FrauenStärken Frauen und Politik - Diözese Innsbruck

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FrauenStärken Frauen und Politik - Diözese Innsbruck
Make the world GRETA again
Frauen und Politik                Amazonien-Synode
                                  Kunst: Weltgestalten

  FrauenStärken
   Zeitschrift der Frauen in der Diözese Innsbruck   Nr. 3 / 2019
FrauenStärken Frauen und Politik - Diözese Innsbruck
Inhalt

Inhalt
kfb aktuell
„einmischen.mitmischen.aufmischen“
 kfb Jahresthema 2020                                                      Seite 4

Engagement                                                                                                                                          Engagement
Make the world GRETA again                                                 Seite 5                                                                  Make the world
                                                                                                                                                    GRETA again
Aktuell                                                                                                                                             Seite 5
Miteinander gehen –
Gott zwischen unseren Kochtöpfen                                           Seite 6

Spiritueller Impuls                                                        Seite 7

Thema
Amazonien-Synode                                                         Seite 8/9

Aufgezeigt
Frauenministerin Ines Stilling im Interview                                                                                                         Thema
                                           Seite 10                                                                                                 Amazonien-Synode
Aufgezeigt                                                                                                                                          Seite 8/9
Kunst: Weltgestalten - Katharina Cibulka Seite 11

Aus dem Leben
Fairer Wahlkampf 2019                                                    Seite 12

Kolumne, Tipp                                                            Seite 13

Termine                                                                  Seite 14
                                                                                                                                                    Aufgezeigt
Frauenbild                                                                                                                                          Kunst: Weltgestalten
50 Tage 50 Frauen                                                        Seite 15                                                                   Seite 11

                           FrauenStärken. Zeitschrift der Frauen in der Diözese Innsbruck                    Alle: Riedgasse 9, 6020 Innsbruck, T: 0512 / 2230-4323, M: kfb@dibk.at
                           Medieninhaber: Diözese Innsbruck, Katholische Frauenbewegung                      Bankverbindung: Raiffeisen-Landesbank Tirol AG, IBAN: AT09 3600 0000 00559
                           Herausgeberin: Katholische Frauenbewegung, Gf.                                    8490
                           Herausgeberin: Mag.a Angelika Ritter-Grepl                                        Hersteller: Steiger Druck, Lindenweg 37, 6094 Axams
                           Redaktion: Bernadette Fürhapter, Dr.in Elisabeth Pauer, Rosmarie Hufnagl,         Alle Rechte sind vorbehalten, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs.
                           Mag.a Bernadette Embach, Maria Gottardi, Mag.a Angelika Ritter-Grepl              1 und 2 Urheberrechtsgesetz.
                           Bildredaktion: Maria Gottardi                                                     Wir werden vom Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Gesellschaft und Ar-
                           Bildnachweise: Titelbild: kfb-Jahresplakat©kfbö, S 4: kfb-Jahresplakat RS©kfbö,   beit – Bereich Frauen und Gleichstellung finanziell unterstützt! DANKE!
                           Veronika Pernsteiner©Katharina Schiffl, Regina Augustin©Erich Leonhard, Evi       Nächster Redaktionsschluss: 15. November 2019 (Ausgabe erscheint Mitte
Oberhauser©Reinhold Sigl, Petra Unterberger©privat, Anni Van den Nest©privat, S 5: Protestzug©Johanna        Dezember)
Fehr, Plakat©Johanna Fehr, S 6: Logo Amazonas Synode©Vatikan, S 7: Töpfe©Dean Moriarty -pixabay,
S 8/9: Regenwaldabholzung©shutterstock, S 10: BM.in Ines Stilling©Andy Wenzel, Verleihung des Ver-
dienstkreuzes des Landes Tirol an Dr.in Eva Oberhauser©DieFotografen, Verleihung des Verdienstkreuzes
des Landes Tirol an Mag.a Elisabeth Rathgeb©DieFotografen S 11: Solange… Dom Ibk©Ferdinand Ci-
bulka, Solange…West©Katharina Cibulka, Mustapha©Katharina Cibulka, Stop©Katharina Cibulka S
12: kfb Dresden Reise Gruppenbild©privat, Görlitz©privat, Pflanzen eines Rosenbusches©privat, S
16: Sigrid Rettenbacher©privat, Elisabeth Pauer©Sepp Hofer, Regina Augustin©Erich Leonhard, Sibyl-
le Auer©privat, Sr. Cordis©Kati_Bruder, Irmgard Klein.NEU©privat, Christine Vieider©privat, Judith
Gruber©KU Leuven, Barbara Haas©Vanessa Rachlé, Alexandra Kunstmann-Hirnböck©privat, Gabriele                 Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz:
Kienesberger©privat, Kerstin Schlögl-Flierl©Regina Schwarz, Karin Schindler-Bitschnau.NEU©privat,            FrauenStärken – Zeitschrift der Frauen in der Diözese Innsbruck.
Elisabeth Fonyad-Kropf©privat, Veronika Jehle©Susi Lindig, Petra Gstöttner-Hofer©privat, Alexandra
Bauer©Christian Bauer, Sr. Elisabeth Siegl©privat, Melanie M. Lerchner©Hartlauer Neumarkt a.Wallersee,       Inhaber:
Regina Brandl©privat, Maria Rhomberg©privat, Sabine Tscherner©privat, Cornelia Schweiger©privat,             Diözese Innsbruck Katholische Frauenbewegung, Riedgasse 9-11, 6020 Innsbruck.
Christine Hofinger©privat, Angelika Gassner.NEU©markushuber.net, Regina Pendl(c)Kiki Watzek, Ingrid
Jehle©privat, Katrin Geiger©privat, Annamaria Ferchl-Blum©Charlotte Schrimpff, Claudia Paganini©Die          Unternehmensgegenstand:
Fotographen, Angelika Ritter-Grepl©Vanessa Rachlé, Irmtraud Fischer©privat, Mira Stare©privat, Andrea        Die FrauenStärken sind die offizielle vierteljährliche Zeitung der Diözese Inns-
Riedl©Foto Sulzer e.U., Annemarie Hochrainer©privat, Maria Eicher.NEU©privat, Margit Appel©privat,           bruck Katholische Frauenbewegung und des Frauenreferats. Sie berichten über
Imma Lammer.NEU©privat, Gertraud Ladner©Foto Hofer, Annette Esser_Madonna©privat, Anni Findl-                das kirchliche, gesellschaftliche und kulturelle Leben in der Diözese Innsbruck,
Ludescher NEU©MariaKirchner, Hildegard Aepli.NEU©Regina Kühne, Claudia Mennen©privat, Regi-                  in Österreich und in der Welt aus Frauenperspektive. Die FrauenStärken möch-
na Polak©Joseph Krpelan, Petra Steinmair-Pösel©Carola Eugster, Helga Noflatscher-Posch©privat,               ten die vielfältigen Existenzweisen von Frauen sichtbar machen. Sie fördern das
Michaela Koller©privat, Michaela Quast-Neulinger©privat, Magdalena Holztrattner©Zamisch, Hemma               Glaubenswissen und Glaubensleben von Frauen mit dem Aspekt der Gleich-
Schöffmann-Engels.NEU©privat, Angelika Walser.NEU©Kolarik                                                    stellung von Frauen und Männern in Kirche und Gesellschaft auf Grundlage
Verwaltung: Rosa Bramböck, Maria Gottardi                                                                    feministischer Theologie.

