Früchte 2 5 - An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen - Pfarrverband Kufstein

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Früchte 2 5 - An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen - Pfarrverband Kufstein
5 Jahre
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Informationsblatt des Pfarrverbandes Kufstein • Nummer 104 • September 2020

                   Früchte
                          An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen
Früchte 2 5 - An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen - Pfarrverband Kufstein
EDITORIAL
2                                                                             WIR ALLE SIND KIRCHE

E
      in sehr oft verwendeter Ausspruch
      Jesu, zu finden unter Matthäus 7,20,
      lautet: „An ihren Früchten sollt ihr
sie erkennen.“ An ihren Früchten? Wel-
che Früchte? Was meinte Jesus?
Unsere Früchte sind unsere Taten – was
wir tun und das Ergebnis unserer Ent-
scheidungen. König Salomo schrieb vor
langer Zeit: „Schon einen Knaben erkennt
man an seinem Tun, ob er lauter und red-
lich werden will.“ (Sprüche 20, 11).
Wie steht es mit Ihnen, wie steht es mit

                                                            In jener Zeit sprach Jesus
uns? Wenn man uns anhand unserer
Taten kennt, wie kennt man uns dann?

                                                            zu seinen Jüngern:
Was sind die Früchte unseres bisherigen
Lebens?
Es kommt letztlich wirklich auf das Han-     © Georg Höck
deln an. Wir mögen die gute Absicht ha-
ben, ein besseres Leben zu führen – viel-
leicht anderen gegenüber freundlicher
                                                            Hütet euch vor den falschen
zu sein, regelmäßig zu beten usw.                           Propheten; sie kommen zu euch
                                                            wie Schafe, in Wirklichkeit aber
Doch wenn dies nie über die bloße
Absicht hinausreicht, haben wir ein Pro-

                                                            sind sie reißende Wölfe.
blem. Das ist wie eine Diät oder ein Fit-
nessprogramm, das jemand immer an-
fangen will… morgen. Nur dass dieses

                                                            An ihren Früchten werdet ihr sie
„Morgen“ nie kommt. Und im Ergebnis
entstehen daraus nie irgendwelche
Früchte. Die Früchte könnten aber die
Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freund-                     erkennen. Liest man etwa von
lichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und
Selbstbeherrschung sein. Wie der
                                                            Dornen Trauben oder von Disteln
Apostel Paulus in seinem Brief an die
Galater sagt.
                                                            Feigen?
        Georg Höck | b_g.hoeck@kufnet.at                                                 Matt. 7, 16
Früchte 2 5 - An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen - Pfarrverband Kufstein
WIR ALLE SIND KIRCHE                                                                                                              3

                                                                                          Abschied und
                                                               möchte auch weiter-
          Gott gebe mir die Gelassenheit,
                                                                                          Neubeginn
                                                               hin mit euch ein
   Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,               Stück des Weges
           den Mut, Dinge zu verändern,                        gehen.
                                                                                          Jetzt hat sich entschieden, was bereits
                die ich ändern kann,                           Bereits jetzt von den
                                                                                          seit einiger Zeit im Raum gestanden ist:
                                                               Früchten zu spre-
             und die Weisheit, das eine                        chen ist mir noch zu
                                                                                          Unsere Monika Freisinger, die seit 2015
          vom anderen zu unterscheiden.                        früh. Ich habe, so wie
                                                                                          im Pfarrverband Kufstein als Pastoralas-
                                                                                          sistentin arbeitet, wechselt Ende Okto-
                                                               viele von euch, eine
                       Reinhold Niebuhr                                                   ber in die Pfarre Langkampfen und wird
                                                               turbulente Zeit hinter     dort als Pfarrassistentin gemeinsam mit
                                                               mir und bei vielem

Aus der Sicht
                                                                                          einem Priester die Pfarre leiten.
                                                               ist mir noch unklar,
                                                                                          Ich danke Monika für ihren großen Ein-
des Pfarrers
                                             wie es weitergehen wird.
                                                                                          satz, den sie in den Jahren im Pfarrver-
                                             Dennoch möchte ich nach einem Jahr in        band Kufstein geleistet hat und wünsche
Seit einem Jahr bin ich jetzt Pfarrer von    Kufstein herzlich „danke“ sagen für eure     ihr für ihre neue Aufgabe viel Erfolg,
St. Vitus und Heilige Familie in der Stadt   Begleitung und Unterstützung, aber           Freude und ein segensreiches Arbeiten!
Kufstein und verantwortlich für den          auch für so manche Herausforderung,
                                                                                          Zugleich darf ich Brigitta Wendorff als
Pfarrverband Kufstein. Ich denke, viele      durch die ich wachsen konnte!
                                                                                          pastorale Mitarbeiterin im Pfarrverband
von euch haben mich bei verschiede-          Der Spruch am Anfang von Reinhold            Kufstein begrüßen. Brigitta Wendorff hat
nen Gelegenheiten schon etwas ken-           Niebuhr möchte uns Gelassenheit              Monika Freisinger in der Zeit ihres Kran-
                            nengelernt       schenken, wenn uns die Fülle der Aufga-      kenstandes seit März 2020 vertreten und
                            und hoffent-     ben, die uns das Leben stellt, zu über-      so konntet ihr sie bereits kennenlernen.
                            lich auch (in    wältigen droht.                              Nach längeren Überlegungen haben wir
                            etwa) so an-
                            nehmen kön-      Das Schöne an der Kirche ist, dass wir       uns entschieden, Monika am Christkö-
                                             uns nicht selber beweihräuchern müs-         nigsonntag, den 22. November, offiziell
                            nen, wie ich
                                             sen, sondern Gott, den guten Hirten,         zu verabschieden.
                            bin
                            .                Vater und Mutter, in den Mittelpunkt stel-   Brigitta werden wir beim Erntedankfest
                            In Manchem       len. Ihm gebührt alle Ehre und Lob.          in St. Vitus am 4. Oktober begrüßen, und
                            musste ich
                                             Das tun wir beim Gottesdienst, aber          wünschen ihr ein gesegnetes weiteres
                            mich ändern,
                                             auch dann, wenn wir uns als Brüder und       Wirken im Pfarrverband.
                            weil auch die
                            Kirche und       Schwestern begegnen und wenn wir mit         Hoffen wir auf ein gutes terminliches
                            Welt sich ver-   seiner Schöpfung achtsam umgehen.            Gelingen, im Blick auf die Maßnahmen
ändert und verändert hat und der Unter-                                                   zu Covid-19!
                                             So gehe ich das neue Arbeitsjahr an, in
schied von Stadt und Land größer ist als     Gottes Namen und mit der Zuversicht,         Ich wünsche Monika und Brigitta alles
ich einst gedacht habe.                      dass Gott uns nie alleine lässt.             Gute für ihre neue Aufgabe!
Aber ich konnte schon etwas Wurzeln
schlagen in Kufstein. Ich liebe unser                                    Euer Pfarrer     Pfarrer
schönes Land, mag die Menschen und                                  Michael Blassnigg     Michael Blassnigg
Früchte 2 5 - An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen - Pfarrverband Kufstein
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    Die Seite von                              Pastoralassistentin Monika Freisinger

Alles hat seine Zeit                                                 von euch haben               ich konstruktiv und gut zusammenarbei-
…. eine Zeit zum Pflanzen / und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen, schon erfahren,              ten durfte, dass wir uns gegenseitig in
eine Zeit zum Niederreißen / und eine Zeit zum Bauen,                dass ich die                 schwierigen Situationen gestützt und
eine Zeit zum Weinen / und eine Zeit zum Lachen,                     Pfarre(n) in Kuf-            unterstützt haben, wo Neues entstanden
eine Zeit für die Klage / und eine Zeit für den Tanz;                stein als Pasto-             und gestaltet und zusammen erreicht
eine Zeit zum Suchen / und eine Zeit zum Verlieren,                  ra l a s s i s t e n t i n   wurde. Wehmut, mich zu verabschieden,
eine Zeit zum Schweigen / und eine Zeit zum Reden,                   verlasse.           Ich      von Menschen, die mir in den letzten
eine Zeit zum Umarmen / und eine Zeit, die Umarmung zu lösen,        werde mich ver-              Jahren vertraut und ans Herz gewachsen
Alles hat seine Stunde.                                              abschieden und               sind.
Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit     ein paar Pfarren             Aber anderseits auch viel Freude, Dank-
                                                                     weiter die neue              barkeit und Neugierde mit einer neuen
Liebe Pfarrgemeinde                           Aufgabe als Pfarrassistentin in Lang-               Aufgabe und Verantwortung in einer
                                              kampfen annehmen.                                   andern Pfarre betraut zu werden und
Der Herbst steht schon vor der Tür.           Abschiede sind meist geprägt von Auf-               dort neu gestalten und entwickeln zu
Nach all den vielen Früchten, die wir         zählungen und Highligts, was wer mit                können.
schon ernten durften, werden nun auch         wem wo alles geleistet, erfolg-                      „Jedem Abschied wohnt ein Zauber
die letzten auf den Feldern reif und die      reich und gezielt geschaf-                                 inne“ und bringt auch wieder
Zeit der Ernte geht dem Ende zu. Es ist       fen hat – das mögen/dür-                                     etwas Neues hervor. Daher bin
eine schöne und bunte Zeit, und beson-        fen besser andere tun                                        ich schon gespannt auf die die
ders meinerseits mit einem Gefühl der         und beurteilen.                                             kommenden Jahre, was diese mit
Dankbarkeit. Mir geht es gesundheitlich       Was mich in den letzten                                      sich bringen werden.
wieder besser und ich stehe wortwört-         Tagen bewegt, ist der                                          Euch allen aber wünsche ich
lich wieder mit beiden Füßen im Leben.        Buchtitel von Alois                                             gemeinsam mit dem neuen
Ich bin aber auch dankbar für das, was        Kothgasser      und                                               Team Gottvertrauen und
uns die Natur alles schenkt oder ge-          Clemens Sedmak                                                    Gottes Segen für das
schenkt hat – und wir merken, dass Gott       „Je-dem Abschied                                                  Begeisternde und vor allem
für uns sorgt. Gleichzeitig ist der Herbst    wohnt ein Zauber                                                 das Gute, das in den Pfarrge-
aber auch eine Zeit des Ab-schieds. Der       inne“.                                              meinden in Kufstein spürbar und erleb-
Sommer liegt hinter uns und wir müssen        Ich sehe in diesem Zauber einerseits                bar ist.
uns von der Wärme, dem gemütlichen            Wehmut. Wehmut, all die schönen Be-                                       Auf Wiedersehen….
Draußensitzen an langen lauen Aben-           gegnungen mit Menschen, die ich ein                                         Monika Freisinger
den verabschieden. Die Tage werden            Stück ihres Lebensweges begleiten                                      Noch Pastoralassistentin
kürzer und die Nächte kühler.                 durfte, mit denen ich mich gemeinsam                PS: Natürlich freue ich mich, die einen
Aber nicht nur in der Natur stehen            freute, lachen, weinen, trauern, beten              oder anderen in Langkampfen wieder
Abschiede und Veränderung an. Einige          und feiern durfte. Menschen. mit denen              zu sehen und begrüßen zu dürfen ;-)
Früchte 2 5 - An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen - Pfarrverband Kufstein
WIR ALLE SIND KIRCHE                                                                                                                       5

