Frühjahr 2019 - Gegenwart Editionen Geschichte Kulturwissenschaften Über Literatur - Prolit

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Frühjahr 2019

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Kulturwissenschaften
Über Literatur
Frühjahr 2019 - Gegenwart Editionen Geschichte Kulturwissenschaften Über Literatur - Prolit
Spitzentitel aus dem Herbst 2018
Marcus Böick                                 Hüter der Ordnung
Die Treuhand                                 Die Innenministerien in Bonn                        Friedrich Vollhardt
Idee – Praxis – Erfahrung
                                     2.      und Ost-Berlin nach dem                     2.      Gotthold Ephraim Lessing
                                  Auflage    Nationalsozialismus                       Auflage
1990 –1994                                                                                       Epoche und Werk
767 S., geb., Schutzumschlag                 Hg. von Frank Bösch | Andreas Wirsching             490 S., 12 Abb., geb., Schutzumschlag
79,– € (D); 81,30 € (A)                      837 S., 69 Abb., geb., Schutzumschlag               29,90 € (D); 30,80 € (A)
ISBN 978-3-8353-3283-6                       34,90 € (D); 35,90 € (A)                            ISBN 978-3-8353-3328-4
                                             ISBN 978-3-8353-3206-5

Rassismus
Die Erfindung von
Menschenrassen
                                                 Hans Medick                                     HolocaustZeugnisLiteratur
Hg. für das Deutsche Hygiene-Museum              Der Dreißigjährige Krieg                        20 Werke wieder gelesen
von Susanne Wernsing,                            Zeugnisse vom Leben mit Gewalt
Christian Geulen                                                                                 Hg. von Markus Roth und
und Klaus Vogel                                  448 S., 40 Abb.,                                Sascha Feuchert
176 S., 206 farb. Abb., brosch.      2.          geb., Schutzumschlag                    2.      263 S., geb., Schutzumschlag              2.
19,90 € (D); 20,50 € (A)           Auflage       29,90 € (D); 30,80 € (A)              Auflage   29,90 € (D); 30,80 € (A)                Auflage
ISBN 978-3-8353-3226-3                           ISBN 978-3-8353-3248-5                          ISBN 978-3-8353-3292-8
Frühjahr 2019 - Gegenwart Editionen Geschichte Kulturwissenschaften Über Literatur - Prolit
Wallstein Verlag
                                                                                3   Frühjahr 2019

Inhalt
Spitzentitel                                              54 Christie Miedema Not a Movement of Dissidents
  4 Robert Cohen Abwendbarer Abstieg der Vereinigten      55 Grenzgänger und Brückenbauer
    Staaten unter Donald Trump                            56 Lisa Rettl Die Wiener Tierärztliche Hochschule
  6 Itamar Rabinovich Jitzchak Rabin                         und der Nationalsozialismus
  8 Gertrud Kolmar Die jüdische Mutter | Susanna          57 Johannes Bähr | Christopher Kopper Industrie,
 10 Else Lasker-Schüler Gedichtbuch für Hugo May             Politik, Gesellschaft
                                                          58 Israel-Studien
                                                          59 Martina Clemen Die Nation im Kanon
Gegenwart                                                 60 Anton F. Guhl Wege aus dem »Dritten Reich«
 12 Von Pflanzen und Menschen                             61 Rainer Nicolaysen Kleine Geschichte der Universität
 14 Jan Tschichold – ein Jahrhunderttypograf?                Hamburg
 16 Ästhetik des Buches                                   62 Gunnar B. Zimmermann Bürgerliche Geschichts-
 17 Steffen Siegel Fotogeschichte aus dem Geist              welten im Nationalsozialismus
    des Fotobuchs                                         63 Renate Oldermann »Aus einem uhralten hoch-
 18 Peter Braun Ilse Schneider-Lengyel                       ansehnlichen Geschlecht entsprossen …«
 19 Wunsch, Indianer zu werden                            64 Archiv und Landesgeschichte
 20 Heimat Europa?                                        65 Brigide Schwarz Alle Wege führen über Rom
                                                          66 Joseph Dolle Urkundenbuch des Kanonissenstifts
Editionen                                                    Steterburg
                                                          67 Lothar Graf zu Dohna Erlebte Geschichte
21 Fred von Hoerschelmann Werke
22 Conrad Ferdinand Meyer, Betsy Meyer –
                                                          Kulturwissenschaften
   Hermann Haessel Verlagskorrespondenz mit
   zugehörigen Briefwechseln und Verlagsdokumenten        68   Judith Blume Wissen und Konsum
23 Frank Wedekind Gedichte aus dem »Simplicissimus«       69   Entwürfe der Moderne
24 Johann Peter Hebel Gesammelte Werke                    70   Identität – Hass – Kultur
26 Ferdinand Beneke Die Tagebücher II (1802 –1810)        71   Martin Warnke Künstlerlegenden
28 August Gottlieb Meißner »Ich Prosaist aber rede        72   Kim Ritter | Heinz-Jürgen Voß Being Bi
   Wahrheit«                                              73   Boris Roman Gibhardt Vorgriffe auf das schöne
29 »Verehrungswürdiger, braver Vertheidiger der                Leben
   Menschenrechte!« Der Briefwechsel zwischen             74   Stefanie Arend Glückseligkeit
   Adolph Freiherrn Knigge und Sophie & Johann Albert     75   Lyrik / lyrics
   Heinrich Reimarus 1791–1796                            76   Heinz Spielmann Ein Wiener Künstler in Hamburg
30 Gottfried August Bürger Briefwechsel                   77   Doris Fischer-Radizi Vertreibung aus Hamburg
31 Johann Heinrich Merck Gesammelte Schriften             78   Hanna Kozińska-Witt Jüdische Stadtdeputierte
                                                               in der Zweiten Polnischen Republik
Geschichte                                                79   Empirisierung des Transzendentalen
                                                          80   Elisabeth Bronfen Bjørn Melhus
32    Radu Ioanid Das Iaşi-Pogrom, Juni–Juli 1941         81   Convoco – Die Zunkunft des Kapitalismus
33    Reinhard Rürup Revolution und Demokratie­gründung
34    Florian Schubert Antisemitismus im Fußball
                                                          Über Literatur
36    Tamara Or Heimat im Exil
37    Juden im Sport in der Weimarer Republik und im      82   Marcus Twellmann Dorfgeschichten
      Nationalsozialismus                                 83   Raabe und heute
38    Georg Koch Funde und Fiktionen                      84   Das Werk von Felix Hartlaub
39    Antonia Schmid Ikonologie der »Volksgemeinschaft«   85   Florian Welling »Vom Anblick der Amseln«
40    Nicolai Hannig Kalkulierte Gefahren                 86   Leonie Krutzinna Der norwegische Schwitters
42    Swantje Greve Das »System Sauckel«                  87   Karl Jaspers Leben als Grenzsituation
43    Alexa Stiller Völkische Politik                     88   Till Breyer Chiffren des Sozialen
44    Karl Kassenbrock Konzentrationslager auf Schienen   89   Michael Woll Hofmannsthals »Der Schwierige«
45    Marcel Brüntrup Verbrechen und Erinnerung                und seine Interpreten
46    Authentizität als Kapital historischer Orte?        90   Christopher Busch Unger-Fraktur und literarische
47    Maria Christina Müller Zwischen »Wahn« und               Form
      »Wirklichkeit«                                      91   Scherz. Die heitere Seite der Aufklärung
48    Alexandra Jaeger Auf der Suche nach »Verfassungs-   92   Essen, töten, heilen
      feinden«                                            93   Nicole A. Sütterlin Poetik der Wunde
 49   Martin Diebel »Die Stunde der Exekutive«
 50   Ökonomisierung                                      Periodica
 51   Reichtum in Deutschland
 52   Joan Wallach Scott Der neue und der alte            94 Das achtzehnte Jahrhundert Bd. 43 / 1
      fran­zösische Säkularismus                          95 Bayerische Akademie der Schönen Künste
53    David Abraham Wer gehört zu uns?                       Bd. 32/2018
Frühjahr 2019 - Gegenwart Editionen Geschichte Kulturwissenschaften Über Literatur - Prolit
Wallstein Verlag
                  Frühjahr 2019    4      Spitzentitel

Eine ungemein kluge und per-
sönliche Reaktion auf Donald
Trumps tägliche Skandale.
                                       Robert Cohen
Ein Diarium, das erschüttert
und vielleicht sogar einige
Mechanismen des europäischen
                                       Abwendbarer Abstieg der
Populismus erklären kann.
                                       Vereinigten Staaten unter
                                       Donald Trump
                                       Das New Yorker Tagebuch

