"Ich muss abnehmen" - Die Evangelisch-altreformierte Kirche ...
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Nr. 7, 131. Jahrgang Sonntag, 25. Juli 2021 4037. Folge „Ich muss abnehmen“ Johannes 3, 30 Diesen Satz hört man oft, vielleicht haben Sie ihn selber auch schon manchmal gesagt: „Ich habe wieder zu viel zugenom- men, aber ja, alles schmeckt mir so gut, und Nein sagen ist ja auch nicht so einfach.“ Gerade Urlaub gefeiert, herrliche Tage gehabt, super erholsam und dann darf man auch mal die Diät- bremse ein bisschen lockern. Wenn man wieder zu Hause ist, kommt die harte Realität, weil die Waage genau das sagt, was wir lieber nicht hören. „Du musst abnehmen, das ist gut für dei- ne Gesundheit. Dein Leben ist dir doch lieb, deine Gesundheit ist dir doch ganz viel wert?“ Was denken Sie jetzt, liebe Leserinnen und Leser dieser An- dacht? Haben wir es hier zu tun mit einem gesundheitsbewuss- ten Fitnesslehrer? Nein, darum geht es hier überhaupt nicht. Natürlich ist es uns wichtig, dass wir gut auf uns selbst aufpas- sen. Gesundheit ist ein kostbares Geschenk aus Gottes Hand. Und Geschenke geben uns Freude und haben zugleich einen Auftrag in sich. Das Geschenk soll man pflegen und bewahren, weil es uns hinweist auf den Geber dieser Gabe. Aber der oben genannte Satz hat nichts mit unserem Körper- gewicht zu tun. Johannes der Täufer spricht diesen Satz. Johan- nes ist sehr populär. Scharenweise kommen die Leute zu ihm und hängen an seinen Lippen. Das muss ihm doch ein gutes Gefühl gegeben haben. Viele haben sogar gedacht, er sei der Messias, der kommen wird. Er wird uns bestimmt erlösen aus der Gewalt der Römer. Aber Johannes ist anders, ganz anders. Er sagt den Leuten nicht, dass sie alle so lieb und toll sind, nein, er spricht Worte, die nicht so schön sind, auf jeden Fall wenig schmeichelhaft. Hört, was er da ruft: „Ändert euer Leben, ändert euern Sinn. Ihr seid auf dem falschen Weg, bekehrt euch. Passt mal auf, nach mir kommt einer, der größer ist als ich.” Johannes der Täufer weist mit seinem Finger und mit großer Stimme auf Je- ohne Gott schaffen kann, der muss sterben, mit Christus be- sus hin und sagt: „Auf IHN sollt ihr schauen, nur auf IHN, nein graben werden, und dann darf er wirklich auferstehen und ein bitte schön nicht auf mich. Um IHN geht es, nicht um mich.“ neues und volles Leben empfangen aus Christi Hand (Römer 6). Der Vorläufer unseres Heilandes kennt eine heilige Beschei- Ja, ich muss abnehmen und Jesus Christus muss zunehmen, ja denheit: Nicht ich bin wichtig, sondern ER ist wichtig. Ich taufe noch viel mehr: Er darf König sein in meinem Leben. Er wird mit Wasser, aber ER wird euch taufen mit dem Feuer des Heili- mich führen an seiner Heilandshand. gen Geistes. Ich muss abnehmen. Dann wird auch klar, was Psalm 23 sagt: „Der Herr ist mein Das Wort gilt auch für uns heute. Heutzutage müssen wir Hirte, mir mangelt nichts und mir wird nichts mangeln.“ In groß und stark sein. Die modernen Humanisten erzählen uns, der Praxis des Lebens ist es aber nicht so einfach, weil wir doch dass die Kraft eines Menschen in uns selbst ist. Aber Johan- auch wichtig sind und auch sicherlich was können, und dann nes weiß Bescheid. Er sagt: Nein, nicht in mir, sondern alles in bescheiden sein müssen, dass wir mit Johannes sagen: „Ich muss IHM. Jesus muss wachsen und ich abnehmen. abnehmen und ER wachsen?” Das ist und bleibt ein Kampf, aber Was bedeutet das denn für hier und heute? Dieses, dass ich in diesem Kampf gewinnen wir durch IHN, der uns unendlich kleiner werden muss, kleiner in dem Sinne, dass ich meine Le- liebt. Er macht uns stark durch seine Gnade. bens- und Glaubenskraft nicht in mir finden kann. Das Ich in Wer täglich betet um diese Kraft, der darf erfahren, dass mir muss abnehmen. Paulus sagt es so: ,,Der alte Mensch muss Christi Kraft in uns wächst. Ich muss abnehmen und ER immer sterben, das heißt, der Mensch in mir, der denkt, dass er alles größer werden. P. Tammo J. Oldenhuis, Coevorden
Im Strom der Zeit „Wir sind in großer Sorge.“ Seit über zehn Jahren herrscht in Syrien ein verheerender Bürgerkrieg. In den Medien kommt dieser inzwischen sel- tener vor, viele Menschen scheinen sich daran gewöhnt zu haben. Aber die Menschen vor Ort und ihre Angehörigen können sich nicht daran gewöhnen. Vor einigen Wochen hat in Berlin die Veranstaltung „Was tun? Zur Lage der Chris- ten im Nahen Osten“ die schwierigen Bedingungen, unter denen Christen ihren Glauben leben müssen, beleuchtet und einen Appell an die Politik übergeben. Ein guter Anlass, die Situation in Syrien in den Blick – und ins Gebet zu nehmen. (HT) „Wir wissen uns mit allen christlichen finden, wie man die Christen in Syrien Schwestern und Brüdern verbunden, unterstützen kann, und zwar nicht, weil die in anderen Teilen der Welt um ih- sie Christen sind, sondern weil ihr Ver- res Glaubens willen verfolgt werden.“ bleib in dieser Region von großer Be- Mit diesen Worten eröffnete der Vor- deutung ist.“ sitzende der Arbeitsgemeinschaft In der die Veranstaltung abschlie- Christlicher Kirchen in Deutschland ßenden Andacht wurde die zumeist (ACK), Erzpriester Radu Constantin aussichtslos erscheinende Lage der Miron, die Veranstaltung „Was tun? Christen im Nahen Osten ins Gebet Zur Lage der Christen im Nahen Osten“ gebracht und um Kraft, Geduld und und begrüßte die Zuschauerinnen und Zuversicht in den bedrängenden Situ- Zuschauer, die digital den Livestream ationen gebetet. aus der Katholischen Akademie in Ber- Die Veranstaltung „Was tun? Zur Lage der lin verfolgten. Und der Vorsitzende des Ökumenischen Rates Christen im Nahen Osten“ ist weiterhin abrufbar über den Berlin-Brandenburg, Bischof Emmanuel von Christoupolis, er- YouTube-Kanal der Katholischen Akademie in Berlin: https:// gänzte: „Das Schicksal unserer Glaubensgeschwister darf uns youtu.be/qRbUvjHyXKM niemals egal sein.“ Für die Evangelische Allianz in Deutschland Der Appell der Erzdiözese der Syrisch-Orthodoxen Kirche begrüßte Uwe Heimowski, Vertreter am Sitz der Bundesregie- von Antiochien in Deutschland, der Antiochenisch-Orthodo- rung, neben den Zuschauenden auch Dr. Maria Flachsbarth, xen Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa und der Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland kann hier wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Dr. Katrin abgerufen werden: https://www.oekumene-ack.de/themen/ Visse von der Katholischen Akademie in Berlin betonte in ih- glaubenspraxis/verfolgte-und-bedraengte-christen/ rer Eröffnung: „Umso mehr fühlen wir die Verpflichtung, etwas Die Videos mit Zeugnissen aus dem Nahen Osten kön- tun zu müssen. Aber was ist dieses ETWAS? – in dieser komple- nen über den YouTube-Kanal des Ökumenischen Rates Berlin- xen Situation?“ In der sich anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Brandenburg abgerufen werden: https://www.youtube.com/ Dr. Maria Flachsbarth, Erzpriester Dr. Elias Esber, Beauftrag- channel/UCja9sdiAvzfe19PZPm1E1uQ ACK-Deutschland ter für Flüchtlinge und Migration der Orthodoxen Bischofs- konferenz in Deutschland, Bischof em. Dr. Markus Dröge, Vorsitzender der Evangelischen Mittelost-Kommission unter der Moderation von Wiltrud Rösch-Metzler (Pax Christi) über die Möglichkeiten der Erhaltung einer multireligiösen, multi- ethnischen und vielfältigen Gesellschaft in Syrien und im gan- zen Nahen Osten. Anhand von Einzelschicksalen und Zeug- nissen aus Syrien wurde die besorgniserregende Situation deutlich. „Die Sorge um Syrien eint uns. Es ist das Ziel der Bun- desregierung, ein friedliches Zusammenleben unterschiedli- cher Ethnien und Religionen zu befördern und sicherzustel- len“, so Flachsbarth in der Diskussion. „Wir sind in großer Sorge“. Mit diesen Worten beginnt der schriftliche Appell, den Erzbischof Philoxenus Mattias Nayis, Erzdiözese der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien in Deutschland, Metropolit Isaak Barakat, Orthodoxe Kirche von Beteligte und Veranstalter (von links): Bischof Emmanuel von Chris- Antiochien in Deutschland und Mitteleuropa, und Bischof toupolis (ÖRBB), Erzpriester Radu Constantin Miron (ACK), Bischof Serovpé Isakhanyan, Primas der Armenisch-Apostolischen Serovpé Isakhanyan (Armenische Kirche), Metropolit Isaak Barakat Orthodoxen Kirche in Deutschland, an die Politik überreich- (Orthodoxe Kirche von Antiochien), Dr. Maria Flachsbarth (Parla- ten und der auf die prekäre Lage der Christen in Syrien auf- mentarische Staatssekretärin BMZ), Erzbischof Philoxenus Mattias Nayis (Syrisch-Orthodoxe Kirche), Pastor Uwe Heimowski (EAD), merksam macht: „Darum appellieren wir an die politisch Ver- Amill Gorgis (Syrisch-Orthodoxe Gemeinde Berlin), Dr. Katrin Visse antwortlichen, die Lage ernst zu nehmen und einen Weg zu (Katholische Akademie in Berlin).
