Hessischer Umwelt-Monitor - Berichte, Fakten und Daten zur Umwelt 04/2018 - Hessische Statistische Landesamt

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Hessischer Umwelt-Monitor - Berichte, Fakten und Daten zur Umwelt 04/2018 - Hessische Statistische Landesamt
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Hessisches Statistisches Landesamt

Hessischer Umwelt-Monitor
Berichte, Fakten und Daten zur Umwelt
                                                            04/2018
                                                            22. Jahrgang
Hessischer Umwelt-Monitor - Berichte, Fakten und Daten zur Umwelt 04/2018 - Hessische Statistische Landesamt
Gemeinsam herausgegeben von dem
                           Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
                                   und dem Hessischen Statistischen Landesamt

                                                             Inhalt
       Fischotter, Scharlachkäfer & Co. – Erstnachweise oder Wiederfunde von Tier-
       und Pflanzenarten der Anhänge der FFH-Richtlinie in Hessen. . . . . . . . . . . . . .                                   3

       A. Gewässerüberwachung in Hessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
              1. Hydrologische Daten nach Messstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
              2. Gewässerbelastung nach Messstellen und Komponenten . . . . . . . . . . . . . 14
       B. Die Luftqualität in Hessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Der „Hessische Umwelt-Monitor“ erscheint vierteljährlich.
Er wird gemeinsam herausgegeben von dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie und dem
Hessischen Statistischen Landesamt.

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)
Rheingaustraße 186
65203 Wiesbaden
Hessisches Statistisches Landesamt (HSL)
Rheinstraße 35/ 37
65175 Wiesbaden
Verantwortlich für den Inhalt: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Telefon: 0611/6939-0
Telefax: 0611/6939-555
Redaktion:          HLNUG Helmut Weinberger                  Telefon: 0611/6939-571
Layout:             HLNUG Nadine Senkpiel

Nachdruck, auch in Auszügen, nur mit genauer Quellenangabe bei Einsendung eines Belegexemplares gestattet.

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Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

Fischotter, Scharlachkäfer & Co. – Erstnachweise
oder Wiederfunde von Tier- und Pflanzenarten der
Anhänge der FFH-Richtlinie in Hessen
ANDREAS OPITZ, SUSANNE JOKISCH & YVONNE HENKY

Im Fokus des amtlichen und ehrenamtlichen                   Areal oder werden bei besonders intensiven Untersu-
Naturschutzes stehen meist die Arten, die besonders         chungen erstmals nachwiesen. Für ein paar Arten der
gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind. Doch            Anhänge II und IV der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie
manchmal gibt es auch gute Nachrichten: Tier- und           gab es in der Berichtsperiode 2013–2018 erfreuliche
Pflanzenarten kehren in ihr historisches Verbrei-           Funde für Hessen:
tungsgebiet zurück, erweitern ihr angestammtes

Fischotter im Vogelsberg, im Spessart und an der Eder

Der Europäische Fischotter (Lutra lutra), auch              die Intensivierung der Landwirtschaft (BINNER 1997,
Wassermarder genannt, ist ein sich vorwiegend von           BOYE et al. 1997) zurück zu führen ist. In Hessen galt
Fischen ernährendes, semiaquatisches Säugetier, das         der Fischotter seit den 1950er Jahren als ausgestor-
ursprünglich in Mitteleuropa weit verbreitet war.           ben (KOCK & KUGELSCHAFTER 1995).

Der Fischotter ist ein Einzelgänger, nur die Weibchen       Durch gezielte Schutzkonzepte konnte der
mit ihren Jungen bilden soziale Gemeinschaften, bis         Wassermarder in den 1990er Jahren wieder einen
der Nachwuchs – meist im Alter von etwa einem               Teil seiner früheren Lebensräume zurück erobern.
Jahr - alt genug ist, sich auf die Suche nach einem         Zunächst in Brandenburg (MUNR 1999), Mecklen-
eigenen Territorium zu begeben.                             burg-Vorpommern (GRIESAU et al. 2004) und Sachsen
                                                            besiedelte der Otter seine ehemaligen Lebensräume
Durch diese sehr lange Unselbstständigkeit der Jung-        wieder, dort liegt auch heute noch sein Verbreitungs-
tiere, eine geringe Wurfgröße (meist 1–4 Jungtiere)         schwerpunkt in Deutschland. Als wichtigstes Verbin-
und die erst im zweiten Lebensjahr eintretende              dungselement der einzelnen Fischottervorkommen
Geschlechtsreife vollzieht sich die Wiederbesiedlung        der noch- oder wiederbesiedelten Bundesländer wird
ehemaliger Lebensräume dieser seltenen Marderart            die Elbe betrachtet (HAUER & HEIDEKE 1999).
sehr zögerlich.
                                                            Mittlerweile gehören aber auch Schleswig-Holstein,
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts lebte der Fisch-          Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Teil-
otter in Deutschland in allen geeigneten Still- und         bereiche Ost-Bayerns wieder zum Fischotterlebens-
Fließgewässern, wurde aber als Fischräuber und              raum (BfN 2013).
wegen seines Pelzes gejagt und verfolgt. Schließlich
verschwand er zur Mitte des 20. Jahrhunderts in             In Hessen gelangen Nachweise des Fischotters erst
vielen Teilen Deutschlands, was auf die Zerschnei-          wieder im Jahr 2013 parallel in zwei unterschied-
dung seiner Lebensräume (BINNER et al. 1996) und            lichen Lebensräumen:

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Abb. 1: Fischotter © cloudtail/Fotolia