Der Autor                                 Im November 2016, unmittelbar nach der Wahl von Donald Trump zum Prä-
Robert Cohen, geb. 1941 in                sidenten der USA, begann Robert Cohen mit dem Schreiben dieses Tagebuchs,
Zürich, ist Literaturwissen-              nicht zuletzt, um unter dem täglichen Anprall verstörender Nachrichten, dem
schaftler und Schriftsteller.             rasch einsetzenden Tsunami von Erlassen, Dekreten, Tweets, Erklärungen,
Nach dem Studium an der fran-             Zurücknahmen und Gegenerklärungen aus dem Weißen Haus den Boden
zösischen Filmhochschule
                                          unter den Füßen nicht zu verlieren.
IDHEC realisierte er bei der
Topic Film in Zürich Industrie-,              Cohens Konzept liegt eine doppelte Sicht auf die politischen und gesell-
Werbe- und TV-Filme, für die er           schaftlichen Vorgänge zugrunde: Es vereint die Innensicht eines seit 35 Jahren
mehrfach ausgezeichnet wurde.             in New York Lebenden mit der Außensicht eines Schweizers und Europäers,
Seit 1983 lebt er in New York.            der der Verfasser geblieben ist.
Cohen veröffent­lichte mehrere                Im Tagebuch findet sich wieder, wie der Verfasser selbst, wie die Menschen
Monographien zu Peter Weiss.
                                          um ihn herum, wie die US-Gesellschaft die politischen Verläufe Tag für Tag
2009 erschien sein Epochen­
roman »Exil der frechen Frau-             erleben. Oft geht es um spontane Reaktionen auf das Tagesgeschehen. Im
en«, gefolgt von »Die Un-                 Fokus der Notate stehen die Unverfrorenheit, mit der der amtierende Präsident
beschwerten« (2010) und »Der              Tag für Tag lügt und betrügt, auch wenn seine Clownerien nach wie vor eine
Vorgang Benario« (2016). 2013             Vielzahl der Amerikaner in Begeisterung versetzt.
gab er bei Wallstein den Brief-
                                              Dieses die ersten zwei Jahre der Amtszeit umfassende Tagebuch führt in
wechsel zwischen Olga Benario
und Luis Carlos Prestes heraus.           verdichteter und literarischer Form, manchmal atemverschlagend in seiner
Cohen ist Mitglied des Kurato­            Komik, vor Augen, dass dieser Präsident die gegenwärtige Entwicklung nicht
riums des Berliner Instituts für          ausgelöst hat, sondern die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte auf eine
kritische Theorie.                        Figur wie ihn zugelaufen ist.
Frühjahr 2019 - Gegenwart Editionen Geschichte Kulturwissenschaften Über Literatur - Prolit
Wallstein Verlag
                           Spitzentitel   5     Frühjahr 2019

Eine verstörende Chronik
   der laufenden Ereignisse in den USA

                                              Robert Cohen
                                              Abwendbarer Abstieg der
                                              Vereinigten Staaten unter
                                              Donald Trump
                                              Das New Yorker Tagebuch
                                              ca. 260 S., Broschur
                                              ca. € 18,– (D); € 18,40 (A)
                                              ISBN 978-3-8353-3471-7
                                              auch als E-Book
                                              März   WG 1739
Frühjahr 2019 - Gegenwart Editionen Geschichte Kulturwissenschaften Über Literatur - Prolit
Wallstein Verlag
                  Frühjahr 2019     6      Spitzentitel

                                        Itamar Rabinovich
Die erste große Biographie
über den Hoffnungsträger
des Nahen Ostens.
                                        Jitzchak Rabin
                                        Als Frieden noch möglich schien. Eine Biographie
  Buchvorstellungen
  in München und Berlin
  in Planung

Der Autor                                  Bald ein Vierteljahrhundert liegt das Attentat auf dem Platz der Könige in Tel Aviv
Itamar Rabinovich, geb. 1942,              (heute Jitzchak-Rabin-Platz) zurück, das den Anfang vom Ende des hoffnungs-
war unter Ministerpräsident                voll begonnenen Friedensprozesses im Nahen Osten bedeutete. Das Opfer,
Rabin israelischer Botschafter             Jitzchak Rabin, hatte eine der Hauptrollen in diesem Prozess gespielt und
in Washington. Heute ist er
                                           wurde dafür 1994 gemeinsam mit Schimon Peres und Jassir Arafat mit dem
Präsident des Israel Institut
(Washington D. C. und Tel Aviv)            Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Bezahlt hat er dafür mit seinem Leben,
und lehrt als Professor an der             ermordet von einem jüdisch-israelischen Rechtsextremisten. Rabins Rolle als
New York University. Zuvor                 Friedenskämpfer ist seither vakant geblieben, die Fronten haben sich bestän-
war er Prä­sident der Universität          dig verhärtet und radikale Haltungen befeuern sich gegenseitig – auf beiden
Tel Aviv.                                  Seiten.
                                               Doch Rabins Leben und Wirken steht in der Geschichte Israels für weit
                                           mehr als die Oslo-Prozesse: Als Untergrundkämpfer in der vorstaatlichen Zeit,
                                           ranghoher Militär in der israelischen Armee, im diplomatischen Dienst sowie
                                           als Verteidigungsminister und zweifacher Ministerpräsident war er in allen
                                           Phasen des jungen Staates maßgeblicher Akteur.
                                               Itamar Rabinovich war in den 1990er Jahren einer von Rabins engen politi-
                                           schen Weg­gefährten – sein Botschafter in Washington und Chefunterhändler in
                                           den schwierigen Gesprächen mit Syrien. Als Insider gelingt es Rabinovich, dem
                                           Leser sowohl den Staatsmann näherzubringen als auch dessen mitunter sehr
                                           unkonventionelle Persönlichkeit.
Frühjahr 2019 - Gegenwart Editionen Geschichte Kulturwissenschaften Über Literatur - Prolit
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                               Spitzentitel   7   Frühjahr 2019

    »Ein Schlüssel zum Verständnis einer
herausragenden israelischen Persönlichkeit.«
                       David Makovsky, Haaretz

                                                      Das Buch wurde 2017
                                                      mit dem Washington
                                                      Institute Book Prize
                                                      aus­gezeichnet.

                                                    Itamar Rabinovich
                                                    Jitzchak Rabin
                                                    Als Frieden noch möglich
                                                    schien. Eine Biographie
                                                    Aus dem Englischen übersetzt
                                                    von Heide Lutosch
                                                    ca. 280 S., ca. 20 Abb.,
                                                    geb., Schutzumschlag
                                                    ca. € 24,– (D); € 24,70 (A)
                                                    ISBN 978-3-8353-3452-6
                                                    auch als E-Book
                                                    Mai   WG 1116
Frühjahr 2019 - Gegenwart Editionen Geschichte Kulturwissenschaften Über Literatur - Prolit
Wallstein Verlag
                   Frühjahr 2019    8      Spitzentitel

Die Prosa von Gertrud Kolmar
erstmals in einer kritisch
kommentierten Ausgabe.
                                        Gertrud Kolmar
                                        Die jüdische Mutter | Susanna
                                        Prosa

Gertrud Kolmar                             Gertrud Kolmar (1894 –1943), die neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit als
(1894 –1943) zählt zu den be-­             Lehrerin, Erzieherin und Sekretärin arbeitete, ist hauptsächlich als Lyrikerin
deutendsten Autorinnen des                 bekannt geworden. Sowohl ihre Prosa als auch ihre Theaterstücke wurden zu
20. Jahrhunderts.                          Lebzeiten nicht veröffentlicht. Gertrud Chodziesner wurde 1943 im Verlauf
                                           der »Fabrikaktion« deportiert und in Auschwitz oder auf dem Weg dorthin
Die Herausgeber
                                           ermordet.
Regina Nörtemann ist wissen-                   Nach den Editionen ihrer Gedichte (2003, 2. Aufl. 2010), Dramen (2005)
schaftliche Mitarbeiterin an der           und Briefe (1997 und 2014) findet durch die Herausgabe ihrer eindrucksvollen
Europa-Universität Viadrina in
                                           Prosa die Veröffentlichung von Gertrud Kolmars Gesamtwerk im Wallstein
Frankfurt / Oder. Im Wallstein
Verlag erschienen u. a. ihre               Verlag ihren Abschluss.
dreibändige Ausgabe des                        Im Roman »Die jüdische Mutter« geht es um ein kleines Mädchen, das einem
lyrischen Werks von Gertrud                Sittlichkeitsverbrechen zum Opfer fällt, um seinen Tod und die Konsequenzen
Kolmar, ihre Edition der Dra-              für dessen alleinerziehende Mutter. In »Susanna« schildert Gertrud Kolmar
men und die überarbeitete                  eine psychisch gefährdete, faszinierende junge Frau, auf deren Leben eine
Edition der Briefe von Gertrud
Kolmar sowie zuletzt die vier-
                                           Erzieherin zurückblickt.
bändige Ausgabe des Brief-                     Im Nachwort werden Roman und Erzählung vor dem Hintergrund zeit­
wechsels zwischen Heinrich                 genössischer Diskurse über ledige Mütter, den Paragraph 218 und weibliche
Christian Boie und Luise Justine           Sexualität reflektiert.
Mejer.                                         In der vorliegenden kritischen Edition werden beide Prosaarbeiten der
Thedel v. Wallmoden ist                    Dichterin erstmals in zuverlässiger Textgestalt abgedruckt und kommentiert.
Verleger des Wallstein Verlags.

