2021 Bericht über die Arbeit - Christophorus Hospizverein
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202 1 Bericht über die Arbeit Rückblick Unsere Angebote eines Vorstandes 2020
2 Inhalt Editorial 3
Der Christophorus Hospizverein
3 19
Editorial Vorstellung unserer Bad Tölz-Wolfratshausen e.V.
Trauerbegleiterin Gabi Dangl
4
Bericht über die Arbeit 20
eines Vorstandes Hospizbegleiter-Wochenende Liebe Mitglieder,
in Kochel 2020
verehrte Förderer und Freunde
10 unseres Hospizvereines,
Interviews aus den Zeitungen 24
> „Letzte Hilfe Kurse“ Ausbildung zur Hospizbegleitung
> „Was ist im Leben eigentlich
etwas wert?“ 27 jeder Rundbrief ist für das Redaktionsteam eine
Aufgabe, ja eine Herausforderung.
Wir möchten sie anregen, auffordern, herzlich bitten:
informieren Sie sich über die Vorstandsarbeit, fragen
Angebote für Hospizbegleiter*innen Sie uns „Löcher in den Bauch“ und seinen Sie bereit,
> „Hospizbegleitung“ Es gibt verschiedene Beiträge, die aktualisiert in bei den Wahlen im Frühjahr nächsten Jahres zu
28 jedem Rundbrief stehen, wie z.B. der Jahresrückblick kandidieren. Es warten anregende, sinnmachende
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(Seite 28) oder auch der Buchtipp (Seite 31). und auch spaßmachende Arbeiten auf Sie.
Jahresrückblick
Praktikumsbericht von Verschiedene Ereignisse drängen sich auch auf davon !!! Also, der Verein zählt auf Sie !!!
Christine Schwarm zu berichten, wie z.B. das Hospizbegleiter*innen- Und so wünschen wir Ihnen nun viel Freude beim
30 Wochenende in der Georg-von-Vollmar-Akademie in Lesen dieses Rundbriefes.
Ein besonderer Jahresrückblick Kochel (Seite 20) oder der erfolgreiche Abschluß der
14 Hospizbegleiter*innen-Ausbildung (Seite 24). Und, ein einziges Mal in diesem Rundbrief, sprechen
wir die Corona-Pandemie an, und dürfen Euch/Ihnen
Unsere Angebote
> Hospiz und Schule 31 Dieses Mal möchten wir, angeregt durch Fragen aus
dem Kreise unserer Hospizbegleiter*innen, etwas
allen versichern, daß wir die Herausforderungen,
vor die uns die Pandemie gestellt hat, die Probleme,
Buch-Tipps über die ehrenamtliche Vorstandsarbeit berichten. die sie uns bereitet hat, im Team, mit allen
> Hospizbegleitung in Hospizbegleiter*innen, mit großem Einsatz
Einrichtungen für Menschen
32
*** Was tut Ihr im Vorstand überhaupt ?*** gemeistert haben.
mit Behinderung
Trauercafe So möchten wir, in kleinen Beschreibungen, von Dafür sei allen von Herzen gedankt.
unserer Arbeit im Vorstand berichten, denn, ja,
15 wir tun natürlich etwas im Vorstand. Bleiben Sie gesund und dem Verein weiterhin
Patientenverfügung & 33 Und wir sagen danke, daß wir darüber berichten
gewogen.
Patientenvollmacht Trauergruppe Waldram
dürfen. Mit einem kleinen Hintergedanken,
einem Wunsch, einer Hoffnung:
16 34 Ihr
Hans Lenhardt
Letzte Hilfe Ausblick 1. Vorsitzender
18 35
Trauerbegleitung Kooperationspartner /
Impressum
Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen
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... bei einer Vorstandssitzung Dauert es lange, bis man in
diese Aufgabe hineinwächst?
im erzwungenen „modernem“ Stil
Margret Mahlo Hans Lenhardt VORSTANDSARBEIT
2. Vorsitzende 1. Vorsitzender
Was tut Ihr im
Vorstand überhaupt?
Was tut Ihr im Vorstand überhaupt? Ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem gerne und
Eigentlich wollte ich bei meiner Vorstellung der gut gearbeitet wird. Helle Räumlichkeiten und
Arbeit des Vorstandes einfach auf unsere Satzung Einrichtungen, ein angenehmes Betriebsklima, das
eingehen, die die Aufgaben ja vorgibt und be- ein ‚sich auf die Arbeit freuen können‘ ermöglicht,
schreibt. Das wollte ich ein wenig ausschmücken, sind besonders wichtig.
dabei aber doch nüchtern und sachlich bleiben.
Das gleiche gilt für Fortbildungen der Haupt- und
Und dann kamen die Fragen aus dem Kreise der Ehrenamtlichen. Für neue „Projekte“ , die im Rund-
Hospizbegleiter*innen und die schöne Sachlichkeit brief 2020 ausführlich vorgestellt wurden.
war dahin.
Edith Peter Frauke Baumgarten Hier gilt es, die Möglichkeiten von Stiftungen zu
Schatzmeisterin Schriftführerin Was tun wir eigentlich im Vorstand? nutzen, die manche Projekte finanziell unterstützen,
Natürlich bleibt die wesentliche Vorgabe der Sat- so diese bei Ihnen angemeldet werden.
zung: der Vorstand führt die laufenden Geschäfte.
Was gibt es noch zu tun?
Das bedeutet unter anderem auch: der ehrenamt- Die Regelung der Finanzen, Kontakte und Termine
liche Vorstand ist Arbeitgeber. mit der Steuerkanzlei, mit Anwälten und Notaren.
Mit allen Pflichten die aus dieser Aufgabe entstehen. Die Beziehungen zu den Nachbarsvereinen, den
Arbeit anzubieten und Arbeit einzufordern, und diese Pflegeheimen, den Ärzten, den Kommunen zu pfle-
dann auch, im Rahmen der finanziellen Möglichkei- gen. Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, durch Pflege
ten, angemessen zu vergüten. Dafür zu sorgen, dass unseres Internetauftrittes, unserer Facebook-Seite
die Gelder, die dafür gebraucht werden, auch zur und insbesondere die Zeitungen zur Berichterstat-
Verfügung stehen. tung über uns zu animieren, Interviews mit unseren
Koordinator*innen, unseren Hospizbegleiter*innen
zu führen und zu veröffentlichen.
Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen
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„Sind Vorkenntnisse bzw. bestimmte
Qualifikationen notwendig bzw.
sinnvoll oder könnte dieses Amt Gibt es auch Selbstzweifel,
jeder machen?“ ob man immer die richtigen
Entscheidungen trifft, bzw
getroffen hat?
Gut ist es dann, wenn sich der Vorstand aus Mitglie-
dern zusammensetzt, die unterschiedliche berufliche
Vorkenntnisse mitbringen. Aber das ist keine Be-
dingung. Bedingung ist der Wille, sich zu engagieren,
Und jetzt kommen wir bereits zu der Frage, was tut sich Kenntnisse anzueignen, sich wirklich einzubrin-
man gerne und was weniger gerne. gen. Bis jetzt war noch immer jemand da, der die
„Ausbildung“ neuer Vorstandsmitglieder in die Hand
Arbeitgeber sein ist kein Favorit unter den Vor- genommen hat. Und das, das ist ein Versprechen,
standspflichten, zum Glück aber mit unseren fleißi- wird auch für einen neuen Vorstand der Fall sein.
gen und sachkundigen Mitarbeiterinnen doch recht Jetzt sind wir beim Lieblingsthema des Vorstandes.
leicht zu bewerkstelligen. Was sofort beantwortet, Wir appellieren an alle, wir bitten, wir flehen Sie an!
was man gerne tut. Wir müssen und werden den Vorstand ab der Jah-
reshauptversammlung im Mai 2022 neu besetzen
Aufwändige und auch unangenehme Pflichtaufgabe müssen. Und zwar fast komplett. Bis auf die
war und ist z.B. die technische und organisatorische Schatzmeisterin scheiden die Schriftführerin, die
Einrichtung der Datenschutzgrundverordnung.
Die jährlich wiederkehrende Beschaffung von Geld-
mitteln durch Refinanzierung der Krankenkassen
2. Vorsitzende und der 1. Vorsitzende aus. Letzterer
auch aus Altersgründen und den damit verbundenen
Auswirkungen.
