GEMEINDEBRIEF der Evang.- Luth. Kirchengemeinden - Lasst uns aufeinander achthaben und

Die Seite wird erstellt Hans Haupt
 
WEITER LESEN
GEMEINDEBRIEF der Evang.- Luth. Kirchengemeinden - Lasst uns aufeinander achthaben und
GEMEINDEBRIEF
        der Evang.- Luth. Kirchengemeinden
              Westheim – Eschenau
               August – November 2021

            Monatsspruch Oktober 2021
   Lasst uns aufeinander achthaben und
einander anspornen zur Liebe und zu guten
                 Werken.
                                 Hebräer 10, 24
GEMEINDEBRIEF der Evang.- Luth. Kirchengemeinden - Lasst uns aufeinander achthaben und
Editoral

Liebe Leserin! Lieber Leser!

Abends lädt mich mein roter Ohrensessel ein, Platz zu nehmen. Ich vergrabe
mich in seinen weichen Polstern, nehme einen Schluck aus meiner dicken
Teetasse und halte inne.

In Gedanken durchschreite ich den zurückliegenden Tag. Oje, Corona war
wieder allgegenwärtig! Ich verbanne dieses kleine Biest aus meinen Gedanken.
Viel lieber will ich heute Ausschau halten nach den Wundern, die mir
geschenkt wurden.
 Die Erzählung von Doris Dörrie hat mich dazu ermutigt.

„Die beiden waren Spezialisten im Aufspüren von Wundern. Sie machten mich
auf phantastische Muster im Rotkohl aufmerksam, auf die Regenbogenfarben
von Ölflecken auf der Straße, auf seltsame Hüte von alten Damen und golden
lackierte Fingernägel. Sie zeigten mir den Formenreichtum von Cornflakes, den
Ordnungssinn von Regentropfen auf einer Scheibe, den Minihurrikan im
Abfluss der Badewanne und die weite Welt der Barbieschuhe. Sie hatten ein
Spiel erfunden: Die fünf wunderbaren Dinge. Jeden Abend musste man fünf
wunderbare Dinge auflisten, die man den Tag über gesehen und erlebt hatte.
Die beiden sprudelten nur so, während ich jedes Mal Mühe hatte, fünf
wunderbare Dinge zusammenzukratzen. Sie betrachteten mich dann
nachsichtig und warteten geduldig ab, bis ich endlich fünf Wunder des Tages
gefunden hatte, aber oft fiel mir einfach überhaupt nichts ein. Ihnen immer.
Das Muster von Milch und Schokolade im Kakao, die vier Regentropfen in einer
geraden Reihe auf einem Grashalm, die Schneeflocke auf dem Ärmel, die
einbeinige Taube, der Ton von Reiscrispies in Milch, der Geruch von neuen
Wachsmalstiften.“

Ich greife mir einen Stift und schreibe auf, was mir einfällt: der vielstimmige
Gesang der Vögel, von dem ich wach wurde; das Aufleuchten der Nummer
eines meiner Kinder auf dem Display; das morgendliche Stehen mit nackten
Füßen auf dem weichen Teppich, ausgestreckt zum Licht hin und zu Gott; das
strahlende Blau des Himmels ohne Flugzeugmuster; die Nachbarskatze auf
meinem Schoß; die Stimmen und Gesichter von Menschen im Einkaufsmarkt;
die freundlichen Augen, die mich anschauen und trotz Maske sichtbar sind; die
neu gewonnene Zeit, die ich mit mir selbst verbringen kann; in einen Tag ohne
Termine      eintreten   können;     das    spannende     Buch      auf    dem
Nachtischschränkchen. …

2
GEMEINDEBRIEF der Evang.- Luth. Kirchengemeinden - Lasst uns aufeinander achthaben und
Editoral

Kleine Wunder, mit denen Gott mich überrascht! Kleine Wunder, die ich erst
jetzt sehen gelernt habe! Kleine Wunder, die mich durch die Coronazeit leiten!
Werden Sie Spezialist*in im Aufspüren
von Wundern!

Ihre Pfarrerin Doris Otminghaus

   Hier ist Platz für Ihre Wunder –
    Schreiben Sie sie einfach auf!

