GEMEINDEBRIEF solidAHRität - Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Oberwinter

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GEMEINDEBRIEF solidAHRität - Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Oberwinter
Gemeindebrief
Ausgabe 3   September – November 2021

  solidAHRität
                                                   Foto: Lotz

                             Evangelische
                             Kirchengemeinde
                             Oberwinter
                       Termine der Jugend      1
GEMEINDEBRIEF solidAHRität - Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Oberwinter
Inhalt

             Andacht: Auf einmal ist alles anders                            04
             Das Hochwasser und das Gemeindehaus                             06
             Kirche als Notzentrum                                           11
             Netzwerk der Hilfe – Koordination oder Chaos?                   12
             Auswirkungen der Flutkatastrophe auf Kinder und Jugendliche     14
             Endlich Mut zum konsequenten Klimaschutz                        18
             Aktuelles aus den Büchereien in Oberwinter und Remagen          20
             Vorstellung Pfarrer Lange                                       23
             Gottesdienstplan                                                24
             Zum musikalischen Gottesdienst am 4. Juli 2021                  26
             Oberwinter – Das neue Gemeindezentrum wird eingeweiht!          28
             Gemeindeversammlung am Reformationstag                          29
             Gemeindesekretärin Oberwinter                                   30
             1700 Jahre Judentum in Deutschland                              31
             Alles neu. Fast jedenfalls ...                                  32
             Konfis backen Brot                                              34
             Freud und Leid                                                  35
             Gruppen & Kreise                                                36
             Adressen                                                        42
             Impressum & Redaktionsschluss                                   47

2   Inhalt                                                          Inhalt        3
GEMEINDEBRIEF solidAHRität - Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Oberwinter
Inhalt

             Andacht: Auf einmal ist alles anders                            04
             Das Hochwasser und das Gemeindehaus                             06
             Kirche als Notzentrum                                           11
             Netzwerk der Hilfe – Koordination oder Chaos?                   12
             Auswirkungen der Flutkatastrophe auf Kinder und Jugendliche     14
             Endlich Mut zum konsequenten Klimaschutz                        18
             Aktuelles aus den Büchereien in Oberwinter und Remagen          20
             Vorstellung Pfarrer Lange                                       23
             Gottesdienstplan                                                24
             Zum musikalischen Gottesdienst am 4. Juli 2021                  26
             Oberwinter – Das neue Gemeindezentrum wird eingeweiht!          28
             Gemeindeversammlung am Reformationstag                          29
             Gemeindesekretärin Oberwinter                                   30
             1700 Jahre Judentum in Deutschland                              31
             Alles neu. Fast jedenfalls ...                                  32
             Konfis backen Brot                                              34
             Freud und Leid                                                  35
             Gruppen & Kreise                                                36
             Adressen                                                        42
             Impressum & Redaktionsschluss                                   47

2   Inhalt                                                          Inhalt        3
GEMEINDEBRIEF solidAHRität - Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Oberwinter
Andacht: Auf einmal ist alles anders                                                Als ob sich mein Herz und               Wieviel gegenseitige Unter-
                                                                                    Verstand dagegen sträubten,             stützung und Hilfe seit der Flut
Seit der Ahrflut scheint hier in Sinzig   So viele dramatische Geschichten.         anzuerkennen, was da wirk-              gewachsen ist. Und mit wieviel
eine andere Zeitrechnung ange-            So viel Not, Trauer und Abschied.         lich passiert ist und die ganze         Dankbarkeit die Betroffenen davon
brochen zu sein. So kommt es mir          So viele Schicksale. So viel Naturge-     Tragweite des Geschehenen               erzählen und sagen: „Das vergesse
zumindest vor. Von einem Tag auf          walt. Ja, es ist unfassbar, selbst wenn   zu begreifen.                           ich nicht, und vielleicht kann ich
den anderen ist über unsere Stadt         man die Bilder tagtäglich direkt vor                                              irgendwann auch wieder geben.“
und Region etwas hereingebrochen,         Augen hat.                                Anzuerkennen, dass da etwas
was sich niemand von uns hätte                                                      passiert ist, was sich nicht wieder     Ich habe oft nach Gott gefragt in
ausmalen können. Und obwohl               „Unfassbar“ – dieses Wort höre            ungeschehen machen lässt, sondern       den vergangenen Wochen. Und
die furchtbare Nacht der Flut nun         ich in den letzten Wochen immer           unser Leben für immer verändert.        wenn ich ihn in diesen Tagen suche,
schon mehrere Wochen zurückliegt,         wieder in meinen Gesprächen mit                                                   dann entdecke ich ihn genau dort:
scheint es immer noch unfassbar,          den Menschen hier in Sinzig. Und          Aber ich ahne, dass es so sein wird.
welches Ausmaß an Zerstörung und          es beschreibt eigentlich genau,           Das Flussbett, das sich die Ahr an      Dort, wo Menschen trotz allem
Leid die Ahr – dieses kleine Flüss-       wie es auch mir geht.                     vielen Stellen neu ausgewaschen hat,    noch Hoffnung haben. Wo sie sich
chen – mit sich bringen konnte. Von                                                 zeugt von dieser bleibenden Verän-      gegenseitig Kraft geben und die
einem auf den anderen Tag haben so        Erst nach und nach, Stückchen für         derung.                                 eine einspringt, wenn die Kraft des
viele Menschen ihr Zuhause, ihr Hab       Stückchen, realisiere ich in diesen                                               anderen nicht mehr ausreicht. Dort,
und Gut, ihr eigenes Leben oder das       Tagen und Wochen das Ausmaß               Und wenn irgendwann bei uns die         wo Menschen auch nach Wochen
eines lieben Menschen verloren.           dieser Katastrophe.                       äußerlichen Spuren der Verwüstung       noch bei anderen mithelfen. Dort,
                                                                                    beseitigt sind und Vieles wieder        wo gemeinsam Lösungen gesucht
                                                                                    aufgebaut ist, so denke ich, werden     und gefunden werden. Dort, wo
                                                                                    die Spuren dieser Flut trotzdem für     Menschen miteinander weinen und
                                                                                    immer in uns bleiben. Auf die ein       trauern, sich zuhören und in den
                                                                                    oder andere Weise. Dieser Gedanke       Arm nehmen.
                                                                                    macht mir das Herz schwer.
                                                                                                                         Und ich hoffe und bete, dass uns
                                                                                    Wären da nicht die vielen Gespräche auch diese Erfahrungen für immer
                                                                                    mit Menschen, die von der Flut un-   verändern werden. Dieser Gedanke
                                                                                    mittelbar betroffen waren oder sind. macht mir das Herz etwas leichter.

                                                                                    Mich berührt in diesen Gesprächen       Und so wünsche ich uns allen viel
                                                                                    so sehr, wieviel Mut und Hoffnung       Kraft und Hoffnung in dieser Zeit!
                                                                                    so viele Menschen trotz ihrer furcht-
                                                                                    baren Situation immer noch aufbrin-      Ihre Pfarrerin Johanna Kuhn
                                                                                    gen. Wieviel Willen zum Wieder-
                                                                                    aufstehen und Weitermachen.

4         Andacht                                                                                                                              Andacht           5
GEMEINDEBRIEF solidAHRität - Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Oberwinter
Andacht: Auf einmal ist alles anders                                                Als ob sich mein Herz und               Wieviel gegenseitige Unter-
                                                                                    Verstand dagegen sträubten,             stützung und Hilfe seit der Flut
Seit der Ahrflut scheint hier in Sinzig   So viele dramatische Geschichten.         anzuerkennen, was da wirk-              gewachsen ist. Und mit wieviel
eine andere Zeitrechnung ange-            So viel Not, Trauer und Abschied.         lich passiert ist und die ganze         Dankbarkeit die Betroffenen davon
brochen zu sein. So kommt es mir          So viele Schicksale. So viel Naturge-     Tragweite des Geschehenen               erzählen und sagen: „Das vergesse
zumindest vor. Von einem Tag auf          walt. Ja, es ist unfassbar, selbst wenn   zu begreifen.                           ich nicht, und vielleicht kann ich
den anderen ist über unsere Stadt         man die Bilder tagtäglich direkt vor                                              irgendwann auch wieder geben.“
und Region etwas hereingebrochen,         Augen hat.                                Anzuerkennen, dass da etwas
was sich niemand von uns hätte                                                      passiert ist, was sich nicht wieder     Ich habe oft nach Gott gefragt in
ausmalen können. Und obwohl               „Unfassbar“ – dieses Wort höre            ungeschehen machen lässt, sondern       den vergangenen Wochen. Und
die furchtbare Nacht der Flut nun         ich in den letzten Wochen immer           unser Leben für immer verändert.        wenn ich ihn in diesen Tagen suche,
schon mehrere Wochen zurückliegt,         wieder in meinen Gesprächen mit                                                   dann entdecke ich ihn genau dort:
scheint es immer noch unfassbar,          den Menschen hier in Sinzig. Und          Aber ich ahne, dass es so sein wird.
welches Ausmaß an Zerstörung und          es beschreibt eigentlich genau,           Das Flussbett, das sich die Ahr an      Dort, wo Menschen trotz allem
Leid die Ahr – dieses kleine Flüss-       wie es auch mir geht.                     vielen Stellen neu ausgewaschen hat,    noch Hoffnung haben. Wo sie sich
chen – mit sich bringen konnte. Von                                                 zeugt von dieser bleibenden Verän-      gegenseitig Kraft geben und die
einem auf den anderen Tag haben so        Erst nach und nach, Stückchen für         derung.                                 eine einspringt, wenn die Kraft des
viele Menschen ihr Zuhause, ihr Hab       Stückchen, realisiere ich in diesen                                               anderen nicht mehr ausreicht. Dort,
und Gut, ihr eigenes Leben oder das       Tagen und Wochen das Ausmaß               Und wenn irgendwann bei uns die         wo Menschen auch nach Wochen
eines lieben Menschen verloren.           dieser Katastrophe.                       äußerlichen Spuren der Verwüstung       noch bei anderen mithelfen. Dort,
                                                                                    beseitigt sind und Vieles wieder        wo gemeinsam Lösungen gesucht
                                                                                    aufgebaut ist, so denke ich, werden     und gefunden werden. Dort, wo
                                                                                    die Spuren dieser Flut trotzdem für     Menschen miteinander weinen und
                                                                                    immer in uns bleiben. Auf die ein       trauern, sich zuhören und in den
                                                                                    oder andere Weise. Dieser Gedanke       Arm nehmen.
                                                                                    macht mir das Herz schwer.
                                                                                                                         Und ich hoffe und bete, dass uns
                                                                                    Wären da nicht die vielen Gespräche auch diese Erfahrungen für immer
                                                                                    mit Menschen, die von der Flut un-   verändern werden. Dieser Gedanke
                                                                                    mittelbar betroffen waren oder sind. macht mir das Herz etwas leichter.

