PFARRBLATT COMBONI MISSIONARE - Synode 2021-2023
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STATIONSKAPLANEI M E S S E N D O R F
PFARRBLATT
COMBONI MISSIONARE
AUSGABE
4/2021
DEZ.- FEBR.
8042 GRAZ, AUTALERSTRASSE 3
Synode 2021-2023
Gemeinschaft Teilhabe Sendung
Liebe Pfarrbewohnerinnen
und Pfarrbewohner!
Wort des Pfarrers
I ch bereite gerade meine Predigt für
Allerheiligen vor.
Praxis der Gemeinde Jesu Christi, die sich
vom Heiligen Geist leiten lässt.
Da fällt mir immer die Geschichte mit dem
kleinen Jungen ein, der mit seiner Mutter ei-
nen Dom besucht und zum ersten Mal alte
E s ist gut, dass das Kirchenjahr nicht zu-
gleich mit dem bürgerlichen Jahr ver-
läuft. Denn so wird die Ungleichzeitigkeit
gotische Glasfenster sieht. Draußen scheint zwischen dem Anspruch Gottes und der
die Sonne, und die Fenster leuchten in den Wirklichkeit der Welt deutlich. Es ist gut,
schönsten Farben. Die Mutter erklärt ihm, dass es einen wohltuenden Unterschied gibt
was es da zu sehen gibt: Viele Gestalten aus zwischen dem, was wir erleben und erleiden
der Bibel und viele Heilige. und dem, was wir erhoffen und sehnsuchts-
Einige Zeit später kommen sie im voll erwarten. Was wäre das für eine Welt,
Religionsunterricht auf die Heiligen zu spre- in der niemand mehr die Stimme der
chen. Ob jemand wisse, was Heilige seien, Hoffnung erheben würde, weil er von einer
fragt der Lehrer. Ja, meldet sich der kleine Bald beginnen wir am ersten Advent das neue anderen Zeitrechnung herkommt.
Junge, ich weiß es: Heilige sind Menschen, Kirchenjahr. Das Kirchenjahr richtet sich
durch die die Sonne scheint. nicht nach den Ereignissen dieser Welt, nicht Gegen Ende eines Jahres mit Corona, voll
Heilige sind Menschen, durch die die Sonne nach der Winter- und Sommersonnwende, von Schrecken, Trauer, Enttäuschung
scheint- durch die es heller wird in unserer nicht nach den Jahreszeiten. Im Advent ge- und Sinnlosigkeit setzt die Kirche den
Welt; die ein wenig Farbe in unser Christsein denkt sie des Sehnens und Wartens der Kontrapunkt der Hoffnung: Jesus Christus,
bringen; die das Evangelium so aufleuchten Jahrtausende auf den verheißenen Retter. der lang ersehnte Messias, ist gekommen, um
lassen, dass wir angesteckt werden. An Weihnachten feiert sie seine Geburt. Es die frohe Botschaft vom Reich Gottes unter
Heilige sind Menschen, durch die die folgt die „Erscheinung vor den Völkern“, die die Menschen zu bringen. In seiner Person ist
Sonne scheint – sie sind die Fenster, durch Taufe, die Vorbereitung auf sein öffentli- es schon da, in unserer Welt und in uns selbst
die das Licht der Botschaft Jesu in unser ches Auftreten im 40-tätigen Fasten in der oft „noch nicht“.
Leben fällt. Das ganze Kirchenjahr hindurch Wüste und als Höhepunkt des liturgischen
erinnert uns die Kirche an solche leuchten- Jahres Gründonnerstag, Karfreitag und Euer Comboni-Missionar und Seelsorger
den Gestalten. Jetzt im November an beson- Ostern. Einsetzung der Eucharistie, Kreuz,
ders viele Bekannte wie den Hl. Martin, die Tod, Auferstehung, Himmelfahrt und die
Hl. Elisabeth, die Hl. Cäcilia, den Hl. Andreas, Geistsendung an Pfingsten. Die Sonntage
im Dezember folgen andere wie der Hl. nach Pfingsten sind liturgische Erinnerung P. Josef Altenburger
Nikolaus usw. als auch liturgische Verdichtung der gelebten
Dreikönigenfenster aus dem 15. Jahrhundert
Glasfenster aus dem Kölner Dom.
2 Dezember 2021 – Februar 2022
INHALT GEMEINSCHAFT
Liebe Pfarrbewohnerinnen
und Pfarrbewohner! 2
Wort des Pfarrers
Gemeinschaft 3
W enn ich heute so an meine frühere
Jugend zurückdenke, und die ist ja
auch schon über 35 Jahre her, stelle ich mir
Verständnis – hinter jedem Ver-
halten steht eine positive Absicht
Ehrlichkeit und Offenheit – das
Nachruf P. Putz 4
immer wieder eine Frage: Was hat mich erwarte ja auch ich mir vom
Ein neues Lesejahr C 6 und die Jugendlichen in meinem Alter da- Anderen
mals dazu gebracht, die sonntäglichen Respekt – als Ausdruck von
Der Synodale Weg 7 Gottesdienste zu besuchen? Auch wenn un-
Drei Aspekte
gesunder Distanz, aber auch von
serer damaliger Dechant Leopold ein rühri- Achtung dem anderen gegen-
Pfarrgemeinderatswahl 2022 8 ger und durchaus engagierter Priester war – über
er war bis kurz vor seinem Tod im Oktober
Achtsamkeit und Präsenz – Ga-
2020 in der Thermenpfarre Loipersdorf tä- ranten für gute Kommunikation
Unterstützung Krankenhaus tig - war er nicht der Magnet für uns. Auch
Matany 9 andere Personen im kirchlichen Dienst, vom
Kapelle Raaba und Lebenspark9 Pastoralassistenten bis zum Mesner waren Das ist erst der Beginn einer Liste, die ich noch
es nicht. lange fortsetzen könnte. Was hier als Basis
Kost Nix Laden 10 Immer wieder komme ich auf das gleiche für zwischenmenschliche Kommunikation
Ergebnis: Es war etwas anderes, warum ausgeführt ist, sollte jedenfalls auch inner-
Sternsingeraktion 2022 11 wir damals noch in Kauf genommen ha- kirchlich gelten. Ein Versuch, hier einen
Mach mit! ben, den ganzen Sonntagsgottesdienst in der Schritt in die Zukunft zu machen, ist der am
Stadtpfarrkirche stehend – teils eng aneinan- 9./10. Oktober 2021 in Rom gestartete welt-
Neues vom Minidienst 11
dergedrängt, weil die Kirche um 9:00 Uhr so weite synodale Weg, den Papst Franziskus als
Aus dem Seelsorgeraum 12 voll war – zu verbringen. Vorbereitung auf die Bischofssynode im Jahr
Gemeinsam unterwegs Es war die Gemeinschaft mit den anderen 2023 gestartet hat.
