"Ich muss abnehmen" - Die Evangelisch-altreformierte Kirche ...

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"Ich muss abnehmen" - Die Evangelisch-altreformierte Kirche ...
Nr. 7, 131. Jahrgang                                 Sonntag, 25. Juli 2021                                           4037. Folge

                                     „Ich muss abnehmen“
                                                           Johannes 3, 30
Diesen Satz hört man oft, vielleicht haben Sie ihn selber auch
schon manchmal gesagt: „Ich habe wieder zu viel zugenom-
men, aber ja, alles schmeckt mir so gut, und Nein sagen ist ja
auch nicht so einfach.“ Gerade Urlaub gefeiert, herrliche Tage
gehabt, super erholsam und dann darf man auch mal die Diät-
bremse ein bisschen lockern. Wenn man wieder zu Hause ist,
kommt die harte Realität, weil die Waage genau das sagt, was
wir lieber nicht hören. „Du musst abnehmen, das ist gut für dei-
ne Gesundheit. Dein Leben ist dir doch lieb, deine Gesundheit
ist dir doch ganz viel wert?“
   Was denken Sie jetzt, liebe Leserinnen und Leser dieser An-
dacht? Haben wir es hier zu tun mit einem gesundheitsbewuss-
ten Fitnesslehrer? Nein, darum geht es hier überhaupt nicht.
Natürlich ist es uns wichtig, dass wir gut auf uns selbst aufpas-
sen. Gesundheit ist ein kostbares Geschenk aus Gottes Hand.
Und Geschenke geben uns Freude und haben zugleich einen
Auftrag in sich. Das Geschenk soll man pflegen und bewahren,
weil es uns hinweist auf den Geber dieser Gabe.
   Aber der oben genannte Satz hat nichts mit unserem Körper-
gewicht zu tun. Johannes der Täufer spricht diesen Satz. Johan-
nes ist sehr populär. Scharenweise kommen die Leute zu ihm
und hängen an seinen Lippen. Das muss ihm doch ein gutes
Gefühl gegeben haben. Viele haben sogar gedacht, er sei der
Messias, der kommen wird. Er wird uns bestimmt erlösen aus
der Gewalt der Römer.
   Aber Johannes ist anders, ganz anders. Er sagt den Leuten
nicht, dass sie alle so lieb und toll sind, nein, er spricht Worte,
die nicht so schön sind, auf jeden Fall wenig schmeichelhaft.
Hört, was er da ruft: „Ändert euer Leben, ändert euern Sinn.
Ihr seid auf dem falschen Weg, bekehrt euch. Passt mal auf,
nach mir kommt einer, der größer ist als ich.” Johannes der
Täufer weist mit seinem Finger und mit großer Stimme auf Je-          ohne Gott schaffen kann, der muss sterben, mit Christus be-
sus hin und sagt: „Auf IHN sollt ihr schauen, nur auf IHN, nein       graben werden, und dann darf er wirklich auferstehen und ein
bitte schön nicht auf mich. Um IHN geht es, nicht um mich.“           neues und volles Leben empfangen aus Christi Hand (Römer 6).
   Der Vorläufer unseres Heilandes kennt eine heilige Beschei-        Ja, ich muss abnehmen und Jesus Christus muss zunehmen, ja
denheit: Nicht ich bin wichtig, sondern ER ist wichtig. Ich taufe     noch viel mehr: Er darf König sein in meinem Leben. Er wird
mit Wasser, aber ER wird euch taufen mit dem Feuer des Heili-         mich führen an seiner Heilandshand.
gen Geistes. Ich muss abnehmen.                                          Dann wird auch klar, was Psalm 23 sagt: „Der Herr ist mein
   Das Wort gilt auch für uns heute. Heutzutage müssen wir            Hirte, mir mangelt nichts und mir wird nichts mangeln.“ In
groß und stark sein. Die modernen Humanisten erzählen uns,            der Praxis des Lebens ist es aber nicht so einfach, weil wir doch
dass die Kraft eines Menschen in uns selbst ist. Aber Johan-          auch wichtig sind und auch sicherlich was können, und dann
nes weiß Bescheid. Er sagt: Nein, nicht in mir, sondern alles in      bescheiden sein müssen, dass wir mit Johannes sagen: „Ich muss
IHM. Jesus muss wachsen und ich abnehmen.                             abnehmen und ER wachsen?” Das ist und bleibt ein Kampf, aber
   Was bedeutet das denn für hier und heute? Dieses, dass ich         in diesem Kampf gewinnen wir durch IHN, der uns unendlich
kleiner werden muss, kleiner in dem Sinne, dass ich meine Le-         liebt. Er macht uns stark durch seine Gnade.
bens- und Glaubenskraft nicht in mir finden kann. Das Ich in             Wer täglich betet um diese Kraft, der darf erfahren, dass
mir muss abnehmen. Paulus sagt es so: ,,Der alte Mensch muss          Christi Kraft in uns wächst. Ich muss abnehmen und ER immer
sterben, das heißt, der Mensch in mir, der denkt, dass er alles       größer werden.                P. Tammo J. Oldenhuis, Coevorden
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Im Strom der Zeit
                             „Wir sind in großer Sorge.“
Seit über zehn Jahren herrscht in Syrien ein verheerender Bürgerkrieg. In den Medien kommt dieser inzwischen sel-
tener vor, viele Menschen scheinen sich daran gewöhnt zu haben. Aber die Menschen vor Ort und ihre Angehörigen
können sich nicht daran gewöhnen. Vor einigen Wochen hat in Berlin die Veranstaltung „Was tun? Zur Lage der Chris-
ten im Nahen Osten“ die schwierigen Bedingungen, unter denen Christen ihren Glauben leben müssen, beleuchtet
und einen Appell an die Politik übergeben. Ein guter Anlass, die Situation in Syrien in den Blick – und ins Gebet zu
nehmen.                                                                                                         (HT)
„Wir wissen uns mit allen christlichen                                                    finden, wie man die Christen in Syrien
Schwestern und Brüdern verbunden,                                                         unterstützen kann, und zwar nicht, weil
die in anderen Teilen der Welt um ih-                                                    sie Christen sind, sondern weil ihr Ver-
res Glaubens willen verfolgt werden.“                                                       bleib in dieser Region von großer Be-
Mit diesen Worten eröffnete der Vor-                                                          deutung ist.“
sitzende der Arbeitsgemeinschaft                                                                In der die Veranstaltung abschlie-
Christlicher Kirchen in Deutschland                                                           ßenden Andacht wurde die zumeist
(ACK), Erzpriester Radu Constantin                                                            aussichtslos erscheinende Lage der
Miron, die Veranstaltung „Was tun?                                                            Christen im Nahen Osten ins Gebet
Zur Lage der Christen im Nahen Osten“                                                         gebracht und um Kraft, Geduld und
und begrüßte die Zuschauerinnen und                                                         Zuversicht in den bedrängenden Situ-
Zuschauer, die digital den Livestream                                                      ationen gebetet.
aus der Katholischen Akademie in Ber-                                               Die Veranstaltung „Was tun? Zur Lage der
lin verfolgten. Und der Vorsitzende des Ökumenischen Rates          Christen im Nahen Osten“ ist weiterhin abrufbar über den
Berlin-Brandenburg, Bischof Emmanuel von Christoupolis, er-         YouTube-Kanal der Katholischen Akademie in Berlin: https://
gänzte: „Das Schicksal unserer Glaubensgeschwister darf uns         youtu.be/qRbUvjHyXKM
niemals egal sein.“ Für die Evangelische Allianz in Deutschland       Der Appell der Erzdiözese der Syrisch-Orthodoxen Kirche
begrüßte Uwe Heimowski, Vertreter am Sitz der Bundesregie-
                                                                    von Antiochien in Deutschland, der Antiochenisch-Orthodo-
rung, neben den Zuschauenden auch Dr. Maria Flachsbarth,
                                                                    xen Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa und der
Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für
                                                                    Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland kann hier
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Dr. Katrin
                                                                    abgerufen werden: https://www.oekumene-ack.de/themen/
Visse von der Katholischen Akademie in Berlin betonte in ih-
                                                                    glaubenspraxis/verfolgte-und-bedraengte-christen/
rer Eröffnung: „Umso mehr fühlen wir die Verpflichtung, etwas
                                                                      Die Videos mit Zeugnissen aus dem Nahen Osten kön-
tun zu müssen. Aber was ist dieses ETWAS? – in dieser komple-
                                                                    nen über den YouTube-Kanal des Ökumenischen Rates Berlin-
xen Situation?“
   In der sich anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten        Brandenburg abgerufen werden: https://www.youtube.com/
Dr. Maria Flachsbarth, Erzpriester Dr. Elias Esber, Beauftrag-      channel/UCja9sdiAvzfe19PZPm1E1uQ              ACK-Deutschland
ter für Flüchtlinge und Migration der Orthodoxen Bischofs-
konferenz in Deutschland, Bischof em. Dr. Markus Dröge,
Vorsitzender der Evangelischen Mittelost-Kommission unter
der Moderation von Wiltrud Rösch-Metzler (Pax Christi) über
die Möglichkeiten der Erhaltung einer multireligiösen, multi-
ethnischen und vielfältigen Gesellschaft in Syrien und im gan-
zen Nahen Osten. Anhand von Einzelschicksalen und Zeug-
nissen aus Syrien wurde die besorgniserregende Situation
deutlich. „Die Sorge um Syrien eint uns. Es ist das Ziel der Bun-
desregierung, ein friedliches Zusammenleben unterschiedli-
cher Ethnien und Religionen zu befördern und sicherzustel-
len“, so Flachsbarth in der Diskussion.
   „Wir sind in großer Sorge“. Mit diesen Worten beginnt der
schriftliche Appell, den Erzbischof Philoxenus Mattias Nayis,
Erzdiözese der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien in
Deutschland, Metropolit Isaak Barakat, Orthodoxe Kirche von         Beteligte und Veranstalter (von links): Bischof Emmanuel von Chris-
Antiochien in Deutschland und Mitteleuropa, und Bischof             toupolis (ÖRBB), Erzpriester Radu Constantin Miron (ACK), Bischof
Serovpé Isakhanyan, Primas der Armenisch-Apostolischen              Serovpé Isakhanyan (Armenische Kirche), Metropolit Isaak Barakat
Orthodoxen Kirche in Deutschland, an die Politik überreich-         (Orthodoxe Kirche von Antiochien), Dr. Maria Flachsbarth (Parla-
ten und der auf die prekäre Lage der Christen in Syrien auf-        mentarische Staatssekretärin BMZ), Erzbischof Philoxenus Mattias
                                                                    Nayis (Syrisch-Orthodoxe Kirche), Pastor Uwe Heimowski (EAD),
merksam macht: „Darum appellieren wir an die politisch Ver-
                                                                    Amill Gorgis (Syrisch-Orthodoxe Gemeinde Berlin), Dr. Katrin Visse
antwortlichen, die Lage ernst zu nehmen und einen Weg zu            (Katholische Akademie in Berlin).
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Theologische Gedanken                                                                                                                 59

