Verheißt alle Musik mit ihrem ersten Ton, was anders wäre ...
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Der »musikalische« Adorno »Verheißt alle Musik mit ihrem ersten Ton, was anders wäre ...« Adorno und die Musik: In der Brüchigkeit erscheint das Bild von Versöhnung von Markus Fahlbusch T h e o d o r W. A d o r n o w a r P h i l o s o p h , S o z i o l o - g e , L i t e r a t u r k r i t i k e r, M u s i k t h e o r e t i k e r, Komponist. Alle seine Tätigkeitsbereiche a b e r d u r c h d r i n g e n s i c h i n s e i n e m We r k s o , dass es kaum möglich ist, einer solchen Aufzählung eine verbindliche Reihenfolge zu geben, und manch andere Zuschreibung mag hinzutreten. Einem akademischen Be- trieb, der sich in Ressorts und Zuständig- keiten, in eine funktionierende Arbeitstei- lung aufgliedern ließe, entspricht Adornos We r k n i c h t . S e i n e Tr a n s d i s z i p l i n a r i t ä t e r - schwert bis heute seine Aneignung und lässt immer wieder wesentliche Erkenntnisse und Impulse seines überaus motivreichen Den- kens entgleiten. Der Stellenwert der Musik i m We r k A d o r n o s j e d o c h – e t w a d i e H ä l f t e der Gesammelten Schriften betrifft die Kunst, davon vor allem die Musik – legt die Ve r m u t u n g n a h e , d a s s d i e M u s i k d e n g e h e i - men Fluchtpunkt seines Denkens bildet. B ereits in den 1920er Jahren entfaltet Adorno ein überaus reiches Schrifttum zur Musik, schreibt Kritiken, Rezensionen, Aufsätze, offenbar lange bevor er mit seiner Habilitationsschrift von 1932 »Kier- kegaard, Konstruktion des Ästhetischen« und seiner Antrittsvorlesung philosophisch hervortritt. Die Musik ist die exemplarische Kunst seiner Philosophie des Ästhetischen bis hin zur späten, posthum erschienenen und unvollendet gebliebenen »Ästhetischen Theorie«. Musikalische und philosophische Schriften befruchten Adorno am Klavier, 1967: Adorno ist zeitlebens ein leidenschaftlicher Musiker ge- sich in Adornos Werk gegenseitig. Zur Musik kehrt blieben. Seine pianistische Ausbildung erhält er in Wien bei Eduard Steuermann. Es Adorno in allen Phasen seines Lebens immer wieder wird berichtet, dass er sogar Lieder, sich selbst am Klavier begleitend, vortrug. Sein zurück. Mit ihr verbindet ihn ein emphatisches Verhält- Flügel begleitet ihn in das amerikanische Exil wie ein Stück seiner europäischen Hei- nis, zu ihr verfasst er maßgebliche und wirkungsmäch- mat und steht nach seiner Rückkehr in seiner Wohnung im Kettenhofweg, in unmit- tige Schriften. telbarer Nähe zur Universität. Forschung Frankfurt 3– 4/2003 37
Forschung intensiv Adorno mit Mutter und Tante, um 1918 hunderts und Ausgangspunkt für seinen Kunstbegriff. vor dem Gartenpavillon des »Hotels Das musikalische Bildungsbürgertum, das Adorno in die Post« in Amorbach: Die beiden musika- Wiege gelegt ist und seine kulturelle Sozialisation mit- lisch prägenden Frauengestalten seiner bestimmt, schließt neben dem häuslich geborgenen Kla- Jugend nannte Adorno einmal seine »zwei Mütter«: Maria Wiesengrund (links), vierspiel freilich auch Konzertwesen, Oper, Kunstlied, seine Mutter, und Agathe Calvelli- Kammermusik sowie die Werke ein, die er bei seinem Adorno, seine Tante. In dieser von Musik Violin- und Klavierunterricht studiert. geprägten Welt spielte Adornos Vater, Die frühen musikalischen Eindrücke führen bei der Weinhändler Oscar Alexander Wie- Adorno nicht nur zu einem Primat der Musik, sie sind sengrund, offensichtlich keine Rolle. Die auch verbunden mit einem Primat der Kindheit, wenn fürsorgliche Geborgenheit seines Eltern- es um das philosophische Motiv von Glücksverspre- hauses fördert die kritische Haltung des hochbegabten Schülers gegenüber allen chen, Erlösung und Wahrheit geht: So heißt es von sei- Kollektiven der »Außenwelt«, führt aber nem zeitlebens verehrten Kompositionslehrer Alban auch zu einem unerschütterlichen Berg, dem er 1968 seine letzte größere musiktheoreti- Selbstbewusstsein und zu äußersten An- sche Arbeit widmet: »Unter den Exponenten der neuen sprüchen an sich selbst. Musik hat er die ästhetische Kindheit, das goldene Buch der Musik, am wenigsten verdrängt.