Gemeindebrief Ostern 2021 - Katholische Gemeinde St. Thomas Morus Rostock - Katholische Pfarrei Herz Jesu Rostock
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Zum Geleit Morgengebet Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen Leg ich meinen Tag in Deine Hand. Sei mein Heute, sei mein Morgen, Sei mein Gestern, das ich überwand. Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen, Bin aus Deinem Mosaik ein Stein. Wirst mich an die rechte Stelle legen, Deinen Händen bette ich mich ein. (Edith Stein; Foto: wm) Verzicht Seit einem Jahr leben wir mit einem Virus. Unser Leben ist eingeschränkt und langfristige Veränderungen sind nicht auszuschließen. Ostern 2020 war geprägt von Besuchsverboten, Schließung von Geschäften, Dienstleistungen, Kulturstätten und auch die Gotteshäuser mussten ihre Türen schließen. Gottesdienste waren nur über den Fern- sehapparat oder über Netzdienste möglich. Mit steigenden Temperaturen und sinkenden Infektionszahlen glaub- ten wir, das Virus sei besiegt bzw. unter Kontrolle. Das “normale“ Leben kehrte in abgeschwächter Form zurück. Reisen wurden wieder angeboten, man griff freudig zu. Geschäfte luden zum Einkaufsbummel, ja auch Thea- ter und andere Kulturstätten öffneten vorsichtig ihre Pforten und in einigen Gemeinden stimmten die Gläubigen ein Halleluja an. Ausgefallene Taufen, Hochzeiten, Geburtstagsfeiern wurden auf den Herbst verschoben. Dann kam der Herbst, mit kühleren Temperaturen und kleinen “Mit- bringseln“ aus dem Urlaub; Corona kehrte zurück. Erste Reaktionen von 2
Zum Geleit Verantwortlichen und auch von der Mehrzahl der Bevölkerung waren: „Es wird wohl nicht so schlimm werden“ – es wurde schlimmer. Weihnachten, das Fest aller Feste, war geprägt von Besuchs- abstinenz in den Familien, Gottesdienstfeiern mit Anmeldung. Wir waren glücklich, nach der Christmette draußen vor der Tür, mit Abstand, „Stille Nacht, Heilige Nacht…“ singen zu können. Vom traurigen und sehr stillen Jahreswechsel gar nicht zu sprechen. Was machte das Virus? Es mutierte, zeugte Abwandlungen, die noch schneller ihren Weg zu den Menschen fanden und finden. Der herbeigesehnte Impfstoff wurde sehr schnell entwickelt, getestet und zugelassen, steht leider noch nicht ausreichend zur Verfügung. Die Zahlen der Infektionen und der Verstorbenen an oder mit Corona steigen beängstigend an. Nun gehen wir wieder auf Ostern zu, die Lage ist weiterhin be- drückend. Der Verzicht ist zur Normalität geworden. Viele Menschen ha- ben ihre Arbeit verloren, kein Einkommen, schwierige Arbeitsbedingun- gen und Heimarbeit. Eingeschränkte Besuche, das Gemeindeleben ist fast zum Erliegen gekommen, man hat schon ein schlechtes Gewissen, nach der Messe, kurz vor der Tür, mit anderen Gottesdienstbesuchern zu verharren. Für mich ist es fast unerträglich, wenn gute Freunde, Bekannte oder Verwandte verstorben sind und auf dem letzten Weg eine Begleitung unmöglich wird. Ungeduldige fordern eine schnelle Rückkehr zu einem normalen Leben. Wird es nach der Pandemie überhaupt ein “normales“ Leben geben? Einige Wissen- schaftler prophezeien eine sogenannte pandemische Phase. Wer zwei Hände hat möge beten, damit dieses Szenarium nur eine Vermutung bleibt. Krisen entstehen oft aus Fehlern der Vergangenheit. Wir können daraus lernen, unser Leben in geordnete Bahnen zu lenken. Überfluss ist oft schädlich, aber an- haltender Verzicht ohne wirkliche Perspektive auch. Worauf wir nicht verzichten sollten, sei unser Gebet. Gertrud Düring (Foto: wm) 3
Berichte und Aktuelles Liebe Leserinnen und Leser, liebe Gemeinde, das Corona-Virus hat uns auch nach einem Jahr immer noch im Griff. Das zeigt sich an vielen Stellen auch an diesem Gemeidebrief, der beispiels- weise keinen Terminteil enthält. Da es von der letzten Heiligen Woche und dem Osterfest keine Bilder gibt, haben wir auf die Titelseite wie im letzen Jahr ein Foto von Ostern 2019 gedruckt. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr scheint es aber so, als ob wir in der Heiligen Woche und über Ostern Gottesdienst feiern können, wenn auch nach strengen Regeln. Das ist gegenüber der Zeit vor einem Jahr eine Verbesserung und so können wir den Gemeindebrief im nächsten Jahr hoffentlich mit einem Foto vom Osterfest 2021 eröffnen. Schauen wir mit Hoffnung in die Zukunft. Ihre Gemeindebrief-Redaktion Gedanken zum Fastentuch Mit Beginn der Fastenzeit hängt jedes Jahr im Altarraum der Kirche ein Fastentuch. Je nach Landschaft auch als Passionstuch, Palmtuch oder Schmachtlappen bezeichnet. Das Fastentuch ist aus dem jüdischen Tempelvorhang, im Zusammenhang mit dem Kreuzestod Jesu, hervorgegangen, im Neuen Testament mehrfach erwähnt, u.a. bei Markus (27,51). Ursprünglich verhüllte das Fastentuch die bildliche Darstellung, in der Regel das Kruzifix. Alle zwei Jahre veröffentlicht Misereor ein neues Fastentuch mit bildlichen Ausdrucksformen zur Passionszeit, vielfach von namhaften Künstlern geschaffen. Es ist oft spannend, den Inhalt für sich zu erschließen, welche Botschaft geht von ihr aus? Zumal nicht zeitgleich eine Lesehilfe zu Verfügung steht. Ich lasse zunächst das Gezeigte auf mich wirken und versuche eine persönliche Interpretation des Inhaltes. 4