2        FrauenStärken
FrauenStärken Frauen und Politik - Diözese Innsbruck
Editorial

politisch agieren
Das Jahresthema der Katholischen Frauenbewegung             mit dem Auto unterwegs bin. Der Kauf von fair
ist für das kommende Arbeitsjahr ein sehr spannendes        gehandelten Produkten und mein bewusster
und zugleich ein politisches Thema.                         Umgang in sozialen Netzwerken, kein Ver-
                                                            breiten von Hass-Postings. Tagtäglich können
einmischen – mitmischen – aufmischen                        wir zu einer Politik „des guten Miteinanders“
Wie politisch darf Kirche sein?                             beitragen. Tagtäglich können wir unseren Kon-
Ist es nicht die Aufgabe aller Gläubigen, den Mund auf-     sum und unseren Lebensstil umweltbewusst
zumachen, wo Unrecht geschieht, wo Menschen be-             und ressourcenschonend gestalten.
nachteiligt und unter ihrer Würde behandelt werden?
Christus hat sich selbst mit den Schwächsten identifi-      einmischen – mitmischen – aufmischen
ziert. Jesus hat es uns selber vorgelebt, Gottesliebe und   Madeleine Delbrel – französiche Schriftstellerin, ka-
Nächstenliebe gehören untrennbar zusammen. Ge-              tholische Mystikerin, wollte ursprünglich ihr Leben in
rade Jesu Tischgemeinschaft mit den sozial Ausgesto-        einem kontemplativen Frauenorden verbringen, da ihr
ßenen will uns zeigen, dass das christliche Gottesbild      jedoch die Not unter den Menschen sehr groß erschien,
nur durch unser Handeln in Kirche und Gesellschaft          wurde sie Sozialarbeiterin, um ganz nahe bei den Men-
sichtbar wird. Aus einer Orientierung an Jesu Christus      schen zu sein. Sie lebte ihr Leben in einer intensiven
tragen wir ChristInnen Verantwortung füreinander und        Gottesbeziehung und war dadurch den Menschen ganz
für die Welt, vor allem an der „Option für die Armen“       nahe. Madeleine versuchte inständig, ihren Glauben in
ist unsere achtsame, einfühlsame, tatkräftige Präsenz       einer Welt vieler Unruhen zu leben, sie lebte ein poli-
gefragt.                                                    tisches, kontemplatives Leben inmitten der Stadt, sie
Politisches Handeln ist nicht nur das Handeln durch         ging auf die Straße und handelte nach dem Vorbild Jesu.
Menschen, die politische Ämter bekleiden.                   Liebe Frauen! Bringen wir uns gesellschaftspolitisch
                                                            und kirchenpolitisch ein!
Alle Menschen handeln tagtäglich politisch:                 Mischen wir mit!
z.B. mein Verzicht auf Fleisch oder das Unterlassen des
Verzehres von Fleisch aus Massentierhaltung. Die Wahl,                                       Bernadette Fürhapter
ob ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder alleine                                           Vorsitzende der kfb

Maria Magdalena, Anna, Afra, Klara, Notburga
einmischen.mitmischen.aufmischen
In den Sommer fallen die Gedenktage von heiligen            Maria Magdalena, Apostelin der Apostel ist
Frauen, die in ihrem Leben auf ganz unterschied-            die Auferstehungszeugin, Verbreiterin der
lichen Ebenen mitmischten, sich einmischten und             Osterbotschaft und machte damit ihrem
teilweise ordentlich aufmischten. Eigentlich ist das        Beinamen Magdala – Turm beim Aufbau der
nicht verwunderlich – sonst wären sie keine Heiligen        neuen Jesusbewegung als Pendant zu Simon
oder würden nicht als besondere Frauen – eben als           Petrus – dem Fels alle Ehre.
Heilige verehrt.                                            Die historisch ausgezeichnet belegte Klara
Maria Magdalena (22. Juli), Mutter Anna (26. Juli),         von Assisi schrieb als erste Frau eine Ordens-
Afra (7. August), Klara von Assisi (11. August), Notbur-    regel, die erstaunlich demokratisch die Ei-
ga (13. September). Die Lebensausrichtungen dieser          genverantwortung jeder einzelnen Schwester
heiligen Frauen sind sehr unterschiedlich, aber sie         betonte.
decken viele Aspekte eines Frauenlebens ab.                 Die Verehrung der Volksheiligen Notburga, keine
Die nur aus apokryphen Texten bekannte Großmut-             Adelige, Patronin der Arbeitsruhe und des Feiera-
ter Jesu, Anna, rückt die Thematik Mutterschaft in          bends greift die Sorgen des Alltags auf. Die Thema-
den Blick. Besonders im Mittelalter unterstützt durch       tiken der Arbeitsteilung, die Zuteilung von Arbeit an
die Lesungen am Annafesttag, entstand das Bild der          die Frauen, Verteilung von bezahlter und unbezahlter
„mulier fortis“, der starken Frau in der Familie.           Carearbeit sind immer noch ungelöste Herausforde-
Afra, legendäre Märtyrerin, war wahrscheinlich eine         rungen.
Frau, die sich im 4. Jahrhundert weigerte, am gött-         Die Sichel an den Nagel hängen, beten gehen und
lichen Kaiserkult teilzunehmen und damit ihren Wi-          Forderungen stellen – ist auch heute radikal!
derstand gegen die herrschende Ordnung mit dem
Tod bezahlte.                                                                         Mag.a Angelika Ritter-Grepl

                                                                                              FrauenStärken      3
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Kfb aktuell

        einmischen
        ANNI VAN DEN NEST
                                             Einmischen kann aufdringlich sein, störend und verstörend, meist wird es als un-
                                             angemessen gesehen. Ich mische mich ein, wenn ich etwas verhindern, unterbin-
                                             den will, wenn ich den Verlauf eines Geschehens (mit)bestimmen oder verändern
                                             möchte. Meine Motive? Weil es mir wichtig ist, weil ich jemanden schützen möch-
                                             te oder weil mir an Veränderung gelegen ist.
                                             Die Katholische Frauenbewegung mischt sich ein, wenn es um die Situation, um
                                             die Rechte von Frauen und Randgruppen geht, wenn sie Ungerechtigkeit sieht –
                                             das ist unsere Verpflichtung, auch wenn es nicht immer gewünscht, gefragt ist!

       mitmischen                            Menschen die mitarbeiten und helfen sind oft wesentlich pflegeleichter als Men-
                                             schen, die sich einbringen, die mitreden, die mitbestimmen, die teilhaben wollen.
                                             Wenn ich mitgestalte, so ist das Entstehende, das Ergebnis auch meines, weil sich
                                             meine Spuren darin finden.
                                             kfb-Frauen mischen mit in der Kirche, den Diözesen und Pfarrgemeinden und
                                             in der Gesellschaft. Es steht uns nicht gut an, uns als Frauen auf die Rolle der
                                             Helferinnen reduzieren zu lassen: unsere Erfahrungen, unser Wissen und unsere
                                             Anliegen sind wesentlich für ein Mitgestalten!

        aufmischen                           Durch Aufmischen entstehen – unerwartet und unvorstellbar – neue Farben, neue
                                             Konstellationen, neue Sichtweisen, neue Perspektiven, neue Lösungen … Das
                                             Ergebnis kann erfrischend, bestürzend, inspirierend oder verstörend sein. Wenn
                                             wir uns einmischen und mitmischen, wenn wir verblüffen, um Situationen oder
                                             Institutionen aufzumischen, brauchen wir Kreativität, Mut und am besten auch
                                             Verbündete. Wir gehen ein Risiko ein, denn wir wissen nicht, was wir auslösen
                                             und was wir erreichen werden.
                                             Die Katholische Frauenbewegung ermutigt Frauen sich einzumischen und mit-
                                             zumischen. Gestärkt durch die Gemeinschaft können wir es wagen gemeinsam
                                             aufzumischen, unmenschliche Grenzen zu überschreiten und Mauern abzutragen,
                                             wo es notwendig ist, um so unerwartete und bessere Wege zu finden!

        Viel Freude, Kraft und Segen durch die Geistkraft Gottes
        in der Gemeinschaft der Katholischen Frauenbewegung wünschen Euch
        Veronika Pernsteiner M.A.   Mag.a Dr.in Eva Oberhauser    Dipl. PAss.in Petra Unterberger   Mag.a Dr.in Regina Augustin
            Vorsitzende der kfbö      Stv. Vorsitzende der kfbö       Stv. Vorsitzende der kfbö       Generalsekretärin der kfbö

