Gangsta-Rap - mal wissenschaftlich

Die Seite wird erstellt Sarah Lutz
 
WEITER LESEN
Gangsta-Rap - mal wissenschaftlich
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                       13 Nov 2021 20:07:52

    Gangsta-Rap – mal
    wissenschaftlich
    by Marc Dietrich, Martin Seeliger

    Zur Inszenierung von deutschen Rappern im Spannungsfeld
    von kultureller Tradition und politischem Diskurs. – «Bitte
    erzählt mir nix von Gangstarap, meine Jungs da draußen
    würden 50 Cent erstechen.»
    Bushido bekam bei der Bambi Verleihung in Wiesbaden vor wenigen Wochen
    doch tatsächlich eine Auszeichnung. Dass allein hätte schon die Gemüter des
    Publikums sowie konservativ gestimmter Kritiker erhitzen können. Dass der
    Bambi dann auch noch in der Sparte «Integration» an den Bürgerschreck mit
    tunesischem Vater und deutscher Mutter gehen sollte, liess die Emotionen
    dann endgültig überkochen: Die Verleihung wurde von Protesten gegen den
    Gangsta-Rapper begleitet und die prominenten Gäste des Burda-
    Verlagshauses liessen so ziemlich jede mögliche TV-Kamera wissen, dass es
    diese Auszeichnung für einen «Skandal» hielt. Rosenstolz-Sänger Peter Platte
    erklärte, dass er die Entscheidung für «nicht korrekt» halte. Heino – man
    erinnere sich: der Mann der die drei Strophen des Deutschlandlieds nochmal
    auf Platte brachte und durch das Südafrika der Apartheidszeit tourte – liess
    seinen Preis aus Protest gleich ganz zurückgehen. Der ein oder andere mag
    andere Vorstellungen von einer gelungenen Integration im Hinterkopf gehabt
    haben, Mirja du Mont (Gattin von Schauspieler Sky du Mont) jedenfalls hatte

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                           Page 1 of 14
Gangsta-Rap - mal wissenschaftlich
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                            13 Nov 2021 20:07:52

    ganz konkrete Ideen: Nachdem sie Bushido erwartungsgemäss als unwürdig
    befunden hatte und jemanden, «der schlecht über Menschen schreibt und der
    bestenfalls die «goldene Klobrille verdient hat», bezeichnet hatte, fiel ihr sehr
    schnell eine passende Alternative ein: Bundesliga-Stürmer Claudio Pizzaro
    von Werder Bremen sollte es sein, weil (Achtung!) «er sich bei seinen Kollegen
    und der gegnerischen Mannschaft häufig entschuldigt und lächelt».

    Gangsta-Rap hatte in Deutschland schon immer einen schweren Stand: Da
    war Moses P, der Stefan Raab nach einer Fehde die Nase gebrochen hatte
    und für die Fantastischen Vier – dem Medienliebling mit wenig Rückhalt in
    der Rapszene – nichts als verbale Punchlines übrig hatte. Von den Kritikern
    gefeierte Gruppen wie «4 4 da mess» (später Da Fource), konnten sich erst
    gar nicht im Mainstream etablieren. Dennoch schafften es einige Street- und
    Gangsta-Rapper wie Azad (mit dem «Ich glaub an dich»- Song, der inhaltlich
    weit abseits seiner «Betonklassik» steht) nach oben. Die kommerzielle
    Speerspitze waren da Aggro Berlin und Bushido, die reihenweise Goldstatus
    erzielen konnten. An ihnen richtete sich die öffentliche und mediale Kritik
    auch immer wieder aus. Zahlreiche Veröffentlichungen landeten auf dem
    Index. Gewaltverherrlichung und Homophobie zählten wohl zu den häufigsten
    Vorwürfen – und dass auch nicht grundlos.

    Theoretische Rahmung
    In Bezug auf Gangsta-Rap in Deutschland ist zu konstatieren: Eine relativ
    grosse Beliebtheit innerhalb des Publikums und eine konstante Ächtung
    seitens der (Feuilleton-)Kritiker. Das erstaunliche innerhalb des kritischen
    Diskurses über Rapper mit harten Lyrics ist jedoch, dass (1) sehr selten Texte
    oder Videos einer genauen Interpretation unterzogen werden,1 und (2) kaum
    eine eingehende Analyse subkulturspezifischer Praxen und Traditionen
    erfolgt, die die Performances des Gangsta-Rappers rahmen. Wer an der
    detaillierten und eingehenden Untersuchung von Rap interessiert ist und
    seine Behauptungen auf solide Füsse stellen möchte, ist gut beraten, seinen
    Blick auf die auch in Deutschland seit einigen Jahren rege debattierenden
    HipHop-Studies im Feld der Sozial- und Kulturwissenschaften zu richten.
    Konzeptuell, theoretisch und analytisch gut durchgeführte Studien zum
    Thema Rap finden sich etwas bei den Soziologen Gabriele Klein und Malte
    Friedrich (2004), bei Murat Güngör (2002) oder Jan Kage (2002).2 Wer eine
    eingehende deutschsprachige Untersuchung von Gangsta-Rap sucht,
    bekommt da schon grössere Probleme: Neben einigen kleineren
    Einzelbeiträgen (z.B. Kleinert / Nieland 2007, Scharenberg 2001, Seeliger /
    Knüttel 2010) ist kaum etwas Umfassendes auf dem wissenschaftlichen
    Markt erhältlich.3