                                                                                    Mich berührt in diesen Gesprächen       Und so wünsche ich uns allen viel
                                                                                    so sehr, wieviel Mut und Hoffnung       Kraft und Hoffnung in dieser Zeit!
                                                                                    so viele Menschen trotz ihrer furcht-
                                                                                    baren Situation immer noch aufbrin-      Ihre Pfarrerin Johanna Kuhn
                                                                                    gen. Wieviel Willen zum Wieder-
                                                                                    aufstehen und Weitermachen.

4         Andacht                                                                                                                              Andacht           5
GEMEINDEBRIEF solidAHRität - Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Oberwinter
Das Hochwasser und
das Gemeindehaus
Wir hatten Glück. Als Pfarrerin      Aber was ist das schon, wenn man
Johanna Kuhn, Sabine Dickopf,        an diejenigen denkt, die einen lieben
Swetlana Skok und ich am Donners-    Menschen oder sonst alles verloren
tag nach der Flut irgendwann am      haben? Bei Pfarrerin Elisabeth Reuter
Sinziger Gemeindehaus ankamen,       war die Ahr durchs Haus geflossen.
sah es aus, als wäre das Wasser
nachts an der Bordsteinkante         Die Zufahrt zur Pestalozzistraße
stehengeblieben.                     schräg gegenüber war mit Flatter-
                                     band abgesperrt, niemand kam hin ...
Drumherum war Krieg – so wie ich     Mittags gingen Männer der Feuer-
mir Krieg vorstelle –, aber unsere   wehr von Haus zu Haus: „Sind alle
Häuser, das Büro, das ehemalige      zu Hause? Sind Sie wohlauf?“ Als
Pfarrhaus, das Gemeindehaus und      sie von allen in unserem Abschnitt
auch die Kirche, waren trocken.      des Dreifaltigkeitsweges ein Lebens-    hielt. Ob es wirklich notwendig war,   bis auf ein bis zwei Zentimeter
Nur in den Kellern stand braunes,    zeichen hatten, konnten sie anderes     weiß ich gar nicht. Doch ich hatte     abgeflossen war.
schlammiges Wasser.                  tun. Kolleg*innen waren schon da-       das Gefühl: Auch, wer nicht be-
                                     bei, in anderen Häusern den Keller      troffen war, sondern einfach helfen    Und dann geschah das Wunder:
                                     leerzupumpen, nun fingen sie bei        wollte, war anfangs überfordert:       Der Sohn meines Mannes, Lehrer
                                     uns an. Fünf Stunden lang pumpten       Wo anfangen? So eine Situation         am Rhein-Gymnasium, kam mit
                                     sie – so viel Wasser! Dann stellten     hatten wir noch nie – und deshalb      fünf, sechs, sieben Schüler*innen
                                     sie fest, dass aus einem Rohr in der    auch keine Erfahrung ...               über die Straße, um uns zu helfen.
                                     Waschküche immer neues Wasser                                                  Von den Jugendlichen kannte ich
                                     nachfloss. Da hörten sie auf mit        Am Montagmorgen trafen wir uns         nur zwei, sie hatte ich letztes Jahr
                                     dem Pumpen. Das restliche Wasser        zu dritt am Gemeindehaus: Sabine       konfirmiert. Die anderen kannte
                                     blieb erst einmal stehen. Es war        Dickopf, Swetlana Skok und ich.        ich nicht.
                                     nass genug, da würde so schnell         Pfarrerin Johanna Kuhn war schwe-
                                     kein Schlamm zu Beton werden.           ren Herzens in Urlaub gefahren.        Freunde von mir aus Andernach
                                                                             Doch die Folgen des Hochwassers        schickten eine SMS: „Was können
                                     Und es war auch anderes zu tun:         werden lange dauern. Wir werden        wir tun?“ – „Könnt Ihr kommen?“
                                     einen ersten Trauergottesdienst         alle Kräfte brauchen. Und da ist es    Sie kamen sofort. Später kam noch
                                     vorbereiten, Menschen ausfindig         gut, wenn wir bei Kräften sind. Am     eine Freundin aus der katholischen
                                     machen, Freund*innen mit dem            Anfang standen wir also zu dritt vor   Gemeinde dazu. Und alle halfen, all
                                     versorgen, was man für notwendig        einem Keller, aus dem das Wasser       das schlammige Zeug aus unseren

6        Das Hochwasser und das Gemeindehaus                                                            Das Hochwasser und das Gemeindehaus                7
GEMEINDEBRIEF solidAHRität - Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Oberwinter
Das Hochwasser und
das Gemeindehaus
Wir hatten Glück. Als Pfarrerin      Aber was ist das schon, wenn man
Johanna Kuhn, Sabine Dickopf,        an diejenigen denkt, die einen lieben
Swetlana Skok und ich am Donners-    Menschen oder sonst alles verloren
tag nach der Flut irgendwann am      haben? Bei Pfarrerin Elisabeth Reuter
Sinziger Gemeindehaus ankamen,       war die Ahr durchs Haus geflossen.
sah es aus, als wäre das Wasser
nachts an der Bordsteinkante         Die Zufahrt zur Pestalozzistraße
stehengeblieben.                     schräg gegenüber war mit Flatter-
                                     band abgesperrt, niemand kam hin ...
Drumherum war Krieg – so wie ich     Mittags gingen Männer der Feuer-
mir Krieg vorstelle –, aber unsere   wehr von Haus zu Haus: „Sind alle
Häuser, das Büro, das ehemalige      zu Hause? Sind Sie wohlauf?“ Als
Pfarrhaus, das Gemeindehaus und      sie von allen in unserem Abschnitt
auch die Kirche, waren trocken.      des Dreifaltigkeitsweges ein Lebens-    hielt. Ob es wirklich notwendig war,   bis auf ein bis zwei Zentimeter
Nur in den Kellern stand braunes,    zeichen hatten, konnten sie anderes     weiß ich gar nicht. Doch ich hatte     abgeflossen war.
schlammiges Wasser.                  tun. Kolleg*innen waren schon da-       das Gefühl: Auch, wer nicht be-
                                     bei, in anderen Häusern den Keller      troffen war, sondern einfach helfen    Und dann geschah das Wunder:
                                     leerzupumpen, nun fingen sie bei        wollte, war anfangs überfordert:       Der Sohn meines Mannes, Lehrer
                                     uns an. Fünf Stunden lang pumpten       Wo anfangen? So eine Situation         am Rhein-Gymnasium, kam mit
                                     sie – so viel Wasser! Dann stellten     hatten wir noch nie – und deshalb      fünf, sechs, sieben Schüler*innen
                                     sie fest, dass aus einem Rohr in der    auch keine Erfahrung ...               über die Straße, um uns zu helfen.
                                     Waschküche immer neues Wasser                                                  Von den Jugendlichen kannte ich
                                     nachfloss. Da hörten sie auf mit        Am Montagmorgen trafen wir uns         nur zwei, sie hatte ich letztes Jahr
                                     dem Pumpen. Das restliche Wasser        zu dritt am Gemeindehaus: Sabine       konfirmiert. Die anderen kannte
                                     blieb erst einmal stehen. Es war        Dickopf, Swetlana Skok und ich.        ich nicht.
                                     nass genug, da würde so schnell         Pfarrerin Johanna Kuhn war schwe-
                                     kein Schlamm zu Beton werden.           ren Herzens in Urlaub gefahren.        Freunde von mir aus Andernach
                                                                             Doch die Folgen des Hochwassers        schickten eine SMS: „Was können
                                     Und es war auch anderes zu tun:         werden lange dauern. Wir werden        wir tun?“ – „Könnt Ihr kommen?“
                                     einen ersten Trauergottesdienst         alle Kräfte brauchen. Und da ist es    Sie kamen sofort. Später kam noch
                                     vorbereiten, Menschen ausfindig         gut, wenn wir bei Kräften sind. Am     eine Freundin aus der katholischen
                                     machen, Freund*innen mit dem            Anfang standen wir also zu dritt vor   Gemeinde dazu. Und alle halfen, all
                                     versorgen, was man für notwendig        einem Keller, aus dem das Wasser       das schlammige Zeug aus unseren