Auf Grundlage verschiedener Hinweise zu Fisch-              Das im Folgejahr beauftragte landesweite Artgutach-
ottersichtungen im hessischen Spessart und an der           ten zum Fischotter konnte alle vorher entdeckten
Eder beauftragte das Regierungspräsidium Darm-              Nachweise zwar bestätigen, brachte aber keine
stadt im Jahr 2013 einen österreichischen Fischotter-       neuen Erkenntnisse hinsichtlich der Besiedlung
Experten mit der Untersuchung ausgewählter                  neuer Gewässersysteme (KRANZ & PODELNIK 2015).
Zielgewässer auf Otterspuren. Ergebnis dieser Unter-
suchungen war, dass im Spessart die Gewässer Jossa,         Im April 2016 schließlich wurde ein überfahrener
Marjoß, Sinn und schmale Sinn von Fischottern in            Fischotter bei Schwalmstadt tot geborgen. Gene-
geringer Dichte wieder besiedelt waren, ebenso              tische Untersuchungen, woher das Tier stammen
fanden sich Spuren der Art an der Eder (KRANZ &             könnte, sind noch nicht abgeschlossen.
PODELNIK 2013).
                                                            BLUM et al. (2010) entwerfen drei Szenarien, wie der
Fast zeitgleich wurde im Rahmen eines im Herbst             Fischotter sich Hessen zurückerobern könnte. Allen
2013 durch Hessen-Forst FENA (heute HLNUG                   drei Szenarien ist aber gemeinsam, dass ein Groß-
Abteilung Naturschutz) im Vogelsberg gestar-                teil des Landes Hessen von Nord-Osten nach Süd-
teten Fotofallen-Projekts zum Luchs an einem der            Westen von Fischottern mittelfristig wieder besiedelt
Kamera-Standorte im NSG Göringer Grund westlich             werden könnte.
von Romrod ebenfalls ein Fischotter fotografiert. Die
anschließende Suche nach weiteren Spuren der Art            Im Ergebnis bleibt also die erfreuliche Gewissheit,
erbrachte, dass im Vogelsberg an neun Fließgewäs-           dass der Fischotter – auch wenn vorerst mit wenigen
sern, wie z. B. Felda, Antreff, Antrifft und Schwalm        Einzeltieren – nach Hessen zurückgekehrt ist!
und kleineren Zuflüssen zu diesen Bächen der
Fischotter durch Auffinden des charakteristischen           Wie sich der Fischotter in Hessen ausbreiten wird
Kots zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte                und ob eines der drei o. a. Szenarien diesen Prozess
(SCHWAIGER & WÖLFL 2014).                                   richtig vorhersagt, wird durch das Monitoring der
                                                            Abteilung Naturschutz des HLNUG begleitet werden.

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Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

Seltenes Moos als Hinweis für gute Luftqualität
Der Moosforscher Jan Eckstein konnte das Rogers                  Bevorzugt werden lichtreiche Standorte an frei-
Kapuzenmoos (Orthotrichum rogeri), eine weltweit                 stehenden Bäumen, in kleinen Baumgruppen oder
sehr seltene Art, erstmals für Hessen nachweisen.                Waldränder. Die Fundorte sind oft vor starkem Wind
Daraufhin beauftragte Hessen-Forst FENA (heute                   geschützt, wie zum Beispiel an Berghängen oder die
HLNUG Abteilung Naturschutz) eine Untersuchung                   Lee-Seite von Gehölzgruppen. Stark windexponierte
des seltenen Mooses. Die Art bildet kleine, 5–15 mm              Standorte wie Kuppen sowie gewässerbegleitende
hohe, dunkel- bis gelbgrüne Polster. Der Name leitet             Gehölze werden dagegen weitgehend gemieden. Die
sich von der Form der länglich ovalen Sporenkapsel               Art bevorzugt Gebiete mit sauberer Luft und hohem
ab, die anfangs eine glockenförmige, haarlose, glän-             Jahresniederschlag, wie sie in Hessen vor allem in
zende Haube besitzt. Das Moos wächst auf der Rinde               den Mittelgebirgen und den Gebirgsvorländern zu
von lebenden Bäumen und Sträuchern. Die besie-                   finden sind. Besonders geeignet sind kleine Gehölz-
delten Gehölze dienen dabei lediglich als Unterlage,             gruppen in extensiv genutztem Grünland in luftrei-
denn Wasser und die zum Wachstum notwendigen                     nen Gebieten entfernt von Hauptverkehrsstraßen.
Nährstoffe bezieht die Art ausschließlich über die Luft.
Das Rogers Kapuzenmoos bevorzugt wegen dieser                    Da O. rogeri sehr empfindlich auf Luftverschmut-
besonderen Lebensweise Landschaften mit sauberer                 zung reagiert, war die Art wahrscheinlich schon im
Luft und hohem Jahresniederschlag als Lebensraum.                19. Jahrhundert in Deutschland ausgestorben. Erst
Daher vermutet der Moosexperte, dass die Neufunde                Schäfer-Verwimp (1995) konnte sie aktuell nach
in den hessischen Mittelgebirgen Taunus, Odenwald,               über 100 Jahren wieder in Baden-Württemberg
Vogelsberg, Kellerwald und Kaufunger Wald durch                  nachweisen. Die Art profitiert offenbar gemeinsam
die in den letzten Jahrzehnten verbesserte Luftquali-            mit vielen anderen epiphytischen Moosen und Flech-
tät ermöglicht wurden. Das seltene Moos kommt aus-               ten von der Verbesserung der Luftqualität seit den
schließlich in Europa vor. Mit elf neuen Fundorten hat           1980er Jahren, vor allem von der deutlichen Reduk-
Hessen jetzt eine erhebliche Verantwortung für das               tion der SO2-Emissionen. Allerdings zeigen sich in
Überleben dieser in Anhang II der europäischen Fauna-            den letzten Jahren immer deutlicher die negativen
Flora-Habitat-Richtlinie gelisteten Moosart (Eckstein            Auswirkungen von anhaltend hohen Stickstoff-
2013). Das größte Vorkommen wurde mit 9 Polstern                 emissionen, besonders aus Intensivlandwirtschaft
in Nordhessen im FFH-Gebiet Hirschberg- und Tiefen-              und Verkehr (EEA 2014, KIRSCHBAUM et al. 2012,
bachwiesen südlich Wickenrode nachgewiesen.                      UBA 2011). Erhöhte Stickstoffeinträge begünstigen
                                                                 wenige, konkurrenzkräftige Arten, die dann ihrerseits
In Hessen werden vor allem Weiden, Eichen und                    konkurrenzschwächere Arten wie O. rogeri verdrän-
Berg-Ahorn besiedelt, grundsätzlich sind aber fast               gen. Deshalb ist die Verunreinigung der Luft durch
alle heimischen Gehölze als Unterlage geeignet.                  Landwirtschaft, Industrie und Verkehr nach wie vor
                                                                 die Hauptgefährdungsursache für O. rogeri.