                                                                                    Wien, im Sommer 2019

4   FrauenStärken
Engagement

Make the world GRETA again
                                     „Wir sind hier,      nahmen über 1,5 Millionen Menschen teil. Durch die
                                     wir sind laut,       Protestaktionen wurde etwas unglaublich Wichtiges
                                     weil ihr uns         erreicht: Klimaschutz ist Thema! Nicht nur bei eini-
                                     die      Zukunft     gen Interessierten oder ausgewählten Expert_innen,
                                     klaut!“,     hört    sondern in der Gesellschaft. Ob im Klassenzimmer,
                                     man den Pro-         beim sonntäglichen Familienessen oder am Stamm-
                                     testzug    durch     tisch beim Wirt ums Eck – Menschen beschäftigen
                                     Innsbruck. Mit       sich mit globalen Entwicklungen, der persönlichen
                                     bunt bemalten        CO2-Bilanz und notwendigen Handlungsmaß-
                                     Schildern sind       nahmen. Immer lauter werden konsequente poli-
                                     tausende jun-        tische Vorgaben und mutige Zusagen für die Rettung
                                     ge     Menschen      unseres Planeten gefordert.
                                     unterwegs, um
                                     sich für unseren     #callforchange
                                     Planeten einzu-      Eine aktuelle Kampagne der Katholischen Jugend Ös-
                                     setzen. Und ob-      terreich setzt an diesem Punkt an. Junge Menschen
                                     wohl aufgemal-       erhalten durch „#callforchange – Junge Stimmen für
                                     te Sprüche wie       die Schöpfung“ (www.callforchange.at) die Möglich-
                                     „Klima ist wie       keit, ihre Forderungen an die Politik weiterzugeben.
                                     Bier – wenn’s        Hunderte bereits eingesandte Postkarten beinhal-
warm ist, ist’s Scheiße!“ oder „The climate is hot-       ten Themen wie Ausbau des öffentlichen Verkehrs,
ter than my boyfriend!“ für Lacher sorgen, entgeht        Regulierung von Plastik, Förderung von interkultu-
einem nicht, dass es den Anwesenden ernst ist. Trotz      rellen Projekten, Einführung von Nachhaltigkeit als
jugendlichem Zugang und dem damit verbundenen             Schulfach oder vollständige Gleichberechtigung von
Versuch, es auch mal mit Humor zu nehmen, fordern         Frauen und Männern. Die Eingaben reichen von all-
sie konsequentes Handeln: von Menschen in Wirt-           gemeinen Erwartungen bis hin zu konkreten Hand-
schaft und Politik, von der Gesellschaft, von jedem_r     lungsvorschlägen.
Einzelnen – heute lieber als morgen.
                                                          Es gibt unzählige junge Menschen, die sich für ein
Start in Schweden                                         gutes Leben für Alle einsetzen. Dank Greta Thunberg
Dass junge Menschen in Innsbruck und auf der              sind sie zu einer weltweiten Bewegung mit lauter
ganzen Welt streiken, lässt sich auf eine 16-Jährige      Stimme geworden. Hoffen wir auf viele Menschen
Schwedin zurückführen. Während vor etwa einem             mit hörenden Herzen, die ihren Forderungen nach-
Jahr noch niemand ihren Namen kannte, kommt               kommen.
man an Greta Thunberg inzwischen nicht mehr vor-                     Johanna Fehr, Referentin der KJ Innsbruck
bei. Am 20. August 2018, als sie sich mit einem Schild
mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ („Schulst-
reik für das Klima“) vor dem Schwedischen Reichs-
tag in Stockholm platzierte, schrieb die junge Frau
Geschichte. Heute ist sie weltweit als Botschafterin
für das Klima unterwegs: sie war Gast des Weltwirt-
schaftsforums in Davos, appellierte bei der UN-Kli-
makonferenz an den UN-Generalsekretär und wurde
von Papst Franziskus persönlich ermutigt, für ihre
Anliegen einzustehen. Zudem nimmt sie während
Reisen immer wieder an örtlichen Klimastreiks teil,
um die Aktivist_innen zu motivieren.
Es geht nur gemeinsam
Was mit einer jungen Frau und einem Schild begon-
nen hat, ist zu einer weltweiten Bewegung geworden.
Unter dem Hashtag #FridaysForFuture organisieren
sich auf der ganzen Welt Gruppen, die Gretas An-
sichten teilen und sich gemeinsam engagieren wol-
len. Am ersten weltweiten Klimastreik im März 2019

                                                                                          FrauenStärken     5
Aktuell

Miteinander gehen
Gott zwischen unseren Kochtöpfen
DasWort Synode bedeutet so viel wie„miteinander gehen“. Im      „Eine …Priorität ist es, neue Ämter und Dienste für die ver-
Oktober werden sich Bischöfe zur großen Amazoniensynode         schiedenen Verantwortlichen der Pastoral vorzuschlagen,
in Rom treffen. DerWahlspruch„NeueWege für die Kirche und       die für die Aufgaben und Verantwortlichkeiten in den Ge-
für eine ganzheitliche Ökologie“ greift die brandheißen The-    meinden zuständig sind. … Klarheit zu schaffen über die Art
men der Kirche in der Welt im Besonderen in Amazonien auf.      offizieller Dienstämter die den Frauen übertragen werden
Ganz im Sinne einer Synode wurde und werden diese neu-          können, wobei die zentrale Rolle, welche Frauen in der Kir-
en Wege für die Kirche und die Ideen für eine ganzheitliche     che Amazoniens ausüben, in Betracht zu ziehen ist.“ (Vorbe-
Ökologie mit den Menschen dieser riesigen Region erarbei-       reitungsdokument S. 35)
tet. Der gemeinsame Weg aller in der Kirche Amazo-
niens hat bereits begonnen. Die Lebensbedingungen               Es werden in Rom also sehr zukunftsweisende Thematiken
sind unterschiedlich, aber alle gehören sie zu Amazo-            verhandelt: Die Umsetzung von Schöpfungsverantwortung
nien, die BewohnerInnen der Gemeinden des Landesin-                 und die Abbildung der Gott-Ebenbildlichkeit von Frau-
neren, der Städte und der großen Metropolen sowie den                 en und Männer in den Strukturen als Heilsbotschaft.
Siedlungen an den Flüssen. Die einen sind zugewan-
dert, die anderen erlitten Vertreibung, in besonderem                    Gott zwischen unseren Kochtöpfen
Maße sind die indigenen Völker in ihrer Existenz be-
                                                                           Wir sind in die synodalen Beratungen nicht ein-
droht. Es braucht einen grundlegenden Wandel,
                                                                           gebunden, aber eine Begleitung für das mitein-
der alle Bereiche umfasst: Menschenrechte,
                                                                           ander Gehen durch Gebet ist immer möglich. Die
Zugang zu Land, Stopp der Ausbeutung der
                                                                           Unterstützung im Gebet kann an einem ganz ba-
Natur-Ressourcen und der menschlichen
                                                                         nalen Ort unseres Alltags stattfinden: in der Küche!
Arbeitskraft, Abbau der Gewalt gegen
                                                                        Teresa von Avila spricht davon, dass Gott zwischen
Frauen, die Bewahrung der Weisheit der
                                                                     den Kochtöpfen zu finden ist. Die Hausarbeit als Gebet
indigenen Völker wie auch die Sorge um
                                                                  zu tun, ist ungewöhnlich. Sie meint damit, die Arbeit zum
eine inkulturierte Pastoral (Stichwort:
                                                                Gebet zu machen, bedeutet nichts anderes, als sie im rech-
Priestermangel und Gemeindeleitung
                                                                ten Geist zu tun: Kochen im Geist der Schöpfungsverantwor-
durch Frauen). Die Kirche muss in der
                                                                tung, als Beitrag zur nachhaltigen Ökologie, in der Meinung
Lage sein, auf die großen Herausforderun-
                                                                zur Gleichberechtigung in der Kirche.
gen Amazoniens zu antworten.
                                                                Unseren Fleischkonsum bewusst einschränken, während
Wir in Europa sind aufgerufen, den Weg der Be-
                                                                der Synode im Oktober einen bescheideneren Speiseplan zu
wohner Amazoniens mitzugehen denn:
                                                                wählen, gezielt regional und saisonal einkaufen, den „Sonn-
Amazonien besitzt eine immense Bedeutung für die ganze          tagsbraten“ genießen, unter der Woche eher fleischlos essen,
Welt: Der Regenwald ist von lebenswichtiger Bedeutung für       Reste verwerten, Lebensmittelabfall vermeiden – das ist täti-
den Planeten Erde. Mehr als ein Drittel aller Pflanzen und      ges Gebet und tätige Unterstützung der Synode! Und wir fin-
Tierarten der Erde sind dort zu finden, 20 Prozent des nicht    den in der Verbundenheit durch die gemeinsamen Anliegen
in Eis gefrorenen Trinkwassers und die Bedeutung dieses         im Gebet Gott zwischen den Kochtöpfen.
riesigen Waldes für unser aller Luft ist kaum zu überschät-
                                                                Außerdem: Wir freuen uns, dass wir Ihnen in Kooperation
zen. Amazonien umfasst mehr als 7,5 Millionen Quadratki-
                                                                mit dem Katholischen Familienverband Tirol köstliche ve-
lometer, die unter neun Ländern aufgeteilt sind (Brasilien,
                                                                getarische Rezepte und Informationen zum Thema Fleisch
Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Peru, Surinam, Ve-
                                                                zur Verfügung stellen können. Diese Unterlagen wurden für
nezuela und Französisch Guayana).
                                                                das Projekt „Gutes Leben“ erstellt, über das der Familienver-
Es besteht eine existentielle Dringlichkeit für die gan-        band jährlich 6 Themenschwerpunkte direkt in die Familien
ze Welt, dass die Ausbeutung Amazoniens gestoppt wird.          bringt. Zu jedem Thema werden den teilnehmenden Fami-
Mit unserer Lebensweise und Konsumorientierung wir-             lien per Gutes-Leben-Mailversand Informationen, Impulse
ken wir an den Verhältnissen in Amazonien mit. Doch das         und Aktionsvorschläge zugesendet. Kostenlos, werbefrei
Leben auf Kosten anderer entspricht nicht der Botschaft         und mit dem einzigen Ziel das Familienleben zu bereichern.
Jesu. Daher gibt es ein Versprechen der Diözese Innsbruck       Anmeldung zum Projekt: www.familie.at/tirol
an Bischof Kräutler, das Synodengeschehen im Gebet zu
                                                                   Vorschläge und Rezepte zu Kochplänen
unterstützen.Mehr dazu auf der Homepage der Diöze-
                                                                   während der Synode vom 6. bis 27. Okto-
se:     https://www.dibk.at/Themen/Amazonien-Synode
                                                                   ber 2019 gibt es auch auf der Homepage
Erstmals greift eine Synode die Frage nach dem priesterlichen
                                                                   der Diözese:
Leitungsamt im Zusammenhang mit der Frauenfrage auf:               www.dibk.at/Amazonien