          Ich möchte mit Ihnen, mit euch ein paar Früchte teilen, die ich in unserem Glauben besonders köstlich und stärkend empfinde:
          einige Textstellen aus den Psalmen und aus dem Neuen Testament. Und ich lade ein, sich diese Texte frei nach dem Motto „Wähle
          das Leben“ (Dt 30,19) zu pflücken … ein genüssliches (Wieder)Entdecken vielleicht von so mancher feinen Frucht für sich selbst
          und die Menschen rund um sich … und es gibt noch viel mehr solcher Köstlichkeiten!
                                                                           Brigitta Wendorf, pastorale Mitarbeiterin im Pfarrverband Kufstein
Früchte 2 5 - An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen - Pfarrverband Kufstein
6                                                                                                     WIR ALLE SIND KIRCHE

WasK: Seit wann bist du Organist in St.       WasK: Wie   oft bist du im Einsatz?           WasK: Wie   oft übst du?
Vitus und was war vorher?
                                               Klaus: Normaler Weise bin ich jeden        Klaus: Ich übe jeden Tag etwa zwei
Klaus: Ich bin seit sechs Jahren Organist      Sonntag Vormittag beim Gottesdienst im     Stunden – manchmal auch drei oder
in St. Vitus. Vorher war ich 31 Jahre in       Einsatz, außerdem an Feiertagen und        vier Stunden auf der Orgel und fahre
Thiersee, davon 21 Jahre als Hauptorga-        wenn sonst etwas anfällt. Manchmal steht   täglich dafür von Landl nach Kufstein.
nist in Hinterthiersee, acht Jahre in Landl,   ein anderer Organist zur Verfügung,

                                 Den Glauben feiern
                                                                                          WasK: Gibt es etwas, was du gern
einige Jahre in beiden Orten.
                                                                                                      ändern würdest?
Zwischendurch habe ich auch
in Bayrischzell sieben Jahre                                                                          Klaus: Ich wünsche mir, dass
lang bei der Abendmesse die                                                                           die Zusammengehörigkeit
Orgel gespielt. Zuerst habe                                                                           und das gemeinsame Feiern
ich bei meinem Vater daheim
                                        Interview mit Organist Nikolaus Bellinger
                                                                                                      in der Kirche, mit den Leuten
auf einer elektronischen Or-                                                                          und mit dem Chor – dass das
gel gelernt, dann in der                                                                              noch persönlicher sein könn-
Musikschule acht Jahre bei                                                                            te. Das geht ein wenig verlo-
Prof. Reinhold Hindinger in Kufstein und       zum Beispiel wenn der Kirchenchor          ren, wenn man nicht selber auf die Men-
schließlich noch vier Jahre privat beim        oder ein Gastchor singt. Und wenn          schen zugeht. Bis ich von der Orgelbüh-
Regionalkantor Werner Reidinger.               jemand ausfällt, springe ich ein.          ne herunter komme, sind aber viele
                                                                                          schon weg, manche wissen auch nicht,
                                               WasK: Warum machst du das? Was             dass ich der Organist bin. Ich wohne ja
                                               gefällt dir besonders?                     nicht in Kufstein, sondern in Landl.
                                               Klaus: Mein Vater war 55 Jahre Organist
                                                                                          WasK: Willst du noch etwas erzählen,
                                               und Chorleiter in Thiersee und es war
                                                                                          was dich besonders bewegt hat?
                                               sein Wunsch, dass jemand aus unserer
                                               Familie nachkommt. Von meinen Ge-          Klaus: Es gab viele schöne Momente,
                                               schwistern bin ich der Einzige, der        wenn wir gespielt und gesungen haben
                                               „übrig geblieben“ ist. Mir taugt es, ich   vor allem mit dem Kirchenchor, wo ich
                                               gehe gern in die Kirche, meine Frau        ja mitsinge, mit Richard Wieser als Chor-
                                               unterstützt mich – sie begleitet mich fast leiter. Traurig war für mich der Abschied
                                               immer in die Kirche. Ich mag gerne         von Pfarrer Thomas Bergner. Der hat
                                               Musik und mag auch gerne mit Leuten        mich ja damals gefragt, ob ich als Orga-
                                               arbeiten. Und ich denke, es ist für mich   nist in Kufstein St. Vitus einsteigen möch-
                                               ein schöner Ausdruck, dass ich dem         te. Ihm bin ich dafür dankbar.
                                               Herrgott in dieser Form eine Kleinigkeit
                                                                                          WasK: Herzlichen Dank für das Inter-
                                               zurück geben kann, wenn man einen
                                               Gottesdienst mitgestalten kann, wenn       view!
                                               die Leute schön mitsingen können. Es
                                               gibt mir auch sehr viel, wenn dann         Das Gespräch mit Organist Nikolaus Bel-
                                               jemand sagt: „Das war schön, das war       linger führte das Redaktions-Mitglied
Organist Klaus Bellinger   © Norbert Erlacher  eine schöne Messe.“                        Norbert Erlacher.
Früchte 2 5 - An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen - Pfarrverband Kufstein
WIR ALLE SIND KIRCHE                                                                                                                 7

An ihren Früchten                           Auch meine Beziehung zu Gott ist kein        mir sagt: ,Herr, Herr’ wird in das Him-

sollt ihr sie erkennen
                                            Besitzstand, den man sich einmal er-         melreich eingehen, sondern nur, wer
                                            wirbt wie ein Ausstellungsstück. Religiö-    den Willen meines Vaters tut.“
„Katholisch sind Sie?“ fragt mich der       ses Bewusstsein wandelt sich im Laufe                 Mit Genehmigung von Joachim Opahle,
Herr gegenüber, „Oh je, dann müssen         eines Lebens. Als Kind dachte ich                         Rundfunkarbeit im Erzbistum Berlin
Sie ja alles machen, was der Papst sagt!“   anders über Gott, als als Jugendlicher.
Na ja, antworte ich ihm, ich halte es mit   Und im Alter werde ich vielleicht wieder
dem Apostel Paulus. Der hat ja bekannt-     ganz andere Überzeugungen haben als
lich gesagt: „Prüfet alles, und behaltet    die, die mir jetzt plausibel sind. Aber
das Gute!“                                  dass Religion und religiöses Denken ins-
                                            gesamt wichtig sind, daran halte ich fest.
Das ist keine schlechte Regel. Sie lädt
                                            Denn ich habe erfahren, dass Religion
dazu ein, sich mit dem
                                                                  mein Leben rei-
Anspruch der Religion ausei-
                                                                  cher und schöner
nanderzusetzen. Und sie
                                                                  macht, so ähnlich
berücksichtigt zugleich, dass
                                                                  wie Musik oder
der Mensch ein Gewissen hat,
                                                                  Kunst mein Leben
das ihn in die Lage versetzt,
                                                                  bereichern.
eigenständig zu entscheiden,
was für ihn persönlich ange-                                     Und dann gibt es
messen ist.                                                      noch einen ande-
Denn eines ist klar: Christsein                                  ren Spruch aus der
bedeutet nicht, blind Geboten                                    Bibel, der mir im
zu folgen. Christsein bedeutet                                   Laufe des Lebens
vielmehr, sich im Denken und                                     immer wichtiger
vor allem im Handeln am Evan- © pixabay                          wurde: Er lautet:
gelium zu orientieren. Dabei                                     „An ihren Früchten
gibt es selten eine letzte Sicherheit, in   sollt ihr sie erkennen“. Denn entschei-
der ich behaupten könnte, so oder so zu     dend ist nicht nur, was einer denkt und
denken oder zu handeln ist jetzt das ein-   glaubt, sondern wie einer handelt, zum
zig Richtige. Und natürlich ist das Neue    Beispiel wie barmherzig jemand ist,
Testament kein Gesetzbuch mit klaren        oder wie freigebig, oder wie freundlich
Anweisungen. Sondern es ist eine            … Die Bibel ist hier ungewöhnlich klar
Sammlung von Erzählungen, Gleichnis-        und fast schon streng: Über die wahren
sen und Bildreden, die alle für sich        Jünger sagt Jesus: „Nicht jeder, der zu
genommen von Bedeutung sind. Aber
trotzdem müssen sie jeweils in unsere
Zeit hinein übersetzt werden. Das Leben
als Christ wird, so gesehen, überhaupt
nicht einfacher, wenn man sich zur
Nachfolge Christi bekennt.
Früchte 2 5 - An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen - Pfarrverband Kufstein
8                                                                                                WIR ALLE SIND KIRCHE