                                                                 Zum Schutz und zur Förderung der Art sollten vor
                                                                 allem vielfältige Gehölzstrukturen wie Einzelbäume,
                                                                 Baumgruppen und Feldgehölze in der Landschaft
                                                                 erhalten und gefördert werden. Außerdem scheint
                                                                 eine Förderung von großflächig extensiver Grünland-
                                                                 nutzung sinnvoll, da hier ein Verbreitungsschwer-
                                                                 punkt liegt. Die Erhaltung und Schaffung von lichten
                                                                 Gehölzstrukturen sollte wo immer möglich in den
                                                                 Schutzzielen und Managementplänen der Natur-
                                                                 schutz- und FFH-Gebiete verankert werden. Weiter-
Abb. 2: Rogers Kapuzenmoos (Orthotrichum rogeri) bevorzugt
                                                                 hin sind verstärkte Anstrengungen nötig, die Emis-
        als Lebensraum Landschaften mit sauberer Luft und        sionen aus Landwirtschaft, Industrie und Verkehr
        hohem Jahresniederschlag. © Jan Eckstein                 weiter zu senken.

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Abb. 3: Der Scharlachkäfer mit seiner roten Oberseite und seinen schwarzen Beinen und Fühlern © By Siga [GFDL] or CC BY-SA 3.0
        via Wikimedia Commons

Räuberisch zwischen morschem und festem Holz

In den hessischen Auwäldern ist eine kleine Schön-                 gleich an mehreren Stellen in Auwäldern entlang
heit aufgetaucht: rote Oberseite, schwarze Beine                   des Rheins nach (SCHAFFRATH 2012). Eine erneute
und Fühler und ein eleganter, flacher Körper – der                 Kartierung im Auftrag des HLNUG zeigte 2017, dass
Scharlachkäfer (Cucujus cinnaberinus). Bis zu                      sich der Scharlachkäfer auf der hessischen Rheinseite
1,5 cm lang wird der Käfer, den man aufgrund seiner                zwischen Ginsheim-Gustavsburg und Hessenaue
versteckten Lebensweise allerdings nur sehr selten                 offensichtlich weiterhin wohlfühlt (SCHAFFRATH 2017).
zu sehen bekommt. Die ersten zwei bis drei Jahre
seines Lebens verbringt er verborgen als Larve unter               Wie kommt es, dass plötzlich eine Käferart neu in
der Rinde von frisch abgestorbenen oder gefällten                  Hessen auftaucht? Noch im Jahr 2002 lag das be-
Bäumen. Danach verpuppt er sich und lebt als                       kannte Verbreitungsgebiet des Scharlachkäfers im öst-
geschlüpfter Käfer noch etwa ein ¾ Jahr versteckt,                 lichen Mitteleuropa sowie in Nord- und Osteuropa.
bevor er sich im Frühjahr fortpflanzt. Für die Ablage              Die einzigen bekannten deutschen Vorkommen be-
der Eier suchen sich die Weibchen geeignete tote                   fanden sich im Südosten Bayerns. Diese bayerischen
Baumstämme und der Zyklus beginnt von vorne                        Populationen waren die am westlichsten gelegenen
(BUSSLER 2002). Larven und ausgewachsene Schar-                    Fundpunkte in Mitteleuropa und stellten somit hier
lachkäfer ernähren sich von wirbellosen Tieren, von                die westliche Arealgrenze der Art dar (BUSSLER 2002).
Pflanzen- und Pilzmaterial (HORÁK 2011).                           In 2003 und den Folgejahren wurde jedoch eine
                                                                   Scharlachkäfer-Population in Baden-Württemberg
2012 entdeckte ein Käferexperte den Scharlachkäfer                 bei Rastatt nachgewiesen (REIBNITZ 2008). Außer-
erstmals in Hessen. Daraufhin beauftragte Hessen-                  dem gelangen neben den Käferfunden in Hessen
Forst FENA (heute HLNUG Abteilung Naturschutz)
eine Untersuchung des seltenen Käfers und wies ihn

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2012 auch Nachweise in der Nähe von Eindhoven in
den Niederlanden (NOORDIJK et al. 2013). Es folgten
Funde bei Nauen in Brandenburg (MAINDA 2014), in
Belgien (CREVECOEUR et al. 2017) und in Hamburg
(HÖRREN & TOLKIEHN 2016). Diese unerwartete Ent-
wicklung lässt sich noch nicht abschließend erklären.

Was das Auftauchen des Scharlachkäfers in Hessen
betrifft, so hält Schaffrath (2012) es für durchaus
wahrscheinlich, dass Individuen aus der baden-
württembergischen Population mit Treibholz bei
einem Hochwasser den Rhein hinab nach Hessen
gelangt sein und sich dann hier angesiedelt haben           Abb. 4: Unter der Rinde der gefällten Stämme leben die Lar-
könnten.                                                            ven des Scharlachkäfers. © Ulrich Schaffrath