« /3/ Noch in der »Negativen Dialektik« werden im Schlussabschnitt Intime Erinnerung als »Meditationen zur Metaphysik« die Namen von Dör- fern im Odenwald (siehe Beitrag »Ein Sohn aus gutem geschichtliche Erfahrung Hause« Seite 44) zu Chiffren transzendenten Glücksver- Hartmut Scheible lässt seine intellektuelle Biografie sprechens und zu Belegen für die »Möglichkeit meta- Adornos mit der 1933 geschriebenen Skizze »Vierhän- physischer Erfahrung«. Nicht zuletzt diese Kindheitser- dig, noch einmal« /1/ beginnen, in der Adorno davon lebnisse sind Hintergrund für Adornos Vorstellung, dass berichtet, wie seine Mutter und Tante sich beim häusli- in jedem Kunstwerk eine »promesse du bonheur« ver- chen Musizieren die symphonische Literatur des 19. Jahr- körpert sei. hunderts auf dem Klavier aneignen – während das des Adorno begegnet in den 1920er Jahren der »neuen Lesens noch nicht mächtige Kind die Seiten umblättert. Musik«, vermittelt unter anderem von Hermann Scher- Das Vierhändigspielen wird Adorno in späteren Jahren chen, der ab 1922 Leiter der Frankfurter Museumskon- zu einer »Geste der Erinnerung« /2/ – dies aber nicht nur zerte ist und das Frankfurter Musikleben fortschrittli- im persönlich-biografischen Sinne, sondern im Sinne chen Tendenzen öffnet. 1924 wohnt Adorno der Auf- der Erinnerung der Moderne an das Vergangene, dessen führung von Teilen der Oper »Wozzeck« Alban Bergs Verlust ebenso sehr schmerzt, wie das Neue mit ihm be- bei und lernt den Komponisten bei dieser Gelegenheit wusst bricht. Adorno deutet hier eine private, fast inti- auch persönlich kennen. Die neue Musik ist nach dem me Erinnerung als eine geschichtliche Erfahrung, als in- Ersten Weltkrieg bereits in ihre zweite Entwicklungs- trospektiv gefundenes Zeichen für objektive geistige phase eingetreten. Besonders an ihr entfalten sich seine Vorgänge. musikkritischen und musikphilosophischen Interessen. Die Erfahrungen der Kindheit sind auch später noch Sein Denken geht immer von der künstlerischen Ge- Quelle für sein vorrangiges Interesse an der Musik des genwart aus und sucht so den Begriff der Kunst zu ent- 18. und 19. Jahrhunderts. Sie bilden den Hintergrund wickeln. Bis in die späte »Ästhetische Theorie« hinein für die geschichtsphilosophische Reflexion des 20. Jahr- lässt sich Adorno von dem erkenntnistheoretischen und methodischen Prinzip leiten, dass nur von den jüngsten Phänomenen her Licht auf das Frühere falle. Der Dirigent Hermann Scherchen (1891 – 1966) wirkt in Frankfurt am Main von Die neue Musik und die 1922 bis 1924 als Leiter der Sinfonie- konzerte der Museums-Gesellschaft, er »Tendenz des Materials« gründet den »A-capella-Chor 1923« und leitet im selben Jahr die Frankfurter Das bedeutendste Zeugnis für seine geschichtsphiloso- Kammermusikwoche »Neue Musik«. Be- phisch orientierte Betrachtung der Musik ist die 1949 sonders setzt er sich für die musikalische erschienene »Philosophie der neuen Musik«. Sie ist ge- Avantgarde ein: Er führt unter anderem dacht als Exkurs zur »Dialektik der Aufklärung«, die ih- Hindemith, Strawinsky, Schönberg, Berg rerseits zum zentralen Text der späteren Kritischen und Krenek auf und tritt auch publizis- Theorie geworden ist. Die von Marx und Hegel beein- tisch in der von ihm begründeten Halb- flusste »Philosophie der neuen Musik» weist Arnold monatsschrift »Melos«, den »Musikblät- tern des Anbruch« und im Frankfurter Schönberg und seine Schule dem musikalischen Fort- Sender hervor. Als Dirigent des Musik- schritt, Igor Strawinsky der musikalischen Restauration kollegiums Winterthur, ab 1923, zeich- zu. Durch die eigentümliche Konzeption einer »Ten- net er für zahlreiche Uraufführungen denz des Materials« sucht Adorno diese Zuordnung zu verantwortlich und wirkt an den Musik- begründen. Er baut dabei auf Schönbergs Formel von festen der Internationalen Gesellschaft der »Emanzipation der Dissonanz« auf, die die Spreng- für Neue Musik in Donaueschingen mit. kraft der modernen Harmonik bezeichnen und legiti- Beim 54. Tonkünstlerfest des Allgemei- nen Deutschen Musikvereins 1924 in mieren sollte. Unter dem »Material« versteht Adorno Frankfurt leitet er die Aufführung der den Inbegriff der historisch überlieferten Mittel und »Drei Bruchstücke aus Wozzeck« von Al- Formen, denen ein Komponist objektiv gegenübersteht ban Berg, der auch Adorno beiwohnt. und denen er sich daher nicht entziehen kann. Alle spe- 38 Forschung Frankfurt 3– 4/2003
