Früherkennung Eine Entscheidungshilfe - Nationales Netzwerk Frauen und ...
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Inhalt Vor der Mammografie – Fragen und Entscheidungen Wie funktioniert die Mammografie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Flächendeckende Reihenuntersuchungen . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Andere Früherkennungsmethoden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Ist Früherkennung Vorsorge? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Gespräch mit Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser: „Je früher, desto besser?“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Häufigkeit von Brustkrebserkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .22 Verschiedene Formen von Brustkrebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25 Nach der Mammografie – Fragen und Entscheidungen Warten auf den Befund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Falsch negativer Befund: falsche Beruhigung. . . . . . . . . . . . . . 28 Erster Verdacht: erneute Einladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Falsch positiver Befund: Fehlalarm. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Diagnose: Brustkrebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Informations- und Anlaufstellen Wichtige Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Netzwerk für Frauengesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Verwendete Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 2 | Brustkrebs-Früherkennung
Liebe Leserin, vielleicht haben Sie vor kurzem eine Mit Hilfe der Röntgenuntersuchung Einladung zum Mammografie-Screening sollen Brusttumoren so frühzeitig zugeschickt bekommen, das heißt zu erkannt werden, dass sie noch gut einer Reihenuntersuchung, bei der die behandelbar sind, sodass weniger Brust gezielt auf Krebs durchleuchtet Frauen an Brustkrebs sterben. Das wird. Dieses Früherkennungsprogramm ist die Hoffnung, die hinter der Früh- wird seit der stufenweisen Einführung erkennung steckt. Doch trifft diese allen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren Aussage generell zu, und gibt es kostenlos angeboten. Vielleicht sind Sie dafür wissenschaftliche Belege? Hat aber noch keine 50 Jahre oder älter als die Früherkennung auch Nachteile? 69 Jahre und Ihr Gynäkologe oder Ihre Gynäkologin hat Ihnen dennoch eine Damit Sie wissen, was auf Sie zu- Mammografie „als Vorsorge“ empfoh- kommt, und um Ihnen die Entschei- len? Möglicherweise sind Sie – ähnlich dung zu erleichtern, haben wir wissen- wie viele andere Frauen auch – unsicher, schaftliche Erkenntnisse und persön- ob Sie dieses Angebot zur Früherken- liche Erfahrungen und Ansichten für nung von Brustkrebs annehmen Sie zusammengestellt. Wir hoffen, dass möchten oder nicht? die Broschüre dazu beitragen kann, dass Sie eine sichere Entscheidung treffen können. Brustkrebs-Früherkennung – Herausgeber: Techniker Krankenkasse, Hauptverwaltung: 22291 Hamburg; in Kooperation mit dem Nationalen Netzwerk Frauen und Gesundheit. Internet: www.tk.de. Konzept + Text: Dr. Eva Schindele, Bremer Medienbüro. Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. med. Ingrid Mühlhauser, Universität Hamburg. Redaktion: Monica Burkhardt. Gestaltung: KloseDetering Werbeagentur GmbH. Produktion: Bianca Schreck. Fotos: Getty Images, Corbis. Litho: Hirte GmbH & Co. KG, Hamburg. Druck: Merkur Druck GmbH, Norderstedt. © Techniker Krankenkasse. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung. 3. Auflage 2013. Brustkrebs-Früherkennung | 3
Wir haben für diese Informationsbro- mammografie profitieren werden oder schüre vor allem solche nationalen und nicht. Trotzdem helfen Ihnen die Statis- internationalen Studien ausgewählt, die tiken vielleicht bei Ihrer persönlichen nach dem derzeitigen Wissensstand als Entscheidungsfindung. zuverlässig und aussagekräftig gelten. Wo aktuelle Daten aus dem deutschen Aus vielen Gesprächen wissen wir, dass Krebsregister oder Screening-Pro- die Entscheidung für oder gegen eine gramm vorlagen, haben wir darauf Mammografie nicht nur von objektiven zurückgegriffen. Informationen, sondern auch von den eigenen, ganz persönlichen Lebensum- Die Studien kommen zum Teil zu ständen abhängt. Deshalb wollen wir unterschiedlichen Ergebnissen. Zum auch Frauen zu Wort kommen lassen. Beispiel sind sich Wissenschaftler und Sie berichten, warum sie sich für oder Wissenschaftlerinnen weltweit uneinig, gegen eine Teilnahme am Brustkrebs- ob und ab welchem Alter radiologische Screening entschieden haben. Einige Reihenuntersuchungen der Brust Sinn erzählen von Problemen, mit denen sie machen. Damit Sie wissen, auf welche sich nach der Mammografie konfrontiert wissenschaftlichen Studien wir uns sahen, andere von ihrer Erleichterung, beziehen, haben wir in den Text dass bei der Röntgenuntersuchung kein Literaturangaben eingefügt. Brustkrebs gefunden wurde. In den zitierten Studien wurde an großen Zu einer guten Gesundheitsversorgung Gruppen von Frauen untersucht, ob die gehört, Frauen in ihren Entscheidungen radiologische Früherkennung die Brust- ernst zu nehmen. Voraussetzung dafür krebssterblichkeit senken kann und mit sind fundierte Informationen. Deshalb welchen unerwünschten, aber unver- wurde diese Broschüre zu den Vor- und meidlichen Nachteilen dabei zu rechnen Nachteilen der Mammografie und des ist. Aus den Studiendaten können Sie Brustkrebs-Screenings bereits 2004 allerdings nicht direkt ableiten, ob Sie verfasst. Sie ist auf große Resonanz persönlich von der Früherkennungs- gestoßen. Inzwischen haben weit über 4 | Brustkrebs-Früherkennung ng
