Informationsabend und Ideenworkshop - "Quartier 2020 - Gestaltung lokaler Altenhilfelandschaften" - Stadt Aichtal

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Informationsabend und Ideenworkshop - "Quartier 2020 - Gestaltung lokaler Altenhilfelandschaften" - Stadt Aichtal
Stadt
   Aichtal

Informationsabend und Ideenworkshop
im Rahmen des Projekts

„Quartier 2020 – Gestaltung lokaler Altenhilfelandschaften“

Stadt Aichtal, 12. Februar 2020

Thorsten Mehnert
Kuratorium Deutsche Altershilfe
Informationsabend und Ideenworkshop - "Quartier 2020 - Gestaltung lokaler Altenhilfelandschaften" - Stadt Aichtal
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Informationsabend und Ideenworkshop
Ablauf

19.00 Uhr   Begrüßung durch Bürgermeister Herr Lorenz Kruß

19.05 Uhr   Begrüßung Landkreis Esslingen / KDA
            Hintergrund des Projektes „Quartier 2020“

19.15 Uhr   Kurzinput – Altersgerechte Quartiersentwicklung
            Thorsten Mehnert / KDA

19.45 Uhr   Diskussion relevanter Themen
            für das generationengerechte Altern in Aichtal
            Gruppenarbeit zu den Oberthemen Wohnstruktur, Infrastruktur,
            Versorgungsstruktur, Vorstellung der Gruppen und Ergänzung
            durch das Plenum

21.00 Uhr   Ausblick und voraussichtliches Ende der Veranstaltung          2
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Informationsabend und Ideenworkshop   Aichtal

Stadt Aichtal

Input zur Quartiersentwicklung

Thorsten Mehnert
Kuratorium Deutsche Altershilfe

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Herausforderungen

Demografische Entwicklung

Deutschland ist eine alternde Gesellschaft

Anzahl der Älteren steigt absolut und relativ:
 Anzahl 65+ steigt bundesweit von aktuell
  (2018) 17,5 Mio. (+1 Mio. seit 2011) bis 2030
  auf 22 Mio. (Quelle: destatis.de, 13. April 2018) Ba-Wü
  aktuell 2,23 Mio. (Quelle: www.statistik-bw.de 31.12.2018) ),
 Anteil 65+ steigt bundesweit von aktuell
  (2018) 22 % auf 28 % der Bevölkerung
  (Quelle: destatis.de, 13. April 2018), Ba-Wü 20,2 %
    (Quelle: www.statistik-bw.de 31.12.2018)

Damit sind Chancen und Risiken verbunden
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    Herausforderungen

Chancen
Für den Einzelnen
 Viele gewinnen eine neue Lebensphase – die teilweise länger dauert als die
   Jugendphase
        Lebenserwartung älterer Menschen
           60-Jährige Männer haben im Schnitt noch 20,9 Jahre vor sich,
           60-Jährige Frauen sogar noch 24,7 Jahre (Quelle: destatis.de, 13. April 2018).
 Ältere sind gesünder als früher, die meisten sind aktiv und zufrieden
       Bewertung der Lebenssituation (n=4.100 65- der 85-Jährigen)
           40 % bewerten ihren Gesundheitszustand als uneingeschränkt positiv
           62 % ziehen eine positive Bilanz ihrer wirtschaftlichen Lage (Quelle: Generali Altersstudie 2017).

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                                                              Durchschnittsbewertung
                                                                der 65–85-Jährigen

Überhaupt nicht zufrieden                                                                  Völlig zufrieden

1          2          3           4           5          6           7           8           9          10
                                                                                                                 5
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Herausforderungen

Chancen
Für die Gesellschaft
 Ältere bringen enormes Erfahrungspotenzial ein und zeigen hohes
   Engagement
        Engagementpotenzial bei Älteren gestiegen
        Anstieg des Engagementpotenzials in Deutschland in den letzten 10 Jahren um
         10 % auf 43,6 % (Quelle: BMFSFJ Freiwilligen-Survey 2014)
        2014 Engagementquote der 65+ 34,0 % (Quelle: BMFSFJ Freiwilligen-Survey 2014),
         2017 Engagementquote der 65- bis 85-Jährigen 42 % (Quelle: Generali Altersstudie 2017)