6        Das Hochwasser und das Gemeindehaus                                                            Das Hochwasser und das Gemeindehaus                7
GEMEINDEBRIEF solidAHRität - Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Oberwinter
Kellern zu tragen und an die Straße                                          wurde von Schlamm und Wasser         ich sie nicht mehr. Sie pumpten alles
zu legen. Es war großartig.                                                  befreit. Am Ende konnte Sabine       Wasser ab, was bis dahin noch im
                                                                             Dickopf sogar schon die Wände mit    Keller stand, vor allem im Heizungs-
Der Berg am Straßenrand wuchs.                                               einem Hochdruckreiniger absprühen.   keller, und tauchten erst wieder auf,
Ich fand den Koffer mit den Dingen                                                                                als diese Arbeit getan war.
für das Abendmahl. Auf einmal kam                                            Als am nächsten Tag der Elektriker
ein Müllauto angefahren. Heraus                                              kam, um sich um den Sicherungs-      Und ich? Ich setzte mich vor das
stiegen drei freundliche Müllmänner,                                         kasten und die Steckdosen zu küm-    Gemeindehaus, um zu zeigen: Wir
zogen ihre Handschuhe an und                                                 mern, war er nicht ganz glücklich    sind da. Wer sich hinsetzen und
beförderten eins nach dem andern                                             mit dem, was wir am Tag zuvor ver-   reden möchte, kann das tun. Am
allen Müll in das Müllauto. Ich ging                                         anstaltet hatten. Doch wir waren     Tag davor waren einige am Bord-
immer wieder hin gucken. Denn                                                ja weit gekommen. An diesem Tag      stein stehengeblieben, wenn ich
ich wusste: Die Kreuze, die wir zur                                          jedoch durften wir nicht so viele    dort gerade etwas, das gerettet
Konfirmation verschenken, die hat-                                           Geräte anschließen.                  werden konnte, abspülte. Eine Frau
ten eingewickelt in eine Plastiktüte                                                                              aus Syrien blieb stehen. Ich kenne
im Keller gelegen. Eine Plastiktüte                                          Dann kam ein Trecker. Mit unse-      sie vom Begegnungscafé. Sie half
aus dem Maria Laacher Buchladen,                                             rem Presbyter Ingo Schäuble und      einer Freundin, deren Haus stark
blau und grün. Und tatsächlich, als    lösen, aber die Kreuze selbst, aus    seinem Nachbarn Thomas Haas.         mitgenommen war. Sie stand da und
der Berg schon ziemlich abgetra-       Halbedelsteinen, die waren intakt.    Samt schwerem Gerät. Die beiden      sagte mit Tränen in den Augen:
gen war, entdeckte ich die Tüte.                                             gingen in den Keller, und dann sah   „Sie hat nichts mehr. Und ich
Einer der Männer fischte sie heraus.   Es werden besondere Kreuze bei                                             kenne das, ich weiß, wie das ist ...“
Ich freute mich so! Ich musste die     der nächsten Konfirmation sein.
Kreuze aus ihren Verpackungen                                                                                     Am Dienstag jedoch blieb niemand
nehmen, auch alle Stoffbänder raus-    Ullrich Heym, ehemaliger Presbyter,                                        stehen. Alle waren irgendwo be-
                                       schaute sich die Lage an und fuhr                                          schäftigt. Oder irgendwann einfach
                                       zu einem Baumarkt, um die Aktion                                           müde. Stattdessen kamen einige
                                       „Alles umsonst für Flutopfer“ zu                                           Journalisten: von einem Radiosender,
                                       nutzen. Als er dort ankam, war                                             einer spanischen und einer japa-
                                       das Kontingent schon weg, doch                                             nischen Zeitung und vom „Stern“.
                                       er schaffte es trotzdem, wichtige                                          Der Tod der Menschen im Lebens-
                                       Geräte für den halben Preis zu                                             hilfehaus hatte unsere Stadt mit
                                       bekommen.                                                                  einem Mal in die Welt-Nachrichten
                                                                                                                  katapultiert. Auf diesen Ruhm
                                       Ich kenne mich mit Strom nicht aus.                                        hätten wir alle liebend gern ver-
                                       Wir hatten jedenfalls keinen. Aber                                         zichtet ... Der Mann vom Radio-
                                       dann ein Stromaggregat. Damit ging                                         sender wollte von mir hören, wer
                                       die Arbeit schneller: Raum für Raum                                        schuld ist. Er jedenfalls schien die

8        Das Hochwasser und das Gemeindehaus                                                            Das Hochwasser und das Gemeindehaus          9
GEMEINDEBRIEF solidAHRität - Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Oberwinter
Kellern zu tragen und an die Straße                                          wurde von Schlamm und Wasser         ich sie nicht mehr. Sie pumpten alles
zu legen. Es war großartig.                                                  befreit. Am Ende konnte Sabine       Wasser ab, was bis dahin noch im
                                                                             Dickopf sogar schon die Wände mit    Keller stand, vor allem im Heizungs-
Der Berg am Straßenrand wuchs.                                               einem Hochdruckreiniger absprühen.   keller, und tauchten erst wieder auf,
Ich fand den Koffer mit den Dingen                                                                                als diese Arbeit getan war.
für das Abendmahl. Auf einmal kam                                            Als am nächsten Tag der Elektriker
ein Müllauto angefahren. Heraus                                              kam, um sich um den Sicherungs-      Und ich? Ich setzte mich vor das
stiegen drei freundliche Müllmänner,                                         kasten und die Steckdosen zu küm-    Gemeindehaus, um zu zeigen: Wir
zogen ihre Handschuhe an und                                                 mern, war er nicht ganz glücklich    sind da. Wer sich hinsetzen und
beförderten eins nach dem andern                                             mit dem, was wir am Tag zuvor ver-   reden möchte, kann das tun. Am
allen Müll in das Müllauto. Ich ging                                         anstaltet hatten. Doch wir waren     Tag davor waren einige am Bord-
immer wieder hin gucken. Denn                                                ja weit gekommen. An diesem Tag      stein stehengeblieben, wenn ich
ich wusste: Die Kreuze, die wir zur                                          jedoch durften wir nicht so viele    dort gerade etwas, das gerettet
Konfirmation verschenken, die hat-                                           Geräte anschließen.                  werden konnte, abspülte. Eine Frau
ten eingewickelt in eine Plastiktüte                                                                              aus Syrien blieb stehen. Ich kenne
im Keller gelegen. Eine Plastiktüte                                          Dann kam ein Trecker. Mit unse-      sie vom Begegnungscafé. Sie half
aus dem Maria Laacher Buchladen,                                             rem Presbyter Ingo Schäuble und      einer Freundin, deren Haus stark
blau und grün. Und tatsächlich, als    lösen, aber die Kreuze selbst, aus    seinem Nachbarn Thomas Haas.         mitgenommen war. Sie stand da und
der Berg schon ziemlich abgetra-       Halbedelsteinen, die waren intakt.    Samt schwerem Gerät. Die beiden      sagte mit Tränen in den Augen:
gen war, entdeckte ich die Tüte.                                             gingen in den Keller, und dann sah   „Sie hat nichts mehr. Und ich
Einer der Männer fischte sie heraus.   Es werden besondere Kreuze bei                                             kenne das, ich weiß, wie das ist ...“
Ich freute mich so! Ich musste die     der nächsten Konfirmation sein.
Kreuze aus ihren Verpackungen                                                                                     Am Dienstag jedoch blieb niemand
nehmen, auch alle Stoffbänder raus-    Ullrich Heym, ehemaliger Presbyter,                                        stehen. Alle waren irgendwo be-
                                       schaute sich die Lage an und fuhr                                          schäftigt. Oder irgendwann einfach
                                       zu einem Baumarkt, um die Aktion                                           müde. Stattdessen kamen einige
                                       „Alles umsonst für Flutopfer“ zu                                           Journalisten: von einem Radiosender,
                                       nutzen. Als er dort ankam, war                                             einer spanischen und einer japa-
                                       das Kontingent schon weg, doch                                             nischen Zeitung und vom „Stern“.
                                       er schaffte es trotzdem, wichtige                                          Der Tod der Menschen im Lebens-
                                       Geräte für den halben Preis zu                                             hilfehaus hatte unsere Stadt mit
                                       bekommen.                                                                  einem Mal in die Welt-Nachrichten
                                                                                                                  katapultiert. Auf diesen Ruhm
                                       Ich kenne mich mit Strom nicht aus.                                        hätten wir alle liebend gern ver-
                                       Wir hatten jedenfalls keinen. Aber                                         zichtet ... Der Mann vom Radio-
                                       dann ein Stromaggregat. Damit ging                                         sender wollte von mir hören, wer
                                       die Arbeit schneller: Raum für Raum                                        schuld ist. Er jedenfalls schien die

8        Das Hochwasser und das Gemeindehaus                                                            Das Hochwasser und das Gemeindehaus          9
GEMEINDEBRIEF solidAHRität - Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Oberwinter
Kirche als Notzentrum