Berichte und Aktuelles Dieses Jahr lag ich mit meiner Ansicht und Erklärung des Fasten- tuches 2021 weit daneben, obwohl vermutet werden konnte, dass die aktuelle Krisensituation Eingang findet. Ein Fastentuch, als Triptychon, das ein Röntgenbild eines gebrochenen Fußes zeigt, verlangte - jedenfalls von mir - sehr viel Fantasie. Die chilenische Künstlerin Lilian Moreno Sanchez, die dieses Fastentuch geschaffen hat, verarbeitet die aktuelle politische Situation ihrer Heimat und der Welt mit viel Symbolkraft zur Passion und zur Bibel. Die Worte aus einem Psalm “Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ – die Kraft des Wandels, die den Inhalt des Fastentuches 2021 wiedergeben, sind Botschaft und Hoffnung zugleich. Fastentücher eignen sich hervorragend zu meditieren, eigene Gedanken einzubringen und sich in den Verwirrungen des Bildes und der Welt zu finden und sie trösten oft über eine nichtssagende Predigt hinweg. Gertrud Düring (Foto: gd) 5
Berichte und Aktuelles Das neue Gesicht im Gemeindebüro St. Thomas Morus Guten Tag, mein Name ist Annett Welsch. Ich bin ver- heiratet und Mutter von zwei wunderbaren Söh- nen, 20 und 17 Jahre alt. Wir sind vor 5 Jahren aus Liebe zur Ostsee von unserer vogtländischen Heimat in den Norden gezogen und wohnen nun an der Stadtgrenze von Rostock in Roggentin. Seit Oktober 2020 arbeite ich für Sie als Gemeindesekretärin. Vor Ort stehe ich Ihnen immer montags und freitags im Büro in St. Thomas Morus zur Verfügung. Außerdem erreichen Sie mich täglich von Montag bis Freitag telefonisch unter 015117637456. Dies ist möglich, da ich dienstags und donnerstags in Bad Doberan und mittwochs in der Christuskirche arbeite. In meiner Freizeit liebe ich Spaziergänge gemeinsam mit meinem Mann und unserer Hündin Tibbera. Hier links sehen Sie, wie sie die Sonne in unserem Garten genießt. Seit 2014 ist unser Motto für Familienurlaube: „Der Weg ist das Ziel“. Das bedeutete für uns in den letzten Jahren immer die Anreise mit dem Auto. Was uns nicht davon abgehalten hat, Ziele wie Sizilien, Spanien oder auch Grie- chenland zu erreichen. Viele spannende Erlebnisse sind das Ergebnis . Ich freue mich auf die weitere gemeinsame Zeit mit Ihnen und bedanke mich für die vergangenen 6 Monate. Bleiben Sie gesund und seien Sie herzlichst gegrüßt! Ihre Annett Welsch (Fotos: aw) 6
Berichte und Aktuelles Senioren in Corona – Zeiten Liebe Seniorinnen und Senioren, die Veranstaltungen in unserer Gemeinde und Pfarrei können erst einmal bis Ostern nicht stattfinden. Wie es danach weitergeht, ist noch unsicher. Das hängt, wie bei fast allen Aktivitäten unseres Lebens zur Zeit, von den Infektionszahlen ab. Seit Anfang dieses Jahres gibt es in lockeren Abständen einen Seniorenrundbrief, der in den Kirchen ausliegt und für sich selbst oder andere mitgenommen werden kann. Wenn jemand diesen Rundbrief gerne per E-Mail bekommen möchte, möge er sich bitte bei mir melden: handy@herz-jesu-rostock.de Im ersten dieser Briefe wurde darauf hingewiesen, dass wir dabei sind, in unserer Pfarrei ein Telefonnetzwerk aufzubauen. Das soll keine Konkurrenz zur Telefonseelsorge, sondern ein Gesprächsangebot sein. Alle, die gerne einmal im Monat von einem Gemeindemitglied angerufen werden möchten, können sich bei mir (Magdalena Handy) oder bei Pastor Ralph Sobania melden und ihre Telefonnummer mitteilen. Kontaktdaten: Magdalena Handy: 0381/20746983 oder 015154012896 oder handy@herz-jesu-rostock.de Pastor Ralph Sobania: 01719107670 oder ralph.sobania@herz-jesu-rostock.de Falls im Sommer wieder Normalität eingekehrt ist, planen wir für Mittwoch, den 30. Juni 2021, den diesjährigen Seniorenausflug der Gemeinden Bad Doberan und St. Thomas Morus. Es geht, wie schon im letzten Jahr geplant, ins Bibelzentrum nach Barth. Den gesamten Ablauf für den 30.6. finden Sie hier auf einer Extraseite. Der Ausflug der Kolpingsenioren und der Christusgemeinde ist am Dienstag, dem 22. Juni 2021. Der Pfarrseniorentag soll am Mittwoch, dem 22. September 2021, stattfinden. Referent ist Dr. Stephan Handy. Nun wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes und frohes Osterfest und hoffe sehr, dass wir uns bald wieder miteinander treffen können. Magdalena Handy 7
Berichte und Aktuelles Weltgebetstag 2021 Der Weltgebetstag, der seit 130 Jahren existiert, ist die größte Basis- bewegung christlicher Frauen weltweit. Er setzt sich dafür ein, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. Er verbindet Frauen in mehr als 120 Ländern der Welt miteinander. Wer regelmäßig den Weltgebetstag mitgefeiert hat, musste sich in diesem Jahr umgewöhnen: Statt in großer Runde im Gemeindesaal fand die Andacht aufgrund der geltenden Covid-19-Regeln in der Kirche statt. Dadurch wurde nicht nur ein ungewohnter Beginn mit einem schönen, romantischen Orgelstück möglich (Orgel: Magdalena Handy), sondern die Andacht in der dunkler werdenden Kirche bekam dadurch auch eine besondere Atmosphäre. Die Andacht wurde diesmal von Frauen aus dem Inselstaat Vanuatu erarbeitet, die Vor- bereitung der An- dacht lag in den bewährten Händen von Frauen der beiden in der St. Thomas Morus Kirche beheimate- ten Gemeinden. Vanuatu liegt im Pazifik, 1500 km nordöstlich vom australischen Brisbane. Die Texte und Lieder der Andacht führten in die Welt der Bewohner Vanuatus ein, die Schwierigkeiten und wirtschaftlichen Probleme, die ein Inselstaat ohne Straßennetz mit sich bringt und in dem viele Siedlungen nur per Schiff erreicht werden können. Die in den letzten 8