Grüner Kobold wiedergefunden

Seit 1917 wurde erstmals wieder das in Anhang               und Luftverschmutzung naheliegend (SAUER 2000,
II der FFH-Richtlinie gelistete Grüne Koboldmoos            MEINUNGER & SCHRÖDER 2007, ECKSTEIN 2007). Für
(Buxbaumia viridis) in Hessen nachgewiesen. Dieses          HACHTEL et al. (2003) ist die Hauptursache für den
ungewöhnliche Moos besitzt ca. 1 mm große Moos-             Rückgang von Buxbaumia viridis der starke Rück-
pflänzchen (Gametophyt), worauf ein ca. 1 cm                gang von alten, natürlichen und halbnatürlichen
großer Stiel mit einer meist olivgrünen Kapsel (Spo-        Nadelwäldern im Rahmen des Waldumbaus zu Laub-
rophyt) wächst. Hauptsächlich bevorzugt das Moos            wald sowie deren forstliche Übernutzung, da sich
als Wuchsort morsches Holz und dickere Stämme               hierbei das Mikroklima ihrer Wuchsorte verändert.
in luftfeuchten und niederschlagsreichen Gebieten.
In Deutschland gilt die Art als „stark gefährdet“.          Entwässerung und Trockenlegungen, die Meinunger
In der Roten Liste der Moose Hessens wurde das              & Schröder (2007) als eine der Hauptursachen für
Grüne Koboldmoos noch im Sommer 2013 als „aus-              den Rückgang der Art ansehen, dürften vor allem
gestorben oder verschollen“ eingestuft (DREHWALD            in tieferen Lagen eine Rolle spielen und könnten für
2013), bevor dem Mooskundler Uwe Drehwald                   das heutige Fehlen von Buxbaumia viridis im Frank-
im Herbst 2013 der erste Nachweis in Hessen im              furter Stadtwald verantwortlich sein.
Nationalpark Kellerwald-Edersee nach fast 100
Jahren gelang. Nach diesem Fund wurden 2014
und 2016 im Auftrag des HLNUG landesweite
Erfassungen von Buxbaumia viridis durchgeführt
und gezielt nach bisher unentdeckten Vorkommen
gesucht. Es konnten drei Vorkommen von Bux-
baumia viridis nachgewiesen werden, zwei Vorkom-
men im Nationalpark Kellerwald-Edersee und eines
im Odenwald (DREHWALD 2016).

Über die Ursachen des deutlichen Rückgangs von
Buxbaumia viridis kann nur spekuliert werden.
Hierzu liegen keine speziellen Untersuchungen vor.
Da der Rückgang sich in den letzten 100 Jahren voll-        Abb. 5: Nach fast 100 Jahren wurde das Grüne Koboldmoos
zogen hat, ist ähnlich wie bei vielen epiphytischen                 (Buxbaumia viridis) in Hessen im Nationalpark Keller-
Moosen ein Zusammenhang mit saurem Regen                            wald-Edersee wieder nachgewiesen. © Andreas Opitz

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                                 Kassel

                 Marburg

                Gießen              Fulda

                Frankfurt a.M.
    Wiesbaden

                Darmstadt

                                 Nachweis der
                                 Östlichen Moosjungfer
                                 2017

Abb. 8: Die aktuelle Verbreitung der Östlichen Moosjungfer (Leucorrhinia albifrons) in Hessen (links); Ein Männchen mit der typi-
schen blauschwarzen Hinterleibsfärbung und schwarzen Flügelmalen © Benno v. Blanckenhagen (rechts)

Die Östliche Moosjungfer – nach über 100 Jahren zurück in Hessen

Die Östliche Moosjungfer (Leucorrhinia albifrons
(BURMEISTER, 1839)), die in der Ordnung der Libellen
(Odonata) zu der Unterordnung der Großlibellen
(Anisoptera) und zur Familie der Segellibellen
(Libellulidae) gehört, konnte nach über 100 Jahren
wieder in Hessen nachgewiesen werden. Es handelt
sich dabei um eine streng geschützte Art gemäß dem
Anhang IV der FFH-Richtlinie, die in der Roten Liste
Deutschlands als „vom Aussterben bedroht“ einge-
stuft wird.

Die Östliche Moosjungfer gilt als eine der seltensten
Libellenarten Europas. Aktuell kommt die Östliche
Moosjungfer in Deutschland nur in Mecklenburg-
Vorpommern, Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen
und Bayern vor. In Hessen wurde eine bodenstän-
dige Population letztmalig 1901 im Raum Kassel
beobachtet. Bei einem Geländetermin mit dem Gut-
achter B. v. Blanckenhagen im Juli 2017 an einem
Gewässer bei Frankfurt ist die Östliche Moosjung-
fer, die eine Körperlänge von max. 40 mm und eine
                                                                            Abb. 6: Schlupf einer Östlichen Moosjungfer (Leucorrhinia
Flügelspannweite von bis zu 60 mm besitzt, überra-                                  albifrons); die Flügel sind dabei, sich zu entfalten.
schend wiederentdeckt worden.                                                       Zurück bleibt die leere Exuvie. © Benno v. Blancken-
                                                                                    hagen

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Das Besondere an dieser Beobachtung liegt darin,          Die Abteilung Naturschutz des HLNUG wird die
dass nicht nur adulte Tiere gesichtet wurden. Funde       wiederentdeckte Art in den nächsten Jahren weiter
der bei der Häutung der Larven zurückbleibenden           beobachten und Monitoring-Aufträge zum Schutz
Hüllen zeigen, dass auch in Hessen eine reprodu-          der Art vergeben, damit die Östliche Moosjungfer
zierende Population existiert. Wie viele andere           weiterhin in Hessen erhalten bleibt.
Libellen-Arten benötigt auch Leucorrhinia albifrons
aus dem Wasser ragende Schilfhalme oder Binsen,
worauf sie sich gerne niederlässt.