Unterwegs im Seelsorgeraum 13
St. Christoph und Hohenrain stellen sich vor
Jugendlichen. Die Gespräche vor, manch-
mal auch im, aber jedenfalls nach dem
Gottesdienst, am Kirchplatz noch lange in
D ie Kirche tut gut daran das, was als
Selbstverständlichkeit für menschli-
che Begegnungen gilt, in ihren eigenen
100 Jahre Comboni-Missionare Gruppen Gleichgesinnter stehend, haben Alltag aufzunehmen. Und sie wird dabei um
uns angezogen. Wobei ich nicht missinter- Themen wie Frauen in kirchlichen Ämtern,
in Deutschland 14
pretiert werden möchte: Es ging nicht NUR Umgang mit Geschiedenen, Zölibat, neue
Schwierige, aber auch hoffnungsvolle
Jahre der Zwischenkriegszeit um das Treffen der Freunde. Auch bei uns Formen der Glaubensausübung und viele
Jugendlichen gab es etwas, was ich heute als mehr nicht herumkommen. Aber mindes-
„Gottes-Sehnsucht“ bezeichnen würde. Aber tens genau so wichtig wie diese Themen wä-
Pfarrkalender 16
ganz ehrlich: Das war für uns eben nur ein ren das Beziehen eindeutiger Positionen zum
Teil der Faszination. Aus dieser Gemeinschaft Thema soziale Gerechtigkeit und Bewahrung
Jugendlicher sind einige Freundschaften ent- der Schöpfung, also einfach: Umweltschutz.
standen, die wir heute noch pflegen. Die Kirche würde sich damit viel nä-
Gemeinschaft von Menschen, verbunden her an das Zentrum der jesuanischen
durch und getragen von einem gemeinsa- Botschaften heranbringen. Und dass es in-
men Geist, das ist es, wozu Menschen ge- nerkirchlich sogar Vorreiter gibt, zeigt das
schaffen sind. Der Mensch ist ein soziales Dokument des Katakombenpaktes 2.0, der
Wesen und er ist mit Sicherheit nicht dazu 2019 im Umfeld der Amazonien-Synode von
gemacht, sich virtuelle Gemeinschaften zahlreichen Bischöfen unterzeichnet wurde.
aufzubauen. Das persönliche Gespräch, Details zu diesem Pakt finden Sie unter
die Auseinandersetzung, das gemeinsame https://www.vaticannews.va/de/
Feiern, aber auch Trauern, Hoffen, Bangen vatikan/news/2019-10/synode-
– das ist das Lebenselixier unserer mensch- amazonien-katakombe-pakt-bi-
lichen Seele. schoefe-unterschrift-deutsch.
Wie diese Gemeinschaft gelingen kann? Ich html.
beginne damit, einige Grundlagen für ein
Gelingen von Gemeinschaft vorzuschlagen: Lassen wir die virtuelle Welt hinter uns, ver-
binden wir uns wieder persönlich miteinander
Empathie – positives Mitfühlen und bringen wir uns ein in Gemeinschaften,
mit dem Menschen in seiner die uns tragen. Nur in Gemeinschaft kann der
Situation Mensch gedeihen.
HANNES BAPTIST
Stationskaplanei Messendorf 3
P. Alfred Putz, MCCJ
1938 – 2021
P. Alfred wurde in Graz 1964 zum Priester
geweiht. Dann ging sein Wunsch, in die
Mission auszureisen, schnell in Erfüllung.
sich ständig weiterentwickelt, wurde damals
von Pater Alfred die Fundamente gelegt. Ihm
verdankt das Missionshaus Messendorf seine
Liebe und seinen Einsatz nun der Pastoral in
seiner engeren Heimat Steiermark gewidmet
Vor etwa einem Jahr erhielt Pater Alfred
Er begann seine Missionsarbeit in Peru, heutige Gestalt und Ausstrahlung. Es war die Diagnose, dass er an einem bösartigen
in Huánuco, einer Stadt in den peruani- schon damals das Anliegen der Comboni Krebs erkrankt war. Er erlebte diese Zeit
schen Anden auf 1900 m unter einfachsten Missionare neue pastorale Erfahrungen der bewusst und gefasst, eingebettet in seine
Verhältnissen. Weltkirche in die Heimatkirche einzubringen. Hausgemeinschaft und liebevoll umsorgt
Nach 7 Jahren kam er zurück und über- und gepflegt von Menschen, die ihn bis zum
nahm die Leitung des damaligen Hauses in 1990 reiste P. Alfred noch einmal zu ei- Schluss begleiteten. Er war sehr froh und
Unterpremstätten, und versuchte eine neue nem Missionseinsatz nach Peru, diesmal dankbar, dass er seine letzten Lebensmonate
Sicht der Weltmission zu vermitteln, die nach Arequipa, in die zweitgrößte Stadt des inmitten seiner Mitbrüder verbringen
durch das 2. Vatikanische Konzil vorgegeben Landes . konnte, die ihm vertraut waren. Er starb am
war. 9. September 2021.
Im Jahr 1982 plante der Orden der Comboni „Um wirklich den Armen nahe zu sein,
Missionare einen Neubau hier in Messendorf .
Hier begann unter seiner Leitung der Aufbau
einer lebendigen Gottesdienstgemeinde mit
muss man Freunde unter den Armen ha-
ben und das bedeutet, ihr Leben mit ihnen
zu teilen“, hat der bekannte peruanische
A m 14. September haben ihm viele
Menschen, mit denen er über Jahre als
Seelsorger unterwegs war, in einem vom
Jungschar- und Jugendarbeit, mit dem Befreiungstheologe Gustavo Gutiérrez ein- Diözesanbischof geleiteten Gottesdienst mit
Missionskreis und anderen Gruppen, mit ei- mal bekannt. bewegenden Worten, Texten und Liedern ih-
ner lebendigen und anspruchsvoll gestalteten ren Dank ausgedrückt. Pater Alfred wurde
Liturgie. Für vieles, was an pfarrlichem Leben 1997 kehrte Pater Alfred endgültig in die im Familiengrab der Comboni-Missionare in
in Messendorf bis heute zu spüren ist und Heimat zurück. Bis zu seinem Tod hat er seine Graz St. Peter beerdigt.
FOTOS: JOSEF KAUFMANN
50 Jahre Priesterjubiläum 2014
4 Dezember 2021 – Februar 2022
Ein Auszug von Sandra Baptist beim Messendorfer darf ich dir danke sagen für Eine Auszug beim Requiem von Hans Peter
Requiem: diese schönen gemeinsamen Stunden für Tscheppe von Autal:
Lieber P. Alfred ! die gemeinsame Lebenszeit. In unserer gemeinsamen Verantwortung für
Menschen treten in unser Leben und beglei- Für viele von uns war und ist das die Kirche in Autal, versuchte er uns immer
ten uns eine Weile. Missionshaus und die Pfarre Heimat. die Angst vor der Zukunft zu nehmen. Denn
Einige bleiben für immer, denn sie hinter- Wie du in Peru warst, hat dich eine Gruppe auch in der pfarrlichen Tätigkeit geht so
lassen Spuren in unseren Herzen. Messendorfer besucht, du warst für sie, und manches im Laufe der Zeit verloren – nichts
Lieber Alfred, was wäre Messendorf ohne für viele von uns, Teil der Familie – oder ist beständig. Er ermutigte uns immer,
Dich und was wären wir Messendorfer ohne anders gesagt, wir sind Teil der Comboni- dies zu akzeptieren und auch loszulassen,
dich. Du hast das Leben von vielen von uns Familie, durch dich und durch deine gleichzeitig stärkte er in uns den Glauben an
geprägt dafür darf ich dir im Namen der Mitbrüder. die Zukunft, denn durch Gottes Geist wer-
Pfarre Danke sagen. Danke dir und auch allen Combonis. Dieser den neue Dinge hervorkommen und wach-
Viele von uns können sich noch ganz ge- Zusammenhalt war auch in deinen letz- sen. Wir dürfen dies nur nicht durch einen
nau erinnern an den ersten Jungschar- ten Lebensmonaten und Wochen ganz beständigen Blick zurück auf Vergangenes
Ausflug nach Unterpremstätten, wir durften stark zu spüren. Es hat sich ein Team aus übersehen und am Gedeihen hindern. Er
dich kennenlernen und viele gemeinsame der Pfarre gebildet, das gemeinsam mit war nicht starr in seinen Ansichten oder
Stunden folgten: ambulantem- und mobilem Fachpersonal Wirken, er ließ sich formen und so hat er
Ganz egal ob bei Jungscharlagern, Musik- dich durch diesen Lebensabschnitt beglei- auch uns geformt
lagern, Missionskreisen, Pfarrfesten im tet hat. Mich haben so viele Menschen an- Wir beten zu Gott, das er Pater Alfred al-
Pfarrgemeindeleben. Du warst immer mit gesprochen und mir erzählt, dass du ihr les Gute vergelte, das er für uns als treuer
uns und bei uns. Danke dass du uns beglei- Kind getauft hast, oder sie getraut oder das Wegbegleiter getan hat, dass Gott nun seine
tet hast. Begräbnis ihrer Liebsten so schön gestaltet Überzeugung erfülle und ihn wandle - ja
hast, du warst bei ganz wichtig und prägen- verwandle - in das neue, ewige Leben!