       Kommende Altersgeneration (Babyboomer) ist engagierter
        Vergleich Babyboomer-Generation (1955–1964) mit der Nachkriegsgeneration
         (1943–1952) zeigt Anstieg des Anteils ehrenamtlich Engagierter
             bei Frauen von 12 % auf 24 %,
             bei den Männern von 18 % auf 28 %
              (Quelle: DZA 10. koordinierte Bevölkerungsberechnung 12.2018)

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    Herausforderungen

Risiken
Anstieg der Hochaltrigen 80+
    Anstieg der Hochaltrigen 80+ von aktuell 4,4 Mio.
     (2015) auf 10,3 Mio. bis 2050 (Quelle: Statistisches
     Bundesamt 2015)

Anstieg der Zahl der Unterstützungsbedürftigen
 Anstieg der Pflegebedürftigen (aktuell 3,4 Mio./3,7 Mio.) (Quelle: BMG, Pflegestatistik 2018/BMG
  6.5.2019) Anstieg von 2,9 Mio. (2015) auf 4,5 Mio. (2045) (Quelle: Demografie Portal des Bundes und der
  Länder 2017) (rund 400.000 Pflegebedürftige in Baden-Württemberg (Quelle: https://www.statistik-
    bw.de/Presse/Pressemitteilungen/2018298)

 Anstieg Zahl der demenziell Erkrankten von aktuell ca. 1,6 Mio. auf ca. 3 Mio. (2050)
    (Quelle: BBF 19.9.2017)

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Herausforderungen

Risiken
Rückgang des Helferpotenzials
   Halbierung des informellen (familialen)
    Helferpotenzials (Quelle: Blinkert/Gräf, 2009)

   Pflege(fach)kräftemangel: Schätzungen
    von 25.000 in der Alten- und
    Krankenpflege (Quelle: BMG 2018), 2035 ca.
    130.000–150.000 fehlende Pflegekräfte
    in der Altenpflege (Quelle: Institut der Deutschen
    Wirtschaft 2017)

               „Wer bereits heute von einem Pflegenotstand
               spricht, dem fehlt spätestens im Jahr 2030 die
                  passende Vokabel.“ (Quelle: Netzwerk SONG 2018)

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Herausforderungen

Ökonomische Herausforderungen
Belastung der sozialen Sicherungssysteme
 Pflegeversicherung (Anstieg von 2019 Beitragssatz 3,05 %
   auf möglicherweise bis zu 7 % (2050) (Quelle: Bank für Sozialwirtschaft
   2009)

 Sozialhilfe (Anstieg der kommunalen Belastungen für Leistungen
   der „Hilfe zur Pflege“ u. wachsende Altersarmut um 25 % bis 2030)
   (Quelle: Bertelsmann Stiftung 2014)

                                          Wachsende Altersarmut
                                             Armutsrisikoquote gestiegen von 16 % (2015–2017) auf 20 %
                                              (2030–2035) (also plus 25 %)
                                           Anzahl der Bezieher von Grundsicherung
                                            gestiegen von 5,5 % auf 7 % (also plus 27 %) (Quelle: Bertelsmann
                                              Stiftung 2017)
                                           Fast 500.000 Pflegebedürftige erhalten aktuell
                                            Sozialhilfeleistungen für „Hilfe zur Pflege“
                                              (12 % aller Pflegebedürftigen, davon 28 % der stationär und 3 % der ambulant
                                              Versorgten) (Quelle: BMG 2018).

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    Herausforderungen                                                                                    Aichtal

Soziale Herausforderungen
Differenzierung der Lebensstile (auch im Alter)
    unterschiedliche Wohn- und Versorgungswünsche
    Zunahme der Menschen mit Migrationshintergrund                                 (65+
     mit Migrationshintergrund steigt von aktuell 1,4 Mio. auf 2,8 Mio. bis 2030)
     (Quelle: Statistisches Bundesamt: Destatis 2017).