100.000 Frauen die Entscheidungshilfe gelesen. Das Berliner Max-Planck- Fachbegriffe Institut für Bildungsforschung hat sie als wissenschaftlich fundiert, verständ- lich und ausgewogen beurteilt. Jetzt wurden noch einmal alle Daten und Mammografie | Röntgenunter- Studien geprüft und, wo nötig, auf den suchung der Brust. aktuellen Stand gebracht. Screening | Englisch für: Durch- Ihre Techniker Krankenkasse und das siebung. Untersuchung von gro- Nationale Netzwerk Frauen und ßen Bevölkerungsgruppen, um Gesundheit Krankheiten in frühem Stadium aufzuspüren. Brustkrebs-Screening | Gezielte „Die Informationen müssen in Suche nach Tumoren in der Brust einer angemessenen und unver- bei Frauen ohne Beschwerden zerrten Art und Weise angeboten oder Auffälligkeiten in der Brust werden, um eine voll informierte zum Zwecke der Früherkennung. Entscheidung für oder gegen die Teilnahme zu ermöglichen. Die Mammografie-Screening-Pro- Informationen müssen ausgewogen, gramm | Bundesweite kosten- verständlich, wahrheitsgemäß, lose Reihenuntersuchungen zur wissenschaftsbasiert, respektvoll radiologischen Früherkennung und, wo möglich, auf den individu- von Brustkrebs, zu denen Frauen ellen Bedarf zugeschnitten sein.“ zwischen 50 und 69 Jahren (Perry, N., et al., 2006) schriftlich eingeladen werden. Brustkrebs-Früherkennung | 5
Frauen haben „gute“ Gründe, zur schaftlichen Erkenntnisse auseinander- Früherkennungsmammografie zu zusetzen und darauf eine Entscheidung gehen … zu gründen. Meistens handeln wir, weil ein Arzt oder eine Ärztin unseres ... und „gute“ Gründe, Vertrauens uns diese Maßnahme emp- nicht hinzugehen. fiehlt, aus dem Wunsch heraus, alles zu tun, was Krankheit vermeidbar erschei- Hinter vielen „guten Gründen“ verbergen nen lässt oder Heilung verspricht. sich Wünsche und Hoffnungen, die nicht immer gute Ratgeber sind, weil Auf den nächsten Seiten erfahren Sie sie häufig nicht dem wissenschaftlichen mehr über den Stand der Wissenschaft, Erkenntnisstand entsprechen. die Unsicherheiten, die auch Expertinnen und Experten haben, aber auch darüber, Wir alle sind wenig gewohnt, uns bei was andere Frauen über das Screening Entscheidungen für medizinische Dia- und die Brustkrebs-Früherkennung gnoseverfahren oder für eine bestimmte denken und welche Erfahrungen sie Therapie mit dem Stand der wissen- gemacht haben. Brustkrebs-Früherkennung | 7
Frauen berichten „Ich habe große Angst vor Brust- „Meine Mutter ist mit 61 an Brust- krebs. Deshalb gehe ich seit Jahren krebs gestorben. Das war schrecklich. regelmäßig zur Mammografie. Das Ich will nicht das gleiche Schicksal rät mir auch immer mein Gynäkolo- haben.“ ge und es beruhigt mich einfach.“ Gabi, 45 Jahre Isa, 51 Jahre „Niemand in unserer Familie hatte „Ich mag einfach nicht bei dieser je Krebs. Warum soll ausgerechnet Panikmache mitmachen. Ich glaube, ich Brustkrebs bekommen?“ dass ich einen Knoten rechtzeitig Christa, 66 Jahre selbst ertasten würde.“ Cici, 55 Jahre „Ich möchte nicht schuld sein, wenn der Tumor bei mir erst so „Ich möchte mein Brustkrebs- spät entdeckt wird.“ risiko verringern.“ Beate, 49 Jahre Margret, 62 Jahre „Mir hat die letzte Mammografie so „Wer ständig sucht, findet auch wehgetan, noch Tage danach schmerz- etwas. Bloß nicht in diese Dia- ten die Brüste. Diese Tortur möchte gnosemaschinerie geraten.“ ich nicht noch einmal erleben.“ Eva, 50 Jahre Regina, 56 Jahre „Ich will, dass der Brustkrebs so „Im Fernsehen kam doch vor kurzem früh wie möglich entdeckt wird, ein Bericht, dass die Mammografie damit man ihn noch heilen kann.“ als Vorsorge umstritten ist. Ich bin Kersten, 53 Jahre mir jetzt nicht mehr so sicher, ob die Mammografie wirklich Leben retten „Ich fürchte mich vor der kann.“ Strahlenbelastung.“ Gerda, 50 Jahre Dorothee, 60 Jahre „Vor einer Woche habe ich eine „Ich will gut für mich sorgen, Einladung zum Screening bekommen. deshalb gehe ich auf jeden Fall Ich weiß nicht, ob ich da hingehen regelmäßig zur Mammografie. soll. Ich bin hin- und hergerissen.“ Auch aus Verantwortung gegen- Gretl, 60 Jahre über meiner Familie.“ Elisabeth, 58 Jahre 8 | Brustkrebs-Früherkennung
Wie funktioniert die Mammografie? Die Mammografie ist eine Röntgenun- tersuchung. Jede Brust wird zwischen Was Frauen häufig fragen zwei Plexiglasscheiben möglichst flach zusammengedrückt. Sie wird dann aus zwei Perspektiven durchleuchtet: einmal von oben nach unten und einmal von „Ich bin 42 Jahre. Ist die der Mitte zur Seite. Je flacher die Brust Mammografie zur Früherken- gedrückt ist, umso geringer ist die be- nung für mich geeignet?” nötigte Strahlendosis und umso aus- sagekräftiger ist die Aufnahme. Viele Es ist nach wie vor umstritten, ob Frauen beschreiben die Untersuchung die Früherkennungsmammografie als unangenehm, manche als schmerz- bei Frauen unter 50 Jahren mehr haft, andere wiederum empfinden sie Nutzen als Schaden hat (Gøtzsche, als unproblematisch. Die Untersuchung P. C., et al., 2011; Nelson, H. D., dauert einige Minuten. et al., 2009). Die Mammografie wird zu unter- Die Höhe der Schädigung des schiedlichen Zwecken eingesetzt: Brustgewebes durch die Mammo- grafie ist altersabhängig. Frauen vor Diagnostische Mammografie den Wechseljahren werden durch Röntgenstrahlen mehr geschädigt. Wenn Sie selbst oder Ihre Ärztin/Ihr Das Brustgewebe jüngerer Frauen Arzt bei Ihnen beim Abtasten der Brust ist dichter, weshalb häufiger Brust- einen Knoten, eine Gewebeverdichtung tumoren übersehen werden; ande- oder andere Auffälligkeiten entdecken, rerseits werden Frauen oft durch dann wird diesem Befund oft mit Hilfe unklare Verdachtsbefunde, die sich der Mammografie weiter nachgegangen. hinterher als unberechtigt heraus- In diesem Fall spricht man von einer stellen, alarmiert. Wegen der diagnostischen Mammografie. Sie unklaren Schaden-Nutzen-Bilanz wird von den Krankenkassen bezahlt – verbietet die deutsche Röntgen- unabhängig von Ihrem Alter. verordnung ein Screening unter 50 Jahren. Trotzdem bieten viele Ärzte und Ärztinnen den Frauen eine Früherkennungsmammografie an und lassen sie sich privat als „individuelle Gesundheitsleistung“ (kurz: „IGeL“) bezahlen. Brustkrebs-Früherkennung | 9
