WEINBERG BOTE JUNI - AUGUST 2022

Die Seite wird erstellt Judith Eder
 
WEITER LESEN
WEINBERG BOTE JUNI - AUGUST 2022
WEINBERG
   BOTE
JUNI - AUGUST 2022
WEINBERG BOTE JUNI - AUGUST 2022
Inhaltsverzeichnis

    Editorial (Reihs)                                             3
    Geistlicher Impuls (Reihs-Vetter)                           4-5
    Rückblick Friedensgebete (Aust)                             6-7
    Rückblick: Gründonnerstag Büren (Herting)                     8
    Rückblick: Kreuzweg am Karfreitag (Aust)                      9
    Rückblick Osternacht (Reihs)                                 10
    Rückblick: Gemeindefreizeit Juist (Ape)                   11-12
    Rückblick: Konfirmationen 2022 (Reihs)                       13
    Einladung Gemeindeversammlung (Reihs)                        14
    Vereinigung mit der Kirchengemeinde Lichtenau (Reihs)        15
    Außenanlagen an der Erlöserkirche (Reihs)                    16
    Aus KiTa und Familienzentrum (Herting)                       17
    Rückblick: Gedenktag 2. April (Reihs-Vetter)              18-19
    Gottesdienstübersicht (Reihs-Vetter)                      20-21
    Neue Konfirmand:innen (Reihs)                                22
    Bestellformular                                              23
    Einladung zum 10jährigen Konfirmationsjubiläum (Reihs)       24
    Einladung Jubelkonfirmation (Reihs-Vetter)                   25
    Gemeinde stellt sich vor (Barckow)                           26
    Buchvorstellung (Seidl)                                      27
    Sommersammlung der Diakonie (Kamphemann / Claes)             28
    Urlaubszeiten (Reihs-Vetter)                                 29
    Nachruf Ursula Salmen (Reihs-Vetter)                         30
    Geburtstagsliste (Lohfink)                                31-33
    Personalveränderung (Reihs)                                  34
    Amtshandlungen (Lohfink)                                     35
    Gruppen und Kreise                                           36
    Gottesdienste für Senior:innen / Kontakte Presbyterium       37
    Kontakte, gemeindliche und übergemeindliche / Impressum   38-39
    Ausblick                                                     40

2
WEINBERG BOTE JUNI - AUGUST 2022
Editorial

Liebe Gemeindeglieder!

Als wir vor drei Monaten das Titelthema
für diese Ausgabe festlegten, wussten wir
nicht, wie politisch aktuell es ist:

Willkommen. Auch in unseren Städten
und Dörfern kommen Frauen und Kinder
aus der Ukraine an. Sie sind vor den
Kriegsereignissen in ihrer Heimat geflo-
hen, verstehen sich meistens aber als Gäste, die sobald wie mög-
lich wieder zurückkehren wollen. Ihnen begegnet vielerorts ein
herzliches „Willkommen“. Auch aus unserer Gemeinde, wenn pri-
vat Wohnraum zur Verfügung gestellt, gedolmetscht und unter-
stützt wird. Die Sammelaktion der Schulmaterialien hat viele er-
reicht. Wie schön, dass Hilfe wahrgenommen wird.

Das christliche „Willkommen“ wurzelt in Gottes Willkommen
den Menschen gegenüber: Wir sind mit unseren Sorgen und
Ängsten bei Gott willkommen und gestalten Friedensgebete, wir
haben bei den Konfirmationen von Gottes „Willkommen“ gehört,
das Familienzentrum Emmaus hat im QM-Audit gespiegelt be-
kommen, dass Kinder und Familien in der Einrichtung willkom-
men sind.

Schließlich finden Sie in diesem Gemeindebrief auch eine Einla-
dung zur Gemeindeversammlung, zu der Sie alle willkommen
sind. Das Presbyterium informiert über die neuen Entwicklungen
für die Gemeinde: Bis 2023 steht die Vereinigung mit der Kir-
chengemeinde Lichtenau an. Der Kirchenkreis Paderborn schafft
schon im August Personalplanungsräume über Gemeindegren-
zen hinweg, um die pastorale Versorgung langfristig zu sichern.

„Dies alles und noch viel mehr …“ (Rio Reiser) - Willkommen
beim Lesen des neuen Weinbergboten! - im Namen des Redakti-
onsteams
Ihr / euer Pfarrer Claus-Jürgen Reihs

                                                               3
WEINBERG BOTE JUNI - AUGUST 2022
Geistlicher Impuls

Er ist nicht viel größer als ein Parkschein. Er ist flach, graugrün mit
schwarzer Schrift, glatt mit abgerundeten Ecken: Mein Personalaus-
weis der Bundesrepublik Deutschland. Ich habe ihn immer im Porte-
monnaie. Er bedeutet, dass ich das Recht auf Mindestsicherung habe.
Wählen darf. Dass meine Würde unantastbar ist. Und dass ich quasi
überall in der Welt einreisen kann und wieder ausreisen. Dass es im
Zweifelsfall ein Außenministerium gibt, das alle Hebel in Bewegung
setzt, um mich zurück zu holen. Dass ich ihn habe, ist Zufall. Wäre ich
woanders von einer anderen Mutter geboren worden, hätte ich ihn
nicht. Jedenfalls nicht einfach so.
Sie ist nur ein schlecht belichtetes Foto in meinem Album, eine Notiz
in einem Kirchenbuch, das irgendwo in einem Gemeindebüro-Regal
in einem Vorort von Bielefeld liegt. Sie ist eine Erinnerung, die ich nur
                                        aus den Erzählungen anderer
                                        habe. Ein Datum, an dem mei-
                                        ne Mutter und aufmerksame
                                        Freundinnen mir jährlich gra-
                                        tulieren. Sie ist eine Handvoll
                                        Leitungswasser und ein paar
                                        Worte aus dem Mund eines
                                        Pfarrers an einem Sonntag-
                                        morgen im Februar 1969: Mei-
                                        ne Taufe. Sie bedeutet für
                                        mich, dass ich einen Ort habe.
                                        Ich gehöre in das Haus mit
                                        den vielen Wohnungen. Dort
                                        ist für mich ein Platz am Kü-
                                        chentisch. Immer. Und am al-
                                        lermeisten dann, wenn meine
                                        Seele die Dinge macht, die sie
                                        manchmal so macht: Angst ha-
                                        ben, verloren sein, glauben, es
                                        reiche alles nicht und es solle
                                        mich nicht geben - jedenfalls
                                        nicht so.

4
WEINBERG BOTE JUNI - AUGUST 2022
Geistlicher Impuls

"Die zu mir kommt, die werde ich nicht abweisen." Sagt Jesus.
Und genau genommen muss ich nicht mal zu Ihm kommen. Er ist
schon da. Das Haus und das Wort und die unantastbare Würde - sie
sind immer um mich herum. Ich breite meine Arme aus und da sind
sie. Manchmal vergesse ich das, aber dann erinnerst Du mich an Dein
„Willkommen!“

Die kalten Bänke auf dem Bahnhof in Berlin, die grauen Decken, die
heiße Suppe mit Brot, der teilnahmsvolle Blick der ehrenamtlichen
Helfer:innen: Für manche von den Geflüchteten sind sie der erste si-
chere Ort ihres Lebens nach der Zerstörung ihres Dorfes durch die
russischen Truppen, der Todesangst im Keller und unter der Brücke,
dem hastigen Abschied von Mann und Vater und Sohn, dem gefähr-
lichen Weg über die unsicheren Fluchtkorridore hinaus aus der Ukrai-
ne. Der erste Ort der unantastbaren Würde. Da sind Menschen, die
Kleidung bringen, eine Unterkunft anbieten, das eigene Haus öffnen,
unterstützen bei Amtsgängen und Einkäufen. Menschen, die Begeg-
nungs-Cafés organisieren, geduldig Sprachunterricht geben und die
verstörten Kinder spielerisch hineinnehmen in ein „normales Leben“.
Menschen, die die Geflüchteten spüren lassen, dass sie aufatmen
können, in Sicherheit sind, bleiben dürfen.

Es ist die gleiche Geste. Es ist die gleiche innere und äußere Bewe-
gung. Jesus in der Jahreslosung (und im Herzen) und die Flüchtlings-
helfer:innen in Deutschland (und in so vielen anderen Ländern Euro-
pas und der Welt): Ich werde dich nicht abweisen.

Es gibt diesen Ort. Er ist größer als der graugrüne Ausweis und die
Notiz im Kirchenbuch. Der Ort der unantastbaren Würde. Er ist hier.
Für alle. Er ist auch für dich. Du bist willkommen.