Gabenkörbe für                            Hand entgegenzustrecken lässt vor            die Lebensmittel ungekühlt haltbar und

Menschen in Not
                                          allem den, der es tut, entdecken, dass       nicht abgelaufen sind.
                                          wir fähig sind, Dinge zu vollbringen, die    In den Pfarren des Pfarrverbandes kön-
                                          dem Leben Sinn verleihen.“                   nen an den Sonntagen vom 8. bis 22.
Zum diesjährigen „Welttag der Armen“,     In den Kirchen und Caritas-Zentren           November 2020 Waren zu den Gottes-
der am 15. November begangen wird,        Österreichs werden in diesem Zeitraum        diensten mitgebracht und in die bereit-
ruft Papst Franziskus zu einer neuen      die Menschen um Lebensmittel-Spen-           gestellten Körbe gelegt werden. Die
Geschwisterlichkeit auf. Die Corona-      den gebeten. Gesammelt werden: Halt-         gesammelten Artikel bringen wir zur
Pandemie ist nach Aussage des Papstes     bare Grundnahrungsmittel wie Zucker,         Caritas-Beratungsstelle in Kufstein, die
eine Gelegenheit, den konkreten Einsatz   Mehl, Nudeln, Reis, Speiseöl, Kaffee, Tee,   dort an Menschen in Notsituationen ver-
für Arme wiederzuentdecken. In seiner     Honig, Lebensmittel in Gläsern oder          teilt werden.
Botschaft zum heurigen Welttag, der       Dosen, Fertiggerichte wie zum Beispiel
unter dem Motto „Streck dem Armen         Packerl-Suppen, Kekse, Schokolade            Herzlichen Dank für Ihre
deine Hand entgegen“ steht, schreibt      sowie Hygieneartikel (Duschgel, Zahn-        Unterstützung!
Papst Franziskus unter anderem: „Die      pasta, Handcreme …) Wichtig ist, dass                                Margret Leitner
Früchte 2 5 - An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen - Pfarrverband Kufstein
WIR ALLE SIND KIRCHE                                                                                                                              9

Schief gelaufen
Auf einem Spaziergang entdeckte ich
diese ungewöhnlichen „Früchte“. Da ist
wohl einiges schief gelaufen …
Jesus hat den Satz „Hütet euch vor den
falschen Propheten; sie kommen zu

                                                                                                         Feier der Ehejubiläen
                                             Streit, Feindschaften, Eifersucht, Spaltun-
                                             gen, Krieg, Mord, das alles sind Früchte,
                                             die von selbstherrlichen Propheten her-
                                             vorgebracht werden.                                         Wenn Sie 2020 ein besonderes Ehe-
                                                                                                         jubiläum (25, 40, 50, 60 Jahre) bege-
                                             Dagegen steht das Wort von den Früch-                       hen oder begangen haben, laden wir
                                             ten des Geistes, das wir im Brief des                       Sie ganz herzlich ein zum 10-Uhr-Got-
                                             Apostels Paulus an die Galater nachle-                      tesdienst in St. Vitus am Sonntag, dem
                                             sen können: „Wenn dagegen der Heili-                        15. November 2020. Anschließend
euch wie Schafe, in Wirklichkeit aber
                                             ge Geist unser Leben beherrscht, wird                       sind die Jubelpaare zu Kaffee und
sind sie reißende Wölfe“ in seiner Berg-
                                             er ganz andere Frucht in uns wachsen                        Kuchen im Pfarrsaal eingeladen.
predigt im Zusammenhang mit den fal-
                                             lassen: Liebe, Freude, Frieden, Geduld,                     Anmeldung in der Pfarrkanzlei von
schen Propheten gebracht. Falsche,
                                             Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut                       Dienstag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr
selbsternannte Propheten, die doch ihre
                                             und Selbstbeherrschung.“ So schreibt                        oder unter Telefon 05372/62786 bzw.
Nachfolger in die Irre führen. Er verglich
                                             er im 5. Kapitel dieses Briefes.                            pfarre.kufstein.stvitus@pfarre.kirchen.net
sie mit reißenden Wölfen, die sich mit
einem Schafspelz verkleiden und die                                              Georg Höck
Menschen verführen.
Darum sollen wir die Augen offen halten
– welche Früchte bringen diese Prophe-
ten, Führer, Leiter oder wie sie sich nen-
nen mögen, eigentlich hervor?                      a-6330 kufstein | anton-karg-straße 6 | tel. 0676/4300743 | info@gspandl-naturstein.at
Früchte 2 5 - An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen - Pfarrverband Kufstein
Herbst
10                                                    WIR ALLE SIND KIRCHE

        Es ist der Herbst,
      der die Blätter färbt
       und die Keller füllt,
         der den Saft aus
        den Reben presst
      und im milden Licht
               dem Leben
     Gelassenheit schenkt

         Es hat der Herbst
      seinen eigenen Reiz
     Gewiss: des Frühlings
          überschäumende
             Lust ist vorbei,
       und wo im Sommer
           die Ernte wuchs,
       ist nun karges Feld,
      bald regnet es grau

      Doch jetzt ist Herbst,
       noch bleibt die Zeit,
       dass das Leben reift
      in der gütigen Sonne
                                                        E
                                              … FÜR IHR EIERN
                                                        F
       des göttlichen Lichts
                                               FAMILIENMEN!
                                                          U
                                                   ATEN RÄ
                                          IN SEPAR

               P. Gerhard Eberts MSF,
               In: Pfarrbriefservice.de
S    TANDESFÄLL                   E
WIR ALLE SIND KIRCHE                                                                                                        11

                                            Gottesdienste an Allerheiligen            Dem WORT lauschen …
                                            Sonntag, 1. November                      Das WORT hören, betrachten, verkos-
      IM PFARRVERBAND KUFSTEIN                                                        ten. Biblischen Texten einen Resonanz-
                                            Pfarren Stadt und Endach
                                                                                      raum bieten. Fragen stellen, Lieblings-
                                            10.00 Uhr Gottesdienst in St. Vitus                            stellen austauschen,
Getauft wurden Matthäus Achor-              14.00 Uhr Gräbersegnung auf dem                                Schlüsseltexte lesen,
ner, Helene Maria Greta Salzburger,                    städtischen Friedhof                                die Evangelien des
Nico Treichl, Lea Charlotte Stefan, Vitus                                                                  Jahresevangelisten
Wetzelsberger, Pia Petzer, Jonas Rapha-     Pfarre Sparchen
                                                                                                           kennenlernen. Sonn-
el Albrecht, Laura Lamesic, Orelie          08.30 Uhr Gottesdienst in der Kirche
                                                                                                           tagsevangelien be-
Valeria Stadler, Henry Scheiber, Valen-     12.00 Uhr Messe in kroat. Sprache                              fragen.    Biblische
tin Dzanan, Lara Elisabeth Foidl-Pichler,   14.00 Uhr Gräbersegnung auf dem                                Texte mit dem eige-
Mia Kraszewski, Annie Perthaler, Leon                  städtischen Friedhof                                nen Leben in Verbin-
Admir Stock, Elias Knöbl, Noah Schö-                                                                       dung bringen. Den
nauer, Valentina Maria Walcher, Anna        Pfarre Zell
                                                                                      roten Faden biblischer Texte herausar-
Maria Strillinger, Luisa Theresia Mayr,     10.00 Uhr Gottesdienst in der Kirche      beiten. Kurzimpulse, Gespräch, Gebet,
Elena Larissa Unterberger.                  14.00 Uhr Gräbersegnung auf dem           Betrachtung.
      Gottes Segen auf allen Wegen!                     Kleinholz- und Zellerberg-    Dies alles bietet eine „Bibelrunde“
                                                        friedhof                      unter der Leitung von Religions-Lehrer
Gestorben sind Sonia Zdesar, Anna                                                     Jakob Widauer.
Juliana Walch, Isabella Maria Regina        Gottesdienst an Allerseelen               Start ist am Dienstag, 29. September
Bauer, Johann Armin Treichl, Willibald
Karl Schlener, Herta Fankhauser, Josef
                                            Montag, 2. November                       2020, von 19. bis 20.30 Uhr im Pfarrhof
Berghold, Walter Josef Delong, Gertud                                                 Kufstein-St. Vitus, Pfarrsaal.
                                            Für die vier Kufsteiner Pfarren
                                                                                      Herzliche Einladung
Ciocia, Ingrid Steindlmüller, Josef         19.00 Uhr Gedenkgottesdienst für die
Grabner, Maria Aigner, Antonia Höll-
                                                                                      an alle an der Bibel
                                                       im letzten Jahr Verstorbenen
warth, Martin Singer, Josef Fleischha-
                                                       in der Heilig-Geist-Kirche
cker, Rosa Prem, Brunhilde Lintner,
                                                       auf dem städtischen Fried-     Interessierten!
                                                                                      Wir freuen uns auf Ihre
Friedoline Pfund, Paul Pipaz, Alfred
Windberger, Josef Handle, Johanna                      hof | Musikalische Beglei-
Weinseisen, Josef Lex, Josef Brunner,                  tung Kirchenchor Endach        Teilnahme!
Johann Eder.
  Herr, schenke ihnen ewige Freude!

