Games: Review Resident Evil 5 Gold Edition
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Games: Review Resident Evil 5 Gold Edition
Schlagfertiges Duo
Ein Jahr nach seiner Veröffentlichung wird Resident Evil 5 eine Neuauflage spendiert, die
zwei zusätzliche Kapitel enthält. Obendrein können sich deutsche Spieler erstmals am
Versus-Modus erfreuen – einem Download-Content, den es bislang in deutschen
Onlinestores nicht zu kaufen gab. (Testplattform: PlayStation 3)
Resident Evil gilt unter den Fans des Franchise als spielerischer Meilenstein und prägt das Genre
des sogenannten „Survival Horrors“. Der fünfte Teil der Reihe entfernt sich ein wenig von diesen
Wurzeln und verlagert das Horrorelement ein wenig Richtung Action. Damit nähert sich das Spiel
ein wenig den filmischen Umsetzungen mit Milla Jovovich in der Hauptrolle an. Statt in düsteren
Herrenhäusern und schmalen Korridoren findet ein beachtlicher Teil der Handlung im aktuellen Spiel
bei Tageslicht und guter Sicht statt. Damit ist für ein solch beklemmendes Gefühl, wie es die ersten
Spiele bei den Spielern auslöste, kein Raum. Das ist aber gewollt, um einer breiteren Spielerschaft
einen Zugang zu Resident Evil zu schaffen – der kompromisslose Gruselhorror bleibt damit eine
Domäne des konkurrenzlosen Dead Space.
Die Hauptfigur von Resident Evil 5 ist Chris Redfield, der Kennern der Reihe als Partner der
mutmaßlich verstorbenen Jill Valentine bekannt ist. Zusammen mit seiner neuen Kollegin, Sheva
Alomar, besteht Chris' Aufgabe darin, den zwielichtigen Geschäftsmann Ricardo Irving zu
stellen, der gefährliche Biowaffen auf dem Schwarzmarkt an den Mann bringen will. Doch irgendwas
muss schief gegangen sein, denn die beiden werden von seltsam mutierten und ungemein
angriffslustigen Ungeheuern angegriffen. Die Suche nach Irving bringt Chris und Cheva obendrein
auf die Spur eines anderen alten Bekannten: Albert Wesker, mit dem sich Chris und Jill einst ein
bitteres Duell lieferten.
Gameplay
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Von der Menge actionlastiger Spiele hebt sich Resident Evil 5 auf den ersten Blick dadurch ab, dass
das gesamte Spiel darauf ausgelegt ist, zu zweit bestritten zu werden. Im Solospiel übernimmt die
künstliche Intelligenz (KI) die Steuerung der zweiten Spielfigur. Es lässt sich in die Haut beider
Akteure schlüpfen: Chris oder Sheva. Die Wahl der Rolle hat durchaus Auswirkungen auf das
Gameplay. Zum einen zielt Chris über die rechte Schulter, während Sheva die linke wählt. Zum
anderen trennen sich in einzelnen kooperativen Abschnitten kurz die Wege der beiden.
Beispielsweise kann Chris Sheva über einen größeren Vorsprung werfen, damit sie an einem sonst
unzugänglichen Ort einen Schalter umlegen oder für beide eine verschlossene Tür öffnen kann. Um
ihr dabei zu helfen, muss Chris seiner Partnerin währenddessen den Rücken frei halten und
Angreifer abwehren. Es lohnt sich also, das Spiel zweimal zu spielen, um es in Gänze auszukosten.
Teamplay zählt: Chris hebt Sheva auf eine erhöhte Plattform.