Früherkennungsmammografie Was Frauen häufig fragen Frauen, die weder einen Knoten getastet noch andere Auffälligkeiten in ihrer Brust entdeckt haben, können sozusagen „vorsorglich“ zur Früherkennung von „Bezahlt meine Krankenkasse Brustkrebs eine Mammografie durch- die Mammografie?” führen lassen. Wenn Sie unter 50 Jahre alt sind, übernehmen die gesetzlichen Die Techniker Krankenkasse über- Krankenkassen die Kosten nicht. nimmt generell die vertraglichen Kosten für eine Mammografie, Der Grund: Nach der deutschen Rönt- wenn sie für die weitere Abklärung genverordnung darf eine Mammografie eines ertasteten Knotens oder nur durchgeführt werden, wenn der sonstigen Befundes medizinisch Nutzen den Schaden, der durch die notwendig ist (diagnostische Strahlenbelastung entsteht, überwiegt. Mammografie), gegebenenfalls Dies ist bei symptomfreien Frauen auch für Frauen mit familiärem unter 50 Jahren wissenschaftlich nicht Risiko für Brustkrebs. belegt (siehe auch Seite 13 „Strahlen- belastung“). Anders ist es bei der Mammografie zum Zwecke der Früherkennung Anders ist die Studienlage bei Frauen von Brustkrebs. Die Früherken- zwischen 50 und 69 Jahren. In dieser nungsmammografie ist nur im Altersgruppe ist zumindest ein geringer Rahmen des Früherkennungspro- Vorteil der radiologischen Früherkennung gramms, durchgeführt in einem nachgewiesen. Deshalb ist eine Mam- Screening-Zentrum, und nur für mografie nach der Röntgenverordnung Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zulässig, allerdings nur unter hohen kostenlos. Die Frauen haben alle technischen Qualitätsauflagen. Sie sind zwei Jahre Anspruch darauf, im im Mammografie-Screening-Programm Rahmen dieses Früherkennungs- erfüllt. programms untersucht zu werden. Keine Kosten können übernommen In jeder Altersgruppe stellt die Früh- werden, wenn Sie nicht dieser erkennungsmammografie besonders Altersgruppe angehören oder hohe Anforderungen an die Qualität wenn Sie sich in einer radiologi- der Röntgenaufnahme und die anschlie- schen Praxis röntgen lassen, die ßende Auswertung. Deshalb sollten sie nicht am organisierten Früherken- Frauen am besten nur in zertifizierten nungsprogramm teilnimmt. Zentren durchführen lassen. 10 | Brustkrebs-Früherkennung
Flächendeckende Reihenuntersuchungen Alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren Im Rahmen des Screenings werden werden alle zwei Jahre schriftlich zur digitale und analoge Geräte eingesetzt, radiologischen Brustkrebs-Früherkennung die inzwischen als gleichwertig hinsicht- eingeladen. In dem Mammografie-Scree- lich der Strahlenbelastung, aber auch ning-Programm wird besonderer Wert der Genauigkeit des Befunds eingestuft auf eine hohe technische Qualität gelegt: werden (siehe auch Seite 13 „Strahlen- Speziell geschulte Röntgenassistentinnen belastung“). sorgen für hochwertige Röntgenaufnah- men an speziell gewarteten Geräten; Die Teilnahme am Mammografie-Scree- jede Röntgenaufnahme wird von zwei ning ist freiwillig. Jede Frau muss für Radiologinnen oder Radiologen unab- sich entscheiden, ob sie das Angebot hängig voneinander beurteilt. in Anspruch nehmen will oder nicht. Brustkrebs-Früherkennung | 11
Wie erfahre ich vom Brustkrebs- Das Ergebnis der Früherkennungs- Screening an meinem Ort? untersuchung wird Ihnen in der Regel innerhalb von sieben Werktagen schrift- Wenn Sie zwischen 50 und 69 Jahre lich mitgeteilt. Falls Sie zugestimmt alt sind, werden Sie alle zwei Jahre per- haben, bekommt auch der Arzt oder die sönlich angeschrieben und mit einem Ärztin Ihres Vertrauens eine Befundmit- Terminvorschlag in ein Mammografie- teilung. Falls der Befund unklar ist oder Zentrum in Ihrer Nähe eingeladen. Auf ein Verdacht auf Brustkrebs vorliegt, dem Lande kann die Mammografie werden Sie nochmals zur Abklärung des auch in einem zur Röntgeneinheit umge- Befundes eingeladen. Erst zu diesem bauten Bus durchgeführt werden. Im Zeitpunkt ist ein ärztliches Gespräch Screening-Zentrum mammografieren vorgesehen (siehe auch Seite 26 „Nach Röntgenassistentinnen Ihre Brust und der Mammografie“). leiten die Aufnahmen an Radiologen/ Radiologinnen zur Begutachtung weiter. 12 | Brustkrebs-Früherkennung
Was Frauen häufig fragen „Wie hoch ist die Strahlenbelastung durch die Mammografie?” Wie hoch die Belastung durch Röntgenstrahlen ist, kann derzeit nur geschätzt werden. Je jünger die Frau ist, desto strahlenempfindlicher ist ihr Brustgewebe. Dies ist unumstritten. So ist die Strahlenbelastung im Alter zwischen 20 und 29 Jahren etwa zehn Mal so hoch wie für Frauen, die älter als 50 Jahre sind. Frauen, in deren Familie häufig Brustkrebs vorkommt und die ein erhöhtes genetisches Risiko haben, an Brustkrebs zu erkranken, sind vermutlich besonders strahlenempfindlich (Kuni, H., et al., 2003). Außerdem muss die Strahlendosis umso höher sein, je dichter das Brust- gewebe ist, damit eine optimale Bildqualität erreicht werden kann. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Röntgenarzt oder die Röntgenärztin kleine Abweichungen in der Brust nicht erkennen kann. Auch häufiges Mammogra- fieren kann Krebs verursachen. Experten und Expertinnen schätzen, dass bei regelmäßiger Mammografie ab dem 40. Lebensjahr pro 10.000 Frauen mit 1,5 bis 4,5 zusätzlichen Brustkrebserkrankungen zu rechnen ist (Mettler, F. A., et al., 1996). Deshalb rät das Bundesamt für Strahlenschutz zur Vorsicht. Grundsätzlich darf eine Röntgenuntersuchung laut Röntgenverordnung nur gemacht werden, wenn ein konkreter Krankheitsverdacht besteht. Für das flächendeckende Brustkrebs-Screening wurde die Röntgenverordnung eigens geändert: Mammografien dürfen zur Früherkennung nur bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren durchgeführt werden, und zwar nur in den Screening-Zentren, die einer besonderen Qualitätskontrolle unterliegen. Brustkrebs-Früherkennung | 13
Andere Früherkennungsmethoden Abtasten Selbstuntersuchung Ab dem Alter von 30 Jahren haben Sie Sie kennen sicher die Empfehlung, im Rahmen der „Krebsfrüherkennung regelmäßig selbst Ihre Brüste zu unter- für Frauen“ einmal jährlich Anspruch suchen. Allerdings zeigen inzwischen auf eine ärztliche Tastuntersuchung der große Studien, dass die Selbstunter- Brust. Dabei sollen Frauen auch geschult suchung die Brustkrebssterblichkeit werden, wie sie selbst ihre Brust abtas- nicht senken kann und deshalb zur ten können. Es gibt allerdings große Früherkennung ungeeignet ist (Kösters, Unterschiede in der Qualität, wie die Brust J. P., et al., 2003). abgetastet wird. Ob das professionelle Abtasten den Frauen überhaupt nutzt, ist umstritten (Nelson, H. D., et al., 2009). Bei der Selbstuntersuchung sucht man gezielt nach etwas Bestimm- Ultraschalluntersuchung tem. Mir geht es jedoch darum, den eigenen Körper zu erfahren Wenn die Frau, der Arzt oder die Ärztin und sich mit der Brust vertraut einen Knoten oder eine andere Verän- zu machen, ohne an irgendetwas derung in der Brust ertastet, kann eine Unheilvolles zu denken. Ich möchte Ultraschalluntersuchung bei der diagnos- anregen, die Brüste zu verschie- tischen Abklärung helfen. Zum Beispiel denen Zeiten abzutasten, um zu können Zysten besser als in der Mammo- spüren, wie sie sich im Laufe des grafie erkannt werden. Der Ultraschall Zyklus verändern. 