6     FrauenStärken
Spiritueller Impuls

                      Herr der Töpfe und Pfannen
                      Herr der Töpfe und Pfannen,                 zur Ehre Deines Namens.
                      ich habe keine Zeit, eine Heilige zu sein   Ich habe es im voraus gebetet
                      und Dir zum Wohlgefallen                    für die Arbeit des morgigen Tages,
                      in der Nacht zu wachen,                     die genau dieselbe sein wird wie heute.
                      auch kann ich nicht meditieren              Herr der Töpfe und Pfannen,
                      in der Morgendämmerung                      bitte darf ich Dir
                      und im stürmischen Horizont.                anstatt gewonnener Seelen
                                                                  die Ermüdung anbieten,
                      Mache mich zu einer Heiligen,
                                                                  die mich ankommt
                      indem ich Mahlzeiten zubereite
                                                                  beim Anblick von Kaffeesatz
                      und Teller wasche.
                                                                  und angebrannten Gemüsetöpfen?
                      Nimm an meine rauhen Hände,
                      weil sie für Dich rauh geworden sind.       Erinnere mich an alles,
                      Kannst Du meinen Spüllappen                 was ich leicht vergesse;
                      als einen Geigenbogen gelten lassen,        nicht nur um Treppen zu sparen,
                      der himmlische Harmonie                     sondern, daß mein
                      hervorbringt auf einer Pfanne?              vollendet gedeckter Tisch
                      Sie ist so schwer zu reinigen               ein Gebet werde.
                      und ach, so abscheulich!                    Obgleich ich Martha-Hände habe,
                      Hörst Du, lieber Herr,                      hab’ ich doch ein Maria-Gemüt,
                      die Musik, die ich meine?                   und wenn ich die schwarzen Schuhe putze,
                      Die Stunde des Gebetes ist vorbei,          versuche ich, Herr,
                      bis ich mein Geschirr                       Deine Sandalen zu finden.
                      vom Abendessen gespült habe,                Ich denke daran,
                      und dann bin ich sehr müde.                 wie sie auf Erden gewandelt sind,
                      Wenn mein Herz noch am Morgen               wenn ich den Boden schrubbe.
                      bei der Arbeit gesungen hat,
                                                                  Herr, nimm meine Betrachtung an,
                      ist es am Abend schon längst
                                                                  weil ich keine Zeit habe für mehr.
                      vor mir zu Bett gegangen.
                                                                  Herr, mache Dein Aschenbrödel
                      Schenke mir, Herr,
                                                                  zu einer himmlischen Prinzessin;
                      Dein unermüdliches Herz,
                                                                  erwärme die ganze Küche mit Deiner Liebe
                      daß es in mir arbeite statt des meinen.
                                                                  und erleuchte sie mit Deinem Frieden.
                      Mein Morgengebet                            Vergib mir, daß ich mich absorge,
                      habe ich in die Nacht gesprochen            und hilf mir, daß mein Murren aufhört.

                                                                                                  Teresa von Avila
Amazonien-Synode
                Neue Wege für die Kirche und für eine ganzheitliche Ökologie

Selbstverständlich darf man (sich) fragen, was die für      All die Themen der Synode sind auch im europäischen
Oktober geplante Bischofssynode in Rom über Ama-            Kontext bekannt: die Befassung mit ökologischen Le-
zonien mit der österreichischen Ortskirche und ihren        bensstilfragen, mit den internationalen Auswirkungen
Gläubigen, insbesondere den Frauen zu tun hat. Und          unseres Konsums ist alt und insbesondere die Frauen
die Antwort darauf ist so simpel wie kompliziert.           der kfb sind durch ihre Aktion Familienfasttag bestens
                                                            vorbereitet. Die pastoralen Themen der Synode haben
Die Synode findet während des Außerordentlichen Mo-         eine andere Stellung. Zwar wird der Diskurs über den
nats der Weltmission statt, also zu einer Zeit der außer-   Auftrag der Kirche und ihre Präsenz bei den Menschen
ordentlichen Befassung mit unserem Sendungsauftrag          auch bei uns geführt, allerdings sind die Verhältnisse in
und dessen weltweiten Relevanz. Es geht um Lösungen         Amazonien doch um einiges dramatischer und bedroh-
für die sowohl pastoral als auch ökologisch prekäre Si-     licher, für die Menschen und die Kirche. Die in diesem
tuation in einer Region, die neun Länder umfasst. Der       Zusammenhang zu diskutierenden Wege zur Inkultu-
Papst hat damit eine periphere Region mit ihren ver-        ration der indigenen Sichtweisen in den katholischen
meintlich peripheren Themen ins weltkirchliche Zen-         Glauben werden auch uns herausfordern, und das ist
trum gehoben. Dabei ist diese Synode ein universal-         gut so.
kirchliches Ereignis, deren Ergebnisse paradigmatisch
sind, das heißt Impuls gebend für andere Weltregionen       Gerade haben wir den Sommer hinter uns und auch
sein sollen.                                                dieses Jahr waren die Medien voll von erschreckenden
                                                            Nachrichten: euphemistisch titulierte „Hitzerekorde“,
Das bedeutet nicht, dass die Synode Entscheidungen          Brände in der Arktis mit immensen CO2-Emmissionen,
fällt, sondern sie berät und gibt Empfehlungen ab. Die      Gletscherschmelzen, immenser Anstieg der Abhol-
Umsetzung wird von dem abhängen, was der Heilige Va-        zungsraten im Urwald Brasiliens unter Präsident Bol-
ter in seinem zu erwartenden Dokument aufgreift und         sonaro. Wenn man die Dokumente zur Synode liest, ist
was die Ortskirchen dann umsetzen. Und da kommen            man verführt zu hoffen, dass dort Menschheitsproble-
die österreichischen Bischöfe und Gläubigen ins Spiel.      me gelöst werden können, wenn nur die richtigen Ant-