Theologische Gedanken 59 Wo sind denn unsere Feinde? von Feindschaft. Wie froh wäre er, wenn er sagen könnte: „Der Herr deckt mich „Gib mich nicht preis dem Willen meiner im Schutz seines Zeltes und erhöht mich Psalm 27 redet kein kranker Mensch. Da Feinde“ – So betet ein gläubiger Mensch flüchtet vielmehr einer vor Verfolgung in auf einem Felsen!“ Wo aber ist in unse- im 27. Psalm. Richtige Feinde aber hat den Tempel, ins Haus des Herrn. Er sagt ren Tagen das Asyl für jemanden, der sich kaum einer, oder? Nun, andere haben sie auch nicht: Ich bin unschuldig. Er redet schuldig gemacht hat? Wo ist das Heilig- wohl, so der Apostel Paulus. Bei ihm sind nur von dem „Krieg“, der sich wider ihn tum, das Menschen Zuflucht gewährt, es weniger die Menschen, sondern eher erhebt, von der „bösen Zeit“, die über den Unschuldigen und den Schuldigen? die Umstände, die schlechten Einflüsse ihn gekommen ist. Mag sein, dass dieser „Der Herr ist mein Licht und mein von außen. Trübsal und Angst zählt er Mensch sich schuldig gemacht hat. Nun Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?“ zu den Feinden, Verfolgung, Armut und hat die Strafverfolgung eingesetzt. Das Ich denke, in den Psalmen kommen die nicht zu vergessen: die Macht des Todes. ist die Aufgabe des Staatsanwalts. Feinde nicht zu oft vor. Auch heute fühlen Das schreibt er in einem seiner Briefe: Die Menschen, die Anklage erheben Menschen sich verfolgt. Von den unzäh- „Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist und Bestrafung fordern, erfährt der ligen Flüchtlingen unserer Tage gar nicht der Tod!“ Schuldige als seine Feinde. Eine letzte Zu- zu reden. Das müsste man einer Familie Auch unsere Psalmen strotzen nur so flucht findet in Israel dann der schuldige aus Syrien, die heute auf den Straßen der von Feindschaft. 88-mal findet sich in Mensch im Tempel. Dorthin reicht erst Welt unterwegs sein muss, erst einmal sa- den 150 Psalmen das Wort „Feind“. Dazu kommen dann noch die „Übeltäter“ und die „Widersacher“ und schließlich die „Gottlosen“. Dabei sind die Psalmen vor- formulierte Gebete. Sie sind zum Nach- sprechen gedacht. Die Psalmen wollen von uns gebetet und gesungen werden, sie sind zugleich die Gebete eines ganzen Volkes. Nein, von Feinden reden wir nicht gern! Man muss einmal nachschlagen, wie der 27. Psalm in unserem Gesangbuch unter der Nummer 715 abgedruckt ist. Dort steht nicht der ganze Psalm, man hat ei- niges weggelassen. Er wäre sonst wohl sehr lang. Aber was hat man weggelassen? Genau jene Verse, in denen von Feinden die Rede ist und von dem Krieg, der gegen einen wütet. „Der Herr ist mein Licht und mein Heil.“ Die Kranken beschreiben in den Psalmen zuerst ihre Krankheit, so in Psalm 6: „Herr, sei mir gnädig, denn ich bin schwach, heile mich, denn meine Ge- mal keine Strafverfolgung. Der Tempel ist gen: Das Wort „Feind“ kommt in unseren beine sind erschrocken.“ Kurz danach eine „Freistatt“, hier bekommt einer so- Psalmen zu oft vor. aber sagen sie: „Weicht von mir, ihr Übel- zusagen „Asyl“. Da darf auch der Schul- Woran liegt es, dass wir uns mit der täter; denn der Herr hört mein Weinen.“ dige noch die schönen Gottesdienste des Feindschaft so schwertun? Ist es nur ein An die Stelle der Krankheit sind Feinde Herrn schauen. großes Harmoniebedürfnis. Oder liegt es getreten. Wie das? So etwas gibt es heute nicht mehr! Da daran, dass wir den Glauben gleichset- Kranke Menschen in Israel erlebten, hat sich einer schuldig gemacht. Er weiß zen mit unseren Gefühlen. Wir wollen wie ihnen Freunde zu Feinden wurden. das auch und er gibt es zu. Er ist auch ver- doch gerne davon ausgehen: Wenn wir Sie meiden sie und behandeln den Kran- urteilt worden, allerdings zu einer Strafe, alle nur ein bisschen vernünftiger wären, ken als einen wertlos gewordenen Men- die es ihm möglich machen soll, nach ei- würde es mit dieser Welt besser aussehen. schen, trösten ihn mit leeren Phrasen niger Zeit in seinen alten Beruf zurück- Es gäbe keine Feindschaft mehr, keinen oder, statt ihn aufzumuntern, schmähen zukehren. Aber der Aufsichtsrat seiner Hass und keine Angst. Baut Schulen und sie ihn und machen ihm Vorwürfe, dass Firma findet das nicht so gut. Er erhebt man kann die Gefängnisse schließen, er entweder zu wenig oder auch zu viel Einspruch und fordert seine endgültige hieß es in der Zeit der Aufklärung! Aber Gottvertrauen habe. Entfernung aus dem Dienst. stimmt das denn? So war das in Israel. Sind wir aber si- Was soll dieser Mensch in diesem Ein- cher, dass es heute viel anders ist? In spruch sehen, wenn nicht ein Zeichen Fortsetzung auf Seite 60
60 Theologische Gedanken / Biblische Gedanken Fortsetzung von Seite 59 den mein Hass und meine Angst nicht So haben das die Psalmbeter erlebt und verborgen – dort werden sie ertragen, darum laden sie ein: „Sucht doch das An- Eine Krankheit bricht irgendwo in ausgehalten. Nicht, obwohl wir schuldig gesicht und das Herz dieses Gottes.“ unserem Körper auf und auf einmal sind – das wäre bürgerlicher Moralismus, Jedes Harmoniebedürfnis und jede durchzieht uns eine Angst, die mit kei- nein, gerade weil wir schuldig sind, ist Vernunft haben immer etwas Unterdrü- ner Vernunft zu besiegen ist. Irgendwo das Kreuz unsere einzige Zuflucht. ckendes. Es will uns unsere Gefühle ein brechen uralte Konflikte auf und im ara- Unverzagt zu sein, wie es am Schluss Stück weit rauben, unsere Widerstands- bischen Raum tobt ein grausamer Krieg. des 27. Psalms heißt, hat alles mit die- kraft, unsere Fähigkeit, das, was uns Wir schütteln den Kopf und sagen: Wo sem Gott zu tun, der seinen Sohn für uns verletzt hat, zu hassen. Aber das Kreuz bleibt da die Vernunft! Das darf doch dahingibt. Mit diesem Gott, von dem von Golgatha ist die wahre Freistatt. Da nicht wahr sein!