2. Vorsitzende
. Auch die Gestaltung und Erstellung eines Rund-
briefes ist eine herausfordernde Aufgabe. Mit dem Der Verein braucht Sie.
Schwanken zwischen gern tun oder nicht gern tun. Deshalb nehmen Sie Ihr Herz in die Hand. Melden Seit Herbst 2020 bin ich die ‘Neue’ im Vorstand des Leider nahm Corona im Spätherbst wieder Fahrt auf.
Glücklicherweise lässt sich das Ergebnis dann aber Sie sich bei uns. Fragen Sie uns nach Möglichkeiten Hospizvereins und vervollständige damit satzungs- Das heißt, um den großen Tisch in der Geschäfts-
sehen und entschädigt für die viele Arbeit. des Heranführens an eine Vorstandsarbeit. gemäß dieses Gremium. Als Hospizbegleiterin stelle fanden gar keine Präsenz-Sitzungen mehr
gehöre ich dem Verein bereits viele Jahre an. statt, weder mit den Koordinatorinnen zu siebt noch
Sehr gerne bin ich als 1. Vorsitzender mit den Koor- Sie können im Beirat schon mitarbeiten und sehen im Vorstand zu viert. Das Zauberwort für unsere
dinatorinnen dabei, wenn es um „Projekte“ unseres und lernen, was zu tun ist. Der Übergang in die Für mich sind weder unsere hauptamtlichen Besprechungen alle 3 Wochen hieß also “Per ZOOM!
Vereines für die Zukunft geht. Da macht es Spaß, Vorstandsarbeit kann so ganz leicht vorbereitet und Koordinatorinnen ‘neu’ gewesen, die mir bei Link folgt…. “, so ähnlich läuft es ja z.Zt. überall.
Ideen aufzugreifen, zu bedenken und endlich umzu- vollzogen werden. mancher Begleitung immer hilfreiche Gesprächs-
setzen. Immer mit der Frage im Hintergrund, passt partnerinnen waren, noch die drei weiteren Die direkte Begegnung hat mir dennoch gerade in
das Projekt zu den satzungsgemäßen Aufgaben, Und damit ist die letzte und wirklich unangenehme Vorstandsmitglieder. diesen Anfangsmonaten sehr gefehlt.
können wir die Aufgabe ‚stemmen‘ und vor allem Arbeit des Vorstandes beschrieben. Die Regelung Eine Ausnahme gibt es momentan allerdings: Zur
auch finanzieren. Und schon sind wir wieder beim der Stabübergabe, der Nachfolge, der Sorge um das Zunächst kam dann aber doch viel Neues auf mich Bearbeitung des sog. “§39 a”, sehr wichtig für die
‚Ungernen‘. Weiterführen des Vereines. zu, in Form von computertechnischen Fragen. Refinanzierung unserer Hospizarbeit, treffen sich
der 1. und die 2. Vorsitzende in der Geschäftsstelle.
Und da tauchen dann tatsächlich auch einmal Damit enden die Aufgaben des Vorstandes nicht, Natürlich mit Maske, sowie Ordnern, Belegen und
Selbstzweifel auf. Ist das richtig und gut für den aber die Beschreibung dieser Aufgaben. den diesjährigen Vorgaben zur Förderfähigkeit - und
Verein. Ist das etwas für die Zukunft? Bisher denken Habe ich dies nun gern oder ungern beschrieben? von Seiten Hans Lenhardts mit einer großen Prise
wir, dass wir gut aufgestellt sind und gerüstet für Geduld für seine neue Kollegin!
bestehende Aufgaben und für solche in der Zukunft. Hans Lenhardt
für den gesamten Vorstand Margret Mahlo
Aber es bleibt immer die Frage, ob wir es uns auch
leisten können.
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Schatzmeisterin
Plötzlich
Schatzmeisterin ... ich sogenannte „Spendenbescheinigungen“ aus. Ich
bin immer begeistert, wie viele Spenden der Hospiz-
verein bekommt, denn zum Einen sind wir darauf
Ich bin seit 2003 „förderndes“ Mitglied im Hospiz- angewiesen und zum Anderen zeigt es auch die An-
verein gewesen, neugierig und Anteil nehmend. erkennung nicht zuletzt unserer ehrenamtlichen Hos-
Dass ich nun Schatzmeisterin bin, hat mir zunächst pizbegleiter*innen. An dieser Stelle auch einmal ein
schlaflose Nächte bereitet. herzlicher Dank allen Spenderinnen und Spendern! Sie sind wichtig,
Ich kümmere mich also offiziell seit 2019 um die
Kasse des Hospizvereins und erledige die Arbeit
Am Monatsende kommen die Kontoauszüge und
dann heißt es, das Grundbuch zu erstellen. Da sitze
weil Sie eben Sie sind.
Sie sind wichtig bis
mittwochs in der Geschäftsstelle. ich dann eine Weile und trage alle Kontobewegungen
in ein spezielles Programm ein, in der Hoffnung,
Aber was ist da nun meine Arbeit? Wenn ich in die dass meine Eingaben den gleichen Saldo ergeben
Geschäftsstelle komme, stapeln sich die Rechnun-
gen für Supervision, Sachkosten, Fahrtkosten etc.,
wie der Kontoauszug. Meistens ist das auch so, denn
Tippfehler finde ich sehr schnell, Gott sei Dank. Da
zum letzten Augenblick
das muss sofort per online-banking erledigt werden
und natürlich am Monatsende die Gehälter unserer
danke ich auch meinen Kassenprüferinnen, die zwei-
mal im Jahr ein waches Auge auf die Kasse werfen. Ihres Lebens,
Koordinatorinnen und unserer Bürohilfe. Glücklicher-
weise muss ich mich um steuerliche Belange nicht
kümmern, dafür leistet sich der Verein eine Steuer-
Als Quereinsteigerin macht mir dieses Ehrenamt
viel Freude, zumal ich viele tolle Menschen
und wir werden alles tun,
kanzlei, mit der ich sehr gut zusammenarbeite.
Gerne nehme ich natürlich auch die Mitgliedsbei-
kennenlernen darf.
damit Sie nicht nur in
träge und Spenden ein und besonders gerne stelle Edith Peter
Frieden sterben,
sondern auch bis
zuletzt leben können.
Schriftführerin Cicely Saunders,
Begründerin der Hospizbewegung
Im Jahr 2011 habe ich die Ausbildung zur Hospiz- und führe hierüber Protokoll. Außerdem protokolliere
begleiterin abgeschlossen und drei Jahre Menschen ich auch die Jahreshauptversammlungen, wobei das
am Lebensende begleitet, was für mich sehr wichtig Protokoll über die Wahlen des Vorstands die Grund-
war. Drei Jahre später wurde ich in den Vorstand lage für den notariellen Eintrag ins Vereinsregister
des Hospizvereins gewählt und bin seitdem dort darstellt. Bei der nächsten Wahl würde ich gerne
als Schriftführerin tätig. Ich habe mich bewusst für aus dem Vorstand ausscheiden und dieses Amt in
diese Aufgabe entschieden, weil dies mir auch wei- andere Hände geben, um wieder mehr Zeit auch für
terhin die Möglichkeit gibt, Begleitungen durchzu- andere Bereiche in meinem Leben zu haben.
führen, was mir nach wie vor sehr am Herzen liegt.
Als Schriftführerin nehme ich an allen Vorstands- Frauke Baumgarten
sitzungen teil, bin an allen Entscheidungen beteiligt
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Isar Loisachbote, 10.10.2020
Kompass für den Was ist im Leben eigentlich
letzten Weg etwas wert?
ES IST EINE URALTE, TEILWEISE SOGAR ABGEDROSCHENE FRAGE:
WELT-HOSPIZTAG CHRISTOPHORUS-HOSPIZVEREIN WAS IST IM LEBEN EIGENTLICH ETWAS WERT?
BIETET LETZTE-HILFE-KURSE AN FRÜHER ODER SPÄTER WIRD JEDER MIT DIESER FRAGE KONFRONTIERT –
ABER EINE ANTWORT DARAUF KANN FAST NIEMAND FORMULIEREN.