Berichte und Aktuelles Jahren stärkeren und folgenschwereren Hurrikane werden dem Klima- wandel zugeschrieben. Natürlich lenkten die Frauen aus Vanuatu den Blick auf die manchmal sehr schwierige soziale und wirtschaftliche Situation von Mädchen und Frauen. Eindrucksvolle Beispiele zeigten, dass Mädchen und Frauen einerseits die Lasten in den Familien und auch in wesentlichen Bereichen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens tragen, andererseits als erste unter den schwierigen Bedingungen leiden. Es wurde aber auch berichtet, dass sich die Einwohner von Vanuatu regelmäßig in Befra- gungen als die glücklichsten Menschen der Welt be- schrieben. Sicher liegt das auch an der paradisischen Inselwelt, in der sie leben. Leider war es aufgrund der Pandemie-Regeln nicht möglich, wie sonst nach der Andacht zusammenzusitzen und einige Spezialitäten aus Vanuatu zu genießen. Den- noch waren die Besucherin- nen und Besucher der Andacht sich einig, dass auch in dieser Form das eigent- liche Ziel des Weltgebetstags, uns die Lebenswirklichkeit von Frauen eines Landes ins Bewusstsein und ans Herz zu bringen, auch unter diesen Umständen erreicht werden konnte. Die Kollekte für Frauen- und Mädchenprojekte in Vanuatu und anderen Ländern erbrachte in St. Thomas Morus an diesem Abend knapp 300 Euro. Christoph Perleth (Fotos: wgt) 9
Berichte und Aktuelles Das „Jahr des heiligen Josef“ Vor 150 Jahren hat der selige Papst Pius IX. den Hl. Josef zum besonderen Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche erhoben. Im Dezember 2020 hat Papst Franziskus mit dem Apostolischen Schreiben „Patris Corde“ zu diesem Jubiläum ein besonderes Josefs- jahr ausgerufen, vom 8. Dezember 2020 bis zum 8. Dezember 2021. Nicht nur das Jubiläum war allerdings der Anlass, sondern auch die Zeit, in der wir gerade leben. Während der Covid-19 Pandemie, so Papst Franziskus, können wir erleben, dass „unser Leben von gewöhnlichen Menschen - die gewöhnlich vergessen werden- gestaltet und erhalten wird, die weder in den Schlag- zeilen der Zeitungen und Zeitschriften, noch sonst im Rampenlicht der neuesten Show stehen, die aber heute zweifellos eine bedeutende Seite unserer Geschichte schreiben: Ärzte und Ärztinnen, Krankenschwestern und Krankenpfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal, Be- treuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte, ehrenamtlich Helfende, Priester, Ordensleute und viele, ja viele andere, die verstanden haben, dass niemand sich alleine rettet.“ Eben die, die handeln, wie der Hl. Josef, „dieser unauffällige Mann, dieser Mensch der täglichen, diskreten und verborgenen Gegenwart“. In diesem Sinne kann der Hl. Josef uns Vorbild sein in vielem, was uns im Alltag begegnet. Er ist aber auch Ansprechpartner für unsere Sorgen und Wünsche und ein starker Helfer in der Not. Die Hl. Teresa von Ávila schreibt, dass sie alle erbetenen Gnaden vom Hl. Josef erhalten hat und ermutigt deswegen uns, uns mit allem an den Hl. Josef zu wenden und ihn besonders zu verehren. 10
Berichte und Aktuelles Traditionell ist der Monat März dem Hl. Josef geweiht, am 19. März ist Gedenktag des Hl. Josef und am 1.Mai denken wir an Josef als Patron der Arbeiter. Drei Anregungen dazu: Der Heilige Vater selbst sagt im Apostolischen Schreiben, dass er jeden Tag ein kleines Gebet zum Hl. Josef spricht, das dem Heiligen Ver- trauen und Verehrung entgegenbringt, ihn aber auch ein wenig heraus- fordert: „Heiliger Josef, glorreicher Patriarch, der du das Unmögliche möglich machen kannst, komm mir in meiner Not und Bedrängnis zu Hilfe. Gewähre in den ernsten und schwierigen Anliegen, die ich dir an- vertraue, deinen Schutz, so dass alles ein glückliches Ende nimmt. Mein geliebter Vater, ich setze mein ganzes Vertrauen in dich. Niemand soll sagen können, er habe dich vergeblich angerufen, und da du bei Jesus und Maria alles erwirken kannst, lass mich erfahren, dass deine Güte ebenso groß ist wie deine Macht. Amen.“ Vielleicht passt dieses Gebet ja. Der Papst wünscht, dass sich alle Gläubigen „mit Gebeten und guten Taten engagieren“, um mit der Hilfe des Hl. Josef „Trost und Linderung von den schweren Plagen der Menschheit und Gesellschaft zu erhalten, die aktuell die Welt peinigen“, deswegen ist mit Gebeten in dieser Meinung im Josefsjahr die Gewährung des „Geschenks besonderer Ablässe“ verbunden, u.a. an den oben genannten Gedenktagen, sowie am 19. jeden Monats und jeden Mittwoch, denn der Mittwoch ist traditionell Tag des Hl. Josef. Ein vollständiger Ablass kann z.B. erreicht werden durch Empfang von Beichte und Kommunion und das Sprechen eines anerkannten Josefsgebetes als Teilnahme am Josefsjahr. Der Hl. Josef ist der Patron für einen guten Tod und ein mächtiger Fürsprecher für die Armen Seelen im Fegefeuer. Deswegen ist es eine große Hilfe, alle Gebete zum Hl. Josef auch in dieser Meinung zu sprechen. „Hl. Josef, Nährvater Jesu Christi und Bräutigam der jungfräu- lichen Gottesmutter Maria, bitte für uns und für die Sterbenden dieses Tages und bewirke auch für die Armen Seelen im Fegefeuer Linde- rung in ihrem Leid.“ Anne-Katrin Burke (Fotos: msp, ssp) 11
