des "schädlichen Einflusses der Insas- eine große Bedeutung beimaßen, zu- sen auf die Kinder". Im Übrigen wurde mal das Land gut ausgebildete Hand- der Platz benötigt für die Erweiterung werker und Kaufleute benötigte. Auf des Waisenhauses und der Errichtung dem Gelände des Waisenhauses wur- einer Waisenhausschule. de ein sog. "Realinstitut", vergleichbar einer späteren Realschule, mit hervor- 21
Foto links: verdeutlicht die Größe des ehemaligen Hauptgebäudes und der späteren Waisenhausdruckerei. Foto rechts: noch ein erhaltener Eingang aus dem Jahre 1787 (Zahl über dem Portal) . ragenden Pädagogen, allesamt Theo- das Alltagsleben bis hin etwa zur Vor- logen, errichtet. Die Schule stand nicht gabe der zu sprechenden Segen und nur den Waisenkindern, sondern auch Gebete. So spartanisch uns heute die den Kindern der Stadt offen. Für den Vorgaben bezüglich Kleidung, Speisen Druck dringend benötigter neuer oder Hygiene auch vorkommen mö- Lehrbücher wurde darüber hinaus gen, so viel besser waren sie es über- eine Druckerei auf dem Areal des Wai- wiegend im Vergleich zu den Lebens- senhauses errichtet, zu dessen späte- verhältnissen von Kindern in Familien rer Erweiterung die Marienkapelle der meisten Kleinbürger und Arbeiter. abgetragen wurde. Im Tagesplan der Waisenhauskinder Lebensverhältnisse nicht als kärglich waren die Schulstunden eine unver- zu bezeichnen rückbar feste Größe. Alle übrigen Akti- vitäten ordneten sich dem unter, auch Die zeitgenössische Vorstellung, mög- die zeitweise vorgesehenen zwei Stun- lichst alle Lebensbereiche durch den pro Tag, in denen die Knaben staatliche Vorschriften zu reglemen- Strümpfe stricken und die Mädchen tieren, äußerte sich in genauen Festle- Leinen spinnen sollten. Dieser Tätig- gungen für das Leben im Waisenhaus. keit willen wurde auch schon einmal So formuliert die Waisenhausordnung die Nachtruhe der Kinder verkürzt. von 1677 nicht nur die Erziehungsziele Das erschien pädagogisch als Vorbe- und -aufgaben, sondern regelt auch reitung auf die spätere Arbeitswelt 22
MENSCHLICHKEIT vertretbar. Dabei waren die von den Kinder gemeinsam bestimmt. Unüber- Kindern produzierten Erzeugnisse ei- troffen war jedoch die Freude der Kin- ne nicht unerhebliche Einnahmequelle der über den jährlichen Besuch des des Hauses. Auch war es üblich, die Weihnachtsmärchens im "Hoftheater". Spendenfreudigkeit der Stadtbevölke- rung durch die regelmäßigen musika- 700 Jahre geübte Menschlichkeit lischen "Umgänge" der Kinder unter Aufsicht anzureizen. Ansonsten waren In der Bombennacht vom 14./15. Okto- die Ausgänge "vor das Tor des Wai- ber 1944 wurden auch die Gebäude senhauses" auf zwei Tage pro Woche der Stiftung getroffen und brannten begrenzt mit dem ausdrücklichen Hin- bis auf die Grundmauern nieder. Dank weis: "gereinigt". der großen Umsicht der Leitung des Waisenhauses kamen die Kinder und Apfel, Nuss und Mandelkern ... das Personal nicht zu Schaden. Eine Fortführung der Einrichtung am alten Wie in der Familie, so sollten auch die Ort war nicht mehr möglich. Damit Zöglinge im großen Waisenhaus spü- endete „Hinter Liebfrauen“ nach über ren, dass es weihnachtete. Den Höhe- 700 Jahren ein Wirkungsfeld geübter punkt kindlicher Freuden bildete hier Menschlichkeit. wie da die Bescherung. Zweifellos war der Gabentisch im Waisenhaus reichli- Die Waisenhausdruckerei knüpfte cher gedeckt als in so mancher Arbei- noch einmal an die traditionelle Ver- ter- und Handwerksfamilie. Schon gangenheit an, indem sie das