8    FrauenStärken
worten gefunden werden. Aber wir alle wissen um den        gebaut werden soll. Die Fähigkeit, in der Gemeinschaft
abnehmenden Einfluss, den katholische Positionen           diese Dinge auszuhandeln, sollten alle miteinander
allgemein auf Menschen bei uns haben, insbesonde-          ausbauen, stärken und weitergeben. Denn das ist eine
re wenn es Themen der Lebensweise betrifft. Und da         zentrale Fähigkeit politischen Handelns, die eine Ge-
nun beginnt das Potential für engagierte Christinnen       sellschaft braucht.
und Christen: nur authentisches Leben nach dem, was
wir verkünden, wird andere überzeugen, es uns gleich       Der aktuelle Wahlkampf ist ein gutes Lernfeld, in dem
zu tun. Und das braucht Durchhaltevermögen, denn           man zurecht fragen darf: welche Parteien haben eigent-
die Anderen werden länger skeptisch bleiben und Ar-        lich was getan, damit wir unsere Klimaziele erreichen
gumente hören wollen, warum ein anderer, schöp-            bzw. so dermaßen verfehlen, wie es derzeit aussieht?
fungsfreundlicher Lebensstil für sie persönlich besser     Und was unternommen oder unterlassen, damit die
ist. Und es braucht den Mut, ehrlich hinzuschauen,         Menschen in Österreich lernen, mit den Auswirkun-
auch auf Bereiche der not-wendigen Veränderungen           gen des Klimawandels besser umzugehen? Und welche
bei uns. Die Transformation muss sanfter und zugleich      haben Kapazitäten, dazu zu lernen und ab jetzt einen
radikaler Natur sein, weil es uns sonst nicht gelingen     besseren Weg zu gehen, die ökologische und soziale
wird, die Temperatur der Erwärmung niedrig zu halten.      Dimension gemeinsam zu behandeln? Welche haben
Und die Kosten der Veränderung werden auch bei uns         Kapazitäten/Anknüpfungspunkte, eine ehrliche Trans-
die Ärmsten/die am Rande und dann uns selber tref-         formation nach Laudato Sí in Angriff zu nehmen? Diese
fen. Nur, je länger wir warten, desto höher fallen diese   Parteien brauchen Unterstützung bei der Umsetzung,
aus. Ich bin überzeugt, dass wir auf ausreichende Res-     auch wenn es uns aus unserer Komfortzone heraus-
sourcen unserer Spiritualität zurückgreifen können,        holt. Hat Jesus in einer Komfortzone gelebt auf Kosten
die uns befähigen, das Gespräch zu beginnen, wie wir       anderer?
uns denn gemeinschaftliches Leben mit weniger Ener-                                                Dr.in Anja Appel
gieverbrauch vorstellen, wo wir einsparen und wo wir                    Geschäftsführerin Koordinierungsstelle der
weiterhin investieren wollen, was zurück- und was aus-      Bischofskonferenz für intern. Entwicklung und Mission

                                                                                              FrauenStärken       9
Aufgezeigt

Interview mit Frauenministerin Ines Stilling
zum Thema: Frauen in politischen Funktionen

                                                             wird wahrscheinlich eher die einer mehrheitlich von
                                                             Männern besetzten Zusammensetzung von Gremien
                                                             sein. Wie gestaltet sich das Arbeiten in einem paritätisch
                                                             besetzten Gremium?

                                                             Ich freue mich, dass diese Regierung von einer Bun-
                                                             deskanzlerin angeführt wird und Frauen und Männer
                                                             in gleichem Maße vertreten sind. Bundespräsident Van
                                                             der Bellen hat betont, dass künftig niemand mehr sagen
                                                             kann: „Das geht leider nicht“. Es sollte immer darum
                                                             gehen, die Chancen für Frauen und Männer gleichbe-
                                                             rechtigt zu gestalten. Ein paritätisch besetztes Gremi-
                                                             um ist dabei hilfreich. Für mich stehen der Dialog und
                                                             das konstruktive Miteinander mit den politischen Par-
                                                             teien, den Kolleginnen und Kollegen in der Bundesre-
                                                             gierung, den Bundesländern, den Sozialpartnern, den
In Ihrer bisherigen Funktion haben Sie Österreich durch      Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft und
Ihre Sach-Arbeit mitgestaltet, diese galt jedoch nicht als   den Religionsgemeinschaften im Mittelpunkt.
klassisch politisch. Inwieweit unterscheidet sich nun Ihr
Einsatz als Bundesministerin in einem politischen Amt        Was möchten Sie den Frauen in der Diözese Innsbruck
zur Arbeit in Ihren vorherigen Funktionen?                   zum Thema: einmischen mitmischen aufmischen für
                                                             die Arbeit im Jahr 2020 mitgeben?
Ich wollte immer Menschen, die es nicht so leicht ha-
ben, dabei unterstützen, zu ihrem Recht zu kommen.           Die Stärkung der Rechte aller Frauen und Mädchen ist
Deshalb habe ich nicht lange gezögert, das Amt der           für mich untrennbar mit dem Anliegen der Geschlech-
Bundesministerin zu übernehmen. Ich werde begon-             tergleichstellung verbunden. Das heißt unter anderem,
nene Projekte weiterführen und vorantreiben. Dabei ist       dass die stereotypen Rollen von Frauen und Männern
es mir wichtig, die Frauen in unserem Land zu stärken        hinterfragt und aufgebrochen werden. Politische Parti-
und sie dabei zu unterstützen, ihre Anliegen, Leistun-       zipation von Frauen und Mädchen ist dabei essentiell.
gen und Meinungen sichtbar und hörbar zu machen.             Sie geht weit über Parteien, Parlamente und Regierun-
Neue Schwerpunktsetzungen und Weichenstellungen              gen hinaus. Politik findet in der Zivilgesellschaft statt.
wird die nächste Bundesregierung zu treffen haben.           Daher meine Bitte: Geben Sie Frauen eine starke Stim-
                                                             me. Suchen Sie den Dialog, führen Sie kritische Diskus-
Zum ersten Mal haben wir in Österreich eine geschlech-       sionen, lassen Sie nicht nach beim Einmischen, Mitmi-
terausgewogene Regierung. Ihre persönliche Erfahrung         schen und Aufmischen für Frauen und ihre Anliegen.

Land Tirol verlieh Verdienstmedaillen
                                                                                                   Wir    gratulieren
                                                                                                   Mag.a     Elisabeth
                                                                                                   Rathgeb und Dr.in
                                                                                                   Eva Oberhauser
                                                                                                   sehr herzlich zur
                                                                                                   Verleihung      des
                                                                                                   Verdienstkreuzes
                                                                                                   des Landes Tirol
                                                                                                   und      bedanken
                                                                                                   uns für ihr Enga-
                                                                                                   gement und ihren
                                                                                                   Einsatz für die Sa-
                                                                                                   che der Frauen in
                                                                                                   Tirol.
Mag.a Elisabeth Rathgeb mit LH Günther            Dr.in Eva Oberhauser mit LH Günther
Platter und LH Arno Kompatscher                   Platter und LH Arno Kompatscher

10   FrauenStärken
Aufgezeigt

Kunst: Weltgestalten - Katharina Cibulka

Der Innsbrucker Foto- Video-, Performance- und In-       Glück einer Frau verletzt die qa’ida“ (qa’ida: die Norm,
stallationskünstlerin Katharina Cibulka gelingt es mit   der allgemein anerkannte Brauch) schrieb die marok-
Engagement und Idealismus durch ihre Kunst sich in       kanische Feministin und Soziologin Fatima Mernissi.
die Weltgestaltung ein-, mit- und diese aufzumischen.
Letzten Sommer hat das Bauschutznetz am Dom mit          Aus Sicht der Künstlerin ist die Liebe als umfassende,
dem Spruch: „Solange Gott einen Bart hat, bin ich Fe-    verbindende Energie, die Grenzen überwindet, die
minist.“ große Aufmerksamkeit erlangt und fruchtbare     wichtigste Form des Brückenschlags zwischen den Ge-
Diskussionen zur Gleichstellung zwischen Frauen und      schlechtern. Katharina Cibulka sagt selbst, dass ihre
Männern vor dem Hintergrund unserer Gottesbilder         Kunst immer politischer wird: dabei geht es ihr um die
ausgelöst. Mit diesem Projekt „Solange… (bin ich Fe-     Freiheit der Menschen, damit sie sich auf Augenhöhe
ministIn)“ gelingt es nun Katharina Cibulka und ihrem    begegnen. Die Performances und Installationen, alle
Team ihre feministischen Interventionen auch interna-    ihre Kunstwerke tragen zur Sensibilisierung und Be-
tional zu platzieren. Im September wird in Marokko ein   wusstseinsbildung in den Bereichen soziale Gerechtig-
Staubschutznetz entrollt, das ebenso wie alle vorange-   keit, Gleichstellung der Geschlechter und Anfragen an
gangen einen Spruch in den öffentlichen Raum stellt,     den Kunstbetrieb selbst bei. Sie legt ihr Augenmerk auf
der Anliegen von Frauen vor Ort aufnimmt, um dadurch     kleine Feinheiten des Alltags und holt sie ans Licht, dass
in Diskussionen eine Brücke zwischen den Geschlech-      sie als Voraussetzung dafür bemerkt werden, alte Ge-
tern zu bauen: Eine Herausforderung hinsichtlich des-    wohnheiten zu ändern: Am Innsbrucker Dom damals
sen, dass in Arabisch um den entsprechenden Ausdruck     die Gewohnheiten im Zusammenhang mit unseren in-
für Feminist(in) gerungen werden muss. Das Ziel, keine   neren wie äußeren Gottesvorstellungen.
Gräben zwischen den Geschlechtern aufzureißen, ver-      In Rabat, Marokko, wird die Künstlerin zusammen mit
langt in einem Land in dem Gleichberechtigung noch       der marokkanischen Künstlerin, Zahra Sebti, auf der er-
wie eine ferne Vision scheinen mag, eine hoch sensible   sten internationalen Biennale, die sich ausschließlich
Vorgangsweise, denn:                                     Werken von Frauen widmet, durch eine Dialog-Perfor-
 „Viele Lieblingsbeschäftigungen der Menschen, wie       mance den Wert von Menschen thematisieren:
spazieren gehen, die Welt entdecken, singen, tanzen      Imagine you`re worth as much as me. Stell dir vor, du
und die Meinung äußern, sind für Frauen verboten. Das    bist gleich viel wert wie ich.
                                                         Dahinter klingt sehr deutlich die Frage nach unseren
                                                         europäischen/weißen Vorurteilen mit: nämlich der Fra-
                                                         ge nach der Wer-
                                                         tigkeit von Men-
                                                         schen je nach
                                                         ihrer geographi-
                                                         schen und kultu-
                                                         rellen Heimat.
                                                         Katharina Cibul-
                                                         ka mischt sich
                                                         definitiv ein, da-
                                                         mit die Welt ein
                                                         besserer Ort für
                                                         alle wird!