Wachsende Einsamkeit im Alter
 Anstieg der Einpersonenhaushalte                     (von 12 Mio. (1991), auf 19 Mio. (2035), 2030 werden 52 % der 60+ in
    Einpersonenhaushalten leben (Quelle: Statistisches Bundesamt: Destatis 2017)

Wohnwünsche
     Wunsch nach selbstständiger Lebensführung im vertrauten Wohnumfeld
     Wunsch nach selbstbestimmter Lebensführung auch bei Hilfebedarf
     Wunsch nach Teilhabe und sozialer Eingebundenheit
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  Herausforderungen

 Anforderungen aus den demografischen Herausforderungen
     Wohnen mit Versorgungsicherheit verbinden, um selbstständiges und
      selbstbestimmtes Wohnen im vertrauten Wohnumfeld zu ermöglichen
     Wohnangebote schaffen, die eine Antwort auf den Pflegenotstand bieten

 Anforderungen aus den ökonomischen Herausforderungen
     bezahlbare Wohn- und Versorgungsangebote gestalten
     mit flexiblen individuellen Strukturen gestaffelte Leistungskombinationen
      ermöglichen

 Anforderungen aus den sozialen Herausforderungen
     Differenzierte Wohnangebote für unterschiedliche Wohnwünsche schaffen
     Teilhabe und soziale Einbindung sichern

„Es darf nicht mehr bloß darum gehen, alte Menschen zu versorgen. Vielmehr brauchen wir
Strukturen, in denen Menschen zugleich Sorge empfangen und Sorge tragen können – und zwar
unabhängig von ihrem Alter und körperlichen oder kognitiven Einbußen.“ (Prof. Kruse, Generali Altersstudie 2017)
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Stadt
Alle sprechen von         Aichtal

Quartiersentwicklung ……

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Stadt
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Quartiersentwicklung

Quartiersentwicklung
heißt NICHT, dass ein neues Wohnviertel
gebaut werden soll

  Sondern:
  „Quartiere sind lebendige soziale Räume, in die Menschen sich
  einbringen, Verantwortung übernehmen und sich gegenseitig
  unterstützen“
  www.quartier2020-bw.de

                                                              Grafik: KDA
  Aber was sind Quartierskonzepte überhaupt?
  Was bedeutet alters- und generationengerechte Quartiersentwicklung?
                                                                            13
Stadt
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Was ist schon passiert?

 53 innovative Konzepte zur
  alters- und generationengerechten
  Quartiersentwicklung wurden mit
  Preisgeldern in Höhe von insges.
  2,7 Mio. Euro ausgezeichnet
 Ca. ebenso viele geförderte Projekte über das
  Sonderförderprogramm
 Ca. 45 geförderte Projekte über „Quartiersimpulse“

  „Unsere Strategie Quartier 2020 ist zu einer richtigen
  Bürgerbewegung geworden ...“
  (Sozial- und Integrationsminister Baden-Württemberg Manne Lucha Pressemitteilung
  035/2019 vom 26.04.2019)
Stadt
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Quartiersentwicklung

Säulen                                                 Im Mittelpunkt der
 sozialräumlich: Gemeinschaften, die die                   Mensch
  unmittelbaren Lebensräume, mit denen sich die           mit seinen
  Menschen identifizieren, bedarfsgerecht              unterschiedlichen
  weiterentwickeln wollen                                Bedürfnissen
 integriert: Gemeinschaften, die die ganze
  Lebenswelt - Wohnen, Soziales, Hilfe und Pflege -
  der Betroffen in den Blick nehmen und
  bedarfsgerecht weiterentwickeln wollen

 vernetzt: Gemeinschaften, die die örtlichen
  Ressourcen bündeln und in denen unterschiedliche
  Akteure kooperativ zusammenwirken
 partizipativ: Gemeinschaften, die Mit- und
  Selbstverantwortung der Betroffenen systematisch
  stärken und sie in die bedarfsgerechte Entwicklung
  der örtlichen Strukturen systematisch einbinden
Stadt
Quartiersentwicklung                                                           Aichtal

Säule: sozialräumlich
Es geht in Zukunft darum, Gemeinschaften in den sozialen Lebensräumen zu
entwickeln, mit denen sich die Menschen identifizieren – den Dörfern, Gemeinden,
Stadtteilen: den Quartieren
                                                          Leipzig
Definition Quartier
 überschaubar (also nicht zu groß)
 sozial konstruierbar (nicht administrativ abgegrenzt)
 identifikatorisch (also ein Potenzial für zumindest partielle
  lokale Identifikation bieten) (Quelle: Schnur 2008)
Quartiersgrößen

                                                                          Gemeinde Eichstetten
    Ausdehnungsraum: Wohngebiet, Stadtviertel,
    Gemeinde/Dorf, (direkter sozialer Nahraum (3.000-
    5.000 Einwohnern), Einzugsgröße von 500 bis 1.000
    Meter), DHW-Förderprojekte meist 8.000 bis 10.000
    EW.
   Beziehungsraum: obere Grenze von max. 20.000 –
    25.000 EW                                                 Bielefeld                          16
Stadt
                                                                 Aichtal
Quartiersentwicklung