An deinem 50 er z.B. haben wir, die damalige den Weggabelungen in unserem Leben ein
Jugendgruppe, in der Missionshausküche Begleiter, ein guter Hirte. Ein herzliches Vergelt´s Gott von deinen
für dich eine riesige Topfentorte gebacken . Im Namen aller Messendorfer danke ich dir Messendorfern und Autalern!
Wir haben viele gemeinsame Feste ge- für diese Begleitung.
feiert und wir sind ein Stück des Lebens Danke dass du da warst, du hast in unseren RUHE IN FRIEDEN!
gemeinsam gegangen. Im Namen aller Herzen Spuren hinterlassen.
Ein sehr persönliches Danke an P. Alfred von Isolde Bachler
Eine Bemerkung einer lieben Freundin hat mich nachdenklich gemacht: ich
beneide euch für eure Freundschaft mit Priestern.
Was ist da besonderes daran?
Ja, wir haben P. Alfred schon vor 40 Jahren beim Neubau des Missionshauses
kennengelernt. Ich erinnere mich an ein bewegendes Eröffnungsfest für
das neue Haus, Comboni Brüder, -Patres und -Schwestern aus der ganzen
Welt waren als Gäste da. Gemeinsame Pilgerwanderungen nach Mariazell,
viele Ausflugsfahrten, (nach Italien, Portugal uvm) haben uns als große
Pfarrfamilie einander sehr nahegebracht. Bei P. Alfreds zweitem Einsatz in
Peru hatten Adi und ich mit Sepp und Angelika Kaufmann die Gelegenheit,
ihn in seinem Missionsgebiet in Peru für einige Wochen zu besuchen. Er
wurde mit dem Aufbau der neuen Pfarrei „El Buen Pastor“ am äußersten
Stadtrand von Arequipa beauftragt. Wir haben damals in Messendorf eine
Selbstbesteuerungsgruppe gegründet und P. Alfred 7 Jahre regelmäßig Geld
geschickt (denn nur Gott kann Wunder wirken, aber wir können die 5 Brote
und 2 Fische bringen) und damit mitgeholfen, in Arequipa in seiner Pfarrei
aus einem Slum eine funktionierende Gemeinde zu machen.
Unvergesslich sind mir die leuchtenden und dankbaren Augen der Kinder
und vieler Menschen die ihm begegnet sind. Aber besonders gespürt und be-
wegt haben wir bei diesem Besuch erfahren: es ist schon ein anderes, bald
wieder heimzukommen, in unsere sichere Heimat, oder sich für ein jahrelan-
ges Leben unter sehr einfachen und unsicheren Umständen zu entscheiden.
P. Alfred hat uns die Augen geöffnet, was Leben teilen und Christ sein in
letzter Konsequenz bedeutet.
Stationskaplanei Messendorf 5
Ein neues Lesejahr C
Das Zeugnis des Lukas
Er überliefert uns eine Reihe von Zöllnern und Sündern. Hier zeigt sich
Perlen, die das gottesdienstliche Leben der Messias aus der Stadt Davids wahrhaft
und Feiern der Kirche und viele Formen als Retter. Das Magnifikat singt da-
der Volksfrömmigkeit entscheidend ge- von, dass Gott hier und jetzt, und zu jeder
prägt haben. Könnten wir uns heute das Zeit, Partei ergreift für die Schwachen
Weihnachtsfest vorstellen ohne die und Erniedrigten.
Kindheitsgeschichte? Auch für die ▶ Lukas der Evangelist der Reichen:
Verehrung der Gottesmutter ist der ent- Nachfolge und Besitzverzicht gehören zu-
scheidende Grundstein gelegt (siehe Bild: sammen (18,25)
Lukas als Maler). Die großen Lobgesänge
des Zacharias und Mariens hat die Kirche ▶ Der Evangelist des Gebets: Jesus betet und
seit Jahrhunderten zu ihrem eigenen Gebet lehrt beten. So wird die engste Verbindung
gemacht – in der Laudes und der Vesper zwischen Jesus und Gott hervorgehoben.
bilden sie den Höhepunkt der preisenden Jesus erfährt Führung und Geleit durch
Verehrung des Schöpfers und Erlösers, der uns den Leben-schaffenden Geist von Anfang
Menschen ganz in sein Leben hineinnimmt. an. Diese Erfahrung darf auch die Ge-
meinde auf ihrem Weg machen.
Aber auch an das Gleichnis vom ver-
„Nun habe auch ich mich entschlos- lorenen Sohn dürfen wir denken, an die ▶ Lukas, der Arzt: So hat ihn die kirchliche
sen, allem von Grund auf sorgfältig Begegnung mit dem Zöllner Zachäus, an Tradition gesehen, weil er auf das heilende
nachzugehen“ (Apg 1,3) die hintergründige Geschichte vom Gang Handeln Jesu besonders Wert legt.
Wer ist dieser Lukas? Was zeichnet nach Emaus – es sind wirklich Perlen, auf
sein Evangelium aus? die wir nicht verzichten möchten. P. JOSEF ALTENBURGER
Dem Verfasser des dritten Evangeliums Eine Fülle von Zuschreibungen
verdanken wir auch eine weitere erzäh- hat der dritte Evangelist auf sich gezogen:
Unser Evangelienbuch
lende Schrift des Neuen Testaments, die
Apostelgeschichte. Hier wie dort will ▶ Lukas der Maler und erste Marien-
der Autor verlässlich den erstaunlichen, verehrer: Mehr als in den anderen Das rote
ja wundersamen Weg aufzeigen, den die Schriften des Neues Testament Buch, das
Heilsbotschaft des jüdischen Messias begegnet uns Maria einer der
Jesus von den kleinen Orten Nazareth und in seinem Evangelium. Zelebran-
Bethlehem aus ins große und mächtige Rom In der Kindheitsgeschichte (1-2) ist ihre ten am
genommen hat. Ins Herz der Heidenwelt. Ein Zustimmung vorbildlich in ihrer Berufung Beginn der
großartiger Versuch zu erzählen wie es zur und ihrem Glauben (Hörbereitschaft und Messe zum
Kirche aus Juden und Heiden kam, dass die- Mit-leiden). Am Ende finden wir sie im Altar bringt,
ser Weg vom „Heiligen Geist“ geführt war Kreis der österlichen, betenden Gemeinde ist unser Evan-
und dass bei all dem Kontinuität mit Israel (Apg 1,12-14). Sie gehört von Anfang an gelienbuch.
waltet. zur Kirche. An ihr dürfen wir ablesen, Von P. Sepp Altenburger angeregt,
wozu auch wir berufen sind. werden Gottesdienstbesucher dazu
Das Evangelium ist zwischen 80 und 90 eingeladen das Evangelium des fol-
n.Chr. entstanden. Lukas selbst bleibt ein ▶ Lukas, der Evangelist der Armen, der genden Sonntags in dieses Buch
Unbekannter, er schreibt nach der Zerstörung Wert legt auf Jesu Wirken in „Tat und zu schreiben. Am 1. Adventsonntag
der Stadt und des Tempels im Jahr 70. Lukas Wort“ (24,19), in der Hinwendung zu beginnt nun das neue Kirchenjahr,
war ein Mann aus dem Heidentum, der das den Kleinen, den Niedrigen, den Armen, Lesejahr C mit dem Evangelisten
Judentum als seine wahre geistlich Heimat Hungernden, Trauernden, Verfolgten Lukas.
entdeckt hatte. Es ist möglich, dass seine bei- (6,20-22), zu Frauen (8,1-3;13,10-17), zu SENTA HOLASEK
den Schriften in Rom geschrieben wurden.