    Mit Blick auf die Kultur und die Gesellschaft in der deutscher Gangsta-Rap
    stattfindet, plädieren wir insofern für die Analyse der Sprecherposition
    «Gangsta-Rapper» innerhalb eines Referenzrahmens, der entlang der
    Koordinaten (1) Subkulturspezifische Dispositive, (2) Sozial bedeutsame
                                                                      4
https://norient.com/academic/gangsta-rap                                                Page 2 of 14
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                         13 Nov 2021 20:07:52

    Kategorien wie Geschlecht, Klasse, Ethnizität und Körperlichkeit4 sowie dem
    (3) Krisendiskurs um migrantische Männlichkeit aufzuspannen wäre. Dieses
    Analysemodell, das dem soziologischen Ansatz der «Intersektionalität» nahe
    steht (vergleiche dazu Seeliger / Knüttel 2010), vermag aus unserer Sicht das
    komplexe Zusammenspiel der benannten Koordinaten zu erfassen und
    ermöglicht es, einen Konstitutionsmodus des Gangsta-Rappers zu
    erschliessen, der einen differenzierten Blick auf das Gesagte (Lyrics) und zu
    Sehende (Videos) bietet. In der Folge möchten wir einen kurzen Einblick in
    die Historie des Gangsta-Rap ermöglichen sowie die subkulturspezifischen
    Dispositive erläutern, mit denen die Akteure konfrontiert sind. Im Anschluss
    daran zeigen wir in einer paradigmatischen Analyse aus dem «Ruhrpott» wie
    der Rapper PA Sports sich im Spannungsfeld tradierter
    Inszenierungskonventionen und aktueller politischer Diskurse in Szene setzt.

    Ursprünge des Gangsta-Rap
    Gangsta-Rap hat seinen Ursprung – und dies mag wenig überraschen – in den
    USA. Präziser: Vorwiegend an der Ostküste der 1980er Jahre. So rappte
    Schoolly D aus Philadelphia (Kage 2002) als erster über das Leben auf der
    Strasse im Sinne eines Kriminellen-Narrativs.5 Der Sage folgend, konnte sich
    der L.A.-Rapper (bzw. nun Schauspieler) Ice-T dermassen für den Sound
    begeistern, dass er mit «Rhyme Pays» gleich einen Instant-Classic fabrizierte,
    indem die von Schoolly D angelegten Elemente (das Leben als Dealer und
    Kleinkrimineller, Waffen, Prostitution) noch überboten wurden. Auch der
    heute zum Conscious-Rap konvertierte KRS-1 lieferte mit seiner Gruppe
    Boogie Down Productions einen Gangsta-Rap-Klassiker ab – so wie es der für
    seine Mafioso-Reminiszenzen berühmte Kool G Rap 1989 ebenfalls tat. Eine
    viel beachtete und oft adaptierte Blaupause für Rapper mit Gangsta-Affinität
    ist sicherlich in den Niggaz With Attitude (N.W.A.) zu sehen, die u.a. aus den
    auch solo sehr erfolgreichen Mitgliedern Dr. Dre, Eazy-E und Ice Cube
    bestand.

    Der Erfolg der Gruppe und ihrer legendären Single «Straight outta Compton»
    brachte nicht nur das F.B.I. auf die Fährte der Jung-Unternehmer (vgl. Kage
    2002), sondern auch die Figur des «Niggaz» auf die Landkarte des Rap.
    Konstruiert wurde in den Songs ein Akteursbild, das sich beachtlich vom
    Subjekt des Polit-Raps (Public Enemy, Paris) unterschied: Das klassen-
    kämpferische, politisch-kritische Ich, dass den Afroamerikaner als
    marginalisiertes, diskriminiertes Subjekt konstruierte und die Hegemonie
    weisser Menschen anprangerte,6 wich dem stolzen devianten Subjekt, dass
    seine hypermaskuline Behauptung in einem Feld der Kriminalität,
    Rücksichtslosigkeit und des Sozialdarwinismus zelebrierte. Angesiedelt
    waren die Performances in einer Zeit im Wirkungsfeld der so genannten
    «Crack Era», einer Periode, die u.a. durch die konservative Sozial-Politik in
    den USA zu einer Drogen- und Gewaltepidemie geführt hatte (vgl. Rose 2008,
    39 ff.). Gewalt, Soziophobie und problematische Genderkonstruktionen
    waren für die Tracks ebenso charakteristisch wie die Anlehnung an einen

