FrieslandCampina-Mitgliederrat stimmt Änderungen in genossenschaftlicher Governance zu - mailswitch.nl

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Dienstag, den 15. Dezember 2020

FrieslandCampina-Mitgliederrat stimmt
Änderungen in genossenschaftlicher
Governance zu
Mitgliederrat bestimmt Richtung für Entwicklung
zukunftsfähigen Systems der Mitgliederfinanzierung
Am Dienstag, den 15. Dezember 2020 hat der Mitgliederrat der
Molkereigenossenschaft Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A. einer Reihe von
Änderungen in der genossenschaftlichen Governance zugestimmt. Darüber hinaus hat
der Mitgliederrat die Richtung für die Entwicklung eines zukunftsfähigen Systems der
Mitgliederfinanzierung bestimmt. Außerdem wurde der Mitgliederrat über die unlängst
vom Unternehmen angekündigte Beschleunigung der Transformation informiert.

Änderungen in genossenschaftlicher Governance
Der Mitgliederrat hat mit großer Mehrheit einer Reihe von Änderungen in der
genossenschaftlichen Governance zugestimmt. Diese Änderungen sollen eine noch stärkere
Einbindung der Mitglieder und Distriktratsmitglieder in die Beschlussfassung und dadurch
breitflächigere Zustimmung zur Beschlussfassung bewirken. Um die Tatkraft und Flexibilität der
Genossenschaft weiter zu verbessern, wird außerdem die Zahl der Distrikte von 21 auf 14
gesenkt. Im Einklang damit wird die Zahl der Mitglieder des Mitgliederrats mittels einer
Übergangsregelung von 210 auf 140 Mitglieder verringert. Außerdem werden im Mitgliederrat
vier Gruppen gebildet, die zielgerichtet mitdenken und als Resonanzboden fungieren, nämlich
„Allgemeine Angelegenheiten”, „Wert für uns“, „Verantwortung für Tier und Natur“ und
„Engagement der Mitglieder und Mitgliederbindung“. An jeder dieser Gruppen werden aus jedem
Distrikt mehrere Distriktratsmitglieder teilnehmen.

Konstruktiver Dialog
Der Vorstandsvorsitzende der Molkereigenossenschaft FrieslandCampina U.A., Frans Keurentjes,
sagte Folgendes über die Änderungen in der genossenschaftlichen Governance: „Die Governance
der Genossenschaft geht uns alle an. Daher wollen wir die Mitglieder und Distriktratsmitglieder
früher und intensiver in die Beschlussfassung einbinden und dadurch breitflächigere
Zustimmung zur Beschlussfassung in der Genossenschaft bewirken. Die Änderungen in der
Governance sind das Ergebnis eines sorgfältigen und konstruktiven Dialogs zwischen
Mitgliedern, Distriktratsmitgliedern und dem Genossenschaftsvorstand, den wir im Jahr 2019
eingeleitet haben. Das große Engagement, mit dem in allen Gremien der Genossenschaft über
die Governance nachgedacht wurde, gibt mir vollstes Vertrauen, dass wir das Richtige machen.
Gemeinsam gestalten wir auf diese Weise Form und Inhalt der Governance unserer
Genossenschaft.”

Die Änderungen in der Satzung treten im Juni 2021 in Kraft. Der dazwischen liegende Zeitraum
wird dazu genutzt, die Einführung der geänderten Governance sorgfältig vorzubereiten.

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Zukunftsfähiges System der Mitgliederfinanzierung
Im Jahr 2019 wurde festgelegt, dass über ein neues, zukunftsfähiges System der
Mitgliederfinanzierung nachgedacht werden solle. Der Grund dafür war, dass das zum Zeitpunkt
der Fusion im Jahr 2008 entstandene jetzige System, nicht mehr den heutigen Anforderungen
entsprach.

Da Vorstand und Mitgliederrat sich der Tatsache bewusst sind, dass die Mitgliederfinanzierung
für die Mitglieder ein wichtiges Thema ist, wurden die Mitglieder rechtzeitig und intensiv in die
Dilemmas, Ausgangspunkte und etwaige Lösungsmöglichkeiten für das neue System der
Mitgliederfinanzierung einbezogen.