                                                                          3
GEMEINDEBRIEF der Evang.- Luth. Kirchengemeinden - Lasst uns aufeinander achthaben und
Nachrichten

Hier einige Infos zum aktuellen Stand, was (wieder) alles möglich ist:

Taufen und Trauungen können - auch mit Familienfeier – wieder
stattfinden. Weil mit der Taufe die Aufnahme in unsere Gemeinde verbunden
ist, feiern wir Taufen normalerweise im Gemeindegottesdienst am
Sonntagmorgen. Dies geht wegen der aktuell geltenden Corona-Bestimmungen
noch nicht. Taufen finden nach den Gottesdiensten um 11.15 Uhr statt. Für
Trauungen ist der Samstag vorgesehen.

Beerdigungen finden im Freien auf dem Friedhof statt. Für einen Liturgieteil
in der Kirche gelten die allgemeinen Gottesdienstregeln.

Die Konfirmation unserer Konfirmanden*innen haben wir auf Sonntag,
den 19.September verschoben. Die Gottesdienste finden in Eschenau und in
Westheim statt.

Die Treffen für die neuen              Gruppen      der     Konfi    3-Kinder
(Geburtsjahrgänge 2011-2013) und der Konfirmanden*innen
(Geburtsjahrgänge        2007-2009)       beginnen    im     September.     Die
Einladungsbriefe werden im Juli versandt. Wer bis Ende Juli keinen Brief erhält,
meldet sich bitte im Pfarramt. Es können auch Kinder und Jugendliche am
Unterricht teilnehmen, die noch nicht getauft sind.

Weil es uns noch zu riskant erscheint, wird die Jubelkonfirmation auf
nächstes Jahr verschoben. Wir fahren in diesem Jahr auch noch nicht nach
Rumänien.

Für den Herbst planen wir viele der gewohnten Veranstaltungen wieder ein.
Natürlich immer vorbehaltlich der jeweils geltenden Regeln zur Pandemie.
Achten Sie bitte auf die Bekanntgaben in der Zeitung und in den Schaukästen.

Mit diesem Gemeindebrief werden wir Ihnen Ihren Kirchgeldbrief zukommen
lassen. Das Kirchgeld ist der Teil der Kirchensteuer, um den wir Sie selbst
bitten können. Es wird immer für ein wichtiges Projekt in den Gemeinden
verwendet, das wir ohne Ihre Gaben nicht finanzieren könnten. Die
Kirchengemeinde Eschenau verwendet es erneut für die Sanierung der Kirche
zur Heiligen Dreifaltigkeit. Die Kirchengemeinde Westheim wird den neu erwor-

4
GEMEINDEBRIEF der Evang.- Luth. Kirchengemeinden - Lasst uns aufeinander achthaben und
Nachrichten
-benen Kirchhof um die Kirche in Westheim herrichten. Hier ist eine
Sandsteinmauer zu reparieren, ein Brunnen freizulegen, Beete anzulegen.

Viele kennen Pfarrer Hans-Christian Neiber. Er hat unsere Gemeinden in
den letzten Vakanzen vertreten. Nun hat er seine Gemeinde Zeil verlassen und
arbeitet in Wunsiedel. Wir wünschen ihm Gottes Segen!

In die Vakanzvertretung der Gemeinde Zeil ist Pfarrerin Doris Otminghaus
eingebunden. Sie wird die Konfirmanden*innen unterrichten und das Fest der
Konfirmation mit ihnen feiern.

Herr Dekan Jürgen Blechschmidt hat auf der Dekanatssynode im Juni
bekannt gegeben, dass er aus persönlichen, privaten Gründen sein Amt als
Dekan niederlegt und das Dekanat verlässt. Er wird die Vertretung einer
Gemeinde im Dekanat Coburg übernehmen. Mit der Wiederbesetzung der
Dekanstelle ist im Frühjahr nächsten Jahres zu rechnen.

Die Beschlüsse zur landeskirchlichen Strukturreform werden noch in diesem
Jahr durch den Dekanatsausschuss gefasst. Hinter dieser neutralen
Beschreibung steht eine Kürzung aller landeskirchlichen Pfarrstellen um 10 %.
Die Stellenänderungen werden bis 2024 umgesetzt. In unserem Dekanat sind
3 Stellen einzusparen. Unsere Gemeinde wird wahrscheinlich nicht gekürzt. Wir
sind eine von zwei Gemeinden, die in den letzten 10 Jahren nicht
„geschrumpft“ ist.
Und: Wir wohnen als Christen*innen in 20 verschiedenen Orten. Das ist eine
sehr große Fläche, die eigentlich nicht mehr vergrößert werden kann.