      Besuchen Sie auch die
            Homepage
       des Pfarrverbandes:
 www.kirche-kufstein.at
12                                                                                                 WIR ALLE SIND KIRCHE

Rosenkranzmonat                               Maria, voll der Gnaden… Vater unser im     bekannt. Sowohl im Islam als auch im

Oktober
                                              Himmel, geheiligt werde dein Name...       Buddhismus werden dafür Gebets-
                                              Der Rosenkranz gibt seinen Reiz nicht      schnüre als Hilfsmittel zum Zählen ver-
                                              ohne weiteres zu erkennen. Er will         wendet. Die Gebetshäufung war bereits
Der Oktober gilt traditionell als „Rosen-                                                ab dem 3. Jahrhundert in der Ostkirche
kranzmonat“. Doch immer weniger               erkämpft werden, ja, ergangen. Nicht
                                              umsonst lebt er vor allem in Pilgergrup-   üblich und setzte sich wenig später auch
Menschen können heute etwas mit die-                                                     in der Westkirche durch. Das katholische
ser Gebetsform anfangen – dabei führt         pen und bei Wallfahrern weiter. Die
                                              Monotonie stundenlanger Märsche über       Rosenkranzgebet hat sich aus frühmittel-
sie tief in die christliche Spiritualität                                                alterlichen Gebeten entwickelt.
hinein.                                       Tiefebenen und dünn besiedelte Land-
                                              schaften verträgt sich nur allzu gut mit   Die älteste schriftliche Erwähnung einer
Sie wirken wie aus der Welt gefallen –        der monotonen Rezitation eingeübter        mit Steinen aufgezogenen Zählschnur
jene Zeitgenossen, die man bisweilen in       Gebete. Ein Rosenkranz gebetet – und       findet sich bei der angelsächsischen
Fußgängerzonen, auf öffentlichen                                                         Adeligen Lady Godiva im 9. Jahrhun-
Plätzen oder vielleicht gar in Kir-                                                      dert. Die heute gebräuchliche Form des
chen sieht, vor sich hin mur-                                                            Rosenkranzes entstand im Advent 1409
melnd, in einer Hand eine kleine,                                                        als der Trierer Kartäusermönch Domini-
unscheinbare Kette mit unter-                                                            kus von Preußen die Leben-Jesu-An-
schiedlichen Kügelchen. Sie                                                              dachten in die Form von 50 Gebetssätz-
beten einen „Rosenkranz“, ein                                                            chen brachte.
streng komponiertes, traditionel-                                                        Dass gerade der Oktober als „Rosen-
les meditatives Gebet. Tatsächlich                                                       kranzmonat“ gilt, hängt mit der histori-
ist der Rosenkranz heute selbst                                                          schen Schlacht im Ionischen Meer bei
unter „praktizierenden Katholi-                                                          Lepanto zusammen. Am 7. Oktober 1571
ken“ nicht mehr weit verbreitet.                                                         hatten die christlichen Mittelmeermäch-
Zu sperrig wirkt seine strikte Tak-           schon ist man wieder fünf Kilometer wei-   te, organisiert unter Papst Pius V., mit
tung der Gebetsabfolgen, zu wenig indi-       ter. So einfach, so schlicht, so gut.      Spanien an der Spitze, dort einen über-
viduell in einer Welt übersteigerter                                                     raschenden Sieg über das Osmanische
Egos.                                         Selbst hart gesottenen Agnostikern, die
                                              Fußwallfahrten zur bloßen Reinigung        Reich errungen. Der Sieg wurde vom Papst
Und doch ist der Rosenkranz vielleicht        von Körper und Geist degradieren,          dem Rosenkranzgebet zugeschrieben,
gerade deshalb zeitgemäß. Weil er             erkennen unterwegs mitunter den Wert       weil Rosenkranzbruderschaften am glei-
hineinführt in eine „andere“ Welt, weil er    dieser Gebetsform, die genau das leis-     chen Tag für den Sieg beteten – worauf-
den Rocksaum jener großen Tradition           tet: eine Loslösung von Körper und         hin Pius V. anordnete, dass von nun an
christlicher Spiritualität berührt, die den   Geist, eine wohltuende Entrückung, die     dieser Tag als „Fest der Seligen Jungfrau
Besucher in Kirchen vielleicht noch           durch das Gemurmel hindurch Raum           Maria vom Siege“ zu feiern sei.
anweht, die er aber nicht mehr zu             gibt für das Eigentliche, für Gedanken
begreifen vermag. Gewiss, die Pforte zu       und Einkehr.                               Wie wird der Rosenkranz gebetet?
dieser spirituellen Tiefe ist keine weite,                                               Der Rosenkranz ist eine aus Kugeln oder
sie muss erkauft werden durch die             Die Geschichte des Rosenkranzes            Perlen bestehende Gebetsschnur mit
Mühen der Tiefebene ausgedehnter              Die vielfache Wiederholung kurzer          einem Kreuz an ihrem Ende. Der
Gebetsrezitationen: Gegrüßet seist du,        Gebete ist in fast allen Religionen        geschlossene Teil eines Rosenkranzes
WIR ALLE SIND KIRCHE                                                                                                                     13

teilt sich in fünf Zehnergruppen von               könnte ich an der Gebetskette in der                     Jude, den man wegen sei-
Kugeln, die von einer jeweils größeren             Hand erkennen, eine Muslima am                            ner Kippa als Juden
oder in größerem Abstand aufgezoge-                Kopftuch. Einen frommen Juden an                          erkennt, angepöbelt wird.
nen Kugel getrennt werden. Jede Kugel              der Kippa auf dem Kopf, einen Sikh                        Wer durch Kleidung seine
einer Zehnergruppe steht für ein                   daran, dass er die Haare lang                              oder ihre Religionszuge-
„Gegrüßet seist du Maria“.                         wachsen lässt und einen Tur-                               hörigkeit zeigen will, soll
Zwischen diesen Zehnergruppen wird                 ban trägt. Das sind starke äuße-                           das tun dürfen. So frei soll-
jeweils ein „Vater unser“ gebetet. Das             re Zeichen mit denen jemand                               ten wir Christen sein.
am freien Ende befindliche Kreuz steht             sagt: „Schau her, ich bin gläubig.                        Und woran erkennt man
für das Glaubensbekenntnis, auf das                Meine Religion und wie ich sie lebe                      Christen noch? Ich wünsche
wiederum ein „Vater unser“ folgt. Die              ist mir wichtig.“ Aber genauso gibt                    mir, dass sie ihre Tradition
drei eng beieinanderliegenden Kugeln               es viele Gläubige, die nicht so ein                   kennen, ihre Geschichten und
zwischen Kreuz und geschlossenem                   äußerliches Erkennungszeichen                         ihre Lieder. Dass sie nicht ver-
Kreis stehen für die drei göttlichen               tragen und ebenso fromm sind, im                       schweigen, was sie trägt. Dass
Tugenden Glaube (fides), Liebe (cari-              besten Sinn: Gottsucher und Fra-                       sie Kontur haben. Und
tas) und Hoffnung (spes) .                         gende auf dieser Welt.                                  zugleich sollen wir als Chris-
           Quelle: Katholische Kirche Österreich   „An ihren Früchten sollt ihr sie                         ten wissen, dass wir nicht
            Henning Klingen & Marlies Mostögl
                                                   erkennen“ sagt Jesus in der                              der Weisheit letzter Schluss
                                                   Bergpredigt. In dem, was sie tun, sollen     sind, dass wir fehlbare und endliche

Erkennungszeichen                                  Christen erkennbar sein. Wenn sie nur
                                                   heiße Luft daherreden und ihr Christ-
                                                                                                Wesen sind, dass in Gott das Leben und
                                                                                                die Wahrheit begründet liegen.
Woran erkennt man eigentlich einen                 sein vor allem darin besteht, sich in het-   Das erleichtert mich ungemein: Ich
Christen? Hier und heute, in Österreich/           zerischen Reden gegen andere Men-            muss nicht alles selber sein, nicht alles
in Kufstein. Gibt es äußere Merkmale?              schen und andere Religionen abzugren-        wissen. Wir dürfen uns als Christen die
Manche tragen ein Kreuz um den Hals.               zen, dann sind das faule Früchte. Ich        Freiheit nehmen, offen zu sein und ein
Aber das ist oft zum modischen Acces-              denke, einen Christen erkennt man            weites Herz zu haben. Neben uns gibt
soire verkommen. Oder an dem Fisch-                daran, dass er seinen Mund aufmacht,         es andere – andere Lebensentwürfe,
Aufkleber hinten am Auto. Einen Muslim             wenn in deutschen Großstädten ein            andere Religionen, andere Gewisshei-
                                                                                                ten, andere Hoffnungen. Ich bin eine
                                                                                                unter vielen, mein Glaube ist einer unter
                                                                                                vielen, mein Land ist eines unter vielen.
                                                                                                Und die Menschen im anderen Glauben
                                                                                                sind meine Geschwister – Menschen
                                                                                                wie ich und anders als ich. Das wäre für
                                                                                                mich ein schönes Zeichen für christli-
                                                                                                chen Glauben: den andern sehen und
                                                                                                fragen: „Was trägt dich? An was glaubst
                                                                                                du?“
                                                                                                                     Evangelischer Rundfunk,
                                                                                                                     Pfarrerin Sandra Zeidler
14                                                                                                    WIR ALLE SIND KIRCHE

                                            ge die Jünger Jesu das Grab Mariens
                                            öffneten, darin jedoch nicht mehr den

 Im Rückblick
                                            Leichnam, sondern nur mehr Blüten und
                                            Kräuter vorfanden.