“ – und sehen zugleich, Johannes sagt, dass, wenn unser Herz nimmt uns der Herr den Hass, der uns dass auch in unserem Land der braune uns verdammt, Gott größer ist als unser zerstört; er nimmt die Angst, die uns Hass jederzeit wieder aufbrechen kann. Herz und alle Dinge erkennt. Wenn es lähmt, und die Schuld, die wir nicht er- Er wird hier und dort schon kräftig ge- irgendwo deutlich geworden ist, wie groß tragen können. Nicht, dass dann alles schürt. Ja, natürlich: Auch ich habe mei- das Herz Gottes ist und wie es für jeden weg ist. Aber der Herr nimmt unserer nen Anteil am allgemeinen Harmonie- schlägt, dann am Kreuz unsres Herrn Angst, unserer Schuld, unserem Hass die bedürfnis. Ich mag keinen Streit, keinen Jesus Christus. Als wir noch Feinde wa- feindliche Kraft, damit wir leben können. Hass. Und doch wird mir immer mehr ren – ja, Feinde! – hat Gott uns versöhnt Ich wohne in seiner Vergebung. bewusst: Die Menschlichkeit, der Hu- durch den Tod seines Sohnes. Ja, uns ist bange, und doch müssen wir manismus sucht seine Zuflucht in der Wenn hin und wieder Ängste nach uns nicht verzagen. Wir leiden, manchmal menschlichen Vernunft, der christliche greifen, müssen wir sie also nicht mit ist das wie eine Verfolgung – aber wir Glaube aber kann das so nicht: Er fin- klugen Argumenten verbannen? Irgend- werden nicht verlassen. Wir werden un- det seine Zuflucht nicht im Glauben an wann haben wir sowieso keine mehr. terdrückt, aber wir kommen nicht um. die Vernunft, sondern allein im Kreuz Wenn Menschen uns feindselig begeg- Denn: „Der Herr ist unser Licht und un- Christi! nen und wir ihre Feindschaft erwidern, ser Heil.“ So leben wir auch, wenn mein Und im Kreuz Christi ist keine Harmo- müssen wir diese Feindschaft nicht mit Vater und meine Mutter uns verlassen ha- nie! Dort treten Hass, Feindschaft und Moralappellen unterdrücken. Sie helfen ben. Niemand denkt es aus, was uns ein- Angst offen zu Tage. Dort aber, und nur uns schließlich nicht! Und wenn uns un- mal jenseits des Todes erwartet. Was wir dort ist meine und unsere einzige Zu- sere Schuld belastet, müssen wir sie nicht sagen können, ist nur ein Stottern. „Wir flucht in all den Ängsten, die wir haben. mit Verständnis oder mit einer gründli- sehen jetzt durch einen Spiegel in einem So kommen wir zum Kreuz mit unserem chen Psychoanalyse erklären. dunklen Wort. Dann aber von Angesicht Hass, mit unserer Feindschaft, unserer In allem Geschehen finden wir mit zu Angesicht. Dann, sagt Gottes Wort, Angst, unserer Schuld. Und wir müssen unserer Angst, unserem Hass und unse- „wenn der letzte Feind, der Tod, nicht dabei gar nichts verbergen. Das würde rer Schuld nur Zuflucht bei dem, der uns mehr sein wird“. ja auch nichts nützen! Am Kreuz wer- erträgt und tragen wird bis in Ewigkeit. Arend Klompmaker, Nordhorn „Herr, du rettest Menschen und Tiere.“ (Psalm 36, 7) Was sagt die Bibel über unseren Umgang mit den Mitgeschöpfen? Teil III Eine unvergessliche Bären zu vergeben. Im Glauben dieser nicht nur der Schöpfer alle Lebewesen ist, Begegnung Menschen sind Tier und Mensch Seelen- sondern auch ihr Erlöser? Eine französische Anthropologin traf verwandte. Sie beschreibt, wie sie Frie- im Osten Russlands auf einen Bären. den findet, als sie dem Rat folgt und dem Das Bild vom Tierfrieden Als nächstes hört sie ihren Schädelkno- Bären vergibt. Ein neues Kapitel im Verhältnis der Men- chen krachen und riecht den fauligen schen zu den Tieren, aber eben auch der Mundgeruch des Bärs. Mit dem Eispi- Der Hund im Gottesdienst Tiere untereinander schlägt die Bibel mit ckel schlägt sie verzweifelt auf das Tier Nur einmal erlebte ich, dass bei einer Be- Jesaja 11, 6 – 10 auf. Wolf, Leopard, Löwe, ein, bis es von ihr lässt. Sie wird gefun- erdigung eine Angehörige ihren Hund Bär – aber auch Kobra und Viper sind den und ihr Leben nach vielen Operati- mit in den Gottesdienst nahm. Das Tier damals im palästinischen Lebensraum onen gerettet. In einem Buch verarbeitet lag still neben seinem Frauchen und fiel beheimatet. Sie sind eine reale Gefahr sie diese einmaligen Erfahrungen. Die nicht weiter auf. Ich fragte mich: Ist das nicht nur für die Haustiere, sondern auch Volksgruppe, deren Verhalten sie als nur eine Vermenschlichung der Tiere für die Menschen. Es gibt damals nicht Anthropologin studiert, rät ihr, dem oder bringt es zum Ausdruck, dass Gott den einen „Problem-Bär“ oder „Prob-
Biblische Gedanken / Frühjahrssynode 61 nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere sind auf Gottes Rettung an- gewiesen. So glaubt es der Dichter von Psalm 36, 7. Aber wie weit geht diese Ret- tungstat Gottes angesichts des Naturge- setzes von Fressen und Gefressen werden? Jesus Christus, Retter der ganzen Welt Kolosser 1 besingt Jesus Christus als Ebenbild des unsichtbaren Gottes und Erstgeborener vor aller Schöpfung. Wei- ter heißt es: „In ihm (Jesus Christus) ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist ... a lles ist durch ihn und zu ihm geschaffen.“ (Kolosser 1, 16) Was das Alte Testament gegenüber der Weisheit be- kennt, wird im Neuen Testament, nicht nur an dieser Stelle, dem Auferstandenen zugesprochen. Deutlich wird so: Jesu Tod und Auferstehung schließt alle und alles Problem oder Teil der Schöpfung? ein. „Denn es hat Gott gefallen, alle Fülle in ihm wohnen zu lassen und durch ihn lem-Wolf“. Die Angst vor wilden Tieren Menschen gefährlich werden können. alles zu versöhnen zu ihm hin, es sei auf ist allgegenwärtig. Und der Mensch erfährt Wichtiges über Erden oder im Himmel, indem er Frie- Nun kommt es schon einmal vor, dass sich selbst, wenn er sich die Schönheit der den machte durch sein Blut am Kreuz.“ der Schwächere Schutz bei dem Stärkeren Schöpfung bewusst macht. Er ist gut be- (Kolosser 1, 19f.) Nur poetischer Über- sucht. Hier macht aber das gefährliche raten, wenn er hinschaut und lernt, was es schwang oder Realität? Wie weit reicht Tier den ersten Schritt auf das schwäche- heißt, ein „Geschöpf“ zu sein (Hiob 12, 7). Jesu Rettungstat? Schließt sie die ganze re Tier zu. Der Mensch wird in diesen Schöpfung und damit auch die Tiere ein? Tierfrieden mit hineingenommen. Der Gott, der Retter der Tiere Gerade auch das letzte Buch der Bibel paradiesische Zustand vom Anfang der Martin Buber erzählt von einem Rabbi, versteht Gottes Rettungstat als ein kosmi- Bibel wird hier für die Zukunft erhofft. der die Käfigvögel in die Freiheit ent- sches Geschehen. Sollte Jesus auch für die Das Bemerkenswerte ist, dass nicht die ließ und dies mit den Worten aus Tiere gestorben und auferstanden sein? Ausrottung der wilden Tiere, sondern Psalm 145, 9 begründete: „Der HERR ist Was bedeutet dies für unseren Umgang ihre „Bekehrung“ den ersehnten Frieden allen gütig und erbarmt sich aller seiner mit allen Mitgeschöpfen? bringt. Werke.