Die Steuerung erfolgt aus der Sicht über die Schulter (3rd-Party-View). Mit dem rechten Stick lässt
sich die Kamera korrigieren und mit dem roten Laser präzise zielen. Das ist auch nötig, denn gerade
zu Beginn des Spiels stehen nur schwache Waffen mit wenig Munition zur Verfügung. Da muss
jeder Schuss sitzen, sonst droht es eng zu werden. Als besonders kniffelig erweist sich dabei die
Steuerung, denn im Gegensatz zu anderen Shootern kann bei Resident Evil nur im Stehen
geschossen werden. Auch wenn das bei vielen Spielern für Unmut sorgt, trägt genau diese
Einschränkung zur beklemmenden Atmosphäre des Spiels bei. Man muss immer auf der Hut sein,
ist zur Präzision und Reaktionsschnelle genötigt, um die rasch näher springenden Gegnerwellen
abzuwehren. Eine erste große Hürde für den schwach ausgerüsteten und mit der Steuerung
unvertrauten Monsterjäger ist der sogenannte „Henker“ auf dem Versammlungsplatz, der nach
wenigen Spielminuten – umkreist von zahlreichen schwächeren Mutanten – sein riesiges Fallbeil
schwingt, um dem Spieler den Garaus zu machen. Dieser schwergewichtige Widersacher ist die
Nagelprobe des Resident-Evil-Neulings. Der Henker steckt eine Menge ein und muss mit einigem
Geschick bearbeitet werden, um ihn mit der durchschlagsschwachen Pistole zur Strecke zu bringen.
Schlechte Karten hat, wer zu sorglos mit der spärlichen Munition umgegangen ist. Sehr viel besser
sieht die Situation indes für denjenigen aus, der sich dieser Aufgabe zusammen mit einem
fortgeschrittenen und folglich besser ausgerüsteten Koop-Partner stellt. Ist der Henker aber erstmal
besiegt, gestaltet sich der weitere Spielverlauf wesentlich entspannter. Deutlich wird aber schon an
dieser frühen Stelle des Spiels, dass das Gameplay von Resident Evil 5 nicht auf eine tumbe
Haudrauf-Action ausgelegt ist, sondern cleveres und überlegtes Vorgehen belohnt. Es macht immer
Sinn, in Kämpfen die Umgebung einzubeziehen und zu schauen, ob man elektrisch geladene
Generatoren oder brennbare Fässer nicht zu seinem Vorteil nutzen kann.
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Die KI ist keineswegs nur Zierde. Mit der richtigen Waffe und ausreichend Munition
ausgerüstet, kann sie durchaus ordentlich Schaden anrichten (o.). Der erste pfundige Gegner
ist der „Henker“. Man sollte sich von seiner Statur nicht täuschen lassen, denn er ist gut zu
Fuß und sein Hackebeilchen ist stets messerscharf (u.).
Das Spiel ist streng linear aufgebaut. Es gibt auf den unterschiedlichen und enorm
abwechslungsreichen Karten stets einen klar definierten Zielpunkt, der sich über eine Karte
einblenden lässt. Der Weg zum Ziel führt an Gegnern vorbei, die an bestimmten Punkten
erscheinen (Skripting). Mitunter müssen Schlüssel oder andere Gegenstände gesucht werden, um
verschlossene Türen zu öffnen. Der Rätselanteil ist nicht so hoch und anspruchsvoll, dass er die
Handlung über Gebühr aufhält, aber an einigen Stellen muss durchaus überlegt und der Sinn
geschärft werden, um vorwärts zu kommen, die Orientierung zu behalten und den richtigen Weg zu
finden. In einer antiken Kultstätte müssen dafür Laser über Spiegel so justiert werden, dass sie auf
den richtigen Punkt in der Wand ausgerichtet sind und damit geheime Tore öffnen. Das erinnert an
Indiana Jones oder Tomb Raider. Auch die letzte Uncharted-Folge enthielt ein ähnliches Rätsel.
Über die Kapitelauswahl kann jederzeit an eine bereits absolvierte Stelle des Hauptspiels
eingestiegen werden - sowohl allein, als auch zusammen mit einem Koop-Partner.