Der »musikalische« Adorno zifischen Züge des Materials sind »Male des geschichtli- chen Prozesses«/4/. Daher setzt sich der Komponist zu- gleich immer auch mit der Gesellschaft auseinander: »Desselben Ursprungs wie der gesellschaftliche Prozess und stets wieder von dessen Spuren durchsetzt, ver- läuft, was bloße Selbstbewegung des Materials dünkt, im gleichen Sinne wie die reale Gesellschaft, noch wo beide nichts mehr voneinander wissen und sich gegen- seitig befehden. Daher ist die Auseinandersetzung des Komponisten mit dem Material die mit der Gesellschaft, gerade soweit diese ins Werk eingewandert ist und nicht als bloß Äußerliches, Heteronomes, als Konsument oder Opponent der Produktion gegenübersteht.« /5/ Der Begriff des Materials ist zu einem zentralen Be- griff in der Musikgeschichtsschreibung des 20. Jahrhun- derts geworden. Er kann seine gleichsam materialisti- sche Funktion nur dadurch einnehmen, dass Adorno ihn gegen Ontologie einerseits und gegen eine subjek- tiv-instrumentelle Auffassung künstlerischer Technik andererseits abgrenzt. Das Ideal kompositorischer Sub- jektivität ist es zu verwirklichen, was das Material von sich aus will, dem »Triebleben der Klänge« nachzu- spüren, statt verfügend über sie disponieren zu wollen. Der Komponist verwirklicht nur auf diese Weise eine Freiheit zum Objekt, die die Rationalität von Naturherr- schung abgelegt hat. Rätselcharakter und Entfremdung Zugleich aber bezeichnet Adorno die Entfremdung, in die die Werke des 20. Jahrhunderts geraten. Ihr Gehalt ist verschlüsselt. Sie enthalten eine Botschaft, die ihre eigene Zeit niemals ganz entschleiern kann, für die die Werke vielmehr einen unaufhebbaren »Rätselcharak- ter« behalten. Adorno weist der neuen Musik dabei eine unverhohlen religiöse Mission zu. »Die Schocks des Unverständlichen, welche die künstlerische Technik im Zeitalter ihrer Unverständlichkeit austeilt, schlagen um. Sie erhellen die sinnlose Welt. Dem opfert sich die neue Musik. Alle Dunkelheit und Schuld der Welt hat sie auf sich genommen.«/6/ Diese Musik scheut es nicht, unverstanden zu bleiben; sie scheut es nicht, ihrem ei- gentlichen Gehalt nach eine »ungehörte Musik« zu sein. Sie wendet sich insgeheim nicht mehr an die eige- ne Zeit, sondern an eine unbestimmte, ferne Zukunft. »Sie ist die wahre Flaschenpost.» /6/ Letzten Sinnes ist ihre Entfremdung, ihre »Entstelltheit und Bedürftig- keit« nur von einem Standpunkt aus zu verstehen, der der geschichtlichen Zeit enthoben ist: dem »Standpunkt der Erlösung«, von dem auch der berühmte Schluss- aphorismus der »Minima moralia« spricht. /7/ Die Beschäftigung mit Musik nimmt nicht nur in Adornos frühem Werk den breitesten Raum ein. Sie durchzieht sein gesamtes Werk: die grundlegenden Beiträge für die Zeitschrift für Sozialforschung, die Zu- sammenarbeit mit Hanns Eisler über Filmmusik, sein be- Faksimile einer Partiturseite aus den sechs kurzen Orchester- stücken, opus 4: Die zwischen 1925 und 1929 entstandenen Orchesterstücke opus 4 stehen in der Tradition der luziden und exakten Instrumentation der Wiener Schule. Wie sehr Adorno auch sehr frühen eigenen Konzeptionen vertraut, beweist die Tatsache, dass der erste Entwurf des sechsten Stückes sogar auf das Jahr 1920 datiert. Die Stücke stellen eine Brücke dar zwischen Frankfurt, wo Adorno bei Bernhard Sekles studiert, und der Wiener Zeit bei Alban Berg. Forschung Frankfurt 3– 4/2003 39