ERST DANN, WENN SICH DAS LEBEN DEM ENDE NEIGT, KOMMEN VIELE
VON DOMINIK STALLEIN Bad-Tölz-Wolfratshausen – Fast jeder erwachsene Mensch hat in
seinem Leben einen Erste- Hilfe-Kurs absolviert. Was man unter Letzter Hilfe versteht, wis- MENSCHEN DER BEANTWORTUNG DIESER FRAGE NÄHER.
sen allerdings die wenigsten. In den Kursen, die der Christophorus Hospizverein im Landkreis
anbietet, geht es nicht darum, im Notfall Leben zu retten. Die Teilnehmer lernen vielmehr,
wie sie einen sterbenden Angehörigen auf seinem letzten Weg würdevoll und angemessen lm lnterview mit unserem Mitarbeiter Dominik Stallein geht Gabi Leinauer dieser hochphilo-
begleiten. Der Tod sei für viele Menschen immer noch ein Tabuthema, meint Elke Holzer vom sophischen Frage nach. Als Chefin des Christophorus-Hospizvereins im Landkreis koordiniert
Hospizverein. „Die Letzte Hilfe ist ein Konzept, mit dem die Menschen geschult werden, wie die Geretsriederin Sterbebegleitungen von lcking bis zur Jachenau. Der ständige Kontakt zu
sie normaler und natürlicher mit dem Tod umgehen können.“ schwerstkranken oder sterbenden Menschen prägt den Blick auf das Leben. Leinauer spricht
über Dankbarkeit und Träume, über Freude und Bereuen, über Beziehungen und Materielles.
Dieses lnterview ist ein Antwortversuch auf eine der ältesten Fragen der Menschheit.
> NACHZULESEN AUF UNSERER INTERNETSEITE
https://www.christophorus-hospizverein.de/aktuelles.html
> NACHZULESEN AUF UNSERER INTERNETSEITE
https://www.christophorus-hospizverein.de/aktuelles.html
Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen
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In Zeiten der Coronapandemie ist es nicht leicht, Mein Praktikum im
sterbenden Menschen zur Seite zu stehen.
Michaela Seebauer und Patricia Vogl lassen sich
Christophorus Hospizverein in
jedoch nicht entmutigen. Geretsried
> wo stehe ich gerade als
TINE Hospizbegleiter*in?
CHRIS M
AR
SCHW > was trägt mich bei dieser
Aufgabe?
TROTZ DER CORONA-AUFLAGEN FÜR STERBENDE DA
Als Studentin der Sozialen Arbeit im dritten Semes-
ter des Studiums gewann ich einen umfangreichen > woher hole ich mir meine Kraft?
„Ich würde die Menschen
Einblick in die Hospizarbeit und ihre vielfältigen
Aufgaben. Persönlich interessiere ich mich schon Jede*r konnte mit viel verschiedenen Materialien
länger für die Hospizarbeit. Menschen am Ende auf einer kleinen Leinwand oder einem Pappkar-
gerne umarmen“
ihres Lebens zu begleiten sehe ich als eine her- ton kreativ werden und sich selbst vorstellen. Sehr
ausfordernde, sinnvolle und wichtige Aufgabe in unterschiedliche, ganz individuelle, wunderschöne
unserer Gesellschaft. In meinem Praktikum durfte Einzelarbeiten kamen dabei zustande. Dabei durfte
ich erfahren, dass es dabei nicht nur primär um die ich Porträts von allen fotografieren und anschlie-
Hospizbegleiterinnen im Interview Sterbenden selbst geht sondern auch um deren Um-
feld und die nahen Angehörigen. Die Sozialarbei-
ßend auch gleich vor Ort ausdrucken. Durch meine
Aufgabe konnte ich viele ehrenamtliche Hospiz-
ter*innen und die anderen Fachkräfte sind hierbei begleiter*innen persönlich kennenlernen und hatte
von Susanne Weiss Ansprechpartner*innen für alle Fragen und Belange Spaß und Freude an der gemeinsamen Aktion mit
Stellvertretende Redaktionsleiterin rund ums Sterben, Tod und Trauer. Dabei beraten, Ihnen. Es war schön zu beobachten wie sinnvoll und
Isar-Loisachbote/Geretsrieder Merkur unterstützen und begleiten sie die Menschen ganz gewinnbringend die meisten von Ihnen diese ge-
Münchner Merkur tz
individuell. Darüber hinaus sind sie auch Koordina- meinsame Zeit erlebten und genossen.
tor*innen für die ehrenamtlichen Begleitungen, sie
bilden die Hospizbegleiter*innen aus und stehen Des weiteren erschloss sich mir im Praktikum die
GERETSRIED – Nächstenliebe zeigen die Ehrenamtlichen des Christophorus-Hospizvereins Bad Tölz- auch für sie jederzeit als Ansprech- und Gesprächs- oftmals notwendige und hilfreiche Zusammenarbeit
Wolfratshausen mit Sitz am Neuen Platz in Geretsried nicht nur zur Weihnachtszeit. Sie sind unermüdlich partner*innen zur Verfügung. Einmal im Jahr gibt es der Fachkräfte des ambulanten Hospizdienstes mit
im Einsatz, um alten und einsamen, schwerstkranken und sterbenden Menschen sowie deren Angehörigen zudem ein gemeinsames Wochenende, bei dem ein der Palliativmedizin und der SAPV. Trauergesprä-
zur Seite zu stehen. Die Corona-Pandemie erschwert diese Arbeit. Michaela Seebauer (53) und Patricia gemeinsamer Austausch über individuelle Erfahrun- che und Trauerbegleitung gehören zum Arbeitsall-
Vogl (56) lassen sich jedoch nicht entmutigen. Seebauer, Pfarrsekretärin in Münsing, ist seit gut zwei Jah- gen der Hospizbegleiter*innen sehr ungezwungen tag der Fachkräfte des ambulanten Hospizdienstes.
ren Sterbebegleiterin. Seit acht Jahren engagiert sich Vogl, Verwaltungsmitarbeiterin bei der katholischen stattfinden kann. Dies konnte glücklicherweise Angebote wie Kurse zu Letzter Hilfe und Palliativ
Jugendstelle in Geretsried, für den Hospizverein. Im Interview geben die beiden Wolfratshauserinnen letztes Jahr noch vor dem zweiten Lockdown statt- Care als auch Beratung zur Patientenverfügung
einen Einblick in ihre Arbeit unter den derzeit schwierigen Umständen. finden – natürlich unter Beachtung der Hygiene- und Vorsorgevollmacht stehen regelmäßig auf
und Abstandregeln. Angebote zum entspannen, ihrem Programm. Mein Praktikum gab mir nicht nur
erholen, kreativ sein und neue Impulse standen für einen guten Einblick in das Arbeitsfeld des ambu-
die Teilnehmer*innen auf dem Programm. Eine der lanten Hospizdienstes sondern war gleichzeitig eine
Fachkräfte wurde leider krank, so durfte ich das große Bereicherung für mich persönlich.
> NACHZULESEN AUF UNSERER INTERNETSEITE Kreativangebot mit den Teilnehmenden umsetzen
und durchführen. In einer Kleingruppe von sechs bis Vielen Dank, an das herzliche und kompetente
https://www.christophorus-hospizverein.de/aktuelles.html
acht Personen beschäftigten sich die Hospizbeglei- Team und den sympathischen Vorstand .
ter*innen, angeregt durch ein schönes Gedicht, mit
persönlichen Fragen wie: Christine Schwarm
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Angebote
Hospiz und Schule
Seit 2020 können ausgebildete Hospizbegleiterinnen
Grundschulen und weiterführende Schulen besu-
chen, um mit den Klassen die Themen Abschied,
Tod und Sterben zu besprechen. Dies wird mit
altersgerechte Geschichten und Spiele, sowie durch
Austausch von Erfahrungen und Fragen in achtsamer
Atmosphäre ermöglicht. Sobald wir wieder Schulen
besuchen können, sind wir für Anfragen und Ein-
ladungen bereit. Auch zur Unterstützung bei Vorbe-
reitungen zu diesen Themen können sich Lehrkräfte
gerne an uns wenden.