Von diesen Aufgaben abgesehen, fordert das Spiel die Geschicklichkeit durch einige haarige
Quick-Time-Action-Events heraus, in denen innerhalb sehr knapper Zeit die korrekten Tasten
gedrückt werden müssen. Gelingt dies nicht, kostet dies oftmals das Leben oder zumindest einen
Teil der Gesundheit des Protagonisten. Gesundheitssprays und bestimmte Kräuter, die entlang des
Wegs ab und an aufgelesen werden können, regenerieren beide Helden zugleich, sofern sie eng
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genug beieinander stehen. Stirbt einer der Helden, kann der andere ihn wiederbeleben, wenn er
oder sie schnell genug ist. Überhaupt erweist sich die KI des Mitstreiters als durchaus clever. Sie
schießt recht treffsicher und kann dem Spieler den Rücken freihalten, sofern man dem Mitspieler
eine brauchbare Waffe und ausreichend Munition gibt. Neben einer kritischen Mission, in der die KI
an ihre Grenzen stößt, ist ansonsten nur der Munitionsverbrauch recht hoch, was aber zumindest im
späteren Spielverlauf kein allzu kritischer Punkt mehr sein dürfte. Hat man bestimmte
Voraussetzungen erfüllt, können Veteranen des Spiels ohnehin den Munitionsbedarf ihrer
Ausrüstung aufheben. Weniger clever agieren die Gegner, die dem Spieler auf dem kürzesten Weg
entgegeneilen und dabei gern in ausgelegte Fallen tappen.
Ähnlich wie Quick-Time-Events funktionieren Nahkampfhiebe, mit denen angeschlagenen Gegnern
der Rest gegeben werden kann. Mit solchen Tastenkombinationen kann zudem einigen Attacken
ausgewichen werden – sehr gute Reaktionsschnelligkeit vorausgesetzt. Für weitere Abwechslung
sorgen Abschnitte in Fahrzeugen. Mal müssen Verfolger von einem Geländewagen aus
abgeschüttelt werden, mal gilt es, einen Sumpf per Boot zu erkunden.
Auch die Geländefahrt durch die Savanne ist kaum eine entspannende Sightseeing-Tour (o.).
Ruhiger ist dagegen die Bootsfahrt durch die Sümpfe. Der Reiseführer warnt allerdings vor
bissigen Krokodilen abseits des Ufers (u.).
Zwischen den Kapiteln können Vorräte aufgestockt, Waffen verbessert oder Gegenstände verkauft
werden. Als besonders profitabel erweisen sich eingesammelte Juwelen. Besonders viele lassen
sich in dem kurzen Kapitel 4-1 (Die Höhlen) finden.
Nach Abschluss eines Kapitels gibt es eine statistische Auswertung. Faktoren wie Spielzeit oder
Treffsicherheit werden analysiert und in eine Abschlusswertung umgewandelt. Das spielt unter
anderem für die Trophäen eine Rolle.
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Online und Multiplayer
Resident Evil 5 unterstützt sowohl Online-, als auch Offline-Kooperation (letzteres via Splitscreen) –
und zwar nicht auf ausgewählte Missionen beschränkt, sondern von Anfang bis Ende. Man kann
jederzeit ein Kapitel allein oder zu zweit beginnen. Spielt man online mit einem menschlichen
Mitstreiter, steht zur Absprache Voice-Chat in sehr guter Qualität zur Verfügung. Der
Online-Koop-Modus ist absolut gelungen und steigert den ohnehin hohen Spielspaß des Spiels um
ein Vielfaches. Es lohnt sich, das Spiel von Anfang bis Ende mit Freunden zu spielen. Erfahrene
Spieler können unerfahrenen obendrein mit ihrer besseren Ausrüstung über schwierigere Abschnitte
hinweghelfen – oder sie ins offene Messer laufen lassen und sich in Schadenfreude ergießen. Auf
jeden Fall gehört der Koop-Modus zum Besten, was die aktuelle Konsolenspielgeneration zu bieten
hat. Daran hat sich auch ein Jahr nach der Veröffentlichung nichts geändert.