Die Spangenberg-Kleidersammlung wurde in diesem Jahr erneut
abgesagt. Ob die Sammlung von der Deutschen Kleiderstiftung im nächsten
Jahr wiederaufgenommen wird, ist unsicher. Wir informieren Sie, sobald wir
genaue Informationen haben.

       Vielseitiges Angebot an Studiengängen! Klick mal ´rein!

                                                                           5
GEMEINDEBRIEF der Evang.- Luth. Kirchengemeinden - Lasst uns aufeinander achthaben und
Kirchgarten Westheim

An       einem       Sonntagmorgen        im
Frühsommer hatte ich auf dem Weg vom
Parkplatz am Feuerwehrhaus hoch zur
Jakobi-Kirche ein schönes Erlebnis. Vor
ein paar Wochen noch glich das Gelände
hinter der Kirche einer Steinwüste. Nun
leuchtete mir ein sattes, dichtes Grün aus
dem entstehenden Kirchgarten entgegen.
Frisch gemäht, ein herrlicher Duft!
Vielleicht teilen Sie meine Meinung, dass
dieses Gelände, das die Evangelische
Kirchengemeinde Westheim 2019 mit
Zustimmung der Landeskirche zur
Kapitalanlage gekauft hat, viel Potenzial
beinhaltet:
Ein möglicher Ort der Begegnung vor und
nach den Gottesdiensten, ein Ort für             Freiluftgottesdienste oder Treffen der
verschiedenen Gemeindegruppen.
Vieles ist möglich, aber es braucht auch Zeit und Pflege und Menschen, die sich dazu
bereit erklären. (Vielleicht hätten Sie Freude, uns dabei zu unterstützen?)
An dieser Stelle danken wir Herrn KV Reinhold Zaske für seinen unermüdlichen Einsatz,
tatkräftig unterstützt v.a. von Frau KV Daniela Stegner. Die Vorbereitung des Geländes
zum Ansäen, die Aussaat, das Bewässern, Steine aufsammeln und Disteln stechen, das
Mähen (und nicht immer so hoch motorisiert wie auf dem Foto!!!) – kosteten Zeit und
Kraft und verdienen großes Lob. Nun werden weitere Überlegungen getroffen,
Blumenbeete (teilweise mit biblischen Gewächsen oder geeigneten Blumen für den
Altarschmuck) angelegt, die Mauer versiegelt und der Brunnen freigelegt, die ein oder
andere Sitzgelegenheit installiert….
                                                                 (V.Braun, KV Westheim)

                                                         Wenn Blumen, gleichgültig
                                                         welcher Farbe und Formen
                                                          zusammenstehen, kann
                                                            niemals ein Bild der
                                                          Disharmonie entstehen.
                                                                   Vincent van Gogh

                                                         (Fotos: Daniela Stegner, Einsatz auf dem
                                                         Gelände hinter Jakobi-Kirche, Westheim

6
GEMEINDEBRIEF der Evang.- Luth. Kirchengemeinden - Lasst uns aufeinander achthaben und
Aus dem Gemeindeleben Westheim

         Passions- und Osterweg in der offenen Jakobi-Kirche

Unsere Jakobi-Kirche ist (wie auch die Eschenauer Dreifaltigkeitskirche) seit
einiger Zeit eine offene Kirche, d.h. sie ist tagsüber für Besucher geöffnet. Ein
Team von Westheimern hat dankeswerter Weise die Aufgabe übernommen, die
Türen morgens zu öffnen, abends zu schließen und nach dem Rechten zu
schauen. Für dieses Engagement ein herzliches Dankeschön!
So bieten unsere Kirchen die Möglichkeit der Einkehr – unabhängig von einem
Gottesdienstbesuch.
In der Karwoche konnte man so den letzten Tagen Jesu an verschiedenen
Stationen nachspüren, ab Ostern an einem interaktiven Osterweg die
Verwandlung von Trauer in Freude (nach-)vollziehen. Das Team um Jutta
Gilsdorf und Vera Braun wird auch künftig zu bestimmten Festtagen
thematische Bodenbilder gestalten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

                                                     (Text: V.Braun, Foto:   J.Gilsdorf)

                                                                                           7
GEMEINDEBRIEF der Evang.- Luth. Kirchengemeinden - Lasst uns aufeinander achthaben und
Gottesdienste

    Herzliche Einladung zu folgenden Gottesdiensten!
    (Bitte beachten Sie, dass Änderungen aufgrund der aktuellen Lage
    jederzeit möglich sind! Danke für Ihr Verständnis.)