Dilemmas
Es gibt drei Dilemmas, die bei der Entwicklung eines neuen Systems der Mitgliederfinanzierung
berücksichtigt werden müssen. Zunächst einmal die Handelbarkeit von Mitgliederobligationen-
frei. Seit der Einführung der Mitgliederobligationen-frei wurden immer alle Verkaufs- und
Kaufaufträge vollständig abgewickelt. Unter anderem aufgrund der Überalterung und des
Rückgangs der Mitgliederzahl ist jedoch ein Ungleichgewicht auf dem internen Markt entstanden,
bei dem meistens das Angebot die Nachfrage nach Mitgliederobligationen-frei übersteigt und die
Rabobank als Liquiditätsanbieter regelmäßig Kaufaufträge einlegen muss. Obwohl die Nachfrage
nach Mitgliederobligationen-frei im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 und 2018 steigt, nimmt die
Handelbarkeit auf längere Sicht ab. Es ist daher notwendig, jetzt zu handeln.

Außerdem ist aufgrund des freiwilligen Charakters des jetzigen Systems der
Mitgliederfinanzierung ein Missverhältnis des eingezahlten Kapitals durch Mitglieder entstanden.
Momentan besteht keine Verknüpfung zwischen der Milchanlieferung und dem von einem
Mitglied eingezahlten Kapital. Infolgedessen sind große Unterschiede zwischen den Mitgliedern
in Bezug auf die Menge des eingezahlten Kapitals pro Kilogramm angelieferte Milch entstanden.
Bei unveränderter Politik wird dieses Missverhältnis in Zukunft noch stärker, was das
genossenschaftliche Grundprinzip der Mitgliederfinanzierung untergräbt.

Das dritte Dilemma betrifft die Qualität des Eigenkapitals. FrieslandCampina hat ein Eigenkapital
von 39 %, das sich aus 17 % Widerstandsvermögen und 22 % hybridem Eigenkapital (die
Mitgliederobligationen) zusammensetzt. Zwischen dem Widerstandsvermögen und hybridem
Eigenkapital besteht dadurch ein Ungleichgewicht und das Widerstandsvermögen liegt
momentan unter dem von FrieslandCampina angestrebten Anteil von 25 %.

Ausgangspunkte
Diese drei Dilemmas wurden im Laufe des Jahres 2020 mehrfach erläutert und mit dem
Mitgliederrat und den Mitgliedern besprochen; daraus ergaben sich mehrere Ausgangspunkte für
ein zukunftsfähiges System der Mitgliederfinanzierung. Dies sind unter anderem: „Integrale
Lösung für alle drei Dilemmas“, „Verknüpfung von Milch und Kapital“, „Die Unterschiede der
Finanzierung zwischen aktiven Mitgliedern dürfen nicht zu groß werden“, „Anbieten eines guten
Modells zum Hineinwachsen“ und „Beim Umstieg auf ein neues System der
Mitgliederfinanzierung werden bisher aufgebaute finanzielle Rechte respektiert“. Mit Letzterem
ist gemeint, dass prinzipiell 1) Mitglieder die freie Wahl haben, vorhandene
Mitgliederfinanzierungsinstrumente (Mitgliederobligationen) zu behalten und 2) der aufgebaute
Nennwert der jetzigen Mitgliederfinanzierung respektiert wird.

Weitere Schritte
Auf der Mitgliederratsversammlung am 15. Dezember haben die Mitglieder des Mitgliederrats die
Richtung für die Entwicklung eines zukunftsfähigen Systems der Mitgliederfinanzierung
bestimmt. Ein wichtiges Element des neuen Systems ist für den Mitgliederrat beispielsweise die
Verknüpfung der angelieferten Milchmenge mit dem einzuzahlenden Kapital. Außerdem sollen
bei der Ausarbeitung eines neuen Systems unter anderem Instrumente genutzt werden, die
offensichtlich am besten zu den bereits festgelegten Dilemmas und Ausgangspunkten passen,
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möglicherweise Zertifikate mit einer gewinnabhängigen bzw. anteiligen Vergütung. Dabei
müssen die Folgen für einzelne Mitglieder, die Genossenschaft und das Unternehmen
berücksichtigt werden.