    Wo sind denn unsere Feinde?                                                              von Feindschaft. Wie froh wäre er, wenn
                                                                                             er sagen könnte: „Der Herr deckt mich
„Gib mich nicht preis dem Willen meiner                                                      im Schutz seines Zeltes und erhöht mich
                                              Psalm 27 redet kein kranker Mensch. Da
Feinde“ – So betet ein gläubiger Mensch       flüchtet vielmehr einer vor Verfolgung in      auf einem Felsen!“ Wo aber ist in unse-
im 27. Psalm. Richtige Feinde aber hat        den Tempel, ins Haus des Herrn. Er sagt        ren Tagen das Asyl für jemanden, der sich
kaum einer, oder? Nun, andere haben sie       auch nicht: Ich bin unschuldig. Er redet       schuldig gemacht hat? Wo ist das Heilig-
wohl, so der Apostel Paulus. Bei ihm sind     nur von dem „Krieg“, der sich wider ihn        tum, das Menschen Zuflucht gewährt,
es weniger die Menschen, sondern eher         erhebt, von der „bösen Zeit“, die über         den Unschuldigen und den Schuldigen?
die Umstände, die schlechten Einflüsse        ihn gekommen ist. Mag sein, dass dieser           „Der Herr ist mein Licht und mein
von außen. Trübsal und Angst zählt er         Mensch sich schuldig gemacht hat. Nun          Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?“
zu den Feinden, Verfolgung, Armut und         hat die Strafverfolgung eingesetzt. Das        Ich denke, in den Psalmen kommen die
nicht zu vergessen: die Macht des Todes.      ist die Aufgabe des Staatsanwalts.             Feinde nicht zu oft vor. Auch heute fühlen
Das schreibt er in einem seiner Briefe:          Die Menschen, die Anklage erheben           Menschen sich verfolgt. Von den unzäh-
„Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist   und Bestrafung fordern, erfährt der            ligen Flüchtlingen unserer Tage gar nicht
der Tod!“                                     Schuldige als seine Feinde. Eine letzte Zu-    zu reden. Das müsste man einer Familie
   Auch unsere Psalmen strotzen nur so        flucht findet in Israel dann der schuldige     aus Syrien, die heute auf den Straßen der
von Feindschaft. 88-mal findet sich in        Mensch im Tempel. Dorthin reicht erst          Welt unterwegs sein muss, erst einmal sa-
den 150 Psalmen das Wort „Feind“. Dazu
kommen dann noch die „Übeltäter“ und
die „Widersacher“ und schließlich die
„Gottlosen“. Dabei sind die Psalmen vor-
formulierte Gebete. Sie sind zum Nach-
sprechen gedacht. Die Psalmen wollen
von uns gebetet und gesungen werden,
sie sind zugleich die Gebete eines ganzen
Volkes.
   Nein, von Feinden reden wir nicht gern!
Man muss einmal nachschlagen, wie der
27. Psalm in unserem Gesangbuch unter
der Nummer 715 abgedruckt ist. Dort
steht nicht der ganze Psalm, man hat ei-
niges weggelassen. Er wäre sonst wohl
sehr lang. Aber was hat man weggelassen?
Genau jene Verse, in denen von Feinden
die Rede ist und von dem Krieg, der gegen
einen wütet.
   „Der Herr ist mein Licht und mein
Heil.“ Die Kranken beschreiben in den
Psalmen zuerst ihre Krankheit, so in
Psalm 6: „Herr, sei mir gnädig, denn ich
bin schwach, heile mich, denn meine Ge-       mal keine Strafverfolgung. Der Tempel ist      gen: Das Wort „Feind“ kommt in unseren
beine sind erschrocken.“ Kurz danach          eine „Freistatt“, hier bekommt einer so-       Psalmen zu oft vor.
aber sagen sie: „Weicht von mir, ihr Übel-    zusagen „Asyl“. Da darf auch der Schul-           Woran liegt es, dass wir uns mit der
täter; denn der Herr hört mein Weinen.“       dige noch die schönen Gottesdienste des        Feindschaft so schwertun? Ist es nur ein
An die Stelle der Krankheit sind Feinde       Herrn schauen.                                 großes Harmoniebedürfnis. Oder liegt es
getreten. Wie das?                              So etwas gibt es heute nicht mehr! Da        daran, dass wir den Glauben gleichset-
   Kranke Menschen in Israel erlebten,        hat sich einer schuldig gemacht. Er weiß       zen mit unseren Gefühlen. Wir wollen
wie ihnen Freunde zu Feinden wurden.          das auch und er gibt es zu. Er ist auch ver-   doch gerne davon ausgehen: Wenn wir
Sie meiden sie und behandeln den Kran-        urteilt worden, allerdings zu einer Strafe,    alle nur ein bisschen vernünftiger wären,
ken als einen wertlos gewordenen Men-         die es ihm möglich machen soll, nach ei-       würde es mit dieser Welt besser aussehen.
schen, trösten ihn mit leeren Phrasen         niger Zeit in seinen alten Beruf zurück-       Es gäbe keine Feindschaft mehr, keinen
oder, statt ihn aufzumuntern, schmähen        zukehren. Aber der Aufsichtsrat seiner         Hass und keine Angst. Baut Schulen und
sie ihn und machen ihm Vorwürfe, dass         Firma findet das nicht so gut. Er erhebt       man kann die Gefängnisse schließen,
er entweder zu wenig oder auch zu viel        Einspruch und fordert seine endgültige         hieß es in der Zeit der Aufklärung! Aber
Gottvertrauen habe.                           Entfernung aus dem Dienst.                     stimmt das denn?
   So war das in Israel. Sind wir aber si-      Was soll dieser Mensch in diesem Ein-
cher, dass es heute viel anders ist? In       spruch sehen, wenn nicht ein Zeichen                               Fortsetzung auf Seite 60
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60                                                                         Theologische Gedanken / Biblische Gedanken