“ Auch Jesus ist davon überzeugt, Auf jeden Fall lohnt es sich, die Bibel dass Gott auch die Vögel am Herzen lie- „schöpfungssensibel“ zu lesen! Gott freut sich gen (Matthäus 6, 26). Und das bedeutet, Dieter Bouws, Uelsen an der Tierwelt Jesaja 11 kann man als Bild für das fried- liche Zusammenleben der Menschen ver- stehen, bei dem die „Erkenntnis Gottes“ Kirche gestalten und erneuern aus Todfeinden Freunde macht. Ein Welt- friede, bei dem heute die Industrieländer in Zeiten mit Corona den ersten Schritt auf die anderen zuma- Bericht von der Synode am 26. Juni 2021 in Nordhorn chen. Das Hiobbuch beschreibt dagegen ein- „Gott hat uns nicht gegeben den Geist ckeln, welche Spuren hinterlässt sie in deutig, wie Gott die Tierwelt unabhängig der Furcht, sondern der Kraft, der Lie- unseren Gemeinden? Sorge und Furcht vom Menschen liebt (Hiob 38, 39f.). Tiere be und der Besonnenheit.“ Mit diesen machen uns sensibel, fordern heraus, sind nicht nur nützlich, sofern sie dem Worten aus 2. Timotheus beginnt Pastor aber können auch ein schlechter Ratgeber Menschen dienen, sondern erfreuen Gott Hermann Teunis seine Morgenandacht. sein. Nun spricht Paulus diese Worte aus durch ihr bloßes Dasein. Davon sprechen Wer kennt keine Furcht in seinem per- 2. Timotheus: Nicht Furcht, sondern auch die Psalmen (Psalm 104, 10ff.). sönlichen Leben? Verbunden mit Sorgen Kraft, Liebe und Besonnenheit will Gott Also nicht alles dient der menschlichen um die eigene Gesundheit, den Arbeits- uns geben. Dabei geht es nicht in erster Verwertung. Eine Grunderkenntnis der platz, die Entwicklung der Gesellschaft Linie um unsere eigene Kraft, sondern Bibel lautet: Gott pflegt eine besondere oder um den Frieden in der Welt. Wie Beziehung auch zu den Tieren, die dem wird sich die Pandemie weiter entwi- Fortsetzung auf Seite 62
62 Frühjahrssynode Fortsetzung von Seite 61 Emden verabschiedet. Seit dem 1. März Klompmaker seine Arbeit dort beendet. arbeitet sie als Pastorin in den drei zu- Als Nachfolger wird Pastor Dieter Wig- um die Kraft Gottes, die wir in seiner sammengefassten Ev.-ref. Gemeinden von gers für diese Aufgabe vorgeschlagen. Für Gnade und Treue und in der Kraft seines Krummhörn. Der Dank für ihre Arbeit in jahrelange Mitarbeit sowie für die Bereit- Wortes erkennen. So wie wir die unend- der EAK sowie für ihren unermüdlichen schaft, sich neuen Aufgaben zu stellen, liche, erneuernde Liebe Gottes brauchen, Einsatz als Organisatorin im Café Licht- wird beiden herzlich gedankt. die in Jesus Christus sichtbar geworden blick wurde auf ihrer Verabschiedung Die ERK verabschiedet am 16. Juli in ist, braucht es Menschen, die einen kla- übermittelt. einem Gottesdienst ihren Kirchenpräsi- ren Kopf bewahren, die besonnen leben, Die nun vakante Gemeinde Campen/ denten Dr. Martin Heimbucher. Die Sy- reden und handeln. Immer wieder dürfen Emden hat die Ruffreigabe für eine Neu- node dankt ihm herzlich für sein Engage- wir Gott darum bitten. Anschließend bit- besetzung beantragt. Die Pfarrstelle war ment zum Wohle unserer Kirche und für tet Pastor Teunis im Gebet um den Segen mit 80 Prozent besetzt, mit einer Ergän- die gute Zusammenarbeit und Verbun- Gottes für die Synode. zung von 20 Prozent für die Tätigkeit im denheit. Als Nachfolgerin wurde Dr. Su- Als Vorsitzender des Moderamens be- Café Lichtblick. Nach Überlegungen mit sanne Bei der Wieden gewählt. Für ihre grüßt Pastor Lothar Heetderks alle Syno- Vertretern des Kirchenrates Campen/ neue Aufgabe wünscht die Synode alles dalen und den neuen Vertreter der PKN, Emden, des VPA und des Moderamens Gute und Gottes Segen und hofft auf eine Sjaak de Koning. Neue Abgeordnete wer- wird eine Freigabe der Pfarrstelle mit gute Fortsetzung der Zusammenarbeit. den auf das Bekennen unserer Kirche ver- 60 Prozent vorgeschlagen. Mit welchen Pastor Hermann Teunis berichtet von pflichtet. Möglichkeiten die Stelle aufgestockt wer- der reformierten Gesamtsynode, die den kann, muss noch geklärt werden. im März stattfand, und informiert über Über eine gesamtkirchliche Unterstüt- Themen, die die Gesamtkirche der ERK zung für das Projekt Sozialcafé Lichtblick beschäftigen. Das Thema „Kindesmiss- wird weiterhin nachgedacht. brauch und sexualisierte Gewalt“ rückte Vor kurzem wurde das Café Lichtblick besonders in den Blick. Es stellt sich die Pastor Lothar Heetderks mit 4000 Euro aus der synodalen Diako- Frage, ob dieses Thema auch die altre- niekasse unterstützt. Durch die Pandemie formierte Kirche beschäftigen sollte. Der Bericht des Moderamens fehlten Einnahmen und Spenden, sodass Ausschuss Kinder und Jugendarbeit wird Pastor Lothar Heetderks erinnert an den eine schwierige finanzielle Situation ent- gebeten, darüber nachzudenken. Ausnahmezustand der Corona-Pande- stand. Am 1. Juli 2021 möchte das Café Die Gemeinde Emlichheim setzt das mie, unter dem alle Gemeinden mit ext- seine Arbeit wieder aufnehmen. Beschäftigungsverhältnis von Pastor Ed- remen Einschränkungen zu leiden hatten. Nach erfolgreichem ersten theologi- zard van der Laan fort. Über diese Nach- Es tut gut zu hören, dass das kirchliche schen Examen hat Saskia Klompmaker ihr richt freut sich die Synode und wünscht Leben – wenn auch mit Einschränkungen Vikariat in der Gemeinde Nordhorn be- weiterhin ein gesegnetes Miteinander. – weitergeht. Online wurden nicht nur gonnen. Dazu wird ihr gutes Gelingen und Gottesdienste gestreamt, auch Kindergot- Gottes Segen gewünscht. Durch die Unter- Berichte aus einigen Ausschüssen tesdienste oder der kirchliche Unterricht stützung der ERK wurde das Vikariat in Mission und Ökumene nutzten das Internet. Vieles wurde uns unserer Kirche ermöglicht. Dazu war eine Pastor Fritz Baarlink berichtet von der durch die Corona-Pandemie genommen, Änderung im Kooperationsvertrag nötig. Situation auf Sumba. Wegen der Coro- vieles wurde aber auch durch Engagement Die EAK ist in verschiedenen Gremien na-Pandemie gab es auch dort erhebliche und Phantasie möglich gemacht. Für wei- durch Abgeordnete der Synode vertreten. Einschränkungen, sodass viele Menschen tere lebendige Gestaltung wünscht Pastor In der „Konferenz Diakonie und Ent- ihre Arbeit verloren haben und das Ein- Heetderks den Gemeinden Geduld, Zu- wicklung“ (Beschlussgremium von Brot kommen nicht mehr ausreicht. Mit einer versicht und gutes Gelingen. für die Welt) wird zukünftig Pastor Ge- Durchimpfung der Bevölkerung wird Pastorin Nina Ziegler-Oltmanns wurde rold Klompmaker mitwirken. erst in 2023 gerechnet. Somit kann die am 28. Februar 2021 nach über 15 Jahren Nach acht Jahren im Moderamen des geplante Delegationsreise der GKS auch aus dem Dienst der Gemeinde Campen/ Reformierten Bundes hat Pastor Gerold dieses Jahr nicht umgesetzt werden.