Säule: integriert
Es reicht in Zukunft nicht aus, altersgerechte Wohnungen zu bauen. Es bedarf
integrierter Entwicklungsstrategien um ganzheitlich die Lebenswelt der
Menschen bedarfsgerecht weiter zu entwickeln. Zukunftsfähige Gemeinschaften
nehmen in den Quartiere viele Handlungsfelder in den Blick…

                            Handlungsfelder
                               Wohnen

       Soziales
                                                      Wohnumfeld

                                                      Information und
                                                      Beratung
     Alltagshilfen
                        Gesundheit und Pflege
Stadt
                                                                                     Aichtal
Quartiersentwicklung

Säule: vernetzt
 Es reicht in Zukunft nicht aus, einzelne Leistungsangebote durch einen Träger zu
 erbringen. Es braucht ein enges Zusammenwirkens Vieler, einen flexiblen Mix
 gesellschaftlicher Ressourcen. Durch die Kooperation mit anderen Akteuren, die
 ihre je spezifischen Fähigkeiten einbringen, entsteht ein Mehrwert für alle.

 Kooperationspartner*innen finden, die im
  Quartier Verantwortung tragen (z. B.
  Kommunen, Architekten,
  Wohnungsanbieter*innen, soziale
  Dienstleister*innen, Vereine, Verbände,
  Selbsthilfegruppen, Nachbarschaften,
  gewerbliche Dienstleister*innen).
 Vernetzt in „Lokalen Entwicklungs-         Dorfentwicklungsgemeinschaft,
  /Verantwortungsgemeinschaften“             Külz
  zusammenarbeiten: Freiwillige
  Zusammenschlüsse von autonom
  agierenden Akteuren, die als
  gemeinsames Netzwerk die                                                   Stadtbezirksarbeitsgruppen
                                                                             in „Zentren plus“, Düsseldorf
  Quartiersentwicklung vorantreiben.
Stadt
                                                                        Aichtal
Quartiersentwicklung

Säule: partizipativ
Es reicht in Zukunft nicht aus „von oben“ zu planen und die Quartiere zu gestalten.
Es sind die Menschen vor Ort mitverantwortlich zu beteiligen, nur dann werden sie
sich auch in die Mitgestaltung einbringen. In zukunftsfähigen Gemeinschaften
entwickeln die Menschen ihre soziale Infrastruktur partizipativ mit und bringen sich
in Sinne „sorgenden Gemeinschaften“ ein.

 Methodisch: Betroffene informieren, mitbestimmen
  lassen und aktivieren, an Planung und Umsetzung
  mitzuwirken und sie bei der Selbstorganisation
  unterstützen.                                                             Weltcafé-Methode, Köln

 Inhaltlich: Betroffene in die Leitbildentwicklung, in
  die Sozialraumanalyse, in die
  Maßnahmenplanung und Maßnahmenumsetzung
  einbinden.
                                                                      Planungskonferenz Bielefeld
Stadt
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Was ist schon passiert?

Begleitung des Landkreises Esslingen durch das KDA
 Befragung aller 44 kreisangehörigen Gemeinden
 Erstellung von drei Praxishilfen
 Qualifizierung der Quartiersforscher von neun ausgewählten
  Gemeinden
 Begleitung der Quartiersforscher bei ihrer Quartiersentwicklung

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Stadt
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Was ist schon passiert?

Erste Schritte der neun Gemeinden
 Bürgerbefragungen
  (Denkendorf, Neckartenzlingen, Wendlingen,
  Leinfelden, Erkenbrechtsweiler…)
 Quartiers- und Ideenworkshops
  (Denkendorf, Neckartailfingen, Leinfelden,
  Wendlingen…)
 Quartiersbegehungen
  (Leinfelden, geplant: Neckartailfingen, Wendlingen…)

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Stadt
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Ideensammlung

       Maßnahmen zur Quartiersentwicklung

 Wohnen                           Infrastruktur

            Versorgungsstruktur
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Stadt
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Was machen andere?

