Gemeindeschwestern - eine bewährte Tradition - Informationen der DRK-Schwesternschaft "Bonn" e.V - DRK-Schwesternschaft Bonn eV
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Ausgabe 2 Informationen der DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e.V. Gemeindeschwestern – eine bewährte Tradition
Inhalt Vorwort ................................................................................................................................................... 3 Neues von ZiP ........................................................................................................................................ 4 Beratung und Ausgabe Die Rotkreuzdose ................................................................................................................................. 5 Ehrenamtlerinnen berichten Die Blumen aus der eigenen Aufzucht sind unser Erkennungszeichen ................................ 6 Ehrenamtlerinnen berichten Wie helfe ich genau? ........................................................................................................................... 7 Beschaulich im Park der DRK-Schwesternschaft Bonn Boule – das Spiel mit den Kugeln .................................................................................................... 8 Projekt PfleBeO Das Maria von Soden-Heim in Bewegung .................................................................................... 9 Nachbarschaftliches Engagement Unterstützung beim Honigverkauf ............................................................................................... 10 Zuhören, helfen, Freude schenken Mein Bundesfreiwilligendienst in der Tagespflege am Schloßweiher ................................ 11 Freiwilliges Engagement – besonders jetzt! .............................................................................. 11 Neu FSJ für Menschen mit besonderem Förderbedarf ..................................................................... 12 Gut zu wissen Pflegebedürftige können bzw. müssen eine kostenfreie Beratung erhalten ..................... 12 Interview Fachpraktikum Service Ein Beruf mit Zukunft ...................................................................................................................... 13 Pflegeberatung nach §45 SGB XI: Pflegekurse für Angehörige sind in Planung ............................................................................ 14 Angebot: „Letzte Hilfe“ Umsorgen von schwer erkrankten und sterbenden Menschen am Lebensende .............. 14 Beratungsangebot Gesundheitliche Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase ...................................... 15 Selbstbestimmung ist der Maßstab Lernmöglichkeiten in der praktischen Pflegeausbildung ...................................................... 16 Vermischtes Zuhörende verfolgten die Lesung mit regem Interesse .......................................................... 17 Outdoor-Instrumente ....................................................................................................................... 18 Ökumenischer Gottesdienst ............................................................................................................ 19 Termine ................................................................................................................................................ 19 Kontakt ................................................................................................................................................ 19 Impressum .......................................................................................................................................... 19 Kompetent – vernetzt – menschlich nah! .................................................................................. 20 2
Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, wir alle kennen die früheren Gemeindeschwestern. Büros im letzten Jahr sind wir den ersten Schritt der Lange hielten sie die Gesundheitsversorgung in Reaktivierung der Gemeindeschwestern gegangen. Dörfern und Stadtteilen aufrecht. Sie kannten alle Aufgabe von ZiP ist die Beratung von Senioren und Bewohner und wussten um die Sorgen und Nöte Menschen in schwierigen Lebenslagen, um Wege jedes Einzelnen. Wohin sie kamen, sprangen sie mit aufzuzeigen, möglichst lange eigenständig zu blei- Rat und Tat ein. Sie waren ein wichtiges Binde- ben und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. glied zwischen der dörflichen und der städtischen Es geht darum, Hilfe im Haushalt zu organisieren, Gemeinschaft. Sie wechselten Verbände, impften Freizeit- und Ehrenamtsaktivitäten zu vermitteln Kinder, kontrollierten Blutdruck und Blutzucker und und gemeindenahe Angebote zu machen für ein leisteten einsamen Menschen Beistand. Sie ver- unterstützendes Miteinander in Poppelsdorf und sorgten diejenigen, die nicht selbst zum Arzt fahren Kessenich. Darüber hinaus übernimmt unser ZiP- konnten, und wurden somit für Patient und Arzt Büro eine wichtige Netzwerkarbeit zur Bündelung unverzichtbar. Auch wir Rotkreuzschwestern sind und Abstimmung eines lückenlosen Begleit- und seit vielen Jahren in der Gemeindepflege tätig. Un- Versorgungssystems. sere erste Rotkreuzschwester war 1932 in Lissabon als Gemeindeschwester eingesetzt. In der zweiten Ausgabe unseres ZiP-Magazins möchten wir Sie informieren über unsere