01. Aug. 9. Sonnt.n.Trinitatis            12. Sept. 15. Sonnt. n. Trinitatis
10.00    Westheim                         10.00    Westheim     (mit Abendmahl)

03. Aug. Dienstag                         18.Sept. Beichte z. Konfirmation
16.00 Knetzgau (AWO)
                                          17.00    Eschenau
08. Aug. 10. Sonnt. n. Trinitatis         19. Sept. Konfirmation
                                          (jeweils mit Abendmahl)
10.00    Eschenau                         09.00    Eschenau
                                          10.30    Westheim
15. Aug. 11. Sonnt. n. Trinitatis
10.00    Westheim
                                          26. Sept. 17. Sonnt. n. Trinitatis

22. Aug. 12. Sonnt. n. Trinitatis         10.00    Westheim (Kirchweih)
10.00    Eschenau                         03. Okt. Erntedank
29. Aug. 13. Sonnt. n. Trinitatis         10.00    Eschenau     (mit Abendmahl)
10.00    Westheim
                                          05. Okt. Dienstag
                                          16.00 Knetzgau (AWO)

05. Sept. 14. Sonnt. n. Trinitatis
10.00    Eschenau   (mit Abendmahl)
                                          10. Okt. 19. Sonnt. n. Trinitatis
                                          10.00    Westheim     (mit Abendmahl)

07. Sept. Dienstag
                                          17. Okt. 20. Sonnt. n. Trinitatis
16.00 Knetzgau (AWO)
                                          09.00    Westheim
                                                   (Frühstücksgodi im DBH)
                                          10.00    Eschenau

8
GEMEINDEBRIEF der Evang.- Luth. Kirchengemeinden - Lasst uns aufeinander achthaben und
Gottesdienste

24. Okt. 21. Sonn n. Trinitatis               14. Nov. vorletzt. Sonnt. d. KJ
10.00 Westheim                                10.00 Eschenau

31. Okt. Reformationstag                      17. Nov. Buß- u. Bettag
                                              (jeweils mit Beichte/Abendmahl)
10.00 Eschenau
                                              10.00     Eschenau
                                              19.00     Westheim
07. Nov. 3 letzt. Sonn.d. KJ
10.00 Westheim
                                              21. Nov. Ewigkeitssonntag
09. Nov. Dienstag
                                              (mit Verstorbenengedenken)
16.00 Knetzgau (AWO)
Ökumen. Gedenkfeier für Verstorbene           08.45     Westheim
und deren Angehörige
                                              10.00     Eschenau
09. Nov. Dienstag
18.30 Westheim (ehem.Synagoge)
Gedenken Reichspogromnacht

       Bitte beachten Sie unsere Abkündigungen und Aushänge!

      Unsere Kirchen und Gebetsstätten finden Sie:

       Westheim: Jakobi-Kirche, Hauptstraße
                 Dietrich-Bonhoeffer-Haus (DBH), Hirtenäcker 4

       Eschenau: Dreifaltigkeitskirche, Am Kirchberg
       * im Winter: Saal im Alten Pfarrhaus, Gangolfsbergstr.

       Knetzgau: Seniorenzentrum der AWO (Diese Termine haben wir
       wieder in den Plan aufgenommen. Bitte beachten Sie, dass diese je
       nach aktueller Lage öffentlich/nicht öffentlich sein können.)