                                                                                Neben den vielen Bildern, die die      nun in dieser Kirche in Bad Neuen-
                                                                                Flut der Ahr verursachte und durch     ahr Lebensmittel, Hygieneartikel,
                                                                                die Medien verbreitet wurden, hat      Kleidungsstücke und alles, was
                                                                                mich besonders diese eine Bild be-     Menschen zum täglichen Überleben
                                                                                rührt: Eine Kirche wird zum Lager-     brauchen. Sogar eine medizinische
                                                                                raum für Hilfsmittel. Solche Kirchen   Station war im Keller der Kirche
                                                                                sind mir schon früher begegnet. Ich    untergebracht als Anlaufstelle für
                                                                                erinnere mich an einen Besuch in       die vielen Obdachlosen der Metro-
                                                                                der Innenstadt von London vor 30       pole. An all das erinnerte ich mich,
                                                                                Jahren. Schon damals gab es in der     als ich nun dieses Bild aus Bad Neuen-
Schuldigen schon ausgemacht zu          konfirmiert haben: Das Haus der         Kirche von England zu viele Kir-       ahr sah. Ein gutes Bild mit einer
haben. Und dann wollte er wissen,       Familie ist im Erdgeschoss verwüstet,   chengebäude in den großen Städten.     guten Botschaft. Der Kirchenraum
was nun getan werden müsse.             da kann man keinen Geburtstag           Eine Delegation von Pfarrerinnen       ein Ort konkreter Hilfe, eine mit
„Ich weiß nicht, was man hier vor       feiern. Aber bei uns im Gemeinde-       und Pfarrern aus dem Rheinland,        Leben und Liebe erfüllte Kirche,
Ort konkret tun kann. Ich glaube,       haus kann man das. Denn dafür sind      zu der ich gehörte, informierte        ein Kirche voll mit Nächsten- und
wir müssen alle etwas tun. Unsere       unsere Räume da: Zum Leben. Zum         sich über die City-Kirchenarbeit       Menschenliebe. Und segnend über
Reisen überdenken. Nicht so viel        Lachen und Weinen, zum Teilen           in der englischen Metropole. Die       alledem der Gekreuzigte Herr Jesus
zubauen.“ Und da gäbe es noch mehr.     und Lernen, zum Trost und zum           Kirche St. Bothols in der Innen-       Christus, der im Leid ganz nahe bei
                                        Essen (was manchmal dasselbe ist),      stadt gehört zu einer der Kirchen,     den Menschen ist.
Inzwischen sieht es in unserem          für Begegnung und Gemeinschaft.         die als Warenlager für Bedürftige
Keller nicht mehr so schlimm aus.       Und das konnte das Hochwasser           genutzt werden. Es lagern dort wie      Pfarrer Michael Schankweiler
Jetzt sind auch andere Dinge dran.      nicht kaputtmachen. Im Gegenteil.
Unsere beiden Jugendleiterinnen
Nadine Huss und Miriam Hermes           Ein großes, dickes „Danke!“ an
öffnen an jedem Nachmittag das          alle, die geholfen haben, dass
Gemeindehaus: für Kaffee und Tee,       unsere Räume und wir, die wir
Strom, Wasser, für alle, die mal        dort arbeiten, weiterhin für             Eine Kirche
reden wollen, zum Malen und Spie-       andere da sein können!                   wird zum
len, zum Atemholen. Nadine Huss                                                  Lagerraum
wird eine Geburtstagstorte backen        Pfarrerin Kerstin Laubmann             für Hilfs-
für eine Jugendliche, die wir im Juni                                            mittel

10       Das Hochwasser und das Gemeindehaus                                                                                 Kirche als Notzentrum         11
Kirche als Notzentrum

                                                                                Neben den vielen Bildern, die die      nun in dieser Kirche in Bad Neuen-
                                                                                Flut der Ahr verursachte und durch     ahr Lebensmittel, Hygieneartikel,
                                                                                die Medien verbreitet wurden, hat      Kleidungsstücke und alles, was
                                                                                mich besonders diese eine Bild be-     Menschen zum täglichen Überleben
                                                                                rührt: Eine Kirche wird zum Lager-     brauchen. Sogar eine medizinische
                                                                                raum für Hilfsmittel. Solche Kirchen   Station war im Keller der Kirche
                                                                                sind mir schon früher begegnet. Ich    untergebracht als Anlaufstelle für
                                                                                erinnere mich an einen Besuch in       die vielen Obdachlosen der Metro-
                                                                                der Innenstadt von London vor 30       pole. An all das erinnerte ich mich,
                                                                                Jahren. Schon damals gab es in der     als ich nun dieses Bild aus Bad Neuen-
Schuldigen schon ausgemacht zu          konfirmiert haben: Das Haus der         Kirche von England zu viele Kir-       ahr sah. Ein gutes Bild mit einer
haben. Und dann wollte er wissen,       Familie ist im Erdgeschoss verwüstet,   chengebäude in den großen Städten.     guten Botschaft. Der Kirchenraum
was nun getan werden müsse.             da kann man keinen Geburtstag           Eine Delegation von Pfarrerinnen       ein Ort konkreter Hilfe, eine mit
„Ich weiß nicht, was man hier vor       feiern. Aber bei uns im Gemeinde-       und Pfarrern aus dem Rheinland,        Leben und Liebe erfüllte Kirche,
Ort konkret tun kann. Ich glaube,       haus kann man das. Denn dafür sind      zu der ich gehörte, informierte        ein Kirche voll mit Nächsten- und
wir müssen alle etwas tun. Unsere       unsere Räume da: Zum Leben. Zum         sich über die City-Kirchenarbeit       Menschenliebe. Und segnend über
Reisen überdenken. Nicht so viel        Lachen und Weinen, zum Teilen           in der englischen Metropole. Die       alledem der Gekreuzigte Herr Jesus
zubauen.“ Und da gäbe es noch mehr.     und Lernen, zum Trost und zum           Kirche St. Bothols in der Innen-       Christus, der im Leid ganz nahe bei
                                        Essen (was manchmal dasselbe ist),      stadt gehört zu einer der Kirchen,     den Menschen ist.
Inzwischen sieht es in unserem          für Begegnung und Gemeinschaft.         die als Warenlager für Bedürftige
Keller nicht mehr so schlimm aus.       Und das konnte das Hochwasser           genutzt werden. Es lagern dort wie      Pfarrer Michael Schankweiler
Jetzt sind auch andere Dinge dran.      nicht kaputtmachen. Im Gegenteil.
Unsere beiden Jugendleiterinnen
Nadine Huss und Miriam Hermes           Ein großes, dickes „Danke!“ an
öffnen an jedem Nachmittag das          alle, die geholfen haben, dass
Gemeindehaus: für Kaffee und Tee,       unsere Räume und wir, die wir
Strom, Wasser, für alle, die mal        dort arbeiten, weiterhin für             Eine Kirche
reden wollen, zum Malen und Spie-       andere da sein können!                   wird zum
len, zum Atemholen. Nadine Huss                                                  Lagerraum
wird eine Geburtstagstorte backen        Pfarrerin Kerstin Laubmann             für Hilfs-
für eine Jugendliche, die wir im Juni                                            mittel

10       Das Hochwasser und das Gemeindehaus                                                                                 Kirche als Notzentrum         11
Netzwerk der Hilfe –                                                           Es ist auch ein Wettlauf mit            Gut, dass es Menschen gab, die
Koordination oder Chaos?                                                       der Zeit. Der Schlamm verhärtet,        Verantwortung übernommen
                                                                               Treibgut, das sich an engen Stellen     haben. Sie hatten kaum verlässliche
Die Hilfsbereitschaft ist riesengroß                                           stapelt, droht wieder Wasser aufzu-     Informationen und mussten ins Un-
                                         Bundeswehr, die rasch Führungs-
– alle wollen helfen: Feuerwehr,                                               stauen.                                 gewisse handeln, um rasch und zu-
                                         zentren mit eigenen Netzen errich-
Polizei, THW, Rotes Kreuz, DLRG,                                                                                       packend das Leid der Menschen zu
                                         ten können.
Bundeswehr, lokale Behörden und                                                Schier unmenschliche Anstrengun-        lindern. Sie sind bis an die Grenzen
natürlich unzählige private Initiati-                                          gen sind notwendig. Betroffene          ihrer physischen und psychischen
                                         Alles müsste gleichzeitig erfolgen.
ven. 2500 professionelle Kräfte,                                               wie Hilfskräfte – alle funktionieren    Kraft gegangen. Sie sind nicht die
                                         Aber: Es müssen Prioritäten der
darunter 900 Soldaten versuchen,                                               irgendwie, sind wie in einer Glocke,    Adressaten für Kritik.
                                         Hilfe gesetzt werden: Retten und
die Katastrophe zu bewältigen.                                                 haben keine Zeit zum Nachdenken.
                                         Bergen von Menschen, Wieder-
Effektiv gelingt das nur mit einer                                             Die Suche nach Vermissten, die          Ihnen gehört unser aller auf-
                                         herstellen der Grundversorgung
zentralisierten Organisation, die die                                          Bergung von Opfern sind Aufgaben,       richtiger Dank.
                                         mit Wasser und Strom, Schutz vor
Kräfte bündelt und koordiniert. Das                                            die physisch und vor allem psychisch
                                         Infektionen und das Räumen der
ist sehr schwierig – vor allem bei                                             alles abfordern. Ohne den Einsatz        Rüdiger Gottzein
                                         wichtigsten Straßen für den Einsatz
zerstörter Infrastruktur und fehlen-                                           von sehr vielen Notfallseelsorgern
                                         der Rettungskräfte. Schutt wegräu-
den Kommunikationsmöglichkeiten.                                               wäre ein Durchhalten kaum möglich.
                                         men, Leitungen wiederherstellen,
Hier zeigen sich die Stärken der         Menschen versorgen, Behelfs-
Polizei, Feuerwehr, THW und der                                                Auch unter Zeitdruck und Stress
                                         brücken bauen.
                                                                               ist es wichtig, mit Empathie
                                                                               Menschen zu helfen.