                                                                                                                             Gesamtwerk
                                                                                                                            vollständig bei
                                                                                                                               Wallstein

                                           Gertrud Kolmar             Gertrud Kolmar             Gertrud Kolmar
                                           Das lyrische Werk          Die Dramen                 Briefe
                                           Hg. von Regina Nörtemann   Hg. von Regina Nörtemann   Hg. von Johanna Woltmann
                                           ISBN 978-3-89244-499-2     ISBN 978-3-89244-822-8     ISBN 978-3-8353-1397-2
Frühjahr 2019 - Gegenwart Editionen Geschichte Kulturwissenschaften Über Literatur - Prolit
Wallstein Verlag
                               Spitzentitel   9   Frühjahr 2019

»Als Erzählerin kann Gertrud Kolmar
    dem Leser die Fassung rauben«
                   Jürgen Verdofsky, Badische Zeitung

                                                    Gertrud Kolmar
                                                    Die jüdische Mutter |
                                                    Susanna
                                                    Prosa
                                                    Herausgegeben von
                                                    Regina Nörtemann und
                                                    Thedel v. Wallmoden
                                                    ca. 320 S., geb.,
                                                    Schutzumschlag
                                                    ca. € 38,– (D); € 39,10 (A)
                                                    ISBN 978-3-8353-3388-8
                                                    auch als E-Book
                                                    April   WG 1118
Frühjahr 2019 - Gegenwart Editionen Geschichte Kulturwissenschaften Über Literatur - Prolit
Wallstein Verlag
                  Frühjahr 2019    10    Spitzentitel

Farbiges Faksimile der umfang-
reichsten Gedichthandschrift
Else Lasker-Schülers.
                                        Else Lasker-Schüler
  150. Geburtstag am
                                        Gedichtbuch für Hugo May
  11. Februar 2019

Else Lasker-Schüler                      Im Herbst 2013 tauchte ein bedeutendes, bislang unbekanntes Konvolut von
Else Lasker-Schüler, geboren             Gedichten, Briefen und Bildern Else Lasker-Schülers aus ihrer Zeit im Exil in
am 11. Februar 1869, »die größ-          der Schweiz auf. Zu den Gönnern, die Else Lasker-Schüler in den Jahren nach
te Lyrikerin, die Deutschland je         1933 im Schweizer Exil unterstützten, gehörten Hugo May (1887–1958) und
hatte« (Gottfried Benn), erhielt         Kurt Ittmann (1896 –1974), die beiden Direktoren des Warenhauses Julius
1932 für ihr Gesamtwerk den
                                         Brann (heute: Manor) in Zürich. Als Zeichen der Anerkennung beschenkte sie
Kleist-Preis. Sie flüchtete 1933
aus Berlin nach Zürich, ab 1939          beide mit Zeichnungen und Gedichthandschriften. Für Hugo May fertigte sie
lebte sie in Jerusalem, wo sie           zudem in den Jahren 1935 /36 ein handschriftliches Gedichtbuch an. Dieses
im Januar 1945 starb.                    ist einzigartig im künstlerischen Werk Else Lasker-Schülers. Es hat einen Um-
                                         fang von 80 Blättern und enthält 36 Gedichte, es ist mit Abstand die umfang-
Die Herausgeber                          reichste Sammelhandschrift Lasker-Schülers überhaupt. Als eine Art Gesamt-
Andreas Kilcher, geb. 1963, ist          ausgabe im Kleinen präsentiert das Gedichtbuch die Vielfältigkeit des ly-
Professor für Literatur- und             rischen Werkes der Dichterin: Es enthält frühe avantgardistische Gedichte,
Kulturwissenschaft an der ETH            Lyrik aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, Gedichte aus den Jahren der Weima-
Zürich und im Direktorium des
Zentrums für Geschichte des
                                         rer Republik und solche, die im Schweizer Exil entstanden sind.
Wissens der ETH und der Uni-                 Das bis dahin unbekannte Gedichtbuch befindet sich seit 2013 im Besitz
versität Zürich.                         der Zentralbibliothek Zürich und wird nun erstmalig in einer Faksimileedition
Veröffentlichungen u. a.:                vorgestellt. Ergänzend wird die bislang weitgehend unbekannte Korrespon-
Deutsche Sprachkultur in                 denz Else Lasker-Schülers mit Hugo May und Kurt Ittmann veröffentlicht
Palästina / Israel (2017); Die
                                         (darunter 66 neue Briefe und Postkarten). Die ausführlich kommentierten
Wissenschaft des Judentums
(2015).                                  Briefe und Postkarten dokumentieren die Entstehung des Gedichtbuchs und
                                         vermitteln neue Einblicke in Else Lasker-Schülers Leben im Schweizer Exil.
Karl Jürgen Skrodzki, geb. 1955,
                                         Abgerundet wird die Edition durch einen umfangreichen Essay des Heraus­
war langjähriger Mitarbeiter der
Schiller-Nationalausgabe, der            gebers Andreas Kilcher.
historisch-kritischen Nikolaus
Lenau-Ausgabe und der Werke
und Briefe Else Lasker-Schü-
lers.
Veröffentlichungen u.a.:
Exilbriefe Else Lasker-Schülers
(2008 –2010).
Wallstein Verlag
                           Spitzentitel   11   Frühjahr 2019

Ein Sensationsfund aus der Schweizer Exilzeit
      der Dichterin Else Lasker-Schüler:
         eine umfangreiche Gedichthandschrift
    und ein unveröffentlichter Briefwechsel

                                                 Else Lasker-Schüler
                                                 Gedichtbuch für Hugo May
                                                 Im Auftrag der
                                                 Deutschen Akademie
                                                 für Sprache und Dichtung
                                                 herausgegeben von
                                                 Andreas Kilcher und
                                                 Karl Jürgen Skrodzki
                                                 2 Bde., zus. ca. 392 S.
                                                 geb., Leinen, Schmuckhülse
                                                 ca. € 39,– (D); € 40,10 (A)
                                                 ISBN 978-3-8353-3447-2
                                                 Januar   WG 1117
Wallstein Verlag
                  Frühjahr 2019     12    Gegenwart

Über die häufig unterschätzte
Bedeutung von Pflanzen für
die menschliche Kultur – ein
                                         Von Pflanzen
differenzierter Blick auf die
biologischen und kulturellen
Dimensionen der Flora.
                                         und Menschen
Begleitband zur Ausstellung
»Von Pflanzen und Menschen«
im Deutschen Hygiene-Museum
Dresden von April 2019 bis
April 2020.

Die Herausgeberinnen                      Pflanzen – sie erzeugen die Luft, die wir atmen, bilden die Grundlage unserer
Kathrin Meyer kuratiert seit              Nahrungskette, verhelfen in grünen Ruheoasen zu Erholung und sind wesent-
2015 interdisziplinäre Ausstel-           licher Bestandteil unserer Kultur. Trotz dieser immensen Bedeutung nehmen
lungen am Deutschen Hygiene-              wir sie meist nur als Hintergrundkulisse menschlicher Unternehmungen
Museum Dresden, zuletzt »Das              wahr. Nicht nur wegen ihrer Allgegenwart werden Pflanzen häufig unter-
Gesicht. Eine Spurensuche«.
                                          schätzt, sondern auch aufgrund ihrer scheinbaren Passivität. Dabei sind Pflan-
Zuvor leitete sie den Kunstver-
ein Hildesheim. Als Lehrbeauf-            zen komplexe, umfassend vernetzte Lebewesen, deren Existenz die mensch-
tragte veranstaltete sie unter            liche Kultur überhaupt erst ermöglicht, wie die Autorinnen und Autoren die-
anderem an der Universität                ses Begleitbandes anschaulich darstellen. Sie zeigen ihre Bedeutung an den
Hildesheim und der Hochschule             Kreuzungspunkten von Biologie, Kulturwissenschaften und Alltagswelt und
für Bildende Künste Braun-                untersuchen die technische Zurichtung und kulturelle Überformung der
schweig Seminare und Übungen
                                          Pflanze ebenso wie Auffassungen ihrer Lebendigkeit und ihrer Würde entlang
zu Ausstellungstheorie, -praxis
und -geschichte.                          von Begriffen wie Pflanzenseele, Pflanzenrechte, Biofakt, invasive Pflanzen
                                          und Patentierung.
Judith Elisabeth Weiss leitet ein
Forschungsprojekt zu Bildvor­
                                              Ergänzt werden die Essays durch Auszüge aus Poesie und Literatur, in
lagen von Natur am Zentrum für            denen die Pflanze Blüten als Motiv- und Ideengeberin der Künste treibt.
Literatur- und Kulturforschung
Berlin und ist Lehrbeauftragte            Mit Essays von Veit Braun, Laura Foster, Hans-Werner Ingensiep, Nicole Kara­
an der Universität der Künste             fyllis, Florianne Koechlin, Isabel Kranz, Georg Töpfer u. a.
Berlin.
Veröffentlichungen u. a.:
Kunstnatur|Naturkunst. Natur
in der Kunst nach dem Ende der
Natur, Kunstforum International
(Hg., 2018); Randgänge des
Gesichts. Kritische Perspekti-
ven auf Sichtbarkeit und Entzug
(zus. mit Mona Körte, 2017);
Sprache – Ein Lesebuch von
A–Z. Perspektiven aus Literatur,
Forschung und Gesellschaft
(Mithg., 2016).
Wallstein Verlag
                            Gegenwart   13   Frühjahr 2019

Haben Pflanzen eine Seele?
  Was bedeutet Biodiversität? Warum gärtnern?
Die Bedeutung der Pflanzen auf dem Prüfstand.