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                             Page 3 of 14
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                         13 Nov 2021 20:07:52

    Rassensdiskurs, der den jungen Afro-Amerikaner als potentiellen Gewalttäter
    zum Thema machte und «young and black» stets mit «dangerous»
    identifizierte.

    Glokalisierung
    Die bereits erwähnten Soziologen Gabriele Klein und Malte Friedrich
    markieren mit dem von Roland Robertson (1998) in die Debatte geführten
    Terminus der «Glokalisierung» die weltweite Verbreitung des
    amerikastämmigen HipHops. Zunächst lokal wirksame, ästhetische und
    kulturelle Praktiken (etwa Rappen, Breakdance oder Graffiti) gelangen über
    die mediale Zirkulation in die verschiedensten Länder (z.B. Deutschland und
    Frankreich), wo sie rezipiert und adaptiert werden.7 Jene Adaptionen von
    Inszenierungsmustern, Erzählmodi und modischen Zeichen (Dresscode)
    werden jedoch nicht ein zu eins übernommen, sondern vor dem Hintergrund
    eigener, lokalspezifischer Praktiken, Zustände und Diskurse reinterpretiert,
    d.h. rekontextualisiert. Deutscher, französischer oder türkischer Rap gewinnt
    deshalb eine eigenständige Identität weil er den tradierten kulturellen
    Praktiken eigene – eben in der eigenen Lebenswelt bedeutsame –
    Geschichten, Symbole und Ideale beifügt.

    Subkulturspezifische Dispositive
    Auffällig ist im Feld des Gangsta-Rap, das die skizzierte Entwicklung ebenso
    durchgemacht hat wie andere Subgenres, dass sich zwei Dispositive der US-
    amerikanischen Kultur wirksam reproduziert haben: Zum einen die Forderung
    nach Realness im Sinne von Streetcredibility zum anderen die Notwendigkeit
    selbst einen kreativen Input zu geben, sodass ein «Trademark-Style»
    erkennbar wird. In den Augen von Fans und Szene sollte ein Gangsta-Rapper
    wissen wovon er spricht: Der in den Lyrics verhandelte Sozialraum, wie er
    emblematisch mit Compton (N.W.A., The Game u.a.) oder etwa Queensbridge
    (Kool G Rap, Mobb Deep u.a.) vorliegt, soll der eigenen Lebenswelt
    entsprechen. Die Gangsta-Tales sollen Bestandteil der eigenen Biographie
    oder zumindest Resultat einer authentischen Augenzeugenschaft sein.
    «Real» ist nur, wer einen realen Hintergrund hat.8 Auf den Punkt gebracht:
    «For instance, ‹the ghetto›, hood, street, and corner all surface as
    representations of a particular image inscribing an ideal of authenticity or
    ‹hardcore› urban reality.» (Forman 2002: 5). Mann ist kredibel durch Bezug
    auf das Herkunfstghetto, die «Hood» (von «neighbourhood»). Man ist nur
    dann konstant erfolgreich, wenn die Grenze zwischen Kunst (Musik) und
    Leben (Ghettoextistenz) möglichst schmal ist.

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                            Page 4 of 14
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                        13 Nov 2021 20:07:52

    Neben dieser zu erfüllenden Grundbedingung muss der Rapper jedoch auch
    eine gewisse Kunstfertigkeit bieten, die von den Rezipienten als einzigartig
    identifiziert wird: Neben der vokalen Performance (Rappen mit einem
    eigenen, «guten» Flow) sind auch die musikalische Untermalung (Beats)
    sowie die äusseren Zeichen (Dresscode) einer kritischen Prüfung hinsichtlich
    der Individualität unterworfen. Gerade auf Ebene der musikalischen
    Performance bietet die für Rap typische Produktionstechnik des Sampelns
    ein reiches kreatives Potential. Lothar Mikos (Mikos 2003) hat diese Praxis
    als eine intertextuelle beschrieben, die Verweismöglichkeiten auf andere
    Texte oder Klangerzeugnisse sind dabei vom Rezipienten zu entschlüsseln.
    Sampeln kann man so ziemlich alles. Der Beat kann eine ästhetische
    Verbeugung vor afroamerikanischen Ikonen sein, indem ein James Brown-
    Sample integriert wird oder aber eine (begrenzt) humoristische Performance
    erzeugen (z.B. bei Stefan Raab, der ein Sendung-mit-der-Maus-Sample
    verwendete). Über die Vocalsamples kann man Anleihen nehmen bei
    Sprechern, die für ganz verschiedene Überzeugungen und Mythen stehen
    und sich so identifizieren und in einen Kanon einschreiben.