Die Dicke Trespe ist nicht länger verschollen

Im Auftrag von Hessen-Forst FENA (heute
HLNUG Abteilung Naturschutz) konnte von Petra
Schmidt und ihren Kollegen im Jahr 2014 die
Dicke Trespe (Bromus grossus) in Hessen, in der
Gemeinde Mörlenbach und bei der Stadt Hep-
penheim, wieder nachgewiesen werden. Die zur
Familie der Süßgräser (Poaceae) gehörende Dicke
Trespe oder auch Spelztrespe ist in den Anhängen
II und IV der FFH-Richtlinie aufgeführt und gilt
laut aktueller Fassung der Roten Liste (HEMM et
al. 2008) in Hessen als „Verschollen“. Das einjäh-
rige Gras keimt im Herbst, überwintert und blüht
im Juni des folgenden Jahres. Es gilt als häufige
Begleitpflanze auf Äckern mit Dinkel, wurde aber
auch zwischen Weizen, Gerste, Roggen und Ein-
korn beobachtet. In Deutschland gilt die Trespe
als „vom Aussterben bedroht“, in Hessen galt sie
lange Zeit als „verschollen“. Damit hat Deutsch-
land und somit Hessen eine hohe Verantwor-
tung für die Erhaltung der Art. Nach derzeitigem
Kenntnisstand ist eine extensive, bodenschonende
oder pfluglose Ackerbewirtschaftung mit winter-
getreidebetonter Fruchtfolge und Verzicht auf
Gräser-Herbizide und Saatgutreinigung eine
wesentliche Voraussetzung zum Erhalt und zur För-
derung von Bromus grossus.                                Abb. 9: Dicke Trespe (Bromus grossus) (Foto: PLÖN)

Fazit: Genauer Hinschauen lohnt sich!

Deutlich verbesserte Umweltbedingungen und vor            arten mit geringer Größe oder sehr versteckter
allem die intensive Beschäftigung mit den Arten           Lebensweise kommen wir auch in Mitteleuropa
der Anhänge der europäischen Fauna-Flora-Habitat-         nur mit großer Aufmerksamkeit und professioneller
Richtlinie sind Gründe für die spannenden Neu- und        Suche auf die Spur. Doch wie die vorangegangenen
Wiederfunde von seltenen Arten in Hessen. Vielen          Beispiele zeigen, kann sich die Suche auch in Hessen
der sehr schwer zu findenden Tier- und Pflanzen-          lohnen!

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Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

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S CHÄFER -V ERWIMP , A. (1995): Erstnachweis von
     Orthotrichum rogeri für Südwestdeutschland. –
      Herzogia, 11: 81–92; Halle.

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Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

Hessischer Umwelt-Zahlenspiegel
A. Gewässerüberwachung in Hessen
Gewässeruntersuchungen sind Grundlage für die ord-                        Die Überwachung der Gewässerbeschaffenheit
nungsgemäße Bewirtschaftung der Gewässer sowie                            und die Bewertung des chemischen Zustands
den Schutz der Gewässer als Bestandteil des Natur-                        gemäß der europäischen Wasserrahmenrichtlinie
haushaltes. Zunehmende Ansprüche an die ober- und                         (EU-WRRL) in Hessen erfolgt an den größeren Ge-
unterirdischen Gewässer erfordern einen umfassenden                       wässern in Hessen wie Main, Nidda, Kinzig, Werra,
Gewässerschutz mit einer laufenden Überwachung                            Lahn, Fulda und wegen der besonderen Belastungs-
der Gewässer. Die Bereitstellung der hierfür benö-                        situation im Schwarzbach (Ried) durch Messstati-
tigten quantitativen und qualitativen Daten bedingt                       onen. Hier werden physikalisch messbare Parameter
die Einrichtung von umfangreichen Messnetzen.                             kontinuierlich, d. h. minütlich bzw. halbstündlich
                                                                          registriert und es wird kontinuierlich Probenwas-
In Hessen werden betrieben/untersucht:                                    ser für die spätere chemische Analyse entnommen.
                                                                          Um den chemischen Zustand auch der kleineren Ge-
  108 Pegel an oberirdischen Gewässern zur Erfassung des Wasser-          wässer zu erfassen, werden darüber hinaus an 251
        UVCPFGUWPFFCTCWUCDIGNGKVGVFGU#DƂWUUGU
                                                                          Messpunkten sowohl umfangreiche physikalische als
   75   Niederschlagsmessstellen
                                                                          auch quantitative und qualitative chemische Untersu-
    7   Messstellen zur kontinuierlichen Erfassung der Beschaffen-        chungen durchgeführt. Diese Messstellen liefern zwar
        heit oberirdischer Gewässer
                                                                          eine geringere Informationsdichte als die Messstati-
 251 Messstellen zur stichprobenhaften Erfassung der                      onen, umfassen dafür aber ein dichtes Messstellen-
        Beschaffenheit oberirdischer Gewässer
                                                                          netz, das gleichmäßig über die Fläche Hessens verteilt
  94    Messstellen zur stichprobenhaften Erfassung der Beschaf-
        fenheit von Seen                                                  ist und je nach Situation bei negativer Entwicklung
                                                                          der Güte einzelner Gewässer bzw. in deren Teilein-
 910 Grundwassermessstellen zur Erfassung des Wasserstandes
        sowie 67 Quellschüttungsmessstellen, davon                        zugsgebieten regional durch zusätzliche Messstellen
                                                                          verdichtet werden kann.
  351 Grundwassermessstellen zur Erfassung der Wasserbeschaf-
        fenheit
  >     operative Messstellen (gemäß EU-WRRL) zur Erfassung von
                                                                          Die Beschaffenheit von Seen wird an 94 Messstellen
1.200   Fischen, Fischnährtieren, Algen und/oder WCUUGTRƂCP\GPKP         überwacht. Die Bewertung des ökologischen Zustands
        Fließgewässern                                                    gemäß EU-WRRL erfolgt in erster Linie anhand der
                                                                          im Gewässer vokommenden Fauna und Flora. Die
Für alle Messstellen hat das HLNUG gemäß § 57                             Einzelergebnisse dieser Untersuchungen sind unter
Hessisches Wassergesetz die Aufgabe, die quantita-                        http://wrrl.hessen.de einsehbar. Sowohl hier als
tiven und qualitativen Gewässerdaten zu erfassen,                         auch unter http://www.flussgebiete.hessen.de
zu sammeln, fortzuschreiben und fallweise zu veröf-                       sind zahlreiche weitere Informationen zur Umsetzung
fentlichen. Die Daten werden nach unterschiedlichen                       der EU-WRRL zu finden. Ziel der Gewässerüberwa-
Gesichtspunkten und mit verschiedenen Techniken                           chung ist somit einerseits Langzeitwirkungen zu beo-
erfasst und in die jeweiligen Datenbanken einge-                          bachten, andererseits kurzfristige Änderungen der Ge-
stellt. Die der Erfassung des Wasserstandes an den                        wässerbeschaffenheit frühzeitig zu erkennen.
Fließgewässern dienenden Pegel sind zum Groß-
teil (97) über Einrichtungen zur Datenfernübertra-                        Der quantitative Grundwassermessdienst wird
gung mit einer zentralen Datenbank verbunden.                             im Auftrag der Regierungspräsidien von Beobachtern
Damit stehen die Daten zeitnah zur Verfügung. Bei                         vorgenommen, die überwiegend im Wochenturnus
Überschreitung eines vorgegebenen Wasserstandes                           Einzelmessungen im Hinblick auf Grundwasserstand
wird automatisch eine Hochwasserwarnung an die                            und Quellschüttung durchführen. Nur in einigen Fäl-
für den Hochwasserwarndienst zuständigen Behör-                           len werden überall dort, wo aus hydrogeologischen
den abgegeben. Die Öffentlichkeit kann sich auch                          Gründen der Grundwasserspiegel in Beobachtungs-
über das Internet (http://www.hlnug.de) über                              rohren oder die Schüttung von Quellen starken
die Wasserstände hessischer Gewässer informieren.                         Schwankungen unterworfen sind, die entspre-
                                                                          chenden Messgrößen kontinuierlich mittels konven-
Die Niederschlagshöhen werden an den 75 Mess-                             tioneller Schreibgeräte und/oder mittels Datenlogger
stellen des landeseigenen Niederschlagsmessnetzes                         registriert. Aus 351 Grundwassermessstellen und
ermittelt. Derzeit sind 50 Messstellen mit Datenfern-                     Quellen werden Proben genommen. Die chemische
übertragung ausgerüstet, deren Werte digital in eine                      Analyse dient der Bewertung des Ist-Zustandes der
zentrale Datenbank übermittelt werden. Dort stehen                        Grundwasserbeschaffenheit und der Prognose der
sie u.a. für Hochwasservorhersagemodelle und für die                      zukünftigen Entwicklung unter dem Einfluss anthro-
Internetdarstellung zur Verfügung.                                        pogener Wirkfaktoren.