Veran- Mit Einführung der Pflegeversicherung wurden die staltungen in der Schwesternschaft und Sie gerne Gemeindeschwestern abgeschafft und hinterließen dazu einladen. vielerorts eine große Lücke im Gesundheitssystem. Spätestens durch die Corona-Pandemie wurde deut- Ich grüße Sie herzlich aus der lich, welche Schwachstellen unsere Gesundheits- nachbarschaftlichen Schwesternschaft! versorgung in Deutschland aufweist. In der durch das Virus aufgetretenen Problemlage wurde uns in medizinischen und pflegerischen Kontexten sehr deutlich, dass genau diese Instanz in unserem Sys- tem fehlt und wir dringend eine gesamtdeutsche Diskussion über die Rückkehr der Gemeindeschwes- tern führen müssen. Auch wenn sich das äußere Bild der Schwestern inzwischen ein wenig verändert hat, haben sie an gesellschaftlicher Bedeutung kei- nesfalls verloren. Mit der Einführung unseres ZiP- Unsere Grundsätze: Menschlichkeit · Unparteilichkeit · Neutralität · Unabhängigkeit · Einheit · Freiwilligkeit · Universalität 3
Neues von ZiP Seit unserem Projektstart am 1. August 2020 ist bereits einiges in Bewegung gekommen. Durch die aktuell sinkende Inzidenz können wir wieder Aktivitäten planen wie z. B. Veranstaltungen für pflegende Angehörige, gemeinsames Boule-spielen mit unserer Nachbarschaft. Auch Lesungen für Interessierte können wieder stattfinden. Bei uns kann weiterhin jeden ersten Donnerstag im Monat Honig gekauft werden. Auch gerne angenommen wird unsere Jung und Alt unterstützen ZiP – Zusammen in Poppelsdorf Kontakt Rotkreuzdose, die im Notfall dem uns mit ihrem ehrenamtlichen DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. behandelnden Arzt schnelle und prä- Engagement Königstraße 86 · 53115 Bonn zise Informationen zur Verfügung stellt. Bereits in unserer ersten Ausgabe des Post: Venusbergweg 17b · 53115 Bonn Mehr Informationen dazu siehe Seite 5. ZiP-Magazins berichtete ich über das Tel.: 0228 / 92 59 83 14 zip@schwesternschaft-bonn.drk.de Ehrenamt bei uns in der DRK-Schwes- Es war uns möglich, auch bei zurück- ternschaft Bonn. Das letzte Jahr war für liegender hoher Inzidenz die ZiP- die meisten von uns ein sehr ungewöhn- Sprechstunde mittwochs in der Zeit liches Jahr. Soziale Kontakte wurden Warum engagieren sich von 14:00 Uhr – 16:00 Uhr und nach auf ein Minimum reduziert und Nähe Menschen ehrenamtlich? Vereinbarung aufrecht zu erhalten. zu anderen Menschen fand nur noch Junge Leute wären wohl in einem „nor- Meist erfolgt eine Beratung telefonisch, sehr verhalten statt. Ich fragte mich, ob malen Jahr“ für einige Zeit ins Ausland allerdings sind auch Termine nach Ab- sich ehrenamtliche Helfer überhaupt gegangen, um zu studieren oder sich sprache vor Ort möglich. noch bei uns melden würden, um ihre in fremden Ländern sozial zu engagie- Unterstützung anzubieten? ren. Da dies nicht möglich war, nutzten sie die Zeit, um im eigenen Land etwas Ich wurde sehr positiv überrascht, zu bewegen. Ehrenamtler*innen aller denn es meldeten sich viele Menschen Altersgruppen verschenken ihre Kraft Marion Müllers bei uns – ob alt, ob jung, Mann oder und ihre Zeit – ihre Tätigkeiten sind un- ist Krankenschwester, Diplom Frau, Studenten, Arbeitnehmer oder entgeltlich. Pflegewirtin und Pflegetrainerin, seit 1986 Mitglied der DRK- Rentner – die Anfragen zum ehren- Schwesternschaft Bonn. amtlichen Engagement, waren enorm. Die Motive sind vielfältig: Einige Nach langjähriger Tätigkeit in Sei es, um für die Seniorinnen und möchten neue Erfahrungen sammeln unterschiedlichen Bereichen und Funktionen im Universitätsklinikum Bonn hat sie Senioren beispielsweise Besorgun- auf einem Gebiet, das ihnen völlig fremd 2017 die Leitung der Tagespflege am Schloßweiher gen zu tätigen, mit ihnen spazieren ist. Andere suchen soziale Kontakte, übernommen und ist seit August 2020 Leiterin zu gehen oder ihnen vorzulesen. möchten Verantwortung überneh- des ZiP-Projektes. Natürlich werden diese Aktivitäten nur men oder empfinden das Gefühl, ge- unter Berücksichtigung der Corona- braucht zu werden, als sinnbringende Schutzverordnung durchgeführt. Aber Tätigkeit. Die Motivation ist sicherlich Begegnung findet statt und das freut bei jedem Menschen anders, was je- besonders unsere Senioren, da sie am doch sehr ähnlich ist, ist die Freude ehesten in dieser Zeit mit dem Allein- und die Dankbarkeit, die den Be- sein zu kämpfen haben. schenkten und den ehrenamtlichen Helfern entgegengebracht wird. Lesen sie hierzu auf den nachfolgen- den Seiten exemplarisch die Bei- träge von Katharina Höller und Nikol Morales, die sich bei uns als ehrenamt- liche Helferinnen engagieren. 4
Nächster geplanter Termin „Rotkreuzdose“ ist am 24. November 2021 von 14:00 Uhr – 16:00 Uhr. Beratung und Ausgabe Die Rotkreuzdose Sind Sie gut vorbereitet auf Für wen ist die Rotkreuzdose Die Rotkreuzdose kann nach telefo- Notfälle? gedacht? nischer Terminvereinbarung gegen Nutzen Sie dafür doch die Rotkreuz- Generell für jeden, der regelmäßig eine kleine Spende im ZiP-Büro er- dose. Mit dieser kleinen, praktischen Medikamente einnehmen muss, Vor- worben werden. Lösung können Sie dafür sorgen, dass erkrankungen hat, alleine lebt oder der Rettungsdienst in einer Notlage alle keine direkten Angehörigen in der nä- wichtigen Informationen über Sie oder heren Umgebung hat. In Notsituationen Ihre Angehörigen erhält. Das ist wichtig, ist man unter Umständen nicht mehr damit die Rettungskräfte alles im Blick selbst in der Lage, dem Rettungsdienst haben und die richtigen Entscheidun- wichtige Informationen mitzuteilen. ZiP – Zusammen in Poppelsdorf Kontakt gen treffen können. Vielleicht wurden auch Angehörige im DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e.V. Vorfeld nicht umfassend informiert. In Königstraße 86 · 53115 Bonn solchen Momenten kann die Rotkreuz- Post: Venusbergweg 17b · 53115 Bonn dose sinnvolle Unterstützung geben. Tel.: 0228 / 92 59 83 14 zip@schwesternschaft-bonn.drk.de 5