6 Dezember 2021 – Februar 2022
Der Synodale Weg
Synode
Gemeinschaft 20 21
Teilhabe 20 23
Sendung
Für eine synodale Kirche
Gemeinschaft Teilhabe Sendung
„Die Welt, in der wir leben und die
in all ihrer Widersprüchlichkeit
I m Monat Oktober hat der von Papst
Franziskus ausgerufene weltweite syno-
dale Prozess hin zur Bischofssynode 2023
folgten die Eröffnungen in den Ortskirchen
(auch bei uns in Graz – siehe Sonntagsblatt
und Internet).
zu lieben und zu dienen wir be- seinen Anfang genommen. Damit will der
rufen sind, verlangt von der Papst mit der gesamten Kirche diesen Weg Synodalität (syn-hodos) bedeutet ein ge-
Kirche eine Steigerung ih- beschreiten. Die Beratungen sollten der gan- meinsames Vorangehen der Kirche als Volk
res Zusammenwirkens in allen zen Kirche helfen „durch greifbare Erfahrung Gottes auf dem Weg, der ein klares Ziel benö-
Bereichen ihrer Sendung. Genau der Synodalität“ zusammenzuwachsen. tigt. Es wird wesentlich durch die Methode
dieser Weg der Synodalität Ein kirchliches Abenteuer, bei dem die (met-hodos = der Weg zu etwas hin) mitbe-
ist das, was Gott sich von der Beteiligung jedes einzelnen wertvoll sei. stimmt. Wie die Emausjünger, die sich vom
Kirche des dritten Jahrtausends Aus drei Phasen soll der Prozess bestehen: ei- Ort der Offenbarung und der Gemeinschaft
erwartet.“ ner diözesanen, einer kontinentalen und ei- entfernt hatten, am Ende des Weges Christus
(Papst Franziskus) ner weltkirchlichen. Am 9./10. Oktober 2021 begegnen, ist das Ziel die Evangelisierung,
war in Rom der Auftakt, eine Woche später die Christusbegegnung.
Drei Aspekte
1. Wahrnehmen, Zuhören: 3. Praktische Umsetzung/Handeln:
Wahrnehmen (Hören) , Interpretieren Auf dem Weg legt Jesus den Jüngern
Die Synodalität beginnt im Hinhören
(Urteilen), Wählen (Handeln) ein- den Sinn der Schriften dar und gibt
auf das ganze Volk Gottes, wie es
zuüben und so die Formen der sich im Brechen des Brotes dar. In
das vom Papst zitierte altkirchliche
Partizipation (Teilnahme) zu stärken. der alten Kirche galt die Annahme
Prinzip zum Ausdruck bringt: „Was
Diese Haltung muss in einem kon- der Synodenbeschlüsse durch das
alle angeht, muss von allen bespro-
kreten synodalen Leben in unseren Volk als ein Zeichen des Wirkens des
chen werden“. (Ich verweise auf die
Pfarren und Diözesen Ausdruck fin- Geistes. Diese Tradition wurde z.B.
Homepage bzw. Sonntagsblatt der
den. Sie gründet in der Überzeugung, in der Jugendsynode aufgegriffen in
Diözese unter „synodaler Weg“).
dass Gott in der Geschichte, in den einem Treffen mit den Jugendlichen
Bitte füllt den Fragebogen aus!
Ereignissen des Lebens, in den aus aller Welt durchgeführt, um so
Personen, denen der Mensch begeg- zum konkreten Handeln zu kommen.
2. Geistliche Unterscheidung:
net, am Werk ist. So gilt es, die Zeit,
Das Mitgehen Jesu auf dem Weg nach
in die wir gestellt sind, zu lieben. Nur
Emmaus ist ein Urbild der geistlichen
der liebende Blick wird etwas verän-
Begleitung und Unterscheidung. Auf
dern. Das setzt eine innere Offenheit
allen kirchlichen Ebenen und in allen
voraus und ermutigt als Gegenstück
unseren Strukturen gilt es, den
die freimütige Rede (Parrhesia).
Dreischritt der Unterscheidung –
Dieser Prozess ist kein Selbstzweck, son- arbeitern umgesetzt würde, wobei der Rest Also eine Einladung an uns alle uns da-
dern soll ein Kanal der Kirche werden, des gläubigen Volkes nur Empfänger ih- für einzusetzen! Vielleicht könnten
der mehr und mehr der Evangelisierung res Handelns wäre (EG 120). Nur unter wir zu einer kleinen Pfarrsynode da-
dient. Jeder Getaufte ist aktiver Träger der Teilnahme des ganzen Volkes Gottes ist die- für im Laufe des neuen Kirchenjahres
Evangelisierung, und es wäre unangemessen, ser Weg denkbar. einladen?
wenn er nur von dafür qualifizierten Mit-
P. SEPP ALTENBURGER
Stationskaplanei Messendorf 7
Ein wichtiger Aspekt des neuen Modells
Am 20. März 2022 sind Liturgie – liturgische ist, dass sich niemand auf Dauer zu die-
österreichweit 4,5 Mil- Vorbereitung besonderer sen Diensten verpflichtet. Wer mitmacht,
lionen Katholik*innen Feste im Jahreskreis ist willkommen, wenn es einmal nicht geht,
dann vielleicht wieder beim nächsten Mal.
wieder aufgerufen, ihre Kinderliturgie – liturgi- Auch ein Wechsel innerhalb der Kreise ist
Vertretungen, die sog. sche Vorbereitung von möglich, ebenso, wie sich bei mehreren
Kreisen zu engagieren – je nach persönlicher
Pfarrgemeinderäte, zu Kindergottesdiensten
Möglichkeit.
wählen.
Musik – zuständig für die Letztlich ist zu erwähnen, dass aus die-
D ie Wahl kommt nicht zur Unzeit, aber
jedenfalls in einer gesellschaftlich und
kirchlich herausfordernden, um nicht zu sa-
musikalische Umrahmung von
kirchlichen Festen
sen Kreisen die zentralen Funktionen des
Pfarrgemeinderates gewählt werden, wie
PGR-Vorsitzende*r, Schriftführer*in und
gen, schwierigen Situation. der Wirtschaftsrat. Da für diese Funktionen
Sternsinger – Organisation
eine gewisse Kontinuität notwendig ist, soll-
Denken wir nur an die großen Fragen der und Abwicklung der
Dreikönigsaktion
ten diese Dienste von Personen übernom-
Zeit: Der Bogen spannt sich vom Schutz und men werden, die diese Aufgabe länger, am
Erhaltung der Schöpfung über die Themen besten für einige Jahre, übernehmen möch-
der Laien- und Frauenordination, den Zölibat Pfarrfest – Organisation und ten. Es wird aber auch möglich sein, diese
und wiederverheiratete Geschiedene bis Abwicklung des jährlichen Funktionen weiterzugeben.
hin zu Missbrauchsfällen in kirchlichen Pfarrfestes
Einrichtungen. Wenn sich auch beim erst- Wir rufen Sie, liebe*r Leser*in, und möchten
genannten Thema noch viele Katholik*innen Sie ganz persönlich fragen:
Mission – Bildungsver-
engagieren und einbringen würden, fällt es
immer mehr Menschen zunehmend schwer, anstaltungen und inhaltliche
Können Sie sich vorstellen, an einem
Arbeit rund um Mission
„ihrer“ Kirche die Treue zu halten, geschweige der oben genannten Kreise mitzuar-
denn, sich persönlich einzubringen. Daneben beiten und vielleicht sogar eine der
sind individuelles Freiheitsstreben und der Liturgische Dienste zentralen Funktionen für eine Zeit zu
Wusch nach Unabhängigkeit Gründe dafür, – wie Ministranten-, übernehmen?