Goldene Extras
Die Gold Edition enthält das komplette Grundspiel von Resident Evil 5 und zusätzlich sämtliche
derzeit angebotenen Download-Pakete. Dazu zählen in erster Linie die beiden Kapitel „In
Albträumen verloren“ und „Eine verzweifelte Flucht“. Beide Episoden stehen abseits des
Hauptspiels über ein Bonusmenü zur Verfügung, sind aber beide genau wie das Hauptspiel sowohl
allein als auch kooperativ spielbar. Weil sie auch inhaltlich mit dem eigentlichen Spiel nur am Rande
verbunden sind, kann man seine Ausrüstung nicht übernehmen und beginnt gewissermaßen
„nackt“, insbesondere ohne Schadensmodifikationen oder unbegrenzte Munition – selbst wenn dies
zuvor in der Story erspielt wurde.
Das Paket „In Albträumen verloren“ greift den Flashback auf, den Chris im Marschland hat, als er
Sheva von seiner Vergangenheit erzählt. Es geht um Chris' und Jills erstes Aufeinandertreffen
mit Wesker im Spencer-Anwesen, so dass diesmal Chris und Jill ein Team bilden. Das Kuriose an
dieser Erweiterung ist der signifikante Wechsel in der Grundstimmung des Spiels. Das Innere des
Herrenhauses ist düster, es ist Nacht, außen tobt ein Gewitter und Blitze lassen immer wieder ein
blaues Licht durch die Räume fallen. Lange ist es ruhig und es müssen Rätsel gelöst werden, ehe
plötzlich wie aus dem Nichts ein riesiger Mutant – dem eingangs erwähnten Henker nicht unähnlich
– um die Ecke schleicht und tobend mit seiner riesigen Waffe um sich schlägt. Da ist sie wieder, die
Atmosphäre der alten Resident-Evil-Spiele! Es gilt in diesem Addon nicht allzu viele, aber knackige
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Gegner mit chronischer Unterbewaffnung zu besiegen. Den Schwerpunkt bilden ansonsten ein paar
gelungene Rätsel – unter ihnen eines, das nur kooperativ gelöst werden kann. Der eigentliche
Showdown führt freilich an Wesker nicht vorbei, der – ähnlich wie im berühmt-berüchtigten Kapitel
5-3 des Hauptspiels – nur schwer zu treffen ist.
Das Addon „In Albträumen verloren“ führt Chris mit seiner alten Partnerin Jill in die finsteren
Winkel des Spencer-Anwesens.
An genau dieses Kapitel schließt die Handlung von „Eine verzweifelte Flucht“ an, allerdings aus
einer anderen Perspektive. Während sich Chris und Sheva auf den Weg machen, um die Welt zu
retten, wird die just gerettete, aber angeschlagene Jill von Josh Stone, Shevas Mentor, aufgelesen.
Kaum wieder bei Bewusstsein, ist es an den beiden, einer wilden Horde blutrünstiger Mutanten
entgegenzutreten und sich den Weg zum Evakuierungspunkt zu bahnen, wo ein letzter großer
Showdown wartet, ehe der rettende Helikopter landen kann. Diese Erweiterung spielt sich im
Gegensatz zu „In Albträumen verloren“ sehr viel ähnlicher wie das Hauptspiel. Es ist nicht ganz so
gruselig, das Areal ist offener und die Gegner sind alte Bekannte. Unter ihnen trifft man den allseits
beliebten „Sägemann“ ebenso wie den hartnäckigen Gatling-Schützen. Der Action-Anteil ist höher,
der Rätselanteil deutlich niedriger und die Schwierigkeit gegenüber der anderen Erweiterung
moderater, wenn man gelernt hat, mit großen Monsterscharen zurecht zu kommen.