Frühjahrssynode 63 Überlegungen dazu wird der Ausschuss gerichtet. An einem Wochenende, vor- Die Synode beschließt: im Herbst wieder aufgreifen. aussichtlich im Frühjahr 2022, soll dieses Die Synode stimmt der vorgenannten Hinzu kamen in Indonesien die großen Vorhaben im Kloster Frenswegen statt- Änderung des Kooperationsvertrages Überschwemmungen und Regenfälle, aus- finden. Die Synodalen signalisierten im vom 13. September 2006 mit der Neu- gelöst durch den Zyklon Anfang Mai. Vie- Austausch große Zustimmung. fassung des § 5 Absatz 4 zu. le Menschen gerieten in Not, wurden ob- Die Synode beschließt: Pastor Lothar Heetderks dankt dem dachlos. Für diese Notlage wurde in vielen Die Synode beauftragt die Jugendre- VPA herzlich für die aufwendige, juristi- altreformierten Gemeinden eine Sonder- ferenten in Abstimmung mit dem Aus- sche sowie zahlentechnische Arbeit. Für kollekte gehalten, die bislang die Summe schuss Kinder und Jugendarbeit mit der alle Bemühungen zur Neubesetzung der von 21 308,80 Euro erbrachte. Die Synode Umsetzung der Zukunftswerkstatt und Stellen wünscht die Synode der Gemein- dankt allen Spendern für diese Hilfe. bittet die Teilnehmenden, die Ergebnis- de Campen/Emden und der Gemeinde Das Konto für die Partnerschaft mit se in einer der darauffolgenden Syno- Wuppertal Gottes Segen. Sumba hat mittlerweile einen Bestand den zu präsentieren. von etwa 34 000 Euro. Da dieser Be- Die Arbeit an dem geplanten Tauf- Wahlen und Sonstiges trag vorerst ausreichend sein dürfte, be- büchlein geht voran. Erste Texte sind ver- • Pastor Gerold Klompmaker wird als schließt die Synode: fasst. Ein erster Entwurf kann vielleicht Vertreter zur Konferenz für Diakonie Die Kollekte für die Partnerschaft mit zur nächsten Synode vorliegen. und Entwicklung und Pastor Dieter der GKS wird bis auf weiteres ausgesetzt. Wiggers als Vertreter im Moderamen Des Weiteren ist zu hören, dass einige Verwaltung- und Planungsausschuss des Reformierten Bundes gewählt. Kirchen innerhalb Europas und darüber (VPA) • Die Gemeinde Bunde erkundigt sich hinaus durch die Pandemie in finanzielle Zur Ruffreigabe für die Gemeinde Cam- nach den Zurüstungsabenden für neue Schwierigkeiten geraten sind. Mehr denn pen/Emden ergänzt Bert Schoemaker, dass Aufstockungen der Stelle durch Kirchenratsmitglieder. Dazu werden je ist Solidarität untereinander gefragt. Schuldienst oder ähnliches denkbar sind. die Gemeinden demnächst Informatio- Die Weltgemeinschaft Reformierter Kir- Für die Gemeinde Campen/Emden ist nen erhalten. chen (WCRC-E) hat einen „Solidaritäts- • Die Gemeinde Nordhorn sucht ab Ok- fond“ eingerichtet, mit dem hilfebedürf- eine Stellenbesetzung von 60 Prozent tragbar. Sie fühlt sich als Gemeinde nach tober eine(n) Gemeindereferenten/in. tige Kirchen unterstützt werden. Die Ev. wie vor mit dem Sozialcafé Lichtblick • Pastor Fritz Baarlink bietet Restexemp- Kirche in Syrien und im Libanon hat als verbunden und als Gründer des Vereins lare des Buches Randbemerkungen von Partnerkirche die ERK um Hilfe gebeten. verantwortlich. Heinrich Baarlink an. Sie können kos- Diakonie Die Synode beschließt: tenlos mitgenommen werden. Pastor Gerold Klompmaker berichtet von Auf Grundlage der vorliegenden Haus- • Die Gemeinde Uelsen durfte mit Pastor einem Hilfstransport nach Rumänien vor haltsrechnungen, der Gliederzahl sowie Bouws auf dessen 25-jähriges Dienstju- einigen Wochen. Für den Herbst ist wie- der besonderen Situation vor Ort erteilt biläum zurückblicken. Außerdem wur- der eine Sammlung in den Gemeinden die Synode die Ruffreigabe für die neu den in der Kirche neue Fenster einge- und für das Jahr 2022 eine Informations- zu besetzende Pastorenstelle Campen/ setzt. tour geplant. Emden in Höhe von 60 Prozent. • Die Gemeinde Ihrhove hat nun auch Kinder und Jugendarbeit Die für die Durchführung eines Vika- Möglichkeiten ihre Gottesdienste per Pastor Christoph Heikens informiert riats notwendige Änderung im Koopera- Livestream ins Netz zu stellen. über das Jahresgespräch mit den Ju- tionsvertrag zwischen der ERK und der • Die Gemeinde Laar möchte die Live- gendreferenten. Übergemeindliche Ju- EAK hat das Landeskirchenamt in Leer Übertragungen auch weiterhin anbie- gendarbeit und Corona-Lockdown, wie erarbeitet und wurde von der reformier- ten. soll das funktionieren? In solchen Zeiten ten Gesamtsynode verabschiedet. Nach Pastor Lothar Heetderks dankt allen sehr schwer realisierbar. Auf digitalem den Regularien der ERK kann das Vikari- Synodalen für ihr Kommen und ihre Mit- Wege waren einige Aktionen möglich. at nun umgesetzt werden. Saskia Klomp- arbeit. Der Nordhorner Gemeinde gilt ein Im Gespräch wurde u.a. die Idee für ein maker wird in den Vorbereitungsdienst herzliches Dankeschön für die Bewirtung Beteiligungsprojekt in Form einer Zu- der ERK übernommen, bleibt aber Glied und Gastfreundschaft. Die Synode endet kunftswerkstatt vorgestellt. Neue Zu- der EAK. Die Kosten werden zu 75 Pro- mit einem Schlussgebet von Pastor Chris- kunftsideen sollen entwickelt werden. zent von der Synode und zu 25 Prozent toph Heikens. Linda Ensink, Das Projekt ist an Jugendliche ab 16 Jahre von der Gemeinde Nordhorn getragen. Schriftführerin im Moderamen Pausengespräch mit Abstand: Harald Stengel, Wuppertal und Eva-Maria Franke, Laar Annegret Lambers und Heinrich Pastunink