Fest Mariä Himmelfahrt
                                            Kräutersegen
                                            Zur Kräutersegnung werden aus ver-
                                            schiedenen Kräutern gebundene Sträu-
Am 15. August, dem Hochfest der leibli-     ße gebracht. Typische Kräuter sind z. B.
chen Aufnahme Mariens in den Himmel,        Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Schafgar-
wurden die Kräutersträuße gesegnet          be, Kamille, Thymian, Baldrian und
und den Besucherinnen und Besuchern         Eisenkraut. Die gesegneten Sträuße
des Gottesdienstes überreicht. Gebun-       werden dann auf dem Dachboden oder
den haben die Sträuße die Kufsteiner        im so genannten „Herrgottswinkel“ auf-
Bäuerinnen und freiwillige Helferinnen –    gehängt, wo sie gegen Krankheiten,
herzlichen Dank dafür!                      Gewitter, Blitzschlag und Unheil helfen        Ein ganz besonderer Dank gilt aber der
Die Wurzeln dieses Festes liegen in         sollen. Oftmals werden auch zerriebene         Projektgruppe der FH Kufstein, die sich
einem Marienfest, das im 5. Jahrhundert     Blätter kranken Tieren ins Futter ge-          voll mit unseren pfarrlichen Projekten
von Cyrill von Alexandrien eingeführt       mischt.                                        identifiziert und mit großem Engage-
                                                       © Günter Seggebäing, CC BY-SA 3.0
und auf den 15. August gelegt wurde.                                                       ment für eine erfolgreiche Planung und
Eindeutige Beweise für die Himmelfahrt
                                            Projekt der FH Kufstein
                                                                                           Durchführung gesorgt hat.
Marias finden sich nicht in der Bibel,                                                     Durch Ihre Unterstützung wurden bei

                                            und des AK Weltkirche –
doch gibt es Textpassagen, die mit der                                                     dieser Aktion ca. 1500 Euro gespendet
„Aufnahme Marias in den Himmel“ in
                                            ein voller Erfolg
                                                                                           und dadurch unzähligen Menschen
Verbindung gebracht werden.                                                                Hoffnung und Bildung geschenkt.
Brauchtum in der Kirche                                                                                              VIELEN DANK!
Das Brauchtum verknüpfte diesen Tag         Der Arbeitskreis Weltkirche der Pfarre
                                            Kufstein-St. Vitus bedankt sich ganz           Weitere Infos zu den Projekten finden
mit dem Fest der Kräuterweihe, die ins-                                                    Sie auf:
besondere in ländlichen Regionen einen      herzlich bei seinen Unterstützern der
                                            Bausteinaktion für die Projekte „Indi-         Facebook: https://www.facebook.com/
fixen Termin im Jahreskreis bildet. Wie                                                    ArbeitskreisWeltkircheKufstein
die Kräuter zu Mariä Himmelfahrt            schen Mädchen eine Stimme geben“
                                            und „BauSTEIN aus KufSTEIN“ für Burki-         Website: https://weltkirche-kufstein.at/
kamen erzählt eine Legende, der zufol-
                                            na Faso!
                                            Aber auch allen privaten Spendern und          Wir freuen uns auch weiterhin über jede
                                            Spenderinnen, die sich am Gewinnspiel          Spende.
                                            um zwei Frühstücksgutscheine für je            Spenden bitte an:
                                            zwei Personen im Arte-Hotel Kufstein           AK Weltkirche der Pfarre Kufstein-St. Vitus
                                            beteiligt haben, danken wir sehr herz-         Sparkasse Kufstein
                                            lich. Die glücklichen Gewinnerinnen            IBAN: AT70 2050 6077 1023 3698
                                            sind: Anna-Carola Marek und Michaela           BIC: SPKUAT22XXX
                        © Rosi Hetzenauer   Höck – herzliche Gratulation.                                              Brigitte Höck
WIR ALLE SIND KIRCHE                                                                                                              15

TERMINE                                      Samstag, 31. Oktober, 19 bis 21 Uhr
                                             Nacht der 1000 Licher in St. Vitus/Stadt
                                                                                          bekannt geben. Bitte informieren Sie sich
                                                                                          über Gottesdienstordnung und Homepage.
                                             Die Vorabendmesse feiern wir um 19
                                                                                          Erstkommunion
Freitag, 2. Oktober, 19 bis 20 Uhr
Konzert in St. Vitus/Stadt                   Uhr in der Dreifaltigkeitskirche
Kirchen:Klang:Kufstein
Informationen auf der Pfarr-Homepage
                                             Sonntag, 15. November, 10 Uhr                Zell/Endach: Am Sonntag, 11. Okto-
                                             Feier der Ehejubiläen mit Festmesse in St.   ber, um 10 Uhr und 14.30 Uhr im Pfarr-
                                             Vitus/Stadt                                  zentrum Endach.
Sonntag, 4. Oktober, 10 Uhr
Erntedankfest in St. Vitus/Stadt             Sonntag, 22. November, 10 Uhr                Sparchen: Am Sonntag, 18. Oktober,
mit Begrüßung von Brigitta Wendorff          Christkönigsonntag in St.Vitus/Stadt         um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef.
Sonntag, 25. Oktober, 8 Uhr                  mit Verabschiedung von Monika                Stadt: Am Sonntag, 18. Oktober um 10
Weltmissionssonntag in St. Vitus/Stadt       Freisinger                                   Uhr und 14.30 Uhr in der Pfarrkirche St.
mit anschließendem Gebäckverkauf             Weitere fixe Termine können wir nicht        Vitus.

Sonntag, 25. Oktober, 10 Uhr
Sonntag der Weltkirche
Der Gottesdienst mit musikalischer Be-
gleitung wird vom Arbeitskreis Weltkir-
che der Pfarre St. Vitus gestaltet. Im An-
schluss an den Gottesdienst wird Tee-
/Kaffeegebäck verkauft. Die Kollekte
und der Reinerlös des Gebäckverkaufs
kommen den Aktionen BauSTEIN aus
KufSTEIN bzw. Indischen Mädchen eine
Stimme geben zugute.
16                                                                                                WIR ALLE SIND KIRCHE

Gottesdienste im Pfarrverband Kufstein                        SENIORENHEIM Zell                   10.00 Uhr heilige Messe
                                                                                                  (jeden 1. Samstag im Monat)
Bitte beachten sie auch die aktuellen Gottesdienstordnungen   KLEINHOLZ Maria Hilf                  7.00 Uhr heilige Messe
in den einzelnen Pfarren                                                                          19.00 Uhr Rosenkranz
MONTAG:                                                       SONNTAG/FEIERTAG:
KLEINHOLZ Maria Hilf            7.00 Uhr heilige Messe        ST. JOSEF Sparchen                    8.30 Uhr heilige Messe
                               19.00 Uhr Rosenkranz,          HEILIGE FAMILIE Endach                8.30 Uhr heilige Messe
                               um 19.30 Uhr heilige Messe     KLEINHOLZ Maria Hilf                  9.00 Uhr heilige Messe
                                                                                                  19.00 Uhr Rosenkranz,
DIENSTAG:                                                                                         19.30 Uhr heilige Messe
ST. JOSEF Sparchen          19.00 Uhr heilige Messe           ST. VITUS Stadt                     10.00 Uhr heilige Messe
SENIORENHEIM Innpark Endach 10.00 Uhr heilige Messe           ST. MARTIN Zell                     10.00 Uhr heilige Messe
                            (alle 14 Tage)                    ST. JOSEF Sparchen                  12.00 Uhr heilige Messe
KLEINHOLZ Maria Hilf         7.00 Uhr heilige Messe                                               in kroatischer Sprache
                            19.00 Uhr Rosenkranz,             ST. VITUS Stadt
                            19.30 Uhr heilige Messe           jeden 1. Sonntag im Monat           19.00 Uhr Wort-Gottes-Feier
MITTWOCH: :
                                                              EUCHARISTISCHE ANBETUNG:
Sommer: THIERBERG und            8.00 Uhr heilige Messe
                                                              KLEINHOLZ Maria Hilf Montag–Freitag 10.00–19.00 Uhr
Winter: ST. MARTIN/Zell
KLEINHOLZ Maria Hilf            7.00 Uhr heilige Messe
                                                              BEICHTGELEGENHEIT:
                               19.00 Uhr Rosenkranz,
                               19.30 Uhr heilige Messe        KLEINHOLZ Maria Hilf Montag–Samstag 10.00–12.00 Uhr
                                                                                   und 16.00–18.00 Uhr
DONNERSTAG:
SENIORENHEIM Zell             9.30 Uhr heilige Messe
DREIFALTIGKEITSKIRCHE Stadt 18.30 Uhr Rosenkranz
KLEINHOLZ Maria Hilf         7.00 Uhr heilige Messe,
                            19.00 Uhr Rosenkranz
                            19.30 heilige Messe
KRANKENHAUS-KAPELLE         18.00 Uhr heilige Messe