Maßnahmen der Quartiersentwicklung „Quartier 2020“
Handlungsfeld: Wohnstruktur (alternative Wohnform)

Mehrgenerationenwohnhaus Heller Wohnen, Schwäbisch Hall
Einwohnerzahl: 38.827 Einwohner
Träger/Kooperierende Akteure: Eigentümergemeinschaft in Kooperation mit Genossenschaft
(Rechts- und Organisationsform), Gemeinnütziger Verein Heller Wohnen in Schwäbisch Hall e.V

Das Ziel des Wohnprojektes und des Vereines ist es, gemeinschaftliches Zusammenleben mehrerer Generationen zu
fördern und Wohnräume zu schaffen, die ihnen auch bei Krankheit und schwerer Pflegebedürftigkeit ermöglichen im
Wohnprojekt zu bleiben. Das Projekt richtet sich an Menschen aller Altersgruppen, die das generationenübergreifende,
gemeinschaftliche Wohnen befürworten und aufgeschlossen gegenüber gemeinsamen kulturellen, sozialen und
gesundheitlichen Aktivitäten sind. Nach einer gemeinsamen Zukunftswerkstatt wurde konsequent an einer Konzeption
„Gemeinschaftliches Wohnen für Jung und Alt“ gearbeitet. Danach trat die Gruppe der Wohngenossenschaft „pro..
gemeinsam bauen und leben „ bei, um mit ihr gemeinsam das Wohnprojekt „Heller Wohnen“ zu planen. November 2010
konnte das Richtfest gefeiert werden. Die drei Wohngebäude bestehen aus 22 Wohneinheiten mit unterschiedlichen
Zuschnitten und verschiedener Größe (von 45 m² bis 106 m²). Sie bieten Platz für etwa 40 Bewohner und Bewohnerinnen.
Der vierte Gebäudeteil ist das Gemeinschaftshaus mit Kommunikationsräumen und Küche, sowie einem
Gästeappartement und mit einer Dachterrasse. Zwei der Wohneinheiten werden als Wohngemeinschaften an junge
Menschen und Studenten vermietet, können allerdings bei Bedarf zu Pflegewohngemeinschaften umgestaltet werden, so
dass das lebenslange Wohnen im Wohnprojekt, selbst bei starker Pflegebedürftigkeit möglich ist. Insgesamt setzen sich die
Bewohner/innen aus Eigentümern und Mietern im Alter von etwa 4 bis 85 Jahren zusammen, die alle auch
Vereinsmitglieder sind und über dieselben Rechte und Pflichten innerhalb der Gemeinschaft verfügen.

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Was machen andere?

Maßnahmen der Quartiersentwicklung „Quartier 2020“
Handlungsfeld: Infrastruktur (Nahversorgung)

Dorfladen & Dorftreff Hiltensweiler, Tettnang
Einwohnerzahl: 18.889 EW (Stadt) / ca. 1.500 EW Hiltensweiler
Träger/Kooperierende Akteure: Ehrenamtlich tätige Bürgerschaft

Im Argental leben ca. 1500 Menschen ländlich sehr zersiedelt in 16 Ortsteilen ohne Gasthäuser und ohne eine
Anbindung an den ÖPNV außer dem Schulbus. Als dort vor einigen Jahren das letzte Lebensmittelgeschäft
geschlossen hatte, kam unter den Bürgerinnen und Bürgern von Hiltensweiler der Wunsch auf, die verschwundene
Nahversorgung mit einem neuen Dorfladen wiederaufzubauen. Wichtig war dabei, dass der neue Laden nicht nur
als Einkaufsmöglichkeit dienen soll, sondern auch als ein Ort des sozialen Miteinanders, wo Jung und Alt die
Möglichkeit haben für gemeinsame Gespräche.

Eine Dorfladen-Initiative setzte das Projekt 2015 um. Wichtige Beteiligungsschritte waren dabei eine
Unterschriftenaktion, eine Bürgerumfrage sowie mehrere Bürger-/Informationsveranstaltungen. Der Dorfladen &
Dorftreff stellt heute eine dauerhafte Grundversorgung mit Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs sicher.
Vor allem ist er aber ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Die
Finanzierung erfolgt durch Mitgliedereinlagen, Sponsoring, Kredite. http://www.dorfladen-hiltensweiler.de

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Was machen andere?