64 Reisebericht Besuch bei Olga Eine besondere Belastung ist das für die alten Menschen dort, die alleine zu- rückbleiben in einem Land, in dem es Die Weltgemeinschaft Reformierter Kir- chen konnten, erhielt ich eine Einladung auch an Fachkräften fehlt, die die Pfle- chen hat verschiedene Regionen. Im so- in die Ukraine, nach Transkarpatien, ge übernehmen könnten. Dazu kommt, genannten „Europäischen Gebiet“ sind nahe der ungarischen Grenze, um dort dass die extrem niedrigen Renten oft 39 Kirchen organisiert, die sich dem re- diakonische Projekte der ungarisch-re- nicht ausreichen, um den Hunger zu stil- formierten Bekenntnis verbunden füh- formierten Kirche zu besuchen. Die Uk- len. len. Ein buntes Bild vom äußersten Os- raine ist eigentlich kein Mitgliedsland Auf dem Programm meines Besu- ten Europas bis in den tiefen Süden. Klar, der Europäischen Union, die Reformier- ches steht auch die Begegnung mit Olga. dass die Herausforderungen, vor denen te Kirche dort ist aber Teil der unga- Mein Reisebegleiter, der ein erfahrener die Kirchen jeweils stehen, sehr unter- risch-sprachigen Kirche und „auf diesem Transkarpatienreisender ist, warnt mich: schiedlich sind. Ticket“ Mitglied des Europäischen Ge- „Mach dich auf etwas gefasst, das Leben In den letzten Jahren haben wir die biets der Weltgemeinschaft. von Olga wird dich nachhaltig beeindru- Erfahrung gemacht, dass es gut ist, un- Die Menschen in Transkarpatien leben cken!“ sere Mitgliedskirchen zu besuchen und überwiegend in großer Armut. Die histo- Er hat recht. Olga teilt sich eine Zwei- zu sehen, wie Christinnen und Christen rischen Altlasten der Stalinzeit, des Na- raumwohnung mit ihrem schwer al- in anderen Ländern Europas leben, was tionalsozialismus und des Kommunis- koholkranken Sohn. Sie lebt in einem ihre Geschichte ist und wie sie heute ih- mus machen sich auch Jahre nach dem kleinen Zimmer, in dem ihr Bett und ren Glauben feiern. Bunte, schöne Got- Zerfall der UdSSR deutlich bemerkbar. ein Stuhl stehen. In einem kleinen zer- tesdienste dürfen wir mitmachen – nicht Politische Strukturen sind nicht genü- schrammten Vitrinenschrank hat sie immer ist es die reine Lehre reformier- gend ausgebildet. Korruption bestimmt zwei angestoßene Tassen und eine Por- ter Liturgie, falls man davon überhaupt das Leben. Alte Seilschaften treiben ihr zellanplatte arrangiert. Die Wohnung ist sprechen kann. Manchmal ist es sehr Unwesen. Viele Menschen sind alkohol- ohne Heizung, alles ist alt und schmut- fremd, aber immer ist es ganz wunder- abhängig. Hinzu kommt, dass Fachkräf- zig. Es riecht scharf nach Urin und feuch- bar, ein Teil davon zu sein. Die Besuch- te Mangelware sind – klar, wer irgend- ten Wänden. Als ich Olga treffe, liegt sie ten freuen sich sehr über das Interesse, wie kann, lässt sich in den „Goldenen in ihrem Bett und wird von einer Mit- die Anteilnahme und Aufmerksamkeit Westen“ abwerben, um dort sein oder und immer mal wieder entsteht daraus ihr Glück zu machen. Abwerbung – das ein dauerhafterer und besserer Kontakt. konnten wir in allen Gesprächen hören Außerdem kann man von dem, was man – ist ein riesiges Problem. Die Jagd nach selber auf einer solchen Reise erlebt und Fachkräften ist so groß, dass sogar im gesehen hat, besser, lebendiger und au- örtlichen Konsum über Lautsprecher thentischer in der eigenen Heimat erzäh- dazu eingeladen wird, sich in einem Ab- len. So kann es gelingen, dass wir hier werbebüro zu melden, wenn man etwas an dem teilnehmen, was die fernen Ge- gelernt hat. Das Land blutet aus. Die un- schwister bewegt. Interesse wird geweckt garisch-stämmigen jungen Menschen und manchmal öffnen sich so Wege zur suchen beizeiten das Weite, vor allem Besuch mit der Diakonie konkreten Hilfe. die jungen Männer, die immer Gefahr Bevor wir durch die Corona-Pandemie laufen, zum Kriegsdienst eingezogen zu vorerst solche Besuche nicht mehr ma- werden. Kinderheim nahe der ukrainischen Grenze
Reisebericht / Veranstaltung / Anzeige 65 arbeiterin der Diakonie mit einer Suppe Deutschen erschossen? Das war das Jahr, aus Graupen und ausgelassenem Schwei- als mein Großvater Soldat in der Ukraine nefett gefüttert. Noch vor 14 Tagen war war. Er hat mir eine Menge erzählt über Olga dem Tod näher als dem Leben, denn die Menschen dort und über den soge- ihr Sohn hatte ihre kleine Rente unter- nannten „Lebensraum im Osten“. Ver- schlagen, versoffen und dabei vergessen, brechen gegen die Menschlichkeit. An für seine Mutter Lebensmittel zu kaufen. ihrem Bett, meine Hand in ihrer, habe So hatte Olga tagelang nichts gegessen. ich das Gefühl, dass ich da nicht zufällig Kurz vor dem Verhungern war sie von sitze. Ich erlebe und höre eine Geschich- Nachbarn gefunden worden. Jetzt geht es te, die sich in mein Leben gräbt. ihr schon wieder besser. Am Ende weiß ich nicht mehr, wie ich Wir verständigen uns „mit Händen mich verhalten, was ich dazu sagen soll. und Füßen“, mit etwas Englisch und mit Schließlich lächelt mich Olga an und Bewohnte Bauruine Hilfe meines Begleiters, der dolmetscht. zieht mich ganz nah zu sich. Olga erzählt mir, dass sie 1940 in der „Gott segne Dich. Gott segne dein Le- Ukraine geboren wurde. Ihr Vater wur- ben! Danke, dass du gekommen bist!“ de 1943 von den Deutschen erschossen. mit „Warum“ und schließlich: „Wo bist sagt sie und küsst mich. Ihre Mutter – eine Ärztin in Minsk – du gewesen in diesem Leben, Gott?“ Martina Wasserloos-Strunk, wurde Opfer von Stalins Geheimpolizei. Aber nicht nur das, auch andere Fra- Präsidentin des Europäischen Gebietes Irgendwann sitze ich an ihrem Bett und gen treiben mich um: ihr Vater, 1943 von der Weltgemeinschaft christlicher Kirchen sie hält meine Hand. Später hat Olga in Kasachstan als Ärztin gearbeitet. Was genau sie zurück in die Ukraine geführt hat, habe ich nicht verstanden, nur, dass KonfiCamp 2022 sie seit einigen Jahren schon hier lebt tersstufe 13 – 15 Jahre) im Kloster Möl- und von der örtlichen Diakonie betreut lenbeck geben. Die ersten Vorbereitungen wird – soweit man von „Betreuung“ sind angelaufen. Termin ist vom 17. bis sprechen kann. Das ist nicht so wie bei 21. August 2022 (Mittwoch bis Sonntag). uns, mit Pflegehilfsmitteln und Essen Alle notwendigen Informationen fin- auf Rädern. Nach 2019 soll es im Jahr 2022 wieder ein den sich unter https://www.reformiert.de/ Die Geschichte von Olga hat mich sehr KonfiCamp für Konfirmand*innen der konficamp2022.html. bewegt. Eine Menge Fragen gehen mir Evangelisch-reformierten Kirche und der Anmeldeunterlagen werden nach den bis heute durch den Kopf. Jede beginnt Evangelisch-altreformierten Kirche (Al- Sommerferien verschickt.