Während der ersten Monate des Jahres 2021 werden die mögliche Struktur und die Instrumente
für das künftige System der Mitgliederfinanzierung näher ausgearbeitet, sodass den Mitgliedern
auf den Mitgliederversammlungen im Frühjahr ein fundierter Vorschlag vorgelegt werden kann.
Beabsichtigt ist, dass die Beschlussfassung über das neue System der Mitgliederfinanzierung auf
der Mitgliederratsversammlung im Juni 2021 erfolgt, sodass das neue System, abhängig vom
Ergebnis der Abstimmung im Mitgliederrat, ab 2022 eingeführt werden kann.

Aktuelle Entwicklungen im Unternehmen
Die Mitglieder des Mitgliederrats wurden vom CEO, Hein Schumacher, von der CFO, Jaska de
Bakker, und anderen Senior Managern über die jüngsten Entwicklungen im Unternehmen
informiert. Dabei wurde insbesondere auf die am 10. November dieses Jahres angekündigte
Beschleunigung der Transformation eingegangen. Durch die Beschleunigung der Transformation
wird FrieslandCampina zukunftsfähig aufgestellt, um auch unter den jetzigen, durch die Corona-
Krise verursachten, herausfordernden Marktbedingungen erfolgreich operieren zu können und
seinen Mitglied-Milchviehhaltern und -Milchviehhalterinnen einen führenden Milchpreis bezahlen
zu können.

Schwerpunkte der Transformation
FrieslandCampina konzentriert seine Transformation auf fünf Schwerpunkte:

   1. Beschleunigte Durchführung der Unternehmensstrategie „Our Purpose, Our Plan“.
   2. Erfolgreiche Implementierung eines neuen Marktzugangs für das Kindernahrungsgeschäft
      in Hongkong/China.
   3. Optimierung der Organisation und somit strukturelle Kostensenkung
   4. Verstärkung des Eigenkapitals des Unternehmens.
   5. Beibehaltung und weitere Verstärkung der kennzeichnenden Unternehmenskultur.

Weiterer Verlauf
Der Ankündigung der Transformation am 10. November folgte in den nachfolgenden Wochen
eine Serie näherer Ankündigungen.

Am 10. November wurde angekündigt, dass FrieslandCampina die Konzentration aller operativen
Finanzaktivitäten für die Konzernunternehmen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika im
Financial Shared Services Centre EMEA in Budapest, Ungarn, beabsichtigt. Geplant ist, dass ab
Januar 2021 die Umsiedlung der operativen Finanzaktivitäten aus Wolvega und Amersfoort nach
Budapest beginnt.

Am 25. November hat FrieslandCampina Germany angekündigt, dass sich das Unternehmen
noch stärker auf seine Kernmarken Landliebe, Chocomel und Valess ausrichten und die
Produktion unprofitabler Mengen und Produkte in Köln und Heilbronn abbauen wird.

Am 1. Dezember kündigte FrieslandCampina die beabsichtigte Beendung der Pulverproduktion
an den beiden niederländischen Standorten Dronrijp und Gerkesklooster zur weiteren
Optimierung seines Produktionsnetzwerks an. Infolge dieses beabsichtigten Schritts wird der
Standort Dronrijp geschlossen.

Am 10. Dezember hat FrieslandCampina angekündigt, dass das Unternehmen seine
Käseverpackungsaktivitäten optimieren wird und beabsichtigt, die Käseverpackung in Wolvega
und Leerdam zu konzentrieren und infolgedessen die Niederlassung in Genk (Belgien) zu
schließen.

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Am 14. Dezember kündigte FrieslandCampina an, dass es eine Absichtsvereinbarung mit Royal
A-ware über den Verkauf der Pulverproduktionsanlage in Aalter (Belgien) geschlossen hat. Der
etwaige Verkauf des Pulverturms wird in den nächsten Monaten näher ausgearbeitet.