    Fassen wir vorläufig zusammen. Der Gangsta-Rap-Sprecher benötigt für die
    Etablierung im Feld folgendes:

    → Eine authentische Vergangenheit (sozialer Brennpunkt, Prekariat, Ghetto,
    Hood), die als solche vom Publikum Anerkennung findet

    → Einen Trademark-Style (Flow, Beats, Dresscode)

    Adaptionen

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                           Page 5 of 14
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                         13 Nov 2021 20:07:52

    Kommen wir nun zu den Analogien im amerikanischen und deutschen
    Gangsta-Rap. Ein Blick auf den empirischen Gegenstand, an dem sich die
    Sprecherposition massgeblich konstituiert (Lyrics), zeigt recht schnell, dass
    bestimmte Grundfiguren des Erzählens und Beschreibens recht ähnlich
    verlaufen. In der Folge stellen wir immer ein amerikanisches Zitat neben ein
    deutsches und weisen so anhand der Sprechakte das amerikanische «Erbe»
    nach, bevor wir in einem weiteren Schritt auf Divergenzen im Rahmen der
    angesprochenen Neukontextualisierung verweisen. Mit der Vorschaltung
    prägnanter Überschriften hoffen wir auf die Evidenz des Tertium
    comparationis. Während wir verschiedene amerikanische Genre-
    Repräsentanten zu Wort kommen lassen, haben wir es uns für den deutschen
    Part etwas einfacher gemacht. Der Track «Frankfurt», ein Song der Crew
    Warheit um den Rapper A-zad, beinhaltet eine Vielzahl von Charakteristiken
    des deutschen Gangsta-Raps, die einen raschen Vergleich ermöglichen. –
    Interessant ist auch, dass das Instrumental des Frankfurt-Tracks eine
    Adaption der Ja Rule, Fat Joe und Jadakiss-Kollaboration darstellt, die im
    Sinne eines «Palimpseste» (Genette) mittels der deutschen Sprechakte neu
    überschrieben wird.

    Anzumerken ist, dass diese Charakteristiken jedoch auch in anderen Tracks
    von anderen Protagonisten vorzufinden sind – es handelt sich somit
    keineswegs um eine unfundierte Generalisierung.

    Devianz als Normalitätsimplikation: Der Dogenhandel als Gegenmodell zum
    bürgerlichen Lohnerwerb

    Notorious B.I.G. (aus «Everyday Struggle»)

    I’m living everyday like a hustle
    Another drug to juggle, another day another struggle
    I know how it feels to wake up fucked up
    Pockets broke as hell, another rock to sell
    Warheit (aus «Frankfurt»)

    Hier gib’s Kokain schon morgens früh um 9.

    Der Traum vom sozialen Aufstieg und der Wunsch nach der Partizipation an
    hegemonialen Zeichen

    Rick Ross (aus «Mafia Music 2»)

    Lamborghini’s were figments of my imagination
    whoever figured the figures this figure would be making
    plenty cream my women pose like figurines

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                            Page 6 of 14
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                         13 Nov 2021 20:07:52

    Warheit (aus «Frankfurt»)

    Hier träumt jeder vom Mercedes Benz
    Die Sprache als Zeugnis der (Strassen-)Vergangenheit und als Mittel der
    Inklusion («real recognize real») oder Exklusion (Sprachnutzung ohne den
    entsprechenden Strassenhintergrund)

    Mobb Deep (aus «Murder Muzik»)

    Your background’s incorrect, your song push no effect
    on the people, don’t try to play my part
    Don’t try to say my words that I lived and survived

    Warheit (aus «Frankfurt»)

    Wir sprechen die Sprache die keiner ausser uns versteht
    Der Rapper als Medium der (Strassen-)Realität jenseits der «offiziellen
    Berichterstattung»

    Infamous Mobb (aus «Reality Rap»)

    I spit facts of life, and clap at mics
    Turn boosts to crime scenes, who’s tougher than my team
    Warheit (aus «Frankfurt»)

    denn Asphaltkrieger spiegelt die scheiss Realität

    Das Leben als Kampf, der menschliche Emotionen nicht zulässt

    Tupac (aus «My Block»)

    Staying strapped forever trapped in this drug life
    God help me, cause I’m starving, can’t get a job
    So I resort to violent robberies, my life is hard
    Can’t sleep cause all the dirt make my heart hurt
    Warheit (aus «Frankfurt»)

    Hier ist Frankfurt, Vorhof der Hölle. /
    Hier zählt nur: Wie mach ich Geld auf die Schnelle? /
    Hier ist asozial, du Bastard, hier wird viel geflucht, /
    Glaub mir du bist am falschen Ort wenn du Liebe suchst.