Ehrenamtlerinnen berichten Die Blumen aus der eigenen Aufzucht sind unser Erkennungszeichen Mit einem Blumensträußchen aus mei- Ich sehe sie als Friseurlehrling im Um- Auf unseren kleinen Spaziergängen ha- nem Garten warte ich vor ihrer Woh- gang mit den gefährlichen Brennsche- ben wir Spaß mit den jungen, durch- nung im Betreuten Wohnen auf der ren zum Ondulieren der Bauersfrauen weg kommunikationsfreudigen Leuten, Poppelsdorfer Allee, bis mir die freund- zu Kirchfesten. Ich höre von der Angst, auf der „Poppallee“. Meine liebe Dame liche betagte Dame öffnet. Sie strahlt bei Bombenalarm im Krieg mitten aus fragt sie, ob der Döner schmeckt oder und freut sich auf die Zeit, die wir mit- der Arbeit als junges Mädchen recht- freut sich über schöne Haare. Am An- einander verbringen. Ich habe mich zeitig den Luftschutzkeller zu erreichen. fang war ich da etwas befangen, aber auch auf ihre Gesellschaft gefreut. Sie berichtet über das bange War- nun mache ich voll mit und es ist super. Die Blumen verbinden uns in unserer ten der Familie auf den Vater, der als Die Blumen aus der eigenen Aufzucht Liebe zur Gartenarbeit und rufen in ihr Steiger darauf achtete, dass auch die sind unser Erkennungszeichen. die Erinnerungen an ihr ereignisreiches polnischen Zwangsarbeiter aus dem Leben im Ruhrgebiet wach. Kohleschacht in Sicherheit gebracht Durch die Begleitung meiner Mutter Heute sitzen wir in Muße auf dem Bal- wurden. Ihre Schwester brachte als in ihren letzten Lebensjahren im Maria kon beieinander und bewundern die Bäckerlehrling unter der Schürze Brot von Soden-Heim, entwickelte sich mächtige Blutbuche im Park. für die Zwangsarbeiter. Ihre Schwester eine starke Verbundenheit zu der DRK- Aber es gibt auch Nachmittage, an de- ist vor 15 Jahren verstorben, sagt ihre Schwesternschaft Bonn. Deshalb bin nen ich sie als Zeugin einer immer mehr Familie. Sie aber erzählt von ihr, als ob ich froh, dass meinem Wunsch nach in die Ferne rückenden Zeit erlebe. sie in der nächsten Stunde zu Besuch einer ehrenamtlichen, mich erfüllenden käme. Tätigkeit mit dieser neuen Aufgabe Sie erzählt Geschichten eines erfüllten Das berührt mich alles sehr, wenn entsprochen wurde. Lebens aus dem Ruhrpottalltag. Ich scheinbar Versunkenes oder Vergesse- Katharina Höller lerne sie kennen als Schützenkönigin nes wieder lebendig wird und in meiner im Kreise zahlreicher Freunde. Fotos betagten Dame die Dankbarkeit für ein einer großen Verwandtschaft mit vielen, gutes Leben festigt. vielen Kindern. Es bestanden ein trag- bares soziales Netz und ein Aufeinan- derachten. 6
Ehrenamtlerinnen berichten Wie helfe ich genau? Wieso ich jedem empfehlen kann, sich bei der DRK-Schwesternschaft Bonn ehrenamtlich zu engagieren? Die DRK-Schwesternschaft Bonn hat sich damals schon, von meinem Be- werbungsgespräch bis heute, immer sehr dankbar und hilfsbereit gezeigt. Man fühlt sich nicht wie eine helfende Hand unter vielen, sondern sehr wert- geschätzt. Besonders durch regel- mäßige Telefongespräche hat man immer die Möglichkeit, sich über neue Erkenntnisse auszutauschen. Wie bin ich auf das Engagement aufmerksam geworden? Ich hatte mich im Juni 2020 bei der Freiwilligen Agentur Bonn gemeldet, dort wurden alle Angebote wunschge- Gerade ältere Menschen blicken gerne ten oder bestimmte Momente anders mäß auf mich und meine Möglichkeiten in die Vergangenheit zurück, ob es die zu empfinden, im Alltag geduldiger und angepasst. Erinnerungen an Familienangehörige verständnisvoller zu agieren. Ich weiß, ist, Gegenstände, die sie einmal be- dass das Gefühl, mich regelmäßig zu Wie fühle ich mich nach jedem saßen oder Momente, in denen sie erwarten, etwas zu unternehmen oder Besuch bei Frau Binder und Frau besonders glücklich waren. nur zu quatschen, viel Wert ist. Dieses Bäßler? In diesem Moment ist es wichtig, für sie Gefühl motiviert mich jede Woche aufs Jede Woche fühle ich mich stolz, ver- da zu sein, zuzuhören und sie wissen neue, Frau Binder und Frau Bäßler zu antwortungsbewusster, glücklicher, zu lassen, dass sie in dem Augenblick besuchen. helfen zu können und bin froh, dabei nicht alleine sind. Selbst wenn man Die meisten Menschen empfinden noch meine Persönlichkeit stärken zu nicht viel dazu sagt, ist der Moment, in gleich, das Gefühl, sich auf etwas oder können. dem sie tief Luft holen und mit einem jemanden zu freuen, ist unbeschreib- Nikol Morales kleinen Lächeln zu mir aufblicken, so lich schön. viel Wert. Aber es gibt auch Nachmit- tage, an denen ich sie als Zeugin einer immer mehr in die Ferne rückenden Zeit erlebe. Wieso ich mich ehrenamtlich bei der DRK-Schwesternschaft Bonn engagiere? Ich hatte immer schon den großen Wunsch, älteren Menschen zu helfen, eine Freude zu bereiten oder aus ihren Erfahrungen zu lernen. Wir helfen und unterstützen. Mir hat dieses Engagement auch per- sönlich weitergeholfen. Situationen aus einer anderen Perspektive zu betrach- 7