Deine und Ihre Pfarrerin
Almuth Reihs-Vetter

                                                                   5
WEINBERG BOTE JUNI - AUGUST 2022
Rückblick: Friedensgebete

Ein bisschen Frieden
Panzer! Bomben! Minen! Soldaten! Flüchtende! Kämpfende! Verletzte!
Tote! Ängste und Tränen!
Wortlos starre ich mit schwerem Herzen und stockendem Atem auf das
Smartphone, aktualisiere die News minütlich, teile Links in den sozialen Me-
dien. "Wenn Sie Menschen aus der Ukraine aufnehmen können, registrieren
sie sich bitte hier." "In der Nacht kommen 200 Kinder eines Kinderheims
aus der Ukraine in Freiburg an. Wer hat Platz?!"

Gespräche mit meiner Familie. Mit den Kindern. Fragen, auf die ich mit ja
antworte, von denen ich niemals dachte, dass sie mir gestellt würden.
"Ist Krieg in Europa?" " Ja." - "Helfen wir?" Mir fehlen die Worte. Ich schaue
auf unser Land und habe das Gefühl, nur zuzusehen. Ich versuche, altersge-
recht, aber offen mit der Situation umzugehen.

                                  Ich sehe ein Video, in dem eine ältere Uk-
                                  rainerin mutig russische Soldaten zurecht-
                                  weist und fragt, was sie dort wollen. Sie
                                  sagt ihnen, sie sollen sich Sonnenblumen-
                                  kerne in die Taschen stecken, so würden,
                                  nach ihrem Tod dort überall Blumen
                                  wachsen.

                                  Friedensgebete in unserer Gemeinde.
                                  Ich teile die Informationen in den sozialen
                                  Netzwerken. Gebete.
                                  In aller Offenheit: Meine Ohnmacht
                                  pflanzt in mir den Gedanken, dass Flag-
                                  gen, Worte und Gebete den Ukrainern
                                  nicht helfen. Gott um ein biblisch erzähl-
                                  tes Wunder bitten? Gebete schieben die
                                  Panzer, Raketen, Soldaten nicht aus der
                                  Ukraine hinaus. Mir meiner eigenen Ohn-
                                  macht und Handlungsunfähigkeit be-
                                  wusst, falte ich fast unbewusst doch die
                                  Hände. Die Finger angespannt ineinander
                                  verschlungen mache ich mir Luft.

6
WEINBERG BOTE JUNI - AUGUST 2022
Rückblick Friedensgebete

In mir klingt ein Satz, den ich schon so oft in meinem Leben gehört habe,
dass er als Automatismus auf meiner inneren Festplatte erscheint. "DU
KANNST NICHT DIE GANZE WELT RETTEN!" Gott, wieso eigentlich nicht?!
Und wieso tust du es nicht?! Ich werfe der Allmächtigen meine Machtlosig-
keit tränenüberströmt vor die Füße.

Und wie ein Sonnenblumenkern pflanzt sich ein kleines warmes Gefühl in
meine platzende Brust. Das Gebet holt die Panzer nicht aus der Ukraine,
hält nicht schützend die Hand über Opfer, baut die Städte nicht wieder auf,
aber Gebet ist das Gegenteil von Machtgier und Hass. Von alledem, was
Antreiber dieses Krieges ist. Gebet ist: sich der Machtlosigkeit hinzuge-
ben, sich besinnen, Hass, Wut und Gier …abzulegen. Gebet macht etwas
mit mir. So lasst uns die Hände falten zum Gebet. Unseren innewohnenden
Sonnenblumenkern wässern mit Hoffnung. Bis die strahlende Blüte all dem
Tod den Nährboden entzieht.

Meine Atmung fließt wieder. Der Druck auf meiner Brust legt sich und ich
beginne zu überlegen, was man tun kann: Wir können die Menschen will-
kommen heißen, die es schaffen, dem Ort der Angst, des Blutvergießens
und des unendlichen Leides zu entfliehen. Und wir können beten. Denn
auch wir werden nicht abgewiesen.

"Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen."
Joh. 6, 37

Gott weist uns in all den uns übermannenden Gefühlen und Ängsten nicht
ab. Seine Tür steht offen und gemeinsam treten wir ein. Alles, was das Herz
schwer macht, legen wir an das Kreuz, an dem Jesus gelitten hat. Für uns
und mit uns. Gefühle schwer wie Steine. Brocken des Schreckens und der
eigenen Ohnmacht. Wir beten, singen, schweigen und weinen. Wir zünden
Lichter der Hoffnung an. Danken dem Herrn für all die Lichtblicke in dieser
Zeit. Zwischen den schweren Steinen des Schreckens ist der Herr das Licht.
Wir tragen sein Licht weiter. Sind Krieger:innen des Lichts. Seite an Seite mit
Gott. Bewaffnet mit Hoffnung und Liebe.

Als wir die letzte Ausgabe des Weinbergboten mit Artikeln füllten und in
den Druck gaben, hätte ich niemals für möglich gehalten, dass Hoffnung
plötzlich eine ganz andere Bedeutung im Leben aller haben würde, wäh-
rend wir nun diese Ausgabe in den Händen halten.
                                                          Angelina Aust

                                                                             7
WEINBERG BOTE JUNI - AUGUST 2022
Rückblick: Gründonnerstag Büren

                                         Aus dem Alltagsgeschehen hin-
                                         ein in den für uns hergerichteten
                                         Saal. Den Staub noch an den
                                         Füßen und den Ballast auf dem
                                         Rücken – und dennoch Platz
                                         nehmen können. Das tat gut.
                                         Besonders nach 2 Jahren, in de-
                                         nen wir überhaupt nicht zusam-
                                         menkommen konnten an die-
                                         sem Tag. 12 Menschen waren
                                         wir – genau wie damals. Und
                                         auch wir erinnerten, dass Der
                                         „Ich-bin-da“ seit jeher Seinem
                                         Volk gedenkt, dass Er Der ist,
                                         Der das Mahl, das auf besonde-
                                         re Art und Weise gegessen wer-
                                         den soll, geschenkt hat.

Hineingenommen waren wir in die Feier, die Jesus mit Seinen Jüngern ge-
halten hat und die zugleich der Beginn Seines Leidens und Sterbens bedeu-
tete. Dennoch: hoffnungsvoll grün sind die Speisen, die wir miteinander
nach gemeinsamem Gebet, Gesang und dem Decken des Tisches genießen.
Guacamole, Gurke und grüne Oliven in Kräutern. Gerade die Oliven mit ih-
ren leicht bitteren Kräutern bringen mir geschmacklich das auf die Zunge,
was wir dort feiern.
Jesus hat sich hingegeben für uns; wir wissen darum – wissen wir darum?
Immer wieder nähere ich mich dem an, was ich doch wohl nie fassen werde:
Dass Einer sich hingibt für Seine Freunde. Auch für Dich und für mich. Das
Brot, das EINE Brot, das wir teilen und den Saft geteilt aus EINEM Kelch –
eingeladen bin ich, schmeckend dem Geheimnis auf die Spur zu kommen –
oder lasse ich mich erspüren? Wie gut ist es, das immer wieder tun zu kön-
nen, die Ahnung zu haben: Der „Ich-bin-da“ ist mitten unter uns. Besonders
intensiv an diesem Gründonnerstag.
Mein Ballast? Den konnte ich in diesem Moment ablegen. Wie Tränen sam-
melte sich alles in einem Krug, den wir auf den Altar vor Gott brachten im
Vertrauen darauf, dass Er wertvollen Wein daraus macht.
Nach der Feier begleite ich noch eine aus unserem Kreis heim. Der Staub
von meinen Füßen – er ist fort.
Katrin Herting
8
WEINBERG BOTE JUNI - AUGUST 2022
Rückblick: Kreuzweg am Karfreitag

Geteiltes Leid ist halbes Leid

Wir machten uns gemeinsam mit Jesus und seinen Jün-
gern auf den Weg durch ihre und unseren eigenen Ängs-
te. Mit Blick auf die Fesseln, die Jesus angelegt wurden,
benannten wir unsere eigenen Fesseln der Angst. Versam-
melt um den Richterstuhl des Pilatus, bekannten wir im
stillen Zwiegespräch mit Gott unsere persönlichen Fehler.
Wir sahen auf die Dornenkrone, während wir hörten,
welch grausame Gewalt und Demütigungen Gottes Sohn
erleiden musste, ohne dass ihn Rachegefühle überkamen.
"Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen."
Einen Stein für die uns widerfahrenen Verletzungen leg-
ten wir ab, ließen Jesus das Gewicht dieser inneren Wun-
den mittragen. Jesus lud sein schweres Kreuz auf sich. Aus
Stöcken der zu tragenden Bürden und Aufgaben formten
wir unsere persönlichen Kreuze und banden sie mit Fäden
und Draht des möglichen Versagens. Wir begleiteten Si-
mon von Kyrene, der als einziger die Courage aufbrachte,
                                                             Karfreitagskreuz in We-
Jesu Kreuz mitzutragen. Sehen wir zu? Oder packen wir welsburg, Reihs-Vetter
an? Durch unser aller Hände lief ein Seil, welches uns ver-
band. Das gemeinsame Gehen machte das Tragen der
                          Lasten leichter. Geknüpfte Bande der Gemeinschaft und
                          der Orientierung. Wir blickten in den Tod. Mit jedem Na-
                          gel, der am Kreuz eingeschlagen wurde, gaben wir uns
                          der Trauer hin. Trauer um geliebte Verstorbene und ver-
                          gangene zwischenmenschliche Beziehungen. Wir legten
                          die Trauer in Jesu Herz, noch bevor er verendete. Und in
                          der Verheißung auf Ostern und das neue Leben schmück-
                          ten wir das Kreuz mit saftigem, grünen Efeu. Ein kleines
                          Mädchen nahm leuchtende Blüten und steckte sie ans
                          Kreuz. Bildliche Vorfreude und Verheißung.