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                         Page 7 of 14
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                           13 Nov 2021 20:07:52

    Interessant sind auch ikonische Adaptionen, auf die wir im Rahmen dieses
    Textes leider nur rudimentär eingehen können.9 Folgende Hinweise seien
    aber gegeben. Bei dem Ruhrgebiets-Rapper PA Sports und seinem Video zu
    «Ruhrpott» finden wir neben dem für Rap typischen Lokalpatriotismus eine
    ganze Reihe von Motiven und Inszenierungsformen, die – dargestellt anhand
    von «Stills» mit Überschriften - das amerikanische Erbe markieren.

    Gangkultur: Das Ausstellen von Gefährlichkeit über die Attitüde, den
    Dresscode und die (kollektiven) Posen

    «Hoodrichness»: Der Rapper inszeniert sich über die Gestik und
    Imagezeichen («Dresscode») hybrid zwischen dem Herkunftsfeld (Hood) und
    den Insignien hegemonialen Reichtums (Luxusfahrzeug).

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                           Page 8 of 14
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                          13 Nov 2021 20:07:52

    Aneignung des öffentlichen Raumes: Demonstrativer Drogenkonsum

    Was amerikanische Genre-Grössen wie u.a. Snoop Dogg, die Westside
    Connection oder etwa Mobb Deep ikonisch geprägt haben, funktioniert
    offenbar auch im Ruhrgebietskontext.

    Schauen wir nun auf die Textebene: Auch bei PA Sports wird ein Sozialraum
    geschildert, der nach denselben Feldregeln funktioniert wie es die stilisierten
    Räume bei amerikanischen Genrevertretern (exemplarische Räume: Compton
    oder Queensbridge) tun. Der Handlungsradius des Subjekts scheint innerhalb
    krimineller Extreme limitiert zu sein: «Hier liegt der Tot in der Luft mit zwei
    guten Einnahmequellen, Bruder: Koks oder Puff».

    Neukontextualisierung
    Da wie skizziert deutscher (Gangsta-)Rap jedoch nur vor dem Hintergrund
    innovativer Verknüpfungen, die häufig einem sozialen oder kulturellen
    Rahmendiskurs entlehnt sind, eine eigene Identität erlangt, sind auch hier
    einige spezifische Aspekte identifizierbar. Da wäre insbesondere die
    Distanzierung vom amerikanischen Original zu nennen:

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                              Page 9 of 14
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                           13 Nov 2021 20:07:52

    «Bitte erzählt mir nix von Gangstarap, meine Jungs da
    draußen würden 50 Cent erstechen.»
    Interessanterweise wir die eigene Authentizität dadurch gesteigert, dass man
    sich von amerikanischen Ikonen distanziert – und dass bei einem Rapper, der
    mit neun Einschusslöchern im Körper nicht gerade wenig «streetcredibility»
    aufweist. Offenbar wird innerhalb der Bindestrichkonstruktion «Gangsta-
    Rap» das «Gangsta» besonders stark exponiert, eine Bewegung, die sich im
    Fortlauf durchhält, denn: «Hier sind Rapper nur Clowns». Im Kiez von PA und
    seiner Crew kann ein Rapper mit dem Status eines 50 Cent scheinbar deshalb
    nicht bestehen, weil er nicht «gangsta» genug ist.

    Augenscheinlich ist dies doch ein Paradoxon: Man rappt als Gangsta darüber,
    dass ein anderer Gangsta-Rapper nicht «gangsta» genug ist um im eigenen
    Ghetto zu bestehen. Spricht sich PA damit selbst den Rang eines Rappers
    zugunsten der Gangsta-Persona ab? Wohl kaum: Zutage tritt hier eher das für
    Rap typische Braggin and Boastin, eine kulturtypische Spielform der
    intendierten Selbstaufwertung mittels der Abqualifizierung anderer. Es sollte
    nicht wörtlich genommen werden was der Rapper hier in Form einer
    Punchline darbietet. Zu erkennen ist hier eher ein Stilmittel, das metaphorisch
    die eigene Härte exponiert und durch die Distanzierung eine selbstständige
    Identität beansprucht.