sich nicht mehr für 5 Jahr in, bzw. an einen Mesner-, Lektoren- oder
Pfarrgemeinderat binden zu lassen. Kommuniondienste Dann melden Sie sich bitte in jedem Fall bei
Pater Josef Altenburger oder bei der aktuel-
So hat sich der Pfarrgemeinderat Messendorf Öffentlichkeitsarbeit – zustän- len PGR-Vorsitzenden Sandra Baptist (0676
dazu entschlossen, vom althergebrachten dig für Pfarrblatt und elektro- 848973400). Wir freuen uns auf jede ein-
Wahlsystem Abstand zu nehmen und, ähn- nische Medien zelne Stunde, die Sie am Pfarrleben mitwir-
lich wie die Pfarre Autal, auf ein System von ken möchten.
Arbeitskreisen zu setzen. In diesen offenen
Kreisen, in denen prinzipiell JEDE*R will- Link zur PGR-Wahl:
kommen ist, werden die Dienste aufgeteilt https://www.katholische-kirche-
und übernommen, die für ein Pfarrleben not- steiermark.at/portal/pfarren/
wendig sind: pfarrgemeinderat
HANNES BAPTIST
8 Dezember 2021 – Februar 2022
Kapelle Raaba und Lebenspark
Erntedankfest im Pflegezentrum am Jandlweg
Gedenkfeier in Raaba
Nach zweimaliger Terminverschiebung konnten wir endlich am die Bewohner fröhlich sind, wie sie mitfeiern, die heilige Kommunion
Mittwoch, dem 20. 10., dem schönsten Tag der Woche, unser empfangen und beim Weggehen sagen „Danke, jetzt habe ich wieder
Erntedankfest feiern. Kraft getankt für die nächste Zeit“.
Schon das Einladungsplakat war diesmal besonders gestaltet – eine
geöffnete Rosskastanie in Herzform – schmückte das Plakat.
Zu Mittag schon richtete ich den Sechseck-Pavillon im Park ernte-
Gedenkfeier
dankmäßig mit Erntekrone, Obst- und Gemüsekörberl und einen Am 30. 10. fand vor der Kapelle in Raaba eine Wortgottesfeier im
Korb mit bunten Blättern, Zweige mit herbstlich gefärbten Blättern Gedenken an die Verstorbenen dieses Jahres statt.
und Früchte vom Eichenbaum und ein Körberl mit selbstgebackenen Gemeinsam mit dem ÖKB Grambach-Hausmannstätten-Vasoldsberg,
Weckerln. Die Erntekrone in Messendorf wurde wieder von Waltraud umrahmt von einem Bläsersextett des Musikvereines Raaba-
Sauer gestaltet. Dafür ein herzliches Dankeschön. Grambach, gestalteten wir diese schlichte Feier. Im Rahmen dieser
Neugierig und frohgestimmt kamen die Bewohnerinnen und Feier wurde vor den Gedenktafeln ein Kranz niedergelegt.
Bewohner von beiden Häusern – aus eigener Kraft oder von
Mitarbeitern begleitet – herbei und setzten sich rund um die Wir danken allen Beteiligten, dass diese festliche Gestaltung möglich
Erntekrone und den Altartisch. Nach der persönlichen Begrüßung gemacht wurde und dass diese Gedenkfeier in diesem Rahmen wieder
durch Pater Sepp, feierten wir Gottesdienst. Es ist berührend, wenn ins Leben gerufen wurde.
ROSEMARIE KRISPER
Wo das Evangelium eingepflanzt wird, wird
es die Herzen der Menschen verwandeln“ (Daniel Comboni)
Weihnachten – Frohe Weihnachten durch die verwan- der Gemeinde, von Selbsthilfegruppen und
delnde Liebe Gottes. Freunden, vom Vorstand und der Leitung
worauf es Am 28. 11. wurden Kuverts ausgeteilt mit des Krankenhauses. Es gibt viele Fotos aus
ankommt, wenn der Bitte um eine Spende. Statt der Aktion der Umgebung und aus der Anfangszeit des
das Evangelium „Weihnacht im Schuhkarton“ bitten wir um Krankenhauses.
ankommt: Nicht
der Mensch ist
Unterstützung für die bedürftigen Kinder im
Krankenhaus Matany.
Aus der Festschrift zur 50 Jahrfeier des
D ankbarkeit erfüllt unsere Herzen an
diesem Tag des Jubiläums gegen-
über all jenen, die ihre tägliche Arbeit mit
das Maß aller Dinge, son- Krankenhauses Matany: Freude und Enthusiasmus verrichten, al-
len, die unsere Aktivitäten unterstützen,
dern die Liebe. Die Liebe, Das Krankenhaus Matany ist wie die Sonne unseren WohltäterInnen und FörderInnen,
die alles miteinander teilen am Morgen, die die Dunkelheit vertreibt der Regierung von Uganda und verschiede-
lässt. Die Liebe, die jede und und Licht in das Leben derer bringt, die nen Organisationen. Wir danken unseren
Schmerzen, Wunden oder Fieber haben, die Lieferanten und vor allem denjenigen, die
jeden willkommen heißt; wenig Kraft haben aufgrund von Krankheit die Gesundheitsdienste des Krankenhauses
ein Liebe, die auch die welt- oder Hunger. in Anspruch nehmen und unserem Wunsch
weite Not sieht, die bis ins vertrauen, ihnen mit höchster Sorgfalt,
Matany-Hospital in Uganda In unserer Festschrift (auf Englisch) fin- Professionalität und Respekt zu begeg-
den Sie eine kurze Geschichte des nen. Über allem steht das Gefühl, dass das
reicht und „Licht und Leben“ Krankenhauses, interessante Botschaften Matany Hospital ein Geschenk Gottes ist.
bringt. von unseren Kirchenleitern, von Mitgliedern
SENTA HOLASEK
Stationskaplanei Messendorf 9
Kostnix-Laden Hart bei Graz
Pachern Hauptstraße 88
Mitnehmen, was sie wirklich brauchen und bringen, was sie nicht mehr benötigen –
saisonale Ware in beschränkter Menge,
Kostnix- Kostnix-Digi Kostnix-
Repair, HelpCorner, Workshop
jeden ersten Samstag im Monat, jeden dritten Samstag,
9.00 – 12.00 Uhr Basteln for future, jeden dritten
9.00 – 12.00 Uhr
Mittwoch im Monat,
Gemeinsame Reparaturen von de- Computer/Tablet und Smartphone. 16.00 – 17.30 Uhr
fekten handlichen elektrischen Grundeinstellungen und Hand-
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10 September - November 2021Sternsingeraktion 2022
Die Heiligen Drei Könige wünschen
allen Menschen im Pfarrgebiet
ein segensreiches neues Jahr.
Ihre Spende wird zum Segen für
Mitmenschen in Afrika, Asien und
Lateinamerika.