Patientenverfügung &
Vorsorgevollmacht
Hospizbegleitung Seit zwei Jahren berate ich jetzt im Auftrag des
Christophorus-Hospizvereins in persönlichen Ge-
besonders auch von den Menschen, die die Vorlesun-
gen hielten. Intensiv und offen diskutierten wir über
in Einrichtungen der
sprächen, stelle Grundlagen und Wissenswertes in Wertvorstellungen, Lebenshaltungen, gesellschaft-
Vorträgen vor. Damit unterstütze ich Herrn Alfred lichen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer, über
von Hofacker, der schon seit vielen Jahren sein Grundsätze ethischer Entscheidungsfindung – um nur
Behindertenhilfe großes Wissen und seine Erfahrung, seine Zeit zur
Verfügung stellt.
einiges zu nennen. Denn eine Beratung zur Patien-
tenverfügung geht weit über den juristischen Hinter-
grund und das Ausfüllen des eigentlichen Formulars
Schon lange wollte ich im Christophorus-Hospiz- hinaus. Gedanken und Überlegungen zu den Fragen
In unserem Landkreis leben Menschen mit Behinde- verein mitarbeiten. Als ich dann anfragte, hatte die „Wann und unter welchen Bedingungen möchte ich
rungen, unter anderem, in verschiedenen Wohnhei- Ausbildung zur Hospizbegleitung schon begonnen, nicht mehr künstlich am Leben erhalten werden? Was
men. Auch sie können an Krankheiten, die zum Tode ich kam zu diesem Zeitpunkt also zu spät. Jedoch bedeutet für mich Lebensqualität, wo endet diese?“,
führen, erkranken. Dies stellt die ganze Umgebung wurde ich gefragt, ob ich nicht Interesse hätte, für sind grundlegende Inhalte.
Wir sind bereit, bei schwerer vor verschiedene Herausforderungen. Hier kann der Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht beratend
Krankheit und für die Zeit des Hospizverein unterstützen und entlasten durch tätig zu werden. Und wie ich Interesse hatte! An- Wenn es mir gelingt, den Menschen im Rahmen eines
fangs war mir nicht so ganz klar, auf was ich mich da Gesprächs bei diesen Gedanken zu begleiten, zu hel-
Sterbens zu begleiten, Gespräch und Begleitung. Im letzten Jahr konnten
leider keine Begleitungen stattfinden, da aufgrund einlasse. Aber irgendwie zog mich dieses Thema an. fen, vielleicht sogar ein wenig die Angst zu nehmen,
wenn sich dies Angehörige, der Pandemiebestimmungen unsere Hospiz- Die Beraterschulung für die Patientenverfügung, Vor- sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, dann
sorgevollmacht und Betreuungsverfügung habe ich weiß ich, dass meine Entscheidung, diese Ausbildung
Bewohner*innen oder sich das Begleiter*innen die Heime nicht betreten konnten.
dann an der Hospiz-Akademie Bamberg gemacht. gemacht zu haben, sinnvoll war und ist.
Team der Wohnheime wünschen. Gabi Leinauer Vom ersten Tag an, nein von der ersten Stunde an,
war ich fasziniert und ergriffen von den Themen und Heidemarie Piffl
Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen
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Letzte Hilfe
„Letzte Hilfe“ Kurse „Letzte Hilfe“ Kurse
für Erwachsene für Kinder und Jugendliche
Der „Letzte Hilfe“ Kurs für Erwachsene wurde im Der Christophorus Hospizverein bietet als brand-
letzten Rundbrief als neues Projekt des Christo- neues Projekt nun auch „Letzte Hilfe“ Kurse für
phorus Hospizvereins ausführlich vorgestellt. Kinder und Jugendliche an.
Interessierte Bürger und Bürgerinnen lernen
in diesem Kurs, was sie für Nahestehende am Im Januar 2021 haben sich Ruth Kunzmann, Doris
Ende des Lebens tun können. Jocher und Elke Holzer zu zertifizierten Kursleiterin-
nen ausbilden lassen.
Dieser Kurs vermittelt Basiswissen, Orientierung
und einfache Handgriffe. Sterbebegleitung ist In diesem Kurs lernen Kinder und Jugendliche von Einige Kommentare unserer Teilnehmer:
keine Wissenschaft, sondern ist auch in der 8 – 16 Jahren, was sie für ihre Mitmenschen am Ende
Familie und in der Nachbarschaft möglich.
Zuwendung ist das, was wir alle am Ende des
des Lebens tun können. Wissen um „Letzte Hilfe“
und Umsorgung von schwerkranken und sterbenden
„Mir hat besonders gut
Lebens am meisten brauchen. Menschen soll wieder zum Allgemeinwissen werden.
Auch Kinder und Jugendliche sind schon betroffen.
gefallen, dass man gelernt
Der „Letzte Hilfe“ Kurs wird in jedem Frühjahr Geliebte Großeltern versterben, oder das Haustier. hat, dass der Tod nichts
und Herbst von den zertifizierten Kursleiterinnen In diesem Kurs werden die Themen Tod und Sterben
Heidemarie Piffl und Elke Holzer veranstaltet. altersgerecht aufbereitet. Die kindlichen Bedürf- Schlimmes ist.“
Termine bitte auf unserer Homepage oder in der nisse werden bei der Informationsübermittlung
Geschäftsstelle erfragen. berücksichtigt. Kinder gehen noch unbefangen und
neugierig mit dem Thema um.
Der Kurs ist auch für Vereine und Firmen
geeignet. Dauer 4 Stunden. Im Kurs sprechen wir über die Normalität des Termine
Sterbens. Wir erarbeiten viele Grundsätze interaktiv
Elke Holzer und spielerisch, auf das Alter der Kinder oder Ju- Termine
weitere Termine auf Anfrage
gendlichen zugeschnitten. Abschließend überlegen DER
Ort
wir gemeinsam, wie man Abschied nehmen kann Christophorus Hospizverein LETZTE HILFE
und besprechen Möglichkeiten und Grenzen. KURS
weitere Termine auf Anfrage
DER
Bad Tölz-Wolfratshausen e.V.
Neuer Platz 20
Ort
LETZTE HILFE
82538 Geretsried
www.christophorus-hospizverein.de Am Ende wissen wie es geht.
DER Christophorus Hospizverein
Der „Letzte Hilfe“ Kurs für Kids
L E Tund
Z T E Teens
H I L F E ist ein
KURS
Bad Tölz-Wolfratshausen e.V.
Neuer Platz 20 KURS
wunderbares Bildungskonzept für jegliche Einrich- Der Kurs besteht aus vier Unterrichts-
einheiten (Modulen) zu jeweils 45 Minuten.
82538 Geretsried
Am Ende wissen wie es geht.
„Durch die praxisnahen www.christophorus-hospizverein.de
tungen. Geeignet für Einzelpersonen,
Schilderungen war (Konfirma-
man
Die Moderation erfolgt durch erfahrene
und zertifizierte KursleiterInnen des
DER
LETZTE HILFE
tions- und Firm-) Gruppen, Vereine undThema“
wirklich mitten im Schulen. Christophorus Hospiz Vereins e.V. mit
Erfahrung in der Hospiz- und Palliativ-
KURS Der Kurs besteht aus vier Unterrichts-
einheiten (Modulen) zu jeweils 45 Minuten.
„Durch die praxisnahen
Dauer etwa 4 Stunden. „Bei diesem Kurs ist sehr versorgung.
Die Moderation erfolgt durch erfahrene
Schilderungen war man und zertifizierte KursleiterInnen des
viel ‚rübergekommen“ Die Teilnahmegebühr beträgt
wirklich mitten im Thema“
„Ich durfte alles sagen,
Christophorus Hospiz Vereins e.V. mit
10 Euro/Person, für Paare 15 Euro.
Erfahrung in der Hospiz- und Palliativ-
Elke Holzer Kommentare unserer
Teilnehmer An den Abenden werden Getränke und „Bei diesem Kurs ist sehr
versorgung.
ein kleiner Snack gereicht. „Kleines 1x1 viel ‚rübergekommen“
was ich dachte!“
Die Teilnahmegebühr beträgt
Informationen und erforderliche
der Sterbebegleitung“ 10 Euro/Person, für Paare 15 Euro.