Im Zusatzkapitel „Eine verzweifelte Flucht“ bahnen sich Jill und Josh den Weg bis zum
Evakuierungspunkt frei. Ungemütlich wird das Unterfangen, wenn die Munition gerade in
dem Moment ausgeht, wenn in der Ferne eine Kettensäge angeworfen wird, denn der enorm
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flinke „Sägie“ lässt nicht lange auf sich warten...
Eine weitere wichtige Ergänzung insbesondere für deutsche Resident-Evil-Fans ist der
Versus-Modus, der zum Lieferumfang der Gold Edition zählt. Dabei handelt es sich um einen
speziellen Online-Modus, der gewisse Ähnlichkeiten zu den shooter-typischen Deathmatches
aufweist. Auf acht Karten, darunter mit dem „Gefängnis“ eine völlig neue, können vier Spieler
gegeneinander oder jeweils zu zweit teamweise antreten und auf Punktejagd gehen. Das ist eine
nette Abwechslung für zwischendurch. Wer allerdings wirklich alle Trophäen dieses Spiels sammeln
möchte, wird mit dem Versus-Modus viel Zeit verbringen. Abgerundet wird die Gold-Edition von
einem Söldner-Modus mit neuen Kostümen.
Grafik
Resident Evil 5 wird in der kleinen HD-Auflösung 720p ausgegeben. Das Spiel zeichnet sich durch
abwechslungsreiche Schauplätze aus. Vom hell beleuchteten Marktplatz geht es über die weite
Savanne in rötlichem Abendlicht, gefolgt von einem unheimlichen Sumpfgebiet über ein Ölfeld durch
Höhlen in eine altertümliche Kultstätte, gefolgt von einem industriellen Forschungskomplex bis zu
einem Schiff und dem eigentlichen Showdown an einem besonders exotischen Ort. An
Abwechlsung mangelt es also nicht und die Orte sind durch die Bank mit so feinen Details versehen,
dass sich der Spieler ruck-zuck ins Geschehen fallen lässt. Auch wenn das Hauptspiel nicht die
Gruselstimmung der Klassiker oder gar eines Dead Space vermittelt, versprüht Resident Evil 5 eine
ganz eigene Atmosphäre, die nicht allzu weit von Abenteuern eines Indiana Jones entfernt
angesiedelt ist. Die gerenderten Filmeinspielungen von durchweg sehr hoher Qualität vertiefen
diesen Eindruck.
Ganz allein hat es hier Chris mit einem „Licker“ zu tun, einer geduckten Kreatur, deren Kopf
einem kleinen „Alien“ ähnelt (o.). Manchen Gegnern muss man dorthin schießen, wo es ganz
besonders weh tut. In diesem Bild sind die wunderschönen Texturen erkennbar - „dirty look“
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in Perfektion (u.).
Die Objekttexturen sind sehr differenziert. Unterschiedliche Gebäudebeschaffenheiten wie
abspringender Putz oder hervorstehende Steine verleihen den Fassaden einen dreidimensionalen
Look. Alles wirkt gebraucht und dreckig – mit Ausnahme der sterilen Hallen der
Forschungsstationen. Auch die Figuren und Monster lösen fein auf. Besonders gefällt die
authentische Abbildung der Augen in den Zwischensequenzen. Wenn Sheva und Chris vom Boot
springen, fällt es schwer, das Video von einem Film zu unterscheiden. Ganz leichtes
Kantenflimmern weist auf die Leistungsgrenze der aktuellen Konsolengeneration hin, ab und zu gibt
es auch mal etwas Clipping, aber ohne Auswirkungen auf das Gameplay. Die Bewegungen der
Figuren sind flüssig und natürlich.
Auch die Monster sind gelungen in Szene gesetzt. Hier ist sehr viel Kreativität eingeflossen, ohne
die – meisten – Ungetüme so zu überzeichnen, wie man es etwa von Resistance 2 kennt. So sehen
die kleinen, aber schnellen und auch an Wänden entlangkrabbelnden „Licker“ aus wie eine
Mischung aus Hund und kleinen „Aliens“ aus dem gleichnamigen Film. Mit ihren spitzen Zungen
schnappen sie auch über einige Entfernung nach den Helden, die sich eines solchen Griffes nur mit
Mühe entziehen können – großartig!