Berichte und Aktuelles Die Bewahrung der Schöpfung in die Tat umsetzen – ein Klimaschutzprojekt der Pfarrei Herz Jesu Rostock Auf den Dächern der Gebäude unserer Pfarrei haben wir Solaranlagen installieren lassen, um unseren Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten und diese in einem Projekt für die Kinder unserer Kindertagesstätten zu realisieren. Die An- lagen befin- den sich auf den Dächern der Kita St. Martin in Rostock und der Kita St. Thomas Mo- rus in Evers- hagen. Eben- so sind auf dem Dach der Kirche von St. Thomas Morus, dem Saaldach der Gemeinde sowie auf dem Verwaltungsgebäude der Christusgemeinde weitere Anlagen installiert. Zusammen haben diese Anlagen eine Leistung von fast 100 kWp, d.h. sie erzeugen in den nächsten 20-30 Jahren pro Jahr ca. 90 000 kWh Strom. Schön ist, dass dieser Strom gleich als Eigenverbrauch am Tage, wenn die Kinder in unserer Einrichtung sind, verbraucht und über- schüssiger Strom in Zwischenspeichern gespeichert wird, um für die Abend- und Nachtstunden zur Verfügung zu stehen. Wir wollen dadurch nicht nur regenerative, umweltfreundliche Energie erzeugen, sondern können damit unsere Umwelt um 53 Tonnen CO² pro Jahr entlasten, Energiekosten sparen und erhalten für den Strom 12
Berichte und Aktuelles aus der Überschusseinspeisung sogar noch eine garantierte Vergütung, die nächsten 20 Jahren lang. In den Kitas haben wir ein „Schöpfungsprojekt“ gestartet, um Kinder für den Erhalt der Schöpfung Gottes in Zusammenarbeit mit den Eltern zu sensibilisieren und unser Konsumverhalten zu überdenken. Auf einem öffentlichen Anzeigedisplay werden die Zusammenhänge zwischen Erzeugung, Verbrauch und Speicherung kindgerecht dargestellt. So können Kinder und Eltern bewusst miterleben, dass wir durch die Kraft der Sonne CO²-Emissionen vermeiden, bewusster mit Energie umgehen, zum Klimaschutz beitragen und Energiekosten einsparen können. Diese Investition wird durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung über das Landesförderinstitut MV gefördert, sodass wir mit einer Amortisationszeit von 7-8 Jahren rechnen müssen. Ein, so meinen wir, sehr überschaubarer Zeitraum. Dann sind unsere Kinder, die heute in den Kitas sind, in der Schule und können noch bewusster den Einfluss von uns Menschen auf Klima und Umwelt erfahren. Solche Projekte sind reale Investitionen in die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Wir hoffen, dass auch im Erzbistum solche Projekte beachtet werden und in anderen Gemeinden Nachahme-Aktionen ent- stehen, sodass Umweltschutz und Erhalt der Schöpfung nicht nur gut ge- meinte Aussagen sind, sondern auch praktisch und real umgesetzt werden. Henry Stefan (Fotos: fhs) 13
Gemeindeinfos Ablauf der Heiligen Woche und des Osterfests Die Pandemie macht es notwendig, manchen gewohnten Brauch und den Ablauf der Feiern in der Heiligen Woche und zum Osterfest in diesem Jahr in St. Thomas Morus abzuändern. Palmsonntag: Beim Betreten der Kirche kann sich jeder einen Palmzweig mitnehmen. Es wird keine Prozession geben, sondern die Gemeinde versammelt sich in der Kirche. Nach dem Einzug zum Altarraum segnet der Priester die Palmzweige und besprengt diese sowie die Gemeinde mit Weihwasser. Gründonnerstag: Die Fußwaschung im Gottesdienst entfällt und die Kom- munion kann nicht in beiderlei Gestalten erfolgen. Nach dem Gottesdienst kann keine Agape und keine Ölbergstunde in der gewohnten Form stattfinden. Stattdessen ist nach dem Gottesdienst in der Werktagskapelle Gelegenheit zu einer kurzen stillen Anbetung des Allerheiligsten im Speisekelch. Karfreitag: In welcher Form die Kreuzverehrung stattfinden kann oder ob Blumen oder kleine, selbstgebastelte Holzkreuze mitgebracht werden können, war bis Drucklegung nicht geklärt. Bitte achten Sie auf die Vermeldungen am Palmsonntag bzw. den Wochenblick. Osternacht: Wichtig: Für den Gottesdienst in der Osternacht ist Anmeldung zwingend erforderlich, entweder im Gemeindebüro oder über die Homepage der Pfarrei www.herz-jesu.rostock.de. Die Gemeinde versammelt sich in der Kirche. Priester und Mini- stranten beginnen am Osterfeuer. Die Ministranten bringen beim Einzug das Licht zu den Bänken, von wo es weitergegeben wird. Das Osterwasser- trinken muss in diesem Jahr entfallen. Ostersonntag: Achtung: der Gottesdienst beginnt bereits um 9.00 Uhr! Der Ablauf folgt dem Muster, nach dem Gottesdienste in Pandemiezeiten sonst auch gestaltet werden. Ostermontag: Ablauf wie bei Sonntagsgottesdiensten sonst auch. 14
Gemeindeinfos 2021 15
Gemeindeinfos Seniorenausflug der Gemeinden Bad Doberan und St. Thomas Morus Rostock am 30. Juni 2021 zum Bibelzentrum Barth und zur Ostseemühle Langenhanshagen Abfahrtszeiten des Busses (Busunternehmen Schubert-Reisen Tessin): 08.15 Uhr ZOB Bad Doberan 08.45 Uhr Warnemünde Werft 08.50 Uhr Lichtenhagen Hammer 09.55 Uhr Lütten Klein Zentrum 09.00 Uhr Evershagen Ospa Tagesablauf: 10.30 Uhr Begrüßung in Barth und Einführung in der Kapelle, anschl. geführter Ausstellungsrundgang 11.45 Uhr gemeinsames Mittagessen im großen Saal. Zur Auswahl: 1. Paniertes Putenschnitzel mit Gemüse und Salzkartoffeln 2. Wildlachsfilet auf Blattspinat und Salzkartoffeln Ein Getränk ist mit inbegriffen. Die Auswahl des Essens muss schon bei der Anmeldung angegeben werden. 12.30 Uhr Bibel- und Rosengartenführung 13.45 Uhr Verabschiedung – Abfahrt zur Ostseemühle Langenhanshagen Besuch der Ostseemühle mit Hofladen, anschl. Kaffeetrinken Ankunft in Bad Doberan: gegen 17.45 Uhr Kosten: 46,- Euro pro Person Anmeldungen: ab dem 6. April in den Gemeindebüros Bad Doberan und St. Thomas Morus zu den angegebenen Öffnungszeiten. Geben Sie bitte bei der Anmeldung unbedingt auch Ihren Essenswunsch an! Anmeldeschluss: 25. Mai 2021 Falls die Fahrt nicht stattfinden kann, bekommen Sie selbstverständlich Ihren Teilnehmerbetrag zurückerstattet. Mindestteilnehmerzahl: 30 Personen 16