Anmeldung unter: Das Umsorgen von Kommentare unserer
Teilnehmer An den Abenden werden Getränke und
info@christophorus-hospizverein.de schwerkranken und ein kleiner Snack gereicht.
oder 08171/999155. „Kleines 1x1
sterbenden Menschen
am Lebensende Informationen und erforderliche
der Sterbebegleitung“
Anmeldung unter: Das Umsorgen von
info@christophorus-hospizverein.de schwerkranken und
CHBW20_Flyer_letzteHilfe_RZ.indd 1-3 01.07.20 11:24 oder 08171/999155. sterbenden Menschen
am Lebensende
CHBW20_Flyer_letzteHilfe_RZ.indd 1-3 01.07.20 11:24
Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen
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„Was hinter uns liegt und was vor
uns liegt, sind nur Kleinigkeiten im
Vergleich zu dem, was in uns liegt.
Und wenn wir das, was in uns liegt,
nach außen in die Welt tragen,
geschehen Wunder.“
Henry Stanly Haskins
Trauerbegleitung GABI
Unsere Trauerbegleiterin
im Hospizverein Gabi Dangl stellt sich vor.
DANGL
Im letzten Rundbrief haben wir berichtet, dass wir Im letzten Jahr konnte zum ersten Mal eine Wan- Ich heiße Gabi Dangel und bin mit meinem zweiten noch mehr am Herzen liegen, ich diese trauernden
das Angebot der Trauerbegleitung bei uns im Hospiz- derung für Trauernde „Wege gemeinsam gehen“ Mann nach Wolfratshausen gezogen. Meine beiden Menschen begleiten und ihnen in dieser schweren
verein ausweiten möchten. stattfinden. Die Gruppe von 10 Personen wanderte Töchter und die beiden Stiefkinder sind inzwischen Zeit nach dem Verlust beistehen möchte.
um Bad Heibrunn herum. Gabriele Leinauer leitete erwachsen und leben ihr eigenes Leben. Deshalb habe ich 2020 die Ausbildung zur qualifi-
Das Trauercafe im Evangelischen Gemeindehaus im die Gruppe, setzte Impulse mit Geschichten oder zierten Trauerbegleiterin im M.I.T. München, absol-
Schützenweg in Bad Tölz ist bereits seit Jahren eine Übungen, unterstützt wurde sie von einer angehen- Der unerwartete Tod meines Mannes hat mein viert. Ich freue mich, mich im CHV mit all meinen
feste Einrichtung. Jeden ersten Montag im Monat den Hospizbegleiterin. Die Menschen, die sich an- Leben in den Grundfesten erschüttert, da war nichts Erfahrungen in der Begleitung von Trauernden
findet das Treffen mit Begleitung von Pfarrer Espeel, fangs fremd waren, kamen schnell ins Gespräch und mehr wie es sein sollte. In dieser schweren Zeit einbringen zu dürfen, für sie da zu sein, ihnen Mut
Trauerbegleiterin Mechthild Felsch und Begleiterin fühlten sich aufgehoben und verstanden. Hier hatten stand mir meine Familie bei, alte und neue Freunde, zu machen, weiter zu gehen und das Leben wieder
Ursula Gabler bei Kaffee und Kuchen statt. sie die Möglichkeit sich zu öffnen und zu spüren, es verständnisvolle Kollegen waren für mich da. Dann mit Freude zu leben.
gibt ein Gegenüber, das mich versteht und mich so hatte ich das große Glück, von einer wunderbaren
Nun freuen wir uns über den erfolgreichen Ab- nimmt, wie ich gerade bin. Es wurde geweint und Frau einfühlsam begleitet zu sein, sodass ich in Trauer ist wichtig, es ist keine Krankheit, es ist die
schluss von Gabi Schnellbach-Dangel zur Trauer- gelacht, geredet und geschwiegen, alles hatte seinen meinem Tempo und auf meine persönliche Weise natürliche Reaktion auf einen Verlust. Es muss
begleiterin. Gabi hat sich über die Ausbildung zur Platz und seine Berechtigung. Im Anschluss besuch- wieder ins Leben zurückfinden konnte. Raum dafür geben, damit sie nicht krank macht.
ehrenamtlichen Hospizbegleitung und aufgrund te die Gruppe noch ein Lokal und die Gespräche wur- Die eigene Trauer mit anderen Menschen, die
eigener Erfahrungen dem Feld der Trauerbegleitung den bei gutem Essen lebhaft fortgesetzt. Die Teilneh- Aus dieser heilsamen Erfahrung heraus ist mein Ähnliches erfahren haben, teilen zu können, sich
genähert. Somit können wir das Angebot schon menden freuten sich sehr über ein solches Angebot Wunsch entstanden, etwas davon in die Gesell- verstanden zu fühlen, kann dabei helfen, die Trauer
etwas erweitern und mehr Menschen verschiedene und wünschten sich eine Fortsetzung. Trauerwande- schaft zurückzugeben. Es war mir immer wichtig, zu verarbeiten und wieder, wenn auch anders, ins
Möglichkeiten bieten, sich in der Situation des Ver- rungen werden nun regelmäßig stattfinden. etwas „Sinn“-volles zu tun. Leben zurückzufinden.
lustes Orientierung zu geben.
Gabi Leinauer Sterben und Tod hatte seinen Schrecken verloren, Der CHV ist geprägt von Vielfalt, Ideen, Kompetenz,
In diesem Jahr soll eine Trauergruppe angeboten so wurde ich ehrenamtliche Sterbebegleiterin im Toleranz, Empathie... jede/r kann sich mit seinen
werden, die sich zu festen Terminen über eine Christophorus Hospizverein. Dabei spürte ich, dass Ideen und Persönlichkeit einbringen. Ich freue mich,
bestimmte Zeit mit den immer gleichen mir die An- und Zugehörigen, die nach dem Tod Teil dieser Gemeinschaft zu sein und hier mit meinen
Menschen trifft. zurückbleiben und allein zurechtkommen müssen, Ideen und Erfahrungen gestalten zu dürfen.
Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen20 21
Hospizbegleitungs -Wochenende
in Kochel 2020
„FORTBILDUNG - ANREGUNG - ERHOLUNG“
Wir freuten uns auf das lang
geplante, gemeinsame
Hospizbegleiter-Wochenende.
Je näher der Termin rückte, desto mehr kamen wir kreativen Ausdrucksformen und eine geführte Wan-
ins Grübeln. Ist es richtig, in Corona-Zeiten ein Se- derung mit Impulsen, die Petra Smarsch vorbereitet
minar abzuhalten? Können wir, trotz Hygieneregeln hatte, boten viele Möglichkeiten, sich selbst zu erfah-
und Abstand, eine angenehme Atmosphäre für alle ren und mit anderen ins Gespräch zu kommen.
schaffen? Für unsere Wanderung von ca. 2 Stunden haben wir
Wie setzen wir die gesetzlichen Vorgaben richtig um? einen Weg durch Kochel zum Lainbach und weiter
Finden sich genügend Teilnehmer*innen? zum Kochelsee und wieder auf den Aspenstein ge-
Dank der optimistischen und positiven Einstellung wählt. Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen, so
im Team reifte der Entschluss: ja, wir wollen dieses dass wir zumindest von oben trocken blieben. Die
Wochenende. Wir wissen, dass unsere Begleiter*in- Idee dieses Weges war, mit anderen in Austausch
nen sehr zuverlässig sind und alle Auflagen ernst zu kommen und auch Zeit zu haben, über sich ein
nehmen. wenig nachdenken zu können. Fragen wie „Was fällt
mir gerade schwer und was möchte ich verwandeln?“ mer*innen mit einer Atemübung, um zu sich selbst unmöglich und ist für die Hospizbegleiter*innen
Die Pandemie ließ uns gewohnte Abläufe neu den- waren Impulse auf diesem Weg. Als Symbol für die zu finden und sich auf die Einheit einzustimmen. schwer zu ertragen, wenn Nähe und Berührung nicht
ken. Schlussendlich entschieden wir, die Großgruppe Schwere nahmen wir uns Steine, die wir auf dem Frau Schubert erzählte uns Interessantes über erlaubt sind. Ohne Worte, ohne mit meinem zu Be-
in drei Gruppen aufzuteilen. Dank des Engagements Weg fanden, mit. Am Ufer des Kochelsees warfen wir richtiges Atmen und auch aus ihrem Arbeitsalltag. gleitendem sprechen zu können, nur zu erspüren,
einer Hospizbegleiterin aus Kochel war es sogar die Steine ins Wasser und konnten beobachten, wie Später erprobten wir uns mit einer Übung darin, was im Anderen vorgeht, das ist äußerst schwierig.