FREITAG:
DREIFALTIGKEITSKIRCHE Stadt     8.00 Uhr heilige Messe
ST. JOSEF Sparchen             19.00 Uhr heilige Messe
KLEINHOLZ Maria Hilf            7.00 Uhr heilige Messe
                               19.00 Uhr Rosenkranz,
                               19.30 Uhr heilige. Messe
SAMSTAG:
ST. VITUS Stadt                19.00 Uhr heilige Messe            Kaiserjägerstraße 10 | 6330 Kufstein | Telefon 05372 / 61873
WIR ALLE SIND KIRCHE     17

An ihren Früchten
sollt ihr sie
erkennen …
Ein Mann zum Psy-
chiater: „Was sind
eigentlich die Aufnah-
mebedingungen in
Ihre Psychiatrie?“
Psychiater: „Wir fül-
len eine Badewanne
mit Wasser und stel-
len dann einen Löffel,
eine Tasse und einen
Eimer zur Verfügung.
Dann sagen wir dem-
jenigen, er soll die
Badewanne leeren.“
Mann: „Ah, verstehe.
Ein normaler Mensch
würde den Eimer
nehmen.“
Psychiater: „Nein, ein
Normaler würde den
Stöpsel ziehen. Möch-
ten Sie Ihr Zimmer mit
oder ohne Balkon?“
BurkinaFaso
18                                                                                                  WIR ALLE SIND KIRCHE

                 Brief aus                                                                            Hoffnung! Das ist das Leit-
                                                                                                      motiv der Kleinbauern und
                                                                                                      -bäuerinnen. In der letzten

Liebe Schwestern
                                                                                                      Ausgabe der Pfarrzeitung
                                                                                                      „Wir alle sind Kirche“, habe
und Brüder,                                                                                           ich so abgeschlossen: „Zum
                                                                                                      Schluss beginnt jetzt die
während meines Urlaubes im Dorf habe                                                                  Regenzeit in Burkina Faso
ich eine Familie besucht, die ich unter-                                                              […] Zur Zeit der Klimaver-
stütze. Nur ein dreijähriges Kind, ein                                                                änderung säen die Klein-
Baby und die 70-jährige Großmutter. Mit                                                               bauerinnen und -bauern
Gott, der nicht regnen lässt, mit den Ter-                                                            und hoffen, dass es genug
roristen, die Leute töten, mit der Regen-                                                             regnet. Sie säen und beten,
zeit, die schlecht ist, war diese Dame                                                                dass der Herr die Äcker
nicht zufrieden. Das Beste war: sie hat                                                               gießt“. So äußerte ich unse-
mich beraten:                                „Mein Sohn! Du darfst nie dieses Jahr       re Hoffnung, dass es eine gute Ernte
                                             irgendwo aufschreiben oder einschrei-       gibt.
                                             ben: 2020 hat nie existiert. Was für ein    So dachten wir schon an die Früchte der
                                             Jahr, das uns so viele schlechte Sachen     menschlichen Arbeit. Leider läuft die
                                             und Nachrichten, und vor allem Covid-       Regenzeit nicht wie erwartet. In man-
                                             19 gebracht hat. In meinem Alter habe       chen Orten blühen die Pflanzen, aber
                                             ich schon Schwierigkeit, um zu atmen;       kein Regen, der die Frucht reifen lässt. In
                                             seit ein paar Monaten muss ich aber         anderen Orten regnet es zu viel. Aber
                                             Maske tragen. Dieses Jahr ist kein          die 70-jährige Dame hat recht: „Nicht
                                             Geschenk Gottes…“                           alles kann schlecht sein“.
                                             Weil sie unendlich sprach, habe ich sie     Also dürfen wir hoffen. Das Gebet wird
                                             unterbrochen: „Mama, sei nicht so pes-      den Mühen der Menschen Frucht brin-
                                             simistisch: Du umarmst ein Kind, das        gen lassen. Wie ein Sprichwort in mei-
                                             gerade in diesem Jahr geboren wurde“.       ner Heimat sagt: „Der Mund ist so kurz,
                                             Nach einer Gesprächspause antwortete        dass die Menschen nie fressen dürfen“,
                                             sie lächelnd: „Du hast recht: Nicht alles   das heißt, sie werden immer von Gott,
                                             kann schlecht sein. Dieses Kind meiner      etwas zu essen bekommen.
                                             zweiten Schwiegertochter ist die Frucht     Übrigens: Als ich im August zu Hause
                                             meines Gebetes. Es war schwierig für        war, war mein erster Eindruck schlecht:
                                             sie, ein Kind zu bekommen. Wir haben        Es gibt in den Wasserläufen noch nicht
                                             gebetet und dann…“ In diesem Augen-         genügend Wasser, auch wenn Juli und
                                             blick haben wir gemeinsam laut gelacht.     August der Höhepunkt der Regenzeit
                                             In der dunkelsten Nacht gibt der Herr       sind. Bis jetzt ist in diesem Gebiet der
                                             lesbare Zeichen. Wir dürfen immer hof-      Regen unregelmäßig und nicht ausrei-
                                             fen.                                        chend! Manchmal regnet es in einem
WIR ALLE SIND KIRCHE                                                                                                           19

Nachbardorf aber nicht in anderen. Wo
es gut regnet, wachsen die Pflanzen
sehr gut. Wo es nicht gut regnet, sind die
Pflanzen erbarmenswert.

                                             Caritas-Haussammlung                         Lebenslagen in der Region zu unterstüt-
                                                                                          zen.
                                             Mit Ihrer Spende lindern Sie Not             Als Ansprechpartner stehen den Men-
                                             in Ihrer Region.                             schen in Not die Pfarre, das jeweilige
                                                                                          Caritaszentrum, bzw. die Sozialbera-
                                             Die Caritas hilft Menschen in unserer        tungsstellen und die Pfarrcaritas gerne
                                             unmittelbaren Nachbarschaft. In der          zur Verfügung. Das ist in Kufstein:
Auf Nationalebene ist die Situation sehr     gesamten Erzdiözese Salzburg ist die
                                             Caritas nahe bei den Menschen. Ihr Bei-      Heidi Rißlegger
kontrastreich. Im Zentrum des Landes                                                      Soziale Beratung der Caritas in Kufstein
zum Beispiel regnet es viel, zu viel. Dort   trag macht Wichtiges möglich.
                                             Wenn ältere und kranke Menschen,             Pfarrplatz 2 | 6330 Kufstein
erleiden vielen Familien Überschwem-
                                             Familien, Kinder oder Jugendliche in Not     Telefon: +43 5332 / 70 813
mung. Häuser werden durch Wasser
                                             geraten, hilft die Caritas mit Ihrer Spen-   Mail: kufstein@caritas-salzburg.at
zerstört. Das Licht der Hoffnung aber
                                             de. Im vergangenen Jahr z. B. mit            H www.caritas-salzburg.at
wird aufbrechen. Die Leute wissen nicht
                                             Lebensmitteln und Gutscheinen für von        Öffnungszeiten: Dienstag 8 bis 12 Uhr
wie die Zukunft aussieht: sie kämpfen
und hoffen, indem sie an die Früchte         Armut betroffene Familien und mit Zu-
denken.                                      zahlungen zu medizinischem Bedarf für
                                             Kinder und MindestpensionistInnen.
Der Herr ist unterwegs. Möge der Herr
                                             Alleinerziehenden Müttern und Vätern
auch mit unseren Brüdern und Schwes-
                                             konnte z. B. mit Zuschüssen zu Miet-,
tern in Kufstein sein.
                                             Strom- und Heizungskosten sowie bei
                                             der Anschaffung von Schulmaterialien
        Liebe Grüße aus Ouagadougou
                                             geholfen werden.
                         (Burkina Faso)
      DDr. Domèbèimwin Vivien SOMDA          Unterstützen Sie bitte die Haussamm-
       E-Mail: somda.vivien@gmail.com        lung 2020! 40 Prozent der Spendengel-
                                             der bleiben in Ihrer Pfarre.
                                             Wenn Sie selbst Hilfe brauchen, haben
 Die Gottesdienstordnung für die             Sie keine Bedenken sich an die Pfarre
                                             zu wenden. Selbstverständlich wird Ihr
 Advents- und Weihnachts-
                                             Anliegen diskret behandelt. 60% der
 zeit finden Sie in der nächsten             Spenden werden von der Caritas dazu
 Ausgabe unserer Pfarrzeitung.               verwendet, Menschen in schwierigen
HEILIGE
20                                                                                               WIR ALLE SIND KIRCHE