W ie schon im Vorjahr steht auch heuer
wieder die Sternsingeraktion der
Katholischen Jungschar selbst unter einem
Die ersten Eckdaten für die Sternsingeraktion
2022 sind bereits festgelegt und werden sein:
Personen wohnen, Herzlichen
die aus Alters-
Dank! oder
Gesundheitsgründen zu den öffentlichen
Terminen nicht kommen können. Über
schlechten Stern. Noch immer beschäftigen ▶ Die Sternsinger werden auf Routen durch den Modus der Reservierung werden wir
uns Angst und Sorge rund um das grassie- das Pfarrgebiet wandern und an ver- ebenfalls über die oben bereits genannten
rende Virus. In unserer Pfarre kommt noch schieden Orten und Plätzen wie Wege informieren.
dazu, dass Martin Hollensteiner, der in Kapellen, vor Geschäften oder öffent-
den letzten 10 Jahren für die Durchführung lichen Gebäuden die fröhliche Kunde Die Kinder und Jugendlichen, die als
der Aktion zuständig war, sein Amt nieder- verbreiten und um Spenden bitten. Sternsinger an der Aktion teilnehmen wol-
gelegt hat. Wir danken Martin im Namen len, werden über den Termin der ersten
aller Pfarrmitglieder aber auch im Namen ▶ Die genaue Route, damit die einzelnen Probe rechtzeitig informiert. Die Sternsinger
des Pfarrgemeinderates ganz herzlich für Stationen und die genauen Uhrzeiten wer- werden jedenfalls an den gewohnten Tagen
seine Mitarbeit und Unterstützung. den in den Gottesdiensten, per Aushang 27.12. und 28.12.2021 Spenden für die ver-
Doch auch wenn der Stern schlecht leuch- und über elektronische Medien (https:// schiedenen Unterstützungsprojekte sam-
tet, er leuchtet! So wurde in der letzten www.messendorf.at, WhatsApp und meln.
Pfarrgemeinderatssitzung vereinbart, dass Facebook) bekannt gegeben.
sich ein neues Sternsinger-Team rund um Nähere Infos über die
Monika Letonja und Cäcilia Lagger bilden ▶ Darüber hinaus wird es die Möglichkeit Sternsingeraktion
wird. Auch Rosemarie Krisper und Andrea geben, Termine bei den Sternsingern für gibt es unter
Marterer haben spontan ihre Hilfe angebo- einen Besuche zu Hause zu reservieren. https://www.dka.at/.
ten, wofür ihnen schon jetzt ein großer Dank Allerdings werden sich die Sternsinger
gebührt. auf Häuser beschränken, in denen HANNES BAPTIST
Neues vom Minidienst
Wichtige rund ums Ministrieren Und natürlich schaut auch
gelernt hast und in einer Gottesdienst-
Feier offiziell als neuer Ministrant / neue
ein Heiliger auf die Minis-
Ministrantin begrüßt und aufgenom- trantInnen
men wurdest.
Damit du als Ministrant im Gottesdienst er- Er heißt Tarcisius und war selber Akolyth
kenntlich bist, erhältst du bei der Aufnahme (eine alte Bezeichnung für Ministrant) oder
FOTO: OPERN FOTO
in den Dienst dein eigenes Gewand, eine Diakon. Der Name „Tarcisius“ heißt übersetzt
weiße Albe und ein Zingulum (Gürtel) in der „Der Mutige“, weil der kleine Tarcisius in der
jeweiligen liturgischen Farbe. christlichen Gemeinde Roms für seinen Mut
sehr bekannt war.
Frau Christine Golds (Pastoralpraktikantin) hat Ministranten gibt es Er lebte in Rom im 3. Jahrhundert und wurde
dankenswerterweise die Leitung unserer Minis schon lange vermutlich am 15. August des Jahres 257 ge-
übernommen. tötet, als er sich weigerte, rumpöbelnden
Den Ministrantendienst gibt es schon Römern das eucharistische Brot zu geben.
seit etwa dem 8. Jahrhundert. Erst im 20. Er zählt also zu den Märtyrern, also jemand,
Am 5. 12., dem 2. Adventsonntag, werden Jahrhundert entwickelte sich dieser Dienst der seinen Glauben mit dem Leben bezahlte.
unsere neuen Minis und Christine Golds im zu seiner heutigen Form. Sein Grab befindet sich in der Calixtus-
Gottesdienst vorgestellt. Das Zweite Vatikanische Konzil wertete den Katakombe in Rom.
Dienst weiter auf und sagte: Ministranten Dargestellt wird er meist mit Palme, Steinen
Du hast dich zum Minis- üben „einen wahrhaft liturgischen Dienst“ und Hostie.
aus. So sind Ministranten heute nicht nur Weil Tarcisius im Dienst für seine
trantendienst gemeldet? Assistenten des Priesters, sondern eigen- Gemeinde starb, gilt er als Schutzheiliger
Ministrant oder Ministrantin sein kannst ständige liturgische Dienste. Seit 1994 sind der Ministranten, Akolythen und der
du, wenn du getauft bist, bereits bei der nun offiziell auch Mädchen zum Altardienst Arbeiter. Außerdem ist er auch Patron der
Erstkommunion gewesen bist, alles zugelassen. Erstkommunionkinder
SENTA HOLASEK
Stationskaplanei Messendorf 11Aus dem Seelsorgeraum
Gemeinsam unterwegs
Liebe Pfarrbevölkerung!
P apst Franziskus wird nicht müde, uns
die Gemeinschaft besonders ans Herz
zu legen. So betont er: „Dazu sind wir be-
Oder aber jemand weiß eine andere Person,
die sich gerne im Pfarrgemeinderat enga-
gieren möchte oder einfach Interesse dafür
rufen: zur Einheit, zur Gemeinschaft, zur zeigt. Zögern Sie in diesem Fall nicht, mich
Geschwisterlichkeit, die entsteht, wenn wir oder jemanden vom Team zu kontaktieren.
uns von der einen Liebe Gottes umarmt füh- Jede Person ist wertvoll in dem, was sie aus-
len.“ Es sind dies Worte, die der Papst in sei- macht, und so auch ein Geschenk mit dem,
ner Ansprache anlässlich der Eröffnung der was sie für die anderen Menschen in der
Es gibt die verschiedensten weltweiten Synode gefunden hat. Mit dieser Pfarre einbringen möchte. Dies wiederum
Möglichkeiten, wie Men- Synode ist der Kirche eine Möglichkeit ge- lässt uns immer wieder aufs Neue die bestär-
schenkt, dass alle Christinnen und Christen kende Erfahrung machen, dass wir gemein-
schen gemeinsam unter- kraft ihrer Taufe aktiv am Leben der Kirche sam unterwegs sind.
wegs sein können. Es kann teilhaben können. Und das Zukunftsbild,
damit beginnen, zusammen dem wir uns als Kirche in der Steiermark ver-
pflichtet wissen, sagt es in ähnlichen Worten: Eine einzigartige Weise, wie wir gemeinsam
mit einer eigentlich frem- „Die Trägerinnen und Träger des Lebens und unterwegs sind und es immer neu lernen kön-
den Person etwa auf der Wirkens der Kirche sind die Menschen vor nen, ist in der Familie begründet. Die Familie
Ort aufgrund von Taufe und Firmung.“ ist eine Keimzelle der Gesellschaft und so
Straße ein Stück des We- ein Ort, der uns immer wieder Geborgenheit
ges gemeinsam zu gehen. schenkt. Zugleich aber ist sie auch jener Ort,
Genauso kann es aber sein, Als Pfarrer freut es mich ganz besonders, der uns immer wieder auf eine Aufgabe ver-
dass es in unserem Seelsorgeraum nicht we- weist, die wir anderen Menschen zuliebe, so-
dass eine jahrelange nige konkrete Beispiele gibt, wie diese aktive gar zum Wohle der Gesellschaft, überneh-
Freundschaft der Grund Beteiligung und Teilhabe in unseren Pfarren men können. In der vorliegenden Ausgabe
bereits vorbildlich gelebt werden. Dabei des Pfarrblatts von St. Peter wird das Thema
dafür ist, gemeinsam im denke ich an die in den einzelnen Pfarren ei- der Familie auch einen besonderen Platz
Leben unterwegs zu sein. nander abwechselnden Wort-Gottes-Feiern, bekommen.