Maßnahmen der Quartiersentwicklung „Quartier 2020“
Handlungsfeld Infrastruktur (Mobilität)
Bürgerbus, Salach
Einwohnerzahl: 7.921 Einwohner
Träger/Kooperierende Akteure: Bürgerbusverein Salach e.V., Omnibusverkehrsgesellschaft (OVG), Ministerium für
Verkehr Baden-Württemberg

Entstanden ist die Idee des Salacher Bürgerbusses 2001 im Rahmen der Lokalen Agenda 21, einem
lokalen Aktionsplan der Kommune. Um die in ihrer Mobilität eingeschränkten Bürgerinnen und Bürger
in Salach zu unterstützen, sollte eine in Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr in Salach
entstehen. Ein Bürgerbus für Ortsbereiche, die der klassische öffentliche Nahverkehr nicht erreicht
bzw. erreichen kann. In insgesamt drei Teilschleifen wird die Gemeinde Salach im Stundentakt auf 7
Km Linienweg erschlossen. Damit ist das Haltestellennetz so angelegt, dass kein Zugangsweg in der
Gemeinde zur nächsten Haltestelle weiter als 200 Meter ist. Für eine Fahrt mit dem Bürgerbus Salach
müssen Erwachsene 1,00 Euro und Kinder 0,50 Euro bezahlen. Kinder bis 12 Jahre sowie
Schwerbehinderte mit Ausweis können kostenlos mitfahren. In den vergangenen 7 ½ Jahren waren ca.
30 ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern dafür aktiv. Das Ministerium für Umwelt und Verkehr
Baden-Württemberg hat für die Beschaffung des Bürgerbusses 46.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Inzwischen finanziert sich der Bürgerbusverein Salach wie folgt: Rund 1/3 der Einnahmen durch
Fahrgelderlöse, Rund 2/3 der Einnahmen durch Werbung am Fahrzeug, Spenden und
Vereinsförderung der Gemeinde. https://www.sami-salach.de

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 Was machen andere?

Maßnahmen der Quartiersentwicklung „Quartier 2020“
Handlungsfeld: Infrastruktur (Begegnung)
Mehrgenerationentreff, Buchen
Einwohnerzahl: 17.700 Einwohner
Träger/Kooperierende Akteure: Stadt Buchen, Schlüsselpersonen aus örtlicher Wirtschaft und
Bürgerschaft (20 köpfiges Projektteam), breite Bürgerbeteiligung

    Die Buchener Bürgerinnen und Bürger haben in einem mehrjährigen breiten Beteiligungsprozess ein
    umfassendes Zukunftskonzept für ihre Stadt entwickelt, um den demografischen und
    gesellschaftlichen Herausforderungen angemessen zu begegnen. Themen waren eine attraktive
    Infrastruktur für Familien, die Bindung junger Fachkräfte, Innenentwicklung und Verkehrsanbindung
    der Stadtteile sowie das Miteinander der Generationen. Unterschiedlichste Beteiligungsformate von
    einer Bürgerumfrage, einem Demografietag bis hin zu Generationenwerkstätten und
    Ortsteilkonferenzen ermöglichten eine Zusammenarbeit von zeitweise bis zu 2000 Bürgern. Das
    umfangreiche Handlungskonzept wird derzeit umgesetzt. Ein beispielhaftes Ergebnis ist der neue
    Mehrgenerationentreff, der neben dem angrenzendem Spiel- und Bewegungspark (alla-hopp-Anlage)
    entstanden ist. Die Bürgerbeteiligung und Prozessbegleitung in Buchen erfolgte im Rahmen des
    Kommunalen Managementverfahrens Baden-Württemberg, das vom Ministerium für Soziales und
    Integration gefördert wird. http://www.buchen.de/aktuelles/projekte/demografische-entwicklung

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    Was machen andere?

Maßnahmen der Quartiersentwicklung „Quartier 2020“
Handlungsfeld: Infrastruktur (Begegnung)

Bewegungstreffs im Freien, Heilbronn
Einwohnerzahl: LK mit 334.388 Einwohner
Träger/Kooperierende Akteure: Gesundheitsamt des Landkreises Heilbronn in
    Kooperation mit Städten/Gemeinden des Landkreises, örtlichen Sportvereinen,
    Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg und Württembergischen
    Landessportbund

    Ziel ist, älteren Menschen ein offenes Angebot zur Bewegungsförderung und sozialem
    Austausch zu bieten. Es werden Übungen zur Beweglichkeit, Kräftigung, Balance und
    Ausdauer vermittelt. In 15 Städten und Gemeinden werden Bewegungstreffs im Landkreis
    angeboten. Das 30-minütige Angebot ist kostenfrei, findet ganzjährig im Freien statt und ist
    unverbindlich. Es wird für die Teilnahme keine Sportausrüstung gebraucht. Die
    Bewegungsbegleiter sind ehrenamtlich engagiert. Die Bewegungstreffs sind eine Initiative der
    Kommunen, örtlicher Sportvereine und des Gesundheitsamtes des Landkreises in
    Zusammenarbeit mit verschiedenen Netzwerkpartnern.

      https://www.landkreis-heilbronn.de/bewegungstreffs-im-landkreis-heilbronn.9834.htm
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 Was machen andere?