                         Oft hört man, dass die "Geschichten“ der Bibel mit der
                         heutigen Zeit nichts zu tun hätten. Wer sich jedoch am
                         Karfreitag aufmachte, um mit Jesus den Kreuzweg durch
                         Wewelsburg zu gehen, spürte schnell, dass Angst, Verrat,
                         Spott, Schmerz, Tod und Verheißung allgegenwärtig sind.

                                                                      Angelina Aust

Osterkreuz in Wewels-
burg, Reihs-Vetter

                                                                                  9
WEINBERG BOTE JUNI - AUGUST 2022
Rückblick: Osternacht

Kurz vor fünf Uhr morgens vor der Immanuel-Kirche. Die Schöpfung
schweigt: Kein Vogel stimmt sein Lied an. Kaum ein Rascheln im Gebüsch ist
zu hören. Es ist noch dunkel. Nur die Laternen spenden Licht auf der Straße.
Die Fenster sind schwarz. Fast alles ruht. Nach und nach fahren Autos vor,
kommen Menschen zur Kirche. Schweigend nicken sie sich zur Begrüßung
zu. Langsam und vorsichtig gehen sie ihren Weg in die Kirche, suchen einen
Platz.
Die ersten Worte durchbrechen das Schweigen, wir hören von Gottes Sieg
über das Chaos, von Israels Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft und
von Ezechiels Vision der Wiederbelebung der Toten auf dem Schlachtfeld.
Erst zaghaft, dann immer sicherer stimmen wir in das Lob Gottes ein. Nach
der Tauferinnerung noch im Dunkeln dann das neue Licht! Die neue Oster-
kerze wird in einem festlichen Gang hereingetragen, von ihr aus verbreitet
sich das Licht in der ganzen Kirche. Es wird hell, die Finsternis ist überwun-
                                    den: Christus ist das Licht! Eddy Hesse
                                    singt das Exsultet, wir hören das
                                    Osterevangelium von den drei Frauen
                                    am leeren Grab und begrüßen den Os-
                                    termorgen mit dem vielsprachigen Ruf:
                                    Der Herr ist auferstanden! Und nun
                                    scheint auch das Licht des Morgens
                                    durch das neue Fenster der Immanuel-
                                    Kirche. Drei Jahre haben wir darauf ge-
                                    wartet! Wir sehen einander: der Schein
                                    der Kerzen spiegelt sich in den Augen.
                                    Wir hören einander sprechen und sin-
                                    gen und beten. Und dann die Mahlfeier
                                    als Gäste am Tisch des Auferstandenen,
                                    Brot des Lebens, Kelch des Heils! Und
                                    wir sind es Gott wert, dass er uns teilha-
                                    ben lässt an seiner Auferstehung. Nach
                                    dem Ostergesang und dem Glockenge-
                                    läut versammeln wir uns zum Frühstück.
                                    Ein berührender Morgen, der uns will-
                                    kommen heißt in der österlichen Wirk-
                                    lichkeit des Lebens.
                                    Allen, die mitgewirkt haben, ein herzli-
                                    ches Dankeschön!
                                                           Claus-Jürgen Reihs

10
Rückblick Gemeindefreizeit Juist

Am Samstag, 30.04., in aller
Frühe, begann unsere Reise.
Bevor der Regionalzug in
Salzkotten eintraf, verab-
schiedete uns Pfarrer Reihs
mit dem Reisesegen und vie-
len guten Wünschen. An-
schließend ging es über ver-
schiedene Ortschaften nach
Münster und von dort aus Am Hauptstrand von Juist, Reihs-Vetter
mit dem ICE nach Norddeich
-Mole. Alle Verbindungen konnten pünktlich und ohne Probleme er-
reicht werden und auch mit dem Wetter konnten wir im weiteren Ta-
gesverlauf zufrieden sein. Das Sprichwort „Wenn Engel reisen, dann
lacht der Himmel“ passte zu unserem Reisetag, darüber waren sich alle
Teilnehmer:innen einig. Nach einem kurzen Aufenthalt in Norddeich-
Mole ging es mit der Fähre zunächst Richtung Nachbarinsel Norderney
und nach einer scharfen Linkskurve schipperte das Schiff gemächlich
durchs Wattenmeer, als wolle es so schon mal ordentlich Distanz zu
Alltag und Festland schaffen. Man muss wissen, dass die Anreise mit
der Fähre etwas ganz Besonderes ist. Sie vermittelt das Gefühl, als blie-
be der Alltag auf dem Festland zurück. Die frische Luft und die Ruhe:
kein Autoverkehr – nicht einmal die Polizei ist motorisiert – nur das
Klappern der Pferdehufen mit ihren Kutschen ist zu hören und das nos-
talgische Flair der Insel ist zu spüren. „Töwerland“, friesisch für Zauber-
land, so nennen die Insulaner ihre Heimat. Ruhe, Weite, Wellenrau-
schen und ein kilometerlanger Strand zeichnen Juist aus. Davon konn-
ten wir uns schon am Nachmittag des Anreisetages überzeugen.
Die Tage auf Juist waren gut gefüllt mit unterschiedlichen Programm-
punkten wie z.B. am Sonntagmorgen der gemeinsame Gang zum Got-
tesdienst in die evangelische Kirche, Wanderungen am Strand oder in
den Dünen mit Almuth, QiGong-Übungen am Strand mit Roland, eine
Fahrradtour zur Domäne Bill (übrigens: dort gibt es den besten Rosi-
nenstuten!), eine spirituelle Wanderung zum Otto-Leege-Pfad oder
auch freie Zeit, die jede/jeder für sich individuell nutzen konnte. Spiel
und Spaß am Abend sind natürlich auch nicht zu kurz gekommen.

                                                                         11
Rückblick: Gemeindefreizeit Juist

                     Beim Wikingerschach am Strand (von vorn nach hinten: A.
                     Engelmann, G. Abel, L. Moos, B. Ape, S. Neubauer. Foto: Reihs
                     -Vetter

Beim Wikinger Schach sowohl am Strand als auch auf dem Rasen im Garten
hat jede:r das Beste gegeben. Nach zähem Ringen musste sich die Damen-
gruppe mit einem knappen Ergebnis leider geschlagen geben.
Die eigentliche Attraktion der Insel ist aber die Natur: Sonne und Wind, Dü-
nen und Meer. In unserem gemeinsamen täglichen Morgen- und Abendge-
bet haben wir unseren Dank für die Wunder der Schöpfung Gottes zum
Ausdruck gebracht. Einfach mal einen Gang runterschalten – oder zwei oder
drei – und darauf achten, wie reich wir doch beschenkt sind, wie gut es uns
geht und was wir alles erleben durften: Zeit mit anderen Mitreisenden, Zeit
für sich selbst, Zeit mit Gott, Gottes Spuren in der Schöpfung suchen, Ge-
meinschaft mit anderen Menschen erleben, gemeinsam singen, beten und
lachen.
Nach einem Abschlussgottesdienst in den Dünen, vielen schönen Erinne-
rungen und Dankbarkeit für sonniges Wetter, gute Unterkunft und reichhal-
tige Verpflegung hieß es Abschied nehmen. Es war eine wunderschöne Zeit!
Ein herzliches DANKESCHÖN an Almuth Reihs-Vetter für die gute Vorberei-
tung und die hervorragende Betreuung.

Es grüßt im Namen der Reisegruppe Juist

Brigitte Ape

12
Rückblick: Konfirmationen 2022

Die Konfirmand:innen sind wieder festlich ge-
kleidet. Erwartungsvoll und angespannt ver-
sammeln sie sich zum Gottesdienst, in dem sie
eingesegnet werden. Teamer:innen und Pres-
byter:innen ziehen mit ihnen gemeinsam in
die Kirche ein. Die Gemeinde erhebt sich und
feiert in einer vollen Kirche Gottesdienst zur
Konfirmation.
Es ist ein vertrautes, aber lange entbehrtes
Erlebnis, mit so vielen Menschen zusammen in
der Kirche zu sein. Manche singen kräftig mit,
                          andere sind inzwi-
                          schen so ungeübt,
                          dass sie lieber zuhören.
                          Die Tauferinnerung spannt den Bogen zu Gottes Bund
                          mit den Konfirmand:innen, den sie anschließend mit der
                          Beantwortung der Konfirmationsfrage und dem ge-
                          meinsam gesprochenen Glaubensbekenntnis bestäti-
                          gen: Ich glaube … ja, mit Gottes Hilfe.
                          In seiner Predigt über einen Vers aus dem 1. Korinther-
                          brief ermutigt Pfarrer Reihs die Konfirmand:innen zur
                          christlichen Freiheit, die protestiert gegen jede Form
                          von Unterdrückung und Gewalt. Sie fordert zugleich
                          heraus zu einem mutigen Standpunkt, denn ein freier
                          Christenmensch
                          braucht        sich
                          nicht zu verste-
                          cken, auch nicht
hinter der Familie oder der Tradition. Stär-
kung empfangen die Konfirmierten mit
den anwesenden Presbyteriumsmitglie-
dern in der Feier des Abendmahls.