                                                                               Das Foto zeigt zwei Bundeswehr-
                                                                               soldaten, die sich viel Zeit nehmen,
                                                                               einen gebrechlichen Mann aus der
                                                                               Gefahrenzone zu bringen und ihm
                                                                               dabei Mut zusprechen.

                                                                               Koordinierte Hilfe oder Chaos? Es
                                                                               wird hinterher viel diskutiert wer-
                                                                               den, was alles nicht so gut gelaufen
                                                                               ist. Die Kritiker sind zumeist Leute,
 Foto: Bundeswehr

                                                                               die sich selbst nie in einer solchen
                                                                               Situation bewähren mussten und
                                                                               mit Abstand und zahlreichen Infor-
                                                                               mationen es leicht haben, Fehler
                                                                               anzuprangern.

12                  Netzwerk der Hilfe                                                                                          Netzwerk der Hilfe       13
Netzwerk der Hilfe –                                                           Es ist auch ein Wettlauf mit            Gut, dass es Menschen gab, die
Koordination oder Chaos?                                                       der Zeit. Der Schlamm verhärtet,        Verantwortung übernommen
                                                                               Treibgut, das sich an engen Stellen     haben. Sie hatten kaum verlässliche
Die Hilfsbereitschaft ist riesengroß                                           stapelt, droht wieder Wasser aufzu-     Informationen und mussten ins Un-
                                         Bundeswehr, die rasch Führungs-
– alle wollen helfen: Feuerwehr,                                               stauen.                                 gewisse handeln, um rasch und zu-
                                         zentren mit eigenen Netzen errich-
Polizei, THW, Rotes Kreuz, DLRG,                                                                                       packend das Leid der Menschen zu
                                         ten können.
Bundeswehr, lokale Behörden und                                                Schier unmenschliche Anstrengun-        lindern. Sie sind bis an die Grenzen
natürlich unzählige private Initiati-                                          gen sind notwendig. Betroffene          ihrer physischen und psychischen
                                         Alles müsste gleichzeitig erfolgen.
ven. 2500 professionelle Kräfte,                                               wie Hilfskräfte – alle funktionieren    Kraft gegangen. Sie sind nicht die
                                         Aber: Es müssen Prioritäten der
darunter 900 Soldaten versuchen,                                               irgendwie, sind wie in einer Glocke,    Adressaten für Kritik.
                                         Hilfe gesetzt werden: Retten und
die Katastrophe zu bewältigen.                                                 haben keine Zeit zum Nachdenken.
                                         Bergen von Menschen, Wieder-
Effektiv gelingt das nur mit einer                                             Die Suche nach Vermissten, die          Ihnen gehört unser aller auf-
                                         herstellen der Grundversorgung
zentralisierten Organisation, die die                                          Bergung von Opfern sind Aufgaben,       richtiger Dank.
                                         mit Wasser und Strom, Schutz vor
Kräfte bündelt und koordiniert. Das                                            die physisch und vor allem psychisch
                                         Infektionen und das Räumen der
ist sehr schwierig – vor allem bei                                             alles abfordern. Ohne den Einsatz        Rüdiger Gottzein
                                         wichtigsten Straßen für den Einsatz
zerstörter Infrastruktur und fehlen-                                           von sehr vielen Notfallseelsorgern
                                         der Rettungskräfte. Schutt wegräu-
den Kommunikationsmöglichkeiten.                                               wäre ein Durchhalten kaum möglich.
                                         men, Leitungen wiederherstellen,
Hier zeigen sich die Stärken der         Menschen versorgen, Behelfs-
Polizei, Feuerwehr, THW und der                                                Auch unter Zeitdruck und Stress
                                         brücken bauen.
                                                                               ist es wichtig, mit Empathie
                                                                               Menschen zu helfen.

                                                                               Das Foto zeigt zwei Bundeswehr-
                                                                               soldaten, die sich viel Zeit nehmen,
                                                                               einen gebrechlichen Mann aus der
                                                                               Gefahrenzone zu bringen und ihm
                                                                               dabei Mut zusprechen.

                                                                               Koordinierte Hilfe oder Chaos? Es
                                                                               wird hinterher viel diskutiert wer-
                                                                               den, was alles nicht so gut gelaufen
                                                                               ist. Die Kritiker sind zumeist Leute,
 Foto: Bundeswehr

                                                                               die sich selbst nie in einer solchen
                                                                               Situation bewähren mussten und
                                                                               mit Abstand und zahlreichen Infor-
                                                                               mationen es leicht haben, Fehler
                                                                               anzuprangern.

12                  Netzwerk der Hilfe                                                                                          Netzwerk der Hilfe       13
Auswirkungen der Flutkatastrophe auf Kinder
und Jugendliche
                                                                             im Katastrophengebiet unterwegs,       freundlich lächelnde Helfer mit
                                                                             um Menschen Hilfe anzubieten, so       Schaufeln und Gummistiefeln zu
                                                                             auch Familien mit Kindern.             sehen sind.

                                                                             Ob professionelle Hilfe für be-        Eine andere Initiative versuchte,
                                                                             lastete Kinder gebraucht werde,        über Aufrufe im Netz geliebtes
                                                                             lasse sich frühestens vier bis sechs   Spielzeug wie z. B. Kuscheltiere für
                                                                             Wochen nach dem Erlebten ein-          betroffene Kinder wiederzufinden.
                                                                             schätzen, so die Aussage von Sabine    Aufgrund ihrer Beschreibungen
                                                                             Maur, Präsidentin der Landespsy-       konnten häufig zumindest sehr ähn-
                                                                             chotherapeutenkammer in RLP.           liche Exemplare als Ersatz an diese
                                                                                                                    Kinder übergeben werden. Mehr
                                                                             Die Errichtung eines Trauma-Zen-       als 1000 Kuscheltiere und Puppen
                                                                             trums speziell für Kinder und Ju-      sowie anderes Wunschspielzeug
                                                                             gendliche im Krisengebiet erscheint    wurden gespendet und machten
                                                                             dringend geboten, denn früh zu         vielen Kindern eine kleine Freude in
                                                                             handeln sei besser als abzuwarten,     ihrem schwierigen Alltag.
                                                                             so die Kinderpsychologin Daniela
Fast 16.000 Jungen und Mädchen         Kita denn noch ein Zuhause hätten     Lempertz, die selbst vor Ort kos-   Weiterhin gab es Einladungen für
leben dem Statistischen Landesamt      oder gar keine Spielsachen und kein   tenlose, unbürokratische Beratungs- Kinder und Jugendliche, ohne ihre
zufolge im Kreis Ahrweiler.            Kinderzimmer mehr.                    hilfe leistete.                     Eltern für ein paar Tage in Ferien
Viele von ihnen haben Schlimmes                                                                                  zu fahren, so z. B. von den „rota-
erlebt während der Flutkatastrophe     Sogar wenn das eigene Zuhause         Die Notwendigkeit, etwas für be-    rischen Freunden des RC Husum
am 14. und 15. Juli im Ahrtal.         noch weitgehend intakt ist, die       troffene Kinder und Jugendliche zu  und Heide“, die, unterstützt vom
                                       Folgen der verheerenden Flutka-       tun, wurde von vielen gesehen. So   RC Bad Neuenahr-Ahrweiler, für
„Kann ich irgendwann wieder            tastrophe mit all den Bildern von     bot die Montessouri-Grundschule     eine Woche zu einem Jugendcamp
in meine Kita gehen?“, so fragte       selbst gesehener Zerstörung und       in Mendig zur Unterstützung von     in Nordfriesland einluden, Hin- und
Emma aus Ahrweiler am nächsten         Verzweiflung sind gravierend und      betroffenen Familien kostenlose     Rückfahrt, Unterbringung, schöne
Tag. Der Zustand des Kita-Außen-       werden in vielen Kinderseelen lange   Ganztagsbetreuung an. Ausgestattet Ausflüge – alles inklusive.
geländes und der Räumlichkeiten        nachwirken.                           mit Stiften und Papier konnten
ließ da bei ihren Eltern wenig Hoff-                                         Kinder sich hier Erlebtes „von der  Auch in Sinzig gab es Kinderbe-
nung zu. Auch wollte die Fünfjährige   Ca. 80 Psychologinnen und Psycho-     Seele malen“. Es entstanden Bilder, treuung rund um ein buntes Zelt
ganz genau wissen, ob bestimmte        logen waren laut Report Mainz (Bei-   die schlimme Erlebnisse zeigen,     im Stadtzentrum.
Freundinnen oder Freunde aus der       trag vom 03.08.2021) bereits früh     aber auch hoffnungsvolle, auf denen

14       Auswirkungen der Flutkatastrophe auf Kinder und Jugendliche                 Auswirkungen der Flutkatastrophe auf Kinder und Jugendliche      15
Auswirkungen der Flutkatastrophe auf Kinder
und Jugendliche
                                                                             im Katastrophengebiet unterwegs,       freundlich lächelnde Helfer mit
                                                                             um Menschen Hilfe anzubieten, so       Schaufeln und Gummistiefeln zu
                                                                             auch Familien mit Kindern.             sehen sind.