Fortsetzung von Seite 59                    den mein Hass und meine Angst nicht          So haben das die Psalmbeter erlebt und
                                            verborgen – dort werden sie ertragen,        darum laden sie ein: „Sucht doch das An-
  Eine Krankheit bricht irgendwo in         ausgehalten. Nicht, obwohl wir schuldig      gesicht und das Herz dieses Gottes.“
unserem Körper auf und auf einmal           sind – das wäre bürgerlicher Moralismus,        Jedes Harmoniebedürfnis und jede
durchzieht uns eine Angst, die mit kei-     nein, gerade weil wir schuldig sind, ist     Vernunft haben immer etwas Unterdrü-
ner Vernunft zu besiegen ist. Irgendwo      das Kreuz unsere einzige Zuflucht.           ckendes. Es will uns unsere Gefühle ein
brechen uralte Konflikte auf und im ara-      Unverzagt zu sein, wie es am Schluss       Stück weit rauben, unsere Widerstands-
bischen Raum tobt ein grausamer Krieg.      des 27. Psalms heißt, hat alles mit die-     kraft, unsere Fähigkeit, das, was uns
Wir schütteln den Kopf und sagen: Wo        sem Gott zu tun, der seinen Sohn für uns     verletzt hat, zu hassen. Aber das Kreuz
bleibt da die Vernunft! Das darf doch       dahingibt. Mit diesem Gott, von dem          von Golgatha ist die wahre Freistatt. Da
nicht wahr sein!“ – und sehen zugleich,     Johannes sagt, dass, wenn unser Herz         nimmt uns der Herr den Hass, der uns
dass auch in unserem Land der braune        uns verdammt, Gott größer ist als unser      zerstört; er nimmt die Angst, die uns
Hass jederzeit wieder aufbrechen kann.      Herz und alle Dinge erkennt. Wenn es         lähmt, und die Schuld, die wir nicht er-
Er wird hier und dort schon kräftig ge-     irgendwo deutlich geworden ist, wie groß     tragen können. Nicht, dass dann alles
schürt. Ja, natürlich: Auch ich habe mei-   das Herz Gottes ist und wie es für jeden     weg ist. Aber der Herr nimmt unserer
nen Anteil am allgemeinen Harmonie-         schlägt, dann am Kreuz unsres Herrn          Angst, unserer Schuld, unserem Hass die
bedürfnis. Ich mag keinen Streit, keinen    Jesus Christus. Als wir noch Feinde wa-      feindliche Kraft, damit wir leben können.
Hass. Und doch wird mir immer mehr          ren – ja, Feinde! – hat Gott uns versöhnt    Ich wohne in seiner Vergebung.
bewusst: Die Menschlichkeit, der Hu-        durch den Tod seines Sohnes.                    Ja, uns ist bange, und doch müssen wir
manismus sucht seine Zuflucht in der          Wenn hin und wieder Ängste nach uns        nicht verzagen. Wir leiden, manchmal
menschlichen Vernunft, der christliche      greifen, müssen wir sie also nicht mit       ist das wie eine Verfolgung – aber wir
Glaube aber kann das so nicht: Er fin-      klugen Argumenten verbannen? Irgend-         werden nicht verlassen. Wir werden un-
det seine Zuflucht nicht im Glauben an      wann haben wir sowieso keine mehr.           terdrückt, aber wir kommen nicht um.
die Vernunft, sondern allein im Kreuz       Wenn Menschen uns feindselig begeg-          Denn: „Der Herr ist unser Licht und un-
Christi!                                    nen und wir ihre Feindschaft erwidern,       ser Heil.“ So leben wir auch, wenn mein
  Und im Kreuz Christi ist keine Harmo-     müssen wir diese Feindschaft nicht mit       Vater und meine Mutter uns verlassen ha-
nie! Dort treten Hass, Feindschaft und      Moralappellen unterdrücken. Sie helfen       ben. Niemand denkt es aus, was uns ein-
Angst offen zu Tage. Dort aber, und nur     uns schließlich nicht! Und wenn uns un-      mal jenseits des Todes erwartet. Was wir
dort ist meine und unsere einzige Zu-       sere Schuld belastet, müssen wir sie nicht   sagen können, ist nur ein Stottern. „Wir
flucht in all den Ängsten, die wir haben.   mit Verständnis oder mit einer gründli-      sehen jetzt durch einen Spiegel in einem
So kommen wir zum Kreuz mit unserem         chen Psychoanalyse erklären.                 dunklen Wort. Dann aber von Angesicht
Hass, mit unserer Feindschaft, unserer        In allem Geschehen finden wir mit          zu Angesicht. Dann, sagt Gottes Wort,
Angst, unserer Schuld. Und wir müssen       unserer Angst, unserem Hass und unse-        „wenn der letzte Feind, der Tod, nicht
dabei gar nichts verbergen. Das würde       rer Schuld nur Zuflucht bei dem, der uns     mehr sein wird“.
ja auch nichts nützen! Am Kreuz wer-        erträgt und tragen wird bis in Ewigkeit.                  Arend Klompmaker, Nordhorn

                                 „Herr, du rettest Menschen und Tiere.“ (Psalm 36, 7)

            Was sagt die Bibel über unseren Umgang
                   mit den Mitgeschöpfen?
                                                             Teil III
         Eine unvergessliche               Bären zu vergeben. Im Glauben dieser nicht nur der Schöpfer alle Lebewesen ist,
             Begegnung                     Menschen sind Tier und Mensch Seelen- sondern auch ihr Erlöser?
Eine französische Anthropologin traf verwandte. Sie beschreibt, wie sie Frie-
im Osten Russlands auf einen Bären. den findet, als sie dem Rat folgt und dem              Das Bild vom Tierfrieden
Als nächstes hört sie ihren Schädelkno- Bären vergibt.                               Ein neues Kapitel im Verhältnis der Men-
chen krachen und riecht den fauligen                                                 schen zu den Tieren, aber eben auch der
Mundgeruch des Bärs. Mit dem Eispi-             Der Hund im Gottesdienst             Tiere untereinander schlägt die Bibel mit
ckel schlägt sie verzweifelt auf das Tier Nur einmal erlebte ich, dass bei einer Be- Jesaja 11, 6 – 10 auf. Wolf, Leopard, Löwe,
ein, bis es von ihr lässt. Sie wird gefun- erdigung eine Angehörige ihren Hund Bär – aber auch Kobra und Viper sind
den und ihr Leben nach vielen Operati- mit in den Gottesdienst nahm. Das Tier damals im palästinischen Lebensraum
onen gerettet. In einem Buch verarbeitet lag still neben seinem Frauchen und fiel beheimatet. Sie sind eine reale Gefahr
sie diese einmaligen Erfahrungen. Die nicht weiter auf. Ich fragte mich: Ist das nicht nur für die Haustiere, sondern auch
Volksgruppe, deren Verhalten sie als nur eine Vermenschlichung der Tiere für die Menschen. Es gibt damals nicht
Anthropologin studiert, rät ihr, dem oder bringt es zum Ausdruck, dass Gott den einen „Problem-Bär“ oder „Prob-
"Ich muss abnehmen" - Die Evangelisch-altreformierte Kirche ...
Biblische Gedanken / Frühjahrssynode                                                                                                   61

                                                                                           nicht nur die Menschen, sondern auch
                                                                                           die Tiere sind auf Gottes Rettung an-
                                                                                           gewiesen. So glaubt es der Dichter von
                                                                                           Psalm 36, 7. Aber wie weit geht diese Ret-
                                                                                           tungstat Gottes angesichts des Naturge-
                                                                                           setzes von Fressen und Gefressen werden?