80 Prozent der wird jüngeren Frauen empfohlen, weil Tumoren, die nicht bei der Mammo- ihr dichteres Brustgewebe Röntgen- grafie erkannt werden, haben die strahlen oft nicht durchlässt und dies Frauen oder ihre Partner meist häufig zu Fehldiagnosen führt. Außer- zufällig entdeckt – beim Duschen, dem ist mit der Untersuchung keine Eincremen oder im Liebesspiel. Strahlenbelastung verbunden. Genau darum geht es: den eigenen Körper zu fühlen, zu kennen und Der Ultraschall ist somit eine ergänzende nicht verbissen nach Krebs zu Untersuchungsmethode, eignet sich suchen. aber nicht zur systematischen Früh- erkennung von Brustkrebs. Dr. med. Susan Love, US-ameri- kanische Brustkrebsspezialistin 14 | Brustkrebs-Früherkennung
Magnetresonanztomografie (MRT) Die MRT-Untersuchung der weiblichen Brust ist nicht generell, sondern in eng Die MRT eignet sich nicht für eine beschriebenen Indikationsgrenzen eine Reihenuntersuchung. Nur bei Frauen Leistung der gesetzlichen Krankenversi- mit einem hohen familiär bedingten cherung. Soweit die MRT zur Früher- Risiko wird die MRT zur Früherkennung kennungsuntersuchung auf Brustkrebs von Brustkrebs empfohlen (Deutsche eingesetzt wird, ist eine Kostenüber- Krebsgesellschaft, 2012). Unter Umstän- nahme ausgeschlossen. den kann eine MRT bei der Abklärung eines Verdachtsbefundes (siehe Seite 29) nützlich sein. Brustkrebs-Früherkennung | 15
Ist Früherkennung Vorsorge? Früherkennung schützt Sie nicht unbe- Mit Hilfe der Mammografie kann dingt davor, an Krebs zu erkranken. Sie ein Brusttumor möglicherweise soll nur Krebs in einem Frühstadium in einem frühen Stadium erkannt erkennen. Vorsorge dagegen verhindert, werden (Früherkennung). Sie kann dass eine Krankheit ausbricht. So be- aber keinen Brustkrebs verhindern. wirkt zum Beispiel eine Impfung gegen In vielen Fällen nützt die Früherken- Masern, dass die Person diese Krank- nung nichts. Durch eine frühe Entde- heit nicht bekommt. Bei der Impfung ckung des Brustkrebses wird nur der handelt es sich also um Vorsorge. Diagnosezeitpunkt vorverlegt. Die Frau wird dadurch früher zur Patientin, das Viele Frauenärztinnen und -ärzte empfeh- heißt, ihre Krankheitsphase verlängert len die Mammografie als „Vorsorge“. sich, sie lebt aber deshalb nicht Viele Frauen glauben, dass sie nicht an länger. Früher ist nicht immer besser. Brustkrebs erkranken, wenn sie regel- mäßig zur Mammografie gehen. Das Ein Teil der Frauen wird sogar erst ist ein Trugschluss. Die Röntgenunter- durch die Früherkennung zu Brust- suchung der Brust – genauso wie die krebspatientinnen. Man spricht von Selbstuntersuchung oder das Abtasten Überdiagnosen und Übertherapien. durch Ärztinnen oder Ärzte – ist eine Momentaufnahme, keine Vorsorge: 16 | Brustkrebs-Früherkennung
Längere Krankheitsphase bei gleicher Lebenserwartung Ohne Früherkennung Lebenserwartung 65 Jahre Diagnose Krebs mit 60 Jahren Mit Früherkennung Lebenserwartung 65 Jahre Quelle: www.gesundheit.uni-hamburg.de Diagnose Krebs mit 57 Jahren Eine frühere Diagnose führt nicht immer zu einer längeren Lebensdauer. Wie diese Modellrechnung darstellt, wurde in diesem Fall nur der Diagnosezeitpunkt vorverlegt und dadurch die Krankheitsphase um drei Jahre verlängert. Die Frau stirbt in beiden Fällen mit 65 Jahren. Brustkrebs-Früherkennung | 17
Das Gespräch: „Je früher, desto besser?“ Ein Interview mit der Ärztin und Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser von der Universität Hamburg Man liest oft, dass 30 Prozent weniger Frauen an Brustkrebs sterben würden, wenn sie regel- mäßig zur Mammografie gingen. Das klingt beeindruckend. Die Wissenschaftler sind sich weltweit uneinig, inwieweit die Mammografie die Brustkrebssterblichkeit wirklich senken kann. Allerdings kommen einige Studien zu dem Ergebnis, dass dadurch die Sterberate durch Brustkrebs in der Altersgruppe zwischen 50 und 69 Jahren um 20 bis 30 Prozent gesenkt werden könnte. Was das bedeutet, wird besser verständlich, wenn man die Rohdaten benutzt: Von 1.000 Frauen sterben in zehn Jahren ohne Mammografie-Screening 8 Frauen an Brustkrebs. Mit Screening würden im selben Zeitraum 6 von 1.000 Frauen an Brustkrebs sterben. 6 statt 8 Eine neuere Analyse geht von einer Frauen sind rechnerisch eine Senkung Senkung der Sterblichkeit um um 25 Prozent. Allerdings: Bezogen auf 15 Prozent aus, was bedeutet, dass die 1.000 Frauen, senkt die Mammogra- von 2.000 Frauen der Altersgruppe fie die Sterblichkeit nur um 0,2 Prozent. innerhalb von zehn Jahren nur eine Frau profitieren würde (Gøtzsche, P. C., et al., 2011). Dieses Zahlenspiel muss man verstehen, um den Nutzen, den Frauen vom Mammografie-Screening haben, wirklich bewerten zu können. 18 | Brustkrebs-Früherkennung
Gilt diese Rechnung auch für Frauen, können. Nur der Diagnosezeitpunkt wird bei denen in der Familie gehäuft vorverlegt und damit die Zeitspanne, Brustkrebs vorkommt? in der die Frau als Brustkrebspatientin lebt, verlängert. Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser | Für Frauen, die zum Beispiel eine Verwand- Was bedeutet es für Frauen, wenn der te ersten Grades haben, die an Brust- Diagnosezeitpunkt vorverlegt wird? krebs erkrankt ist, sieht die Statistik etwas anders aus: Etwa 16 von 1.000 Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser | Stellen Frauen ohne Mammografie-Screening Sie sich vor, im Alter von 60 Jahren und etwa 12 von 1.000 Frauen mit wird Brustkrebs diagnostiziert. Die Screening würden innerhalb von zehn betroffene Frau stirbt fünf Jahre später, Jahren an Brustkrebs sterben. Also im Alter von 65 Jahren, an der Krebs- 4 von 1.000 Frauen würden rein erkrankung. Mit der Früherkennungs- rechnerisch von der Früherkennung mammografie könnte der Krebs mög- profitieren, wenn man weiterhin die licherweise drei Jahre früher festgestellt 25 Prozent Sterblichkeitsreduktion werden, also mit 57 Jahren. Stirbt diese zu Grunde legt. Frau dann trotzdem im Alter von 65 Jah- ren, hätte die Früherkennung das Leben „Je früher ein Brustkrebs erkannt nicht verlängert. Verlängert hätte sich nur wird, desto besser.