                                               Von Pflanzen und Menschen
                                               Herausgegeben von Kathrin
                                               Meyer und Judith Elisabeth
                                               Weiss für das Deutsche
                                               Hygiene-Museum Dresden
                                               ca. 208 S., ca. 70 farbige Abb.,
                                               geb., Leinen, ca. 17 × 24 cm
                                               ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
                                               ISBN 978-3-8353-3467-0
                                               April   WG 1559
Wallstein Verlag
                    Frühjahr 2019      14      Gegenwart

Ein umfassender Blick auf
Leben und Werk des berühmten
Ausnahme-Typografen.
                                            Jan Tschichold –
Der reichhaltig illustrierte
                                            ein Jahrhunderttypograf?
Katalog erscheint anlässlich                Blicke in den Nachlass
der gleichnamigen Ausstellung,
die vom 19. März bis 1. Septem-
ber 2019 im Buch- und Schrift-
museum in Leipzig präsentiert
wird.

Die Herausgeber                                Der furiose Wandel von Schreiben und Lesen im digitalen Umfeld bringt ein
Stephanie Jacobs, geb. 1963,                   starkes Interesse an der Geschichte der Typografie mit sich. Dies geht gerade
Studium der Kunstgeschichte,                   in den letzten Jahrzehnten mit einer Wiederentdeckung der Klassiker der Typo­
Philosophie und Psychologie.                   grafie aus den 1920er Jahren einher – und wirkt gleichzeitig wie ein Kataly­sator
Promotion zur Buchillustration                 auch auf die Rezeption des Typografen, Buch- und Plakatgestalters
des 19. Jahrhunderts. Als Aus-
                                               Jan Tschichold (1902 –1974) zurück, dessen Nachlass im Deutschen Buch- und
stellungskuratorin im In- und
Ausland tätig. Seit 2007 Direk­                Schriftmuseum in Leipzig bewahrt wird.
torin des Deutschen Buch- und                      Obwohl selbst nie am Bauhaus tätig, gilt der in Leipzig geborene Typograf
Schriftmuseums der Deutschen                   und Buchgestalter Jan Tschichold als einer der wichtigsten Vertreter der Bau-
Nationalbibliothek in Leipzig.                 haus-Typografie. Seine Entwürfe sind Klassiker des Grafik-Designs und begei-
Veröffentlichungen u. a.:
Papier. Material, Medium und
                                               stern bis heute. Die Publikation bettet Tschicholds berühmte Arbeiten aus den
Magie (Mithg., 2018); Bildfabri-               1920er Jahren erstmals ausführlich in seine durch zahlreiche Brüche gekenn-
ken. Infografik 1920–1945.                     zeichnete Gestalterbiografie ein. Damit bereichert das Buch die Rezeption
Fritz Kahn, Otto Neurath et al.                Jan Tschicholds um wesentliche Aspekte, bürstet sie geradezu gegen den
(Mithg., 2017).                                Strich. Im Fokus steht das ganze, an kontradiktorischen Neuanfängen so
Patrick Rössler, geb. 1964, ist                reiche Typografenleben – vom Leipziger Schildermaler über den »Neuen«
Professor für Kommunikations-                  Typografen und die Penguin-Bücher bis zum grafischen Gesamtauftritt von
wissenschaft an der Universität                LaRoche. Tschicholds Flucht aus Deutschland 1933 verleiht den gestalte-
Erfurt. Er ist Mitglied der Histori-
schen Kommission des Börsen-                   rischen Salti Mortali zusätzliches Gewicht.
vereins des Deutschen Buch­
handels und als Kurator u. a.
für das Bauhaus-Archiv Berlin
und das Gutenberg-Museum
Mainz tätig.
Veröffentlichungen u. a.:
Neue Typografien / New Typo-
graphies (2018); Filmfieber.
Deutsche Kinopublizistik
1917 –1937 (2017); bauhaus.typo-
graphy / bauhaus.typographie
(2017).
                                               Patrick Rössler
                                               Neue Typografien / New Typographies
                                               Bauhaus & mehr: 100 Jahre funktionales Grafik-
                                               Design in Deutschland / Bauhaus & Beyond:
                                               100 years of functional Graphic Design
                                               ISBN 978-3-8353-3367-3
Wallstein Verlag
                           Gegenwart   15   Frühjahr 2019

Ein genauer Blick auf das Gesamtwerk
    des Design-Revolutionärs

                                              Jan Tschichold –
                                              ein Jahrhunderttypograf?
                                              Blicke in den Nachlass
                                              Hg. von Stephanie Jacobs
                                              und Patrick Rössler
                                              ca. 384 S., zahlr. farbige Abb.,
                                              Klappenbroschur, 20 × 25 cm
                                              ca. € 29,– (D); € 29,90 (A)
                                              ISBN 978-3-8353-3470-0
                                              März   WG 1111
Wallstein Verlag
                  Frühjahr 2019    16      Gegenwart

Ein leidenschaftliches
Plädoyer für das gedruckte
Buch.
                                        Ästhetik des Buches
                                        Die Buchform und das Buch als Form

Die Autoren                                Jahrhundertelang haben wir unser Wissen auf bedrucktem Papier gespeichert.
Zu den Autoren zählen heraus-              Auch in Zeiten von Internet und E-Book hat das gedruckte Buch nicht ausge-
ragende Typographen wie Gerd               dient – im Gegenteil: Fachleute aus verschiedenen Disziplinen widmen sich in
Fleischmann und Friedrich                  der Reihe »Ästhetik des Buches« den einzigartigen Qualitäten dieses Medi-
Forssman, die ihre Texte selbst            ums. In Essays, Porträts und Kommentaren wird das Objekt »Buch«, seine
gestalten und mit einem Cover
                                           Optik, Haptik und Formgebung, seine Wirkung und Funktion, aber auch die
versehen, aber auch Autoren
anderer Disziplinen, die sich              Tradition der Typographie und Buchgestaltung diskutiert.
mit den ästhetischen, kultu­                   Dieser längst überfällige Diskurs zur Buchform und zum Buch als Form
rellen und wahrnehmungs-                   konzentriert sich auf die sinnlichen und lesetechnischen Vorteile dieses Medi-
psycholo­gischen Qualitäten des            ums und vermittelt Einblicke in die Arbeit am Buch.
Kulturguts Buch beschäftigen.                  Der Reihenherausgeber Klaus Detjen hat führende Typographen versam-
                                           melt – wie etwa Hans Andree, Wigger Bierma, Günter Karl Bose, Gerd
Der Reihenherausgeber
                                           Fleischmann, Friedrich Forssman, Jost Hochuli und Walter Pamminger –, die
Klaus Detjen, geb. 1943 in Bres-           ihre Texte selbst gestalten und mit einem Cover versehen. Aber auch Autoren
lau, Typograph und Buchgestal-
ter, lebt in der Nähe von Ham-
                                           anderer Disziplinen, die sich mit den ästhetischen, kulturellen und wahrneh-
burg. Bis 2009 war er Professor            mungspsychologischen Qualitäten des Kulturguts Buch beschäftigen, veröf-
für Typographie und Gestaltung             fentlichen Beiträge in dieser Reihe.
an der Muthesius Kunsthoch-
schule in Kiel. Auszeichnungen
und Preise zur Buchgestaltung
und Typographie, 2014 Antiqua-
ria-Preis für die Gestaltung der
»Typographischen Bibliothek«,
Gutenberg-Preis der Stadt Leip-
zig (2017).

                                           Roland Reuß              Friedrich Forssman       Günter Karl Bose         Klaus Detjen
                                           »Die perfekte            Wie ich Bücher           Das Ende einer Last      Außenwelten
                                           Lesemaschine«            gestalte                 Die Befreiung von den    Zur Formensprache von
                                           Zur Ergonomie                                     Büchern                  Buchumschlägen
                                                                    ISBN 978-3-8353-1591-4
                                           des Buches
                                                                                             ISBN 978-3-8353-1355-2   ISBN 978-3-8353-3225-6
                                           ISBN 978-3-8353-1435-1
Wallstein Verlag
                                                                        Gegenwart    17   Frühjahr 2019

Steffen Siegel
Fotogeschichte aus dem Geist
des Fotobuchs

                                                                                          Wie die Bildgeschichte der
                                                                                          Fotografie entstand und was
                                                                                          wir daraus noch immer lernen
                                                                                          können.