                                    Der Konfirmationssegen begleitet die Ju-
                                    gendlichen in ihre Zukunft: Gott, Vater,
                                    Sohn und Heiliger Geist schenke dir seine
                                    Gnade: Schutz und Schirm vor allem Bö-
                                    sen, Kraft und Hilfe zu allem Guten, dass
                                    du bewahrt bleibst zum ewigen Leben.
                                                            Claus-Jürgen Reihs
                                                                               13
Einladung zur Gemeindeversammlung

               Gemeindeversammlung

 Das Presbyterium lädt alle Gemeindeglieder zu einer
 Gemeindeversammlung ein.
 Bei der Gemeindeversammlung möchte das Presbyterium mit euch
 und Ihnen sowohl über die gegenwärtige Situation als auch über die
 zukünftigen Entwicklungen der Kirchengemeinde ins Gespräch kom-
 men. Dazu gehört ein Blick auf die Finanzen, die Beschäftigten, die
 Gebäude, insbesondere auf die Arbeit der Belebungsgruppe Paul-
 Schneider-Haus; aber auch auf den Evangelischen Kirchenkreis Pader-
 born, die Vereinigung mit der Evangelischen Kirchengemeinde Lich-
 tenau und die im Kirchenkreis zu bildenden Personalplanungsräume
 für den pastoralen Dienst.

 Die Gemeindeversammlung findet statt am

 08. Juni 2022
 um 19:00 Uhr
 in der Nebenhalle der Dorfhalle Wewelsburg

 Für die Teilnahme gelten die Corona
 -Schutz-Maßnahmen unserer Kir-
 chengemeinde: Abstandsgebot, Hy-
 giene, FFP2-Maskenpflicht. Das
 Presbyterium freut sich auf zahlrei-
 che Teilnehmer:innen und konstruk-
 tive Gespräche.
 Claus-Jürgen Reihs

14
Vereinigung mit der Gemeinde Lichtenau

Das Presbyterium macht sich Gedanken über die zukünftige Gestalt der Kirchengemein-
de. Es denkt dabei einerseits über die Entwicklungen in der Gemeinde nach. So sieht es
sorgenvoll auf die Zahl der Kirchenaustritte, die Folgen der Corona-Pandemie und die
abnehmende Kirchenbindung ihrer Mitglieder.
Das Presbyterium arbeitet zugleich innerhalb des finanziellen, personellen und organi-
satorischen Rahmens, der ihr von Seiten der Landeskirche und des Kirchenkreises Pa-
derborn vorgegeben ist. So sieht es nicht minder sorgenvoll auf die prognostizierten
Einbrüche bei den Kirchensteuern, den Rückgang der Gemeindegliederzahlen und den
Rückgang bei der Zahl der Pfarrpersonen.
Um die organisationale Sicherheit der Kirchengemeinde zu gewähren, hat das Presby-
terium erkannt, dass es in dieser Situation eine besonnene Reaktion geben muss. So
sind zunächst Gespräche mit der Evangelischen Kirchengemeinde Lichtenau geführt
worden, wie eine Kooperation zwischen beiden Gemeinde Gestalt gewinnen kann. Ins
Gespräch kamen zunächst die pfarramtlichen Dienste, die gegenseitige Vertretung und
erste Ideen zu gemeinsam verantworteten Entscheidungen. Hinzu traten Begegnungen
zwischen den Presbyterien, anfangs ohne die Pfarrpersonen, dann mit ihnen. Hier zeigte
sich, dass der Wunsch nach Zusammenarbeit auch für die Gemeindearbeit gilt.
So hat das Presbyterium den nachfolgenden Beschluss gefasst, den es nun der Gemein-
de mitteilt:
Beschluss Nr. 50/2022
Das Presbyterium beschließt, die bisherigen Kooperationsüberlegungen in einen
Vereinigungsprozess mit der Kirchengemeinde Lichtenau zu überführen und mög-
lichst bis 2024 abzuschließen.

Zugleich markiert dieser Beschluss auch ein Signal an die Entstehung der Personalpla-
nungsräume für die pfarramtlichen Dienst im Kirchenkreis Paderborn. Personalpla-
nungsräume steuern die pastorale Versorgung im Evangelischen Kirchenkreis. In den
nächsten Jahren wird die Bemessungszahl für die Besetzung einer Pfarrstelle nach Be-
schluss der Landessynode von jetzt 3.000 Gemeindegliedern über 4.000 auf 5.000 Ge-
meindeglieder heraufgesetzt. Damit soll dem bevorstehenden Mangel an Pfarrpersonen
begegnet werden. Zugleich muss ein Personalplanungsraum auch noch 2035 wenigs-
tens 10.000 Gemeindeglieder umfassen. Dann können dort Pfarrer:innen oder sog. In-
terprofessionelle Pastoralteams (IPPT) arbeiten.
Für unsere Gemeinde bedeutet dies, dass
wir auf jeden Fall mit der jetzigen Kir-
chengemeinde Lichtenau zusammenge-
hen, dass wir aber mit weiteren Gemein-
den kooperieren müssen, um die pastora-
le Versorgung auf dem Land zu gewähr-
leisten. Das Presbyterium strebt eine Lö-
sung an, die so groß wie nötig, aber so
überschaubar wie möglich sein soll. Die
Entscheidung darüber wird auf der kom-
menden Kreissynode getroffen werden.

                      Claus-Jürgen Reihs

                                                                                   15
Außenanlagen an der Erlöserkirche

Seit Mai sind wieder die Handwerker:innen und Bauarbeiter:innen an der
Erlöserkirche beschäftigt. Nach langen Planungen und nach der großzügi-
gen Kostenübernahme durch die Finanzgemeinschaft im Evangelischen Kir-
chenkreis können nun die Außenanlagen rund um die Erlöserkirche und das
angrenzende Gemeindehaus umgestaltet werden. Die Umgestaltung ver-
folgt mehrere Ziele: zunächst soll ein barrierefreier Zugang zu Kirche und
Gemeindehaus geschaffen werden. Dazu wird das Bodenniveau angehoben.
Dann soll die schadhafte und bodenversiegelnde Teerdecke durch Öko-
pflaster ersetzt werden. Die Treppen werden saniert, ein Kiesstreifen rund
ums Gebäude wird angelegt, ebenfalls sollen Flächen geschaffen werden,
die die Artenvielfalt fördern und die Klimabilanz verbessern.
Hinter der Kirche soll noch eine großflächige Insektenwiese angelegt wer-
den. Dafür müssen wir selbst als Kirchengemeinde Gelder aufbringen. Da-
rum
            Ich spende 10, 20, 50 Euro oder mehr für mei-
            ne klimaneutrale Gemeinde! Konto der Kir-
            chengemeinde:
            DE34 4726 1603 0135 3000 00

Claus-Jürgen Reihs

16
Aus KiTa und Familienzentrum

Evangelisches Gütesiegel Beta der Diakonie für Kindertagesstätten:
Geschafft!

Mit einer Info-Veranstaltung vor 6 Jah-
ren fing alles an: Das Ev. Familienzent-
rum Emmaus machte sich auf den Weg,
das Ev. Beta-Gütesiegel für sich zu er-
werben.
Was steckt hinter diesem „Gütesiegel“?
Um      den     Qualitäts-Managements-
Prozess in einem Handbuch dokumen-
tieren zu können, haben wir alle Arbeits-
prozesse unter die Lupe genommen:
Wie planen wir Dinge? Wie führen wir
sie aus? Haben wir unsere Arbeit reflek-
tiert und verbessert? Mit Hilfe dieser
Fragen sind wir unseren Alltag durchgegangen. Das geht von A wie: An-
kommen der neuen Kinder in der Kita bis Z- wie: Zuhören – welche Anlie-
gen haben Kinder, Eltern, Kolleginnen…und die ganz normalen Tätigkeiten
im Alltag: Wie ist die Situation beim Wickeln? Beim Frühstück oder Mittag-
essen? Im Freispiel oder bei angeleiteten Angeboten? Wie dokumentieren
wir die Entwicklung der Kinder? In unserem Handbuch kann nun alles nach-
gelesen werden, wie im Emmaus-Familienzentrum was warum gemacht
wird.