Beschaulich im Park der DRK-Schwesternschaft Bonn Boule – das Spiel mit den Kugeln Scheinbar beschaulich geht es zu, Auf dem neu errichteten Bouleplatz im Eine lange und dankbare Verbun- wenn die Boule-Spieler in den Parks mit Park der DRK-Schwesternschaft Bonn denheit mit dem Maria von Soden- ihren Kugeln spielen. Eine Kugel wer- spielen wir Boule, wollen mit Bewe- Heim sowie der DRK-Schwesternschaft fen, messen, beratschlagen und wieder gung gemeinsam Spaß haben, an der Bonn und der Tatsache geschuldet, eine Kugel werfen. Französisches Flair frischen Luft, im Grünen, versuchen die dass ich in Poppelsdorf und der Süd- schwappt herüber, angenehme Leich- Kugeln möglichst nahe an das „Ziel- stadt die entscheidenden Jahre meiner tigkeit macht sich breit, Urlaubserinne- Schweinchen“ zu werfen, sich über Jugend verbracht habe und dieser Teil rungen werden wach. Einige Betrachter einen guten Wurf zu freuen und sich Bonns zu einem Stück Heimat wurde, glauben zu wissen, dass „der Alte aus aber auch über eine gute Kugel eines engagiere ich mich hier sehr gerne. Rhöndorf“ das auch immer gespielt Spielpartners zu freuen, die dann doch hat. Bestimmt liegen auch noch Kugeln noch näher an der Zielkugel gelandet Den Spaß am Spiel, das ohne Alters- mit Rostansatz als Urlaubsmitbringsel ist. begrenzung möglich ist, möchte ich in manchem Keller. Das Klischee von Und sich ganz vielleicht auch ein wenig gerne weitervermitteln und freue mich Pastis und Rotwein trinkenden „alten“ erinnern an schöne Zeiten im Urlaub, an auf schöne Spiele im Park. Betrachtet Männern und Frauen, die sich die Zeit das Bild der Pastis und Rowein trinken- man Boule-spielen aus pflegefachlicher vertreiben, hat sich verfestigt und hin- den, ihren Lebensabend genießenden Sicht, entdeckt man einige Aspekte, die terlässt angenehme Erinnerungen an „alten“ Männer und Frauen in den fran- deutlich zeigen, dass Boule mehr ist als schöne Tage. zösischen Parks. nur ein vergnügliches Spiel. Die Haltung beim Spielen erfordert Kör- „ perspannung. Beim Abwurf benötigt Kennen und lieben gelernt habe ich Boule/Petanque, man Kraft und Balance, um die Kugel 1997 im Urlaub in Frankreich – wo sonst –, wie viele gut zu positionieren. Um nach dem Wurf andere auch. Wieder zurück entdeckten mein Sohn die Kugel wieder aufzuheben, trainiert und ich, dass auch in Bonn ganz viele Menschen, man das Gleichgewicht – das kann also auch als eine spielerische Sturzprophy- sogar in vier Vereinen, mit den Kugeln spielten. laxe gesehen werden, natürlich nur, “ Der Beginn einer Leidenschaft. Rüdiger Korsch wenn man keinen Magneten benutzt! Aber nicht nur der Körper wird beim Spielen gefordert. Es bedarf auch eines Grades an Konzentration, damit man nicht leichtsinnig die eigenen Kugeln aus einer schon gewinnbringenden Position verdrängt. Zusammengefasst kann man sagen – Boule-spielen macht nicht nur sehr viel Spaß – es hält auch Körper und Geist fit! Marion Müllers Kontakt ZiP – Zusammen in Poppelsdorf DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. Königstraße 86 · 53115 Bonn Post: Venusbergweg 17b · 53115 Bonn Tel.: 0228 / 92 59 83 14 zip@schwesternschaft-bonn.drk.de 8
Projekt PfleBeO Das Maria von Soden-Heim in Bewegung Das Maria von Soden-Heim startete ablauf, die Pflege, die Angebote und im Juli 2021 für zwölf Monate in ein die Umgebungsgestaltung. Dazu wird Projekt „Pflegeeinrichtungen – Be- in Arbeitsgruppen festgestellt, wie be- Veronika Schiller wegungsfreundliche Organisation“ wegungsfreundlich die Lebensverhält- ist Diplom-Theologin und (PfleBeO) – unter fachlicher Beglei- nisse im Maria von Soden-Heim jetzt Krankenschwester, seit 1987 Mitglied der DRK-Schwestern- tung der Forschungsgruppe Geriatrie schon sind und durch welche kon- schaft Bonn. Nach langjähriger Lübeck. Ziel ist es, die körperlichen kreten Schritte, Veränderungen und Tätigkeit als Lehrerin für Pflege- Aktivitäten der Bewohnenden des Anpassungen sie noch bewegungs- berufe am Universitätsklinikum Bonn und am Gemeinschaftskrankenhaus über- Maria von Soden-Heims anzuregen und freundlicher gestaltet werden können. nahm sie vor elf Jahren die Pflegedienstleitung damit ihr Wohlbefinden, ihre Selbst- des Maria von Soden-Heims. Sie ist weitergebildet ständigkeit und ihre Gesundheit zu Bestimmt entstehen dazu in den kom- in Palliative Care. fördern. menden Monaten viele gute Ideen und Vorschläge. Im Rahmen des Projekts soll dann beraten und entschieden Maria von Soden-Heim Kontakt werden, was davon umgesetzt werden DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. kann. Es wird eine genaue Feinplanung Venusbergweg 17b · 53115 Bonn Tel.: 0228 / 2 69 01 68 geben, um die beschlossenen Vor- veronika.schiller@schwesternschaft- schläge Schritt für Schritt in den Alltag bonn.drk.de einzubauen und allen Bewohnenden und Mitarbeitenden im Maria von So- den-Heim zu etwas mehr Bewegung Ein Projekt-Team von Mitarbeitenden zu verhelfen. aus dem Haus, unterstützt durch ex- terne Fachkundige, wird zusammen mit Bewohnenden und Mitarbeitenden aller Berufsgruppen vier Bereiche des All- „ Aber keine Sorge: Dabei soll niemand überfordert werden! Körperliches tags genauer untersuchen: den Tages- Wohlbefinden durch ein wenig mehr Bewegung im Alltag steht im Zentrum aller Bemühungen in diesem Projekt. “ 9