                                                                                       nicht erkannt – als Narr geschlagen und
                                            Andreas Gebeine wurden zunächst an         mit Schmutz beworfen wurde. Zur Rache
                                            einen für die Leichname von Verbre-        wollte er den Mägden öffentlich die Klei-
             IM OKTOBER                     chern bestimmten Platz geworfen. Dort      der abreißen, aber sie klebten fest. Da
                                            fanden sie der Überlieferung zufolge       ließ er die Mägde tot schlagen und Ana-
                                            zwölf Besessene und bestatten sie an       stasia einkerkern. Sie wies alle Anfech-
Hl. Andreas Crisinus                        einem Krisi benannten Ort – daher
                                            Andreas' Beiname; dafür wurden sie von
                                                                                       tungen ab und wurde schließlich mit
Mönch, Märtyrer – 20. Oktober
                                            ihrer Besessenheit befreit. Später wur-
Der hl. Adreas wurde auf Kreta geboren,     den die Gebeine in die Kirche von
das Jahr ist nicht bekannt. Er ist vemut-   Johannes dem Kalybiten in Konstantino-
lich 767 in Konstantinopel gestorben.       pel übertragen. Joseph der Hymnen-
                                            schreiber verfasste später einen Kanon
Als Kaiser Konstantin V. Copronymus         auf Andreas.
den Besitz von Ikonen verboten und
unter Todesstrafe gestellt hatte, klagte    Andreas ist offensichtlich identisch mit
Andreas den Kaiser in der Mamas-Kir-        Andronikos von Kreta und der Patron
che in Konstantinopel öffentlich an, vom    gegen Epilesie.
altüberlieferten Glauben abgefallen zu

                                            Hl. Anastasia
sein. Der ließ ihn deshalb foltern; auf
dem Weg zur Hinrichtung wurden
Andreas die Beine abgehackt, schließ-       Mär tyrerin – 25. Oktober (Todestag)
lich wurde er getötet.
                                            Anastasia, nach mancher Überlieferung
                                            die Schwester von Kaiser Konstantin, ge-
                                            boren Mitte des 3. Jahrhunderts, wurde
                                            der Legende nach von Chrysogonus
                                                                                       200 Jungfrauen auf eine einsame Insel
                                            bekehrt, als ihre Mutter gestorben war.
                                                                                       verbannt; sie aber bekehr te alle, worauf
                                            Gegen ihren Willen wurde sie einem
                                                                                       sie noch vor ihr getötet wurden.
                                            heidnischen Mann vermählt, entzog sich
                                            ihm und widmete sich, zusammen mit         Andere Überlieferungen berichten,
                                            ihrer Magd, der Betreuung gefangener       Anastasia sei Chrysogonus gefolgt, als
                                            Christen.                                  der als Gefangener nach Aquileia ge-
                                                                                       bracht wurde. Selbst gefangen genom-
                                            Nach dem Tod ihres Mannes kam der
                                                                                       men und nach Sirmium gebracht, wurde
                                            Hausherr und sperr te Anastasia mit
                                                                                       sie gefoltert, auf einem Schiffswrack ge-
                                            ihren drei Mägden in eine Küche. In der
                                                                                       fesselt und auf dem Fluss Save treiben
                                            Dunkelheit drang er ein, fiel in Wahn,
                                                                                       lassen; das Wrack aber versank nicht,
                                            küsste und umarmte Kessel, Kübel und
                                                                                       worauf man sie auf dem Scheiterhaufen
                                            Pfannen, bis er – erschöpft, rußge-
                                                                                       verbrannte.
                                            schwärzt und mit zerfetzten Kleidern,                           Bilder: Joachim Schäfer
                                            deshalb von seinen eigenen Leuten                          Ökumenisches Heiligenlexikon
Junge Kirche
WIR ALLE SIND KIRCHE                                                                                                            21

                                                                                          Infos von der
                                                                                          Jungschar Zell
ehcriK egnuJ
                                  PFARRVERBAND KUFSTEIN
                                                                                          Nach langem Überlegen und im Aus-
                                                                                          tausch mit Mitarbeitern der Katholi-
                                                                                          schen Jungschar haben wir beschlos-
                                                                                          sen, in diesem Herbst nicht mit unseren

Ministrantenprobe und                        Dem Einüben nach der langen Pause            Jungscharstunden zu beginnen. Auf-

Danke-Fest
                                             und mit den neuen aktuellen Regelun-         grund der fehlenden räumlichen Mög-
                                             gen folgte ein Danke-Fest. Klaus war         lichkeiten und zum Schutze aller wurde
                                             beim Grillen, Reinhard beim Feuerkes-        dieser Entschluss gefasst.
Die aktuellen Ministranten und Minis-        sel, Waltraud und Michaela bei der           Trotz allem wollen wir den Kontakt zu
trantinnen – Hanna, Sarah, Benedikt, To-     Betreuung und Vorbereitung.                  den Kindern weiterhin halten. So wer-
bias, Sophie, Lilly und Pia – der Pfarre                                                  den wir einzelne Termine planen, die
Heilige Familie/Endach trafen sich am        Es wurde noch ein kleines feines Fest
                                             mit gutem Austausch – zwischen Eltern,       bei Schönwetter im Freien stattfinden.
11. Juli 2020 mit Pfarrer Michael zu einer                                                Ebenso werden wir eine Möglichkeit
Ministrantenprobe.                           PGR- und PKR-Mitgliedern, dem Pfarrer
                                               und den Ministranten.                      ausarbeiten, wie wir unsere Familien-
                                                                                          gottesdienste gestalten können. Wir
                                               Falls ihr Lust bekommen habt mitzu-        freuen uns auch über Anregungen von
                                               machen – als Ministrant/Ministrantin,      Kindern, Eltern und allen Pfarrmitglie-
                                                                     B e t re u e r,      dern.
                                                                     Co-Betreuer
                                                                                          Um Aktivitäten im Bereich der Jung-
                                                                     .... – ihr dürft
                                                                                          schararbeit zu ermöglichen, wurde von
                                                                     euch jeder-
                                                                                                       der Katholischen Jungschar
                                                                     zeit gerne
                                                                                                               ein Präventionskon-
                                                                     melden!
                                                                                                                zept     erarbeitet,
                                                                                  Text:                          nach welchem
                                                                        Michaela Reiter                              bei all unseren
                                                                                Bilder:
                                                                        Reinhard Reiter                              Aktionen
                                                                                                                    gehandelt wird.
In den letzten Monaten
sind sie zwar sehr                                                                                               Kinder, die im
gewachsen, aber ihr                                                                       letzten Jahr in unserer Jungschargruppe
Können haben sie ganz                                                                     dabei waren, werden via SMS über Ter-
gut durch die Corona-                                                                     mine informiert. Sollten neue Kinder
Zeit getragen und be-                                                                     Interesse haben, bitten wir um eine
wiesen, dass sie auch                                                                     kurze Mail an die Pfarre Kufstein/Zell:
jetzt noch immer super                                                                    pfarre.kufstein.zell@pfarre.kirchen.net
genau wissen, was zu
tun ist.                                                                                                     Theresa, Petra & Team
22                                                                                                           WIR ALLE SIND KIRCHE

Die Seite für die                                                                 Der Korb mit den Schwarzbroten
                                                                                         (vgl.: Willi Hoffsümmer, Kurzgeschichten 3, S. 153)