                                                      Steffen Siegel
                                                      Fotogeschichte aus dem
                                                      Geist des Fotobuchs
                                                      Ästhetik des Buches, Bd. 11.
                                                      Herausgegeben von
                                                      Klaus Detjen
                                                      ca. 80 S., zahlr. Abb.,
                                                      engl. brosch.
                                                      ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A)
                                                      ISBN 978-3-8353-3469-4
                                                      März   WG 1744

  »Nicht mehr lesen! Sehen!« hatte Johannes Molzahn 1928 von seinen Zeit-                 Der Autor
  genossen gefordert und meinte damit die immer größere Bedeutung der Foto-               Steffen Siegel, geb. 1976, unter-
  grafie. Doch hatte Molzahn zugleich ein Programmwort formuliert, das nicht              richtet als Professor für Theorie
  die Gegenwart des Mediums betraf, sondern seine Vergangenheit. Über Ur-                 und Geschichte der Fotografie
  sprünge und Entwicklung der Fotografie wurden bereits seit der Mitte des                an der Folkwang Universität der
                                                                                          Künste in Essen. Für sein Buch
  19. Jahrhunderts gründliche Geschichtswerke geschrieben. Eines jedoch blieb
                                                                                          »Neues Licht. Daguerre, Talbot
  stets unterbelichtet: das fotografische Bild. Lesen ließen sich solche Foto-            und die Veröffentlichung der
  geschichten als ausgedehnte Berichte über Entdecker und Erfinder, über Appa-            Fotografie im Jahr 1839« (2014)
  rate, Technologien und Anwendungsfelder. Nur zu sehen gab es hier erstaun-              erhielt er u. a. den Forschungs-
  lich wenig. In den späten 1920er Jahren aber verwandelte sich diese Situation           preis für Photographie-
  vollständig: In rascher Folge erschienen Bücher zur Bildgeschichte der Foto-            geschichte der Deutschen
                                                                                          Gesellschaft für Photographie.
  grafie. Ob als Tafelwerk oder Broschüre – entdecken konnte das Publikum in
                                                                                          Veröffentlichungen u. a.:
  solchen Büchern die »alte Fotografie«.                                                  Playing the Photograph (Hg.,
      In seinem Essay untersucht der Fotohistoriker Steffen Siegel die Gründe für         2017); Über Fotografie schrei-
  diesen Wandel, er fragt nach Formen und Funktionen der Buchgestaltung und               ben (Hg., 2017); Belichtungen.
  stellt die wichtigsten Publikationen vor.                                               Zur fotografischen Gegenwart
                                                                                          (2014).
Wallstein Verlag
                  Frühjahr 2019     18      Gegenwart

                                         Peter Braun
                                         Ilse Schneider-Lengyel
                                         Fotografin, Ethnologin, Dichterin. Ein Porträt

Eine Künstlerin zwischen
Bauhaus, Surrealismus
und Gruppe 47.

                                                                                                 Peter Braun
                                                                                                 Ilse Schneider-Lengyel
                                                                                                 Fotografin, Ethnologin, Dichterin.
                                                                                                 Ein Porträt
                                                                                                 ca. 296 S., ca. 25 Abb.,
                                                                                                 geb., Schutzumschlag
                                                                                                 ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
                                                                                                 ISBN 978-3-8353-3390-1
                                                                                                 Mai   WG 1116

Der Autor                                   »Die kleine Spanne S p i e l bleibt« lautete das Credo von Ilse Schneider-Lengyel
Peter Hermann Braun,                        (1903 –1972). In den 1920er Jahren gehörte sie zu jenen Frauen, die in die
geb. 1961, lehrt Literatur­                 Moderne aufbrachen: Sie erlernte die Fotografie, studierte Ethnologie und
wissenschaft und Schreiben                  Kunstgeschichte, verkehrte in den Kreisen des Bauhauses und veröffentlichte
an der Universität Jena. Ihn                1934 ihren ersten Kunstbildband über die Maskenkunst indigener Kulturen,
interessieren die Grenzformen
                                            orientiert am »Neuen Sehen« von László Moholy-Nagy.
des Literarischen wie der Essay
oder das dokumentarische                        Doch die Nationalsozialisten zerstörten diesen Lebensweg. Die Ehe mit
Erzählen. Ein weiterer Schwer-              dem ungarisch-jüdischen Maler László Lengyel zwang sie ins Exil nach Paris.
punkt seiner Arbeit liegt auf den           Dort geriet sie in den Bann der abstrakten Malerei in der Nachfolge Theo van
Beziehungen der Literatur zu                Doesburgs und des Surrealismus. Neben die Fotografie trat nun ihr litera-
visuellen Medien, vor allem zur             risches Schreiben. Es führte sie in ganz unterschiedliche Bereiche: Sie ver-
Malerei und zur Fotografie. Im
                                            fasste surrealistische Lyrik, schuf freie Nachdichtungen indigener Balladen,
Zentrum seiner Forschungen
steht jedoch das Verhältnis der             ein politisch-existentialistisches Drama über die atomare Bedrohung und
Literatur zur Ethnologie.                   einen grotesken, ethnologisch inspirierten Roman über Pygmäen und Zwerge.
Veröffentlichungen u. a.:                   Trotz guter Kontakte zur Gruppe 47 – in ihrem Haus am Bannwaldsee fand
Ins Innere. Annäherungen an                 das erste Treffen statt – konnte sie jedoch einen Großteil ihrer Texte nicht
Franz Fühmann (Mithg., 2016);
                                            veröffentlichen.
Hubert Fichte: Ich beiße Dich
zum Abschied ganz zart. Briefe                  Auf Grundlage des erst spät entdeckten Nachlasses zeichnet Peter Braun
an Leonore Mau (Hg., 2016);                 ein Porträt der Künstlerin und ihres vielschichtigen, noch zu entdeckenden
Hilbigs Bilder (Mithg., 2013).              Werkes. Er präsentiert eine Fülle von Dokumenten und Material und er-
                                            schließt die Kontexte, in denen sich Ilse Schneider-Lengyel bewegte. Dieses
                                            Mosaik lässt das Leben einer hellwachen Frau aufscheinen, die für ihre Um-
                                            gebung stets rätselhaft blieb.
Wallstein Verlag
                                                                         Gegenwart    19   Frühjahr 2019

Wunsch, Indianer zu werden
Versuche über einen Satz von Franz Kafka

                                                                                           Franz Kafka veröffentlichte
                                                                                           den Satz »Wunsch, Indianer zu
                                                                                           werden« 1912. Der vorliegende
                                                                                           Band legt acht verschieden­
                                                                                           artige Lektüren von Dichtern,
                                                                                           Literaturwissenschaftlern und
                                                                                           Philologen vor.

                                                       Wunsch, Indianer
                                                       zu werden
                                                       Versuche über einen Satz
                                                       von Franz Kafka
                                                       Herausgegeben von                   Die Herausgeber
                                                       Christoph König und
                                                       Glenn W. Most                       Christoph König, geb. 1956, Pro-
                                                                                           fessor für deutsche Literatur an
                                                       ca. 64 S., ca. 3 Abb., geb.         der Universität Osnabrück,
                                                       ca. € 12,90 (D); € 13,30 (A)        2008/9 Fellow im Wissen-
                                                       ISBN 978-3-8353-3401-4              schaftskolleg zu Berlin, 2011/12
                                                       auch als E-Book                     Fellow im Forscherkolleg »Fate,
                                                       Februar   WG 1562                   Freedom and Prognostication«
                                                                                           der Universität Erlangen-Nürn-
                                                                                           berg, 2019 Professeur invité an
                                                                                           der École normale supérieure,
                                                                                           Paris. Mitglied des internationa-
                                                                                           len PEN.
                                                                                           Veröffentlichungen u. a.:
                                                                                           Jean Bollack. The Art of Read­
                                                                                           ing (Mithg., 2017); L’intelligence
   Franz Kafkas kurzer Text »Wunsch, Indianer zu werden« erschien 1912 in                  du texte. Rilke – Celan – Witt-
                                                                                           genstein (2016); ›O komm und
   seiner ersten Prosasammlung »Betrachtung«. Christoph König und Glenn W.                 geh‹. Skeptische Lektüren der
   Most haben Dichter, Literaturwissenschaftler und Philologen eingeladen, ihre            ›Sonette an Orpheus‹ von Rilke
   ganz individuellen Lektüren dieses rätselhaften Satzes vorzustellen: Peter-             (2014).
   André Alt, Christian Benne, Heinrich Detering, Daniel Kehlmann, Dagmar                  Glenn W. Most, geb. 1952, Profes-
   Leupold, Heinz Schlaffer und die Herausgeber selbst widmen sich Kafkas Prosa­           sor für Griechische Philologie
   text und versuchen, ihn zu deuten.                                                      an der Scuola Normale Superi-
       Die Lektüren suchen, jede auf ihre Weise, den Text als ein Rätsel zu ver-           ore in Pisa, regulärer Gastpro-
   stehen, indem sie auf verschiedene Fragen antworten: Ist der Satz gramma-               fessor an der Committee on
                                                                                           Social Thought, University of
   tisch richtig oder fehlerhaft? Wie ist der Satz überhaupt zu konstruieren? Geht
                                                                                           Chicago, und Auswärtiges Wis-
   es um die Realisierung eines Wunsches? Schafft der Text, was nur im Stil des            senschaftliches Mitglied des
   Texts selbst möglich ist? Oder wird skeptisch analysiert, was es bedeutet,              Max-Planck-Instituts für Wis-
   einen Wunsch zu hegen?                                                                  senschaftsgeschichte, Berlin,
       Über Kafkas Schreib- und Denkweise verhandeln die Autoren ebenso wie                Visiting Professor École norma-
                                                                                           le supérieure 2017. Leibniz-
   über die Priorität von Methoden. Das Bild Kafkas als ein Dichter des Schei-
                                                                                           Preis 1994, Ausonius-Preis
   terns wird infrage gestellt, seine Kreativität rückt in den Mittelpunkt. Metho-         2010, Anneliese Maier-For-
   disch stehen nebeneinander die syntaktische Analyse, die Erläuterung des                schungspreis der Alexander von
   kulturhistorischen Kontexts und die Form der poetischen Imagination.                    Humboldt-Stiftung 2016.
                                                                                           Veröffentlichungen u. a.:
                                                                                           Early Greek Philosophy 1-9
                                                                                           (2016); The Classical Tradition
                                                                                           (2010); Raffael, Die Schule von
                                                                                           Athen. Über das Lesen der Bil-
                                                                                           der (1999).
Wallstein Verlag
                   Frühjahr 2019     20     Gegenwart

                                          Heimat Europa?