                                                                                                      Jesus Christus,
                                                                                                  Retter der ganzen Welt
                                                                                           Kolosser 1 besingt Jesus Christus als
                                                                                           Ebenbild des unsichtbaren Gottes und
                                                                                           Erstgeborener vor aller Schöpfung. Wei-
                                                                                           ter heißt es: „In ihm (Jesus Christus) ist
                                                                                           alles geschaffen, was im Himmel und auf
                                                                                           Erden ist ...  a lles ist durch ihn und zu ihm
                                                                                           geschaffen.“ (Kolosser 1, 16) Was das Alte
                                                                                           Testament gegenüber der Weisheit be-
                                                                                           kennt, wird im Neuen Testament, nicht
                                                                                           nur an dieser Stelle, dem Auferstandenen
                                                                                           zugesprochen. Deutlich wird so: Jesu Tod
                                                                                           und Auferstehung schließt alle und alles
 Problem oder Teil der Schöpfung?                                                          ein. „Denn es hat Gott gefallen, alle Fülle
                                                                                           in ihm wohnen zu lassen und durch ihn
lem-Wolf“. Die Angst vor wilden Tieren       Menschen gefährlich werden können.            alles zu versöhnen zu ihm hin, es sei auf
ist allgegenwärtig.                          Und der Mensch erfährt Wichtiges über         Erden oder im Himmel, indem er Frie-
   Nun kommt es schon einmal vor, dass       sich selbst, wenn er sich die Schönheit der   den machte durch sein Blut am Kreuz.“
der Schwächere Schutz bei dem Stärkeren      Schöpfung bewusst macht. Er ist gut be-       (Kolosser  1, 19f.) Nur poetischer Über-
sucht. Hier macht aber das gefährliche       raten, wenn er hinschaut und lernt, was es    schwang oder Realität? Wie weit reicht
Tier den ersten Schritt auf das schwäche-    heißt, ein „Geschöpf“ zu sein (Hiob 12, 7).   Jesu Rettungstat? Schließt sie die ganze
re Tier zu. Der Mensch wird in diesen                                                      Schöpfung und damit auch die Tiere ein?
Tierfrieden mit hineingenommen. Der               Gott, der Retter der Tiere               Gerade auch das letzte Buch der Bibel
paradiesische Zustand vom Anfang der         Martin Buber erzählt von einem Rabbi,         versteht Gottes Rettungstat als ein kosmi-
Bibel wird hier für die Zukunft erhofft.     der die Käfigvögel in die Freiheit ent-       sches Geschehen. Sollte Jesus auch für die
Das Bemerkenswerte ist, dass nicht die       ließ und dies mit den Worten aus              Tiere gestorben und auferstanden sein?
Ausrottung der wilden Tiere, sondern         Psalm 145, 9 begründete: „Der HERR ist        Was bedeutet dies für unseren Umgang
ihre „Bekehrung“ den ersehnten Frieden       allen gütig und erbarmt sich aller seiner     mit allen Mitgeschöpfen?
bringt.                                      Werke.“ Auch Jesus ist davon überzeugt,         Auf jeden Fall lohnt es sich, die Bibel
                                             dass Gott auch die Vögel am Herzen lie-       „schöpfungssensibel“ zu lesen!
           Gott freut sich                   gen (Matthäus 6, 26). Und das bedeutet,                                  Dieter Bouws, Uelsen
           an der Tierwelt
Jesaja 11 kann man als Bild für das fried-
liche Zusammenleben der Menschen ver-
stehen, bei dem die „Erkenntnis Gottes“        Kirche gestalten und erneuern
aus Todfeinden Freunde macht. Ein Welt-
friede, bei dem heute die Industrieländer           in Zeiten mit Corona
den ersten Schritt auf die anderen zuma-               Bericht von der Synode am 26. Juni 2021 in Nordhorn
chen.
   Das Hiobbuch beschreibt dagegen ein-      „Gott hat uns nicht gegeben den Geist         ckeln, welche Spuren hinterlässt sie in
deutig, wie Gott die Tierwelt unabhängig     der Furcht, sondern der Kraft, der Lie-       unseren Gemeinden? Sorge und Furcht
vom Menschen liebt (Hiob 38, 39f.). Tiere    be und der Besonnenheit.“ Mit diesen          machen uns sensibel, fordern heraus,
sind nicht nur nützlich, sofern sie dem      Worten aus 2.  Timotheus beginnt Pastor       aber können auch ein schlechter Ratgeber
Menschen dienen, sondern erfreuen Gott       Hermann Teunis seine Morgenandacht.           sein. Nun spricht Paulus diese Worte aus
durch ihr bloßes Dasein. Davon sprechen      Wer kennt keine Furcht in seinem per-         2.  
                                                                                              Timotheus: Nicht Furcht, sondern
auch die Psalmen (Psalm 104, 10ff.).         sönlichen Leben? Verbunden mit Sorgen         Kraft, Liebe und Besonnenheit will Gott
   Also nicht alles dient der menschlichen   um die eigene Gesundheit, den Arbeits-        uns geben. Dabei geht es nicht in erster
Verwertung. Eine Grunderkenntnis der         platz, die Entwicklung der Gesellschaft       Linie um unsere eigene Kraft, sondern
Bibel lautet: Gott pflegt eine besondere     oder um den Frieden in der Welt. Wie
Beziehung auch zu den Tieren, die dem        wird sich die Pandemie weiter entwi-                                Fortsetzung auf Seite 62
"Ich muss abnehmen" - Die Evangelisch-altreformierte Kirche ...
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Fortsetzung von Seite 61                    Emden verabschiedet. Seit dem 1. März        Klompmaker seine Arbeit dort beendet.
                                            arbeitet sie als Pastorin in den drei zu-    Als Nachfolger wird Pastor Dieter Wig-
um die Kraft Gottes, die wir in seiner      sammengefassten Ev.-ref. Gemeinden von       gers für diese Aufgabe vorgeschlagen. Für
Gnade und Treue und in der Kraft seines     Krummhörn. Der Dank für ihre Arbeit in       jahrelange Mitarbeit sowie für die Bereit-
Wortes erkennen. So wie wir die unend-      der EAK sowie für ihren unermüdlichen        schaft, sich neuen Aufgaben zu stellen,
liche, erneuernde Liebe Gottes brauchen,    Einsatz als Organisatorin im Café Licht-     wird beiden herzlich gedankt.
die in Jesus Christus sichtbar geworden     blick wurde auf ihrer Verabschiedung           Die ERK verabschiedet am 16. Juli in
ist, braucht es Menschen, die einen kla-    übermittelt.                                 einem Gottesdienst ihren Kirchenpräsi-
ren Kopf bewahren, die besonnen leben,        Die nun vakante Gemeinde Campen/           denten Dr. Martin Heimbucher. Die Sy-
reden und handeln. Immer wieder dürfen      Emden hat die Ruffreigabe für eine Neu-      node dankt ihm herzlich für sein Engage-
wir Gott darum bitten. Anschließend bit-    besetzung beantragt. Die Pfarrstelle war     ment zum Wohle unserer Kirche und für
tet Pastor Teunis im Gebet um den Segen     mit 80 Prozent besetzt, mit einer Ergän-     die gute Zusammenarbeit und Verbun-
Gottes für die Synode.                      zung von 20 Prozent für die Tätigkeit im     denheit. Als Nachfolgerin wurde Dr. Su-
   Als Vorsitzender des Moderamens be-      Café Lichtblick. Nach Überlegungen mit       sanne Bei der Wieden gewählt. Für ihre
grüßt Pastor Lothar Heetderks alle Syno-    Vertretern des Kirchenrates Campen/          neue Aufgabe wünscht die Synode alles
dalen und den neuen Vertreter der PKN,      Emden, des VPA und des Moderamens            Gute und Gottes Segen und hofft auf eine
Sjaak de Koning. Neue Abgeordnete wer-      wird eine Freigabe der Pfarrstelle mit       gute Fortsetzung der Zusammenarbeit.
den auf das Bekennen unserer Kirche ver-    60 Prozent vorgeschlagen. Mit welchen          Pastor Hermann Teunis berichtet von
pflichtet.                                  Möglichkeiten die Stelle aufgestockt wer-    der reformierten Gesamtsynode, die

                                            den kann, muss noch geklärt werden.          im März stattfand, und informiert über
                                            Über eine gesamtkirchliche Unterstüt-        Themen, die die Gesamtkirche der ERK
                                            zung für das Projekt Sozialcafé Lichtblick   beschäftigen. Das Thema „Kindesmiss-
                                            wird weiterhin nachgedacht.                  brauch und sexualisierte Gewalt“ rückte
                                              Vor kurzem wurde das Café Lichtblick       besonders in den Blick. Es stellt sich die
Pastor Lothar Heetderks                     mit 4000 Euro aus der synodalen Diako-       Frage, ob dieses Thema auch die altre-
                                            niekasse unterstützt. Durch die Pandemie     formierte Kirche beschäftigen sollte. Der
      Bericht des Moderamens                fehlten Einnahmen und Spenden, sodass        Ausschuss Kinder und Jugendarbeit wird
Pastor Lothar Heetderks erinnert an den     eine schwierige finanzielle Situation ent-   gebeten, darüber nachzudenken.
Ausnahmezustand der Corona-Pande-           stand. Am 1. Juli 2021 möchte das Café         Die Gemeinde Emlichheim setzt das
mie, unter dem alle Gemeinden mit ext-      seine Arbeit wieder aufnehmen.               Beschäftigungsverhältnis von Pastor Ed-
remen Einschränkungen zu leiden hatten.       Nach erfolgreichem ersten theologi-        zard van der Laan fort. Über diese Nach-
Es tut gut zu hören, dass das kirchliche    schen Examen hat Saskia Klompmaker ihr       richt freut sich die Synode und wünscht
Leben – wenn auch mit Einschränkungen       Vikariat in der Gemeinde Nordhorn be-        weiterhin ein gesegnetes Miteinander.
– weitergeht. Online wurden nicht nur       gonnen. Dazu wird ihr gutes Gelingen und
Gottesdienste gestreamt, auch Kindergot-    Gottes Segen gewünscht. Durch die Unter-     Berichte aus einigen Ausschüssen
tesdienste oder der kirchliche Unterricht   stützung der ERK wurde das Vikariat in               Mission und Ökumene
nutzten das Internet. Vieles wurde uns      unserer Kirche ermöglicht. Dazu war eine     Pastor Fritz Baarlink berichtet von der
durch die Corona-Pandemie genommen,         Änderung im Kooperationsvertrag nötig.       Situation auf Sumba. Wegen der Coro-
vieles wurde aber auch durch Engagement       Die EAK ist in verschiedenen Gremien       na-Pandemie gab es auch dort erhebliche
und Phantasie möglich gemacht. Für wei-     durch Abgeordnete der Synode vertreten.      Einschränkungen, sodass viele Menschen
tere lebendige Gestaltung wünscht Pastor    In der „Konferenz Diakonie und Ent-          ihre Arbeit verloren haben und das Ein-
Heetderks den Gemeinden Geduld, Zu-         wicklung“ (Beschlussgremium von Brot         kommen nicht mehr ausreicht. Mit einer
versicht und gutes Gelingen.                für die Welt) wird zukünftig Pastor Ge-      Durchimpfung der Bevölkerung wird
  Pastorin Nina Ziegler-Oltmanns wurde      rold Klompmaker mitwirken.                   erst in 2023 gerechnet. Somit kann die
am 28. Februar 2021 nach über 15 Jahren       Nach acht Jahren im Moderamen des          geplante Delegationsreise der GKS auch
aus dem Dienst der Gemeinde Campen/         Reformierten Bundes hat Pastor Gerold        dieses Jahr nicht umgesetzt werden.
"Ich muss abnehmen" - Die Evangelisch-altreformierte Kirche ...
Frühjahrssynode                                                                                                                 63