Haupt- 1814 - und damit viel früher als in den gebäude des Waisenhauses an der meisten Häusern hierzulande - gab es Straße „Hinter Liebfrauen“ im alten im Waisenhaus nachweislich einen Stil wiedererrichtete und bis 1986 be- Weihnachtsbaum. Aus der zweiten trieblich nutzte. Nach mehrjährigem Hälfte des 19. Jh. ist wiederum über- Provisorium belegte das Waisenhaus mittelt, dass jedes Waisenkind auf sei- 1961 mit etwa 250 Kindern und Ju- nem Weihnachtstisch zwanzig Äpfel gendlichen einen Neubau an der Salz- und in der Regel gleich viele Walnüs- dahlumer Straße, zog sich in den se, dazu je einen Anishonigkuchen und 1980er Jahren allerdings aus der je zwei "Butterkrengel", ein süßes He- Heimerziehung zurück und leistet fegebäck, vorfand. Geschenke wie Bü- heute vorwiegend projektbezogene cher, Land- und Spielkarten sowie Stiftungsarbeit für Kinder und Jugend- Gesellschaftsspiele, vielfach gespen- liche. det von Braunschweiger Bürgern und Kaufleuten, waren dagegen für alle 23
WEIHNACHTEN Gott, du bist so menschlich Unter diesem Titel veröffentlichte der Franziskanerpater Heribert Arens 1982 ein Buch mit Beobachtungen und Meditationen zum Lukasevangelium. Leider ist dieses Buch vergriffen und nicht mehr auf dem Markt. Da die Texte aber nach wie vor sehr anre- gend und von bleibender Aktualität sind, veröffentlichen wir mit freundlicher Genehmi- gung des Autors die folgenden Meditationen zu Weihnachten. „… weil in der Herberge kein Platz für sie war“ (Lukas 2, 7b) „Um Himmels willen, Jesus, Eine Menschheit, wir hätten doch DICH die Gott nicht abgewiesen! – unerkannt im Mitmenschen – in die Hinterhöfe, Für Dich in die Elendsviertel, hätten wir jederzeit in die Ställe ein Zimmer frei gehabt! hinter dem Wohlstand verbannt, Aber das waren doch nur ein paar arme Leute, darf sich nicht wundern, ein paar lästige Ausländer, wenn ER die da klopften. nicht in ihren Salons Die hatten sowieso Mensch wird, kein Geld! antreffbar, ansprechbar, Wir konnten ja nicht wissen, erfahrbar, daß es Deine Eltern waren, daß Du sondern dort, im Schoß Deiner Mutter wohin sie ihn bei uns angeklopft hast! verbannt hat! Dann hätten wir selbstverständlich…!“ Um eine solche Menschheit sieht es dunkel aus, „Ja, wenn wir gewußt hätten…!“ da herrscht Finsternis, „Es waren ja nur…!“ Todesschatten, Nacht! 24
Inmitten der Nacht… (Lukas 2, 8) Es war Nacht, nach dem Licht als er Mensch wurde. eines neuen Morgens. Und diese Nacht Nacht, war mehr Finsternis, als eine Tageszeit: Gottes-Finsternis – Sehnsucht, Dunkel, der verborgene Gott düstere Aussichten, möge erscheinen, fehlender Durchblick! sichtbar werden, Nacht: spürbar werden, Nacht des Leids, einen neuen Morgen bringen, Nacht der Angst, neues Licht, Nacht der Not, neue Hoffnung, Nacht der Hoffnungslosigkeit, neues Vertrauen, Nacht der Unmenschlichkeit, neues Leben. Nacht der Bosheit, Nacht der Schuld, Es war Nacht, Nacht der Verstrickung, als er Mensch wurde. Nacht der Verlassenheit, Die Menschen saßen Nacht der Gott-Verlassenheit. in Finsternis und im Schatten des Todes – Nacht, damals Finsternis – und heute nicht weniger. Sehnsucht 25