Ob es nun nur ein zufäl- aber auch an die regelmäßige Gestaltung und
Feier des Abendlobs an den Samstagabenden
liger, kurzer gemeinsamer
Weg sein mag, oder aber
in St. Peter. Dankbar bin ich, dass sechs
Personen in unserer Pfarre die Ausbildung
zur Leitung der Wort-Gottes-Feiern abge-
A bschließend möchte ich meinen Dank
an jede und jeden aussprechen, die das
Leben in unseren Pfarren mittragen, die sel-
ein viel längerer, beab- schlossen haben. Damit geben sie ein wert- ber dafür leben, dass Gemeinschaft erfahr-
sichtigter Weg: so gut wie volles Zeugnis von einer Kirche, die davon bar wird, dass wir ein Stück des Weges ge-
immer haben wir dabei lebt, dass sich in ihr Menschen mit ihren meinsam unterwegs sind. Dieser Dank sei
Begabungen engagieren und das zur Freude auch von meinen Wünschen für eine beson-
ein Ziel vor Augen, das wir vieler anderer. ders gesegnete Adventzeit begleitet. Möge
erreichen möchten. Wo wir der, auf dessen Geburt hin wir wieder voller
Erwartung sind, derjenige sein, der gemein-
uns nicht allein, sondern in Im März 2022 findet die nächste sam mit uns unterwegs ist!
einer Gemeinschaft auf- Pfarrgemeinderatswahl österreichweit statt.
machen, können wir das Vielleicht gibt es die eine oder den anderen, Ihr Pfarrer Stefan Ulz
die oder der gerade jetzt den Wunsch ver-
Ziel oftmals schneller und spürt, in diesem Gremium mitzuarbeiten und
sicherer erreichen. so das Leben in der Pfarre mitzugestalten.
12 Dezember 2021 – Februar 2022Unterwegs im Seelsorgeraum
-
ST. CHRISTOPH
Unterwegs im In St. Christoph in Thondorf fand 2019 das Startfest
für den neuen Seelsorgeraum Graz-Südost statt. Die
Seelsorgeraum Graz-Südost Grazer Pfarren St. Peter, Graz-Süd, Liebenau-St. Paul
und St. Christoph sowie die Seelsorgestellen Autal,
Pfarrkirche St. Christoph Messendorf-Raaba und Hohenrain organisieren nun
in Thondorf gemeinsam die Seelsorge und das kirchliche Leben
Die Kirche St. Christoph in Thondorf dieses Gebietes.
wurde vom Architekten Robert Kram-
reiter entworfen, 1964 von Bischof
Josef Schoiswohl eingeweiht und
Maria Sauer Ich möchte für die Kirche tätig sein, mithelfen, Ideen
1981 zur Pfarrkirche erhoben. Geschf. Vorsitzende einbringen, Leute ansprechen, begrüßen, motivieren,
Aus der Vogelperspektive hat die
Kirche die Form eines Fisches,
welche sich in den Türgriffen und
Freude am Glauben und an der Gemeinschaft zeigen. Gerne möchte ich ältere
beim Taufbecken fortsetzt. Es ist
jenes Symbol, welches in der Zeit Leute ansprechen und Hilfe anbieten.
der Frühkirche das Erkennungs-
zeichen der ersten Christen war. Mit Die Kirche selbst liegt in direkter Nachbarschaft zum Magna Steyr Werk. Der hei-
ihrem einladenden Portal und dem hellen
Innenraum bietet sie allen Vorbeikommen- lige Christophorus als der Patron der Reisenden passt so geradezu ideal an die
den einen Ort, um kurz zur Ruhe zu kommen
und Gott Belastendes anzuvertrauen. Im Jahr vielbefahrene Liebenauer Hauptstraße.
2005/2006 wurde die Kirche innen generalsa-
Die Kirche ist dem Heiligen Christopherus
geweiht und wird von einer Siedlung umgeben,
niert. Die bunten Fenster wurden von DI Manuela
Sohnle entworfen und schenken seither der Kir-
Aus der Vogelperspektive hat die Kirche die Form eines Fisches, der in der Zeit der
deren Patron ebenfalls der heilige Christophorus ist.
Sie liegt in direkter Nachbarschaft zu jenen Betrie-
che warme Farben und ein Geborgenheit geben-
des Ambiente. Vor der Kirche steht der Brunnen
Frühkirche das Erkennungszeichen der ersten Christen war.
ben, die Graz zum österreichischen Hauptort der
Fahrzeugindustrie gemacht haben.
„Das Leben“, der vom Künstler Christian Gollob
gestaltet wurde. Rechts vorne – an der Stelle, wo
Die bunten Fenster - von DI Manuela Sohnle 2005 neu entworfen - schenken
Der heilige Christophorus ist der Patron der
Reisenden, derer, die unterwegs sind, und so passt
ursprünglich ein Kirchturm hätte stehen sollen
– weist das Wegkreuz auf die Kirche hin. Dieses der Kirche warme Farben. Vor der Kirche steht der Brunnen „Das Leben“ vom
Wegkreuz wurde nach einem Entwurf von DI Ma-
sie geradezu ideal an die vielbefahrene Liebenauer
Hauptstraße, einer Ein- und Ausfahrtsstraße für nuela Sohnle von Arbeitern des Werkes Magna Künstler Christian Gollob. Das Wegkreuz wurde von Arbeitern des Werkes
viele Pendler. Steyr gefertigt.
Magna Steyr gefertigt.
Entdecken Sie jetzt die Schätze unserer Kirche! Unser Kindergarten möchte nicht nur als Betreuung für Kinder da sein son-
www.graz-suedost.at dern ihnen etwas von der Liebe Gottes erfahrbar machen. Zugleich ist die
Katholische Kirche Steiermark SEELSORGERAUM Graz-Südost Begleitung, Bildung, und Erziehung von Kindern ein sensibler Dienst, der mit
Autal+Graz-Süd+Hohenrain+Liebenau+Messendorf-Raaba+St. Christoph+St. Peter
hoher Kompetenz, menschlicher Reife und spiritueller Tiefe gelebt werden muss,
um das Kostbarste in den Kindern zu fördern und sie für ihren Lebensweg im
positiven Geist zu stärken.
- ST. RUPERT-
Unterwegs im
Seelsorgeraum Graz-Südost
HOHENRAIN
Unsere Kirche ist dem großen Salzburger Bischof und
Missionar, dem hl. Rupert geweiht und wurde in den
St. Rupert-Hohenrain Jahren 1959/1960 nach den Plänen von Zivilarchitekt
DI Berhard Jäger erbaut. Die feierliche Weihe der
Architekt Dipl. Ing. Eberhardt Jäger Kirche nahm Diözesanbischof Dr. Josef Schoiswohl
wurde mit der Planung der Ruperti-
kirche betraut. Am 27. November
1960 weihte Bischof Schoiswohl
Elisabath Kapper am 1. Adventsonntag, dem 27. November 1960, vor.
das Gotteshaus. Rudolf Szyszko- Geschf. Vorsitzende
witz schuf das Antik-Glasfenster
mit dem hl. Rupert als Menschen-
fischer. Er steht im bischöfli-
DI Jäger hat auch den Altar aus Mainzer Sandstein entworfen. 1984 wurde mit
chen Ornat im Boot am Wallersee
(Salzburg) segnet Land und Leute. dem Beginn des Pfarrhauses begonnen, welches über die vielen Jahre durch ein
Ein Engel hilft ihm, das volle Netz ins
Boot zu holen. Die Verbindung zu St. Peter aktives Gemeindeleben belebt wird. Schon vor dem Bau – damals noch in einem
ist durch die Rosette auf der Orgelempore mit
Wie alles begann ...
dem Hahn, der den Morgen ankündigt, gegeben. alten Bus– bis heute, findet Sonntag für Sonntag der Pfarrkaffee statt, der viel
Zwei Priesterpersönlichkeiten der Diözese, Der Tabernakel und die Ewiglichttauben sind ein
Generalvikar Rupert Rosenberger und Rupert Werk von Bildhauer Prof. Ulf Mayr. Die Orgel zu einem gelingenden Gemeindeleben beiträgt.