Am 29.04.2022 war es dann endlich soweit: Am späten Nachmittag konnten
alle erleichtert auf- und durchatmen. Geschafft! Bestanden! Sowohl unsere
schriftlichen Ausarbeitungen als auch die gelebte Praxis haben den Augen
der Prüferin standgehalten. Sie war eine sympathische Besucherin unserer
Einrichtung, die konstruktiv mit Kolleginnen, Eltern, Kindern und Pfarrerin
sprach!

Nun freuen wir uns, dass wir zu Recht sagen können: Wir leisten gute und
qualitativ hochwertige Arbeit in unserem Familienzentrum. Aber die schöns-
te Rückmeldung für uns als Team war wohl der Satz: „Ich spüre, dass alle in
diesem Haus mit ganz viel Liebe für die Kinder unterwegs sind.“
Ja, so ist es. So soll es sein – und auch bleiben!

Für das Team des Familienzentrum - Katrin Herting
                                                                        17
Rückblick: Gedenktag 2. April

Kalt ist es am Nachmittag des 2. April 2022 auf dem Gelände des ehemaligen
Konzentrationslagers Niederhagen in Wewelsburg. Dennoch sind rund 120 Teil-
nehmer:innen bei der Gedenkfeier zum 77. Jahrestag der Befreiung des KZs Nie-
derhagen zugegen, zu der der Verein „Gedenktag 2. April“ eingeladen hat. Sie alle
sind dick eingemummelt mit Mützen, Schals und Handschuhen, warmen Schuhen
– ganz anders als jene Menschen, die damals oft stundenlang bei klirrender Kälte
in zerschlissene KZ-Lumpen auf diesem Platz den Schlägen und Misshandlungen
ihrer Peiniger ausgesetzt waren…
Am 2. April 1945 hatten von den insgesamt 3900 Menschen, die im Konzentrati-
onslager Niederhagen über die Jahre gefangen waren, lediglich 42 Überlebende
befreit werden können. Mittlerweile sind auch sie alle verstorben. Allein ein Enkel
des Überlebenden Max Schott ist in diesem Jahr nach Wewelsburg gekommen.
                                Unter dem Motto der Gedenkveranstaltung „Blick
                                in den Spiegel“ halten Schülerinnen und Schüler
                                der Gesamtschule Paderborn-Elsen auf sehr an-
                                schauliche Weise der Gesellschaft einen Spiegel
                                vor und machen so deutlich: „Erinnern ist wichtig,
                                denn Erinnern kann man nicht abschaffen“.
                                Diesen Gedanken nimmt die Präses der Evangeli-
                                schen Kirche Westfalens und seit November Rats-
                                vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutsch-
land, Annette Kurschus, in ihrem Gastvortrag auf. Sie stellt der trockenen Zahl von
1285 ermordeten Häftlingen im KZ Niederhagen die nahezu gleiche Zahl der heu-
te an der Gesamtschule Elsen unterrichteten Schüler:innen gegenüber: etwa 1200.
Sie erinnert daran, dass es Menschen wie du und ich waren, die in Wewelsburg
ermordet wurden: Kinder, Eltern, Großeltern, Freunde, Nachbarn, Kollegen. So wie
es Menschen wie du und ich waren, die an ihnen zu Mördern wurden: gehorsame
Beamte, pflichtbewusste Staatsdiener, neidische Kolleginnen, fanatische Nach-
barn, petzende Mitschülerinnen… Umso wichtiger sei es, die Erinnerung an diese
unvorstellbaren Verbrechen wach zu halten, damit dergleichen nie wieder gesche-
he: „Die Erinnerung reanimiert den Schrecken vor der Gewalt, sie ruft den Ekel
wach vor dem Morden, und das ist wichtig. Wir müssen die widerständige Ab-
scheu vor abwertendem Reden und gehässigen Taten in uns kultivieren.“
Darüber hinaus jedoch gehe es auch um die Frage, woran wir
im Letzten unser Herz hängen, was für eine:n jede:n von uns
das Höchste und Tiefste, der Sinn und Grund im Leben sei.
Die Theologin stellt damit die Gottesfrage und erläutert:
„Wenn du dich selbst zum Gott machst …, wird deine All-
macht es dir erlauben, andere zu knechten. Wenn du einen
anderen Menschen zum Gott machst, wirst du ihn anbeten
und seinen Geboten folgen. Wenn du deine Nation zum Gott
machst, wird es dir Gebot, die Fremden zu bekämpfen. Wenn
du deine so genannte Rasse zum Gott machst, wird es dir zum
Gebot, die mit anderer Hautfarbe zu hassen. Wenn du das

18
Rückblick: Gedenktag 2. April

Geld zum Gott machst, wird es dir Gebot, es zu verehren und zu mehren. Wenn
dein Gott aber einer ist, der die Menschen liebt und sie zu Barmherzigkeit und
Nächstenliebe befreit, wirst du deinen Mitmenschen zum Leben helfen und ihn
nicht zum Tode befördern.“ Kurschus mahnt und ermutigt schließlich dazu, sich nie
und nimmer in der Überzeugung beirren zu lassen, in jedem Menschen den Mit-
menschen zu sehen, den es zu achten und zu respektieren gelte wie mich selbst.
Mit diesem eindringlichen Appell und dem abschließenden Lied der KZ-Häftlinge
„Oh Wewelsburg, ich kann dich nicht vergessen“ im Ohr, das die Musiker:innen der
Gruppe Lomir Tanzn in gewohnt eindrucksvoller Weise intonieren, gehen die Teil-
nehmenden sichtlich bewegt auseinander – mit vielen Impulsen, über die weiter
nachzudenken sich lohnt.

Text: Almuth Reihs-Vetter; Bilder: Axel Langer

Bild 1: Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Paderborn-Elsen halten in ei-
nem eindrucksvollen Anspiel der Gesellschaft den Spiegel vor. Foto: Axel Langer
Bild 2: Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Präses der
Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, hält die Gedenkansprache.
Foto: Axel Langer
Bild 3: Landrat Christoph Rüther, Präses Annette Kurschus, Vereinsvorsitzender
Robert Gündchen, Paderborns Bürgermeister Michael Dreier, Bürens Bürgermeister
Burkhard Schwuchow, Pfarrerin Almuth Reihs-Vetter (evgl. Kirchengemeinde Büren-
Fürstenberg) und Karl-Hans Reelsen (Kirchenvorstand kath. Kirchengemeinde We-
welsburg/von links) legen Kränze nieder. Foto: Axel Langer

                                                                               19
Gottesdienst-Übersicht

Datum            Erlöserkirche        Paul-Schneider-       Garten hinter der
Liturgischer     Büren                Haus Wewelsburg       Immanuel-Kirche
Kalender         immer sonntags       immer samstags        Bad Wünnenberg
                                                            immer sonntags

04./05.06.22     09:00 Uhr AM         18:00 Uhr AM          10:45 Uhr AM
Pfingstsonntag   Pfrn. Reihs-Vetter   Pfrn. Reihs-Vetter    Pfrn. Reihs-Vetter

06.06.22         10:00 Uhr Tauffest in den Almeauen
Pfingstmontag               für die ganze Gemeinde mit Taufen
                            und Tauferinnerung
                            Prädn, Herting, Pfrn. Reihs-Vetter und Pfr. Reihs
                 danach Mitbring-Picknick: „Wenn jeder gibt, was er
                 hat, dann werden alle satt…“
                 Bitte denken Sie auch an Geschirr, soweit nötig
11./12.06.22     09:00 Uhr (Taufe)     18:00 Uhr            10:45 Uhr AM
Trinitatis       Pfrn. Reihs-Vetter   Pfrn. Reihs-Vetter    Pfrn. Reihs-Vetter

18./19.06.22     09:00 Uhr            18:00 Uhr AM          10:45 Uhr Taufe;
Trinitatis 1     Prädn. Herting       Prädn. Herting        (kein FamGD!)
                                                            Prädn. Herting
25./26.06.22     09:00 Uhr AM         18:00 Uhr (Taufe)     10:45 Uhr AM
Trinitatis 2     Pfr. Reihs           Pfr. Reihs            Pfr. Reihs

02./03.07.22     09:00 Uhr AM         18:00 Uhr             10:45 Uhr (Taufe)
Trinitatis 3     Pfrn. Reihs-Vetter   Pfrn. Reihs-Vetter    Pfrn. Reihs-Vetter

09./10.07.22     09:00 Uhr (Taufe)    18:00 Uhr             10:45 Uhr AM
Trinitatis 4     Pfr. Reihs           Pfr. Reihs            Pfr. Reihs

16./17.07.22     09:00 Uhr (Taufe)    18:00 Uhr AM          10:45 Uhr (kein
Trinitatis 5     Pfrn. Reihs-Vetter   Pfrn. Reihs-Vetter               FamGD)
                                                            Pfrn. Reihs-Vetter

23./24.07.22     09:00 Uhr            18:00 Uhr (Taufe)     10:45 Uhr AM
Trinitatis 6     Pfr. Reihs           Pfr. Reihs            Pfr. Reihs