Forschung intensiv Adorno (rechts) nimmt von 1950 bis 1966 insgesamt acht Mal an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil, die nach dem Krieg sehr rasch zu einem Zentrum der europäischen Avantgarde in der Musik werden. 1946 von Wolfgang Steinecke (links) inauguriert, bieten sie den exponiertesten Komponisten und Interpreten aus aller Welt ein Forum. Sie sind verbunden mit Namen wie Boulez, Stockhausen, Varèse, Messiaen, Leibo- witz, Cage und vielen anderen. Ebenso wie Rudolf Kolisch (Mitte), der als Primus des Kolisch-Quartetts maßgeblich für die Aufführungsideale der Wiener Schule eintritt und zahlrei- che Werke Schönbergs, Bergs und Weberns zur Uraufführung bringt, ist Adorno ein wichtiger Mittler zwischen der Wiener Moderne und der neuen Musik nach dem Krieg. »Die Philoso- phie der neuen Musik« wurde auch von Musikern stark rezi- piert. Adorno nimmt zu den Entwicklungen der 1950er und 1960er Jahre teils kritisch Stellung, teils veranlassen sie ihn zu philosophischen Aufsätzen, die sich unter neuen Bedingun- gen der Aufgabe einer »orientation ésthetique« stellen. ratender Einfluss auf Thomas Manns »Doktor Faustus«, des gegenwärtigen Zeitalters beiträgt. Er enthält das ent- seine kritischen und strittigen Stellungnahmen, etwa zu scheidende Motiv von Adornos zugleich soziologischer, Hindemith oder dem Jazz, die Teilnahme an den Darm- philosophischer und musikologischer Betrachtung von städter Ferienkursen für neue Musik und die daraus Musik: Musik ist nicht bloß immanent, kompositions- entstandenen Arbeiten, insbesondere die vielbeachtete technisch zu behandeln und so der historischen Musik- Idee einer »musique informelle«, die Auseinanderset- wissenschaft und Musiktheorie zu überlassen, sondern zung mit der Wiener Moderne und der Schule Arnold in der musikalischen Struktur selbst sind gesellschaftli- Schönbergs, die Monographien über Wagner, Mahler che und philosophische Fragen aufzunehmen. Musik, und Berg und das Fragment gebliebene Beethoven- wie jede andere Kunst, ist selbst Philosophie, eine Philo- Buch, die Vorlesungen zur Musiksoziologie, die zahlrei- sophie, die mit theoretischen Mitteln zu Bewusstsein chen Sammlungen, die unter musikalischen Titeln wie gebracht werden will. Jedes Kunstwerk ist eine »ge- »Dissonanzen«, »Moments musicaux«, »Impromtus«, schichtsphilosophische Sonnenuhr« /9/ und Ausdruck »Der getreue Korrepetitor« erscheinen. eines geschichtlich sich verändernden philosophischen Selbstbewusstseins. »Kunstwerke sind die bewusstlose Musik ist Philosophie Geschichtsschreibung des geschichtlichen Wesens und Unwesens. Ihre Sprache verstehen und sie als solche Bereits im ersten Heft der Zeitschrift für Sozialforschung Geschichtsschreibung lesen, ist das Gleiche. Der Weg schreibt Adorno den richtungsweisenden Aufsatz »Zur dazu aber ist vorgezeichnet von der künstlerischen gesellschaftlichen Lage der Musik« /8/, durch den er zu Technik, der Logik des Gebildes, seinem Gelingen oder Horkheimers Progamm einer umfassenden Erkenntnis seiner Brüchigkeit.« /10/ In allen seinen Schriften zur Adorno ist beratender Mitarbeiter Tho- mas Manns bei der Abfassung seines Künstlerromans »Doktor Faustus«. Die Beethoven-Vorträge Wendell Kretschmars, die Entwürfe für Leverkühns Spätwerk und anderes, die Mann seinem Roman inkorporierte, gehen aus den Gesprächen mit Adorno hervor, der hierbei die glei- chen Erwägungen anstellt, die er »als Komponist angestellt hätte«. In der berühmten Teufelsszene ist eine der Ver- wandlungen als Porträt Adornos lesbar, den Thomas Mann in seiner intellektuel- len Schärfe, seinem kulturellen Pessi- mismus, seinen Visionen zu einer poeti- schen Figur transformiert. Thomas Manns Widmung in Adornos »Doktor Faustus«: »Dem Wirklichen Geheimen Rat in dankbarer Verbundenheit«. Mit dieser Titulierung bedankt sich Thomas Mann bei Adorno für seine Mitarbeit an dem Musikerroman. Mann, der bekennt, dass ihm im Bereich der musikalischen Technik die notwendige »Studiertheit« abgehe, bittet Adorno um »charakterisierende, realisierende Exaktheiten, die dem Leser ein plausibles, ja überzeugendes Bild geben«. Die Detailkenntnisse der musikali- schen »Geheimwissenschaft«, die ihm Adorno reichhaltig liefert, werden in den poetischen Kontext übertragen und verwandelt. 40 Forschung Frankfurt 3– 4/2003