WEIHNACHTEN Hirten (Lukas 2, 8ff) Hirten waren auf dem Feld, in der Nacht seines Lebens als er geboren wurde. und seines Glaubens der wird leichter Wachsam sein dem Boten begegnen, besonders auch im Dunkel, ihn erkennen das ist der Beruf und verstehen. des Hirten. „Und als die Engel Weil sie wachsam waren, von ihnen gingen, nahmen sie den Boten wahr da machten sie sich und seine Botschaft. auf den Weg“ – obwohl wieder alles Viele klagen dunkel war im Dunkel des Lebens wie vorher! im Dunkel des Glaubens, Gottes Boten Sie sagten nicht: seien selten geworden. „Wir haben geträumt!“ „Unsinn!“ Sind sie das wirklich? „Eine Fata Morgana!“ „Das gibt’s doch gar nicht!“ Oder sind wir nur „Wir müssen uns getäuscht haben!“ müde geworden, schläfrig? Sie hatten keine Angst Sind wir eingeschlafen vor dem hämischen Grinsen und nehmen die Boten der „Leute“, nicht mehr wahr, vor der Blamage, die neben uns stehen wenn sie sich im Dunkel getäuscht hätten. und seine Nähe verkünden? Sie trauten der Nachricht, Wer wachsam bleibt obwohl sie wieder und aufmerksam im Dunkeln tappten 26
Bergkirche Oberneuschönberg - Weihnachtskrippe. (© 1971markus@wikipedia.de) und allein waren. konnten sie den Boten wahrnehmen. Sie gingen: Weil sie seiner Nachricht Das wollten sie trauten, doch mal sehen! wagten sie Diese Chance Schritte im Dunkeln. wollten sie nicht verpassen! Weil sie Schritte wagten, aufbrachen und hingingen, Und sie fanden, sahen und begegneten sie – was sie suchten: Gott! ein Kind, ein Lächeln, Wer aber Gott begegnet ist, einen Hoffnungsschimmer, der kann nicht schweigen. einen neuen Anfang: Der erzählt von dem Heil, Gott. das er erfahren hat: wie die Hirten, Weil sie in der Nacht die ersten Verkünder wachsam waren, der frohen Botschaft. 27
GEMEINDE Sternsingen Von Bettina Vogler-Klages Dieses Jahr haben wir durch Corona den Besuch der Sternsinger vermisst Auch die Sternsinger strahlen und wissen erst jetzt zu schätzen, was Menschlichkeit aus! es bedeutet, dass wir direkt zu Hause besucht werden und unser Haus ge- Kinder sammeln für Kinder segnet wird. Das Motto der Sternsinger-Aktion 2022 ist: „Gesund werden – gesund Persönliche Begegnung bleiben. Ein Kinderrecht weltweit.“ Es klingelt Anfang Januar 2020 an der Durch die Spenden der Sternsinger Haustür. Draußen stehen als die Heili- soll die Verbesserung der Gesund- gen Drei Könige verkleidet die Stern- heitssituation von Kindern unterstützt singer. Wir bitten sie herein. „Seht ihr werden. Kinder und Jugendliche in unser‘n Stern dort stehen…“ singen Projekten im Südsudan, in Ghana und sie und sagen ihr Sprüchlein auf. Dann in Ägypten stehen im Mittelpunkt. schreiben sie an unsere Haustür mit geweihter Kreide die traditionelle Se- Sternsinger ziehen von Haus zu Haus gensbitte C+M+B („Christus mansio- Die Sternsinger machen sich im Win- nem benedicat“ = „Christus segne die- ter bei Wind und Wetter auf den Weg ses Haus“) mit der jeweiligen Jahres- zu den Menschen in der Gemeinde. zahl. Die Inschrift soll den Segen Gottes auf das Haus und seine Bewohner herab- rufen und sie vor Unglück schützen. Es war ein beeindruckendes und be- glückendes Erlebnis. Danke, dass ihr euch auf den Weg zu uns gemacht habt! 30
STERNSINGEN 2022 „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“ So lautet das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion. Benson aus dem Südsudan ist auf dem Aktionsplakat zu sehen. Nach einem Sturz vom Mangobaum wurde der Fünfjährige im Daniel Comboni-Krankenhaus in Wau behandelt, das von den Stern- singern unterstützt wird. Damit Kindern wie Benson in vielen hundert Sternsinger- Projekten weltweit auch weiterhin geholfen werden kann, dafür ist die Sternsingeraktion Jahr für Jahr ein Garant. Dafür bringen Kinder als Heilige Drei Könige verklei- det den Segen an die Türen der Gemeinde und sie bringen gleichzeitig Segen in die Welt durch das Sammeln von