“ Diesen Satz ihre Zeit als Brustkrebspatientin und kann man überall lesen, und er möglicherweise auch ihre Leidenszeit. leuchtet doch auf den ersten Blick auch ein. Stimmt er denn nicht? Können Frauen durch die Früherken- nungsmammografie auch geschädigt Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser | Die Früh- werden? erkennung hat nur dann einen Vorteil, wenn eine frühzeitige Therapie den Tod Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser | Ja. Zu durch Brustkrebs verhindern kann. Doch den Nachteilen zählen falsche Befunde, durch die Früherkennungsmammografie unnötige Brustkrebsdiagnosen und werden nach heutigem Kenntnisstand unnötige Behandlungen. In nüchternen überwiegend Brustkrebsformen erkannt, Zahlen ausgedrückt, müssen sich die oft auch keinen schlechteren Krank- etwa 5 von 100 Frauen wegen eines heitsverlauf gehabt hätten, wenn sie Verdachtsbefundes (man spricht von erst später erkannt worden wären. positiven Befunden) weiteren Unter- Dagegen werden besonders bösartige suchungen unterziehen. Auch eine Krebsformen auch durch die Mammo- Gewebeprobeentnahme kann not- grafie oftmals nicht rechtzeitig genug wendig werden. erkannt, um den Tod abwenden zu Brustkrebs-Früherkennung | 19
Werden alle Tumoren durch das Überdiagnosen von Brustkrebs führen Mammografie-Screening entdeckt? zur Übertherapie, das heißt, es gibt zusätzliche Operationen, Strahlen- Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser | Frauen, behandlungen und Chemotherapien, die bei der Röntgenuntersuchung die es ohne Mammografie-Screening keinen Befund haben, können nicht nicht gegeben hätte. absolut sicher sein, dass sie nicht in den nächsten zwei Jahren doch eine Stimmt es, dass die Mammografie Brustkrebsdiagnose bekommen. Erste eine schonendere Therapie ermög- Daten aus dem deutschen Screening- licht und dass es auch kosmetische Programm zeigen, dass bei einer von Vorteile hat, wenn ein Brusttumor fünf Frauen mit Brustkrebs die vorheri- früh entdeckt wird? ge Mammografie keinen Befund zeigte. Ob der Brustkrebs schon zum Zeitpunkt Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser | Es der Mammografie vorhanden war oder erscheint erst einmal sehr plausibel, erst in den darauffolgenden zwei Jahren dass bei früherer Behandlung weniger aufgetreten ist, weiß man nicht. Man eingreifend operiert werden muss. spricht von einem falsch negativen Tatsache ist jedoch, dass es zumindest Befund, wenn der Brustkrebs bei der bisher in den Ländern, in denen bereits Mammografie übersehen wurde. Screening-Programme laufen, nicht gelungen ist, das Ausmaß der Eingriffe Man liest immer wieder, dass durch zu vermindern. So wird zum Beispiel das Screening mehr Frauen zur bei einem Drittel der Frauen mit einem Brustkrebspatientin werden. Wie so genannten „Ductalen Carcinoma in ist das zu verstehen? situ“ (DCIS), also einer Krebsvorstufe, die meist nur durch die Mammografie Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser | Durch entdeckt wird, die Brust abgenommen. die Früherkennung werden auch Verän- Insgesamt nehmen in Mammografie- derungen als Krebs oder als Krebsvor- Screening-Programmen die chirurgischen stufen diagnostiziert und behandelt, die Eingriffe und die Strahlenbehandlungen ohne Mammografie nie auffällig und für um etwa 30 Prozent zu (Gøtzsche, P. C., die Frau auch nicht lebensbedrohlich et al., 2011). geworden wären. Nach internationalen Studien steigt die Zahl der Brustkrebs- Soll nun eine Frau zur Mammo- diagnosen dauerhaft an, wenn ein Land grafie gehen oder nicht? Was raten ein Mammografie-Screening einführt. Sie Frauen? Dieser Trend ist auch in Deutschland zu beobachten. Seit Einführung der Reihen- Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser | Die untersuchung im Jahr 2004 stiegen die Frauen müssen die möglichen Vor- und Brustkrebsdiagnosen von 57.000 auf Nachteile abwägen. Keinesfalls sollte 74.000 im Jahr 2008 an. Es gibt jetzt eine Frau Schuldgefühle haben, wenn also mehr Frauen mit Brustkrebs. sie nicht am Screening teilnimmt. Für Schuldgefühle gibt es keinen Grund. 20 | Brustkrebs-Früherkennung
Was nützt die Mammografie? Ohne Mammografie Mit Mammografie 8 6 verstorben an Brustkrebs 72 74 verstorben an anderen Todesursachen 920 920 nicht verstorben 25 30 Diagnose: Brustkrebs 975 970 Diagnose: kein Brustkrebs 5.000 Gesamtzahl der Mammografieunter- suchungen 200 Frauen mit mindestens einem verdächtigen Mammografiebefund Diese Grafik geht davon aus, dass 60 Frauen mit Entnahme Frauen durch die Mammografie einen von Gewebe aus der Überlebensvorteil von 25 Prozent haben. Brust zur Abklärung Zwei Gruppen von jeweils 1.000 Frauen falsch positiver Befunde zwischen 50 und 60 Jahren wurden über zehn Jahre beobachtet und mit- Quelle: Mühlhauser, I.; Höldke, B.: Mammografie: einander verglichen. Die Frauen der Brustkrebs-Früherkennungs-Untersuchung. Mainz: Kirchheim-Verlag, 2000. Mammografiegruppe wurden in diesem Zeitraum fünf Mal mammografiert. Brustkrebs-Früherkennung | 21
Häufigkeit von Brustkrebserkrankungen Weniger Todesfälle faktoren, zum Beispiel verbesserte Therapien. Viele Frauen haben Angst vor Brust- krebs. Untersuchungen zeigen, dass Übrigens: Brustkrebs ist als Todesursa- sie das Risiko oft überschätzen. In che viel seltener als in der Öffentlichkeit Deutschland sterben seit Mitte der angenommen: Insgesamt sterben von 1990er Jahre von Jahr zu Jahr weniger 100 Frauen 3 bis 4 Frauen an Brust- Frauen an Brustkrebs – ein Trend, der krebs, aber 45 an Erkrankungen des alle Altersgruppen betrifft, auch jene, Herz-Kreislauf-Systems und 20 an für die kein Screening angeboten wird. anderen Krebsarten. Vermutlich führen die besseren Behand- lungsmöglichkeiten zu einer Senkung Mehr Diagnosen und mehr Therapien der Sterberate (Katalanic, A., et al., 2009; Autier, Ph., et al., 2011). Obgleich inzwischen weniger Frauen an Brustkrebs sterben, werden immer Ob sich durch das Mammografie- mehr Frauen mit der Diagnose Brust- Screening die Brustkrebssterblichkeit krebs konfrontiert – vor allem in Ländern in Deutschland weiter senken lässt, mit einem Screening-Programm. In kann überhaupt erst 2022 untersucht Schweden und Norwegen verdoppelten werden (Blettner, M., et al., 2012), wird sich seit Einführung der Reihenuntersu- sich aber vermutlich niemals wissen- chungen die Brustkrebsdiagnosen, und schaftlich klären lassen. Der Grund: zwar dauerhaft (Zahl, P., et al., 2004). In Es gibt zu viele verschiedene Einfluss- den USA stieg innerhalb von 30 Jahren 22 | Brustkrebs-Früherkennung