Der »musikalische« Adorno Arnold Schönberg (1874 – 1951) ist einer der wichtigsten Ex- ponenten der musikalischen Moderne vor dem Ersten Welt- krieg. Vom Expressionismus dieser Zeit bleibt er auch später geprägt. Anfang der 1920er Jahre entwickelt er die »Komposi- tion mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen«, die die Mu- sik des zwanzigsten Jahrhunderts nachhaltig beeinflusst. Adorno begegnet in ihm der führenden charismatischen Per- sönlichkeit der Wiener Schule, zu der er mit seiner Übersied- lung nach Wien 1925 hinzustößt. Schönberg wacht misstrau- isch über die Originalität seiner Ideen, kompositorisch beson- ders gegenüber Webern, in der Deutungshoheit unter anderem gegenüber Adorno. Von seinem Berliner Lehrstuhl vertrieben, emigriert Schönberg 1933 über Paris, wo er ein Bekenntnis zum Judentum ablegt, in die USA, um als Sechzigjähriger ein neues Leben zu beginnen. Nach Deutschland wird er bis zu seinem Tode 1951 nicht mehr zurückkehren. Der Komponist Alban Berg (1885 – Auch mit Igor Strawinsky (1882 – 1971) 1935), um 1930 (oben): Adorno studier- – hier 1931 als Dirigent des Orchesters te, nach dem Abschluss seiner Disserta- der Berliner Funkstunde – befasst sich tion, ab 1925 bei Berg Komposition. Er Adorno in einem speziellen Teil seiner bleibt ihm kompositorisch stark ver- »Philosophie der neuen Musik«. Er insis- pflichtet. Bereits 1937, zwei Jahre nach tiert darauf, dass dieser ebenso sorgfäl- Bergs Tod, beteiligt er sich mit Werkana- tig gelesen werde wie der über Schön- lysen an der Berg-Monographie Willi berg. Die Analyse der Musik Strawinskys Reichs. Von der Kritik an der Zwölfton- ist ein wichtiges Zeugnis der Rezeption technik und ihren technischen Aporien Sigmund Freuds, dessen Theorien Ador- nimmt er Berg bis zu einem gewissen no bis hin zu einer »Psychose in der Grade aus, als habe er Scheu, den Leh- Kunst« fruchtbar zu machen sucht. Von rer einem zu scharfen intellektuellen Zu- seiner Kritik nimmt er unter anderem die griff auszusetzen. »Histoire du soldat« aus, ein Werk, mit dem sich Adorno bereits in den 1920er Jahren beschäftigt. Briefwechsel rund um »Doktor Faustus« Thomas Mann und Adorno nehmen in der Ent- Die Ausgabe ist informativ annotiert sowie mit einem stehungsphase des Musikerromans »Doktor Faustus« Nachwort der Herausgeber und einem Register verse- einen intensiven Briefwechsel auf. Mann hatte Ador- hen. Christoph Gödde vom Theodor W Adorno-Archiv nos Abhandlung »Schönberg und der Fortschritt« im in Frankfurt edierte zusammen mit Henri Lonitz die Manuskript gelesen und wendet sich im Dezember Briefe Walter Benjamins, den Briefwechsel Adornos 1945 an den in Kalifornien in unmittelbarer Nähe le- mit Horkheimer benden Adorno mit der Bitte, ihn in Fragen der musi- und mit Alfred kalisch-technischen Details zu beraten. Das Span- Sohn-Rethel und nungsfeld von Moderne und Tradition, in dem Ador- erhält zusammen nos Musikphilosophie steht, kommt Manns Intentio- mit Henri Lonitz nen entgegen. Er nimmt von Adorno den »Begriff von für seine archiva- modernster Musik« auf, dessen er für die Darstellung rische Arbeit der »Situation der Kunst« bedarf. Er stellt ihm seine 2003 den Karl Theodor Arbeitsweise der »Montage« vor, die es ihm erlaubt, Jaspers Förder- W. Adorno / Adornos schriftliche Entwürfe und gesprächsweise preis der Stiftung Thomas Mann, Mitgeteiltes ihrer Substanz nach fast unverändert zu Niedersachsen. Briefwechsel übernehmen. Thomas Sprecher 1943 – 1955, her- Der Briefwechsel, der bis zu Manns Tod 1955 reicht, ist ist Mitarbeiter ausgegeben von geprägt von Anteilnahme und Interesse an den Arbei- am Thomas Christoph Gödde und Thomas Spre- ten des jeweils anderen und von großem persönlichen Mann-Archiv in cher, Fischer Respekt. Beide berichten von dem Fortgang der eige- Zürich und Taschenbuch Ver- nen Arbeiten, ihren Plänen, treten in die Diskussion durch Heraus- lag, Frankfurt, von Fragen der Kunst und der politischen Entwicklun- gebertätigkeit zu 2003, ISBN gen ein – bis hin zur Frage der Rückkehr aus der Emi- Thomas Mann 3-596-15839-7, gration. Auch die persönlichen Verhältnisse kommen und Karl Schmid 192 Seiten, immer wieder vertrauensvoll zur Sprache. hervorgetreten. 9,90 Euro. Forschung Frankfurt 3– 4/2003 41