31.07.22         10:00 Zoom-Gottesdienst für die ganze Gemeinde aus der Immanuel-
Trinitatis 7     Kirche; Pfrn. Reihs-Vetter und Team

20
Gottesdienst-Übersicht

Datum           Erlöserkirche        Paul-Schneider-      Garten hinter der
Liturgischer    Büren                Haus Wewelsburg      Immanuel-Kirche
Kalender        immer sonntags       immer samstags       Bad Wünnenberg
                                                          immer sonntags

06./07.08.22    09:00 Uhr AM         18:00 Uhr            10:45 Uhr (Taufe)
Trinitatis 8    Pfr. Reihs-          Pfr. Reihs           Pfr. Reihs

13./14.08.22    09:00 Uhr (Taufe)    18:00 Uhr            10:45 Uhr AM
Trinitatis 9    Pfrn. Reihs-Vetter   Pfrn. Reihs-Vetter   Pfrn. Reihs-Vetter

20./21.08.22    09:00 Uhr            18:00 Uhr AM         10:45 Uhr (FamGD)
Trinitatis 10   Pfr. Reihs           Pfr. Reihs           Pfr Reihs

27/28.08.22     09:00 Uhr            18:00 Uhr (Taufe)    10:45 Uhr AM
Trinitatis 11   Prädn. Herting       Prädn. Herting       Prädn. Herting

03./04.09.22    09:00 Uhr AM         18:00 Uhr            10:45 Uhr (Taufe)
Trinitatis 12   Pfrn. Wittke         Pfrn. Wittke         Pfrn. Wittke

                             Bitte beachten:

             Der Gottesdienstplan gilt abhängig
                   von der Corona-Lage!!!
           In jedem Fall bitte unbedingt die Infos
              auf der Homepage, in der Presse,
                  den Sozialen Medien und
            in unseren Gottesdiensten beachten!

                                                                               21
Neue Konfirmand:innen

Der neue Konfirmand:innenjahrgang startet im Juni. Angemeldet ha-
ben sich gut 30 Konfirmand:innen. Sie werden in zwei Gruppen un-
terrichtet: Bad Wünnenberg und Büren. Der Unterricht findet in der
Regel am 1. und am 2. Samstag des Monats statt. Und das Beste: in
diesem Jahr fahren wir endlich wieder aufs Konficamp nach Burg Rot-
henfels.

Im Juni werden wir uns erst einmal kennenlernen, bevor es dann
nach den Sommerferien inhaltlich losgeht. Vom 2. bis 7. Oktober sind
wir auf Burg Rothenfels im Konficamp. Von November an geht es bis
zu den Osterferien mit dem Unterricht weiter. Die Konfirmationen
sind für Ende April / Anfang Mai geplant.

                                                 Claus-Jürgen Reihs

                                      Foto: Copyright Dominik Meixner

22
Bestellformular

Wenn Ihnen der Weinbergbote gefallen hat und Sie ihn zukünftig in gedruckter
oder elektronischer Form bestellen möchten, füllen Sie bitte das folgende Formu-
lar aus.

Bitte senden Sie den ausgefüllten Bogen an das:
Gemeindebüro, Bahnhofstr. 40, 33142 Büren
gerne auch per E-Mail: pad-kg-bueren-fuerstenberg@kkpb.de

Ja, ich möchte den gedruckten Gemeindebrief für einen Jahresbeitrag von
10,00 € per Post erhalten und überweise den Betrag auf das Konto:
IBAN DE34 4726 1603 0135 3000 00 mit dem Vermerk „Weinbergbote-Abo“.

  Name, Vorname

  Straße, Hausnummer:

  Postleitzahl, Wohnort:

Ja, ich möchte den elektronischen Weinbergboten der Evangelischen
Kirchengemeinde per E-Mail bekommen:
  Name, Vorname

  E-Mail-Adresse:

In den Kirchen und Gemeindehäusern liegt der gedruckte Weinbergbote
kostenfrei aus.

Außerdem steht er als Download auf der Homepage der Kirchengemeinde
www.evangelisch-in-bueren-fuerstenberg.de
zur Verfügung.

                                                                             23
Einladung zum10jährigen Konfirmationsjubiläum

Weißt du noch?

Vor zehn Jahren bist du konfirmiert worden. Zeit sich zu erinnern, alte Freunde
und Freundinnen zu treffen und sich neu des Segens Gottes zu vergewissern.
2012 war es. Corona war ebenso kein Thema wie der UkraineKonflikt. Fridays
for Future um Greta Thunberg gar es noch nicht, geschweige denn E-Autos.
Wir, Pfarrerin Reihs-Vetter und Pfarrer Reihs, erinnern uns noch ziemlich gut!
Ihr wart der erste Jahrgang, den wir in Fürstenberg und in Wewelsburg zur
Konfirmation führten. In Büren war Pfarrer Dr. Rainer Reuter verantwortlich für
den Konfirmationsunterricht.
Inzwischen sind wir alle zehn Jahre älter geworden. Die Lebensumstände haben
sich vielfach verändert. Der Schulabschluss liegt hinter euch. Die berufliche
Ausbildung bei vielen ebenfalls, manche studieren. Jede und jeder von euch
plant die Zukunft und versucht schon heute Entscheidungen zu treffen, die sich
in einigen Jahren als richtig herausstellen.
Wir laden euch und Sie sehr herzlich zum 10jährigen Konfirmationsjubiläum
ein. Der Abendmahls-Gottesdienst und der anschließende Empfang findet statt
am
                               25. September 2022
                  in der Immanuel-Kirche Bad Wünnenberg,
                   In den Erlen 12, 33181 Bad Wünnenberg.

Der Gottesdienst beginnt um 10:45 Uhr. Beim Empfang besteht Gelegenheit,
bei Kaffee, Tee und fair gehandeltem Gebäck miteinander ins Gespräch zu
kommen. Um 13:00 Uhr verabschieden wir uns voneinander.

Wir freuen uns sehr auf die Begegnungen.

Pfr. Reihs
24
Einladung Jubelkonfirmation

50, 60 oder gar 70 Jahre nach der Einsegnung innehalten und zurückschau-
en: Wo habe ich Gottes Segen in meinem Leben erfahren? Was ist aus mei-
nem Glauben geworden und aus denen, mit denen gemeinsam ich ihn da-
mals bekannt habe? Welche Hoffnung trägt mich im Blick auf meinen wei-
teren Lebensweg? - Die Jubelkonfirmation ist Anlass zu Lob und Dank,
aber auch zur erneuten Vergewisserung der Verheißung Gottes.
Dazu soll
  am 25. September 2022 in einem Festgottesdienst mit Abendmahl
      in der Erlöserkirche in Büren, Bahnhofstr. 40, 09:00 Uhr,
Gelegenheit sein.
Im Rahmen des anschließenden Empfangs besteht Gelegenheit, bei Kaf-
fee, Tee und Kuchen miteinander in den Austausch zu kommen über die
Erinnerungen an die Konfirmand:innen-Zeit, die Erfahrungen seitdem und
die Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft.
Zu den Jubilar:innen, die eingeladen sind, ihr Konfirmationsjubiläum mit
uns zu feiern, gehören alle, die in den Jahren 1970-72 (Goldene Konfir-
mation), 1960-62 (Diamantene Konfirmation), 1955-57 (Eiserne Kon-
firmation) bzw. 1950-52 (Gnadenkonfirmation) konfirmiert wurden -
ganz gleich, an welchem Ort. Wir freuen uns auf das gemeinsame Fest!
       Anmeldungen bitte über das Gemeindebüro (02951-2285
           bzw. pad-kg-bueren-fuerstenberg@kkpb.de )
Pfrn. Reihs-Vetter
                                                                      25
Gemeinde stellt sich vor

Tilman Barckow, 45 Jahre, Lehrer für die Fächer Englisch, Geschichte und
Literatur in Paderborn
Bürener seit 2010, verheiratet und Vater von zwei Kindern

Wann war Ihre erste Begegnung
mit der Kirche?
Abgesehen von meiner eigenen Taufe am
4.12.1976 hatte ich in meiner Kindheit vor allem
Kontakt mit der Kirche durch die Gemeindear-
beit meiner Mutter, die lange Jahre als Presbyte-
rin in Elsen gewirkt hat. In die „erweiterte Ge-
meindearbeit“ (Flötenkreise, Gemeindefeste)
wurde dann die ganze Familie einbezogen.
Später habe ich mich der Kirche vor allem histo-
risch angenähert, habe mich mit Kirchenge-
schichte beschäftigt und liebe es noch heute, auf
Kirchhöfen und in Kirchen der Geschichte nach-
zuspüren.

Welches ist Ihr Lieblingswort aus der Bibel?
Siehe, unser Gott, den wir verehren, kann uns erretten. (Daniel 3, Vers 17)

Was ärgert Sie an der Kirche?
„Ärgern“ ist das falsche Wort. Meiner Meinung nach gibt es allerdings vie-
le versäumte Chancen aufzuarbeiten bzw. es muss versucht werden, neue
Chancen zu ergreifen, um zu zeigen, dass zunächst die christliche Idee und
mittelbar auch die Kirche eine wichtige gesellschaftliche Rolle haben, die
von allen Menschen ausgefüllt werden kann und sollte.