Studienergebnis Mehr Brustkrebs durch Hormontherapie Frauen, die in oder nach den Wechseljahren Östrogen-Gestagen- Präparate zu sich nehmen, haben ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Bei Diagnosestellung ist die Erkrankung auch häufiger weiter fortgeschritten und hat bereits Tochtergeschwülste, so genannte Metastasen, gebildet. Auch die mammografische Früher- kennung ist erschwert. Die kombi- nierte Hormontherapie verdichtet das Brustgewebe, sodass die Röntgenbilder schlechter zu be- die Zahl der Krebsdiagnosen in frühem urteilen sind. Deshalb kommt es Stadium von 112 auf 234 je 100.000 fast doppelt so häufig zu einem Frauen an, wogegen die Zahl der Frau- falschen Alarm (Chlebowski, R.T., en, die Krebs im lebensbedrohlichen et al., 2003). Endstadium haben, durch das Scree- ning nur geringfügig gesenkt werden Aufgrund dieser Warnungen konnte, und zwar von 102 auf 94 Fälle haben viele Frauen ihre Hormon- pro 100.000 Frauen (Bleyer, A., et al., einnahme beendet. Parallel dazu 2012). In Deutschland sind seit Einfüh- nahm die Zahl der Brustkrebsfälle rung des Screening-Programms die in vielen Ländern ab. Auch in Brustkrebsdiagnosen von 57.000 (2004) Deutschland zeigte sich ein solcher auf 74.000 Fälle (2008) gestiegen. Abwärtstrend, doch inzwischen steigen als Folge der Einführung Expertinnen und Experten erklären des flächendeckenden Screenings diesen Trend als Effekt der Früherken- die Brustkrebsdiagnosen wieder nungsmammografie, weil auch Krebs- an (siehe auch Seite 22/23 „Häu- vorstufen und Brusttumoren entdeckt figkeit von Brustkrebserkrankun- werden, die das Leben der Frau nie gen“) (Katalanic, A., et al., 2009; bedroht hätten. Trotzdem werden sie Ravdin, P. M., et al., 2007). operativ, chemisch und mit Strahlen vorsorglich behandelt. Dies führt zu einer Übertherapie. Brustkrebs-Früherkennung | 23
Wie viele Frauen erkranken an Brustkrebs? Eine von neun Frauen erkrankt an Brustkrebs. Diese Information ist oft zu lesen. Sie stimmt, allerdings fehlt der Zusatz: falls die Frau 85 Jahre alt wird. Unter 40 Jahren ist dagegen nur eine von 250 Frauen von Brustkrebs betroffen und unter 50 Jahren eine von 60 Frauen. Aktuelles An irgendeinem Krebs An Brustkrebs Alter erkranken in den nächsten erkranken in den nächsten zehn Jahren je 1.000 Frauen zehn Jahren je 1.000 Frauen 30 Jahre 9 3 40 Jahre 28 5 50 Jahre 62 25 60 Jahre 96 30 70 Jahre 137 28 80 Jahre 180 26 (Schätzung für Krebserkrankungen für das Jahr 2004, Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister e.V. und Robert Koch-Institut 2008, Auswertungen von Katalanic, A.) Sie können aus dieser Tabelle heraus- Beispiel | Von 1.000 Frauen im Alter lesen, welches Risiko Frauen in Deutsch- von 50 Jahren, die bisher nicht an land im Durchschnitt haben, in den Krebs erkrankt sind, werden in den nächsten zehn Jahren die Diagnose nächsten zehn Jahren 62 irgendeine Brustkrebs zu erhalten. Die Zahlen Krebsdiagnose erhalten, 25 davon beziehen sich auf das Jahr 2004, in eine Brustkrebsdiagnose. dem das Screening noch nicht flächen- deckend eingeführt war. 24 | Brustkrebs-Früherkennung
Verschiedene Formen von Brustkrebs Mancher Brustkrebs wächst langsam. Solche Formen werden am häufigsten durch die Mammografie entdeckt. In der Regel ist die Prognose des Krankheitsverlaufs günstig. Eine seltenere Form des Brustkrebses wächst schnell und streut schon sehr früh so genannte Tochtergeschwülste (Metastasen). Diese Form wird häufig nicht durch die Mammografie – die nur eine Momentaufnahme ist – festge- stellt, sondern tritt in der Zeit zwischen den Mammografien in Erscheinung. Der Krankheitsverlauf ist bei dieser Tumorform eher ungünstig. Eine frühe Diagnose kann für die The- rapie und das Überleben der Frau von Bei 20 bis 30 Prozent der Diagnosen Vorteil sein, muss es aber nicht. Denn handelt es sich um Vorstufen von Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs. Brustkrebs, zum Beispiel um „DCIS“, Manchmal hat ein sehr kleiner Tumor, die sich in der Mammografie als so der selbst mit der Mammografie noch genannter „gruppierter Mikrokalk“ nicht zu entdecken ist, bereits so darstellen. Diese werden ausschließ- genannte Tochtergeschwülste (Metas- lich durch die Mammografie entdeckt, tasen) gebildet. Andererseits muss ein da sie im Normalfall nicht tastbar sind. deutlich tastbarer Knoten noch nicht Ob sich diese Vorstufen zu invasivem gestreut haben. Der Verlauf der Krank- und lebensbedrohlichem Brustkrebs heit ist vielfach nicht vorhersehbar. entwickeln, ist bisher schwer vorher- Durchschnittlich 81 von 100 Brust- zusagen. Das ist ein Dilemma. Deshalb krebspatientinnen leben auch noch raten Mediziner und Medizinerinnen fünf Jahre nach der Diagnosestellung vorsorglich zur Operation, gegebenen- (Robert Koch-Institut et al., 2008). falls zur Entfernung der Lymphknoten und zur Strahlentherapie. Möglicher- Der häufigste Typ von Brustkrebs ist weise wird die Frau erst durch die das so genannte duktale Karzinom, Therapie geschädigt und nicht durch das sich in den Milchgängen bildet. das „DCIS“, das – wäre es unentdeckt Wenn sich die Krebszellen nur auf den geblieben – nie ihr Leben bedroht hätte Milchgang beschränken, spricht man (IARC, 2002; Bleyer, A., et al., 2012). von einem duktalen Karzinom in situ (englisch „ductal carcinoma in situ – DCIS“). Haben sich die Krebszellen über den Milchgang hinaus ausgebrei- tet, handelt es sich um ein invasives Karzinom. Brustkrebs-Früherkennung | 25
M a m m o g ra fie – Nach der n t s c h e id u ngen Fragen un d E 26 | Brustkrebs-Früherkennung