Nachbarschaftliches Engagement Unterstützung beim Honigverkauf Unsere anfängliche Sorge, dass die summenden Mitbewohner unseres kleinen Paradieses eine Gefahr dar- stellen könnten, war unbegründet: Sie sind mit ihrer Arbeit beschäftigt, bei der man sie natürlich nicht stören darf, in- dem man ihnen zu nahe kommt. An Stelle der vertrocknenden Rho- dodendren haben wir nun eine bunte Bienenwiese eingesät. Aber außer den zahlreichen blass-blauen Blüten des „Bienenfreundes“ (Facelia), kämpfen sich nur vereinzelte, unbekannte kleine Blümchen aus dem mageren Boden hervor. Auf unserem Balkon würdigt bisher auch nur selten ein Bienchen den Salbei oder die Kapuzinerkresse. Im Februar 2019 sind wir umgezogen. und brummt es vor den ersten Kästen Im Frühling besuchen sie blühende Unsere Möbel sind in der neuen Woh- und es werden weitere Stockwerke Bäume und Krokusse in den Gärten; nung in der Königstraße verteilt und darüber gebaut. Lavendel, Minzearten, Glockenblumen, haben fast alle Platz gefunden. Aber Sonnenhut und all die vielen gelb und wohin mit unserem geliebten runden Ab und zu entdecke ich vom Balkon violett blühenden Korbblüten des Som- Gartentisch, der auf der Terrasse un- aus den Kleinbus der Universität, aus mers finden sie in den Hobbygärten seres alten Hauses so gute Dienste dem ein oder zwei Mitarbeiter der von Poppelsdorf und im Botanischen geleistet hatte? Bei einem Erkundungs- Landwirtschaftlichen Fakultät sprin- Garten. gang über den Parkplatz hinter unse- gen, um schnell nach den Bienen zu rem Wohnhaus, entdecken wir vor dem sehen oder gar um weitere Stockwer- Frau Dr. Hartung berichtet, dass die Garten des Maria von Soden-Heims ein ke hochzuziehen und Honigwaben mit- Uni-Imker die reiche Ernte aus dem kleines, durch Büsche und Hecken ab- zunehmen. Dann eile ich hinunter, um kleinen Bienenhof hinter dem Parkplatz gegrenztes Areal, auf dem nur ein paar meine Fragen zu stellen. So lerne ich, sehr loben. verkümmernde kleine Rhododendron- dass die Bienen kein Problem haben, büsche wachsen. Dahin bringen wir bis zum Botanischen Garten zu fliegen, Jeweils am ersten Donnerstag den Gartentisch und zwei Stühle und um Nektar und Pollen zu sammeln. Ich des Monats wird der Honig von da sitzen wir nun manchmal unter dem erfahre auch, dass sich die Bienenbrut 15:30 Uhr bis 16:30 Uhr am Eingang Ahornbaum, hören den Halsbandsitti- nur im untersten Kasten befindet, in den zum Garten der Schwesternschaft chen und anderen Vögeln zu und be- Kästen darüber wird der Honig gelagert verkauft. Haben Sie nicht Lust, kämpfen so unser Heimweh. und von den Menschen geerntet. ihn zu probieren? Friederike Seitz Allerdings, völlig überraschend, hat sich Gesellschaft eingefunden! Um die klei- nen Büsche in der Mitte sind im Halb- „Richtfest“ für ein Insektenhotel rund 4 x 2 Bienenstöcke aufgestellt! Es Neben den Bienenstöcken entstand zum 2. September im Garten der sind Kästen mit dem Einflugloch zur Schwesternschaft ein Insektenhotel. Zum Richtfest „bestückten“ einige Mitte des Halbrunds, die später mit unserer Teilnehmenden im Freiwilligen Sozialen Jahr unter der Leitung von drei bis vier weiteren Wabenkästen auf- Isabell Wahler vom Projekt „Bienen machen Schule“ (eine Initiative von gestockt werden können. Bald summt Mellifera e. V.) das Innenleben. In Vorbereitung auf diese Aktion hatten sie sich im Seminar mit der Thematik auseinandergesetzt. 10
Zuhören, helfen, Freude schenken Mein Bundesfreiwilligendienst in der Tagespflege am Schloßweiher Ein BFD-Jahr starten, nach fast 40 Jah- Wichtigste Aufgabe ist es, für die Gäste ren Bürojob und dann noch in Corona- da zu sein. Wir unterstützen sie so, zeiten – ist das eine gute Idee? JA, ist dass sie Dinge möglichst selbst tun es! Als erste BFD’lerin in der Tages- können. Gespräche schätzen sie sehr. pflege am Schloßweiher bin ich im Wenn notwendig, reichen wir Essen an September 2020 in eine für mich ganz oder unterstützen beim Toilettengang. neue Welt eingetaucht. Neben Spaziergängen im Garten gibt es so alltägliche Themen wie Tisch Schon etwas aufgeregt fuhr ich mit decken, Kaffee kochen, Spülmaschine dem Fahrrad zum Venusbergweg. räumen, Desinfektion. Monika Kuhlen Was mochte mich da wohl erwarten? Würde ich ins Team passen? Bin ich Ende 2020 stand dann plötzlich ein empathisch genug für die Gäste? Container im Innenhof. Was war da Jetzt ist mein BFD Jahr zu Ende. Ich los? Corona-Schnelltests wurden not- bin sehr dankbar, dass ich die Möglich- Meine Nervosität war unbegründet. wendig. Damit unsere Bewohner*innen keit erhalten habe, so viele neue Erfah- Das Team hat mich als absolute Laiin im Maria von Soden-Heim weiterhin rungen in dieser wertvollen Einrichtung sofort integriert, bei allen Aufgaben be- Besuch bekommen konnten, habe ich mit wunderbaren Gästen und in einem gleitet und immer ein offenes Ohr für mich auch hier sehr gerne eingebracht tollen Team zu sammeln! meine Fragen. Und die Gäste machten und unterstütze bei Terminplanung und mir den Einstieg auch ganz leicht. Dokumentation. Freiwilliges Engagement – besonders jetzt! Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), der Bundesfreiwilligen- Freiwilliges Engagement ist ein bedeutsamer Motor dienst (BFD), der Europäische Freiwilligendienst (EVS) unserer demokratischen Gesellschaft und gerade jetzt sowie das klassische Ehrenamt sind schon seit vielen für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt besonders Jahren ein unentbehrlicher Teil der DRK-Schwestern- wichtig. schaft Bonn und in allen Einsatzbereichen sind die frei- willigen Helfenden eine gern gesehene und wertvolle Unterstützung. „Vielen Dank an alle, die sich jeden Tag freiwillig für uns und die Gesellschaft engagieren! “ Dr. Frauke Hartung, Oberin 11