                                                                                             FrauenStärken      11
Aus dem Leben

Fröhlicher Wahlkampf
Bald, nachdem bekannt geworden war, dass es im                vom Grundsatz aus, dass, „wer zahlt, auch anschafft“.
Herbst Neuwahlen geben würde, haben Medien für die            Die Steuerzahlenden wollen keine „Schmutzkübel“.
Vorwahlzeiten eine „politische Schlammschlacht“ pro-          Wichtiger ist es, die Wahlkämpfenden und Kandida-
phezeit. Gleichsam als Gegenstimme dazu hat der Pas-          tInnen, vor allem jene, die als Abgeordnete ein Ge-
toraltheologe Paul M. Zulehner in einer Presseaussen-         löbnis auf alle Gesetze (inklusive Grund- und Men-
dung der KAÖ das Anliegen geäußert, dass „Katholiken          schenrechte) abgelegt haben, daran zu erinnern. Die
eine vertrauenswürdige Politik“ fordern.                      „Initiative“, die von engagierten Menschen unterstützt
Der Tiroler Theologe und Ethiker Lothar Müller geht           und getragen wird, beobachtet, ob nicht „rote Lini-
in seinem gesellschaftspolitischen Engagement noch            en“ der Fairness überschritten werden. Bei Wahlver-
einen Schritt weiter. Er hat die Initiative „Fröhlicher       anstaltungen werden PolitikerInnen unmittelbar auf
Wahlkampf“ gegründet. Dieser soll möglichst informa-          Verstöße angesprochen. Dazu braucht es Zivilcourage
tiv, fair und fröhlich sein. In seinem Aufruf zur Teilnah-    und die Bereitschaft, sich einzumischen und mitzu-
me an der Initiative benennt er die Verantwortung als         mischen. Und was die Forderung nach einem „fröh-
StaatsbürgerInnen und ChristInnen als Basis für eine          lichen“ Wahlkampf meint? Die Menschen sollen nach
Wachsamkeit, die mediale Entgleisungen beobachten             Wahlveranstaltungen fröhlich und optimistisch nach
und aufzeigen soll. Das Selbstverständnis für diese zi-       Hause gehen!
vilgesellschaftliche und unabhängige Initiative geht                                             Dr.in Elisabeth Pauer

kfb-Reise nach Dresden & Görlitz – Impressionen
                               Kfb Frauen lassen sich         Glauben mit
                               auf den Spuren von Hil-        einem     wa-
                               degard Burjan in Dres-         chen     Blick
                               den und Görlitz für ihr        für die ge-
                               eigenes       Engagement       sellschaft-
                               inspirieren!     Hildegard     lichen   Ent-
                               Burjan, die Gründerin          wicklungen:
                               der Caritas Sociales,          Frauenrechte,
                               lebte ihr politisches Wir-     Bildung, ge-
                               ken als erste christlich       rechte Arbeitsbedingungen und Löhne …
                               soziale Abgeordnete im         Die Herausforderungen der Weltgestaltung sind 100
                               Parlament 1919 aus ih-         Jahre später im Kern die gleichen geblieben. Vieles
                               rem Christin-Sein he-          wurde zur Gleichstellung der Frauen erreicht, aber
                               raus. Kraft für ihre Politik   neue Themen wie die Bewältigung der ökologischen
                               schöpfte sie aus ihrem         Krise wachsen gerade den Frauen neu zu.

12   FrauenStärken
Kolumne                                                   Buchtipp

Vegan° gescheitert                                   „Johanna Dohnal und die
                                                     Frauenpolitik der Zweiten
                    In der diesjährigen Fastenzeit
                    habe ich eine Zeit lang ver-     Republik“,
                    sucht, mich vegan zu ernäh-
                    ren. Seitdem habe ich groß-      Hg. Alexandra Weiss und Erika Thurner. 2019.
                    en Respekt für Menschen,                                    Promedia Druck- und
                    die so leben. Es ist nämlich                                Verlagsges. m.b.H., Wien,
                    wirklich sehr schwierig. So                                 ISBN 978-3-85371-454-6,
                    einfach nebenbei ist es fast                                25,- Euro
                    unmöglich. Vegan, also ganz
ohne tierische Produkte wie Milch, Eier, Leder…,                                Johanna Dohnal (1939–
braucht eine echte Lebensumstellung. Es beginnt                                 2010) war eine Ausnah-
schon beim Frühstück (Was streiche ich mir auf                                  mepolitikerin und Pio-
mein Brot und Was gieße ich in meinen Kaffee?),                                 nierin der Frauenpolitik
zieht sich zum Mittagessen (Beilagen Kartoffeln                                 in Österreich. Mit ihren
ohne Butter!) und bleibt beim Aus-dem-Haus-                                     hier versammelten Beiträ-
gehen aktuell (Lederschuhe!).                                                   gen dokumentiert sie ihr
                                                                                Verständnis von Politik,
Ohne entsprechendes Einkaufsverhalten und                                       insbesondere von Frauen-
neue Kochkultur war mein Versuch nicht wirk-                                    politik, und lässt ihr En-
lich durchführbar. Ich habe das unterschätzt und     gagement als erste österreichische Frauenministerin
dann schnell aufgegeben.                             Revue passieren. Johanna Dohnals Aufstieg zur SPÖ-
                                                     Spitzenpolitikerin in den 1970er-Jahren fiel mit dem
Ich glaube nicht, dass eine vegane Ernährung         Aufbruch der Zweiten Frauenbewegung zusammen.
besonders gesund ist. Aber ich bewundere Men-        Austausch und Kooperation sowohl mit den Aktivi-
schen, die aus Respekt vor Tieren, so vehement       stinnen der Frauenbewegung als auch der entstehen-
verzichten. Denn es ist schon eine große Sache.      den feministischen Wissenschaft brachten neue An-
Man verpasst geschmacklich einfach viel und          sätze politischen Denkens und Handelns hervor, die
muss sich sehr genau erkundigen, was man kauft       Johanna Dohnal mitinitiierte.
und wie man isst.

Vegetarisch, das kriege ich hin. Das habe ich
schon gemacht. Wir essen ohnehin recht wenig
                                                     Erneuerung jetzt
Fleisch. Vermissen tu ich es dennoch. Die Sala-      Erwin Kräutler
mi auf der Pizza, das Schnitzel hin und wieder…
Aber Milch, Eier, Käse, Schokolade und Butter                               Impulse zur Kirchenreform
spielen eine viel größere Rolle in unserer Ernäh-                           aus Amazonien
rung als Fleisch. Das wurde mir sehr bewusst bei                            In Zusammenarbeit mit Josef
                                                                            Bruckmoser
meinem Experiment. In der Fastenzeit 2020 pro-
                                                                            160 Seiten, Tyrolia Verlag, ISBN
biere ich es wieder. Dann mit Plan und Einkaufs-
                                                                            978-3-7022-3786-8, 19,95 Euro
liste. Und als Vorbereitung könnte ich die Aktion
zur Amazonas Synode nutzen. Ein vegetarischer                                 Oktober 2019 findet eine Bi-
Oktober….                                                                     schofssynode unter dem Titel
                                                                              „Amazonien: neue Wege für
° Veganismus: Verzicht auf alle Produkte, die zur                             die Kirche und eine ganzheit-
Gänze oder teilweise von Tieren gewonnen werden                               liche Ökologie“ statt. Im Vor-
                                                                              bereitungsteam mit dabei ist
                              Mag.a Helene Okon      Erwin Kräutler, seit 54 Jahren im Amazonasgebiet, 35
                                                     davon als Bischof. In diesem Buch geht er auf die Agen-
                                                     da der Synode ein und zeigt Wege auf für eine Kirche
                                                     der Zukunft – in Amazonien, aber ebenso in Europa:
                                                     Schutz für Mensch und Natur, dezentrale Entschei-
                                                     dungsfindung, Leben aus der Bibel und Seelsorge vor
                                                     Ort mit geweihten, auch verheirateten Männern und
                                                     Frauen.