Forschung intensiv Die »Philosophie ist. Hier sucht er ihrem Weltgehalt auf die Spur zu kom- der neuen Musik« men; das heißt den Momenten von gesellschaftlicher ist zu einem klas- Realität, der die Kunstwerke den Spiegel vorhalten. sischen Text der Hier sucht er aber auch ihres Wahrheitsgehalts inne zu Musikästhetik und Musikgeschichts- werden: die Kunstwerke im Lichte von Erlösung zu be- schreibung des trachten, indem er sie als »Spiegelschrift ihres Gegen- zwanzigsten Jahr- teils« /7/ liest. hunderts gewor- den. Sie erscheint »Dechiffrierung« nur im Dialog 1949 in Tübingen und erreicht bis zu der Disziplinen Adornos Tod zwei weitere Auflagen. Für die Musikwissenschaft stellen diese Ansätze bis Neben dem Buch heute eine Herausforderung und teilweise auch eine über Mahler von Überforderung dar. Die Rezeption Adornos wurde nicht 1960, das in die nur durch seinen essayistischen und aphoristischen Stil musikwissen- und die außerordentliche Sprachkunst seiner Texte er- schaftliche Würdi- schwert sowie durch die Schwierigkeit, einen bündig re- gung Mahlers ferierbaren Lehrgehalt aufzunehmen, sondern auch stark eingreift und die Wiederauf- durch die Einbeziehung von Soziologie und philosophi- führungen seiner scher Logik, die die Musikwissenschaft gern den ent- Sinfonien mit her- sprechenden Nachbardisziplinen überlassen hätte. Die vorruft, zählt es zu Übersetzungsleistung, die »Dechiffrierung«, die eine den bedeutends- Kunst, zu einzelnen Werken, Werkgruppen und dem Philosophie der Musik konkret erbringen soll, kann ten Texten Ador- Œuvre einzelner Komponisten hat Adorno diesen An- aber nur gelingen, wenn es zu den Bereichen, die jen- nos zur Musik. satz in konkreten Deutungen zu verwirklichen gesucht. seits der Werke liegen und auf die sie sich beziehen, Gerade in einem Bereich, in dem man meinen könn- einen zweiten, theoretischen Zugang gibt und die daher te, das Kunstwerk für sich selbst zu betrachten: der von Anbeginn auf soziologische und philosophische Technik, in den Begriffen seiner fachwissenschaftlich Perspektiven nicht verzichten kann. gefassten Analyse, gewahrt Adorno seine konstitutiven In seinem Ansatz einer Musikphilosophie, die ihre Beziehungen zu dem, was nicht mehr seinerseits Kunst geschichtlichen und metaphysischen Deutungen aus der kompositorischen Technik gewinnen will, geht Adorno von dem musikgeschichtlich erreichten Stand »Musikalische Analyse und Kritische Theorie« – der autonomen Musik aus, die sich von funktionalen Beitrag des Musikwissenschaftlichen Instituts Zwecken in Kirche und Gesellschaft und von der Vokal- zur Internationalen Adorno-Konferenz musik, deren Texte die Bedeutungsstruktur ihrer Verto- nung entscheidend bestimmen, gelöst hat. Die so ge- In Zusammenarbeit mit dem Insti- möglichst breit angelegte Vergegen- nannte »absolute« Musik des 19. Jahrhunderts, ihre tut für Sozialforschung, der Stadt wärtigung der Mittel sein, die Ador- Symphonik und Kammermusik, bildete das Paradigma Frankfurt am Main und der Bürger- no anwendet, um die Phänomena- von Adornos Verständnis musikalischer Struktur. Er stiftung Frankfurt veranstaltet das lität von Kunstwerken methodisch greift daher die musikalische Formenlehre und Form- Musikwissenschaftliche Institut einsichtig zu erschließen, ästheti- theorie kritisch auf, die bereits das 19. Jahrhundert ent- zum 100. Geburtstag Theodor W. sche Kategorien aus technischen wickelte und in der es mit der Vorstellung vom Kunst- Adornos vom 28. bis 30. September hervorgehen zu lassen, philosophi- werk als einer in sich abgeschlossenen und keines im Frankfurter Holzhausen-Schlöss- sche und soziologische Perspekti- Äußeren