In einer Stadt lebte einmal ein sehr rei-   den Winterabend gingen und wie sehr                 „Von mir?“ fragte der Kaufmann. „Du
cher Kaufmann. Fleißig erwarb er Dinge      sie sich über diese kleine Gabe freuten.            irrst, dich! Denn ich habe diese drei
und für viel Geld verkaufte er sie wie-     Dann schloss er sorgfältig das Tor, ging            Dinge getan. Das weiß jeder. Schließlich
der. Er war ein eifriger aber kein ehrli-   ins warme Zimmer, setzte sich an den                kann man auf einer Tafel sogar meinen
cher Geschäftsmann. Weil er aber            Kamin und schlief ein.                              Namen lesen!“
schlau und geschickt war, konnte ihm        Im Traum fühlte er sich weit fortgetra-             Da brachte Michael einen Korb mit
niemand etwas nachweisen.                   gen. Und auf einmal stand er vor einem              Schwarzbroten. „Ach“, seufzte der Rei-
So wurde er immer reicher und reicher.      Engel. Vor diesem hing eine gewaltige               che, „was hat das für einen Wert? Die
Stolz dachte er bei sich: „Ich bin ein      Waage. Der Engel sah sehr ernst aus.                habe ich schon längst vergessen und
guter Mann. Habe ich doch der Kirche                                                            niemand spricht noch davon.“
                                            „Wer bist du? Was soll
ein Taufbecken aus Marmor geschenkt
                                            das
und den Kirchturm. Auch ein Kranken-                                                            Der Engel stellte den Korb auf die Scha-
haus habe ich bauen lassen. Und auf                                                             le. Und die Schale senkte sich. „Das sind
einer großen Tafel kann jedes Kind mei-                                                         die einzigen Früchte, die im Himmel
nen Namen lesen. So weiß jetzt                                              bedeu-              Gewicht haben. Du hast mit diesen Bro-
jeder, dass ich ein guter, mild-                                        ten, wollte er          ten etwas mit Liebe und Mitgefühl getan.
tätiger Mann bin.“                                                      wissen.                 Kehre zurück auf die Erde und sorge
An einem Winterabend kam                                                                        dafür, dass zu den Broten noch andere
                                                                       „Ich bin Mi-             Früchte hinzugelegt werden können.“
der Kaufmann später als
                                                                     chael und wie-
gewöhnlich von seinem Spazier-                                                                  Mit einem tiefen Seufzer erwachte der
                                                                 ge die guten und
gang nach Hause. Und wie er seine                                                               reiche Mann: Gleich am nächsten Tag
                                                           schlechten Früchte dei-
prächtige Haustür öffnen wollte, wurde                                                          ließ er die Tafel mit seinem Namen vom
                                            nes Lebens“, erwiderte ihm der Engel.
er plötzlich von drei frierenden, hun-                                                          Krankenhaus entfernen.
gernden Bettlern angehalten. Sie flehten    Da lagen all‘ die Schuldscheine, Wucher-
ihn jämmerlich an: „Werter Herr, bitte,     zinsen und Zahlungsbefehle auf der                  Schon bald sprach es sich in der Stadt
bitte gebt uns etwas!!“                     einen Waagschale. Dem Reichen wurde                 herum, dass der reiche Kaufmann ein
                                            immer banger: „Vergiss meine guten                  großes Herz für seine Mitmenschen hat.
Unwillig und grantig wollte er sich um-
                                            Werke nicht! Das Taufbecken, den Kirch-             Niemand nannte ihn mehr den reichen
drehen. „So ein lästiges Gesinde!“,
                                            turm und das Krankenhaus…!“                         Mann. Er bekam einen anderen Namen.
dachte er noch. Doch dann sah er in die
bleichen, mageren Gesichter und die         Doch er traute seinen Augen nicht. Die              Aber den durfte niemand aussprechen.
dürftige Kleidung. Zufällig kam sein Die-   Schale blieb oben, trotz Taufstein, Kirch-
ner mit einem Korb voll Schwarzbroten       turm und Krankenhaus.
vorbei. Der Reiche winkte dem Diener        „Ja“, sagte der Engel, „die Lebensfrüch-            Wünsche euch alles
und nahm ihm den Korb ab. Jedem von         te haben hier oben ein anderes Gewicht
ihnen schenkte er einen ganzen Laib         als auf Erden. Aber ich bin noch nicht              Liebe und Gute
Brot. Er wunderte sich, wie diese armen     fertig. Ich habe noch ein gutes Werk auf
Menschen in so wenig Kleidung durch         die Waage zu stellen.“                                   Eure Anni Delong
WIR ALLE SIND KIRCHE                                                                        23

IMPRESSUM: Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:
Pfarrverband Kufstein. Redaktion: Norbert Erlacher, PA
Monika Freisinger, Rosi Hetzenauer, Georg Höck,
Andreas Kirchner, Margret Leitner, Thomas Oberhuber,
Greti Steindl, PA Brigitta Wendorff, Pfarrer Michael Blas-
nigg (für den Inhalt verantwortlich). Druck: Druckerei
Aschenbrenner GmbH. Alle 6330 Kufstein. Mails für Re-
daktion und Inserate: b_g.hoeck@kufnet.at.

                                                             Kufstein | Willy-Graf-Strasse 11
  Wenn es um Farbe und                                                Telefon 05372 / 6 74 67

  Raumausstattung geht
24                                                                                                          WIR ALLE SIND KIRCHE

­ König-Abdullah-Zentrum verlässt
u                                               u Propheten der Nacht. Die Vorsitzende
Österreich. Laut einer Meldung der Tages-       der Deutschen Ordensobernkonferenz,
zeitung „Kurier“ verlässt das König-Abdul-      Katharina Kluitmann, sieht in Flüchtlingen
lah-Zentrum für interreligiösen Dialog Öster-   und Missbrauchsopfern Propheten. Dies

                                                                                                  I
reich. Neuer Sitz des höchst umstrittenen       gelte auch für die Vergessenen und Unter-
Zentrums soll Genf werden – gleichzeitig soll   drückten. Das sagte die Franziskanerin bei
die Zahl der Mitglieder erweitert werden.       einer Online-Tagung von 150 Ordenschris-
                                                                                                    m Schaukasten hängt die Ankündi-
                                                ten und Mitgliedern geistlicher Gemein-             gung für einen Vortrag, der Mittwoch,
­u Hass gegen die „Eindringlinge“.
 Seit infolge der massenhaften Zuwanderung        schaften aus zehn Ländern und von etwa          19 Uhr, im Gemeindesaal stattfindet.
 von 2015 hauptsächlich aus den islamischen       35 Gruppen unterschiedlicher Konfessio-         Prof. Tischel spricht zum Thema „Gehet
 Ländern des Nahen und Mittleren Osten               nen. Der Innsbrucker Theologe Roman          hin, ihr Verdammten, in das ewige

                                                                                                  K
 hunderttausende Muslime Dauergäste                      Siebenrock forderte von der Kir-         Feuer!“ Eintritt frei.
 in Europa wurden, gibt es leider                           che, dass sie sich „durch und
 nicht endende Spannungen, Aus-                               durch auf Menschen einlässt             antor Friebe, der Leiter des Kirchen-
 einandersetzungen, Affären und                                und neue Formen von                    chores, berichtet am Stammtisch:
 Unruhen. Die Reaktionen darauf                                Gemeinschaften stiftet“.           „Meine Tochter ist jetzt im Stimmwech-
 reichen von besonnenen Bemü-                                      u Öko-soziales Akti-           sel!“ Seine Freunde erwidern lachend:
 hungen um Frieden und Dia-                                          onsjahr. Vor fünf Jah-       „Du willst uns wohl auf den Arm neh-
 log bis zu Häme, unter-                                              ren schrieb Papst Fran-     men, bei Mädchen gibt es doch gar
 drückter Wut oder offenem                                          ziskus die vielbeachtete
 Hass gegen „Eindringlinge“.                                                                      keinen Stimmbruch!“ Darauf der Kan-
                                                                    Umwelt- und Sozialenzy-
                                                                     klika „Laudato si“. Zum      tor: „Doch, bei meiner Tochter schon.
­u Hirtenwort. In einem zu
Pfingsten veröffentlichten Hir-                                       fünften Jahrestag kün-      Sie hat dem Tenor den Laufpass gege-

                                                                                                  D
tenwort der österreichischen                                           digte er eine Aktions-     ben und geht jetzt mit einem Bariton.“
Bischöfe rufen sie zu umfassen-                                        woche im Mai als „glo-
                                                                        bale Kampagne“ zur            rückend heiß ist es in der
den Reformen in Gesellschaft,
Politik, Wirtschaft und Kirche                                             Umsetzung und              Schwäb’schen Eisenbahn. Der
auf, die nach der Corona-                                                  Vertiefung      des    Mann, der dem Franziskaner gegen-
 Krise umgesetzt werden sol-                                             Rundschreibens an.       übersitzt, zieht seine Jacke aus und
 len. Sie mahnen darin eine von                                           Doch Corona verhin-     grinst diesen an: „Das können Sie lei-
 konstruktivem Geist bestimmte                                            derte einen Teil der
                                                                           Veranstaltungen und    der nicht, Hochwürden!“ Der Franziska-
 politische Debatte ein und ver-
 wehren sich gegen politische                                              deshalb wurde die      ner verlässt kurz darauf das Abteil und
 Gehässigkeiten und zunehmen-                                               Aktionswoche zu       kehrt mit seiner Hose über dem Arm
 de Aggressionen. Es gelte, alle Menschen in    einem Aktionsjahr bis 24. Mai 2021 verlängert.    zurück. Er lächelt sein Gegenüber an:

                                                                                                  R
 den Blick zu nehmen.                           ­u Religiöse Werte für türkische Ju-              „Und das können Sie nicht!“
­ Verurteilungen zurücknehmen.
u                                               gendliche immer unwichtiger. Die                     aser Sigi sagt bei der Durchsicht
Evangelische und römisch-katholische             Zahl derjenigen, die grundlegende religiöse         seines fast neuen Wagens: „Er hat
Theologen in Deutschland haben an Papst          Verpflichtungen wie Fasten und Beten prakti-
                                                                                                  eine Macke. Sehen Sie mal nach.
Franziskus appelliert, die historische Bann-     zieren, lag bei nur 15,7 Prozent. Im Vergleich
bulle von Papst Leo X. gegen den Reforma-        zu den älteren Generationen, bei denen 62        Immer wenn ich über 200 fahre, klopft
tor Martin Luther außer Kraft zu setzen. Zu-     Prozent ihre Verpflichtungen in Bezug auf        es, wahrscheinlich im Motor.“ Der Meis-
gleich sollte der Lutherische Welbund das        das Fasten und 32 Prozent in Bezug auf das       ter kratzt sich nachdenklich am Kopf
Vedikt Luthers gegen den Papst als „Anti-        Beten erfüllen. 28,5 % der Jugendlichen ga-      und sagt dann: „Das liegt nicht am
christ“ zurücknehmen.                            ben an, nicht mehr an Religion zu glauben.       Motor. Das wird Ihr Schutzengel sein.“
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