Überlegungen dazu wird der Ausschuss         gerichtet. An einem Wochenende, vor-           Die Synode beschließt:
im Herbst wieder aufgreifen.                 aussichtlich im Frühjahr 2022, soll dieses     Die Synode stimmt der vorgenannten
   Hinzu kamen in Indonesien die großen      Vorhaben im Kloster Frenswegen statt-        Änderung des Kooperationsvertrages
Überschwemmungen und Regenfälle, aus-        finden. Die Synodalen signalisierten im      vom 13. September 2006 mit der Neu-
gelöst durch den Zyklon Anfang Mai. Vie-     Austausch große Zustimmung.                  fassung des § 5 Absatz 4 zu.
le Menschen gerieten in Not, wurden ob-        Die Synode beschließt:                       Pastor Lothar Heetderks dankt dem
dachlos. Für diese Notlage wurde in vielen     Die Synode beauftragt die Jugendre-        VPA herzlich für die aufwendige, juristi-
altreformierten Gemeinden eine Sonder-       ferenten in Abstimmung mit dem Aus-          sche sowie zahlentechnische Arbeit. Für
kollekte gehalten, die bislang die Summe     schuss Kinder und Jugendarbeit mit der       alle Bemühungen zur Neubesetzung der
von 21 308,80 Euro erbrachte. Die Synode     Umsetzung der Zukunftswerkstatt und          Stellen wünscht die Synode der Gemein-
dankt allen Spendern für diese Hilfe.        bittet die Teilnehmenden, die Ergebnis-      de Campen/Emden und der Gemeinde
   Das Konto für die Partnerschaft mit       se in einer der darauffolgenden Syno-        Wuppertal Gottes Segen.
Sumba hat mittlerweile einen Bestand         den zu präsentieren.
von etwa 34 000 Euro. Da dieser Be-            Die Arbeit an dem geplanten Tauf-                 Wahlen und Sonstiges
trag vorerst ausreichend sein dürfte, be-    büchlein geht voran. Erste Texte sind ver-   • Pastor Gerold Klompmaker wird als
schließt die Synode:                         fasst. Ein erster Entwurf kann vielleicht      Vertreter zur Konferenz für Diakonie
   Die Kollekte für die Partnerschaft mit    zur nächsten Synode vorliegen.                 und Entwicklung und Pastor Dieter
der GKS wird bis auf weiteres ausgesetzt.                                                   Wiggers als Vertreter im Moderamen
   Des Weiteren ist zu hören, dass einige    Verwaltung- und Planungsausschuss
                                                                                            des Reformierten Bundes gewählt.
Kirchen innerhalb Europas und darüber                           (VPA)
                                                                                          • Die Gemeinde Bunde erkundigt sich
hinaus durch die Pandemie in finanzielle     Zur Ruffreigabe für die Gemeinde Cam-
                                                                                            nach den Zurüstungsabenden für neue
Schwierigkeiten geraten sind. Mehr denn      pen/Emden ergänzt Bert Schoemaker,
                                             dass Aufstockungen der Stelle durch            Kirchenratsmitglieder. Dazu werden
je ist Solidarität untereinander gefragt.
                                             Schuldienst oder ähnliches denkbar sind.       die Gemeinden demnächst Informatio-
Die Weltgemeinschaft Reformierter Kir-
                                             Für die Gemeinde Campen/Emden ist              nen erhalten.
chen (WCRC-E) hat einen „Solidaritäts-                                                    • Die Gemeinde Nordhorn sucht ab Ok-
fond“ eingerichtet, mit dem hilfebedürf-     eine Stellenbesetzung von 60 Prozent
                                             tragbar. Sie fühlt sich als Gemeinde nach      tober eine(n) Gemeindereferenten/in.
tige Kirchen unterstützt werden. Die Ev.
                                             wie vor mit dem Sozialcafé Lichtblick        • Pastor Fritz Baarlink bietet Restexemp-
Kirche in Syrien und im Libanon hat als
                                             verbunden und als Gründer des Vereins          lare des Buches Randbemerkungen von
Partnerkirche die ERK um Hilfe gebeten.
                                             verantwortlich.                                Heinrich Baarlink an. Sie können kos-
               Diakonie                         Die Synode beschließt:                      tenlos mitgenommen werden.
Pastor Gerold Klompmaker berichtet von          Auf Grundlage der vorliegenden Haus-      • Die Gemeinde Uelsen durfte mit Pastor
einem Hilfstransport nach Rumänien vor       haltsrechnungen, der Gliederzahl sowie         Bouws auf dessen 25-jähriges Dienstju-
einigen Wochen. Für den Herbst ist wie-      der besonderen Situation vor Ort erteilt       biläum zurückblicken. Außerdem wur-
der eine Sammlung in den Gemeinden           die Synode die Ruffreigabe für die neu         den in der Kirche neue Fenster einge-
und für das Jahr 2022 eine Informations-     zu besetzende Pastorenstelle Campen/           setzt.
tour geplant.                                Emden in Höhe von 60 Prozent.                • Die Gemeinde Ihrhove hat nun auch
       Kinder und Jugendarbeit                  Die für die Durchführung eines Vika-        Möglichkeiten ihre Gottesdienste per
Pastor Christoph Heikens informiert          riats notwendige Änderung im Koopera-          Livestream ins Netz zu stellen.
über das Jahresgespräch mit den Ju-          tionsvertrag zwischen der ERK und der        • Die Gemeinde Laar möchte die Live-
gendreferenten. Übergemeindliche Ju-         EAK hat das Landeskirchenamt in Leer           Übertragungen auch weiterhin anbie-
gendarbeit und Corona-Lockdown, wie          erarbeitet und wurde von der reformier-        ten.
soll das funktionieren? In solchen Zeiten    ten Gesamtsynode verabschiedet. Nach           Pastor Lothar Heetderks dankt allen
sehr schwer realisierbar. Auf digitalem      den Regularien der ERK kann das Vikari-      Synodalen für ihr Kommen und ihre Mit-
Wege waren einige Aktionen möglich.          at nun umgesetzt werden. Saskia Klomp-       arbeit. Der Nordhorner Gemeinde gilt ein
Im Gespräch wurde u.a. die Idee für ein      maker wird in den Vorbereitungsdienst        herzliches Dankeschön für die Bewirtung
Beteiligungsprojekt in Form einer Zu-        der ERK übernommen, bleibt aber Glied        und Gastfreundschaft. Die Synode endet
kunftswerkstatt vorgestellt. Neue Zu-        der EAK. Die Kosten werden zu 75 Pro-        mit einem Schlussgebet von Pastor Chris-
kunftsideen sollen entwickelt werden.        zent von der Synode und zu 25 Prozent        toph Heikens.               Linda Ensink,
Das Projekt ist an Jugendliche ab 16 Jahre   von der Gemeinde Nordhorn getragen.                      Schriftführerin im Moderamen