                                                                                9
GEMEINDEBRIEF der Evang.- Luth. Kirchengemeinden - Lasst uns aufeinander achthaben und
Gedanken (nicht nur) zum Erntedankfest

                                    Guter Gott,
             ich danke dir für all das Gute, was Du geschaffen hast.
Ich danke dir für die krummen, gelben Rüben in meinem kleinen Gemüsebeet.
  Für die winzigen und riesigen Kartoffeln, die ich bei meiner Nachbarin lesen
                durfte. Für die gefleckten Tomaten, die dennoch
                               köstlich schmecken.
   Ich freue mich an der Farbenpracht der Äpfel – mit und ohne Schorf, und
                        schmecke deren Süße und Säure.
    Ich genieße jede gebogene Gurke und etwas zu groß geratene Zucchini.

                                    Guter Gott,
    ich preise Dich für die Vielfalt und das Wunderbare Deiner Schöpfung.
Ich danke dir, dass sich dieser Reichtum nicht in limitierte Normen und Schab-
              lonen pressen lässt und alles so sein darf, wie es ist.
Und dass diese Diversität auch für uns Menschen gilt- unterschiedlich geschaf-
       fen, mit Fehlern und Macken, in all unseren Farben und Formen.

                Aber von DIR nie abgewertet oder aussortiert,
                sondern wertgeschätzt und unendlich geliebt.

                                        (Erntedank in Eschenau, Foto:Redaktionsarchiv)

10
Gedanken zum Erntedankfest

                                       (Erntedank in Westheim, Foto:Redaktionsarchiv)

„Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn“ heißt es in einem alten
Kirchenlied von Mathias Claudius aus dem 18.Jahrhundert.
Die geschmückten Erntealtare in unseren Kirchen zeigen uns immer wieder die
Fülle der Natur und die Früchte der (Feld-)Arbeit. Doch wir dürfen noch mehr
Wachsen und Gedeihen ernten: in Partnerschaft, Familie und Freundschaft, im
Kindergarten, in der Schule und im Beruf, jede Linderung von Schmerzen oder
Angst, Mutmach-Momente durch Trost und Zeichen der Verbundenheit.

Das Erntedankfest als Dankbarkeitsraum wendet unseren Blick auf dem, der
uns gibt: Gott. Wenn wir ihm danken, sehen wir unser Leben nicht als
selbstverständlich an, und erinnern uns daran, dass wir das wirklich Wichtige
nur empfangen können. Sammeln und Sorgen in Angst und Übermaß ist nicht
von Gott gewollt. Großzügigkeit zeichnet vielmehr sein Handeln aus. Und so
darf der Erntedank-Sonntag unseren Blick über den eigenen Tellerrand
hinauslenken und zum Teilen in Verantwortung und Güte aufrufen.
(vb)

                                                                                 11
Rückblick Kirchenasyl

Gott sei Dank! Unser Kirchenasyl konnte erfolgreich beendet werden.

Zur Erinnerung: Im März 2019 zogen Jamal und Arezou ins Westheimer Pfarrhaus ins
Kirchenasyl. Der Kirchenasylberater der Landeskirche und die Mehrheit des
Kirchenvorstandes in Westheim waren sich einig: Bei diesen beiden liegt eine extreme
Notlage vor. Kirchenasyl ist angezeigt. Denn bei einer Rückschiebung in ihre Heimat
Iran wären beide an Leib und Leben bedroht. Sie hatten sich nämlich im Iran vom
Islam zum Christentum bekehrt. Für dieses „Verbrechen“ können Menschen dort mit
dem Tod bestraft werden.
Bei uns mussten Sie sehr lang im Kirchenasyl, was schließlich einem Kirchenknast glich,
bleiben. Kirchenasyl bedeutet nämlich, dass der kirchliche Grund nicht verlassen
werden darf. Ein Schutz vor dem Zugriff der Polizei bestand für die beiden daher nur im
Pfarrhaus und dem angrenzenden Garten. Erst im Juli 2020 wurden sie ins deutsche
Asylverfahren aufgenommen. Seitdem dürfen sie sich ich wieder frei bewegen.
Inzwischen – das haben Flüchtlingshilfsorganisationen rechtlich erstritten – darf ein
Kirchenasyl nur noch 6 Monate dauern. Das ist gut. Denn über Monate und Jahre
eingesperrt und der Freiheit beraubt zu sein, war für die jungen Erwachsenen Arezou
und Jamal extrem hart. Wie sich das anfühlt, können wir nach den Erfahrungen des
Lock-down inzwischen gut erahnen.
Mittlerweile befinden sich beide im
Asylverfahren. Sie haben ihre B 1
Deutschprüfung bestanden und
werden im September mit einer
Ausbildung        beginnen.     Wir
wünschen ihnen viel Erfolg!