Spenden. Wir wissen zur Drucklegung dieses Forums noch nicht, ob die Sternsinger*innen dieses Jahr wieder von Haus zu Haus gehen können oder ob wir den Se- gen in ähnlicher Form wie im vergangenen Jahr brin- gen werden. Aber der Segen soll und wird alle errei- chen, die ihn sich wünschen. Wer den Segen der Sternsinger wünscht, kann sich in der Adventszeit in die Listen eintragen, die in unseren Kirchen ausliegen. Auch ein Anruf oder eine Mail sind möglich. Ansonsten beobachten Sie bitte die Aushänge und die Internetseite für weitere Informationen zur Aktion: sternsingen@st-marien-braunschweig.de 31
Weihnachtspäckchen für Inhaftierte in der JVA-Braunschweig Von Diakon Schötz den Frieden des Christfestes wün- schen. Das macht froh, stärkt und er- Zu den Weihnachtsfesttagen über- mutigt. Und kann neue Hoffnung we- kommt viele Gefangene das Gefühl der cken. Die Pakete haben im vergange- Einsamkeit. Durch den Abbruch sozia- nen Jahr bei den Inhaftierten viel ler Kontakte schmerzt es besonders Freude bereitet und es floss auch so zum Weihnachtsfest, keine Post zu manche Träne", so Diakon Schötz. erhalten. Die Päckchen für die Untersuchungs- Durch die Weihnachtspäckchenaktion, häftlinge werden inhaltlich einen Wa- die von der Pfarrgemeinde St. Aegi- renwert von ca. 15 Euro haben. dien wieder durchgeführt wird, soll etwas Freude in den Haftraum dringen Kurz vor Weihnachten werden diese an – über ein Paket mit Leckereien und den katholischen Gefängnisseelsorger Grüßen. Markus Galonska weitergegeben, der diese mit Hilfe von Justizvollzugsbe- Mit der Päckchenaktion wird deutlich, amten an Inhaftierte in der Justizvoll- dass es „draußen“ Menschen gibt, die zugsanstalt Braunschweig verteilt. an die Gefangenen denken und ihnen Päckchenaktion 2020: Diakon Schötz und Gefängnisseelsorger Markus Ga- lonska. Von den eingegangenen Spen- den konnten 80 Päckchen gepackt werden. Spendenkonto Postbank: Pfarrgemeinde St. Aegidien IBAN: IDE27 2501 0030 0023 8393 01 Verwendungszweck: JVA-Paketaktion 32
Voraussichtlich wird der Weltgebetstag 2022 wieder in St. Marien, Querum, stattfinden. Weitere Informationen folgen. 33
GEMEINDE Ein Buch zum neuen Kreuzweg von Pfarrer Bernward Mnich Seit dem vergangenen Jahr hängen in Wir freuen uns, nun einen Bildband der St.-Marien-Kirche die Bilder eines zum neuen Kreuzweg vorlegen zu kön- modernen Kreuzwegs von dem aus nen. Neben Beiträgen von Rainer G. Braunschweig stammenden und in Mordmüller, Gerd Winner und Künst- Bremen/Paris lebenden und arbeiten- lerseelsorger Ulrich Schmalstieg zur den Künstler Rainer G. Mordmüller. Entstehung der Kreuzwegbilder ent- hält er qualitativ hochwertige Drucke Die Bilder sind keine dem Auge der einzelnen Stationen in Verbindung schmeichelnden farbigen Abbildun- mit von Pfarrer Bernward Mnich ver- gen. Es sind eher skizzenhafte Zeich- fassten Impulstexten und Gebeten. nungen mit Kohlestift auf Büttenpa- Letztere bieten eine Hinführung zum pier, die mit dem Stilmittel der äu- eigenen Betrachten und eine Handrei- ßersten Reduktion auf das Wesentli- chung zum betenden Meditieren der che den Betrachter herausfordern, mit Kreuzwegbilder an. dem Geschauten in einen Dialog zu treten, sich in die Tiefendimension des Der neue Bildband kann zu den Öff- gezeigten Leids führen zu lassen und nungszeiten im Pfarrbüro St. Marien seinen eigenen Standpunkt einzuneh- zum Preis von € 15,00 erworben wer- men. den. 34