                                                                    Pausengespräch mit Abstand:
Harald Stengel, Wuppertal und Eva-Maria Franke, Laar                Annegret Lambers und Heinrich Pastunink
"Ich muss abnehmen" - Die Evangelisch-altreformierte Kirche ...
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                     Besuch bei Olga                                                       Eine besondere Belastung ist das für
                                                                                         die alten Menschen dort, die alleine zu-
                                                                                         rückbleiben in einem Land, in dem es
Die Weltgemeinschaft Reformierter Kir-       chen konnten, erhielt ich eine Einladung
                                                                                         auch an Fachkräften fehlt, die die Pfle-
chen hat verschiedene Regionen. Im so-       in die Ukraine, nach Transkarpatien,
                                                                                         ge übernehmen könnten. Dazu kommt,
genannten „Europäischen Gebiet“ sind         nahe der ungarischen Grenze, um dort
                                                                                         dass die extrem niedrigen Renten oft
39 Kirchen organisiert, die sich dem re-     diakonische Projekte der ungarisch-re-
                                                                                         nicht ausreichen, um den Hunger zu stil-
formierten Bekenntnis verbunden füh-         formierten Kirche zu besuchen. Die Uk-
                                                                                         len.
len. Ein buntes Bild vom äußersten Os-       raine ist eigentlich kein Mitgliedsland
                                                                                           Auf dem Programm meines Besu-
ten Europas bis in den tiefen Süden. Klar,   der Europäischen Union, die Reformier-
                                                                                         ches steht auch die Begegnung mit Olga.
dass die Herausforderungen, vor denen        te Kirche dort ist aber Teil der unga-
                                                                                         Mein Reisebegleiter, der ein erfahrener
die Kirchen jeweils stehen, sehr unter-      risch-sprachigen Kirche und „auf diesem
                                                                                         Transkarpatienreisender ist, warnt mich:
schiedlich sind.                             Ticket“ Mitglied des Europäischen Ge-
                                                                                         „Mach dich auf etwas gefasst, das Leben
  In den letzten Jahren haben wir die        biets der Weltgemeinschaft.
                                                                                         von Olga wird dich nachhaltig beeindru-
Erfahrung gemacht, dass es gut ist, un-        Die Menschen in Transkarpatien leben
                                                                                         cken!“
sere Mitgliedskirchen zu besuchen und        überwiegend in großer Armut. Die histo-
                                                                                           Er hat recht. Olga teilt sich eine Zwei-
zu sehen, wie Christinnen und Christen       rischen Altlasten der Stalinzeit, des Na-
                                                                                         raumwohnung mit ihrem schwer al-
in anderen Ländern Europas leben, was        tionalsozialismus und des Kommunis-
                                                                                         koholkranken Sohn. Sie lebt in einem
ihre Geschichte ist und wie sie heute ih-    mus machen sich auch Jahre nach dem
                                                                                         kleinen Zimmer, in dem ihr Bett und
ren Glauben feiern. Bunte, schöne Got-       Zerfall der UdSSR deutlich bemerkbar.
                                                                                         ein Stuhl stehen. In einem kleinen zer-
tesdienste dürfen wir mitmachen – nicht      Politische Strukturen sind nicht genü-
                                                                                         schrammten Vitrinenschrank hat sie
immer ist es die reine Lehre reformier-      gend ausgebildet. Korruption bestimmt
                                                                                         zwei angestoßene Tassen und eine Por-
ter Liturgie, falls man davon überhaupt      das Leben. Alte Seilschaften treiben ihr
                                                                                         zellanplatte arrangiert. Die Wohnung ist
sprechen kann. Manchmal ist es sehr          Unwesen. Viele Menschen sind alkohol-
                                                                                         ohne Heizung, alles ist alt und schmut-
fremd, aber immer ist es ganz wunder-        abhängig. Hinzu kommt, dass Fachkräf-
                                                                                         zig. Es riecht scharf nach Urin und feuch-
bar, ein Teil davon zu sein. Die Besuch-     te Mangelware sind – klar, wer irgend-
                                                                                         ten Wänden. Als ich Olga treffe, liegt sie
ten freuen sich sehr über das Interesse,     wie kann, lässt sich in den „Goldenen
                                                                                         in ihrem Bett und wird von einer Mit-
die Anteilnahme und Aufmerksamkeit           Westen“ abwerben, um dort sein oder
und immer mal wieder entsteht daraus         ihr Glück zu machen. Abwerbung – das
ein dauerhafterer und besserer Kontakt.      konnten wir in allen Gesprächen hören
Außerdem kann man von dem, was man           – ist ein riesiges Problem. Die Jagd nach
selber auf einer solchen Reise erlebt und    Fachkräften ist so groß, dass sogar im
gesehen hat, besser, lebendiger und au-      örtlichen Konsum über Lautsprecher
thentischer in der eigenen Heimat erzäh-     dazu eingeladen wird, sich in einem Ab-
len. So kann es gelingen, dass wir hier      werbebüro zu melden, wenn man etwas
an dem teilnehmen, was die fernen Ge-        gelernt hat. Das Land blutet aus. Die un-
schwister bewegt. Interesse wird geweckt     garisch-stämmigen jungen Menschen
und manchmal öffnen sich so Wege zur         suchen beizeiten das Weite, vor allem        Besuch mit der Diakonie
konkreten Hilfe.                             die jungen Männer, die immer Gefahr
  Bevor wir durch die Corona-Pandemie        laufen, zum Kriegsdienst eingezogen zu
vorerst solche Besuche nicht mehr ma-        werden.

                                               Kinderheim nahe der ukrainischen Grenze
"Ich muss abnehmen" - Die Evangelisch-altreformierte Kirche ...
Reisebericht / Veranstaltung / Anzeige                                                                                        65