Der unheimliche Reaper wird in Cocons ausgebrütet und lässt sich plötzlich von der Decke
fallen, kommt man ihm zu nahe. Er ist ein ernstzunehmender Gegner, der seine
Schwachstellen mit einer starken Panzerung schützt und nur einen gut platzierten Angriff
braucht, um das Abenteuer der Helden zu beenden.
Framerateeinbrüche oder Tearing sind Fremdworte für Resident Evil 5. Zwar konnten mittlerweile
andere Spiele wie Uncharted 2 oder in Teilen Heavy Rain die Messlatte der visuellen Präsentation
auf aktueller Konsolenhardware noch ein Stück höher legen, doch auch ein Jahr nach seiner
Veröffentlichung sieht Resident Evil 5 kein bisschen alt aus und überstrahlt visuell so manch
aktuelleres Spiel. Es gehört nach wie vor zu den beeindruckenden Vorzeigespielen.
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Musik und Sound
Die Tonausgabe erfolgt in Dolby Digital 5.1. Auch wenn wir uns einen etwas präsenteren Bass
wünschen würden, steht der Ton insgesamt dem visuellen Eindruck in nichts nach. Es ist eine
Freude zu hören, wie präzise die Soundeffekte räumlich abgebildet werden. Wie in kaum einem
anderen Spiel lassen sich Widersacher akustisch auf den Punkt orten. Das Spiel profitiert ungemein
von direkt abstrahlenden Surround-Effektlautsprechern. Ein Schauer jagt unweigerlich über des
Spielers Rücken, wenn er in einer dunklen Ecke auf dem Schiffsdeck plötzlich hört, wie in nicht allzu
großer Ferne eine Kettensäge angeworfen wird. Der „Sägie“, wie der entsprechende „Majini“ liebe-,
aber ehrfurchtsvoll von Fans des Spiels genannt wird, kennt keinen Spaß und kündigt sein Tun
klangvoll gerade noch rechtzeitig an, um dem Unheil vielleicht noch ausweichen zu können. Auch
verräterisches Klappern und Scheppern kann rasch die Aufmerksamkeit des Spielers lenken. Hört
er neben sich ein Schnaufen, sollte sehr rasch reagiert werden. Auch die Musik leistet ihren Beitrag,
um der actionorientierten Neuinterpretation der Resident-Evil-Reihe einen Schuss jenes Grusels zu
verpassen, wofür die Klassiker bekannt waren. Besonders effektiv sind in dieser Hinsicht jene
Augenblicke, in denen sie den Soundeffekten das Feld überlässt, um den Spieler zu warnen – oder
zu verwirren.
Eine deutsche Lokalisierung des Spiels gibt es nicht, dafür ist es komplett deutschsprachig
untertitelt. Die englischsprachigen Synchronsprecher sind ausgezeichnet. Das Äußere und die
Stimme von Schurkin Excella Gionne ähneln ein wenig Sophie Marceau, obwohl die englische
Sprecherin die nicht allzu bekannte Schauspielerin Nina Fehren ist. Die Stimme von Chris Redfield
kennt man unter anderem aus der englischsprachigen Fassung von Assassin's Creed II. Der
professionelle Sprecher Roger Craig Smith synchronisiert dort Ezio Auditore. Wesker wird von D.C.
Douglas gesprochen, dessen Stimme unter anderem auch in den englischen Fassungen von
Dragon Age: Origins, Tekken 6 oder Mass Effect 2 eingesetzt wird.
Alles in allem gibt sich das Spiel akustisch keine Blöße: sehr gelungen!