Herzlichen Dank an alle, die in den
vergangenen zwei Jahren Jamal
und Arezou unterstützt haben:
Dr. Walter Becker (Westheim) für
die medizinische Betreuung, Rainer
Gebauer       von      der      Evang.
Freikirchlichen Gemeinde Bamberg
für      die      juristische      und
seelsorgerliche Begleitung, Fam.
Kögler      (Knetzgau)      für     die
Einführung in die deutsche Sprache und Kultur, Elke Poitra (Westheim) für die
Katzenberatung und Deutsch-Talk, Liesel Wagner (Eschenau) für die mütterliche Rund-
um-Betreuung und Arbeitstherapie. Insbesondere gilt der Dank Vera Braun und Jutta
Gilsdorf (beide Donnersdorf), die Arezou und Jamal mit langem Atem durch die Höhen
und Tiefen der Emotionen und des Deutschlernens trugen.
Wer Interesse und Freude an der Begleitung von jungen Flüchtlingen hat, ist herzlich
eingeladen, sich im Pfarramt zu melden. Falls wir als Gemeinde noch einmal zu unserer
Christenpflicht, Kirchenasyl zu gewähren, gerufen werden.
                                         (Text:D.Otminghaus,Foto:privat, Taufe in Westheim)

12
Aus der Gemeinde Eschenau

Schade!
Tatjana Gorzny verlässt uns. Sie wohnt mit ihrer Familie im Kapellenhaus, dem
Haus neben der Kirche in Eschenau. Seit 10 Jahren spielte sie in
Gemeindegottesdiensten, bei Taufen, Trauungen und Beerdigung die Orgel. Als
der Gemeindegesang in Corona-Zeiten untersagt war, sang sie mit ihrer klaren,
warmen Sopranstimme die Choräle. Wir haben ihr gerne zugehört. Manche
von uns erinnern sich gerne an die Aufführungen des Oberuferer
Christgeburtspiels in Neuhaus, bei denen sie mitwirkte und Regie führte. Als
der Chorleiter des Ökumenischen Kirchenchores verstarb, sprang sie für ein
Jahr als Chorleiterin ein. In den letzten fünf Jahren erfüllte sie sich einen
langgehegten Wunsch: Sie studierte in Bamberg Musik und Theologie für
Lehramt. Nach ihrem erfolgreichen ersten Staatsexamen tritt sie zum 1.August
2021 ihre Stelle als Lehrerin und Hausmutter im Lietz Internatsdorf Haubinda
an. Deshalb nimmt sie Abschied als Organistin und auch als Kirchenvorsteherin
im erweiterten Kirchenvorstand Eschenau.

            Wir sagen Danke und wünschen Ihr einen guten Start
                       in ihrem neuen Arbeitsbereich!

(Text: D. Otminghaus/ Foto:privat – Tatjana Gorzny)

14
Herzliche Einladungen zu unseren Angeboten

      Bibelkreis: Über Mut, Scheitern und Neuanfang im Glauben
Ein „Mann nach dem Herzen Gottes“ nennt ihn die Bibel. David, den großen
König und Psalmdichter Israels. Und doch gibt es in seinem Leben neben der
Segensspur der göttlichen Erwählung zum König über Israel auch
erschreckende Abgründe tiefsten Versagens und schwerster Schuld. Aber in
den Höhen und Tiefen seines Lebens bleibt David gehalten in der Beziehung zu
Gott, der ihm die Treue hält.
Treffen mittwochs um 19.00 Uhr im Pfarrhaus in Westheim am
8.9./22.9./6.10./20.10./3.11./17.11.(20.00 Uhr) und 1.12.2021

               Montagsrunde – jetzt der Mittwochstreff
Ein Begegnungs- und Gesprächsangebot für Senioren*innen jeweils mittwochs
um 14.00 Uhr im Gemeindehaus.
Sofern wieder Veranstaltungen stattfinden können, sind folgende Themen
geplant:
29.09.2021     Die kleinen Wunder: Erfahrungsschätze aus der Corona-Zeit
27.10.2021     Die Basis-Bibel: eine neue, moderne Bibelübersetzung
24.11.2021     Wir schicken ein Schiff: Film zum EKD Rettungsschiff im
               Mittelmeer
15.12.2021     Bald schon ist Weihnachten, fröhliche Zeit: mit Plätzchen,
               Gesang und Geschichten in die Weihnachtszeit