arbeiterin der Diakonie mit einer Suppe                                              Deutschen erschossen? Das war das Jahr,
aus Graupen und ausgelassenem Schwei-                                                als mein Großvater Soldat in der Ukraine
nefett gefüttert. Noch vor 14 Tagen war                                              war. Er hat mir eine Menge erzählt über
Olga dem Tod näher als dem Leben, denn                                               die Menschen dort und über den soge-
ihr Sohn hatte ihre kleine Rente unter-                                              nannten „Lebensraum im Osten“. Ver-
schlagen, versoffen und dabei vergessen,                                             brechen gegen die Menschlichkeit. An
für seine Mutter Lebensmittel zu kaufen.                                             ihrem Bett, meine Hand in ihrer, habe
So hatte Olga tagelang nichts gegessen.                                              ich das Gefühl, dass ich da nicht zufällig
Kurz vor dem Verhungern war sie von                                                  sitze. Ich erlebe und höre eine Geschich-
Nachbarn gefunden worden. Jetzt geht es                                              te, die sich in mein Leben gräbt.
ihr schon wieder besser.                                                                Am Ende weiß ich nicht mehr, wie ich
  Wir verständigen uns „mit Händen                                                   mich verhalten, was ich dazu sagen soll.
und Füßen“, mit etwas Englisch und mit                                               Schließlich lächelt mich Olga an und
                                               Bewohnte Bauruine
Hilfe meines Begleiters, der dolmetscht.                                             zieht mich ganz nah zu sich.
Olga erzählt mir, dass sie 1940 in der                                                  „Gott segne Dich. Gott segne dein Le-
Ukraine geboren wurde. Ihr Vater wur-                                                ben! Danke, dass du gekommen bist!“
de 1943 von den Deutschen erschossen.       mit „Warum“ und schließlich: „Wo bist sagt sie und küsst mich.
Ihre Mutter – eine Ärztin in Minsk –        du gewesen in diesem Leben, Gott?“                      Martina Wasserloos-Strunk,
wurde Opfer von Stalins Geheimpolizei.        Aber nicht nur das, auch andere Fra-          Präsidentin des Europäischen Gebietes
Irgendwann sitze ich an ihrem Bett und      gen treiben mich um: ihr Vater, 1943 von    der Weltgemeinschaft christlicher Kirchen
sie hält meine Hand. Später hat Olga in
Kasachstan als Ärztin gearbeitet. Was
genau sie zurück in die Ukraine geführt
hat, habe ich nicht verstanden, nur, dass
                                                                KonfiCamp 2022
sie seit einigen Jahren schon hier lebt                                                 tersstufe 13 – 15 Jahre) im Kloster Möl-
und von der örtlichen Diakonie betreut                                                  lenbeck geben. Die ersten Vorbereitungen
wird – soweit man von „Betreuung“                                                       sind angelaufen. Termin ist vom 17. bis
sprechen kann. Das ist nicht so wie bei                                                 21. August 2022 (Mittwoch bis Sonntag).
uns, mit Pflegehilfsmitteln und Essen                                                     Alle notwendigen Informationen fin-
auf Rädern.                                 Nach 2019 soll es im Jahr 2022 wieder ein   den sich unter https://www.reformiert.de/
  Die Geschichte von Olga hat mich sehr     KonfiCamp für Konfirmand*innen der          konficamp2022.html.
bewegt. Eine Menge Fragen gehen mir         Evangelisch-reformierten Kirche und der       Anmeldeunterlagen werden nach den
bis heute durch den Kopf. Jede beginnt      Evangelisch-altreformierten Kirche (Al-     Sommerferien verschickt.
"Ich muss abnehmen" - Die Evangelisch-altreformierte Kirche ...
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           Amtsjubiläum Pastor Friedhelm Schrader
Pastor Friedhelm Schrader übernahm vor 25 Jahren, am 19. Mai           Nachdem auf den Leinwänden einige Fotos aus dem Jahre
1996, sein Amt als Pastor und ist seitdem in der Altreformierten     1996 von der Ankunft von Familie Schrader und der Einset-
Gemeinde Emlichheim tätig.                                           zung von Pastor Schrader gezeigt wurden, erhielt der Jubilar
  Aufgrund der Corona-Pandemie und auf Wunsch von Pas-               u.a. ein gebasteltes Schiff, das mit sehr vielen Karten und Brie-
tor Schrader fand die Jubiläumsfeier am 6. Juni 2021 im Nach-        fen von Gemeindegliedern gefüllt war.
mittagsgottesdienst in einem kleinen Rahmen statt. Pastor              Pastor Edzard van der Laan gratulierte als Kollege und beton-
Schrader legte seiner Predigt den Bibeltext aus Lukas  17,  7–10     te, wie wichtig ihm in den vergangenen Jahren die Zusammen-
zugrunde. In der Lutherbibel ist er mit „Vom Knechtslohn“            arbeit mit Pastor Schrader auf beruflicher und menschlicher
überschrieben. „Der selbstverständliche Dienst“ steht in der         Ebene geworden sei: „Es tut gut, dich an der Seite zu haben“. Er
„Hoffnung für alle“-Bibel. Einige Bläser des Posaunenchores          wünschte ihm, dass er auch weiterhin mit seinem ganzen Tun
begleiteten den Gottesdienst musikalisch.                            im Lichte des Evangeliums steht. Ein Videogruß des Kinder-
  Nach dem Gottesdienst übermittelte die Schriftführerin,            gottesdienstes und ein Überraschungsständchen des ganzen
Dina Slaar, Glück- und Segenswünsche im Namen der ganzen             Posaunenchores draußen vor der Kirche, zu dem die Gottes-
Gemeinde und des Kirchenrates. Es ist ein Grund zur Freude           dienstbesucher Psalm 121 anstimmten, rundeten diesen Nach-
und zur Dankbarkeit, dass Pastor Schrader seinen vielfältigen        mittag ab.                                Dina Slaar, Emlichheim
Dienst 25 Jahre lang ausüben konnte. In diesem Zeitraum hat
er in vielen Gottesdiensten das Wort Gottes verkündigt. Viele
Gemeindeglieder hat er in guten und in schweren Tagen seel-
sorgerlich begleitet. Im kirchlichen Unterricht hat er vielen
                                                                        Aus den Kirchenbüchern
jungen Gemeindegliedern das Wort Gottes nahegebracht. In               Getauft wurden:
den übergemeindlichen Gremien unserer Altreformierten Kir-             13.06.21 Marten Menken		                       Emlichheim
che war und ist er beteiligt. Das sind die Tätigkeiten, die in der     20.06.21 Elias Schaapmann		                         Uelsen
Gemeinde sichtbar sind. Daneben verrichtet er im Hintergrund           20.06.21 Enia Helweg		                         Emlichheim
noch vieles, was auch zu seiner Arbeit als Pastor gehört.              20.06.21 Mieke Heetjans		                      Emlichheim
                                                                       04.07.21 Jonte Carl Brünink		                     Ihrhove
                                                                       04.07.21 Ebbo Veltmann		                            Uelsen
                                                                       04.07.21 Leonie Voet		                              Uelsen
                                                                       04.07.21 Mara Schröder		                            Bunde
                                                                       04.07.21 Mats Kröger		                          Nordhorn
                                                                       04.07.21 Hannes Jacobs		                        Nordhorn
                                                                       04.07.21 Enna Bloemendal		                        Wilsum
                                                                       Gestorben sind:
                                                                       08.06.21 Wilhelmine Bouwer, geb. Blaak
                                                                       			                            74 Jahre      Veldhausen
                                                                       08.06.21 Johann Beekmann 91 Jahre               Ihrhove
                                                                       11.06.21 Gesine Roolfs, geb. Beniermann
                                                                       		                             86 Jahre          Uelsen
                                                                       26.06.21 Margarethe Schreur, geb. Verwold
                                                                       		                             90 Jahre    Bad Bentheim
                                                                       06.07.21 Gerda Koning, geb. Bouwer
                                                                       		                             89 Jahre          Uelsen
                                                                       Glaubensbekenntnis abgelegt haben:
  Ein Vierteljahrhundert hat Pastor Schrader sich ganz in den          19.06.21	Sukanta de Boer, Ineke van Damme,
Dienst der Gemeinde Emlichheim und der Altreformierten                           Hendrik van der Linde, Laura Reuwsaat
Kirche gestellt. Für seinen treuen, engagierten und verantwor-                   und Jann Swyter 		 Campen/Emden
tungsvoll ausgeübten Dienst gebührt ihm Dank. Mit viel Liebe           27.06.21 Luca Rüggen		                    Bad Bentheim
und unermüdlichem Einsatz war und ist er als Hirte und Seel-           27.06.21	Tabea Johannink, Tabea Meinderink,
sorger tätig. Vor allem ist Gott dafür zu danken, dass er Pastor                 Maite Neerken und Dana Plascher       Wilsum
Schrader mit seiner Familie und die Gemeinde Emlichheim in             04.07.21 Danja Büter		                             Laar
den letzten 25 Jahren begleitet hat mit seiner Hilfe und seinem        04.07.21	Maik Berends, Hanna Genzink, Mira
Beistand. Er hat alle Tag für Tag getragen.                                      Kleine Vennekate, Phila Stegink-ter Bahne,
  Mit Worten aus Psalm 121 wurden Pastor Schrader gute                           Timo Beckmann, Annina Diekjakobs,
Wünsche für seinen weiteren Lebensweg zugesprochen. Möge                         Wiebke Moss, Kirsten Lefers, Jaron
Gottes Segen ihn und seine Familie begleiten und ihm viel                        Legtenborg und Luca Grüppen        Veldhausen
Freude und Kraft für die Zukunft schenken.
Aus den Gemeinden                                                                                                                 67

Ihrhove –                                                          ren können, dass wir auf Dauer alle sehr viel mehr empfangen
Organistinnen verabschiedet                                        als wir geben müssen.
Im Gottesdienst am 6. Juni wurden nach jahrzehntelangem              Zu danken ist für alles, was in dieser langen Zeit getan wurde,
Dienst in der Kirchengemeinde Lübbine Hündling und Karla           um Kontakte und irgendwie auch geistliche Gemeinschaft zu
Loger als Organistinnen verabschiedet. Passend zum Anlass          halten: manches Gebet, mancher Anruf, eine Karte, ein kur-
war es der erste Gottesdienst nach langer Zeit, in dem die ver-    zes Gespräch über den Gartenzaun, die digitalen Wege, die ge-
sammelte Gemeinde wieder singen durfte.                            schaffen und gestaltet wurden, die Versorgung mit Informatio-
  „Der Kirchenrat und die Gemeinde sagen herzlich Dank             nen, Andachten, Gottesdiensten und allem, was dazugehört. Ja,
für jahrzehntelangen Dienst, um dazu beizutragen, dass die         auch so konnten wir Gemeinde sein und sind es noch. Es geht.
Gemeinde als singende aktiv sein konnte. Es ist ein wichti-        Aber es ist mühsam und mancher ist vielleicht ermüdet. So wird
ges und kostbares Stück des Gemeindelebens. Ich schätze,           es Zeit, dass sich auch wieder andere Wege der Gemeinschaft
dass es jeweils etwa 2000 bis 2500 gottesdienstliche Einsätze      finden und sie beschritten werden. Möge Gott uns dazu seinen
waren ...“, meinte Pastor Lothar Heetderks in seinen Dankes-       Segen geben!“                                                 (jv)
worten.                                                    (jv)
                                                                   Wuppertal –
Nordhorn –                                                         Gemeinde im Gespräch – über Gott und die Welt
Corona und Gemeindearbeit                                          In der Rubrik „Gemeindekreise stellen sich vor“ geht Pastor i.R.
Seit fast eineinhalb Jahren bestimmt u.a. die Corona-Pandemie      Walter Lang in der Juni/Juli-Ausgabe des Gemeindebriefes auf
die vielfältige Arbeit in unseren Kirchengemeinden. Vieles (ei-    den Bibelkreis ein.
gentlich fast alles) konnte nicht seinen gewohnten Gang gehen.        „Wie sehr sehnen wir uns nach Begegnung, nach Kontakt und
Mit den im Moment (und hoffentlich auch weiterhin) niedrigen       Gespräch ... Hoffentlich dauert es nicht mehr so lange, bis wir
Inzidenzwerten scheinen wieder mehr Aktivitäten möglich zu         uns wieder in der Gemeinde treffen können. Ich möchte Ihnen
sein. Zur Situation schreibt Pastor Dieter Wiggers im Nordhor-     einen Gemeindetreffpunkt vorstellen, der bei Vielen vielleicht
ner Gemeindebrief in der Juni/Juli-Ausgabe:                        gar nicht so im Blickpunkt ist: den offenen Bibelkreis. Der ist
   „In den vergangenen Monaten hat sich der Kirchenrat nicht       in der Tat „offen“ in vielerlei Hinsicht: Eingeladen ist wirklich
nur zu den regulären, einmal monatlich stattfindenden, Kir-        jede und jeder. Besondere Bibelkenntnisse sind nicht erforder-
chenratssitzungen getroffen. Die Pandemie-Situation erforder-      lich. Mitreden kann auch jede und jeder: Wir alle lassen uns
te auch zwischendurch Absprachen und Entscheidungen. Nicht         auf eine offene Begegnung mit einem Abschnitt aus der Bibel
immer ganz leicht war, dass wir uns nur auf digitalem Weg per      ein und machen nicht selten die überraschende Erfahrung, dass
Zoom-Konferenz treffen konnten, weil u.a. die Netzleistung         auch schwierige Bibeltexte sich im Gespräch erschließen, dass
nicht ausreichte und daher mancher nur die halbe Kirchenrats-      jede und jeder etwas zum Verstehen beitragen kann, dass man-
sitzung mitbekam. Auch ist ein digitales Treffen kein wirklicher   cher Bibeltext unser Alltagsleben beleuchtet und Orientierung
Ersatz für ein persönliches Treffen.                               schenkt. Offener Bibelkreis, kein Treffpunkt für besonders
   Wir hoffen, im Juni wieder eine analoge Sitzung durchführen     „Bibelfeste“, sondern Treffpunkt zum Gespräch über unseren
zu können, wobei auch dann mit den großen Abständen, die           Glauben, unser Leben, über Gott und die Welt. Vielleicht sehen
wir halten und vielleicht ja auch noch den Masken (wer weiß,       wir uns ja mal dort, wenn leibhaftige Treffen wieder möglich
wie´s dann aussieht) noch keine Normalität gegeben ist. Aber       sind.“                                                        (jv)
was hilft´s ... Wir müssen weiter und es geht auch weiter.
   Ziel ist nach wie vor, verantwortlich und mit Augenmaß ein                                     Monatsspruch August 2021
möglichst großes Feld an Gemeindekontakt zu schaffen, damit                                      2. Könige 19, 16