GRUPPEN DER GEMEINDE Messdiener*innen in St. Marien und St. Martin Die Minis in St. Marien haben momentan 29 Mitglieder! Wir treffen uns: Regelmäßige Gruppenstunden am 1. Samstag im Monat Was machen wir? Üben für den Dienst am Altar / thematische Gruppenstun- den / spielerische Gruppenstunden / Ausflü- ge / Adventsfeier / Wallfahrten nach Rom und vieles Kontakt mehr... Minis in St. Marien: Chiara Jung und Was ist das Besondere an unserer Gruppe? Diakon Michael Pietsch Das Zusammengehörigkeitsgefühl unter Gleichgesinnten minis@st-marien- über alle Altersgruppen von 9 bis ca. 18 Jahre; eine eigene braunschweig.de Homepage, auf der alle wichtigen Informationen zusam- menkommen: minis.st-marien-braunschweig.de Kontakt Warum sollte man in unserer Gruppe mitmachen? Minis in St. Martin: Es geht um mehr, als nur den Spaß an der Sache: Minis Johann Dinh und dienen am Altar als Christen stellvertretend für die Ge- Stefan Hain meinde. Die Aufgaben sind dabei vielfältig und abwechs- minis-martin@st-marien- lungsreich. Das Gemeinschaftsgefühl wird durch gemein- braunschweig.de same Aktionen und Ausflüge gestärkt. Die Minis in St. Martin sind momentan nur 10 an der Zahl und freuen sich sehr über Nachwuchs! Wir treffen uns nach Absprache immer wieder mal samstags zu einer gemein- samen Gruppenstunde, zu gemeinsamen Unternehmungen und Ausflügen oder der jährlichen Advents-Kekse-Back-Und-Übernachtungs-Aktion. Bei uns sollte man mitmachen, weil wir trotz kleiner Gruppe immer viel Spaß zusammen haben und weil auch der Gottesdienst als Messdiener*in viel mehr Freude macht. Messdiener*in zu sein ist eine gute Möglichkeit, andere Kinder und Jugendliche kennen zu lernen, neue Freundschaften zu knüpfen und sich selbst für andere Menschen der Gemeinde zu engagieren. Mach mit! 35
In Braunschweig am 12. Dezember 2021 friedenslicht-braunschweig.de
BLITZLICHTER Erntedank open air mit anschließendem Stockbrot und Ern- tealtar in St. Martin. Klein aber fein! In der letzten Woche der Sommer- ferien fuhren einige Jugendliche mit dem Rad von Braunschweig nach Bremen. Eine tolle Atmo- sphäre in einer tollen Gruppe durch tolle Landschaft. Das Erleben von Gemeinschaft war nach vielen Monaten mit Abstand durch die Pandemie für alle eine ganz besondere und wichtige Erfahrung.
Katholische Pfarrgemeinde St. Marien Braunschweig St. Marien, Querum Köterei 3, 38108 Braunschweig-Querum Sekretärin: Susanne Dierig; Tel.: (05 31) 2 14 19 28 Mo. u. Mi. 8.30 - 13.00 | Do. 12.00 - 17.30 Fax: (05 31) 2 14 19 - 30; E-Mail: buero@st-marien-braunschweig.de Caritas Kindergarten St. Marien Leiter: Damian Knoppik; Tel.: (05 31) 37 18 25 E-Mail: kita.st.marien@caritas-bs.de St. Martin, Wendhausen Am Dettmersberg 20, 38165 Lehre-Wendhausen Sekretärin: Susanne Dierig; Tel.: (05 31) 2 14 19 28 Fr. 9.00 – 11.00 Uhr Fax: (05 31) 2 14 19 - 30; E-Mail: buero@st-marien-braunschweig.de Don-Bosco-Haus, Hondelage Hegerdorfstraße 46, 38108 Braunschweig-Hondelage Gesprächstermine vereinbaren wir gern mit Ihnen – rufen Sie uns an oder senden Sie uns eine E-Mail: Pfarrer Bernward Mnich, Tel.: (05 31) 2 14 19 23, mnich@st-marien-braunschweig.de Diakon Michael Pietsch, diakon.pietsch@st-marien-braunschweig.de Diakon Hubert Krain, diakon.krain@st-marien-braunschweig.de Gemeindereferent Stefan Hain, Tel.: (05 31) 2 14 19 25, hain@st-marien-braunschweig.de Newsletter abonnieren unter: st-marien-braunschweig.de/newsletter Bankverbindung: Nord/LB - IBAN: DE38 2505 0000 0002 5526 44 – BIC: NOLA DE 2HXXX www.st-marien-braunschweig.de
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