Neu FSJ für Menschen mit besonderem Förderbedarf Fördern und Wir freuen uns sehr darüber, dass wir Perspektiven bieten nun auch jungen Menschen mit Be- Seit Langem arbeitet die DRK-Schwes- einträchtigungen selbst ein Freiwilliges Freiwilliges Soziales Jahr Kontakt ternschaft Bonn im FSJ mit verschie- Soziales Jahr in einigen Einsatzfeldern Akademie für Pflege, Gesundheit und Soziales der DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. denen Einsatzstellen zusammen, die ermöglichen können. Uns ist beson- Heilsbachstr. 16 · 53123 Bonn Menschen mit Behinderungen beglei- ders wichtig, dass wir den Freiwilligen Tel.: 0228 / 9 67 73 26 ten und unterstützen. mit Förderbedarf eine Anschlusspers- freiwillig@schwesternschaft-bonn.drk.de pektive bieten können. Katharina Elsner Aktuell begleiten wir zwei junge Damen Idealfall sollen die jungen Menschen mit im FSJ, die in unseren Einrichtungen Beeinträchtigung die Möglichkeit er- ist Gesundheits- und Kinderkran- kenpflegerin, Sozialpädagogin/ eingesetzt sind und sich wirklich toll halten, die Einsatzstelle während ihres Sozialarbeitern M.A., Betriebs- eingelebt und entwickelt haben. Eine Freiwilligen Sozialen Jahres kennen- wirtin (IWW), seit 2012 Mitglied wird die Ausbildung als „Fachpraktikerin zulernen und sich dort einzuleben. der DRK-Schwesternschaft Bonn. Service in sozialen Einrichtungen“ ab- Nach ihrem FSJ schließt sich die Aus- Nach mehrjähriger Tätigkeit als pädagogische Gruppenleitung im FSJ, hat sie solvieren. Dafür kooperieren wir mit bildung an, um nach dem Abschluss 2019 die Leitung des Freiwilligen Sozialen Jahres dem Robert-Wetzlar-Berufskolleg, das vielleicht sogar in der DRK-Schwes- übernommen. diese Ausbildung anbieten wird. Im ternschaft Bonn tätig zu werden. Gut zu wissen Pflegebedürftige können bzw. müssen eine kostenfreie Beratung erhalten Beratungsbesuch nach § 37,3 SGB XI durch den am- Sollten Sie PG 1 oder PG 2-5 erhalten haben und durch bulanten Pflegedienst „DieRotkreuzschwestern“ der einen ambulanten Pflegedienst versorgt werden, kön- DRK-Schwesternschaft Bonn. nen Sie die Möglichkeit nutzen, halbjährlich einmal einen Beratungsbesuch anzufordern. Sie haben einen Pflegegrad (PG) zugesprochen bekom- men und erhalten nun Pflegegeld von Ihrer Pflegekasse. Ziel des Beratungseinsatzes ist es, festzustellen, dass die Damit haben Sie Anspruch auf einen Beratungsbesuch in Qualität Ihrer Pflegeversorgung sichergestellt ist und dies Ihrer häuslichen Umgebung. Sofern Sie keinen ambulan- dann der Pflegekasse mitzuteilen. Wir beantworten Fra- ten Pflegedienst in Anspruch nehmen, muss der Bera- gen rund um Ihre Situation, geben Ihnen Hilfestellung und tungsbesuch laut Gesetz bei PG 2 und PG 3 halbjährlich praktische Unterstützung bei der häuslichen Pflege. Wir einmal, bei PG 4 und PG 5 vierteljährlich einmal, ab- suchen mit Ihnen nach individuellen Lösungen, um Ihre gerufen werden, damit die Auszahlung Ihres Pflegegeldes Versorgung und Ihre Lebensqualität zu verbessern und gewährleistet ist. zu sichern. Im Laufe der Beratungseinsätze begleiten wir Sie durch verändernde Anforderungen in Ihrer alltäglichen Ambulanter Pflegedienst Versorgung. Kontakt „DieRotkreuzschwestern“ der DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. Venusbergweg 27 · 53115 Bonn Tel.: 0228 / 2 69 01 71 rotkreuzschwestern@schwesternschaft-bonn.drk.de 12
Interview Fachpraktikum Service Ein Beruf mit Zukunft Die DRK-Schwesternschaft Bonn bildet Kuchen. Und ich kümmere mich um AP: Sarah, wir alle wünschen seit dem 1. September 2021 erstmalig die Versorgung der Blumen, jetzt, wo Ihnen einen guten Start. junge Menschen zum Fachpraktiker/ es so warm ist, muss ich sie jeden Tag Vielen Dank für das Interview. Fachpraktikerin Service in sozialen gießen. Einrichtungen aus. Diese duale Ausbil- Das Interview führte Annegret Petrich dung befähigt junge Menschen, nach AP: Welche Erwartungen haben (AP), Leitung Ausbildungsbereich. erfolgreicher Prüfung vor der Industrie- Sie denn an die Ausbildung? und Handelskammer in sozialen Be- SB: Oh, ich hoffe erstmal, dass es mir reichen tätig zu werden und die dort Spaß macht, und dass ich viele neue tätigen Fachkräfte im Service-Bereich Aufgaben bekomme und viel lerne. Die zu unterstützen. Ausbildung besteht ja aus einem schu- lischen Teil und einem praktischen Teil, Damit können wir zum einen vielen ich bin da schon sehr gespannt und jungen Menschen eine zusätzliche be- freue mich darauf. rufliche Perspektive anbieten und zum anderen werden wir für die vielfältigen Aufgaben in der Versorgung unserer Bewohner zukunftsweisend gut unter- stützt. Daher freuen uns sehr, dass wir als DRK-Schwesternschaft nun mit der Ausbildung Fachpraktiker Service star- ten können. Sarah Bongartz (SB) ist unsere erste Auszubildende und steht uns für ein Interview zur Verfügung. AP: Hallo Sarah, wie sind Sie denn auf die Ausbildung gekommen? SB: Ich hatte in meiner Schule davon gehört und habe mich für ein Frei- williges Soziales Jahr in der Schwes- ternschaft beworben, damit ich den sozialen Dienst einmal kennenlernen konnte. Eigentlich wollte ich etwas mit Kindern machen, aber nachdem ich dann im Sozialen Dienst eingesetzt war, habe ich festgestellt, dass mir die Arbeit mit alten Menschen sehr gut gefällt. AP: Was gehört denn zu Ihren Aufgaben? SB: Ich helfe bei den Mahlzeiten, z. B. Tisch decken, Essen verteilen und ab- räumen. Dann unterstütze ich die Mit- arbeiter bei den Angeboten für die Senioren, z. B. beim Kegeln, Singen, Boulen und ab und zu backen wir 13