     Die Neukontextualisierung performativer Symbole und Inszenierungsmodi
    verbleibt aber nicht allein auf dieser Ebene, sondern arbeitet sich – so unsere
    These - auch an einem medialen Diskurs über migrantische Männlichkeit ab.
    In diesem Kontext aufschlussreich sind folgende Lines:

    «Hier wird scharf geschossen, ich bin Iraner ich ficke deine
    Artgenossen, hier gibt’s Erpressungen am Kebabstand»

    «Hier ist hardcore hier schlägt dein Vater dich mit einem
    Gürtel»
    Innerhalb weniger Sprechakte wird hier ein Bild von einer (vermeintlichen)
    «Parallelgesellschaft» konstruiert, dass so ziemlich alle stereotypen
    Zuschreibungen vom jungen Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur
    erfüllt, sondern grandios übertriff: Man fühlt sich wohl in einem Feld, in dem
    andere «Artgenossen» «gefickt werden», wo Kriminalität (Erpressungen)
    normal ist und das Patriarchat gross geschrieben wird. Gewaltorientierte
    Strukturen und anachronistische Orientierungen dominieren das Feld, das PA
    Sports stolz «Meine Stadt» nennt.

    Die Beschreibungen des Ortes und der eigenen Person scheinen eine
    Überbietung von Zuschreibungen zu sein, die der oft stigmatisierende Diskurs
    über gewalttätige junge Ausländer kaum schärfer hätte konstruieren können.

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                              Page 10 of 14
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                         13 Nov 2021 20:07:52

    So heisst es in dem programmatischen Spiegeltitel Migration der Gewalt.
    Junge Männer – die gefährlichste Spezies der Welt (2 / 2008): «Die
    Gefährlichkeit der jungen Männer, dafür sprechen die Zahlen, könnte so
    etwas wie ein Naturgesetz sein.»

    Weiter hinten heisst es dann sogar, «Die Erkenntnisse über den wachsenden
    Anteil der Migrantensprösslinge an der Gewaltszene haben bei den
    Innenministern Unruhe ausgelöst. Wenn nicht schnell Rezepte gefunden
    werden, die Infektion der Zuwanderer und ihrer Familien mit der
    Gewaltseuche zu stoppen, droht eine Explosion.»

    Dass es sich hierbei um eine verallgemeinernde und essenzialisierende
    Darstellung einer männlich-migrantischen Gewaltfixierung handelt, dürfte auf
    der Hand liegen. Einem Befund von Huxel (2008: 66) entsprechend werden
    hier «männliche Jugendliche mit Migrationshintergrund vor allem als
    ‹Problemfälle› thematisiert, als Verursacher von Gewalt und Kriminalität, als
    Integrationsverweigerer oder als Schulversager.»

    Ob die Abarbeitung an dem oft stigmatisierend argumentierenden Diskurs
    bewusst oder unbewusst erfolgt, ist schwer entscheidbar und bestenfalls
    mittels qualitativer Studien erschliessbar. Im Rahmen der hier vorliegenden
    Analyse würden wir dafür plädieren, dass es sich um eine eher unbewusste
    Bezugnahme handelt. Zu unironisch sind die Posen und Selbststilisierungen
    als dass man von einer «Ästhetik der Transgression» (Foucault 2003)
    sprechen könnte, die dermassen überzeichnet, dass sie in einer
    Kippbewegung schon wieder die Lächerlichkeit der übergeordneten
    Zuschreibungen deutlich machen könnte.

    Kommen wir zum Fazit: Der Beitrag sollte deutlich machen, dass sich
    deutscher Gangsta-Rap im Spannungsfeld eines dreifach fundierten Rahmens
    konstituiert: Der (1) Rekurrenz auf subkulturspezifisch wirksame Dispositive
    (Realness/Forderung nach subjektiver Innovation), (2) der Bezugnahme auf
    sozial bedeutsame Kategorien (hier: Ethnizität und Klasse) sowie (3) der
    Abarbeitung an einem übergeordneten und rahmenden politischen Diskurs
    (migrantische Männlichkeit).

    Die Etablierung von Gangsta-Rap vor dem Hintergrund sozialer und
    politischer Dispositionen in Deutschland hat es mit sich gebracht, das die
    Sprecherposition konzeptuell dem amerikanischen Original ähnelt. «Deutsche
    Gangsta-Rapper mit migrantischen Hintergrund» teilt mit seinem Vorbild, der
    Figur des «niggaz» wie ihn N.W.A. geprägt haben, primär eines: Die
    Lokalisierung in einer marginalisierten Position als Ausgangspunkt devianter
    Selbstzuschreibungen in Opposition zu einem als hegemonial empfundenen
    «System» der rassistischen Diskriminierung. Der stolze Gangsta wird als
    Outlaw konstruiert, der innerhalb seines Feldes die Erfolge und Symbole der
    gesellschaftlichen Elite («Luxusautos») erreicht, dabei jedoch den Regeln
    seines Feldes treu bleibt.