Wallner, Stadtpfarrer von St. Peter, trafen sich erbaute die Firma Walcker, Wien-Guntramsdorf.
mit Vertreten des Bauamtes am Rupertitag 1958
beim Hirschenwirt.
Die Weihnachtskrippe ist ein Werk von Lisl Sager,
Seckau.
St.Rupert/Hohenrain lebt von den vielen Menschen, die das Leben in unserer
Die Wirtin, Frau Angermayer erklärte, für einen HR Prof. Mag. Arnold Heindler leitete 17 Jahre Seelsorgegemeinde mitverantworten. Das lebhafte Pfarrleben ist geprägt von
Kirchenbau würde sie den Hügel neben dem die Seelsorge in der Gemeinde und regte den
Gasthaus zur Verfügung stellen. So wird die Ge- Bau des Pfarrhofes an, eine wichtige Begeg- unterschiedlichen Gruppen und Aktivitäten: Kinder, Jugendliche, Frauen,
burtsstunde der „Rupertikirche “ erzählt. nungsstätte für alle, die unsere Kirche aufsuchen
und ihren Glauben in die Gemeinde einbringen.
Viele Hohenrainer finden heute ihre spirituelle
Männer, Familien und Senioren finden alle einen Platz um aktiv bei uns
Heimat und geistliche Kraftquelle in dem kleinen
Schmuckstück vor den Toren der Stadt.
mitzuwirken.
Liturgie in unterschiedlicher Form zu feiern ist uns sehr wichtig – dafür treffen
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Katholische Kirche Steiermark SEELSORGERAUM Graz-Südost Das Engagement über die Gemeindegrenzen hinweg war und ist den
Autal+Graz-Süd+Hohenrain+Liebenau+Messendorf-Raaba+St. Christoph+St. Peter Hohenrainern schon immer ein Anliegen.
St.Rupert/Hohenrain ist vielen Menschen Heimat.
Stationskaplanei Messendorf 13100 Jahre Comboni-Missionare in
Deutschland
Schwierige, aber auch hoffnungsvolle Jahre
der Zwischenkriegszeit
Mitbrüdern nach Peru. Dort war er dann
zehn Jahre ohne jeden Kontakt mit der
Heimat als Pfarrer von Pozuzo im Urwald,
wo er 1948 mit 63 Jahren starb.
Neubeginn in Peru
Da die Zeiten unsicher und die Repressalien
des Nationalsozialismus immer drohender
wurden, schien Pater Musar ein weiteres
Standbein in einem katholischen Land von
Vorteil.
Eine weitere Gruppe von Mitbrüdern für
Peru konnte aber kurz vor dem Zweiten
W enn man ein Foto wie das von 1937 mit
Scholastikern aus Bamberg betrach-
tet, kommt einem ein wehmütiges Staunen,
Dass dabei mancher junge Afrikaner neue
Anbaumethoden lernte, war eher ein schöner
Nebeneffekt.
Weltkrieg nicht mehr ausreisen. So blieben
die drei Mitbrüder, die Patres Alois Ipfelkofer,
Andreas Riedl und Michael Wagner zehn
„wehmütig“, weil so etwas heute unmöglich Umso schöner, in der Rückschau zu sehen, wie Jahre fast die ganze Zeit ohne jeden Kontakt
erscheint. Ähnliche Fotos aus dieser Zeit gibt trotz alldem viele Mitbrüder im Alter zufrieden mit der Heimat. Durch die drohenden
es von Brixen und Josefstal. Die 20er- und vor auf ein erfülltes Leben zurückgeblickt haben. Schatten des Krieges wurde der verhei-
allem 30er-Jahre sind geprägt von einem gro- Aber – und auch das darf gesagt werden – es ßungsvolle Aufschwung der Kongregation
ßen Wachstum der Gemeinschaft. Von 1923 hat auch andere gegeben. jäh gestoppt. Wie vorbereitet, beziehungs-
bis 1941 stieg die Zahl der Mitglieder mit weise unvorbereitet und naiv hat dies die
Gelübde von 54 auf 224. Das ist mehr als das
Die ersten Jahre in Kongregation getroffen? Dies wird Thema im
Vierfache in 18 Jahren. Südafrika nächsten Heft sein.
Über hundert Schüler wohnten Mitte der Die 14 ersten Missionare waren solche, die
30er-Jahre im Seminar in Ellwangen, dem nach dem Ersten Weltkrieg ihre Mission im P. REINHOLD BAUMANN (aus Kontinente)
Josefinum. Sudan verlassen mussten. Sie kamen 1924 di-
Die meisten Priesterkandidaten kamen über rekt von dort und schon etwas verbittert in ein Besuch des General- und
die Seminare, Schülerheime für Buben, die Land, das völlig anders war als ihr bisheriges
das Gymnasium besuchten. Dies waren Arbeitsfeld. Vor allem die Priester taten sich
Provinzrates der Comboni
Mitte der 30er-Jahre vor allem das Josefinum sehr schwer, weniger die Brudermissionare. Missionare
in Ellwangen mit über 100 und das Seminar 1928 wurde wegen Unstimmigkeiten ein
in Unterpremstätten bei Graz in Österreich Apostolischer Visitator nach Südafrika ge-
mit fast 150 Schülern. Ein weiteres, kleine- schickt, Pater Alois Ipfelkofer. Er setzte den
res Seminar war in Bad Mergentheim. Ende dortigen Provinzoberen ab und ernannte als
der 30er-Jahre gingen jedes Jahr zehn bis Nachfolger den Slowenen Pater Josef Musar,
15 Abiturienten ins Noviziat in Bamberg einen Mann des Ausgleichs.
und Brixen. Die Aussichten waren also
wunderbar.
Ein Versuch in den USA
Pater Alois Ipfelkofer hat maßgeblich diese
Brudermissionare Zeit zwischen den Kriegen geprägt. Er war
Auch für Brudermissionare fehlte es nicht an während des Ersten Weltkriegs ihr Sprecher.
Kandidaten. So konnte 1928 ein Bauernhof Nach der Ausweisung der deutschspra-
in Mellatz bei Lindenberg im Allgäu er- chigen Missionare im Sudan fuhr er 1923
worben werden, eigens zur Ausbildung von mit der ersten Gruppe nach Südafrika. Als Am 17. Oktober waren der Generalobere
Brudermissionaren Delegierter im Generalkapitel kam er 1926 P. Tesfaye Tadesse Gebreselassie aus Äthiopien,
Was die Brüder in Südafrika erwartete, nach Deutschland zurück, und bereitete die P. Arlindo Dias aus Brasilien, Gen. Sekretär
war nicht gehobene Bildungsarbeit und Niederlassungen in Mellatz und Bamberg vor. für die Mission, Br. Alberto Lamana Consola
Lehrtätigkeit, sondern die Arbeit eines Bauern, 1930 war er in den USA, um auch dort über aus Spanien Generalrat für Europa und
Gärtners oder Schneiders zum Unterhalt die Gründung einer Niederlassung zu ver- Provinzoberer P. Hubert Grabmann auf Kurz-
der eigenen Mitbrüder sowie der Schüler der handeln, wenn auch ohne Erfolg. Schließlich besuch in Messendorf und feierten mit uns
Missionsschulen, die von weit her kamen. fuhr er 1938 mit der ersten Gruppe von drei die Hl. Messe.
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