Unternehmensstruktur
Zur Optimierung der Unternehmensstruktur, zur stärkeren Fokussierung und zur strukturellen
Senkung der Overhead-Kosten, kündigte FrieslandCampina bei der Aktualisierung über die
Geschäftsentwicklungen an, dass im Laufe des Jahres 2021 zwei neue Geschäftsbereiche
gebildet werden. Zunächst einmal FrieslandCampina Professional, dieser Bereich wird für alle
hochwertigen Business-to-Business-Aktivitäten (Out-of-Home und Foodservice) des
Unternehmens zuständig sein. Infolgedessen werden die „Food-&-Beverage"-Aktivitäten der
Business Group FrieslandCampina Ingredients künftig zu FrieslandCampina Professional
übergesiedelt. Für das Tierfuttergeschäft von FrieslandCampina Ingredients wird aktiv ein
strategischer Partner gesucht.

Die jetzige Business Group Dairy Essentials wird sich im Jahr 2021 zu einem auf den Handel
spezialisierten Bereich umgestaltet, FrieslandCampina Trading. Dieser Geschäftsbereich wird
sich auf den profitablen Handel mit Massenprodukten im Molkereisegment, wie Butter, Käse und
Milchpulver, ausrichten. Zijerveld Kaas in Bodegraven, das jetzt noch zu Dairy Essentials gehört,
wird mit den anderen Käseaktivitäten des Unternehmens in der Business Group Consumer Dairy
zusammengelegt. Die hochwertigen Business-to-Business-Aktivitäten von Dairy Essentials,
Käse, Butter und Milchpulver, werden zu FrieslandCampina Professional übergesiedelt.

Kosteneinsparungen
Infolge der oben genannten beabsichtigten Änderungen der Unternehmensstruktur werden in
den Business Groups 55 Stellen entfallen. Die Betroffenen wurden über die Absicht informiert
und der betreffende Betriebsrat wurde um Stellungnahme gebeten.

Nachhaltigkeitsstrategie
Schließlich führt FrieslandCampina heute seine neue Nachhaltigkeitsstrategie ein: „Nourishing a
Better Planet“ – Ernährung eines besseren Planeten. Mit dieser Strategie fokussiert sich das
Unternehmen auf sechs Zielsetzungen:

    1.   Bessere und erschwingliche Ernährung für alle
    2.   Bessere Einkünfte für Bauern
    3.   Besseres Klima, CO₂-neutrale Zukunft
    4.   Bessere Natur, Förderung der Biodiversität
    5.   Bessere Verpackungen 100 % zirkulär
    6.   Besserer Einkauf, 100 % nachhaltige Rohstoffe

Außerdem will das Unternehmen eine noch bessere Verankerung der Nachhaltigkeit in seinen
Marken und Produkten erreichen. Der Erfolg von Campina-Produkten mit dem Gütesiegel „On
the way to PlanetProof“ zeigt, dass Verbraucher/-innen immer stärker das Bedürfnis nach
Produkten haben, bei denen Nachhaltigkeit hohe Priorität hat.

Weitere Informationen über Nachhaltigkeit bei FrieslandCampina und die neue Strategie
„Nourishing a Better Planet“ finden Sie auf www.frieslandcampina.com/nl/duurzaamheid.

Zuivelcoöperatie FrieslandCampina U.A.
Die Zuivelcoöperatiet FrieslandCampina U.A. ist eine Zusammenarbeitsstruktur von Milchviehhaltern in den
Niederlanden, Deutschland und Belgien. Die Genossenschaft hat die Zielsetzung, mehr aus der Milch ihrer Mitglieder
zu machen und somit für all ihre Mitglied-Milchviehhalter nachhaltige Wertschöpfung zu erzielen. Dies äußert sich im
Milchpreis und in der Vergütung für das Kapital, das Mitglieder der Molkereigenossenschaft FrieslandCampina U.A. zur
Verfügung stellen. Die Molkereigenossenschaft FrieslandCampina U.A. ist eine Genossenschaft mit einer großen
Diversität an Milchviehbetrieben und Entwicklungswünschen der Inhaber. Die Genossenschaft vertritt die Interessen
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ihrer Mitglieder und übt das Stimmrecht auf die Anteile an der Royal FrieslandCampina N.V. aus. Die 17.413 in der
Molkereigenossenschaft FrieslandCampina U.A. zusammengeschlossenen Mitglieder (11.476 Mitglied-
Milchviehbetriebe) sind über die Genossenschaft Eigentümer der Royal FrieslandCampina N.V. und sind außerdem die
Lieferanten von Milch an die Royal FrieslandCampina N.V. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte:
www.frieslandcampina.com.

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