                                                                     12
Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

1. Hydrologische Daten nach Messstellen

          °C                          Lufttemperatur
    25
    20
    15
    10                                                                                 Frankfurt/M.-
                                                                                       Flughafen
     5
     0
     -5
           Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun
          2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2018 2018 2018 2018 2018 2018

          mm                           Niederschlag
   200
                                                                                       Hofgeismar -
   150                                                                                 Beberbeck

   100                                                                                 Marburg -
                                                                                       Lahnberge
    50                                                                                 Schotten -
                                                                                       Eichelsachsen
     0
           Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun
          2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2018 2018 2018 2018 2018 2018

          Mio m³                      Talsperreninhalt
   200
   160
                                                                                       Edertalsperre
   120
    80
                                                                                       Diemeltalsperre
    40

     0
           Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun
          2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2018 2018 2018 2018 2018 2018

          m³/s                            Abfluss
    50
                                                                                       Helmarshausen/
                                                                                       Diemel
    40
                                                                                       Rotenburg/Fulda
    30
                                                                                       Aßlar/Dill

    20                                                                                 Marburg/Lahn

                                                                                       Hanau/Kinzig
    10
                                                                                       Bad Vilbel/Nidda
     0

           Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun
          2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2018 2018 2018 2018 2018 2018

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Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

          m unter Gelände                  Grundwasserstand
     0
                                                                                               Weissenborn
     -2
                                                                                               Bracht
     -4
                                                                                               Schwalbach
     -6
                                                                                               Kath. Willenroth
     -8
                                                                                               Bauschheim
    -10
                                                                                               Langstadt
    -12
                                                                                               Lampertheim
    -14
           Mai  Jun  Jul  Aug Sep   Okt Nov Dez    Jan  Feb Mrz Apr Mai     Jun
          2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017 2018 2018

2. Gewässerbelastung nach Messstellen und Komponenten

          m/gl                                Sauerstoff
    14
                                                                                               Bischofsheim/
    12                                                                                         Main

    10                                                                                         Oberbiel/Lahn

     8                                                                                         Witzenhausen/
                                                                                               Werra
     6
                                                                                               Wahnhausen/
     4                                                                                         Fulda

     2                                                                                         Wiesbaden-
                                                                                               Mainz/Rhein
     0
           01     02        03   04   05     06     07      08        09   10   11   12   13
                                                  Periode

          m/gl                             Wassertemperatur
    24
                                                                                               Bischofsheim/
    20                                                                                         Main

                                                                                               Oberbiel/Lahn
    16
                                                                                               Witzenhausen/
    12                                                                                         Werra

     8                                                                                         Wahnhausen/
                                                                                               Fulda
     4                                                                                         Wiesbaden-
                                                                                               Mainz/Rhein
     0
           01     02        03   04   05     06     07      08        09   10   11   12   13
                                                  Periode

                                                                 14
Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

             m/gl                                               Gesamt-N
         6
                                                                                                                                             Bischofsheim/
         5                                                                                                                                   Main

                                                                                                                                             Oberbiel/Lahn
         4
                                                                                                                                             Witzenhausen/
         3                                                                                                                                   Werra

         2                                                                                                                                   Wahnhausen/
                                                                                                                                             Fulda
         1                                                                                                                                   Wiesbaden-
                                                                                                                                             Mainz/Rhein
         0
              01        02          03    04        05        06     07       08        09      10      11        12       13
                                                                   Periode

             m/gl                                                  NO³-N
         6
                                                                                                                                             Bischofsheim/
         5                                                                                                                                   Main

                                                                                                                                             Oberbiel/Lahn
         4
                                                                                                                                             Witzenhausen/
         3                                                                                                                                   Werra