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                          Page 11 of 14
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                           13 Nov 2021 20:07:52

    Zurück zu Bushido: Gangsta-Rapper mögen in den Augen der öffentlichen
    Mehrheit nicht das Paradebeispiel für eine gelungene Integration bieten.
    Eventuell bietet es sich jedoch an, die Performances nicht als alleinigen
    Ausdruck von (emergentem) Gesellschaftshass und Gewaltglorifizierung zu
    interpretieren. Die Musik findet innerhalb eines sozialen Raumes statt, der die
    Inspiration zu den Texten liefert und bezieht sich z.T. auf Tatsachen wie
    räumliche Segregation und eine zunehmende Prekarisierung. Womöglich hat
    das, was sich in der Darstellung manifestiert, gar mit dem dominanten
    Sprechen über Menschen mit Migrationshintergrund zu tun und der Position,
    die ihnen dadurch zugewiesen wird. Bei der Beurteilung von Gangsta-Rap
    empfiehlt es sich aus sozial und kulturwissenschaftlicher Perspektive
    jedenfalls nicht, das Bild oder den Text kontextignorant zu analysieren,
    sondern immerzu den Blick in die umgebenden Kulturkonventionen und die
    Gesellschaft in der sie passieren, zu richten.

    Buch-Tipp
    Deutscher Gangsta-Rap. Sozial- und kulturwissenschaftliche Beiträge zu
    einem Pop-Phänomen. Marc Dietrich und Martin Seeliger (Hg). Bielfeld,
    Transcript (Anfang 2012).

    → Footnotes
    1.  Ein gutes Beispiel dafür lieferte umlängst Heinz Buschkowsky
        (Bürgermeister von Neukölln), der in einem Gastbeitrag der Berliner Zeitung
        Bushidos Texte als «islamistisch» sowie «rechtsradikal» bezeichnete.
    2.  In den USA ist die Forschung da weiter, vgl. u.a. die gelungene Monographie:
        Jeffries 2011.
    3.  Aus diesem Grunde haben die Autoren dieses Beitrags eine Anthologie mit
        dem Titel Deutscher Gangsta-Rap. Sozial- und kulturwissenschaftliche
        Beiträge zu einem Pop-Phänomen. für Anfang 2012 im Transcript Verlag
        unterbringen können.
    4.  Die Liste der Kategorieelemente liesse sich zweifelsohne noch weiter führen
        und ist stets mit Blick auf den zu untersuchenden Gegenstand und die
        Perspektive darauf zu konstruieren.
    5.  Man kann sicherlich auch Grandmaster Flashs «The Message» in einer
        solchen Richtung lesen und die Beschreibungen seines Viertels («It’s like a
        jungle sometimes») als Vorwegnahmen interpretieren. Allerdings handelt es
        sich hier wohl eher um eine Strassenreportage, denn um eine Gangsta-
        Performance.
    6.  «Most of my heroes don’t appear on no stamps, Elvis was a hero to most
        but he never meant shit to me / straight up racist that sucker was /
        motherfuck him and John Wayne» (Public Enemy aus «Fight the power»).
    7.  Für Deutschland ist in diesem Zusammenhang insbesondere der vom ZDF
        ko-produzierte Film Wildstyle (1983) zu nennen, der die Kultur ganzheitlich
        in Szene setzt und als Standardquelle rapbegeisterter Akteure bezeichnet
        werden kann (vgl. Klein / Friedrich 2003, 8).

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                               Page 12 of 14
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                                       13 Nov 2021 20:07:52

    8.    Zugegebenermassen hat sich dies in den letzten Jahren ein wenig relativiert:
          So konnte z.B. der «Coke-Rapper» Rick Ross trotz der Enttarnung seiner
          Vergangenheit und seiner Tätigkeit als Gefängniswärter nach kurzem
          medialem Aufschrei wieder erfolgreich etablieren. Die Szene in Deutschland
          – die US-Gäste immer wieder als «treuer» und «ursprünglicher» als die in
          den USA heute charakterisieren – ist nach Einschätzung der Autoren so
          grosszügig noch nicht.
    9.    Für eine detaillierte Auseinandersetzung mit bewegten Bildern (Videos) aus
          sozialwissenschaftlicher Perspektive eignet sich die dokumentarische
          Videohermeneutik Ralf Bohnsacks (Bohnsack 2009). Eine Studie von
          Rapvideos, die sich an diese Methode anlehnt, findet sich in Marc Dietrichs
          Dissertation, die voraussichtlich Ende 2012 erscheinen wird.