Pflegeberatung nach § 45 SGB XI: Pflegekurse für Angehörige sind in Planung Ein großer Teil der pflegebedürftigen • Ihnen wird Wissen über verschiede- Die Kurse werden von qualifiziertem Menschen wird im häuslichen Umfeld ne Krankheitsbilder vermittelt und Sie Pflegefachpersonal in Gruppen mit von seinen Angehörigen versorgt! Mit werden über die jeweilige Versorgung mehreren Teilnehmern veranstaltet. dem nötigen Grundwissen sind Sie aufgeklärt, wie beispielsweise bei Haben Sie spezielle Fragen zur Pflege den Anforderungen des Pflegealltags Schlaganfall oder Parkinson Ihres Angehörigen? besser gewachsen. Die DRK-Schwes- • Sie erhalten Informationen zu The- Zusätzlich ist es auch möglich, indivi- ternschaft Bonn plant für Angehörige men des Pflegerechts, wie beispiels- duelle Schulungen in Ihrer häuslichen und für ehrenamtliche Pflegeperso- weise: Pflegeleistungen der Pflege- Umgebung durchzuführen. nen nützliches Basiswissen in Pflege- kasse, Antragstellung auf Pflege- Die Kosten der Teilnahme trägt Ihre kursen/Schulungen anzubieten: grad, Recht auf Hilfsmittel und Kurz- Pflegekasse bzw. die Pflegekasse Ihres zeit- und Verhinderungspflege Angehörigen. • Sie erlernen die Grundlagen der Pfle- • Sie als Angehöriger haben zusätz- Iris Laier ge und üben diese in praktischen lich die wertvolle Möglichkeit zum Anleitungen ein, wie beispielsweise: Austausch von Erfahrungen und zur An- und Auskleiden der Pflegeper- Problembewältigung mit anderen son, Durchführung der Körperhy- Gleichgesinnten giene, Handgriffe zum Heben und Ambulanter Pflegedienst Kontakt Positionieren, Hilfe beim Anreichen „DieRotkreuzschwestern“ der von Essen und Trinken oder der Ge- DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. brauch von Hilfsmitteln Venusbergweg 27 · 53115 Bonn Tel.: 0228 / 2 69 01 71 rotkreuzschwestern@schwesternschaft-bonn.drk.de Angebot: „Letzte Hilfe“ Umsorgen von schwer erkrankten und sterbenden Menschen am Lebensende Während das Thema Erste Hilfe in der Lebens“ und nicht, wie eine mögliche Durch diese gezielte Fortbildung in Bevölkerung längst sicher verankert Lesart sein könnte, als Beschleunigung Letzter Hilfe werden Menschen in die und in diesem Sinne selbstverständ- des Sterbens! Lage versetzt, Schwerstkranken und lich ist (StGB § 323c Unterlassene Hilfe- Insgesamt sind in der Gesellschaft bis- Sterbenden beizustehen. So können leistung), gibt es bei der Letzten Hilfe her wenig solide Strukturen im Umgang möglichst viele Bevölkerungskreise er- oftmals im Alltag Angst, Vorbehalte mit Sterbenden und deren Bedürfnis- reicht und durch Schulungen über die- und Unsicherheiten. Letzte Hilfe Ange- sen in der letzten Lebensphase für die sen Teil des Lebens mutiger und kom- bote verstehen „Sterben als ein Teil des Allgemeinheit präsent. Aus diesem petenter werden lassen. Dies wiederum Grunde und mit dem Ziel, dass alle könnte dazu beitragen, dass Schwerst- Maria Flinkerbusch Bürger*innen ihr Wissen bei Fragen kranke eine optimale Versorgung und ist seit 1984 Mitglied der DRK- rund um das Sterben und damit ver- Erhaltung größtmöglicher Lebensqua- Schwesternschaft Bonn, Fach- bundene Hilfsangebote auffrischen lität erleben können. krankenschwester für Anästhesie können, sind ähnlich wie bei den Erste und Intensivmedizin, war mehr als drei Jahrzehnte am Universitäts- Hilfe Kursen, Lernangebote entwickelt klinikum Bonn tätig. Als Diplom- worden. Pflegewissenschaftlerin leitete sie über zehn Jahre die dortigen pflegebezogenen Weiterbildungs- In diesem Sinne lädt ZiP – Zusammen in Poppelsdorf – stätten. Sie ist zudem Ethikberaterin und Trainerin der DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. Sie zu einer Palliative Care. kostenlosen Veranstaltung ein. Termin: 4. Oktober 2021 von 10:00 Uhr – 14:00 Uhr Anmeldung erbeten bis zum 29.09.2021 unter 0228-26 90 10 14
Beratungsangebot Gesundheitliche Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase nach § 132g SGB V Unsere Zielsetzung Unser Anspruch • Ein individuell zugeschnittenes freiwilliges • Eine hohe Beratungsqualität mit ausgebildeten Beratungsangebot über die medizinisch- Beraterinnen pflegerische, soziale und spirituelle Versorgung • Ein enges Miteinander mit den Zugehörigen, und Betreuung in der letzten Lebensphase dem Pflegeteam und den Hausärzten • Ausgerichtet am aktuellen, bzw. im Falle der • Mit interdisziplinären Fallbesprechungen Einwilligungs- und Äußerungsunfähigkeit, am mutmaßlichen Willen des einzelnen Menschen Unser Beratungsangebot • Informationen zum Thema „gesundheitliche Der Gesprächsprozess Versorgungsplanung“ • Zwei bis drei geplante Gespräche im Sinne • Hilfe bei der Erstellung und Überarbeitung einer Begleitung mit dem Betroffenen und/oder von Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, dessen Vertreter Betreuungsverfügung • Ermittlung von Wünschen und Sorgen hinsichtlich • Planung der Behandlung und Versorgung der letzten Lebensphase entsprechend dem Willen des Betroffenen • Mögliche Themen: Entscheidungen in schwerer Erkrankung und Notfallsituationen, Umgang Wir beraten und informieren Sie gerne! mit Schmerzen, Einsamkeit, Kontrollverlust Nicole Koenigsfeld Die Zielgruppe • BewohnerInnen in unseren Pflegeheimen* und im „Betreuten Wohnen“ • Gäste der Tagespflege Ambulanter Pflegedienst Kontakt „DieRotkreuzschwestern“ der • Kunden der Rotkreuzschwestern DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. Venusbergweg 27 · 53115 Bonn • Menschen aus der Nachbarschaft Tel.: 0228 / 2 69 01 71 nicole.koenigsfeld@schwesternschaft-bonn.drk.de 15