bedürftigen Welt werkanalytisch ernst machte, chen eine Konferenz, zu der nam- ven und Motive in der Sache selbst und transformiert gerade diesen »Formalismus« zu hafte Wissenschaftler aus dem In- zu verankern. Vorgesehen sind da- einem Auskunftsmittel für das, was über die Werke und und Ausland gewonnen werden her zwei sich ergänzende Herange- über »das, was in ihnen der Fall ist«, hinausweist. Die- konnten. Sie trägt den Titel »Musi- hensweisen: Zum einen die Frage ser Ansatz wirkt auch in den Typus der Materialanalyse kalische Analyse und Kritische des Verhältnisses von musikalischer hinein, den insbesondere die »Philosophie der neuen Theorie«. Mit der Frage nach dem Analyse und philosophischem Be- Musik« repräsentiert, und in Adornos Wahrnehmung Stellenwert der musikalischen Ana- griff, zum anderen Genese und Ge- und Deutung von Phänomenen des musikalischen Aus- lyse in der Musikästhetik Adornos schichte von Adornos analytischen drucks, wie er sie unter anderem in der Monographie ist ein zentraler Aspekt ihrer Inter- Verfahren, die sein musikästheti- »Mahler – Eine musikalische Physiognomik« entfaltet. pretation in den Mittelpunkt der sches Werk durchziehen. Der Formbegriff ist es insbesondere, durch den Ador- dreitägigen Konferenz gestellt. Da Die Konferenz wird in Zusam- no den Bogen vom musikalischen Denken zum philoso- die enge Beziehung von musikali- menarbeit mit der Stadt Frankfurt phischen Denken schlägt. Er vergleicht das autonome scher Erfahrung und philosophi- ergänzt durch ein Rahmenpro- Werk seiner formalen Struktur nach mit dem philosophi- schem sowie soziologischem Den- gramm »Der Komponist Adorno« schen System. Die Parallelisierung von Beethoven und ken bei Adorno etablierte Fach- mit Konzerten am 26., 28. und Hegel, die sich bei Adorno an vielen Stellen findet, ist grenzen in Frage stellt, ist das Sym- 29. September, jeweils 20 Uhr, im von diesem Gedanken geleitet. Adorno fragt daher auch posion interdisziplinär angelegt und Frankfurter Goethe-Museum, in der Musik nach der Grenze der Immanenz des Den- bezieht Philosophie, Soziologie und Großer Hirschgraben 23–25. kens, nach Möglichkeit und Scheitern eines in sich ge- Musikwissenschaft mit ein. Weitere Informationen: schlossenen Denkzusammenhangs, nach dem Charakter Aufgabe der Konferenz soll eine www.uni-frankfurt.de/fb09/muwi/ identifizierenden Denkens. Indem Adorno in der Kunst ein Bild des Nichtseienden erblickt und sucht, die Zei- 42 Forschung Frankfurt 3– 4/2003
Der »musikalische« Adorno Adorno in seinem Musikzimmer in der Yale Street, Santa Monica, im Frühjahr 1949: Die Jahre in Kalifornien sind im Leben Adornos besonders fruchtbar. Hier entstehen die »Dialektik der Auf- klärung« (zusammen mit Max Horkhei- mer), die »Philosophie der neuen Mu- sik« und die »Minima moralia«, Werke, die nach Adornos Rückkehr aus dem Exil sein Ansehen begründen. Es schärft sich die Vorstellung von künstlerischer Praxis als Widerstand gegen Kulturindustrie. Immer mehr gewinnt der Begriff der Mi- mesis an Bedeutung, dessen Erfah- rungsquellen bei Adorno in der Kunst und im Musizieren liegen. chen ihrer Zerrüttung, ihr Scheitern, ihre Wunde freilegt, ihrem Leid und ihrer Brüchigkeit das Bild von Versöh- Anmerkungen wird ihm die Kunst zum Anwalt des Nichtidentischen. nung festzuhalten. /1/ Hartmut »Dadurch dass die Kunst ihrer eigenen Identität mit sich Die Frage nach Adornos Verhältnis zur Musik, kann, Scheible: Theodor folgt, macht sie dem Nichtidentischen sich gleich: das ist wie es hier fragmentarisch versucht wird, nicht erörtert W. Adorno. Mit die gegenwärtige Stufe ihres mimetischen Wesens.