Maßnahmen der Quartiersentwicklung „Quartier 2020“
Handlungsfeld: Versorgungsstruktur (Alltagshilfen)

Tiger Pit hilft mit, Weil im Schönbuch
Einwohnerzahl: 9.816 Einwohner
Träger/Kooperierende Akteure: Gemeinde Weil im Schönbuch, Gemeinschaftsschule, Elternförderverein "Schule Plus",
    Agenda-Gruppe "Zukunftsgerechtes Zusammenleben", Organisation Bürger für Bürger, Geschäfte, öffentliche
    Einrichtungen und Privathaushalte als Anlaufstellen

    Die Figur "Tiger Pit", ein schwarzer Tiger auf gelbem Hintergrund, markiert als Piktogramm in Weil im Schönbuch und
    in den Ortsteilen Neuweiler und Breitenstein schon seit geraumer Zeit für Kinder einen sicheren Schulweg. Mit der
    Aktion "Tiger Pit hilft mit" wurde als Fortführung des Projekts "Sicherer Schulweg" ein neues Einsatzfeld für das
    Symbol geschaffen.
    Um die Wege der Gemeinde sowohl für Schulkinder als auch für Erwachsene sicherer zu gestalten, werden
    zusätzlich zum "Sicheren Schulweg" Anlaufstellen markiert, an die sich Kinder wie Erwachsene in Problemfällen
    wenden können. Durch die Aktion soll die Gemeinde kinder- und seniorenfreundlicher werden.
    Mittlerweile hat sich in der Gemeinde ein flächendeckendes Netz aus Hilfsstationen etabliert: An über 60 Geschäften
    und Privathäusern signalisieren die gelben Aufkleber, dass alle Bürger mit Problemen hier willkommen sind und Hilfe
    finden können. https://www.weil-im-schoenbuch.de

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Was machen andere?

Maßnahmen der Quartiersentwicklung „Quartier 2020“
Handlungsfeld: Versorgungsstruktur (Alltagshilfen)

BürgerSozialGenossenschaft Biberach
Einwohnerzahl: 32.233 Einwohner
Träger/Kooperierende Akteure: BürgerSozialGenossenschaft Biberach eG,
Mitglied im Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband e.V. (BWGV)

    Die BürgerSozialGenossenschaft Biberach eG ist eine gemeinnützige Genossenschaft für
    die Stadt Biberach und das nahe Umland mit dem Ziel sozial engagierte Menschen
    zusammenführen. Dem Einen soll geholfen werden, seine alltägliche Arbeit, seine Probleme
    und Sorgen wieder in den Griff zu bekommen, dem Anderen soll durch Besuchsdienste
    möglichst lange Lebensfreude und Lebensqualität erhalten werden. Die Genossenschaft
    vermittelt zwischen den Beteiligten haushaltsnahe Dienstleistungen – gut und bezahlbar –
    und trägt Sorge für eine Entlohnung der Helfer in Form von Zeitkonten oder auch einem
    finanziellen Ausgleich.

   https://www.bsg-bc.de

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Was machen andere?

Maßnahmen der Quartiersentwicklung „Quartier 2020“
Handlungsfeld: Versorgungsstruktur (Alltagshilfen, Gesundheit)

Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel e.V., Schorndorf
Einwohnerzahl: Schorndorf 39.000 EW
Träger: Nachbarschaftsverein Mühlenviertel, Schorndorf

Der Nachbarschaftsverein hat in den vergangene Jahren folgende Angebote entwickelt:

    https://www.gutenachbarschaft.net/
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Was machen andere?

Maßnahmen der Quartiersentwicklung „Quartier 2020“
Handlungsfeld: Versorgungsstruktur (Pflege)

"Wir sind für einander da" - die Bürgergemeinschaft Eichstetten e.V.
Eine Dorfgemeinschaft bietet neue Wohnformen und Strukturen zur
Unterstützung hilfebedürftiger Bürger/innen
Einwohnerzahl: 3.528 Einwohner
Träger/Kooperierende Akteure: Bürgergemeinschaft Eichstetten e.V.