    → Quellenverzeichnis
    Forman, Murray. 2002. The Hood Comes First: Race, Space, and Place in Rap and Hip Hop.
        Middletown: Wesleyan University Press.
    Foucault, Michel. 2003. Schriften zur Literatur. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
    Friedrich, Malte, and Gabriele Klein. 2003. Is this real? Die Kultur des HipHop. Frankfurt a.
        M.: Suhrkamp.
    Huxel, Katrin. 2008. «Männlichkeit kontextualisieren: Eine intersektionelle Analyse». In
        Mann wird man: Geschlechtliche Identitäten im Spannungsfeld von Migration und
        Islam, edited by Lydia Potts and Jan Kühnemund. Bielefeld: Transcript.
    Jeffries, Michael. 2011. Thug Life: Race, Gender and the Meanings of HipHop. Chicago:
        University of Chicago Press.
    Kage, Jan. 2002. American Rap: US – Hip Hop und Identität. Mainz: Ventil.
    Kleiner, Marcus S., and Jörg-Uwe Nieland. 2007. «HipHop und Gewalt: Mythen,
        Vermarktungsstrategien und Haltungen des deutschen Gangster-Raps am Beispiel von
        Shok-Muzik». In HipHop meets Academia: Globale Spuren eines lokalen
        Kulturphänomens, edited by Karin Bock, Stefan Meier and Günter Süss. 215–44.
        Bielefeld: Transcript.
    Knüttel, Katharina, and Martin Seeliger, eds. 2011. Intersektionalität und Kulturindustrie:
        Intersektionalität und Kulturindustrie. Bielefeld: Transcript.
    Loh, Hannes, and Murat Güngör. 2002. Fear of a Kanak Planet: HipHop zwischen
        Weltkultur und Nazi-Rap. Höfen: Hannibal.
    Mikos, Lothar. 2003. «Interpolation and Sampling: Kulturelles Gedächtnis und
        Intertextualität». In Globale Kultur – lokale Praktiken, edited by Jannis
        Androutsopoulos. Bielefeld: Transcript.
    Robertson, Roland. 1998. «Glokalisierung: Homogenität und Heterogenität in Raum und
        Zeit». In Perspektiven der Weltgesellschaft, edited by Ulrich Beck. 198–220. Frankfurt a.
        M.: Suhrkamp.
    Rose, Tricia, ed. 2008. «Introduction». In The wars of Hip Hop: What we talk about when we
        talk about hip hop–and why it matters. New York: Basic Civitas.
    Scharenberg, Albert. 2001. «Der diskursive Aufstand der schwarzen ‹Unterklassen›». In
        Klasse und Klassifikation, edited by Anja Weiss. 243–69. Wiesbaden: Westdeutscher
        Verlag.
    Seeliger, Martin, and Katharina Knüttel. 2010. «‹Ihr habt alle reiche Eltern, also sagt nicht,
        ‹Deutschland hat kein Ghetto!›› Zur symbolischen Konstruktion von Anerkennung im
        Spannungsfeld zwischen Subkultur und Mehrheitsgesellschaft». Prokla 160 (3).

    → Tracks / Lyrics
    Infamous Mob. «Reality Rap» [Link].
    Mobb Deep. «Murder Muzik» [Link].
    Notorious B.I.G.. «Everyday Struggle» [Link].

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                                         Page 13 of 14
Gangsta-Rap – mal wissenschaftlich | norient.com                              13 Nov 2021 20:07:52

    N.W.A.. «Straight outta Compton» [Link].
    Rick Ross. «Mafia Music 2» [Link].
    Tupac. «My Block» [Link].
    Warheit. «Frankfurt» [Link].

    → Published on December 26, 2011

    → Last updated on September 16, 2020

    Marc Dietrich, Master of Arts, studierte an der Ruhr-Universität Bochum
    Sozialpsychologie/Sozialanthropologie und Komparatistik. Aktuell ist er Doktorand
    und Stipendiat der Andrea von Braun Stiftung sowie Lehrbeauftragter an der
    Sektion für Sozialpsychologie und Sozialtheorie der Ruhr-Universität Bochum. Seine
    Dissertation untersucht Akteurs-Inszenierungen im Rap-Video.
    Arbeitsschwerpunkte: Pop, Film, Populäre Kultur und Sozialtheorie.

    Martin Seeliger, Diplom-Soziologe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl
    Soziologie/Organisation, Migration, Mitbestimmung an der Ruhr-Universität
    Bochum. Arbeitsschwerpunkte: Arbeits-, Kultur- und Politische Soziologie sowie
    Geschlechterforschung. Von ihm erschien 2011 im Transcript-Verlag der Band
    Intersektionalität und Kulturindustrie (mit Katharina Knüttel).

    → Topics

                   Class
                 Migration
                 Othering
                 Capitalism
                 All Topics

https://norient.com/academic/gangsta-rap                                                 Page 14 of 14
Sie können auch lesen