Der Sammelband mit Beiträgen
prominenter Autorinnen und
Autoren geht den Fragen nach,
was heute Heimat sein kann
und inwiefern Europa als Hei-
mat gedacht werden kann und
soll.

                                                                                                  Heimat Europa?
                                                                                                  Herausgegeben von
                                                                                                  Martin Ramb und
                                                                                                  Holger Zaborowski
                                                                                                  ca. 400 S., geb., Schutzumschlag
                                                                                                  ca. € 22,– (D); € 22,70 (A)
                                                                                                  ISBN 978-3-8353-3475-5
                                                                                                  Juli   WG 1118
Die Herausgeber
Martin W. Ramb, geb. 1969,
studierte Philosophie, Andra­
gogik und Theologie in Vallendar
und Bonn. Als Schulamtsdirek-
tor i. K. leitet er die Abteilung
Religionspädagogik im Bischöf-
lichen Ordinariat Limburg und
ist Chefredakteur des Bildungs-             Der Sammelband nähert sich aus vielfältigen Perspektiven den Begriffen »Hei-
magazins »Eulenfisch«.
Veröffentlichungen u. a.:
                                            mat« und »Europa«. In Zeiten globaler Krisen und politischer Umbrüche stellt
Arbeit 5.0 (Mithg., 2018); Jen-             sich die Frage, was Europa eigentlich bedeutet, mit neuer Dringlichkeit. In
seits der Ironie (Mithg., 2016);            welchem Europa wollen wir leben, was bedeutet Heimat in einer zunehmend
Helden und Legenden (Mithg.,                von Mobilität und Migration geprägten Gesellschaft, welche Ideen von einem
2015).                                      gemeinsamen Europa lassen sich mit der individuellen Vorstellung von Heimat
Holger Zaborowski, geb. 1974,               verbinden? In ihren Beiträgen beschreiben Autorinnen und Autoren, was für sie
studierte Philosophie, Theolo-              Heimat bedeutet und wie sie sich in einem Europa des Wandels positionieren.
gie, Latein und Griechisch in
Freiburg i. Br., Basel und
                                            Mit Beiträgen von Arnold Stadler, Sibylle Lewitscharoff, Prof. Dr. Alfred Grosser,
Cambridge und promovierte in
Oxford und in Siegen. Nach                  Prof. Dr. István Fehér, Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Prof. Dr. Stephan van Erp,
Zwischenstationen in Freiburg               Dr. Jean-Claude Hollerich, Prof. Dr. Ulrike Guérot, Dr. Notker Wolf OSB, Dr.
und Washington, D. C., ist er seit          Donatella Di Cesare, Dr. Asfa-Wossen Asserate, Prof. Dr. Hermann Lübbe, Dr.
2012 Professor für Philosophie              Ilma Rakusa, Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig, Vincent Klink, Dr. Gerd Koenen,
an der Philosophisch-Theo­
                                            Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi, Dr. Gianfranco Kardinal Ravasi u. a.
logischen Hochschule Vallendar.
Zahlreiche Veröffentlichungen
zur Philosophie der Neuzeit,
Ethik, Religionsphilosophie und
politischen Philosophie.
Veröffentlichungen u. a.:
Arbeit 5.0 (Mithg., 2018);
Jenseits der Ironie (Mithg.,
2016); Helden und Legenden
(Mithg., 2015).
Wallstein Verlag
                                                                       Editionen          21   Frühjahr 2019

Fred von Hoerschelmann
Werke

                                                                                               Eine umfangreiche Werk­
                                                                                               ausgabe des Hörspiel-Pioniers
                                                                                               Fred von Hoerschelmann.

                                                           Fred von Hoerschelmann
                                                           Werke
                                                           Herausgegeben von
                                                           Hagen Schäfer
                                                           4 Bde., ca. 2440 S, Leinen,
                                                           Schutzumschlag, Schuber
                                                           ca. € 199,– (D); € 205,– (A)
                                                           ISBN 978-3-8353-3175-4
                                                           April   WG 1113                     Fred von Hoerschelmann
                                                                                               (1901–1976) war einer der Hör-
                                                                                               spiel-Pioniere in der Weimarer
                                                                                               Republik. In den 1950er und
                                                                                               1960er Jahren prägte er die
                                                                                               Blütezeit dieser Kunstform
                                                                                               maßgeblich mit. Hörspiele wie
                                                                                               »Die verschlossene Tür« (1952)
                                                                                               und »Das Schiff Esperanza«
  Fred von Hoerschelmann (1901–1976) gilt als einer der letzten großen Erzähler                (1953) erlangten international
                                                                                               großen Erfolg und begründeten
  der deutschbaltischen Literatur; kaum ein anderer Autor aus dem Baltikum                     Hoerschelmanns Ruf als »Meis-
  erlangte eine derart große mediale Präsenz wie er. International bekannt                     ter der Hörspieldramaturgie«.
  wurde er durch Hörspiele wie »Die verschlossene Tür« (1952) und »Das Schiff                  Mit seinem Erzählband »Die
  Esperanza« (1953). Er ist einer der Vorreiter des Hörspiels in der Weimarer                  Stadt Tondi« (1950) machte er
  Republik und hat die Blütezeit dieser Kunstform in den 1950er und 1960er                     sich einen Namen als erfin-
                                                                                               dungsreicher Erzähler mit
  Jahren maßgeblich geprägt. Mit dem Band »Die Stadt Tondi« (1950) machte er
                                                                                               einem Scharfblick für mensch­
  sich einen Namen als Erzähler mit einem Scharfblick für menschliche Ab-                      liche Abgründe.
  gründe. Kennzeichnend für seine Werke ist der Umgang mit existentiellen
  Fragen und mit Konflikten, die um Schuld, Verantwortung und Gewissen                         Der Herausgeber
  kreisen.                                                                                     Hagen Schäfer, geb. 1985,
      In der kommentierten Werkausgabe erscheinen erstmals sämtliche Original-                 Studium der Germanistik,
  hörspiele und Erzählungen Fred von Hoerschelmanns – die meisten davon                        Neueren / Neuesten Geschichte
  erstmals in Buchform. Darüber hinaus umfasst die Werkausgabe auch die                        und Politikwissenschaft an der
                                                                                               TU Chemnitz und der Universi-
  wenig bekannten Schauspiele, Gedichte und Schriften zur Literatur. Ein-
                                                                                               tät Leipzig, 2012 Promotion mit
  drucksvoll wird dem Leser vor Augen geführt, wie Hoerschelmann neue Formen                   einer Dissertation über »Das
  literarischer Repräsentation entwickelte und durch eine innovative Poetik der                Hörspielwerk Fred von Hoer-
  »Krise des Erzählens« entgegenwirkte. Der Kommentar liefert wichtige Infor-                  schelmanns«, wissenschaft­
  mationen zu Entstehung, Rezeption und historischem Hintergrund.                              licher Mitarbeiter an der Profes-
                                                                                               sur für Europäische Geschichte
                                                                                               des 19. und 20. Jahrhunderts an
                                                                                               der TU Chemnitz, arbeitet als
                                                                                               Lehrer für Deutsch, Geschichte
                                                                                               und Gemeinschaftskunde.
Wallstein Verlag
                   Frühjahr 2019    22      Editionen

                                         Conrad Ferdinand Meyer, Betsy Meyer –
                                         Hermann Haessel
                                         Verlagskorrespondenz
                                         Briefe 1886 bis 1887                                   Conrad Ferdinand Meyer,
                                                                                                Betsy Meyer – Hermann Haessel
Eine reiche Quelle des litera-
                                                                                                Verlagskorrespondenz mit
rischen Lebens im 19. Jahr­
                                                                                                zugehörigen Briefwechseln
hundert und das Zeugnis einer
                                                                                                und Verlagsdokumenten
über 30 Jahre dauernden,
                                                                                                Briefe 1886 bis 1887
spannungsreichen Autor-
Verleger-Beziehung.                                                                             Herausgegeben von Stephan
                                                                                                Landshuter, Wolfgang Lukas,
                                                                                                Elisabeth Rickenbacher, Rosmarie
                                                                                                Zeller und Matthias Osthof (†) unter
C. F. Meyer                                                                                     Mitarbeit von Sandra Fenten

(1825 –1898) war einer der                                                                      C. F. Meyers Briefwechsel.
bedeutendsten Schweizer                                                                         Historisch-kritische Ausgabe, Bd. 4.5.
Dichter des Realismus. Der                                                                      Herausgegeben von Wolfgang Lukas
Durchbruch als Schriftsteller                                                                   und Hans Zeller †
gelang ihm erst im Alter von                                                                    520 S., ca. 32 Abb.,
über 45 Jahren mit dem Vers­                                                                    Leinen, Schutzumschlag
epos »Huttens letzte Tage«                                                                      ca. € 78,– (D); € 80,20 (A)
(1871). Die Novelle »Das Amu-                                                                   ISBN 978-3-8353-3399-4
lett« (1873) und der Roman                                                                      auch als E-Book
»Jürg Jenatsch« (1876) brachten                                                                 März   WG 1117
erste Erfolge als Erzähler.
In den 1880er Jahren schließlich
wurde Meyer mit historischen
Novellen zu einem Bestseller-
Autor.