Gemeindeinfos Aller guten Dinge sind drei - nee, vier! Orgelkonzert mit Prof. Dr. František Vaníček Bereits zum vierten Mal wird, wenn die Pandemie-Lage es zulässt, Prof. Dr. František Vaníček von der Universität Hradec Králové (Königsgrätz) in unserer St. Thomas Morus Kirche am 15.7.21, um 19 Uhr, ein Orgelkonzert geben. Unter dem Motto „Orgel-Faszination“ stehen Werke aus fünf Jahr- hunderten auf dem Programm: Die Spanne reicht vom Renaissance-Komponisten Hans Leo Hassler (1564-1612) über Johann Sebastian Bach (1685-1750), Cesar Franck (1822- 1890) und Siegfried Karg-Elert (1877-1933) bis zu Jiří Strejc (1932-2010). Wenn die Corona-Regeln es ermöglichen, haben die Konzertbesucher und -besucherinnen nach dem Konzert die Gelegenheit, bei einem Glas Saft oder Wein mit Prof. Dr. František Vaníček ins Gespräch zu kommen. Dazu sind alle herzlich eingeladen! Christoph Perleth (Foto: fv) 17
Berichte und Aktuelles Gemeindeversammlung zum Thema Ökumene Am 25.10.2020 fand für die St. Thomas Morus Gemeinde eine Gemeinde- versammlung zum Thema Ökumene statt. Trotz der Einschränkungen durch Corona und des Termins zur Mittagsessenszeit war die Ver- sammlung recht gut besucht. Nach einer kurzen Einführung von Frau Perleth in das Thema wurden anhand der Fragen 1. Welche Ideen/Vorschläge haben Sie, wie wir in unserer Gemeinde Ökumene leben? 2. Welche Ideen/Vorschläge haben Sie zu dem Gedanken einer gemeinsamen Gründonnerstags-Agape? die Anwesenden um (schriftliche) Beiträge gebeten. Diese wurden gesammelt, an der Flipchard sortiert und besprochen. Insgesamt zeigte sich, dass von den anwesenden Gemeindemit- gliedern Ökumene positiv bewertet wird. Bestehendes soll weitergeführt und ausgebaut werden. Aber es gab auch Vorbehalte gegenüber Ökumene, soweit es theologisch/liturgische Unterschiede betrifft bzw. nicht geklärt ist, wieweit und worin diese bestehen. Dies zeigte sich vor allem beim Thema gemeinsame Agape. Als Ergebnis kann zusammengefasst werden, dass man Gelegenheiten wahrnehmen und schaffen soll, sich persönlich besser kennenzulernen, z.B. durch gegenseitige Einladungen zu den gemeindlichen Sommerfesten oder durch Familiennachmittage, durch bessere Information über Veran- staltungen, durch gemeinsame Gremienarbeit. Vieles war und ist aber wegen der Corona-Pandemie leider erst einmal nicht möglich. Birgit Perleth (Fotos: cp) 18
Berichte und Aktuelles 20 Jahre Charta Oecumenica Die Charta Oecumenica ist ein Text, den alle Kirchen Europas gemeinsam erarbeitet haben. Am 22. April 2001 wurde sie von den Präsidenten der ökumenischen Konferenz Europäischer Kirchen und dem katholischen Rat der Europäischen Bischofskonferenzen unterzeichnet. Die Charta Oecumenica führt ökumenische Grundüberzeugungen an und leitet daraus 12 ökumenische Selbstverpflichtungen der Kirchen ab: (1) Gemeinsam zur Einheit im Glauben berufen. Hier geht es um die ge- genseitige Anerkennung der Taufe und die eucharistische Gemeinschaft. (2) Gemeinsam das Evangelium verkündigen. (3) Aufeinander zugehen. Die unterschiedlichen christlichen Traditionen sollen wertgeschätzt und aus ihnen gelernt, Vorurteile abgebaut werden. (4) Gemeinsam handeln, etwa in ökumenischen Gremien. (5) Miteinander beten. (6) Dialoge fortsetzen. (7) Europa mitgestalten. Christlicher Glaube und Nächstenliebe sollen Hoffnung verbreiten und Moral, Ethik, Bildung, Kultur, Politik und Wirtschaft positiv durchdringen. Religion und Kirche dürfen nicht für nationalistische Zwecke missbraucht werden. (8) Völker und Kulturen versöhnen. Das meint auch, dass die Kluft zwi- schen Arm und Reich überwunden und Flüchtlinge, Asylsuchende und Migranten in Europa menschenwürdig aufgenommen werden sollen. (9) Die Schöpfung bewahren. (10) Gemeinschaft mit dem Judentum vertiefen. (11) Beziehungen zum Islam pflegen. (12) Begegnung mit anderen Religionen und Weltanschauungen. Reli- gions- und Gewissensfreiheit von Menschen und Gemeinschaften soll im Rahmen des geltenden Rechtes anerkannt werden. Diese im Geist von Toleranz, Offenheit und Versöhnung verfassten Grundsätze machen Mut für die Bewältigung von Differenzen und Konflikten aus einer Haltung heraus, die von dem Bemühen um Ver- ständigung und von gegenseitigem Respekt und Achtung gekenn- 19