                                                                             Ob professionelle Hilfe für be-        Eine andere Initiative versuchte,
                                                                             lastete Kinder gebraucht werde,        über Aufrufe im Netz geliebtes
                                                                             lasse sich frühestens vier bis sechs   Spielzeug wie z. B. Kuscheltiere für
                                                                             Wochen nach dem Erlebten ein-          betroffene Kinder wiederzufinden.
                                                                             schätzen, so die Aussage von Sabine    Aufgrund ihrer Beschreibungen
                                                                             Maur, Präsidentin der Landespsy-       konnten häufig zumindest sehr ähn-
                                                                             chotherapeutenkammer in RLP.           liche Exemplare als Ersatz an diese
                                                                                                                    Kinder übergeben werden. Mehr
                                                                             Die Errichtung eines Trauma-Zen-       als 1000 Kuscheltiere und Puppen
                                                                             trums speziell für Kinder und Ju-      sowie anderes Wunschspielzeug
                                                                             gendliche im Krisengebiet erscheint    wurden gespendet und machten
                                                                             dringend geboten, denn früh zu         vielen Kindern eine kleine Freude in
                                                                             handeln sei besser als abzuwarten,     ihrem schwierigen Alltag.
                                                                             so die Kinderpsychologin Daniela
Fast 16.000 Jungen und Mädchen         Kita denn noch ein Zuhause hätten     Lempertz, die selbst vor Ort kos-   Weiterhin gab es Einladungen für
leben dem Statistischen Landesamt      oder gar keine Spielsachen und kein   tenlose, unbürokratische Beratungs- Kinder und Jugendliche, ohne ihre
zufolge im Kreis Ahrweiler.            Kinderzimmer mehr.                    hilfe leistete.                     Eltern für ein paar Tage in Ferien
Viele von ihnen haben Schlimmes                                                                                  zu fahren, so z. B. von den „rota-
erlebt während der Flutkatastrophe     Sogar wenn das eigene Zuhause         Die Notwendigkeit, etwas für be-    rischen Freunden des RC Husum
am 14. und 15. Juli im Ahrtal.         noch weitgehend intakt ist, die       troffene Kinder und Jugendliche zu  und Heide“, die, unterstützt vom
                                       Folgen der verheerenden Flutka-       tun, wurde von vielen gesehen. So   RC Bad Neuenahr-Ahrweiler, für
„Kann ich irgendwann wieder            tastrophe mit all den Bildern von     bot die Montessouri-Grundschule     eine Woche zu einem Jugendcamp
in meine Kita gehen?“, so fragte       selbst gesehener Zerstörung und       in Mendig zur Unterstützung von     in Nordfriesland einluden, Hin- und
Emma aus Ahrweiler am nächsten         Verzweiflung sind gravierend und      betroffenen Familien kostenlose     Rückfahrt, Unterbringung, schöne
Tag. Der Zustand des Kita-Außen-       werden in vielen Kinderseelen lange   Ganztagsbetreuung an. Ausgestattet Ausflüge – alles inklusive.
geländes und der Räumlichkeiten        nachwirken.                           mit Stiften und Papier konnten
ließ da bei ihren Eltern wenig Hoff-                                         Kinder sich hier Erlebtes „von der  Auch in Sinzig gab es Kinderbe-
nung zu. Auch wollte die Fünfjährige   Ca. 80 Psychologinnen und Psycho-     Seele malen“. Es entstanden Bilder, treuung rund um ein buntes Zelt
ganz genau wissen, ob bestimmte        logen waren laut Report Mainz (Bei-   die schlimme Erlebnisse zeigen,     im Stadtzentrum.
Freundinnen oder Freunde aus der       trag vom 03.08.2021) bereits früh     aber auch hoffnungsvolle, auf denen

14       Auswirkungen der Flutkatastrophe auf Kinder und Jugendliche                 Auswirkungen der Flutkatastrophe auf Kinder und Jugendliche      15
Wenige Kilometer weiter fand           lich, wenn es abgeholt wurde, eine
ein fünfwöchiges Camp in Kois-         Tüte mit materiellen Spenden wie
dorf statt, bei dem Fußballtrainer,    Kleidern, Lebensmitteln, Spielen
Sozialtherapeuten, Pädagogen und       und Büchern, immer vom Betreuer-
weitere Betreuer ehrenamtlich          team individuell zusammengestellt.
tätig waren. Ein buntes Programm       Veranstalter des Camps in Koisdorf
mit Wanderungen, Sportangeboten        war der Fußballverband Rheinland.
und kreativen Aktivitäten sollte       Viele weitere Angebote für betrof-
den Kindern an fünf Tagen pro          fene Familien wären hier erwäh-
Woche kleine Oasen der Erholung        nenswert.
und Normalität bieten. Sogar fünf
Friseurinnen kamen zum Camp und        Zu hoffen bleibt, dass die Bedarfe
machten Wunschfrisuren. Neben          von Kindern und Jugendlichen aus
Spaß und Unterhaltung gab es in        den Flutgebieten weiterhin gesehen
diesem geschützten Raum für die        werden, denn es wird noch lange
Kinder viel Zeit, um von Erlebtem      Hilfe wichtig sein.
zu erzählen und so vielleicht etwas
Last an die professionellen Betreuer    Ulrike Küpper,
abzugeben. Jedes Kind erhielt täg-     Presbyterin in Oberwinter

16       Auswirkungen der Flutkatastrophe auf Kinder und Jugendliche        xx   17
Wenige Kilometer weiter fand           lich, wenn es abgeholt wurde, eine
ein fünfwöchiges Camp in Kois-         Tüte mit materiellen Spenden wie
dorf statt, bei dem Fußballtrainer,    Kleidern, Lebensmitteln, Spielen
Sozialtherapeuten, Pädagogen und       und Büchern, immer vom Betreuer-
weitere Betreuer ehrenamtlich          team individuell zusammengestellt.
tätig waren. Ein buntes Programm       Veranstalter des Camps in Koisdorf
mit Wanderungen, Sportangeboten        war der Fußballverband Rheinland.
und kreativen Aktivitäten sollte       Viele weitere Angebote für betrof-
den Kindern an fünf Tagen pro          fene Familien wären hier erwäh-
Woche kleine Oasen der Erholung        nenswert.
und Normalität bieten. Sogar fünf
Friseurinnen kamen zum Camp und        Zu hoffen bleibt, dass die Bedarfe
machten Wunschfrisuren. Neben          von Kindern und Jugendlichen aus
Spaß und Unterhaltung gab es in        den Flutgebieten weiterhin gesehen
diesem geschützten Raum für die        werden, denn es wird noch lange
Kinder viel Zeit, um von Erlebtem      Hilfe wichtig sein.
zu erzählen und so vielleicht etwas
Last an die professionellen Betreuer    Ulrike Küpper,
abzugeben. Jedes Kind erhielt täg-     Presbyterin in Oberwinter

16       Auswirkungen der Flutkatastrophe auf Kinder und Jugendliche        xx   17
Endlich Mut zum konsequenten Klimaschutz
                                           menschengemachten Klimawandels.      zukünftigen Generationen ihre
                                           Wir kennen die vielen erschrecken-   Zukunft – weltweit und letztendlich
                                           den Bilder von immer häufigeren      auch hier bei uns.
                                           und immer stärkeren Naturkatas-
                                           trophen weltweit: Waldbrände,        Es braucht jetzt viele Menschen,
                                           Tsunamis, Stürme. Die Menschen im    die sich mutig für die konsequente
                                           Globalen Süden haben am wenigs-      Einsparung von Treibhausgasemis-
                                           ten zum Klimawandel beigetragen,     sionen einsetzen – auf politischer
                                           leiden aber am stärksten.            Ebene wie im Wirtschaftsleben.
                                                                                Aber auch jede*r Einzelne von
                                                                                uns kann etwas bewirken. Das ist
                                                                                unbequem, manches werden wir
                                                                                vielleicht aufgeben müssen, vieles
                                                                                werden wir neu denken müssen.
                                                                                Es werden sich aber sicher auch
                                                                                neue Chancen ergeben.

                                                                                Die Weltladenbewegung ist dem
                                                                                Klimaschutz schon seit nunmehr
                                                                                50 Jahren verpflichtet. Sie fördert
                                                                                und fordert die klimafreundliche
Wir sind alle schockiert von den           Die Klimakrise ist auch eine Krise   Herstellung der Waren zum Schutz
Bildern aus dem Ahrtal und gleich-         der Kinderrechte. 115 Millionen      von Mensch und Umwelt. Viele
zeitig überwältigt von der großen          Kinder sind den Folgen tropischer    Lebensmittel in unserem Welt-
Hilfsbereitschaft vieler Menschen.         Wirbelstürme ausgesetzt, und fast    laden haben Bioqualität.
Der Aufbau wird noch eine lange            160 Millionen Kinder wohnen an
Zeit benötigen und viel Kraft fordern.     Orten, die von schlimmer Dürre       Der faire Handel ist also ein
                                           bedroht sind. Bis zum Jahr 2040      Baustein Klimaschutz.
Doch in der Zwischenzeit dürfen            werden 600 Millionen Kinder in
wir das große Ganze nicht aus den          Regionen leben, in denen das          Walburga Greiner und
Augen verlieren. Konsequenter              Wasser kaum zur Befriedigung         Silke Olesen, Weltladen
Klimaschutz ist jetzt wichtiger            von Grundbedürfnissen ausreicht.
denn je. Wir alle kennen seit              Wenn wir in den Industrieländern
Jahrzehnten die Warnungen der              nicht endlich konsequenten Klima-
Wissenschaft vor den Folgen des            schutz betreiben, nehmen wir den

18       Klimaschutz                                                                            Klimaschutz      19
Endlich Mut zum konsequenten Klimaschutz
                                           menschengemachten Klimawandels.      zukünftigen Generationen ihre
                                           Wir kennen die vielen erschrecken-   Zukunft – weltweit und letztendlich
                                           den Bilder von immer häufigeren      auch hier bei uns.
                                           und immer stärkeren Naturkatas-
                                           trophen weltweit: Waldbrände,        Es braucht jetzt viele Menschen,
                                           Tsunamis, Stürme. Die Menschen im    die sich mutig für die konsequente
                                           Globalen Süden haben am wenigs-      Einsparung von Treibhausgasemis-
                                           ten zum Klimawandel beigetragen,     sionen einsetzen – auf politischer
                                           leiden aber am stärksten.            Ebene wie im Wirtschaftsleben.
                                                                                Aber auch jede*r Einzelne von
                                                                                uns kann etwas bewirken. Das ist
                                                                                unbequem, manches werden wir
                                                                                vielleicht aufgeben müssen, vieles
                                                                                werden wir neu denken müssen.
                                                                                Es werden sich aber sicher auch
                                                                                neue Chancen ergeben.