Technisches und Trophäen
Beim ersten Spielstart installiert Resident Evil 5 innerhalb einer Viertelstunde üppige 5859 MByte
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auf die Festplatte. Zum Vergleich: Die normale Spielversion begnügt sich mit ebenfalls nicht wirklich
schlanken 4823 MByte (ohne Updates). Vom Start aus dem Hauptmenü bis zur ersten
Spielhandlung verstreichen 80 Sekunden. Das Spiel verfügt über eine automatische
Speicherfunktion mit meist fairen Checkpoints vor schwereren Gegnern. Die Spielstände sind nicht
kopiergeschützt. Wer bereits die Standardausgabe gespielt hat, kann sein Savegame mit allen
Fortschritten und Errungenschaften auch mit der Gold Edition weiternutzen. Sicherheitshalber legt
das Spiel eine Kopie des alten Savegames an.
Es gibt vier Schwierigkeitsgrade von Amateur bis Profi. Auch auf der höchsten Stufe bleibt das Spiel
mit Ausnahme zweier knackiger Stellen fair. Probleme kann es beim Bekämpfen des
golemähnlichen „Nedsu“ sowie in Kapitel 5-3 im Solospiel aufgrund einer bereits beschriebenen
KI-Schwäche geben. Gelegenheitsspieler dürften sich mit dem knackigen Einstieg schwer tun. Ist
die Stelle mit dem „Henker“ einmal überwunden, sollte die Gewöhnung an das Spiel aber rasch
glücken.
Die ganz großen Monster werden in Resident Evil wohldosiert eingesetzt. Im Bild der
furchteinflößende „Ndesu“, der auf Schwierigkeit „Profi“ Nerven kostet und irgendwie an den
schlecht gelaunten Höhlentroll aus dem Film „Herr der Ringe“ erinnert.
Mit den Addons ist die Zahl der Trophäen auf 71 gewachsenen. Sie sind überwiegend gut machbar.
Eine Ausnahme bildet der Abschluss sämtlicher Kapitel auf Stufe Profi aus den vorgenannten
Gründen (Nedsu, Kaptiel 5-3). Um nicht nur Platin, sondern 100% zu erzielen, müssen auch die
Addon-Trophäen gesammelt werden. Hier stechen besonders die anspruchsvollen und
zeitaufwendigen Auszeichnungen für verschiedene Aufgaben im Versus-Modus heraus, die ohne
freundschaftliche Hilfe ausgesprochen zeitaufwendig sind.
Fazit
Ein Jahr alt, aber kein bisschen gealtert – so präsentiert sich die um zwei Kapitel, ein paar
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Onlinemodi und neue Kostüme bereicherte Gold Edition von Resident Evil 5. Das Spiel ist ein visuell
wie akustisch rundum gelungenes Abenteuer, das den Spieler perfekt unterhält und reichlich
Anreize enthält, es auch nach dem ersten Durchspielen nicht beiseite zu legen. Die Trophäen des
Hauptspiels sind gut ausbalanciert und velängern den Spielspaß auch ohne Onlinepartner.
Den meisten Spaß macht Resident Evil 5 allerdings, wenn das Spiel kooperativ bestritten wird. Zwar
schlüpft man nicht in die Haut von Milla Jovovich, dafür lässt sich die nicht minder attraktive Sheva
Alomar oder der altbekannte Chris Redfield steuern. In puncto Koop gibt es gegenwärtig auf
diesem hohen Niveau keine Konkurrenz. Wer auf ein unterhaltsames Koop-Spiel wartet und bislang
Resident Evil 5 ausgelassen hat, sollte bei der Gold Edition zugreifen. Die Gold Edition ist obendrein
die einzige Möglichkeit für deutsche Spieler, um endlich und ohne Import-Umwege den
Versus-Modus zu spielen.
[jf]
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Erstveröffentlichung: 05.03.2010
Eindeutige ID: #1255
Verfasser des Artikels: Sunny
Letzte Änderung des Artikels: 2010-03-10 12:37
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