möglich, ein Angebot draußen zu planen. sich die Wellen ausbreiten. Unsere beschriebenen wie eine stille Begleitung am Krankenbett – ohne So bleibt die Frage, ob nicht genau diese Besonder-
Zettel: „Was möchte ich gerne loswerden“ haben Worte – sein kann. heiten eine Hospizbegleitung ausmachen? Einige der
So hofften wir, dass auch mit den ungewohnten wir symbolisch durch Verbrennen in Wärme Teilnehmer*innen, die in der Rolle des zu Begleiten-
Formen neue Impulse und gemeinschaftliche Erfah- umgewandelt. Eine Person war Begleiter*in, die andere die Pa- den waren, erzählten, dass sie die Nähe des Anderen
rungen möglich sein würden. Denn dieses Wochen- tient*in und das im Wechsel, jeweils 10 Minuten. sehr wohl gespürt hätten und die Situation als an-
ende ist eine der besten Gelegenheiten im Vereins- Alle konnten so viel mitmachen, wie sie es für sie Ohne Worte, fast ohne Berührung, mit Abstand genehm empfunden hätten. Auch wenn Unterhaltung
leben für Austausch in Gemeinschaft. Wir wussten selbst gut und angenehm empfanden. Was alle gut (wegen Corona), nur durch die Atmung und dem und Berührung nicht stattgefunden haben.
noch nicht, dass wir einen wirklich guten Zeitpunkt fanden, war das gemeinsame Unterwegssein drau- Augenkontakt sollte das Empfinden der Patient*in
gewählt hatten. Die Temperaturen ließen, trotz des ßen in der Natur und das Entdecken neuer interes- erspürt werden. Für die Mehrheit der Teilnehmenden Für die kreative Gruppe hatten die Koordinatorinnen
Regens, ein längeres „draußen sein“ zu, und es war santer Wege im Landkreis. eine seltsame, ungewohnte, für Einige auch eine und unsere Praktikantin Tini Schwarm jede Menge
sicher für viele ein Geschenk, diese Zeit in Gemein- unangenehme Situation. Nach der Übung durften Material zum Gestalten, Basteln und Erschaffen be-
schaft erleben zu können. Die Atemtherapeutin Ursula Schubert hatte sich alle berichten, wie es ihnen ergangen war. Sowohl sonderer Werke bereit gelegt. Papiere, Leinwände in
für unsere Hospizbegleiter*innen ein, für die Coro- als Hospizbegleiter*in, als auch aus der Sicht des verschiedenen Größen, Farben, Stifte, Kleber, Perlen,
„Stille am Krankenbett“ mit Atemtherapeutin Ursula na-Zeit, umsetzbares Konzept für diesen Samstag begleiteten Menschen. Alle konnten spüren: Hospiz- Federn, schöne Postkarten, Zeitungen zum Aus-
Schubert, „meine Motivation im Hospizverein“ mit ausgedacht. Im Kreis sitzend begannen die Teilneh- begleitung in Zeiten einer Pandemie erscheint fast schneiden, Wolle, Stoffreste und noch viel mehr.
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Hospizbegleiter-Wochenende –
Treffen für Ehrenamtliche mit Zeit für Gespräche,
zum Spazierengehen, für Fortbildung und Informationen
von Hauptamtlichen und Vorstand darüber,
was im Verein so läuft.
Der Samstag war von jeher ein Tag der Fortbildung, Die Referentin gibt uns wieder viel Zeit für die Übung,
meistens mit Referenten zu einem ganztägigen bevor sie Rollenwechsel ansagt.
Thema wie Bindungstheorie, Demenz, Selbstpflege, Während der Nachbesprechung in der Runde erinne-
Kommunikation, Humorworkshop für Hospizbeglei- re ich mich an meine letzte Patientin, wie schwer es
ter mit Kommunikations-Spielen , usw...! mir beim Erstbesuch fiel, ihre „weinende Stille“ auszu-
Der Samstagabend gehört nach dem Essen halten, einfach nur „da zu sein“ und zu warten.
üblicherweise dem gemütlichen Austausch.
Sonntag!! Nach regenerisch-kaltem Wetter am
Für Kochel 2020 hatten die Koordinatorinnen ein Samstag nun strahlender Sonnenschein, Berge weiß
Konzept (Hygienerichtlinien!!) ausgetüftelt, das überzuckert!!! Allgemeine Freude über die tolle Lage
durch die halbierten Gruppen auf Wanderungen des Hauses!
und Workshops sowie durch Partnerarbeit an In- Fototermin auf der Terrasse. Zwei Haupt-Punkte
tensität nur gewann. stehen auf dem Programm:
Ich denke an meinen ausführlichen Austausch zu Fragen und Austausch zu Vereinsthemen
zweit mit einer Ehrenamtlichen: „Warum mache ich Die Teilnehmer*innen treffen sich wieder in zwei
Unsere Idee war, dass jede*r ein Bild gestaltet, mit Den Sonntag begannen wir nach dem Frühstück mit diese Hospizbegleitung?“, bevor es mit kreativer Gruppen und getrennten Räumen:
eigenen Ideen, Gedanken zur Tätigkeit im Hospizver- einem Tanz und einem besinnlichem Text. Danach Gestaltung weiterging. 1. mit dem Vorstand
ein, zum Leben, oder zum momentanen Empfinden war die Möglichkeit, in geteilter Gruppe, einmal mit 2. mit den Koordinatorinnen
– ganz frei, leicht und spielerisch, ohne Druck. Tini dem Vorstand und einmal mit den Koordinatorin- Sehr nachdrücklich blieb mir die Einheit mit der
fotografierte gekonnt alle „Künstler*innen“. Damit nen, ins Gespräch und den Austausch rund um den Atem- und Körpertherapeutin Frau Schubert zum Vor dem Mittagessen Abschlussrunde mit allen Teil-
konnte, wer wollte, das eigene Werk schmücken. Hospizverein zu kommen. Nachdem das Wetter sich Thema „Stille in der Begleitung am Krankenbett“ im nehmer*innen im großen Saal mit herzlichem Dank an
Mit dieser Einheit waren nicht alle Teilnehmer*innen am Sonntag von seiner sonnigen Seite zeigte, fiel es Gedächtnis. die Organisatorinnen !
glücklich. So auf Anhieb ohne Vorlauf „kreativ sein den meisten doch etwas schwer sich nochmal zur Erste Aufgabe im großen Kreis, mit Abstand, 10 Verbindender meditativer Tanz in Gemeinschaft und
zu müssen“, forderte einige. Die meisten der Teilneh- Abschlussrunde in den großen Raum zu begeben. Min. lang: – Augen zu - ruhig sitzen – atmen - sich Verabschiedung nach dem Essen .
mer*innen machten sich mit Feuereifer an die Arbeit Nach unserem Foto und dem Mittagessen waren die spüren! Aber nichts tun, nichts denken!
und auch die Zauderer, die anfänglich so wenig gemeinsamen Tage vorbei. Die meisten gingen ge- Vier Teilnehmerinnen aus einem Auto beschließen
Lust zeigten, zauberten nach längerem Nachdenken stärkt und bereichert in den Alltag zurück. Gemein- In der anschließenden Partnerübung mit verteilten vor der Rückfahrt kurzfristig einen Abstecher zum
wunderschöne, bunte und so verschiedene Werke. schaft zu spüren, neue Menschen kennen zu lernen Rollen soll ich als Begleiterin nur die ‚schwerst- Kochelsee, nur eben die Beine vertreten bei dem
Hier spiegeln sich die Verschiedenheit der Menschen und in Austausch zu gehen, das ist in diesen Tagen kranke Person‘ mir gegenüber per Blickkontakt schönen Herbstwetter! Erwischen zufällig eine
wider. Auch diese Wahrnehmung ist uns wichtig, wie gelungen. wahrnehmen. Und intuitiv erspüren, was könnte der Schifferl-Rundfahrt - - - und erleben eine traumhafte
gehe ich mit solchen Situationen um. Person jetzt guttun? Stunde in der Nachmittagssonne auf dem Wasser!!