                                                                                Die Weltladenbewegung ist dem
                                                                                Klimaschutz schon seit nunmehr
                                                                                50 Jahren verpflichtet. Sie fördert
                                                                                und fordert die klimafreundliche
Wir sind alle schockiert von den           Die Klimakrise ist auch eine Krise   Herstellung der Waren zum Schutz
Bildern aus dem Ahrtal und gleich-         der Kinderrechte. 115 Millionen      von Mensch und Umwelt. Viele
zeitig überwältigt von der großen          Kinder sind den Folgen tropischer    Lebensmittel in unserem Welt-
Hilfsbereitschaft vieler Menschen.         Wirbelstürme ausgesetzt, und fast    laden haben Bioqualität.
Der Aufbau wird noch eine lange            160 Millionen Kinder wohnen an
Zeit benötigen und viel Kraft fordern.     Orten, die von schlimmer Dürre       Der faire Handel ist also ein
                                           bedroht sind. Bis zum Jahr 2040      Baustein Klimaschutz.
Doch in der Zwischenzeit dürfen            werden 600 Millionen Kinder in
wir das große Ganze nicht aus den          Regionen leben, in denen das          Walburga Greiner und
Augen verlieren. Konsequenter              Wasser kaum zur Befriedigung         Silke Olesen, Weltladen
Klimaschutz ist jetzt wichtiger            von Grundbedürfnissen ausreicht.
denn je. Wir alle kennen seit              Wenn wir in den Industrieländern
Jahrzehnten die Warnungen der              nicht endlich konsequenten Klima-
Wissenschaft vor den Folgen des            schutz betreiben, nehmen wir den

18       Klimaschutz                                                                            Klimaschutz      19
Aktuelles aus den Büchereien                                                    Der Sommer in unseren evangeli-         negativen Folgen aktuell vor der
in Oberwinter und Remagen                                                       schen Büchereien in Remagen und         Haustür. Den Büchereiteams und
                                                                                Oberwinter steht traditionell im        den Lehrer:innen ist es wichtig,
                                                                                Zeichen des Lesesommers. Wie            bereits Kindern die Wichtigkeit
Es gibt unzählige Möglichkeiten,        Themen aus den Nachrichten ver-         jedes Jahr haben sich zahlreiche        von Klima und Umweltschutz zu
den Menschen im Ahrtal zu helfen.       drängt worden ist.                      Mädchen und Jungen zwischen 6           erklären und Möglichkeiten zu fin-
Und erfreulicherweise eine sehr                                                 und 16 Jahren angemeldet, um über       den, wie jeder Einzelne etwas dazu
große Bereitschaft, das auch zu tun.    Und es hilft Karin Joachim, wie         die Ferienzeit hinweg viele neue        beitragen kann. Um den Kindern
Wir wollen hier ein ganz konkretes      natürlich auch allen anderen Schrift-   Bücher zu lesen, die die Büchereien     diese Themen auf besondere Art
Beispiel vorstellen, das auch eine      stellerinnen und Autoren aus dem        angeschafft hatten.                     und Weise näherzubringen, finden
literarische Komponente hat:            Ahrtal, wenn man gerade jetzt ihre                                              vor den Herbstferien in den Grund-
                                        Bücher kauft. Als ganz direkte                                                  schulen verschiedene Autoren-
Die Schriftstellerin Karin Joachim      finanzielle Unterstützung, aber                                                 lesungen statt.
hat einige Krimis geschrieben, die      auch als Zeichen, dass es sich lohnt
im Ahrtal spielen. Sie ist außerdem     weiterzumachen, auch wenn sich                                                  Diese Lesereihe ist eine Gemein-
Autorin historischer Romane und         die Situation manchmal hoffnungslos                                             schaftsaktion der evangelischen und
anderer Bücher. Durch die Flut hat      anfühlen mag.                                                                   katholischen Büchereien des Stadt-
auch sie einen Großteil ihres Be-                                                                                       gebietes Remagen und wird ge-
sitzes verloren.                                                                                                        fördert vom Programm „Neustart
                                                                                                                        Kultur“.
Auf dem Kurznachrichtendienst
Twitter hat sie in den vergangenen                                                                                      In der Grundschule Kripp ist die
Wochen ihre Erlebnisse, ihre Ge-                                                                                        Autorin Heike Eberius von Hammel
fühle und Gedanken nach der gro-                                                In Oberwinter haben sich erneut         zu Gast und liest aus dem Buch
ßen Flut dokumentiert. Dort lässt                                               mehr als 30 junge Menschen für          „Der Wetterzauberer“, Dela Kienle
sich nachlesen, was diese Katast-                                               den Wettbewerb angemeldet, bei          stellt ihr Buch „Plastik? Probier‘s
rophe mit den Menschen im Ahrtal                                                dem auf die fleißigsten Teilnehmenden   mal ohne!“ in der Grundschule
gemacht hat. Das ist keine leichte      Und in Karin Joachims Krimireihe        wieder attraktive Preise warten.        Oberwinter vor und in der Grund-
Lektüre, weil zwischen vielen nega-     um die Tatortfotografin Jana Vogt       In Remagen nehmen gut 90 Kinder         schule St. Martin Remagen liest
tiven Nachrichten nur hin und wieder    mit Titeln wie „Krähenzeit“ oder        und Jugendliche am Lesesommer           Veronika Wiggert aus ihrem Buch
ein hoffnungsvoller Moment aufblitzt.   „Bittertrauben“ lernt man ganz          teil, die regelmäßig die Bücherei be-   „Die Klima-Checker – Schluss mit
                                        nebenbei auch die Schönheit des         suchen um sich mit neuem Lesestoff      Plastik!“.
Aber wer dort mitliest, erfährt sehr    Ahrtals kennen: Eine Schönheit, die     zu versorgen, den sie mit großer
gut, wie wichtig es ist, den Menschen   es vor wenigen Wochen noch gab          Freude und Begeisterung lesen.           Andrea Dörr (Bücherei
im Ahrtal auch mittel- und lang-        und die es eines Tages ganz sicher                                              Remagen) und Marc Strehler
fristig zu helfen, wenn diese große     auch wieder geben wird. Wir alle        Der Klimawandel ist gerade in aller     (Bücherei Oberwinter)
Katastrophe von neuen, aktuelleren      können einen Teil dazu beitragen!       Munde und leider erleben wir die