Betsy Meyer
(1831–1912), C. F. Meyers
Schwester, war lange Zeit seine             Der fünfte Teilband des Verlagsbriefwechsels versammelt die Korrespondenz
engste literarische Vertraute.
                                            der Jahre 1886 und 1887. In diese Zeit fällt die Entstehungsphase der Novelle
Hermann Haessel                             »Die Versuchung des Pescara« und die Arbeit an der dritten Auflage der Lyrik-
                                            sammlung »Gedichte«, die erneut stark erweitert und umgearbeitet wird.
(1819 –1901), Leipziger Verleger,
war der Entdecker und Weg­                  Gleichzeitig legt Meyer noch einmal Hand an seine Frühwerke »Huttens letzte
bereiter von C. F. Meyer.                   Tage« und »Engelberg« an, von denen jeweils ebenfalls stark bearbeitete Neu-
                                            auflagen erscheinen. Meyers Popularität steigt in diesen Jahren auch im nicht-
Die Herausgeber der                         deutschsprachigen Ausland: Seine Novellen erscheinen nun mehr und mehr
Gesamtedition                               auch in französischen, englischen und italienischen Übersetzungen. Zum Reiz
Hans Zeller (1926 –2014) war                der Korrespondenz dieser Jahre tragen erheblich die Briefe des Verlegers Haessel
Professor für Neuere deutsche               bei, der Reiseeindrücke ausführlich wiedergibt, über Begegnungen mit Gelehr­-
Literatur, Editionswissenschaft-            ten Auskunft gibt oder Impressionen aus dem Leipziger Alltagsleben schildert.
ler und Herausgeber von
C. F. Meyers Gedichten inner­-
halb der historisch-kritischen
Gesamtausgabe.
Wolfgang Lukas, geb. 1959, ist
Professor für Neuere deutsche
Literaturgeschichte an der Uni-
versität Wuppertal, Projektleiter
von »C. F. Meyers Briefwechsel«
und Mitherausgeber von Arthur
Schnitzler: »Digitale historisch-
kritische Edition (Werke 1905-
1931)«.
Wallstein Verlag
                                                                          Editionen   23   Frühjahr 2019

Frank Wedekind
Gedichte aus dem »Simplicissimus«

                                                                                           Kommentierte Studien­-
                                                                                           ausgabe sämtlicher Beiträge
                                                      Frank Wedekind
                                                                                           Wedekinds für die Satire­
                                                      Gedichte aus dem
                                                                                           zeitschrift »Simplicissimus«.
                                                      »Simplicissimus«
                                                      Herausgegeben von
                                                      Urania Milevski
                                                      Frank Wedekind –
                                                      Werke in Einzelbänden.
                                                      Herausgegeben von
                                                      Ariane Martin.
                                                      Editions- und Forschungs-
                                                      stelle Frank Wedekind
                                                      (Mainz)
                                                      ca. 152 S., ca. 5 Abb.,
                                                      Klappenbroschur
                                                      ca. € 16,– (D); € 16,50 (A)
                                                      ISBN 978-3-8353-3389-5
                                                      auch als E-Book
                                                      März   WG 1111

  Für zu Anfang »20 Pf[enni]g pro Zeile« schreibt Frank Wedekind für das                   Frank Wedekind
  »Illu­strierte Wochenblatt Simplicissimus«, das bald nach seiner Gründung im             (1864 –1918) gehörte mit seinen
  Frühjahr 1896 zu einer der bedeutendsten satirischen Zeitschriften Deutsch-              gesellschaftskritischen Theater-
  lands wird. Mehr als einmal kommt das Blatt mit dem Staat in Konflikt, wofür             stücken zu den meistgespielten
  oftmals der rasiermesserscharfe Ton Wedekinds verantwortlich ist. Dessen                 Dramatikern seiner Epoche.
                                                                                           Er prangerte mit Stücken wie
  »Jobsiaden«, zu denen auch die Gedichte »Im heiligen Land« und »Meerfahrt«
                                                                                           »Lulu« und »Frühlings Er-
  gehören, bringen Wedekind und seinem Verleger Albert Langen im Herbst                    wachen« hinlänglich schulische
  1898 sogar eine Anklage wegen »Majestätsbeleidigung« ein und sorgen dafür,               Dressur, bürgerliche Schein­
  dass sich der »Simplicissimus« noch weit besser verkauft als zuvor.                      heiligkeit und Prüderie an.
      Im vorliegenden Band finden sich Wedekinds sämtliche lyrischen Beiträge
  für den »Simplicissimus« aus den Jahren 1896 bis zu seinem endgültigen Zer-              Die Herausgeberin
  würfnis mit Albert Langen 1902. Obwohl der Autor selbst seine »Lohnsklaven-              Urania Milevski, geboren 1983,
  arbeit« in Form von »Witzen, Gedichten und anderem Mist« verachtete, gelten              ist Literatur- und Medienwis-
  seine sozialkritischen Gedichte und politischen Lieder bis heute als pointiert-          senschaftlerin an der Univer­
                                                                                           sität Mainz und der Universität
  scharfsinnige Beobachtungen der Wilhelminischen Ära.                                     Göttingen. Zur Zeit vertritt sie
                                                                                           den Lehrstuhl für Literatur- und
                                                                                           Mediendidaktik an der Univer­
                                                                                           sität Kassel. Forschungs-
                                                                                           schwerpunkte: Serialität in Lite-
                                                                                           ratur und Medien, transmedia-
                                                                                           les Erzählen, kollaborative
                                                                                           Schreibprojekte um 1900.
Wallstein Verlag
                  Frühjahr 2019    24      Editionen

Bekannte sowie zahlreiche
bisher unveröffentlichte Texte
des Aufklärers und Theologen
                                        Johann Peter Hebel
Johann Peter Hebel.
                                        Gesammelte Werke
                                        Kommentierte Lese- und Studienausgabe
                                        in sechs Bänden

Johann Peter Hebel
(1760 –1826) war ein deutscher
Schriftsteller, Theologe und
Pädagoge. Zu seinen bekann-
testen Werken gehört das
»Schatzkästlein des rheinischen            Schon Walter Benjamin, einer der großen Interpreten Johann Peter Hebels,
Hausfreunds« (1811).                       forderte 1926 eine Gesamtausgabe des aufgeklärten Humanisten. Die letzte
                                           umfangreiche Ausgabe von 1838 bietet ein nur sehr eingeschränktes Bild vom
Die Herausgeber                            Dichter der »Allemannischen Gedichte« (1803) und des »Schatzkästleins des
Franz Littmann, geb. 1948, ist             rheinischen Hausfreunds« (1811). Jan Knopf, Franz Littmann und Hansgeorg
freier Autor und Mitarbeiter der           Schmidt-Bergmann legen nun erstmals eine Gesamtausgabe der Werke vor und
Literarischen Gesellschaft                 rücken den Dichter in das Licht, das ihm endlich gebührt.
Karlsruhe.
                                               Johann Peter Hebel, 1760 geboren, war als Theologe ein Aufklärer, der seine
Veröffentlichungen u. a.:
Die Wiederverzauberung der                 Dichtungen dazu nutzte, die gesellschaftlichen Realitäten seiner Zeit offen­
Welt (2018); Schweizerreise –              zulegen und durchschaubar zu machen. Ein »Handorakel der Lebensklugheit für
Johann Peter Hebel unterwegs               kleine Leute« sei sein Werk, konstatierte Ernst Bloch. Hebel selbst war ein
als Aufklärer (2018).                      »Hausfreund« im konkreten Sinn und einer der großartigsten Erzähler der Welt-
Jan Knopf, geb. 1944, ist Leiter           literatur zugleich – Vorbild für Tolstoi, Kafka oder Brecht.
der Arbeitsstelle Bertolt Brecht               Die sechsbändige Studienausgabe erschließt – neben den bekannten Texten
am Karlsruher Institut für Tech-           Hebels – zahlreiche unveröffentlichte und unbekannte Schriften, die den
nologie sowie Professor für                immensen Umfang des gesamten Werks erstmals zugänglich machen. Die
Literaturwissenschaft. Er ist
Mitherausgeber u. a. der Großen
                                           gewählte Chronologie der Präsentation, orientiert an den Erstdrucken, stellt die
kommentierten Berliner und                 Werke in ihren historischen Kontext und kommentiert die zum Verständnis
Frankfurter Ausgabe der Werke              notwendigen Fakten und Bezüge. Das große Brief-Konvolut der Jahre 1784 bis
Brechts in 30 (= 33) Bänden.               1826 ermöglichen einen Einblick in die persönlichen Lebensumstände des ersten
Veröffentlichungen u. a.:                  Prälaten der Evangelischen Landeskirche in Baden und zeigen Johann Peter
Johann Peter Hebel – Schatz-
                                           Hebel zugleich als einen Meister des schriftlichen Dialogs sowie als gewitzten
kästlein des rheinischen Haus-
freundes (1984).                           Dialektiker.