Koordinatorinnen Wäre eine Berührung akzeptiert, gar erwünscht Ein Geschenk!!!
Alle entstandenen Kunstwerke werden seitdem im oder nicht?!
wöchentlichen Wechsel in unserer Geschäftsstelle Margret Mahlo
ausgestellt. Wir Koordinatorinnen erfreuen uns an
den so liebevoll, verschiedenartig und phantasievoll
gestalteten Bildern und halten somit das Hospizbe-
gleitungs-Wochenende in unseren Räumen lebendig.
Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen24 25
Ausbildung zur
Hospizbegleitung 2020
Im Januar 2020 machten Es begann eine Zeit voller Unwägbarkeiten. Und
doch ging es weiter: Wir Kursleitungen konnten etli-
wir uns mit 11 Menschen aus che Anpassungen im Konzept vornehmen, Hygiene-
maßnahmen umsetzen, neue Räumlichkeiten finden
dem Landkreis auf den Weg usw. Arbeitsmethoden wie Kleingruppengespräche,
eines neuen Kurses zur Rollenspiele und Kreativarbeit standen nun unter
anderen Vorzeichen und so brauchte es eine Weile,
Hospizbegleitung. bis der Kurs wieder neu „in Fluss“ kam.
Vor allem das anstehende Praktikum stellte uns vor
Wir starteten mit einem intensiven Wochenende zu viele Fragen. Dank der beherzten Initiative eini-
den Themen Trauer und Biografiearbeit, an dem sich ger Teilnehmenden und der Zusammenarbeit mit
die Gruppe kennen lernen konnte und Ideen bekam, unserem neuen Kooperationspartner Pflegezentrale
womit sie sich im kommenden Jahr auseinander Wagner konnten wir 12 Begleitungen außerhalb von
setzen würde. Dass vor uns allen ganz besondere stationären Einrichtungen auf den Weg bringen.
Herausforderungen lagen, ahnten wir zu dem Zeit- Letztlich nutzen wir nach einigen Abwägungen auch Es war dann schon gar nicht mehr so fremd, dass
punkt nicht. die Form von digitalen Konferenzen, um einzelne die Zertifikatübergabe des Kurses in einem großen
Kursabende, z.B. zur Ethik durchzuführen. virtuellen Treffen stattfand. Zur Freude von Vorstand
und Koordinatorinnen fanden sich hier auch viele
Hospizbegleiter*innen ein, um die „Neuen“ zu
begrüßen. Noch eine Idee wurde durch die Pandemie
geboren: Es fanden sich 6 „Patinnen“ und „Paten“,
die die neuen Hospizbegleiter*innen ins Vereinsleben
aufnehmen und begleiten. Worin sie wohl keine
Anleitung mehr brauchen, ist Krisenfestigkeit.
„Ihr habt mir Vieles
beigebracht: mich zu
Kursmitte
sehen, zu erkennen, auch
Jugendsiedlung Feuerstelle
die Hoffnung, mich zu
Im März kam eine Teilnehmerin, die den Kurs an-
dernorts begonnen hatte, dazu und somit war die entwickeln und die
ideale Kursgröße erreicht. Die 12 Teilnehmenden Alle waren glücklich, dass es Ende November gelang,
erfuhren in den folgenden Wochen Grundlagen zum den Kurs mit einem Selfcare-Tag in der Jugendsied- bevorstehenden
Hospizkonzept, setzten sich mit den Bedürfnissen
sterbender Menschen und ihrer Angehörigen aus-
lung Hochland in Königsdorf zu beenden. Und siehe
da: Alle fanden, dass diese Form durchaus fester
ZOOM Sitzung Aufgaben bewältigen
einander. Dann wäre der Kurs an einem geplanten
Wochenende im April zusammen gekommen, um zu
Bestandteil der kommenden Kurse werden sollte. So
gingen wir mit einer guten Erfahrung aus dem Kurs Wir freuen uns über die Flexibilität, Beharrlichkeit und
zu können –
psychosozialen Fragen und Gesprächsführung in der
Begleitung zu arbeiten, als die Pandemie uns eine
und freuten uns, dass der Verein im neuen Jahr 8
neue Begleiterinnen und 4 neue Begleiter in unseren
Kooperation, die wir mit unseren neuen Hospizbeglei-
ter*innen erfahren durften und sind sicher, der Verein
vielen Dank!“
Unterbrechung bescherte. Kreis der Hospizbegleiter*innen aufnehmen konnte. hat mit Ihnen an Vielfalt und Engagement gewonnen.
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Wir sind 12.
Wir saßen im Kreis um die
ausgebrannte Feuerstelle
im Jugendlager, wir spürten
dennoch das Feuer:
Gemeinsam zum hohen Ziel,
das Ihr uns gewiesen habt.
In meinen Gedanken – Feuer,
zwölf ... – stellte sich unver-
mittelt das biblische Bild des
Pfingstgeschehens ein:
Der Geist, der sich in züngeln-
der Flamme auf die Häupter
der Jünger senkte.
Apostel (wörtlich: Gesandte)
Angebote für
dürfen wir uns nennen.
Wir sind Feuer und Flamme.
Hospizbegleiter*innen
Unsere ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen staltungen sind. Wir freuen uns sehr, wenn wir alle
werden regelmäßig durch Supervision begleitet. Hier Hospizbegleiter*innen wieder in unsere Geschäfts-
besteht die Möglichkeit über Ereignisse, Schwierig- räume einladen können.
keiten und Freuden zu sprechen. Dies ist wichtig,
„Ich habe die Pressemitteilung, der Hospizverein bilde Begleiter aus, damit die Situationen, die sich am Ende eines Ein besonderes Ereignis ist ein Wochenende in
mit großem Interesse und offenem Herzen – sozusagen schon vorher Lebens zeigen, mit Abstand angeschaut werden. einem Bildungshaus. Hier werden Fortbildungen
Aufgrund der Lage konnte im letzten Jahr die organisiert und es besteht die Möglichkeit, mit
„Feuer und Flamme“ – gelesen, und mich mit Hoffnung zu Euch Supervision erst ab Herbst wieder in kleinen anderen Hospizbegleiter*innen und den Menschen
begeben. Ihr habt mich aufgenommen. Im Kreis der „Azubis“ fand ich Gruppen, mit großem organisatorischem Aufwand, in unserem Vorstand ins Gespräch zu kommen. Wir
angeboten werden. freuen uns sehr, dass dieses Wochenende im Jahr
Frauen und Männer, in deren Mitte ich mich sofort wohl gefühlt habe. 2020, Ende September, mit vielen Überlegungen
In diesem Ausbildungsjahr habe ich auch – mit Eurer kompetenten Zudem laden die Koordinatorinnen viermal im Jahr zu und Auflagen organisiert und durchgeführt werden
Abenden oder Vormittagen ein. Hier können Neuig- konnte. All diese Treffen und Angebote sind für
Anleitung - meine eigene Mitte sehen können. Den Höhepunkt
keiten aus dem Verein oder Themen, die mit den unseren Verein wichtig und machen ihn lebendig.
des Jahres bildete für mich das Zusammensein im November, Aufgaben der Hospizbegleitung zusammenhängen, Durch solche Veranstaltungen kann eine
wo ich mich im Spiegel, vor allem im Spiegel der Freunde und besprochen und dargelegt werden. Leider mussten Gemeinschaft wachsen. Dies ist spürbar und
wir auf solche Einladungen im letzten Jahr verzich- bereichert die einzelnen Begleitungen von
Kollegen, neu entdecken konnte. Dort saßen wir im Kreis um eine ten. Der Kontakt zu den Ehrenamtlichen wurde auf schwererkrankten Menschen und deren
Feuerstelle, die mich zu meinem Bild angeregt hat.“ Mailkontakt und Telefon verlegt. So spürten wir, wie Angehörigen.