                                Frauenrunde
Die Frauenrunde traf sich einmal im Monat an einem Dienstagabend. Während
der Corona-Zeit ist manches nicht mehr möglich gewesen. Wir beginnen
wieder, neu und vielleicht auch mit einem erweiterten Programm!
Ein erstes Treffen mit Austausch und Programmplanung ist am Dienstag, den
14.September um 19 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Frauen ab 50, die sich
einer unternehmungslustigen, geselligen Frauenrunde anschließen möchten,
sind herzlich willkommen.

                          Neubeginn in Knetzgau
Die „Gotteshütte“, unser Gemeindezentrum in Knetzgau, musste aus baulichen
und finanziellen Gründen aufgegeben werden. Für ein paar Monate waren wir
mit unseren Gottesdiensten Gast im Alten Rathaus. Wie kann es im Herbst
weiter gehen? Wie wollen wir als Gemeinde leben? Welchen Raum suchen wir
uns? Welche Angebote möchten wir aufbauen? Wer Lust hat mitzudenken, ist
zur Gemeindeversammlung nach Knetzgau im September eingeladen. Ort und
Zeit werden noch bekannt gegeben. Gerne können Sie sich bei Attila Thiess
oder Doris Otminghaus melden.
                                                                         15
EVANG.-LUTH.-KIRCHENGEMEINDEN
                         Westheim - Eschenau

                        Kirchengemeinde Westheim
Gemeindezentrum         Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Hirtenäcker 2
Pfarramt                Westheim, Hirtenäcker 4, 97478 Knetzgau
                          09527/599; Fax: 09527/9500165
                        E-Mail: pfarramt.westheim.has@elkb.de
                        www.e-kirche.de/web/westheim-eschenau
Pfarrerin               Doris Otminghaus
                        doris.otminghaus@elkb.de
                        0160 188 98 18
Bürozeiten              Di 15.00-17.00 Uhr u. Do von 9.00-11.00 Uhr

Kirche                  Jakobikirche in Westheim, Hauptstraße
Vertrauensleute         1.Vera Braun  09528/950156
                        2.Christine Schweibold  09527/9528566
                        3.Daniela Stegner 09527/81124

Kirchenpflegerin        Jutta Forstmeier  09527/1067
Bankkonto               Kirchgeld Westheim, BIC: BYLADEM1KSW
                        IBAN: DE28 793 501 01 0000 130 062
Spendenkonto            BIC: BYLADEM1KSW
                        IBAN: DE28 793 501 01 0000 130 062

                        Kirchengemeinde Eschenau
Kirche                  Dreifaltigkeitskirche am Kirchberg
Saal                    Im alten Pfarrhaus, Gangolfsbergstr. 6, Eschenau
Vertrauensleute         1.Rudolf Symmank  09527/1759
                        2.Daniel Herterich 09527/318015
Kirchenpflegerin        Jutta Forstmeier09527/1067
Bankkonto               Kirchgeld Eschenau BIC: BYLADEM1KSW
                        IBAN: DE90 793 501 01 0000 170 365
Spendenkonto            BIC: BYLADEM1KSW
                        IBAN: DE90 793 501 01 0000 170 365
Spendenkonto Dreifaltigkeitskirche:IBAN DE90 7935 01 01 0021 7743 02

                                Impressum
                      Gemeindebrief der Evang.-Luth. Kirchengemeinden
                                       Westheim-Eschenau
       Herausgeber: Pfarramt Westheim-Eschenau
       Tel. 09527/599 E-Mail: pfarramt.westheim.has@elkb.de;
       Redaktion: Gemeindebrief-Team; V.i.S.d.P. die Kirchenvorstände.
       Die Artikel geben die Meinungen der jeweiligen Autoren wieder.
       Redaktionsschluss für den nächsten Gemeindebrief: 31.10.21
       Druckerei: Aktiv-Druck & Verlag GmbH
Sie können auch lesen