66 Aus den Gemeinden Amtsjubiläum Pastor Friedhelm Schrader Pastor Friedhelm Schrader übernahm vor 25 Jahren, am 19. Mai Nachdem auf den Leinwänden einige Fotos aus dem Jahre 1996, sein Amt als Pastor und ist seitdem in der Altreformierten 1996 von der Ankunft von Familie Schrader und der Einset- Gemeinde Emlichheim tätig. zung von Pastor Schrader gezeigt wurden, erhielt der Jubilar Aufgrund der Corona-Pandemie und auf Wunsch von Pas- u.a. ein gebasteltes Schiff, das mit sehr vielen Karten und Brie- tor Schrader fand die Jubiläumsfeier am 6. Juni 2021 im Nach- fen von Gemeindegliedern gefüllt war. mittagsgottesdienst in einem kleinen Rahmen statt. Pastor Pastor Edzard van der Laan gratulierte als Kollege und beton- Schrader legte seiner Predigt den Bibeltext aus Lukas 17, 7–10 te, wie wichtig ihm in den vergangenen Jahren die Zusammen- zugrunde. In der Lutherbibel ist er mit „Vom Knechtslohn“ arbeit mit Pastor Schrader auf beruflicher und menschlicher überschrieben. „Der selbstverständliche Dienst“ steht in der Ebene geworden sei: „Es tut gut, dich an der Seite zu haben“. Er „Hoffnung für alle“-Bibel. Einige Bläser des Posaunenchores wünschte ihm, dass er auch weiterhin mit seinem ganzen Tun begleiteten den Gottesdienst musikalisch. im Lichte des Evangeliums steht. Ein Videogruß des Kinder- Nach dem Gottesdienst übermittelte die Schriftführerin, gottesdienstes und ein Überraschungsständchen des ganzen Dina Slaar, Glück- und Segenswünsche im Namen der ganzen Posaunenchores draußen vor der Kirche, zu dem die Gottes- Gemeinde und des Kirchenrates. Es ist ein Grund zur Freude dienstbesucher Psalm 121 anstimmten, rundeten diesen Nach- und zur Dankbarkeit, dass Pastor Schrader seinen vielfältigen mittag ab. Dina Slaar, Emlichheim Dienst 25 Jahre lang ausüben konnte. In diesem Zeitraum hat er in vielen Gottesdiensten das Wort Gottes verkündigt. Viele Gemeindeglieder hat er in guten und in schweren Tagen seel- sorgerlich begleitet. Im kirchlichen Unterricht hat er vielen Aus den Kirchenbüchern jungen Gemeindegliedern das Wort Gottes nahegebracht. In Getauft wurden: den übergemeindlichen Gremien unserer Altreformierten Kir- 13.06.21 Marten Menken Emlichheim che war und ist er beteiligt. Das sind die Tätigkeiten, die in der 20.06.21 Elias Schaapmann Uelsen Gemeinde sichtbar sind. Daneben verrichtet er im Hintergrund 20.06.21 Enia Helweg Emlichheim noch vieles, was auch zu seiner Arbeit als Pastor gehört. 20.06.21 Mieke Heetjans Emlichheim 04.07.21 Jonte Carl Brünink Ihrhove 04.07.21 Ebbo Veltmann Uelsen 04.07.21 Leonie Voet Uelsen 04.07.21 Mara Schröder Bunde 04.07.21 Mats Kröger Nordhorn 04.07.21 Hannes Jacobs Nordhorn 04.07.21 Enna Bloemendal Wilsum Gestorben sind: 08.06.21 Wilhelmine Bouwer, geb. Blaak 74 Jahre Veldhausen 08.06.21 Johann Beekmann 91 Jahre Ihrhove 11.06.21 Gesine Roolfs, geb. Beniermann 86 Jahre Uelsen 26.06.21 Margarethe Schreur, geb. Verwold 90 Jahre Bad Bentheim 06.07.21 Gerda Koning, geb. Bouwer 89 Jahre Uelsen Glaubensbekenntnis abgelegt haben: Ein Vierteljahrhundert hat Pastor Schrader sich ganz in den 19.06.21 Sukanta de Boer, Ineke van Damme, Dienst der Gemeinde Emlichheim und der Altreformierten Hendrik van der Linde, Laura Reuwsaat Kirche gestellt. Für seinen treuen, engagierten und verantwor- und Jann Swyter Campen/Emden tungsvoll ausgeübten Dienst gebührt ihm Dank. Mit viel Liebe 27.06.21 Luca Rüggen Bad Bentheim und unermüdlichem Einsatz war und ist er als Hirte und Seel- 27.06.21 Tabea Johannink, Tabea Meinderink, sorger tätig. Vor allem ist Gott dafür zu danken, dass er Pastor Maite Neerken und Dana Plascher Wilsum Schrader mit seiner Familie und die Gemeinde Emlichheim in 04.07.21 Danja Büter Laar den letzten 25 Jahren begleitet hat mit seiner Hilfe und seinem 04.07.21 Maik Berends, Hanna Genzink, Mira Beistand. Er hat alle Tag für Tag getragen. Kleine Vennekate, Phila Stegink-ter Bahne, Mit Worten aus Psalm 121 wurden Pastor Schrader gute Timo Beckmann, Annina Diekjakobs, Wünsche für seinen weiteren Lebensweg zugesprochen. Möge Wiebke Moss, Kirsten Lefers, Jaron Gottes Segen ihn und seine Familie begleiten und ihm viel Legtenborg und Luca Grüppen Veldhausen Freude und Kraft für die Zukunft schenken.
Aus den Gemeinden 67 Ihrhove – ren können, dass wir auf Dauer alle sehr viel mehr empfangen Organistinnen verabschiedet als wir geben müssen. Im Gottesdienst am 6. Juni wurden nach jahrzehntelangem Zu danken ist für alles, was in dieser langen Zeit getan wurde, Dienst in der Kirchengemeinde Lübbine Hündling und Karla um Kontakte und irgendwie auch geistliche Gemeinschaft zu Loger als Organistinnen verabschiedet. Passend zum Anlass halten: manches Gebet, mancher Anruf, eine Karte, ein kur- war es der erste Gottesdienst nach langer Zeit, in dem die ver- zes Gespräch über den Gartenzaun, die digitalen Wege, die ge- sammelte Gemeinde wieder singen durfte. schaffen und gestaltet wurden, die Versorgung mit Informatio- „Der Kirchenrat und die Gemeinde sagen herzlich Dank nen, Andachten, Gottesdiensten und allem, was dazugehört. Ja, für jahrzehntelangen Dienst, um dazu beizutragen, dass die auch so konnten wir Gemeinde sein und sind es noch. Es geht. Gemeinde als singende aktiv sein konnte. Es ist ein wichti- Aber es ist mühsam und mancher ist vielleicht ermüdet. So wird ges und kostbares Stück des Gemeindelebens. Ich schätze, es Zeit, dass sich auch wieder andere Wege der Gemeinschaft dass es jeweils etwa 2000 bis 2500 gottesdienstliche Einsätze finden und sie beschritten werden. Möge Gott uns dazu seinen waren ...“, meinte Pastor Lothar Heetderks in seinen Dankes- Segen geben!