                                                                                      FrauenStärken      13
Termine

                                                        Ort: Breitenwang, Pfarrstadl                  Tanzen – Schwingen – Kreise ziehen
                                      Riedgasse 9,      Anmeldung: Irene Weinold,                     Schnuppertag für die Basisausbildung
                                   6020 Innsbruck       Tel: 0512/2230-4102;                          Tanzpädagogik 2020
                         Telefon: 0512/2230-4323        E-Mail: irene.weinold@dibk.at                 Termin: Sa, 19.10.2019, 9:30–16 Uhr
                                                                                                      Referentin: Eva Oberwasserlechner
                                                        Wanderungen mit Impulsen aus dem
          Katholische Frauenbewegung                    neuen Exerzitienbehelf                        Maria und ihr Magnificat
                                                        Osttirol                                      Eine Kraftquelle für unser Leben
                                                        Termin: Sa, 12.10.2019, 9–ca. 11:30 Uhr       Termin: Fr, 15.11.2019, 16. Uhr bis
                                                        Treffpunkt: Erasmuskapelle, Prappernitze      Sa, 16.11.2019, 13 Uhr
          Herbstimpuls                                                                                Referentin: Dr.in Mira Stare
          „einmischen.mitmischen.aufmischen“            Leitung: Rudi Rumpl
          Termin: 4.10.2019, 13:30–16:30 Uhr            Bei Schlechtwetter wird die Pilgerwande-
                                                        rung auf 19.10. verschoben.                   Don Bosco Schwestern
          Ort: Haus der Begegnung, Innsbruck
                                                        Innsbruck Umgebung: Besinnungsweg             Ort für alle: Schloss Wohlgemutsheim,
          kfb-Herbstfahrt nach Hittisau                 Absam - Gnadenwald
          zur Ausstellung „Frau am Kreuz“                                                             Schloßstraße 4, 6121 Baumkirchen
                                                        Treffpunkt: Bushaltest. Eichat/Bettelwurfs.   Anmeldung: Sr. Joh. Götsch, 0699/12 355
          Termin: Sa, 12.10.2019, 8:30 Uhr              Leitung: Diakon Willi Holzhammer
          Anmeldung: kfb@dibk.at                                                                      466, j.goetsch@donboscoschwestern.net
                                                        Termin: Sa, 28.9.2019, 9:30 Uhr
          Treffpunkt und Kosten werden bei              Bei Schlechtwetter wird die Pilgerwande-      Exerzitien im Alltag
          Anmeldung bekannt gegeben.                    rung auf Samstag 5.10. verschoben.            Termin: 5 Abende ab 6. 9.2019
                                                                                                      Information und Anmeldung:
          Dekanat Wilten-Land                           „Exerzitien im Alltag“ Zeit für dich          info@schlosswohlgemutsheim.at
          Herbstfrauenbrunch                            Vorbereitungsexerzitien mit dem neuen         Begegnung im Geiste Don Boscos
          Termin: Sa, 12.10.2019, 9 – 11:30 Uhr         Exerzitienmodell 2020 „Dem Leben              „Katholisch NEU denken“
          Ort: Leuthaus, Klostergasse 1, Parterre       trauen, weil Gott es mit uns geht“ für        Termin: Sa, 5.10.2019
          Anmeldung: Bei Petra Unterberger,             BegleiterInnen von Exerzitien im Alltag       Referent: Mag. Wolfgang Mischitz
          0676/6003883, bibelpastoral@tirol.com         und solche, die es werden wollen.
                                                        Termine mittwochs, 6.11./13.11./20.11./       Tanzen macht Freude
          Dekanat Matrei a. Br.                         27.11./4.12.2019, jeweils 19– 21 Uhr          An 9 Abenden miteinander zu
          Kontakt-Kaffee                                Ort: Geistliches Zentrum der Don Bosco        orientalischer und lateinamerikanischer
          Ort für alle: Steinach a.Br., Pfarrsaal/      Schwestern, Baumkirchen                       Musik in Bewegung kommen.
          Widum, 2. Stock, jeweils von 8:45–11 Uhr      Leitung: Diakon Willi Holzhammer              Termin: ab 24.9.2019, jeweils Mo von
                                                        Kosten: 35 @ * inkl. Behelf                   19 – 20:15 Uhr
          „Balsam für die Seele“ - der ATEM,                                                          Leitung: Veronika Seidl-Brodmann
          unsere vitalste Kraft                         Termine montags,                              (Tanzpädagogin)
          Referentin: Rosa Bramböck                     4.11./11.11./18.11./25.11./ 2.12.2019,
          Termin: Mi, 2.10.2019                         jeweils 17–19 Uhr                             Besinnliche Gartentage
                                                        Leitung: Sr. Judit Nötstaller                 „Schenke dem Garten des Herzens deine
          „Besichtigung und Museumsführung in                                                         Aufmerksamkeit.“
          der Glockengießerei Grassmayr“                Ort: Haus der Begegnung, Innsbruck
                                                        Kosten: 35 @ * inkl. Behelf                   Termin: 22.10, 17 Uhr – 24.10.2019, 17 Uhr
          Termin: Mi, 6.11.2019, Treffpunkt um                                                        Referentin: Andrea Göhring,
          9 Uhr bei der Fa. Grassmayr Ibk/Wilten,       In den Ablauf der Oasentage werden die        Gartenarchitektin und Don Bosco
          oder 7:45 am Bahnhof in Steinach              Impulse aus dem neuen Exerzitienbehelf        Schwester
          „Adventfeier mit musikalischer                integriert. Elemente der Vormittage: Im-
                                                        pulsgedanken, Austausch, Eucharistiefeier     Kontemplative Meditation
          Begleitung“                                                                                 Ein Übungsweg in die Stille mit
          Termin: Mi, 11.12.2019                        Termine samstags, Sa. 2.11./9.11./16.11./
                                                        23.11./30.11.2019, jeweils 9– 11:45 Uhr       Hinführung zum Jesusgebet.
                                                        Leitung: Mag. Herbert Traxl                   Termin: 8.11.2019, 18 Uhr – 10.11.2019,
          Dekanat Hall                                                                                13 Uhr
          Auftaktveranstaltung zur Wanderausstel-       Kosten: 6 @ für das Exerzitienheft
                                                                                                      Leitung: Drin. Elija Bleher und
          lung „100 Jahre Frauenwahlrecht“              Anmeldeschluss jeweils 1 Woche vor Kurs-      Sr. Maga. Maria Maxwald
          Termin: Fr, 11.10.2019, 17 Uhr                beginn. Anmeldung: Irene Weinold,
          Ort: Heim am Stiftsgarten, Hall, Zollstr. 6   Tel: 0512/ 2230-4102,                         Kurzexerzitien im Advent
          Referentin: Dr.in Elisabeth Anker                                                           „Wachwerden für Gott.“
                                                        E-Mail: irene.weinold@dibk.at
          Die Ausstellung ist vom Fr., 4.10.–So,                                                      Termin: 6.12, 15 Uhr – 8.12.2019, 13 Uhr
          20.10.2019 geöffnet                                                                         Leitung: Sr. Maga. Johanna Götsch + Team
                                                        Haus St. Michael
          Abteilung Gemeinde                                                                          Tertiarschwestern
                                                        Anmeldung:
                                                        Bildungshaus St. Michael, 05273/6236 od.
          Einführung zum neuen Exerzitienbehelf         st.michael@dibk.at,                           Friedensgebet
          2020 „Dem Leben trauen, weil Gott es mit      www.dibk.at/st.michael                        Termine: jeweils am 1. Montag im Monat
          uns geht“. Hilfreiche Tipps zu Aufbau und                                                   (ausgenommen Feiertage), 19:30 Uhr
                                                        Hans und Hannah im Glück
Termine