Berichte und Aktuelles zeichnet ist. Das ist in einer Welt, die immer stärker von der Gefahr der Spaltung, der Ausgrenzung und der Machtdemonstration bedroht ist, ein wesentlicher Auftrag für die Kirchen und für jeden Einzelnen. Weiterlesen und Quellen: Wikipedia-Artikel „Charta Oecumenica“; Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen: www.oekumene-ack.de. Birgit Perleth Oster- und Norouz-Bräuche Wenn dieser Gemeindebrief erscheint, wird im Iran von vielen Familien das altpersische (vorislamische) Norouz- oder Neujahrsfest gefeiert. Das Fest wird immer zur Tag- und Nachtgleiche gefeiert und hat für Iraner als Familienfest dieselbe Bedeutung, die das Weihnachtsfest für Deutsche hat. Auch wer im Ausland lebt, möchte zu Norouz bei seiner Familie sein. Überraschenderweise gibt es Norouz-Traditionen, die in Deutschland vom Osterfest her bekannt sind. So werden wenige Tage vor dem Fest Feuer entzündet. Wenn man darüber springt, soll das neue Jahr gut werden. Wichtig sind auch bemalte Eier, die zu Norouz auf den Tisch gehören und Fruchtbarkeit symbolisieren. Auf einen typischen Norouz-Tisch gehören vor allem aber die „Haft Sin“, die „sieben S“: Das sind Dinge, die in der persischen Sprache mit „S“ beginnen und die jeweils eine besondere Bedeutung haben: Grüne Spros- sen (Munterkeit), Weizenmalz (Segen), Knoblauch (Schutz), Mehlbeeren (Lebenskeim), Essig (Geduld und Fröhlichkeit), Sumach-Gewürz (Ge- schmack des Lebens), Apfel (Schön- heit, Gesundheit). Neben diese „sie- ben S“ gibt man weitere symboli- sche Dinge und natürlich auch et- was zum Knabbern auf den Tisch. Christoph Perleth, Mercedeh Norouzi & Niloufar Rahimi (Foto: chp) 20
Berichte und Aktuelles Edith Stein - 130. Geburtstag einer Frau mit vielen Facetten Edith Stein wurde am 12. Oktober 1891 in Breslau als jüngstes von 11 Kindern einer jüdisch-orthodoxen Familie geboren. Der Vater starb, als Edith etwa ein Jahr alt war. Die Mutter führte den Holzhandel des Vaters weiter und ermöglichte ihren Kindern eine solide Ausbildung. In ihrer Jugend distanzierte sich Edith vom jüdischen Glauben und sah sich selbst als Atheistin. Nach dem Abitur beginnt die junge Frau 1911 in Breslau ein Lehramts-Studium, begeistert sich jedoch verstärkt für die Philosophie. Fasziniert vom Ansatz Edmund Husserls setzt sie ihr Studium in Göttingen direkt bei Husserl fort. Er wird ihr prägender Lehrer in Philosophie und betreut ihre Doktorarbeit. Später begleitet sie ihn als Assistentin an die Universität Freiburg. Aber trotz ausgezeichneter Doktorarbeit wird ihr als Frau eine weitere wissenschaftliche Qualifikation nicht gestattet. Als dies später möglich wird, wird sie als Jüdin ausgeschlossen. Einen entscheidenden Wende- punkt im Leben von Edith Stein brachte die Lektüre der Autobiographie der Hl. Teresa von Ávila. Eine intensive innere Auseinandersetzung ließ Edith zum Katholizismus konvertieren, 1922 ließ sie sich taufen. 1923 nahm sie eine Stelle als Lehrerin an den Schulen der Dominikanerinnen in Speyer an. 1932 wechselte sie zum Deutschen Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster, einer katholischen Einrich- tung. Edith Stein hielt Vorträge zur Frauenfrage und zu Themen der neueren Mädchenbildung. Die nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 erzeugte Pogromstimmung gegen die Juden veranlasste Edith Stein zu 21
Berichte und Aktuelles einem Brief an den damaligen Papst Pius XI., in dem sie ihn bat, öffentlich gegen die Judenverfolgung zu protestieren: „… Seit Wochen warten und hoffen nicht nur die Juden, sondern Tausende treuer Katholiken in Deutschland – und ich denke, in der ganzen Welt – darauf, daß die Kirche Christi Ihre Stimme erhebe, um diesem Mißbrauch des Namens Christi Einhalt zu tun.“ Die Hoffnungen Edith Steins auf eine öffentliche Stellungnahme seitens des Vatikans wurden enttäuscht. Nur wenige Tage zuvor hatten die Verhandlungen über das Reichskonkordat begonnen. Auf Druck des Naziregimes gab Edith Stein im April 1933 ihre Stelle in Münster auf, da sie als gebürtige Jüdin befürchtete, dass das Institut durch ihre weitere Anstellung Schaden nehmen könnte. Am 14. Oktober 1933 trat sie als Novizin in den Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen in Köln ein. Dieser Orden geht auf Teresa von Ávila zurück. Ediths Ordensname war Teresia Bene- dicta vom Kreuz. Wohl durch eine Indiskretion der Priorin wurde die jüdische Herkunft Edith Steins im April 1938 in Köln amtlich bekannt. Nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 entschloss sie sich zum Umzug in ein Kloster außerhalb Deutschlands und siedelte schließlich in den Karmel im niederländischen Echt über. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande versuchte Edith Stein die Ausreise in die Schweiz, was aber nicht mehr rechtzeitig gelang. Am 02. August wurde sie von der Gestapo verhaftet und deportiert. Am 09. August 1942 wurde sie im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet. Edith Steins Selig- und Heiligsprechung wurde u.a. durch den Verein Katholischer Lehrerinnen vorangebracht. Katholischen Frauen im Beruf lag in besonderer Weise daran, dass eine wissenschaftlich gebildete und berufstätige Frau in den Heiligenkalender der katholischen Kirche aufgenommen wurde. Papst Johannes Paul II sprach sie am 01. Mai 1987 selig, am 11. Oktober 1998 heilig. 1999 wurde Edith Stein zusammen mit Birgitta von Schweden und Caterina von Siena zur Mitpatronin Europas erklärt. Die Heiligsprechung steht auch für eine katholisch-jüdische 22