Warten auf den Befund Bei etwa 95 Prozent der Frauen entdeckt die Mammografie keine Auffälligkeiten, die auf Brustkrebs hinweisen könnten. „Ich habe mich über einen Monat mit der Entscheidung, ob ich nun zum Screening gehen soll oder lieber doch nicht, herumgeschla- gen. Es ging immer hin und her in meinem Kopf. Einmal hatte ich sogar den Termin verschoben und dann habe ich mich doch durchge- rungen. Vor allem meine Gynäko- login riet mir zu: Ich könnte nur gewinnen durch eine Mammo- grafie, sagte sie. Außerdem hatte ich ein paar Jahre die Östrogene geschluckt, da wäre es auf jeden Fall besser, zur Vorsorge zu gehen. Ich hatte ja schon mal vor einigen Jahren eine Mammografie machen lassen. Diesmal empfand ich die Untersuchung als nicht ganz so schmerzhaft. Das Schwierigste war das Warten auf den Befund. Jeden Tag fing mein Herz an zu rasen, wenn ich in den Briefkasten Wenn Sie am organisierten Screening- schaute. Nach zwölf Tagen kam Programm teilnehmen, bekommen Sie dann die Entwarnung. Ich bin das Ergebnis der Untersuchung nicht sehr erleichtert.“ im Mammografiezentrum mitgeteilt. Vielmehr wird Ihnen der Befund in der Gerda, 55 Jahre Regel nach sieben Werktagen schriftlich übermittelt. Brustkrebs-Früherkennung | 27
Falsch negativer Befund: falsche Beruhigung Auch wenn Frauen ein unauffälliges Röntgenbild haben, können sie nicht Studienergebnis ganz sicher sein, keinen Brustkrebs zu haben oder in den nächsten zwei Jahren nicht an Brustkrebs zu erkranken. Krebs trotz unauffälligem Befund Warum ist das so? Das beste Röntgen- Beim Mammografie-Screening gerät und die erfahrensten Radiologen wird in etwa jede fünfte Brust- und Radiologinnen können nicht alle krebserkrankung nicht gefunden. Tumoren aufspüren. Dafür gibt es Das heißt, 2 von 1.000 Frauen unterschiedliche Erklärungen: müssen trotz unauffälligem Rönt- genbefund in den folgenden zwei Es gibt Tumoren, die sich röntgeno- Jahren mit einer Brustkrebsdiag- logisch nicht darstellen. Oder das nose rechnen. Dies ergab eine Brustgewebe ist durch eine Hormon- erste Auswertung des deutschen therapie in und nach den Wechseljahren Screening-Programms. so strahlendicht, dass auf dem Röntgen- bild nur schwer etwas zu erkennen ist. Von 878.764 Frauen, die im Zeit- Schnell wachsende Tumoren können raum von 2005 bis 2008 am Mam- sich aber auch in der Zeit zwischen mografie-Screening-Programm den zweijährlichen Untersuchungen teilgenommen haben, wurde bei bilden. In diesen Fällen spricht man 7.176 Brustkrebs diagnostiziert. von Intervallkarzinomen. Bei 2.036 Frauen wurde ein Tumor innerhalb des Zweijahresintervalls entdeckt, obwohl die vorausge- gangene Screening-Untersuchung unauffällig war. Knapp die Hälfte der Tumoren war bereits im fort- geschritteneren Stadium. Ob die so genannten Intervallkarzinome beim Screening übersehen wurden oder ob sie sich erst danach entwi- ckelt haben, konnte die Studie nicht klären (Heidinger, O., et al., 2012). 28 | Brustkrebs-Früherkennung
Falsch positiver Befund: Fehlalarm In den meisten Fällen handelt es sich dabei um einen „falschen Alarm“ (falsch positiver Befund), das heißt, die Nach- untersuchung bestätigt den Verdacht nicht. Die Zeit zwischen der erneuten Einladung und dem endgültigen Befund beschreiben Frauen oft als psychisch sehr belastend. Studienergebnis Von den Frauen, die zum ersten Mal am Screening teilnehmen, werden 6 von 100 Teilnehmerin- nen zu weiteren Abklärungsunter- suchungen einbestellt. Bei den Erster Verdacht: folgenden Untersuchungen müs- erneute Einladung sen 3 von 100 Frauen mit einem Verdachtsbefund rechnen. 1 bis 2 von 100 Frauen wird Gewebe ent- In etwa fünf Prozent der Fälle werden nommen, meist mit Hilfe einer die Frauen nochmals in das Brustzent- Stanz- oder Vakuumbiopsie. Bei rum oder in die Klinik gebeten, weil etwa der Hälfte der Frauen mit beim Mammografie-Screening etwas einer Gewebeprobeentnahme „Verdächtiges“ gefunden worden ist. bestätigt sich der Verdacht nicht, das heißt, sie haben keinen Brust- In der Regel erschrecken die Frauen. krebs (Kooperationsgemeinschaft Doch ein solcher Termin zur weiteren Mammographie, 2012). Abklärung bedeutet noch keine Brust- krebsdiagnose. Vielmehr müssen ergänzende Untersuchungen wie Ultraschall, eine nochmalige Mammo- grafie oder eine Biopsie (Gewebepro- beentnahme) gemacht werden, um diesen Verdacht entweder auszuräu- men oder zu einer gesicherten Diag- nose zu kommen. Brustkrebs-Früherkennung | 29
„Bei mir in der Familie kommt Brustkrebs vor, meine Mutter starb mit 65 Jahren daran. Deshalb war ich auch in ständiger Betreu- ung bei einem Gynäkologen. Der tastete regelmäßig die Brust ab und machte einen Ultraschall. Einmal im Jahr überwies er mich zur Mammografie zu einem Radiologen. Diesmal bin ich nun der Einladung in das Screening- Zentrum gefolgt, schließlich soll dort die Mammografie angeblich besser sein. Nach zwei Wochen bekam ich zu meiner Überraschung eine Wiedervorladung. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich bin im ersten Moment total erschrocken: Hilfe, haben sie jetzt was entdeckt! Diagnose: Brustkrebs Ich konnte kaum mehr schlafen. Dann redete ich mir immer wieder gut zu. Wie empfohlen, ging ich Wenn die Gewebeprobeentnahme den in das Brustzentrum in die Klinik. Brustkrebsverdacht bestätigt, bleibt Da saßen nun aufgereiht etwa Zeit, die weiteren Schritte mit Ärztinnen zehn, zwölf Frauen und warteten, und Ärzten des Vertrauens in Ruhe zu dass sie an die Reihe kamen. planen. Anders als etwa eine akute Eine kannte ich sogar aus der Blinddarmentzündung ist die Diagnose Nachbarschaft. Das war mir sehr kein Notfall, der sofort eine Operation unangenehm. Die Atmosphäre nötig macht. dort war beklemmend, die Angst der Frauen war zu spüren. Dann Brustzentren wurde bei mir der Ultraschall gemacht, und ich hatte Zysten, Es gibt inzwischen vielerorts zertifizierte ungefährlich, hieß es.“ Brustzentren, die festgelegte Standards bei der Therapie erfüllen müssen. Christa, 54 Jahre (Eine Übersicht finden Sie unter: www.krebsgesellschaft.de/wub_zer- tifizierung_brustzentren,120899.html) Außerdem gibt es medizinische Leitlinien und Patientenleitlinien, die Auskunft darüber geben, welches therapeutische 30 | Brustkrebs-Früherkennung