         2                                                                                                                                   Wahnhausen/
                                                                                                                                             Fulda
         1                                                                                                                                   Wiesbaden-
                                                                                                                                             Mainz/Rhein
         0
              01        02          03    04        05        06     07       08        09      10      11        12       13
                                                                   Periode

             m/gl                                               Gesamt-P
      0,25
                                                                                                                                             Bischofsheim/
                                                                                                                                             Main
      0,20
                                                                                                                                             Oberbiel/Lahn
      0,15                                                                                                                                   Witzenhausen/
                                                                                                                                             Werra
      0,10
                                                                                                                                             Wahnhausen/
                                                                                                                                             Fulda
      0,05
                                                                                                                                             Wiesbaden-
                                                                                                                                             Mainz/Rhein
      0,00
              01        02          03    04        05        06     07       08        09      10      11        12       13
                                                                   Periode

* Periode
    01         02              03          04            05          06            07          08            09          10         11          12           13

  01.01.18   15.01.18        29.01.18    12.02.18    26.02.18      12.03.18    26.03.18      09.04.18   23.04.18       07.05.18   21.05.18   04.06.18   18.06.18

                                                                                   15
Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

Messwerte Wasser

                http://www.hlnug.de/?id=473

Wir überwachen die Gewässer in Hessen. Viele gewässerkundliche Messstellen, sowie Sondermesspro-
gramme und die Daten Dritter liefern die notwendigen Informationen. Die aufbereiteten Daten dieses
gewässerkundlichen Datenpools stellen wir Ihnen auf unserer Homepage aktuell zur Verfügung. Dort
M·PPGP5KGUKEJ½DGT9CUUGTUV¥PFG&WTEJƂWUU9CUUGTVGORGTCVWT)TWPFYCUUGT0KGFGTUEJNCI#DƂWUU
und Wasserstandsvorhersagen sowie sowie über physikalische, chemische und biologische Gewässergüte-
Parameter informieren.

                                                16
Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

B. Die Luftqualität in Hessen
Zur kontinuierlichen Überwachung der Luftqua-                  Sowohl die Aufteilung Hessens in Ballungsräu-
lität betreibt das Hessische Landesamt für Na-                 me und Gebiete nach 39. BImSchV als auch die
turschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ein                     Standorte der Luftmessstationen sind der fol-
landesweites Messnetz mit rund 35 Luftmess-                    genden Übersichtskarte zu entnehmen.
stationen. Die Verpflichtung zur landesweiten
Immissionsüberwachung ergibt sich aus den EG-
Luftqualitätsrichtlinien, welche durch die 39.
BImSchV (Verordnung über Luftqualitätsstan-
dards und Emissionshöchstmengen) in deutsches
Recht umgesetzt sind, und durch das Bundes-
Immissionsschutzgesetz (BImSchG) selbst, das
seit 1974 die rechtliche Grundlage für die Luft-
reinhaltung in Deutschland, so auch in Hessen,
darstellt.

Die automatisierten Stationen des Luftmess-
netzes sind mit Analysegeräten für gasförmige
Schadstoffkomponenten und für Feinstaub, und
mit Messgeräten zur Erfassung meteorologischer
Einflussgrößen ausgestattet. Die ermittelten Da-
ten werden direkt an die Messnetzzentrale im
Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt
und Geologie nach Wiesbaden übertragen. Von
dort aus werden die Daten über verschiedene
Medien wie z. B. Info-Telefon, Videotext und In-
ternet zeitnah veröffentlicht, damit sich Interes-
sierte aktuell informieren können.

Darüber hinaus dienen die Messdaten der landes-
weiten Überwachung der Luftqualität und sind                   Für die Komponenten Stickstoffmonoxid (NO),
eine wesentliche Grundlage für die hessische                   Stickstoffdioxid (NO2), Ozon (O3), Schwefel-
Luftreinhalteplanung, deren Ziel das Erreichen                 dioxid (SO2), Feinstaub (PM10) und Feinstaub
und Einhalten anspruchsvoller Luftqualitätsziele               (PM2,5), Benzol/Toluol/Xylol (BTX), Kohlen-
ist.                                                           monoxid (CO) und Lufttemperatur sind auf
                                                               den folgenden Seiten je eine Verlaufsgrafik und
 Aktuelle Informationen zur Luftqualität erhält man            eine Tabelle der Monatsmittelwerte für den zu-
 über folgende Medien:                                         rückliegenden Zeitraum von zwölf Monaten
 • Info-Telefon des HLNUG: 0611/6939-666 (Ansage)              dargestellt. Mittels dieser Darstellungen lässt
 • Videotext des HR 3: Hessentext: Tafeln 160–168              sich pro Komponente ein vollständiger Jahres-
   (akt. Messwerte), Tafeln 174–178 (Wetterdaten)              gang verfolgen. In den Darstellungen sind die
 • Internet: http://www.hlnug.de                               Konzentrationswerte der Luftschadstoffe je-
                                                               weils in der Einheit „Mikrogramm pro Kubik-
                                                               meter Luft“ (μg/m3) angegeben. Für Kohlenmono-
Die Messstationen sind entsprechend ihrer                      xid (CO) gilt die Einheit „Milligramm pro Kubik-
Standortcharakteristik in drei Gruppen unterteilt:             meter Luft“ (mg/m3). Die gemessenen Feinstaub-
                                                               fraktionen PM10 und PM2,5 beinhalten Partikel
 z Luftmessstationen in Städten                                mit einem Durchmesser kleiner oder gleich 10
                                                               bzw. 2,5 Mikrometer (μm).
 S Luftmessstationen an Verkehrsschwerpunkten
 „ Luftmessstationen im ländlichen Raum

                                                          17
Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

Monatsmittelwerte – Stickstoffmonoxid (NO) in μg/m³

          μg/m³                        Stickstoffmonoxid (NO)
     80
                                                                                                Kassel-Mitte

     60                                                                                         Wetzlar

                                                                                                Frankfurt -
                                                                                                Höchst
     40
                                                                                                Michelstadt

     20                                                                                         Spessart

                                                                                                Wiesbaden-
      0                                                                                         Ringkirche

           Jul    Aug     Sep    Okt    Nov    Dez     Jan    Feb   Mrz     Apr    Mai    Jun
          2017    2017   2017   2017    2017   2017   2018   2018   2018   2018   2018   2018