Berichte und Aktuelles Annäherung: Edith Stein ist die erste Jüdin in der neueren Kirchen- geschichte, die heiliggesprochen wurde. Als "neue" Heilige soll sie auch Vorbild geben für den Glauben in einer modernen Gesellschaft. Ihr römisch-katholischer und evangelischer Gedenktag ist der 09. August. Widerstand gegen das Naziregime. Edith Stein leistete unter dem Naziregime aktiven Widerstand. Sie kämpfte für die Rechte von Frauen und Juden in Form von öffentlichen Protesten. Brückenbauerin zwischen Christen und Juden. Edith Stein blieb zeit- lebens ihren jüdischen Mitbürgern und Leidensgenossen verbunden. Am Ölberg bei Christus in seiner Todesangst ausharren und solidarisch mit ihrem verfolgten Volk sein - das wurde für sie zu einer unauflösbaren Einheit. Außerdem versuchte sie in ihren Werken eine Brücke zwischen der geistigen Tradition des christlichen Abendlandes und den philosophischen Neuaufbrüchen ihrer Zeit zu schlagen. Frauenrechtlerin: Edith Stein setzte sich für die Gleichstellung von Mann und Frau ein, konnte sich selbst katholische Priesterinnen vorstel- len: "Dogmatisch scheint mir nichts im Wege zu stehen, was es der Kirche verbieten könnte, eine solche bislang unerhörte Neuerung durchzuführen." 1919 setzte sie sich erfolgreich für das Wahlrecht der Frauen in Deutschland ein und dafür, dass jede Frau einen Beruf erlernen solle. Edith Stein ging es dabei um die Begabung jedes Einzelnen, denn sie trennte in ihrem Denken nicht nach dem Geschlecht. Christus, sagte sie, habe beide Geschlechter berufen, Mann und Frau, ihm auf vielfältige Weise zu dienen. Philosophin: Für Edith Stein kristallisierte sich die Frage nach dem tiefsten Grund der Wirklichkeit heraus. Der Mensch sei nicht nur auf einzelne Wahrheiten aus, sondern "...Er will Ihn selbst, der die Wahrheit ist, den ganzen Gott, und ergreift ihn, ohne zu sehen." Im Gebet tief verbunden mit Jesus Christus: Die von Edith Stein verfassten Gebete zeugen von einem tiefen Vertrauen in Gott. Ein Beispiel finden Sie im Gotteslob unter der Nummer 439. Wir haben diesen Gemeindebrief mit zwei weiteren Gedichten von Edith Stein gerahmt. Birgit Perleth (Fotos: ww) 23
Berichte und Aktuelles Wie geht es mit unserer Kirche nach Corona weiter? Unsere Gegenwart ist mit vielen Unsicherheiten behaftet. So ist sogar die Formulierung „nach Corona“ fragwürdig, denn sie setzt voraus, dass es ein “danach“ überhaupt geben wird. Vielleicht wird es ein „mit Corona“ sein. Wir dürfen zurzeit in unseren Kirchen Gottesdienste feiern, dafür bin ich dankbar. Die Abstands- und Hygieneregeln schränken allerdings die Anzahl der Teilnehmer ein. Dennoch stelle ich fest (allerdings gilt das nur in der von mit bevorzugt besuchten Messe), dass oft nicht alle benutz- baren Plätze besetzt sind. Viele Gläubige sind aus unterschiedlichen Gründen verunsichert und ängstlich. Sie verzichten auf einen Gottes- dienstbesuch in der Kirche und freuen sich auf das Angebot in den visuellen Medien. Freunde von mir sind dabei auch sehr angetan von der, wie sie sagen, „Qualität der Predigten“. Ich frage mich nun, wie es sein wird, wenn Kirchen wieder unein- geschränkt besucht werden können. Kommen alle, die sich an die Fern- sehgottesdienste gewöhnt haben, wieder in unsere Kirchen zurück? Schließlich erleben wir uns nur dort als Gemeinschaft der Gläubigen – oder ist diese nicht so wichtig? Gegenwärtig werden in unserem Erzbistum, so auch in unserer Pfarrei, Untersuchungen angestellt, welche Gebäude benötigt werden und auf welche, auch vor dem Hintergrund der Kosten, verzichtet werden kann. Wie kann man diese Frage beantworten, wenn man nicht weiß, wie der Gottesdienstbesuch nach oder mit Corona aussehen wird? Brauchen wir noch alle Kirchen und Kapellen, wenn die Gläubigen sie nicht füllen? Vielleicht klingen diese Überlegungen für viele zu pessimistisch, andererseits sollen sie aber auch ein Weckruf sein. Ich schreibe diese Zeilen am Sonntag Laetare, wo Freude angesagt ist. Da wäre es doch wohl besser, mit Gottvertrauen und Hoffnung optimistisch in die Zukunft zu blicken. Und so sei jeder von uns daran erinnert, dass er mit seinen persönlichen Einstellungen und Handlungen dazu beitragen kann, die 24
Berichte und Aktuelles Zukunft unserer Kirche zu gestalten. Ich hoffe, dass es uns gelingt, mit gläubigem Vertrauen diese Zeit der vielen Unsicherheiten überwinden. Michael Berger Unserer Kita St. Thomas Morus informiert Die Kindertagesstätte St. Thomas Morus ist ein Ort für insgesamt 62 Kinder, in dem sie Geborgenheit er- fahren und auf ihrem ganz indivi- duellen Weg liebevoll begleitet werden. Die christliche Grund- haltung, die Offenheit und der individuelle Blick auf jedes Kind sind Grundvoraussetzung jeder pädagogischen Fachkraft dieser Einrichtung. Im Zentrum steht der Gedanke, dass Kinder selbst bestimmt und auf eigenen Wegen ihre Umwelt erschließen. Unser pädagogisches Konzept basiert u.a. auf der Pädagogik von Maria Montessori. Für die gruppen- übergreifende, situationsorientierte Arbeit stehen den Kindern Funktions- räume für unterschiedliche Tätigkeiten zur Verfügung. Angebot für Eltern: Kita-Plätze Wir freuen uns über Ihre Anmeldung! Wenn Sie interessiert sind, melden Sie sich bitte bei Frau Helena Hinrichsen (Kontaktdaten siehe unten). Stellenangebot: Die katholische Pfarrei Herz Jesu sucht in der nächsten Zeit einen Erzieher (m/w/d) in Teilzeit (32 Wochenstunden) für ihre Kindertagesstätte St. Thomas Morus in Rostock-Evershagen, gerne auch Berufseinsteiger/ innen. In unserer Kita am Rande des Stadtteils Rostock-Evershagen mit einem großzügigen grünen Gelände werden 62 Kinder in einem offenen Kinderhaus von einem engagierten pädagogischen Team betreut. Wir würden uns freuen, wenn Sie dieses Team mit Ihrem Engagement, Ihren Fähigkeiten, Fertigkeiten und Ihrer positiven Zugewandtheit zu allen 25