Was schätzen Sie an der Kirche?
Ich schätze die uralte Idee der Nächstenliebe, auf die sie sich gründet, und
die Begeisterung, zu der sie trotz aller inneren und äußeren Krisen immer
noch viele Menschen inspiriert und leitet. Das zeigt meiner Meinung nach,
dass die Kirche viel bewegen kann.

Was wünschen Sie der Kirche?
Mut, Geduld, Offenheit und Ideen, um ihre Aufgabe weiterzuführen
und durchaus wichtige Traditionen und Lehren zeitgemäß vermitteln zu
können.

26
Buchvorstellung

           Madame Pylinska und das Geheimnis von Chopin
                      Eric-Emmanuel Schmitt

Seit Eric als Neunjähriger seine Lieblingstante Aimée auf dem alten Klavier
in der Wohnung seiner Eltern Chopin spielen hörte, erfüllt ihn der sehnliche
Wunsch, dem Instrument ebensolch überirdische Klänge entlocken zu kön-
nen wie sie. Doch auch nach Jahren des Unterrichts und des Übens will ihm
das nicht gelingen.
Als junger Student in Paris nimmt er daher Klavierunterricht bei der exzent-
rischen Madame Pylinska.
Wochenlang verbietet Madame Pylinska ihrem neuen Schüler zunächst, die
Tasten eines Klaviers zu berühren. Stattdessen erhält er immer neue, skurril
anmutende Aufgaben. So soll er im Jardin du Luxembourg früh morgens
Blumen pflücken und darauf achten, dass die Tautropfen nicht von den Blü-
tenblättern fallen. Oder er soll die Muster beobachten, die ein ins Wasser
geworfener Stein auf der Oberfläche eines Teichs macht. Oder er soll be-
obachten, wie sich die Blätter der Bäume im Wind bewegen.
Anfänglich verwundert, lässt sich Eric neugierig auf die mystisch anmuten-
den Übungen ein, die ihm seine Lehrerin aufträgt.
Und als sie ihn endlich die Tasten ihres In-
struments berühren lässt, macht Eric tat-
sächlich Fortschritte beim Musizieren. Durch
Madame Pylinskas ungewöhnliche Metho-
den hat Eric gelernt, in der Welt zu leben,
mehr noch, sie mit allen Sinnen wahrzuneh-
men, und so haben sich ihm letztlich auch
die Geheimnisse der Musik Chopins er-
schlossen.

Von der ersten Seite an hat mich dieses 90-
seitige Bändchen in seinen Bann gezogen.
Still und gelassen fließt es wie sanfte Musik
dahin. Immer wieder habe ich es mit einem
Gefühl der Gelassenheit und des Friedens
zur Seite gelegt, um das Gelesene auf mich
einwirken zu lassen… Ein Büchlein, das uns
an die Wichtigkeit der „Entschleunigung“
und der Meditation erinnert.
Gudrun Seidl
                                                ISBN: 978-3-570-10403-3
                                                                          27
Sommersammlung der Diakonie

Überschuldung kann jeden Menschen treffen

Die Sommersammlung der Diakonie 2022 steht unter dem Motto „An der Seite der
Armen“. Vom 4. bis 25. Juni sammelt der Wohlfahrtsverband der Evangelischen Kir-
che für diakonische Projekte in den Kirchengemeinden vor Ort (25 Prozent der
Spenden), für die Fonds der Schuldnerberatung der Diakonie Paderborn-Höxter
e.V., um überschuldeten Menschen in besonders schwierigen Situationen unbüro-
kratisch helfen zu können (35 Prozent) sowie für die diakonische Arbeit des Landes-
verbandes (40 Prozent).

                         Etwa 6,16 Millionen Menschen sind in Deutschland
                         überschuldet. In eine Schuldenfalle können Menschen in
                         kritischen Lebenssituationen schnell geraten, zum Bei-
                         spiel durch den Verlust des Arbeitsplatzes. Die Schuld-
                         ner- und Insolvenzberatung der Diakonie Paderborn-
                         Höxter e.V. hilft diesen Menschen. Wir nehmen uns Zeit,
                         um einen Überblick über die Verschuldung zu erhalten
                         und geben Informationen, die den Betroffenen ihre
                         Ängste nehmen. Gemeinsam werden Möglichkeiten der
                         Schuldenregulierung besprochen und umgesetzt.
                         In besonders schwierigen Situationen hilft die Diakonie
                         auch unbürokratisch durch den Fonds der Schuldnerbe-
                         ratung und den neuen Gesundheitsfonds. Diese Hilfen
                         sind in der Regel einmalig und dienen zur Überbrü-
                         ckung von Notlagen, die nicht durch staatliche Sozial-
                         leistungen abgefangen werden. Die Diakonie hilft mit
Lebensmittelgutscheinen oder kleinen Summen, damit:
• genug zum Essen da ist,
• der Strom nicht abgestellt wird,
• das Auto für die notwendige Fahrt zur Arbeit betankt werden kann,
    Spendenkonto:
    Evangelische Kirchengemeinde Büren-Fürstenberg
    IBAN: DE34 4726 1603 0135 3000 00
    Verwendungszweck: Diakonie-Sommersammlung

•    Zuzahlungen für Medikamente oder Hilfsmittel bezahlt werden können.

Mit Ihrer Spende können Sie diese wichtige Arbeit unterstützen. Herzlichen Dank!

Mehr Informationen: www.diakonie-pbhx.de

V. Kamphemann/ O. Claes
28
Urlaubszeiten

Dieser Gemeindebrief umfasst die
Sommermonate, in die für viele
auch die Urlaubszeit fällt. Auch un-
sere Mitarbeiter:innen im Küster-
dienst und im Gemeindebüro haben
sich ihren Urlaub redlich verdient;
wir wünschen ihnen erholsame Wo-
chen, in denen sie wieder neu auf-
tanken können.

Während dieser Zeit kann es daher sein, dass die Verwaltungsmitarbeiterin-
nen und Küsterinnen nicht in der gewohnten Weise zu erreichen sind. Bitte
haben Sie dafür Verständnis!

Frau Aust ist im Urlaub vom 27. Juni bis 22. Juli.
Frau Tiemann macht Ferien vom 25. Juli bis 14. August.

Wenn Sie mit Ihrem Anliegen niemanden im Gemeindebüro oder keine der
Küster:innen erreichen, wenden Sie sich gerne an die Pfarrpersonen:

 Pfarrerin Reihs-Vetter:      02953-99326
 Pfarrer Reihs                02953-326

    Das Pfarrehepaar hat Urlaub vom 27. August bis 11. September.
     Die Vertretungsregelung entnehmen Sie bitte zu gegebener Zeit
                   der Ansage auf dem AB der beiden
          oder fragen Sie im Gemeindebüro nach: 02951-2285.

Auch unseren Gemeindegliedern wünschen wir eine erholsame Urlaubszeit!

                                                                       29
Nachruf Ursula Salmen

                           Am 19. März verstarb – 2 Tage vor ihrem
                           62. Geburtstag – Ursula Salmen, geb. Här-
                           tel, aus Büren. Viele in unserer Gemeinde
                           kannten und schätzten sie. Sie war von
                           2012 bis 2016 Presbyterin, hat unsere
                           Gottesdienste als Lektorin bereichert, das
                           Kirchkaffee in Büren mitinitiiert und -
                           verantwortet und hat sich auch beim
                           Weltgebetstag der Frauen immer wieder
                           engagiert.
                           In Recklinghausen geboren, kam sie mit
                           den Eltern und Geschwistern 1965 zu-
                           nächst nach Wewelsburg, dann nach Bü-
                           ren. Sie machte eine Ausbildung zur Ver-
                           waltungsangestellten und arbeitete seit-
                           dem für den Kreis Paderborn. 1982 heira-
tete sie ihren Mann Heinrich und bekam mit ihm 4 Töchter. Die Fa-
milie war ihr sehr wichtig. Vor 2 Jahren erkrankte Ursula Salmen
schwer. Sie lebte seitdem zurückgezogen und im Abschied begriffen.
Dem Tod sah sie getrost ins Auge, sie verstand ihn als eine Etappe
auf dem Weg in Gottes Ewigkeit. In ihr wissen wir Ulla Salmen nun
geborgen.
Dankbar werden wir sie in Erinnerung behalten als eine tatkräftige
und treue Frau, die mit ihrer liebevollen, klaren und oft auch humor-
vollen Art Licht und Wärme verbreitete. Den Angehörigen wünschen
wir Kraft und Trost auf dem Weg durch die Trauer und dass ihnen
die Verheißung des Propheten Jesaja zur Erfahrung wird: Er wird den
glimmenden Docht nicht auslöschen! (Jes. 42, 3)

Almuth Reihs-Vetter

30
Geburtstage

         31
Geburtstage

32
Geburtstage

         33
Personalveränderung

Aufmerksame Leser:innen haben es beim Blick auf das Tableau der Mitarbei-
tenden schon bemerkt. Frau Rozek ist dort nicht mehr aufgeführt.