Monatsmittelwerte – Stickstoffdioxid (NO2) in μg/ m³

          μg/m³                        Stickstoffdioxid (NO²)
     60
                                                                                                Kassel-Mitte
     50
                                                                                                Wetzlar
     40
                                                                                                Frankfurt -
                                                                                                Höchst
     30
                                                                                                Michelstadt
     20
                                                                                                Spessart
     10
                                                                                                Wiesbaden-
      0                                                                                         Ringkirche

           Jul    Aug     Sep    Okt    Nov    Dez     Jan    Feb   Mrz     Apr    Mai    Jun
          2017    2017   2017   2017    2017   2017   2018   2018   2018   2018   2018   2018

Monatsmittelwerte – Ozon (O3) in μg /m³

          μg/m³                                Ozon (O³)
    120
                                                                                                Kassel-Mitte
    100
                                                                                                Wetzlar
     80
                                                                                                Frankfurt -
                                                                                                Höchst
     60
                                                                                                Michelstadt
     40
                                                                                                Spessart
     20

      0

           Jul    Aug     Sep    Okt    Nov    Dez     Jan    Feb   Mrz     Apr    Mai    Jun
          2017    2017   2017   2017    2017   2017   2018   2018   2018   2018   2018   2018

                                                             18
Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

Monatsmittelwerte – Schwefeldioxid (SO2) in μg/ m³

          μg/m³                        Stickstoffmonoxid (NO)
     80
                                                                                                Kassel-Mitte

     60                                                                                         Wetzlar

                                                                                                Frankfurt -
                                                                                                Höchst
     40
                                                                                                Michelstadt

     20                                                                                         Spessart

                                                                                                Wiesbaden-
      0                                                                                         Ringkirche

           Jul    Aug     Sep    Okt    Nov    Dez     Jan    Feb   Mrz     Apr    Mai    Jun
          2017    2017   2017   2017    2017   2017   2018   2018   2018   2018   2018   2018

Monatsmittelwerte – Feinstaub (PM2,5) in μg/ m³

          μg/m³                          Feinstaub (PM2,5)
     30
                                                                                                Bad Arolsen
                                                                                                Gießen-
                                                                                                Westanlage
     20
                                                                                                Frankfurt -
                                                                                                Friedb.-
                                                                                                Landstraße
     10                                                                                         Wiesbaden-
                                                                                                Ringkirche

      0

           Jul    Aug     Sep    Okt    Nov    Dez     Jan    Feb   Mrz     Apr    Mai    Jun
          2017    2017   2017   2017    2017   2017   2018   2018   2018   2018   2018   2018

Monatsmittelwerte – Feinstaub (PM10) in μg/ m³

          μg/m³                           Feinstaub (PM10)
    40
                                                                                                Kassel-Mitte
                                                                                                Wetzlar
    30
                                                                                                Frankfurt -
                                                                                                Höchst
    20                                                                                          Michelstadt
                                                                                                Fürth/Odenwald
    10                                                                                          Frankfurt-
                                                                                                Friedb.-
                                                                                                Landstraße
     0

           Jul    Aug     Sep    Okt    Nov    Dez     Jan    Feb   Mrz     Apr    Mai    Jun
          2017    2017   2017   2017    2017   2017   2018   2018   2018   2018   2018   2018

                                                             19
Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

Monatsmittelwerte – Benzol/Toluol/Xylol (BTX) in μg/ m³

          μg/m³                   Benzol/Toluol/Xylol (BTX)
     5
                                                                                                Benzol Wetzlar
                                                                                                Toluol Wetzlar
     4
                                                                                                m-/p-Xylol
                                                                                                Wetzlar
     3
                                                                                                Benzol Darmstadt-
                                                                                                Hügelstraße
     2                                                                                          Toluol Darmstadt-
                                                                                                Hügelstraße
     1                                                                                          m-/p-Xylol
                                                                                                Darmstadt-
                                                                                                Hügelstraße
     0

           Jul    Aug     Sep    Okt   Nov    Dez      Jan    Feb   Mrz     Apr    Mai    Jun
          2017    2017   2017   2017   2017   2017    2018   2018   2018   2018   2018   2018

Monatsmittelwerte – Kohlenmonoxid (CO) in mg/m³

          μg/m³                        Kohlenmonoxid (CO)
    1,0
                                                                                                 Kassel-
                                                                                                 Fünffenster-
    0,8                                                                                          straße

    0,6                                                                                          Raunheim

                                                                                                 Darmstadt
    0,4
                                                                                                 Wiesbaden-
    0,2                                                                                          Ringkirche

    0,0

           Jul    Aug     Sep    Okt   Nov     Dez     Jan    Feb   Mrz     Apr    Mai    Jun
          2017    2017   2017   2017   2017    2017   2018   2018   2018   2018   2018   2018

Lufttemperaturen an drei hessischen Messstationen: Monatsmittelwerte – Temperatur in °C

          μg/m³                               Temperatur
     25

     20                                                                                          Kassel

     15
                                                                                                 Wetzlar
     10

      5                                                                                          Michelstadt

      0

     -5
           Jul    Aug     Sep    Okt   Nov     Dez     Jan    Feb   Mrz     Apr    Mai    Jun
          2017    2017   2017   2017   2017    2017   2018   2018   2018   2018   2018   2018

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Hessischer Umwelt-Monitor 4/2018

Messwerte Luft

                 http://www.hlnug.de/?id=445

5CWDGTG.WHVKUVXQPITWPFNGIGPFGT$GFGWVWPIH½T/GPUEJGP6KGTGWPF2ƂCP\GP&CU*.07)DGVTGKDVGKP
landesweites Messnetz mit über 35 Luftmessstationen und ist zuständig für die Beurteilung der Luftqua-
lität in Hessen. Auf unseren Luftmesswerte-Seiten werden die ermittelten Daten zeitnah veröffentlicht.
Dort können Sie sich über die aktuellen Messwerte von Ozon, Stickstoffoxiden, Feinstaub und anderen
Luftschadstoffen informieren sowie Recherchen zu diesen Daten durchführen.

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