          Durchführung von Gruppentreffen mit                                                         Ort: Heilig Geist Kirche,
          diesen Unterlagen für Gruppenbegleiter-       Ein Seminar zum Erwerb von Glücks-
                                                        kompetenzen                                   Unterer Stadtplatz 14, Hall
          Innen und Interessierte
          Termin: Di, 8.10.2019, 19.30–21 Uhr           Termin: Sa, 5.10.2019, 10–18 Uhr
                                                        Referentinnen: Mag.a phil. Susanne M.         Quellentag
          Ort: Strass, Pfarrsaal
          Termin: Fr, 11.10.2019, 19–21Uhr              Jäger und Frau Wolle – Mag.a phil. Karin      „In den Fußspuren des Hl. Franziskus“
          Ort: Landeck, Alter Widum                     Tscholl                                       Termin: Do, 3.10.2019, 14 –19 Uhr
          Termin: Mi, 16.10.2019, 19:30–21 Uhr          Spirituelle Tankstelle                        „Wir sind mitten im Sterben zum Leben
          Ort: Innsbruck, Haus der Begegnung            für Exerzitien-im-Alltag BegleiterInnen,      bestimmt“
                                                        Geistliche BegleiterInnen und Interessierte   Termin: Sa, 9.11.2019, 9 –16 Uhr
          Termin: Fr, 8.11. 2019, 15–17 Uhr             Termin: Fr, 18.10.2019, 15 Uhr bis            Ort: Heilig Geist Kirche,
          Ort: Lienz, Bildungshaus Osttirol             Sa, 19.10.2019, 13 Uhr                        Unterer Stadtplatz 14, Hall
          Termin: Fr, 15.11.2019, 19– 21Uhr             Referentin: Hildegard Aepli

          14    FrauenStärken
Frauenbild

50 Frauen 50 Tage
www.bleiben.erheben.wandeln.com - Bernadette Embach
Von Ostern bis Pfingsten fand die Aktion „50 Tage 50          Im Gegenteil – die durchweg positiven Rückmeldungen,
Frauen“ statt; ein Blog, nachzulesen unter www.blei-         die uns jeden Tag von zahlreichen Frauen und Männern
ben.erheben.wandeln.wordpress.com. Es sind 50 mutige         erreichten, waren uns eine große Bestärkung: Wir sind
Frauen, die etwas zu sagen haben – ein guter Grund, um       nicht alleine auf dem Weg mit unseren Sorgen und Nöten,
diese Frauen in die Mitte unseres Frauenbildes zu stellen.   Hoffnungen und Zukunftsvisionen. Wir sind viele! Wir
Vorgestellt wird der Verlauf der Arbeit an diesem Blog –     sind Kirche! Einen Bruchteil der Rückmeldungen möch-
entnommen aus dem Vorwort der gebundenen Ausgabe             ten wir an dieser Stelle (anonymisiert) teilen:
des Blogs, der Papst Franziskus von Landesrätin DI
Gabriele Fischer im Rahmen einer Audienz übergeben           „Gratuliere! Texte, Bilder und Stimmen in dieser Qualität
wurde:                                                       – so griffig-lebensweltlich-real, durchdacht, beherzt, pro-
                                                             fessionell und schlichtweg kompetent – erhält man von
Von Ostern nach Pfingsten - 50 Tage 50 Frauen                der Katholischen Kirche selten ... ganz ohne "klerikalen
50 Stimmen zur Gleichstellung in der katholischen Kirche     Schleier"! Ganz entgegen des üblich differenzierenden
„In der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten als der Zeit      Jargons: "Was kann die Kirche von der Welt lernen?" Auf
des Emmausgeschehens, in der die JüngerInnen und             einmal ist "Kirche" "Welt"... M., w.
ApostelInnen dem auferstandenen Jesus begegneten,
erkannten sie auch ihren Sendungsauftrag. Das ist der        „Gratuliere zu dieser ermutigenden Initiative und wün-
Grundgedanke des Blogs 50 Tage 50 Frauen, in dem             sche euch viel Erfolg. Als jemand, der mehrfach in
Frauen von ihrer Berufung, ihren Charismen und ihrem         der Kirche aktiv ist, erlebe ich immer wieder, auch als
Einsatz sprechen:                                            Mann, wie schmerzlich die strukturelle und sexistische
Treu nach dem Motto der Initiative bleiben.erheben.wan-      Benachteiligung von Frauen in der Kirche ist. – K., m.
deln sind die Texte Glaubensbekenntnisse der Autorinnen,
abgefasst in der Gewissheit treu in der Nachfolge Christi    „Ich sehe die Frauenfrage in der Kirche als Überlebensfrage
zu stehen, zu handeln und sich zu engagieren. Die            der Kirche und bin zuversichtlich, dass auch die entschei-
Frauen sind kritisch loyal zur Kirche. Alle gemeinsam        dungstragenden Männer in der Kirche wandlungsfähig
eint die Vorstellung einer Kirche, die sich sündig macht     sind. Beispiele existieren bereits, und der Blick auf die
an allen Frauen und damit die Beziehung zwischen             Veränderungen des letzten Jahrhunderts macht Mut.“ –
den Geschlechtern insgesamt beeinflusst. Durchgängig         E., w.
scheint in allen Texten die tiefe Gottesbeziehung als
Grundlage für das Verbleiben in der katholischen             „Ich finde eure Aktion toll. Besser ändern kann man,
Kirche durch. Denn in der Gottesbeziehung gründet die        wenn man bleibt. Aber wenn Frauen ihre Anliegen nicht
Hoffnung nach dem Ende des Leidens an der Kirche.            artikulieren, wird sich nichts ändern. Wir können die glei-
Begonnen hat alles mit einem Essay – einer Art               che Ausbildung erhalten, also genauso wirken. Ich werde
„Wutausbruch“ der Salzburger Moraltheologin Prof.            die Aktion weiter verfolgen und wünsche viel Erfolg und
in Angelika Walser, die im Zuge der Missbrauchsfälle         positives Echo.“ – C., w.
an Nonnen ihre Gedanken artikulierte. Bald war klar:
Dieser Impuls muss aufgegriffen werden. So verbanden         „Mehr als einmal war ich versucht, aus der katholischen
sich Frauen österreichweit und die Idee eines Blogs          Kirche auszutreten. Vielleicht finde ich bei euch einen
war geboren. Ob persönliche Erfahrungen oder struk-          Grund zu bleiben.“, E., w.
turelle Beobachtungen, ob verzweifelt oder voller Mut
– der Blog versammelt in den Zeugnissen Lebenswege           „Die Beiträge habe ich mit großem Gewinn gelesen. Die
und Denkspuren vieler Frauen – und schreit nach              unterschiedlichen Zugänge und Herangehensweise finde
Veränderung!                                                 ich belebend. Das "bleiben" fällt mir mitunter schwer,
Durch das Teilen der Beiträge auf unseren Social Media       obwohl ich über 40 Jahre Mitarbeiter der Kirche war. Ich
Accounts, entstand zusätzlich eine Verbindung mit            wünsche den Initiatorinnen "langen Ruah-Atem". – A., m.
Frauen und Männern weltweit. Wir sind viele! Das ist
die überwältigende Erfahrung, die wir während des            Liebe Frauen! Wie wohltuend ist eure Aktion. Ich selbst
Aktionszeitraumes machen durften. An Spitzentagen ver-       hadere schon länger mit dieser meiner Kirche, mit der
zeichnete die Homepage über 6.000 Zugriffe aus über 30       Amtskirche. Ich bin noch dabei. Und ich will nicht mehr
Ländern von Island bis zur Elfenbeinküste, von den USA       warten, bis sich etwas ändert. Danke euch!“ – M., w.
bis nach Thailand. Das Erstaunlichste am Geschehen ist
jedoch folgendes: Die Forderung nach Gleichstellung und      „Euer Motto begleitet mich nun schon seit Ostern und
dem Weiheamt für Frauen in der katholischen Kirche hat       wurde zu meiner persönlichen Motivation, Starres zu hin-
trotz der tausende Zugriffe keine negativen oder ableh-      terfragen und Neues Anzupacken. Ich freu mich schon
nenden Rückmeldungen hervorgerufen.                          heute auf den morgigen Artikel.“ w.

                                                                                                  FrauenStärken      15
50 Tage 50 Frauen

Zeitschrift der Frauen in der Diözese Innsbruck            Nr. 3 / 2019
Österreichische Post AG
MZ 02Z033651 M
Diözese Innsbruck
Riedgasse 9, 6020 Innsbruck

KATHOLISCHE
FRAUENBEWEGUNG                   FRAUENREFERAT    FRAUENKOMMISSION
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