„Vor zwölf Jahren hatte ich eine Brustkrebsoperation. Damals war ich 53, und ich dachte, jetzt ist mein Leben zu Ende. Ich fiel in ein tiefes Loch. Ich hatte den Knoten selbst zufällig ertastet. Er war vielleicht so groß wie ein Pfirsichkern. Fünf Monate vorher hatte ich noch eine Mammografie machen lassen. Dort wurde nichts gefunden. Ich war in Panik, und meine Gynäkologin reagierte auch panisch. Sie riet mir, mich sofort operieren zu lassen. Doch ich bin heute froh, dass ich Freundinnen hatte, die mich erst einmal an die Hand nahmen und mir bei der Suche nach einer guten Klinik Vorgehen die bestmöglichen Behand- halfen. Ich habe mich auch über lungsergebnisse verspricht (Internet- die verschiedenen Therapiemög- adressen siehe Anhang). lichkeiten informiert und mich inner- lich von meiner Brust verabschiedet. Unterstützungsangebote Ich habe dann meine Brust ampu- Vielleicht wollen Sie eine vertraute tieren lassen, weil ich die Strahlen- Person zum Arztgespräch mitnehmen? therapie scheute. Das habe ich Manche Frauen haben auch gute bisher nicht bereut. Ich bin anschlie- Erfahrungen mit einer Krankenhaus- ßend in eine Reha-Klinik gegangen, psychologin gemacht, andere haben die sich auf Brustkrebspatientinnen sich an Krebsberatungsstellen gewandt, spezialisiert hatte, und habe dort sich mit anderen Brustkrebspatientinnen mit dem körperlichen Training ausgetauscht oder Selbsthilfegruppen angefangen. Das war gut und aufgesucht (Adressen siehe Anhang). wichtig – bis heute. Ich hatte bisher keinen Rückfall. Manchmal Sich über die Vor- und Nachteile der halte ich Vorträge bei Selbsthilfe- unterschiedlichen Behandlungsstrate- gruppen. Die betroffenen Frauen gien zu informieren hilft beim Umgang sehen dann: Man kann Brustkrebs mit der Diagnose und Therapie. Es kann nicht nur überleben, sondern sein der erste Schritt sein, die Krankheit zu Leben auch mit der Erkrankung bewältigen und zu genesen. gut und aktiv gestalten.“ Anne, 65 Jahre Brustkrebs-Früherkennung | 31
d A n la u f ste ll en un Informations- Wichtige Adressen KID – Krebsinformationsdienst Frauenselbsthilfe nach Krebs e. V. Deutsches Krebsforschungszentrum „Haus der Krebs-Selbsthilfe“ Im Neuenheimer Feld 280 Thomas-Mann-Straße 40, 53111 Bonn 69120 Heidelberg Tel. 02 28 - 338 89-400 Tel. 0800 - 420 30 40 Fax 02 28 - 338 89-401 (kostenfrei innerhalb Deutschlands) E-Mail kontakt@frauenselbsthilfe.de Täglich von 8 bis 20 Uhr www.frauenselbsthilfe.de E-Mail krebsinformationsdienst@dkfz.de Hier wird auch eine Onlineberatung www.krebsinformation.de angeboten. Bundesverband der Kooperationsgemeinschaft Frauengesundheitszentren e. V. Mammographie Übersicht über die regionalen Goethestraße 85, 10623 Berlin Beratungsstellen Tel. 030 - 319 98 51-0 www.frauengesundheitszentren.de www.mammo-programm.de 32 | Brustkrebs-Früherkennung
* Brustkrebs-Leitlinien Diese Veröffentlichung unterstützen die folgenden Mitgliedsorganisationen Patientinnenleitlinie „Diagnostik, des Nationalen Netzwerkes Frauen und Therapie und Nachsorge des Mamma- Gesundheit: karzinoms der Frau“ www.awmf.org/uploads/tx_ AG „Frauen und Gesundheit“ in szleitlinien/032-045-OL-p2_S3 der Deutschen Gesellschaft für _Brustkrebs.pdf Medizinische Soziologie (DGMS) Ärztliche „Interdisziplinäre S3-Leitlinie AG „Frauen in der psychosozialen für die Diagnostik, Therapie und Nach- Versorgung“ der Deutschen Gesell- sorge des Mammakarzinoms“ schaft für Verhaltenstherapie (DGVT) www.krebsgesellschaft.de/ download/S3_Brustkrebs_Update Arbeitskreis Frauengesundheit _2012_OL_Langversion.pdf in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V. (AKF) Weitere Informationen zur Mammografie finden Sie außerdem auf der Website Arbeitsbereich Frauen- und Geschlech- der Universität Hamburg unter: terperspektiven am Institut für Public www.mammographie-screening- Health und Pflegeforschung (IPP), online.de Universität Bremen Deutsche Gesellschaft für psycho- Netzwerk für somatische Frauenheilkunde und Frauengesundheit Geburtshilfe e.V. (DGPFG) Deutscher Ärztinnenbund e.V. Herausgeber dieser Inhalte ist die TK in Kooperation mit dem Nationalen Forum Frauengesundheit Netzwerk Frauen und Gesundheit*. In diesem Netzwerk haben sich Fach- Netzwerk Frauen/Mädchen frauen, denen die Stärkung der Frauen- und Gesundheit Niedersachsen gesundheit ein wichtiges Anliegen ist, zusammengeschlossen. Zu einer guten Gesundheitsversorgung gehört, Frauen in ihren Entscheidungen ernst zu neh- men. Voraussetzung dafür sind fundierte Informationen, die mit dieser Broschüre geliefert werden sollen. Brustkrebs-Früherkennung | 33
Verwendete Literatur Mettler, F. A.; Arthur, C. U., et al.: Bene- fits versus Risk from Mammography: A Critical Reassessment. In: Cancer 77 Seite 5 (1996), S. 903–909. Perry, N., et al. (Hrsg.): European Guide- lines for Quality Assurance in Breast- Seite 14 cancer Screening and Diagnosis (Euro- Kösters, J. P.; Gøtzsche, P. C.: Regular pean Commission). Luxembourg: Office Self-Examination or Clinical Examination for Official Publications of the European for Early Detection of Breast Cancer Communities, 2006. (Nordic Cochrane Centre). In: Cochrane Database of Systematic Reviews 2003, Seite 9 S. CD003373. Gøtzsche, P. C.; Nielsen, M.: Screening for Breast Cancer with Mammography. Nelson, H. D.; Tyne, K., et al.: Screening In: Cochrane Database of Systematic for Breast Cancer: An Update for the Reviews 2011, S. CD001877. U. S. Preventive Services Task Force. In: Annals of Internal Medicine 151 (2009), Nelson, H. D.; Tyne, K., et al.: Screening S. 727–737. for Breast Cancer: An Update for the U. S. Preventive Services Task Force. In: Seite 15 Annals of Internal Medicine 151 (2009), Deutsche Krebsgesellschaft; Deutsche S. 727–737. Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe et al. (Hrsg.): Interdiszipli- Seite 13 näre S3-Leitlinie für die Diagnostik, The- Kuni, H.; Schmitz-Feuerhake, I., et al.: rapie und Nachsorge des Mammakarzi- Mammographiescreening: Vernachläs- noms der Frau, 2012. http://leitlinienpro- sigte Aspekte der Strahlenrisikobewer- gramm-onkologie.de/Leitlinien.7.0.html. tung. In: Gesundheitswesen 65 (2003), S. 443–446. 34 | Brustkrebs-Früherkennung
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