20       Bücherei                                                                                                                         Bücherei       21
Aktuelles aus den Büchereien                                                    Der Sommer in unseren evangeli-         negativen Folgen aktuell vor der
in Oberwinter und Remagen                                                       schen Büchereien in Remagen und         Haustür. Den Büchereiteams und
                                                                                Oberwinter steht traditionell im        den Lehrer:innen ist es wichtig,
                                                                                Zeichen des Lesesommers. Wie            bereits Kindern die Wichtigkeit
Es gibt unzählige Möglichkeiten,        Themen aus den Nachrichten ver-         jedes Jahr haben sich zahlreiche        von Klima und Umweltschutz zu
den Menschen im Ahrtal zu helfen.       drängt worden ist.                      Mädchen und Jungen zwischen 6           erklären und Möglichkeiten zu fin-
Und erfreulicherweise eine sehr                                                 und 16 Jahren angemeldet, um über       den, wie jeder Einzelne etwas dazu
große Bereitschaft, das auch zu tun.    Und es hilft Karin Joachim, wie         die Ferienzeit hinweg viele neue        beitragen kann. Um den Kindern
Wir wollen hier ein ganz konkretes      natürlich auch allen anderen Schrift-   Bücher zu lesen, die die Büchereien     diese Themen auf besondere Art
Beispiel vorstellen, das auch eine      stellerinnen und Autoren aus dem        angeschafft hatten.                     und Weise näherzubringen, finden
literarische Komponente hat:            Ahrtal, wenn man gerade jetzt ihre                                              vor den Herbstferien in den Grund-
                                        Bücher kauft. Als ganz direkte                                                  schulen verschiedene Autoren-
Die Schriftstellerin Karin Joachim      finanzielle Unterstützung, aber                                                 lesungen statt.
hat einige Krimis geschrieben, die      auch als Zeichen, dass es sich lohnt
im Ahrtal spielen. Sie ist außerdem     weiterzumachen, auch wenn sich                                                  Diese Lesereihe ist eine Gemein-
Autorin historischer Romane und         die Situation manchmal hoffnungslos                                             schaftsaktion der evangelischen und
anderer Bücher. Durch die Flut hat      anfühlen mag.                                                                   katholischen Büchereien des Stadt-
auch sie einen Großteil ihres Be-                                                                                       gebietes Remagen und wird ge-
sitzes verloren.                                                                                                        fördert vom Programm „Neustart
                                                                                                                        Kultur“.
Auf dem Kurznachrichtendienst
Twitter hat sie in den vergangenen                                                                                      In der Grundschule Kripp ist die
Wochen ihre Erlebnisse, ihre Ge-                                                                                        Autorin Heike Eberius von Hammel
fühle und Gedanken nach der gro-                                                In Oberwinter haben sich erneut         zu Gast und liest aus dem Buch
ßen Flut dokumentiert. Dort lässt                                               mehr als 30 junge Menschen für          „Der Wetterzauberer“, Dela Kienle
sich nachlesen, was diese Katast-                                               den Wettbewerb angemeldet, bei          stellt ihr Buch „Plastik? Probier‘s
rophe mit den Menschen im Ahrtal                                                dem auf die fleißigsten Teilnehmenden   mal ohne!“ in der Grundschule
gemacht hat. Das ist keine leichte      Und in Karin Joachims Krimireihe        wieder attraktive Preise warten.        Oberwinter vor und in der Grund-
Lektüre, weil zwischen vielen nega-     um die Tatortfotografin Jana Vogt       In Remagen nehmen gut 90 Kinder         schule St. Martin Remagen liest
tiven Nachrichten nur hin und wieder    mit Titeln wie „Krähenzeit“ oder        und Jugendliche am Lesesommer           Veronika Wiggert aus ihrem Buch
ein hoffnungsvoller Moment aufblitzt.   „Bittertrauben“ lernt man ganz          teil, die regelmäßig die Bücherei be-   „Die Klima-Checker – Schluss mit
                                        nebenbei auch die Schönheit des         suchen um sich mit neuem Lesestoff      Plastik!“.
Aber wer dort mitliest, erfährt sehr    Ahrtals kennen: Eine Schönheit, die     zu versorgen, den sie mit großer
gut, wie wichtig es ist, den Menschen   es vor wenigen Wochen noch gab          Freude und Begeisterung lesen.           Andrea Dörr (Bücherei
im Ahrtal auch mittel- und lang-        und die es eines Tages ganz sicher                                              Remagen) und Marc Strehler
fristig zu helfen, wenn diese große     auch wieder geben wird. Wir alle        Der Klimawandel ist gerade in aller     (Bücherei Oberwinter)
Katastrophe von neuen, aktuelleren      können einen Teil dazu beitragen!       Munde und leider erleben wir die

20       Bücherei                                                                                                                         Bücherei       21
Vorstellung
                                                World for kids 2020
                                                ISBN: 978-3-946323-15-0       Pfarrer Lange
                                                Covergestaltung und
                                                Innenillustrationen von       Liebe Leserin, lieber Leser,           mich dennoch auf die Zeit in der
                                                minkadu                       im Leben der Gemeinde könnte           Kirchengemeinde Remagen-Sinzig
                                                                              Ihnen demnächst ein neues Ge-          mit all den Begegnungen, Gesprä-
                                                                              sicht begegnen: meines. Mein           chen und Erfahrungen, die sie bereit
                                                                              Name ist Jurij Lange. Ich bin 33       halten wird. Zumal ich zwei wert-
                                                                              Jahre alt und war bislang Pfarrer      volle Erfahrungen in der Gemeinde
                                              Unser
                                                                              in Windeck-Rosbach, wo ich bis         schon gemacht habe: die der Unter-
                                             Buchtipp
                                                                              zum Frühjahr meinen Probedienst        stützung und die der herzlichen
                                                                              absolviert habe. Anstatt mich aber     Aufnahme. Vielen Dank an dieser
                                                                              – wie üblich – in die Bewerbung        Stelle deshalb schon einmal an all
                                                                              auf freie Pfarrstellen zu stürzen,     diejenigen, die im Vorfeld bereits
                                                                              hat mich mein Weg nun zu Ihnen         so viel organisiert und vorbereitet
Die Klima-Checker – Schluss mit         Der erste Band einer neuen Reihe      an den Rhein geführt. Denn in den      haben, damit ich meinen Dienst nun
Plastik! von Veronika Wiggert           für Kinder ab 9 Jahren, in dem das    kommenden Wochen und Mona-             aufnehmen kann.
                                        Klima und die Umwelt im Mittel-       ten werde ich die Vertretung für
Malin und ihre Freude Trixie und        punkt stehen. Der Text ist flüssig    Pfarrerin Reuter übernehmen. Der       Bis wir uns hoffentlich einmal
Albert (der Einstein genannt wird)      lesbar und für die Zielgruppe ver-    Anlass meines Erscheinens in der       persönlich sehen, grüßt Sie herzlich
möchten etwas für die Umwelt            ständlich geschrieben. Am Ende gibt   Kirchengemeinde ist also kein wirk-
tun und gründen darum die Klima-        es noch einige Tipps, wie jeder zur   lich schöner. Keine Frage. Aber – so    Ihr Jurij Lange
Checker. Malins Vater lädt die drei     Vermeidung von Plastik beitragen      man das sagen kann – ich „freue“
Kinder ein, ihn zu einem Klimakon-      kann.
gress, der in Venedig stattfindet, zu
begleiten. Dort decken die Kinder,       Helene Schäuble, EÖB Remagen
gemeinsam mit Malins Vater und
Franca, einer Mitarbeiterin einer
Umweltorganisation, ihren ersten
Klima-Betrugsfall auf.

  Weitere Informationen zu den Aktivitäten der Büchereien finden Sie
  auf www.kirche-oberwinter.de/aktivitaeten/buecherei/ bzw. auf
  www.buecherei-remagen.de, ebenso gibt es aktuelle Termine und Infos                                        Jurij Lange
  von beiden Büchereien auf Facebook.                                                                          Pfarrer

22       Bücherei                                                                                                       Vorstellung Pfarrer Lange      23
Vorstellung
                                                World for kids 2020
                                                ISBN: 978-3-946323-15-0       Pfarrer Lange
                                                Covergestaltung und
                                                Innenillustrationen von       Liebe Leserin, lieber Leser,           mich dennoch auf die Zeit in der
                                                minkadu                       im Leben der Gemeinde könnte           Kirchengemeinde Remagen-Sinzig
                                                                              Ihnen demnächst ein neues Ge-          mit all den Begegnungen, Gesprä-
                                                                              sicht begegnen: meines. Mein           chen und Erfahrungen, die sie bereit
                                                                              Name ist Jurij Lange. Ich bin 33       halten wird. Zumal ich zwei wert-
                                                                              Jahre alt und war bislang Pfarrer      volle Erfahrungen in der Gemeinde
                                              Unser
                                                                              in Windeck-Rosbach, wo ich bis         schon gemacht habe: die der Unter-
                                             Buchtipp
                                                                              zum Frühjahr meinen Probedienst        stützung und die der herzlichen
                                                                              absolviert habe. Anstatt mich aber     Aufnahme. Vielen Dank an dieser
                                                                              – wie üblich – in die Bewerbung        Stelle deshalb schon einmal an all
                                                                              auf freie Pfarrstellen zu stürzen,     diejenigen, die im Vorfeld bereits
                                                                              hat mich mein Weg nun zu Ihnen         so viel organisiert und vorbereitet
Die Klima-Checker – Schluss mit         Der erste Band einer neuen Reihe      an den Rhein geführt. Denn in den      haben, damit ich meinen Dienst nun
Plastik! von Veronika Wiggert           für Kinder ab 9 Jahren, in dem das    kommenden Wochen und Mona-             aufnehmen kann.
                                        Klima und die Umwelt im Mittel-       ten werde ich die Vertretung für
Malin und ihre Freude Trixie und        punkt stehen. Der Text ist flüssig    Pfarrerin Reuter übernehmen. Der       Bis wir uns hoffentlich einmal
Albert (der Einstein genannt wird)      lesbar und für die Zielgruppe ver-    Anlass meines Erscheinens in der       persönlich sehen, grüßt Sie herzlich
möchten etwas für die Umwelt            ständlich geschrieben. Am Ende gibt   Kirchengemeinde ist also kein wirk-
tun und gründen darum die Klima-        es noch einige Tipps, wie jeder zur   lich schöner. Keine Frage. Aber – so    Ihr Jurij Lange
Checker. Malins Vater lädt die drei     Vermeidung von Plastik beitragen      man das sagen kann – ich „freue“
Kinder ein, ihn zu einem Klimakon-      kann.
gress, der in Venedig stattfindet, zu
begleiten. Dort decken die Kinder,       Helene Schäuble, EÖB Remagen
gemeinsam mit Malins Vater und
Franca, einer Mitarbeiterin einer
Umweltorganisation, ihren ersten
Klima-Betrugsfall auf.

  Weitere Informationen zu den Aktivitäten der Büchereien finden Sie
  auf www.kirche-oberwinter.de/aktivitaeten/buecherei/ bzw. auf
  www.buecherei-remagen.de, ebenso gibt es aktuelle Termine und Infos                                        Jurij Lange
  von beiden Büchereien auf Facebook.                                                                          Pfarrer

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