Berichte und Aktuelles Menschen unserer Einrichtung bereichern würden. Damit können Sie uns begeistern: eine abgeschlossene Berufsausbildung die Identifikation mit den Werten und Zielen des christlichen Glaubens fachliche Kompetenz und Engagement Herzlichkeit, Geduld und Einfühlungsvermögen im Umgang mit den uns anvertrauten Kindern und ihren Familien aktive Mitarbeit in der Umsetzung und Weiterentwicklung des beste- henden Konzeptes und kollegiale gruppenübergreifende Teamarbeit. Wir bieten Ihnen: • fachliche Anleitung und regelmäßige Fort- und Weiterbildungen • Vergütung nach Dienstvertragsordnung des Erzbistums Hamburg (DVO) Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, melden Sie sich bitte bei Frau Helena Hinrichsen. Kontakt: Frau Helena Hinrichsen: Kath. Kita St. Thomas Morus (Thomas-Morus-Straße 4a 18106 Rostock) Telefon 0381 7954575 E-Mail: leitung-kita-st.thomas-morus@herz-jesu-rostock.de Ein Brief an Kinder und Eltern Liebe Kinder, liebe Eltern, In einem unregelmäßigen Rhythmus (meist alle 2-3 Wochen) verschickt unser Pastoralteam eine E-Mail an Interessierte. In dieser Mail sind Angebote enthalten, um zu Hause den Glauben zu feiern. Das können Ausmalbilder und Texte, Bastelanleitungen oder Videos sein. Manchmal an anstehende Feste und Feiertage geknüpft, manchmal auch völlig davon losgelöst. Viele haben auch das Angebot ins Herz geschlossen, in dem aus dem Buch „Das Stinktier kann doch nichts dafür“, aus dem Brunnen-Verlag, vorgelesen wird. 26
Kinder und Jugendecke/Zum Geleit Sollten Sie dieses Angebot auch erhalten wollen, melden Sie sich bitte mit Ihrer E-Mail-Adresse bei Frau Welsch im Gemeindebüro St. Thomas Morus: gemeindebuero.hro-tm@herz-jesu-rostock.de Frau Welsch würde Sie dann in den Verteiler mit aufnehmen. Ihre Mailadresse wird natürlich ausschließlich für den Versand dieses Angebotes genutzt und nicht weitergegeben. Liebe Grüße aus dem Pastoralteam der Pfarrei Herz Jesu Jan-Niklas Cappallo Abendgebet Und wenn die Nacht kommt und der Rückblick zeigt, dass alles Stückwerk war und vieles ungetan geblieben ist, wenn so manches tiefe Beschämung und Reue weckt: dann alles nehmen, wie es ist, in Gottes Hände legen und ihm überlassen. So wird man in ihm ruhen können, wirklich ruhen und den neuen Tag wie ein neues Leben beginnen. (Edith Stein; Foto: wm) 27
Die letzte Seite Impressum und Bildnachweise Herausgeber/Redaktion: Anne-Kathrin Burke, Gertrud Düring, Birgit Perleth, Christoph Perleth. V.i.S.d.P.: Christoph Perleth Kontakt… …über das Gemeindebüro der St. Thomas Morus Gemeinde (s.u.). (Einreichen von Texten, Artikel, Nächste Redaktionssitzung sowie Redaktionsschluss: Wird noch Ideen, Anregungen und Kritik): bekannt gegeben (bitte Vermeldungen beachten). Die Redaktion behält sich Kürzungen und Korrekturen der Beiträge vor. Irrtümer vorbehalten. Druck: Pfarrbüro Herz Jesu Rostock, Häktweg 4–6, 18057 Rostock Bild-/Textnachweise: aw: © Annett Welsch ktm: Kita St. Thomas Morus chp: © Christoph Perleth ssp: S. Sutulo auf Pixabay fhs: © Familie Henry Stefan wgt: weltgebetstag.de fv: © František Vaníček wm: © Werner Murawski gd: © Gertrud Düring ww: Wikipedia/Wikimedia msp: M. Schofer auf Pixabay (public domain) Wichtige Kontakte und Adressen Pfarrei Herz Jesu Rostock Pfarrer Dietmar Wellenbrock (Kontakt über Pfarrbüro) Pfarrbüro Herz-Jesu Häktweg 4–6, 18057 Rostock Telefon: 0381 242340, Fax: 0381 2423428 Öffnungszeiten Pfarrbüro: Mo 9-12 Uhr; Di 9-12 Uhr, 15-17 Uhr; Do 14-16 Uhr; Fr 9-12 Uhr E-Mail: gemeindebuero.hro-ck@herz-jesu-rostock.de, Web: www.herz-jesu-rostock.de Kath. St. Thomas Morus Thomas-Morus-Str. 4, 18106 Rostock Gemeinde (Gemeindebüro) Telefon: 0381 716010, Fax: 0381 7990767 Öffnungszeiten: Mo 13:30-16:30 Uhr; Fr 8:30-11:30 Uhr E-Mail: gemeindebuero.hro-tm@herz-jesu-rostock.de Web: www.herz-jesu-rostock.de/PaR_Rostock/Rostock/Evershagen/ Bankverbindung: Katholische Pfarrei Herz Jesu IBAN DE22 4006 0265 0034 0240 00 Mitarbeiterin im Gemeindebüro: Annett Welsch Gemeindeteam: Maria Nowatschin, Stefan Paulaeck, Birgit Perleth, Annett Westendorf, Claudia Westendorf Themenverantwortliche: Annett Westendorf (Sakramentenvorbereitung), Claudia Westen- dorf (Kinder- und Jugend), Bibiana Drews (Senioren), Christoph Perleth (Öffentlichkeitsarbeit), Birgit Perleth (Ökumene), Stefan Paulaeck (Caritative Aufgaben) Hausmeister: Jens Hebestreit Seniorenseelsorge in der Magdalena Handy, Tel. 0381 20746983 oder 0151 54012896 Pfarrei Herz Jesu Email: handy@herz-jesu-rostock.de Krankenhausseelsorge in Pfarrer Michael Sobania Rostock: Universitätsklinik, Tel.: 0381 494-7398 Klinikum Südstadt, Tel.: 0381 4401-2604 Telefon-Seelsorge: 0800 11 10 111 Es ist sinnlos, dem Schicksal zu grollen; denn es nimmt keine Klagen an. Marc Aurel 28
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