                                                                        i g  e
Gemeinde sich wahrnehmen und irgendwie spüren kann. Je

                                                                     Ne        , H ERR ,
länger die Situation dauert, umso mehr wird insgesamt deut-

                                                                              dein Ohr
lich, wie sehr wir diese Gemeinschaft für unser Glauben, Hof-
fen und Lieben brauchen.

                                                                                     und hö
                                                                                               re!
   Zu spüren ist aber auch, dass es immer mühsamer wird. Und
so besteht die Hoffnung, mit fallenden Inzidenzzahlen steigen-
de Kontaktmöglichkeiten zu bekommen. Die Möglichkeiten
müssen dann allerdings auch ergriffen werden. Ich vermu-

                                                                      Ö   f f n  e , HERR ,
te, wir werden uns, nachdem wir über einen langen Zeitraum

                                                                                             g e n
mehr oder weniger gewaltsam zur Zurückhaltung gezwungen

                                                                          dein      e  A   u
wurden, nun wieder aufraffen müssen.

                                                                                                    r !
   Vielleicht müssen wir uns aus mancher kirchlichen Lethar-

                                                                                       s i e h  h e
gie, die sich eingeschlichen haben mag, mit Mut erheben, um
die Kraft zu erfahren, die in der Gemeinschaft in Christus ge-
geben ist. So etwas kann kein Kirchenrat machen. So eine Be-
wegung muss von der ganzen Gemeinde und damit von jedem
                                                                                  und
Einzelnen getragen sein. Wer sich darauf einlässt, wird erfah-
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     Aus den Kirchenräten                                                                                           Jesus Christus,
                                                                                                                    einziger Trost im Leben und im Sterben

     Ihrhove – 13. Juni 2021                                                                          Am 4. Mai 2021 nahm Gott der Herr zu sich,
     Ausgeschieden:                                                                                   unsere langjährige Teilnehmerin am Senioren-
     Mia Billker-Brünink (Älteste mit Schwerpunkt Begleitung
                                                                                                      treff
     Jugendarbeit) und Heinrich Sweers (Diakon)
     Neu eingeführt:                                                                                        Gerda Lichtendonk
     Daniel Hovenga (Ältester mit Schwerpunkt Begleitung
     Jugendarbeit) und Heike Zimmermann (Diakonin)                                                                Wir gedenken ihrer in Dankbarkeit
     Campen/Emden – 20. Juni 2021                                                                                              Der Seniorentreff
     Ausgeschieden:                                                                                          der altreformierten Gemeinde Laar
     Gerd-Udo Heikens Ältester)
     Neu eingeführt:
     Dirk Bleeker (Ältester)
                                                                                                                                  Der Herr ist mein Hirte,
     Uelsen – 27. Juni 2021                                                                                                       mir wird nichts mangeln.
     Ausgeschieden:                                                                                                                             Psalm 23, 1

     Georg Ekelhof, Jan Hindrik Jürries, Heinrich Pastunink
     (alle Älteste), Friedhold Lichtendonk (Jugendältester)                                           In Liebe und großer Dankbarkeit für die vie-
     und Helga Scholte-Eekhoff (Synodeabgeordnete)                                                    len gemeinsamen Jahre nehmen wir Abschied
     Neu eingeführt:                                                                                  von
     Johann Arends, Jörg Ekelhof, Hilda Köttermann
     (alle Älteste) und Thorsten Arends (Jugendältester)                                                    Johann Beekmann
                                                                                                         * 17. Dezember 1929        † 8. Juni 2021
     Hoogstede – 4. Juli 2021
     Ausgeschieden:
                                                                                                                         In stiller Trauer
     Gerlinde Lichtendonk (Diakonin)
                                                                                                                         Deine Etta
     Neu eingeführt:
     Anke Lambers (Diakonin)
                                                                                                                         Jan-Bernd und Johanne
                                                                                                                         mit Jan-Peter und Miljana,
     Veldhausen – 11. Juli 2021                                                                                          Wilko und Johanna,
     Ausgeschieden:                                                                                                      Lena
     Fenni Plescher, Evert Vogel (beide Älteste), Gunda kleine                                                           Matthias und Corinna
     Vennekate (Jugendälteste) und Joachim Greven (Diakon)                                                               mit Max,
     Neu eingeführt:                                                                                                     Maja und Tammo,
     Gesine Lefers, Johanne Leusmann-Moss (beide Älteste),                                                               Jana
     Yvonne Brouwer (Jugendälteste) und Jürgen Diekjakobs                                                                Katja und Uwe
     (Diakon)
                                                                                                                         mit Enya, Madita

                                                                                                      26810 Westoverledingen-Großwolde,
 Der Grenzbote                                                                                        Grüne Straße 7
 erscheint monatlich (letzter Sonntag).
 Herausgeber: Synode der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen
 Redaktion: Pastor Dieter Bouws, Uelsen (db), Pastorin Sylvia van Anken, Wilsum (sva),
 Johann Vogel, Laar (jv)
 Schriftleitung: Pastor Hermann Teunis, Bathorner Diek 3, 49846 Hoogstede, Tel.: 0 59 44 / 15 81,
 E-Mail: grenzbote@altreformiert.de
 August 2021: Pastor Fritz Baarlink, Mühlenstraße 26, 49828 Neuenhaus, Tel.: 0 59 41 / 44 62,         Am 12. Juni 2021 nahm Gott der Herr im
 E-Mail: grenzbote@altreformiert.de
 Bildmaterial: Seite 57 (Maren Beßler/pixelio.de), Seite 58 (Philipps/ÖRBB),
                                                                                                      Alter von 86 Jahren zu sich unsere Mitschwes-
 Seite 59 (Michael Ries/pixelio.de), Seite 61 (Rudolpho Duba/pixelio.de),
 Seite 62/63 (Johann Vogel [4x]), Seite 64 (Martina Wasserloos-Strunk [2x]),
                                                                                                      ter
 Seite 65 (Martina Wasserloos-Strunk; reformiert.de), Seite 66 (Heiko Leupen)
 Redaktionsschluss für die August-Ausgabe: 9. August 2021;
 namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet.
                                                                                                                Gesine Roolfs
 Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang                                                                         geb. Beniermann
 Bezugsgebühren: Der Grenzbote liegt gratis in den Kirchen aus und wird über Kollekten (im
 August) und Spenden finanziert. Zudem wird die jeweilige Ausgabe auf der Homepage der
 Ev.-altreformierten Kirche veröffentlicht (www.altreformiert.de). Interessenten außerhalb der alt-
 reformierten Kirchengemeinden können den Grenzboten gegen Erstattung der Unkosten per Post             Wir gedenken ihrer in Liebe und Dankbarkeit
 beziehen (bitte bei Johann Vogel, Telefon: 0 59 47 / 314 oder E-Mail: vogel-johann@gmx.de melden)
 oder gratis per E-Mail zugestellt bekommen.                                                             Der altreformierte Frauenkreis Uelsen
 Anzeigen: € 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite
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