« /11/ werden, ohne sich auf grundlegende kunsttheoretische Selbstzeugnissen Die Ausdrucksqualitäten von Kunst und gerade auch Motive zu beziehen. Dem Denken Adornos wird nicht und Bilddokumen- ten. Reinbek bei der Musik gehen einerseits hervor aus der Abbildung gerecht, wer seine musikalischen Schriften bloß einzel- Hamburg, 1989, einer als schmerzlich und unversöhnt erfahrenen gesell- wissenschaftlich liest und ihn nur als Musikwissen- S. 8. Vgl. Gesam- schaftlichen Realität, sie sind »Bewusstsein von Nöten«. schaftler rezipiert, obgleich ihm gerade auch auf diesem melte Schriften 17, Gleichzeitig aber liegt in der Kunst die Sehnsucht nach Feld wesentliche Einsichten zu verdanken sind. Ador- S. 303 ff. der Aufhebung dieser »Nöte«, die in der Kunst nur zum nos Schriften zeugen davon, wie außerordentlich inten- /2/ Gesammelte Ausdruck gebracht, nicht aber beseitigt werden können. siv er sich lesend und musizierend mit Partituren aus- Schriften 17, S. 305. Selbst gesellschaftlich ohnmächtig, drückt Kunst daher einandersetzt. Diese Intensität lässt ihn auch ganz un- /3/ Gesammelte auch die Sehnsucht nach der Aufhebung von Kunst scheinbare Einzelheiten und Momente entdecken, an Schriften 13, S. 334. aus: die Sehnsucht danach, nicht mehr nötig zu sein. denen sich die Deutung entzündet. /4/ Gesammelte Kunstwerke bescheiden sich nicht in bloßer Wiederga- Seine Monographie über Alban Berg beispielsweise be, als hätten sie darin ihren Frieden, sondern suchen in enthält ein Konzept, um nicht zu sagen eine Vision von Schriften 12, S. 38. musikalischer Analyse, hinter deren Anspruch ihre zahl- /5/ Gesammelte reichen Einzelanalysen zwar, wie Adorno selbst gesteht, Schriften 12, S. 39 f. teilweise zurückbleiben, die aber gerade darum einen /6/ Gesammelte wertvollen Anstoß darstellt. Durch seine zahlreichen Schriften 12, S. 126. Der Autor Arbeiten zur zeitgenössischen Musik begründet Adorno /7/ Gesammelte das Interesse der Musikwissenschaft an der Moderne Schriften 4, S. 283. Dr. Markus Fahlbusch, 39, ist seit entscheidend mit, während die traditionelle Disziplin /8/ Gesammelte 2002 wissenschaftlicher Assis- sich rein historisch, vergangenheitswissenschaftlich ver- tent am Musikwissenschaftlichen Schriften 18, standen hatte. Er trägt zur Orientierung an der Kompo- S. 729 ff. Institut der Universität Frankfurt. sitionsgeschichte als einer Geschichte musikalischer Er erhielt eine praktisch-musikali- /9/ Gesammelte sche Ausbildung an der Hoch- Strukturen bei und bietet ein Vorbild für die Verbindung Schriften 11, S. 60. schule für Musik und Darstellende von Ästhetik und Analyse. Die Kategorien einer »mate- /10/ Gesammelte Kunst Frankfurt und studierte von rialen Formenlehre« in seinem Buch über Mahler, wie 1988 bis1994 Philosophie, Sozio- »Durchbruch«, »Suspension«, »Erfüllung«, durch die Schriften 13, S. 506. /1/ Hartmut logie und Musikwissenschaft in Adorno die Defizite einer an starren Modellen orientier- /11/ Gesammelte Scheible: Theodor Frankfurt. Seine Magisterarbeit ten musikalischen Formenlehre zu überwinden sucht, Schriften 7, S. 202. W. Adorno. beschäftigte sich mit der Ästhetischen Theorie Mit Adornos, Selbstzeugnissen sind noch immer nicht ausgeschöpft. Seine Wagnerkri- seine Dissertation galt dem II. Streichquartett Arnold und Bilddokumen- Schönbergs sowie dem Konzept des musikalischen Gedan- tik bildet ein bleibendes Paradigma der Verbindung »mi- ten. Reinbek bei kens und seiner Darstellung. Seine Forschungstätigkeit be- krologischer« Partituranalyse mit Perspektiven einer his- trifft die Wiener Moderne, Musikästhetik und Hamburg, Musikge-1989, torischen Gesellschaftstheorie. Zu wünschen ist seinem S. 8. Vgl. Gesam- schichte des 20. Jahrhunderts, den Zusammenhang von überaus umfangreichen Schrifttum zur Musik, dass es melte Schriften Ästhetik und Analyse, die Geschichte musikalischer Struk-17, in interdisziplinärer Zusammenarbeit in seinen Vernet- turen, das systematische Verhältnis von MusikS. 303 undff.Sprache. zungen erneut zum Gegenstand gemacht wird und Er arbeitet interdisziplinär und sucht das »Aufeinander- /2/ Gesammelte dabei weder seine musikologische Subtilität, noch seine verwiesensein« von Musik und Philosophie,Schriften für die das 17,Werk S. Adornos in besonderem Maße einsteht, weiterzuverfolgen. philosophische und soziologische Theoriebildung ge- scheut werden. ◆ Forschung Frankfurt 3– 4/2003 43
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