“ (jv) worten. (jv) Wuppertal – Nordhorn – Gemeinde im Gespräch – über Gott und die Welt Corona und Gemeindearbeit In der Rubrik „Gemeindekreise stellen sich vor“ geht Pastor i.R. Seit fast eineinhalb Jahren bestimmt u.a. die Corona-Pandemie Walter Lang in der Juni/Juli-Ausgabe des Gemeindebriefes auf die vielfältige Arbeit in unseren Kirchengemeinden. Vieles (ei- den Bibelkreis ein. gentlich fast alles) konnte nicht seinen gewohnten Gang gehen. „Wie sehr sehnen wir uns nach Begegnung, nach Kontakt und Mit den im Moment (und hoffentlich auch weiterhin) niedrigen Gespräch ... Hoffentlich dauert es nicht mehr so lange, bis wir Inzidenzwerten scheinen wieder mehr Aktivitäten möglich zu uns wieder in der Gemeinde treffen können. Ich möchte Ihnen sein. Zur Situation schreibt Pastor Dieter Wiggers im Nordhor- einen Gemeindetreffpunkt vorstellen, der bei Vielen vielleicht ner Gemeindebrief in der Juni/Juli-Ausgabe: gar nicht so im Blickpunkt ist: den offenen Bibelkreis. Der ist „In den vergangenen Monaten hat sich der Kirchenrat nicht in der Tat „offen“ in vielerlei Hinsicht: Eingeladen ist wirklich nur zu den regulären, einmal monatlich stattfindenden, Kir- jede und jeder. Besondere Bibelkenntnisse sind nicht erforder- chenratssitzungen getroffen. Die Pandemie-Situation erforder- lich. Mitreden kann auch jede und jeder: Wir alle lassen uns te auch zwischendurch Absprachen und Entscheidungen. Nicht auf eine offene Begegnung mit einem Abschnitt aus der Bibel immer ganz leicht war, dass wir uns nur auf digitalem Weg per ein und machen nicht selten die überraschende Erfahrung, dass Zoom-Konferenz treffen konnten, weil u.a. die Netzleistung auch schwierige Bibeltexte sich im Gespräch erschließen, dass nicht ausreichte und daher mancher nur die halbe Kirchenrats- jede und jeder etwas zum Verstehen beitragen kann, dass man- sitzung mitbekam. Auch ist ein digitales Treffen kein wirklicher cher Bibeltext unser Alltagsleben beleuchtet und Orientierung Ersatz für ein persönliches Treffen. schenkt. Offener Bibelkreis, kein Treffpunkt für besonders Wir hoffen, im Juni wieder eine analoge Sitzung durchführen „Bibelfeste“, sondern Treffpunkt zum Gespräch über unseren zu können, wobei auch dann mit den großen Abständen, die Glauben, unser Leben, über Gott und die Welt. Vielleicht sehen wir halten und vielleicht ja auch noch den Masken (wer weiß, wir uns ja mal dort, wenn leibhaftige Treffen wieder möglich wie´s dann aussieht) noch keine Normalität gegeben ist. Aber sind.“ (jv) was hilft´s ... Wir müssen weiter und es geht auch weiter. Ziel ist nach wie vor, verantwortlich und mit Augenmaß ein Monatsspruch August 2021 möglichst großes Feld an Gemeindekontakt zu schaffen, damit 2. Könige 19, 16 i g e Gemeinde sich wahrnehmen und irgendwie spüren kann. Je Ne , H ERR , länger die Situation dauert, umso mehr wird insgesamt deut- dein Ohr lich, wie sehr wir diese Gemeinschaft für unser Glauben, Hof- fen und Lieben brauchen. und hö re! Zu spüren ist aber auch, dass es immer mühsamer wird. Und so besteht die Hoffnung, mit fallenden Inzidenzzahlen steigen- de Kontaktmöglichkeiten zu bekommen. Die Möglichkeiten müssen dann allerdings auch ergriffen werden. Ich vermu- Ö f f n e , HERR , te, wir werden uns, nachdem wir über einen langen Zeitraum g e n mehr oder weniger gewaltsam zur Zurückhaltung gezwungen dein e A u wurden, nun wieder aufraffen müssen. r ! Vielleicht müssen wir uns aus mancher kirchlichen Lethar- s i e h h e gie, die sich eingeschlichen haben mag, mit Mut erheben, um die Kraft zu erfahren, die in der Gemeinschaft in Christus ge- geben ist. So etwas kann kein Kirchenrat machen. So eine Be- wegung muss von der ganzen Gemeinde und damit von jedem und Einzelnen getragen sein. Wer sich darauf einlässt, wird erfah-
68 Aus den Gemeinden / Anzeigen Aus den Kirchenräten Jesus Christus, einziger Trost im Leben und im Sterben Ihrhove – 13. Juni 2021 Am 4. Mai 2021 nahm Gott der Herr zu sich, Ausgeschieden: unsere langjährige Teilnehmerin am Senioren- Mia Billker-Brünink (Älteste mit Schwerpunkt Begleitung treff Jugendarbeit) und Heinrich Sweers (Diakon) Neu eingeführt: Gerda Lichtendonk Daniel Hovenga (Ältester mit Schwerpunkt Begleitung Jugendarbeit) und Heike Zimmermann (Diakonin) Wir gedenken ihrer in Dankbarkeit Campen/Emden – 20. Juni 2021 Der Seniorentreff Ausgeschieden: der altreformierten Gemeinde Laar Gerd-Udo Heikens Ältester) Neu eingeführt: Dirk Bleeker (Ältester) Der Herr ist mein Hirte, Uelsen – 27. Juni 2021 mir wird nichts mangeln. Ausgeschieden: Psalm 23, 1 Georg Ekelhof, Jan Hindrik Jürries, Heinrich Pastunink (alle Älteste), Friedhold Lichtendonk (Jugendältester) In Liebe und großer Dankbarkeit für die vie- und Helga Scholte-Eekhoff (Synodeabgeordnete) len gemeinsamen Jahre nehmen wir Abschied Neu eingeführt: von Johann Arends, Jörg Ekelhof, Hilda Köttermann (alle Älteste) und Thorsten Arends (Jugendältester) Johann Beekmann * 17. Dezember 1929 † 8. Juni 2021 Hoogstede – 4. Juli 2021 Ausgeschieden: In stiller Trauer Gerlinde Lichtendonk (Diakonin) Deine Etta Neu eingeführt: Anke Lambers (Diakonin) Jan-Bernd und Johanne mit Jan-Peter und Miljana, Veldhausen – 11. Juli 2021 Wilko und Johanna, Ausgeschieden: Lena Fenni Plescher, Evert Vogel (beide Älteste), Gunda kleine Matthias und Corinna Vennekate (Jugendälteste) und Joachim Greven (Diakon) mit Max, Neu eingeführt: Maja und Tammo, Gesine Lefers, Johanne Leusmann-Moss (beide Älteste), Jana Yvonne Brouwer (Jugendälteste) und Jürgen Diekjakobs Katja und Uwe (Diakon) mit Enya, Madita 26810 Westoverledingen-Großwolde, Der Grenzbote Grüne Straße 7 erscheint monatlich (letzter Sonntag). Herausgeber: Synode der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen Redaktion: Pastor Dieter Bouws, Uelsen (db), Pastorin Sylvia van Anken, Wilsum (sva), Johann Vogel, Laar (jv) Schriftleitung: Pastor Hermann Teunis, Bathorner Diek 3, 49846 Hoogstede, Tel.: 0 59 44 / 15 81, E-Mail: grenzbote@altreformiert.de August 2021: Pastor Fritz Baarlink, Mühlenstraße 26, 49828 Neuenhaus, Tel.: 0 59 41 / 44 62, Am 12. Juni 2021 nahm Gott der Herr im E-Mail: grenzbote@altreformiert.de Bildmaterial: Seite 57 (Maren Beßler/pixelio.de), Seite 58 (Philipps/ÖRBB), Alter von 86 Jahren zu sich unsere Mitschwes- Seite 59 (Michael Ries/pixelio.de), Seite 61 (Rudolpho Duba/pixelio.de), Seite 62/63 (Johann Vogel [4x]), Seite 64 (Martina Wasserloos-Strunk [2x]), ter Seite 65 (Martina Wasserloos-Strunk; reformiert.de), Seite 66 (Heiko Leupen) Redaktionsschluss für die August-Ausgabe: 9. August 2021; namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet. Gesine Roolfs Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang geb. Beniermann Bezugsgebühren: Der Grenzbote liegt gratis in den Kirchen aus und wird über Kollekten (im August) und Spenden finanziert. Zudem wird die jeweilige Ausgabe auf der Homepage der Ev.-altreformierten Kirche veröffentlicht (www.altreformiert.de). Interessenten außerhalb der alt- reformierten Kirchengemeinden können den Grenzboten gegen Erstattung der Unkosten per Post Wir gedenken ihrer in Liebe und Dankbarkeit beziehen (bitte bei Johann Vogel, Telefon: 0 59 47 / 314 oder E-Mail: vogel-johann@gmx.de melden) oder gratis per E-Mail zugestellt bekommen. Der altreformierte Frauenkreis Uelsen Anzeigen: € 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite
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