Der Verein bietet Betreuung für ältere Bürger/innen in ihrem eigenen Zuhause und das soziale Miteinander
fördernde Betreuungsangebote für alle Generationen. Hilfebedürftige Bürgerinnen und Bürger können
hauswirtschaftliche oder pflegerische Dienste von aktiven Mitgliedern der Bürgergemeinschaft gegen eine
Aufwandsentschädigung in Anspruch nehmen. Die Betreuung und Pflege, mit Ausnahme der medizinisch
verordneten Krankenpflege, übernehmen hierfür speziell geschulte und fortgebildete Bürgerinnen und (wenige)
Bürger als Mitarbeiterinnen der Bürgergemeinschaft oder bürgerschaftlich Engagierte bzw. Freiwillige. Die evtl.
erforderliche medizinische Fachpflege übernehmen anerkannte Pflegedienste. Somit handelt es sich um einen
Hilfe-Mix in geteilter Verantwortung. Daneben ist auf Initiative der Bürgergemeinschaft in Eichstetten (e.V.) ein
Betreutes Wohnen entstanden (Schwanenhof 1998 bezugsfertig). Auf Initiative eines Arbeitskreises der
Bürgergemeinschaft wurde außerdem eine ambulante Pflegewohngruppe direkt benachbart zum Schwanenhof in
einem Neubau eingerichtet.
http://www.buergergemeinschaft-eichstetten.de/                                                                      31
Stadt
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  Wohnen

                                                  Betreutes Wohnen/Service Wohnen
 Mehrgenerationenwohnen

                                                      Südliche Furth, Neuss

                                          Bestandsanpassung
 Amaryllis Bonn
                                          Wohnungsanpassung in Bensheim mit
                                          Mobilen Wohnberatern
Ambulante
Wohngemeinschaften
                                                                              Barrierefreie Wohnungen

Selbstorganisierte türkischsprachige WG

                                                                                                        32
Stadt
                                                                   Aichtal
   Infrastruktur

                   Sitzgelegenheiten                 Öffentliche
Wohnumfeld
                                                     Toiletten
                                                                    Zugang öff.
                                                                    Gebäude

                                       Beleuchtung

                      Begegnung

Engagement
u. Netzwerke
                                       Mobilität             Nahversorgung

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     Versorgungsstruktur

                                  Zugehende und
   Information und                                           Fortbildung
   Beratung
                                  mobile Beratung            in Technik
                                                                                                 Mobile Zahnärzte

                                 Betreutes Wohnen zu Hause

                                 Alltagshilfen
   Digitale Quartiersplattform
                                                      Ambulante
Öffnung ins                                           u. stationäre
Quartier                                              Pflegeangeb.

                                                                      Mobile Tagespflege
                                                                                           Gesundheitliche
                                 Seniorennetzwerk
                                 Lenniger Netz                                             Hilfen
Alters- Wohn- und Pflegezentrum „Hof Speicher“                                                                 34
Stadt
                                                             Aichtal
Ideensammlung

Jetzt sind SIE gefragt:
 Was gibt es in Aichtal schon?
 Was fehlt in Aichtal?
  Mit welchen Maßnahmen könnte man Lücken schließen?

Aufteilung in 3 Gruppen:
 Wohnen: Barrierefreie Wohnungen, Wohnberatung,
  Wohnungsanpassung, Wohnumfeldgestaltung, Infrastruktur etc.

 Infrastruktur: Wohnumfeld, Sitzgelegenheiten, Öffentliche Toiletten,
  Mobilität, Nahversorgung, Begegnung, Netzwerke, Engagement etc.

 Versorgungsstruktur: Beratung, Alltagshilfen, Gesundheitliche
  Hilfen, ambulante und stationäre Pflegeangebote, Betreuung bei Demenz
  etc.                                                                    35
Stadt
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Herzlichen Dank
für Ihr Interesse
und Ihre wichtige Unterstützung!

Thorsten Mehnert
Kuratorium Deutsche Altershilfe
Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V.    Telefon    0221 / 93 18 47-0
Regionalbüro Köln                 Fax        0221 / 93 18 47-6
Gürzenichstraße 25                E-Mail     info@kda.de
50667 Köln                        Internet   www.kda.de

                                                                     36
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