wichtig persönliche Kontakte, Treffen und Veran-
K. Wagner
Gabi Leinauer
Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen28 29 29
Jahresrückblick
Fortbildungen
HB-Wochenende Georg von Vollmar Akademie
in Kochel
Referentin: Frau Ursula Schubert
Heilpraktikerin für Psychotherapie/Atemtherapeutin
„Stille in der Begleitung am Krankenbett“
alle weiteren Fortbildungen Corona-Pandemie
bedingt entfallen
2020
Ausbildung Jahreshauptversammlung
Frau Gabi Dangel als Trauerbegleiterin für Mitgliederversammlung am 23.09.2020 mit
Gruppen- und Einzelbegleitung Vorstandswahlen
12 neue Hospizbegleiter*innen
OPAL (SAPV) Gesellschafter Versammlung Neue ‚Projekte‘
4 mal in 2020, 2x per Videokonferenz Trauerwanderungen
Mitarbeitergespräche
Themen aus dem alltäglichen Arbeitsleben „Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim - ZiB“
unserer Koordinatorinnen Treffen und Austausch mit den überlegt, besprochen und als ein Thema für
Nachbarhospizvereinen das Jahr 2022 verschoben
18 mal in 2020 meist per Videokonferenz Hospizkreis Miesbach
Hospizverein Werdenfels
Hospizverein im Pfaffenwinkel Neue Kooperationen
Zeit mit uns Senioren- und Pflegeheim Schwaigwall GmbH
Ergänzung zur Supervision. Eine zwanglose 3 mal in 2020 per Videokonferenz Schwaigwall 1
gemischte Runde von Hospizbegleiter*innen beim D-82538 Geretsried
Frühstücken. Neue Themen werden besprochen,
interessante Themen aufgegriffen und, ganz Neueinrichtung der Geschäftsstelle Pflegezentrale Wagner GmbH
wichtig, es wird der Verstorbenen der letzten ergänzende Büromöbel Schubertweg 13
Begleitungen gedacht. ergänzende Notebooks 82538 Geretsried
Vorstandssitzungen Neue Mitarbeiterin als Koordinatorin Hans Lenhardt
20 mal in 2020, meist per Videokonferenz Frau Anne Gruber
Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen Christophorus Hospizverein Bad Tölz - Wolfratshausen30 31
EIN BESONDERER JAHRESRÜCKBLICK BUC
H
Hospizbetreuung und
Prof. Dr. Claudia Bausewein / Rainer Simader
99 Fragen an den Tod
TIPP
Corona Wie können wir uns auf das Sterben und den Tod vorbereiten?
In 99 Fragen zum Thema Sterben, Tod und Trauer beantworten Prof. Dr. Claudia Bausewein
und Hospiz-Experte Rainer Simader tatsächlich 99 Fragen. Dieses Sachbuch klärt auf und ist ein
Ein Erfahrungsbericht verlässlicher Ratgeber für die Sterbebegleitung, denn es hilft, über das Unvermeidliche zu sprechen.
Zum Thema Tod und Sterben hat jeder Mensch Fragen, mehr noch unheilbar kranke Menschen
oder auch Angehörige, die Sterbende begleiten. Die meisten von uns tun sich schwer, über die Themen
Sterben und Tod zu sprechen - aus Angst, Überforderung, Ohnmacht, Schuldgefühlen oder Einsamkeit
oder weil die Worte fehlen.
Ja, wie geht das überhaupt zusammen – Hospizbe- nun die 15 Minuten so füllen, dass sie sich viel- Solche Erfahrungen kennen die Autorin und der Autor aus der Sterbebegleitung in ihrem Berufsalltag und
treuung und Corona? Während des ersten Lock- leicht wie eine Stunde anfühlen? In einer Zeitschrift wissen um die Ängste, Bedürfnisse und Hoffnungen von sterbenden Menschen und Angehörigen, die beim
downs im Frühling 2020 waren Hospizbesuche habe ich gelesen, dass es überhaupt keine „nicht Sterben begleiten. So geben sie klare Antworten auf sehr konkrete Fragen – und machen so Mut, für
verboten. Erst im Herbst gab es dann Lockerun- schönen Augen“ gibt. Und JA, das konnte ich gleich Gespräche über das Thema Tod und Sterben Raum zu geben und darüber
gen. Ich durfte meine Besuche im AWO – Demenz- selbst überprüfen und es stimmt. Alle Menschen nachzudenken, bevor es zu spät ist.
zentrum in Wolfratshausen wieder aufnehmen. haben wunderschöne Augen, auch Sterbende. Die- Dieses Buch befindet sich in unserem Bücherbestand
Die Auflagen waren drastisch: 15 Minuten mit se Erkenntnis war ein Türöffner und sehr wertvoll und kann ausgeliehen werden.
FFP2 Maske; dann ist Berührung möglich. Zu- für mich in der Begleitung. Denn auch mit Maske Vorgestellt von Gabi Leinauer
gegebenermaßen war ich selbst verunsichert, finden unsere Augen zueinander, sie sind aus-
traute mich nicht, die Patienten zu berühren und drucksstark, sie lachen und weinen. Augenkontakt Erschienen im GOLDMANN Verlag / ISBN 978-3-442-45175-3 / 8,50 €
überhaupt ... wie sollten die Patienten mich mit verbindet und Beziehung kann entstehen. Auch
Maske überhaupt wahrnehmen. Kann das funktio- unsere Hände sind ein wertvolles Werkzeug. Ein
nieren? Wie kann da Beziehung entstehen? Es war Händedruck ist warm und tut uns gut. Wir spüren,
ein langsames Vorantasten. Und dann waren ab wir sind füreinander da, ich bin da, wo auch immer
Dezember Besuche nur noch mit einem negativen der Weg hinführt. Ich bin bei dir und begleite dich. Tove Jansson / Lübbe Verlag
Schnelltest erlaubt. Das ist ja auch noch Aufwand Ich habe wohltuende Öle dabei. Etwas Öl auf die
und Zeit. Zumindest für mich und das Personal Brust oder Stirn, innehalten und spüren. Manchmal Das Sommerbuch
in der AWO. Ich musste mir jedoch eingestehen, wünschte ich, eine Schamanin zu sein, Tore öffnen
dass Zeit für die Bewohner der AWO nun wirklich und voraussehen zu können. Aber nein, das gelingt Auf einer sehr kleinen, felsigen Insel im schwedisch-finnischen Schärengarten spielen die Geschichten
überhaupt keine Bedeutung mehr hat. Meine mir nicht. Aber es gelingt mir, dass sich 15 wie 60 über die Großmutter und ihre Enkelin Sofia, die hier miteinander in ihrem einfachsten Ferienhäuschen
den Sommer verbringen.
Patienten sind in der letzten Phase Ihres Lebens Minuten anfühlen, dass Augen sprechen und Hände
angekommen, meist sprechen sie nicht mehr, sie begleiten. Meine Patienten und ich, wir werden ein Schon auf den ersten beiden Seiten erfahren wir quasi das Wichtigste über die beiden.
sind häufig bettlägerig und oftmals teilnahmslos. Team und vertrauen auf das, was kommt. Die betagte Großmutter sucht nämlich an einem Sommermorgen vor der Holzterrasse ihr Gebiss,
Zeit spielt hier keine Rolle. Warum sollte es dann „ängstlich darauf bedacht, ihr Gleichgewicht nicht zu verlieren“.
für mich eine Rolle spielen? Und wie könnte ich Patricia Vogl
Sofia hilft bei der Suche: „Lass mich das machen, du bist so wacklig auf den Beinen!“ Das ist die sehr klare
Sprache der Sechsjährigen, die ohne Scheu Fragen stellt wie „Wann stirbst du?“ und als Antwort hört
„Bald, das geht dich aber überhaupt nichts an.“
Mich hat die Großmutter in ihrer herben Art unwahrscheinlich beeindruckt. Trotz allem, was schwerfällt,
tut sie, was sie will und was sie sich zutraut. Sie lebt das Inselsommer-Leben, vielleicht zum letzten Mal!
Einmal streitet Sofia heftig über Gott und die Welt mit ihr, dann wieder verbünden sie sich: „Du und ich,
wir beide dürfen nicht zur Schlucht gehen, aber jetzt tun wir es trotzdem, dein Papa schläft nämlich und
wird nichts davon erfahren.“
Vorgestellt von Margret Mahlo
Erschienen im Lübbe Verlag / ISBN-13: 978-3-7857-2498-9/ 14,00 €
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