Hansgeorg Schmidt-Bergmann,
geb. 1956, ist Geschäftsführen-
der Vorsitzender der Literari-
schen Gesellschaft und Leiter
des Museums für Literatur am
Oberrhein. Er lehrt Literatur-
wissenschaft am Karlsruher
Institut für Technologie und ist
Mitherausgeber der Literatur-
zeitschrift allmende – Zeit-
schrift für Literatur.
Veröffentlichungen u. a.:
Johann Peter Hebel am Ober-
rhein. Literarische Orte (2010).
Wallstein Verlag
                           Editionen      25   Frühjahr 2019

    »Hebels Geschichten gehören zu den
schönsten der Deutschen Sprache«
                          Marcel Reich-Ranicki

                                                Johann Peter Hebel
                                                Gesammelte Werke
                                                Kommentierte Lese- und
                                                Studienausgabe in sechs
                                                Bänden
                                                 Herausgegeben von
                                                 Jan Knopf, Franz Littmann
                                                 und Hansgeorg Schmidt-
                                                 Bergmann unter Mitarbeit
                                                 von Esther Stern im Auftrag
                                                 der Literarischen Gesellschaft
                                                 Karlsruhe
                                                 6 Bde. im Schuber,
                                                 zus. ca. 2928 S., ca. 33 Abb.,
                                                 Leinen, Schutzumschlag
                                                 ca. € 59,– (D); € 60,70 (A)
                                                 ISBN 978-3-8353-3256-0
                                                 auch als E-Book
                                                 Mai   WG 1112

                              6 Bände
                            im Schuber
                             ca. 59,– €
Wallstein Verlag
                    Frühjahr 2019      26    Editionen

Die Beneke-Tagebücher
gehören zu den umfassendsten
und fesselndsten Dokumenten
                                            Ferdinand Beneke
zur Kultur und Lebenswelt des
Bürgertums zwischen Franzö-
sischer Revolution und Vormärz.
                                            Die Tagebücher II
                                            (1802 –1810)
Ferdinand Beneke
(1774 –1848) war ein deutscher
Jurist und einflussreicher Politi-
ker. Nach seiner Promotion in
Göttingen ließ er sich in Ham-               In den überaus detailreichen Tagebüchern, die der Hamburger Jurist Ferdinand
burg als Rechtsanwalt nieder.                Beneke zwischen 1792 und 1848 täglich geführt hat, und den beigefügten
1813 /14 kämpfte er für die
                                             Briefwechseln und Manuskripten verbinden sich Politik und Alltag, Literatur
Befreiung der Hansestädte von
der napoleonischen Herrschaft.               und gesellschaftliches Leben, philosophische Reflexionen und Familienleben
Von 1816 bis zu seinem Tod war               zu einem einzigartigen Mosaik. Die Beneke-Tagebücher sind, wie Benedikt
er Syndikus der Hamburger                    Erenz begeistert in der Zeit geschrieben hat, »die Geschichte des deutschen
Bürgerschaft.                                Bürgertums auf dem Weg in die Moderne« in ihrer ganzen Fülle.
                                                 Die nun vorliegende zweite, siebenbändige Abteilung der Edition umfasst
Die Herausgeber
                                             die Jahre 1802 bis 1810, die von Napoleons Machtpolitik, von unablässigen
Frank Hatje, geb. 1962, ist                  Kriegen in Europa und der französischen Besetzung Norddeutschlands geprägt
Privatdozent für Frühe Neuzeit
                                             sind. Die politischen Umwälzungen dieser Zeit bringen den überzeugten Repu-
an der Universität Hamburg.
                                             blikaner und Hansestädter Beneke in engen, zeitweise sogar konspirativen
Ariane Smith, geb. 1967, ist                 Kontakt mit preußischen Patrioten und Reformern. Die Ereignisse überschatten
Historikerin mit den Forschungs-
                                             aber auch Benekes Glück, der nach den Leiden einer unerfüllten Liebe endlich
schwerpunkten Biographik und
Kulturgeschichte des 18. Jahr-               heiraten, einen Hausstand gründen und Familienvater werden kann.
hunderts.                                        Beneke ist auch hier Seismograph seiner Zeit und erlaubt dem Leser, die Ent-
Juliane Bremer, geb. 1965, ist
                                             stehung von Ansichten und Vorstellungen aus ihren Zeitumständen heraus nach-
Kunsthistorikerin, Historikerin              zuvollziehen, die in wachsendem Maße die Geschichte des 19. und 20. Jahr­
und Redakteurin.                             hunderts bestimmten und so bis in unsere Gegenwart wirken.
Jan-Christian Cordes, geb. 1979,                 Vor allem aber schlagen diese Tagebuchjahrgänge in biographischer wie in
ist Historiker mit dem Schwer-               kulturgeschichtlicher Hinsicht die mit Spannung erwartete Brücke zwischen
punkt Reformationsgeschichte.                der ersten und der dritten Abteilung der Edition, die bereits vorliegen.
Frank Eisermann, geb. 1964, ist
Historiker mit den Schwerpunk-
ten Kultur- und Religionsge-
schichte des 19. Jahrhunderts.
Angela Schwarz, geb. 1958,
ist Historikerin mit dem For-
schungsschwerpunkt Jüdische
Geschichte Hamburgs.
Birgit Steinke, geb. 1972, ist
Historikerin mit dem Schwer-
punkt Bildungsgeschichte.
                                               Ferdinand Beneke                     Ferdinand Beneke
Anne-Kristin Voggenreiter,
                                               Die Tagebücher I (1792 – 1801)       Die Tagebücher III (1811–1816)
geb. 1959, ist Historikerin, Biblio-
thekarin und Lektorin.                         ISBN 978-3-8353-0878-7               ISBN 978-3-8353-0912-8
Wallstein Verlag
                                 Editionen   27   Frühjahr 2019

»Näher kann man dem Stoff, aus dem
        Geschichte ist, nicht kommen.«
                       Benedikt Erenz, Die Zeit

                                                   Ferdinand Beneke
                                                   Die Tagebücher II (1802 –1810)
                                                   Herausgegeben von
                                                   Frank Hatje, Ariane Smith,
                                                   Juliane Bremer, Jan-Christian
                                                   Cordes, Frank Eisermann,
                                                   Angela Schwarz, Birgit Steinke
                                                   und Anne-Kristin Voggenreiter
                                                   7 Bde., zus. ca. 3672 S.,
                                                   zahlr. Abb., Leinen,
                                                   Schmuckschuber
                                                   128,– € (D); 131,60 € (A)
                                                   ISBN 978-3-8353-0911-1
                                                   Mai   WG 1117
Wallstein Verlag
                  Frühjahr 2019    28      Editionen

                                        August Gottlieb Meißner
                                        »Ich Prosaist aber rede Wahrheit«
                                        Briefe und Notizbücher 1776 –1807

Zum ersten Mal edierte
Quellen zeigen den »Kriminal-
geschichten-Meißner« am
Schreibtisch.

                                                                                                August Gottlieb Meißner
                                                                                                »Ich Prosaist aber rede
                                                                                                Wahrheit«
                                                                                                Briefe und Notizbücher
                                                                                                1776 –1807
                                                                                                Herausgegeben von
                                                                                                Michael Wögerbauer
                                                                                                ca. 584 S., ca. 10 Abb.,
                                                                                                geb., Schutzumschlag
                                                                                                ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)
                                                                                                ISBN 978-3-8353-1580-8
                                                                                                auch als E-Book
                                                                                                Juni   WG 1117

August Gottlieb Meißner                    Lange war August Gottlieb Meißner vor allem als Schöpfer der deutschen
(1753 –1807) war Schriftsteller            Kriminalgeschichte bekannt; vergessen waren die Romane, Biographien und
und ab 1785 Professor für                  die oft an Heinrich von Kleist erinnernde Kurzprosa; kaum im Gedächtnis die
Ästhetik und klassische Lite­              wichtige Rolle, die der Prager Professor für Ästhetik für die jungen deutsch-
raturen in Prag, ab 1805 Kon-              und tschechischsprachigen Dichter hatte. Seine zumeist aus der Prager Zeit
sistorialrat und Lyzealdirektor
                                           (1785–1805) stammenden Briefe und die Notizbücher zeigen einen viel­
in Fulda.
                                           seitigen Schriftsteller des 18. Jahrhunderts bei der Arbeit: beim Festhalten von
Der Herausgeber                            Lesefrüchten, Gelegenheitsgedichten, adeligen Kriegsanekdoten und des
                                           Sprachwitzes der Prager Juden. Er notiert, übersetzt und ordnet, denkt nach,
Michael Wögerbauer,
geb. 1972, Studium der Ger­                wie man es erzählen könnte; korrespondiert mit Adeligen, Autoren und Ver­
manistik und der Philosophie,              legern und gründet schließlich selbst einen Verlag. Die erstmals veröffentlichten
Promotion 2006; seit 2008                  Texte gewähren Einblicke in Meißners schwierige Existenz zwischen Sachsen,
Leiter der Abteilung Literatur-            Österreich und Böhmen, die Verhältnisse eines freiwilligen und doch nicht
soziologie und seit 2010 stell-            glücklichen Emigranten, dessen Eigenschaft es war, »geschäftig [zu] seyn und
vertretender Direktor des Insti-
tuts für tschechische Literatur
                                           Leben für Sinonima zu halten.«
der Tschechischen Akademie
der Wissenschaften in Prag.
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