Nach mehr als 20 Jahren Beschäftigungszeit haben sich Kirchengemeinde
und Frau Rozek darauf verständigt, dass das bestehende Beschäftigungsver-
hältnis einvernehmlich zum 31. Mai 2022 beendet wird.

Frau Rozek hat in ihrem Dienst viele Pfarrer:innen erlebt: die Pfarrer Scheer,
Bonke und Dr. Reuter, Gössling und Pfarrerin Schmalfuß, schließlich noch das
Pfarrehepaar Reihs und Reihs-Vetter. In ihre Dienstjahre fielen sowohl die
Vereinigung zwischen Büren und Fürstenberg als auch die Digitalisierung
ihres Arbeitsplatzes. Noch beim Umbau des Gemeindebüros zu einem zent-
ralen Büro hat sie ihre Ideen und Anliegen in die Planung und Ausführung
eingebracht.

Frau Rozek ist vielen Bürener:innen als langjährige Angestellte in der Ge-
meindebüro der Kirchengemeinde bekannt. Sie war das zugewandte Gesicht
im Büro, wenn Gemeindeglieder ihre Anliegen in einer persönlichen Begeg-
nung vortrugen. Sie war die freundliche Stimme am Telefon, wenn Anru-
fer:innen Termine oder Themen abstimmen wollten.

Im Laufe ihrer langen Beschäftigungszeit hat sie darüber hinaus in der Allge-
meinen Verwaltung, dem Abrechnungswesen und dem Personalwesen der
Kirchengemeinde ihr Knowhow eingebracht.

Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Büren-Fürstenberg
dankt Frau Rozek für den langjährigen Dienst, bedauert die Beendigung des
Beschäftigungsverhältnisses und wünscht ihr für die weitere Zukunft Ge-
sundheit, Gelassenheit und Zuversicht. Gottes Segen möge sie und alle, die
zu ihr gehören, auf ihren weiteren Wegen begleiten.
Für das Presbyterium: Claus-Jürgen Reihs, Vorsitzender

34
Amtshandlungen

            35
Veranstaltungen Gruppen und Kreise

     abhängig von den aktuellen Corona-Verordnungen der Gemeinde
Büren:
Do: 09:30 Uhr    Krabbelgruppe                      wöchentlich
                 (D. de Cloet/KiTa 02951-3441)
     15:00 Uhr   Frauenseniorenkreis                1. Donnerstag im Monat
                 (W. Heinecke,
                 über das Büro 02951-2285)
Sa: 09:00 bis    Konfi-Unterricht                   monatlich
    13:00 Uhr    (Pfr. Reihs 02953-326)
Sa: 10:00 bis    Kinderkirche                       2. Samstag in ungeraden
    12:00 Uhr    (Pfrn. Reihs-Vetter 02953-99326)   Monaten
Wewelsburg
Mo: 15:00 Uhr Handarbeitsrunde bei Fr. Zanft 14-tägig ungerade Wochen
Mi: 15:00 Uhr Frauenkreis                        2. Mittwoch im Monat
              (S. Schröder, über das Büro 02951-2285)
    17:00 Uhr Spielenachmittag für Jung&Alt 1. Mittwoch im Monat
              (P. Luis 02951-4297)
Fr: 20:00 Uhr Glaubensstammtisch                 1. Freitag im Monat
              (Pfrn. Reihs-Vetter 02953-99326) (außer in den Ferien)
    18:30 Uhr Spirit. Kochen d. Männer           3. Freitag im Monat
              Im Juni am                         10.06.2022!!
              (Dr. J. Hoffmann 02955-6979)
    19:00 Uhr Spieleabend                        4. Freitag im Monat
              (P. Luis 02951-4297)
Sa: 10:00 bis Kinderkirche                       2. Samstag in geraden
    12:00 Uhr (Pfrn. Reihs-Vetter 02953-99326) Monaten
Bad Wünnenberg:
    14:00 bis Doppelkopfkreis                    wöchentlich
    18:00 Uhr (J. Linneweber 02953-8223)
    20:15 Uhr Flötenkreis                        wöchentlich
              (G. Bär, über das Büro 02951-2285)
Mi: 18:30 bis Qigong                             2. und 4. Mittwoch
    20:00 Uhr (R. Enge 01575-8789056)            im Monat
Do: 15:30 bis Beratung des Betreuungs-           wöchentlich
    18:30 Uhr vereins der Diakonie (N. Bücker 05251-500230)
Sa: 09:00 bis Konfi-Unterricht                   monatlich
    13:00 Uhr (Pfr. Reihs 02953-326)

36
Gottesdienste für Senior:innen / Kontakte Presbyterium

Gottesdienste für Senior:innen (Pfrn. Reihs-Vetter)

abhängig von den aktuellen Corona-Verordnungen

Seniorenwohnpark Büren:
1. Mittwoch im Monat 15:30 Uhr, mit Abendmahl

Seniorat Steinhausen:
1. Dienstag im Monat 10:00 Uhr, mit Abendmahl

Presbyter:innen
Brigitte Ape

Jürgen Engelmann

Monika Falk-Huber

Beatrix Hachtkemper

Petra Luis

Eberhard Marschollek

Christina Rohde

Beate Trapp

                                                      37
Kontakte, gemeindliche

Pfarrerin/Pfarrer
Pfarrerin Almuth Reihs-Vetter     Almuth.Reihs-Vetter@kk-ekvw.de
                                   02953-99326
Pfarrer Claus-Jürgen Reihs        Claus-Juergen.Reihs@kk-ekvw.de
                                   02953-326
Prädikantin
Prädikantin Katrin Herting        hertings@gmx.de
                                   02951-932805
Gemeindeadressen
Erlöserkirche                     Bahnhofstr. 40, 33142 Büren
Immanuel-Kirche                   In den Erlen 12, 33181 Bad Wünnenberg
Paul-Schneider-Haus               Bodelschwinghstr. 17, 33142 Wewelsburg

Büro                              pad-kg-bueren-fuerstenberg@kkpb.de
                                   02951-2285
Kirstin Lohfink, Gerda Traphan

Unsere Bürozeiten:
Dienstag                          09:00 - 12:00 Uhr
Mittwoch                          15:00 - 17:00 Uhr
Donnerstag                        09:00 - 12:00 Uhr und 15:00 - 17:00 Uhr
Freitag                           10:30 - 12:00 Uhr

Küsterinnen
Erlöserkirche (Vertretung)        Angelina Aust             0176-24644821
Paul-Schneider-Haus               Angelina Aust             0176-24644821
Immanuel-Kirche, Gottesdienste    Monika Tiemann            02951-9338878
Immanuel-Kirche, Reinigung        Edineia Graunke-Müller    02953-6732

Organistin/Kirchenmusik
Erlöserkirche, Immanuel-Kirche,
Paul-Schneider-Haus               Regina Henkel            02953-8512
Flötenkreis                       Gertrud Bär

Kindertagesstätte Emmaus
Leiterin                          Deniz Yildiran            02951-3441
ev.kita.emmaus-bueren@kkpb.de                              Fax: 02951-936696

38
Kontakte, übergemeindliche / Impressum

Diakonie Paderborn-Höxter e.V.

Beratungsstelle Büren, Bahnhofstr. 40  02951-934887
Schuldnerberatung:
Anna Mindrup, Offene Sprechstunde: Mo. 9:00 -11:00 Uhr
                                    05251-54018-48
                                    0151-65713658
Schwangeren- + Schwangerschaftskonfliktberatung:
Alexandra Nodzynski, Sprechstunde: 09:00-11:00 Uhr
1. und 3. Mittwoch im Monat         05251-54018-45

 Beratung in Bad Wünnenberg, In den Erlen 12
Betreuungsverein: Nastasja Bücker,   donnerstags nach Vereinbarung
                                      05251-500230
                                     buecker@btv-diakonie-pb.de

Telefonseelsorge, Mailseelsorge und Chatseelsorge

Bei Tag und Nacht - kostenfrei          0800-111 0 111
                                        0800-111 0 222
                                       www.telefonseelsorgepaderborn.de

www.evangelisch-in-bueren-fuerstenberg.de
E-Mail-Adresse:     pad-kg-bueren-fuerstenberg@kkpb.de
Spendenkonto:          IBAN DE34 4726 1603 0135 3000 00

Redaktionsteam Gemeindebrief
Angelina Aust, Kirstin Lohfink, Claus-Jürgen Reihs, Almuth Reihs-Vetter,
Gerda Traphan.

Gastautor:innen: Brigitte Ape, Tilman Barckow, Dr. Oliver Claes, Vanessa
Kamphemann, Katrin Herting, Gudrun Seidl

                                                                           39
Sie können auch lesen