Selbstbestimmung ist der Maßstab Lernmöglichkeiten in der praktischen Pflegeausbildung Die neue generalistische Pflegeausbil- z. B. Gedächtnisübungen, Vorlesen prozesses. Die Auszubildenden lernen dung hat in der DRK-Schwesternschaft oder Sitzgymnastik. Für die praktische bereits im ersten Einsatz (Orientierungs- Bonn ab 2020 Einzug gehalten. In der Ausbildung werden in der Tagespflege einsatz) die ganzheitliche Versorgung Tagespflege am Schloßweiher haben Lern- und Arbeitsaufgaben erstellt, die als Grundausrichtung jedes pflegeri- die Auszubildenden die Möglichkeit, den Auszubildenden helfen, Theorie schen Handelns. Gerade in der Häus- ihren psychiatrischen Einsatz zu ab- und Praxis besser miteinander zu ver- lichkeit ergeben sich unterschiedlichste solvieren. Sie lernen die verschiedenen binden. Fragestellungen, die in jedem Fall ge- alterspsychiatrischen Erkrankungen meinsam mit Patienten und Angehöri- wie Demenzen oder Depressionen in Das Setting der ambulanten Pflege, gen erörtert werden müssen. der Praxis kennen und können ihre DieRotkreuzschwestern, bietet eine Kompetenzen in Gesprächsführung große Bandbreite an unterschiedlichen Selbstbestimmtheit, auch in schwieri- und sozialer Interaktion erweitern. Schwerpunkten, die abhängig vom gen Situationen, ist der entscheidende Ausbildungsstand gesetzt werden. Maßstab. Die dreijährige Pflegeaus- Ein wichtiger Schwerpunkt der Aus- Neben der grund- und behandlungs- bildung vermittelt profundes Wissen, bildung in der Tagespflege bildet die pflegerischen Versorgung der Patienten um bei verschiedenen Fragestellungen eigenständige Planung und Begleitung bedarf es eines verstärkten Fokus‘ auf fachkompetent zu unterstützen. von Beschäftigungsangeboten wie die Beratung im Rahmen des Pflege- Tim Essler ist Altenpfleger, hat Gesund- heitsmanagement B.Sc studiert und ist seit Oktober 2019 bei der DRK-Schwesternschaft Bonn tätig. Nach seinem Trainee- programm im Bereich Pflege- management ist er seit Februar 2021 Pflege- Ambulanter Pflegedienst dienstleistung des Ambulanten Pflegedienstes Kontakt „DieRotkreuzschwestern“ der DieRotkreuzschwestern. DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. Venusbergweg 27 · 53115 Bonn Tel.: 0228 / 2 69 01 71 rotkreuzschwestern@schwesternschaft-bonn.drk.de Thomas Rautert ist Gesundheits- und Kranken- pfleger, seit 2000 bei der DRK-Schwesternschaft Bonn. Nach langjähriger Tätigkeit im Altenzentrum St. Marien und Weiterbildung als geronto- psychiatrische Fachkraft ist er seit August 2018 Tagespflege am Schloßweiher der Kontakt als stv. Pflegedienstleistung in der Tagespflege DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. am Schloßweiher tätig. Venusbergweg 17b · 53115 Bonn Tel.: 0228 / 2 69 01 19 tagespflege@schwesternschaft-bonn.drk.de 16
Vermischtes Zuhörende verfolgten die Lesung mit regem Interesse Am 23. Juni 2021 stellte uns Renate Leonhardt ihr Buch „Du bist mein Ge- dächtnis – Unser Leben mit Alzheimer“ in einer Lesung persönlich vor. Die Teil- nehmenden folgten sehr interessiert den Worten der Autorin. Es waren In- teressierte anwesend, aber auch pfle- gende Angehörige, die gemeinsam mit Frau Leonhardt zum Thema Alzheimer im guten Austausch waren. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei Frau Leonhardt be- danken, dass sie uns einen so persönli- chen Einblick in ihr Leben und das ihres Mannes gewährt hat. „Du bist mein Gedächtnis“ – diese Be- merkung ihres Mannes, der oft seine Gedächtnisdefizite beklagte, war für die Autorin Anlass, möglichst viele Erinne- rungen aus den gemeinsamen Jahren festzuhalten, insbesondere Erlebnisse und Erfahrungen während seiner Alz- heimer-Demenz. Ungewöhnlich und überraschend war, dass ihr Mann seit Beginn der Erkrankung seine Gedan- ken immer wieder in gereimter Form ausdrückte, wie z. B., als er nach einem längeren Spaziergang wieder zurück- gefunden hatte: „Ich weiß gar nicht wo ich war, doch jetzt bin ich wieder da.“ Über viele Jahre hat die Autorin solche Man erfährt Vielfältiges aus der Ge- Alltagsroutine, Beobachtung von Um- Sprüche gesammelt, Grundlage für dankenwelt eines Menschen, der Erin- welt, Menschen, Tieren, Pflanzen lösen das kleine Buch. „Verse machen, das nerungen, auch Zeit- und Raumorien- immer wieder humorvolle oder kritische tut gut, das bewegt mir so das Blut“ tierung, weitgehend verloren hat, und Kommentare aus. Auch geradezu phi- war die Antwort auf die Frage, wieso man staunt über eine geistige Reg- losophische Fragen zu Leben und Tod er sich so gern auf diese Weise mitteil- samkeit, die so lange erhalten bleibt. – alles ist Anlass für einen neuen Vers. te. Offenbar spürte er beim Verfassen Die Verse sind voll Witz und Humor, Trotz vieler Zitate, in denen die Schre- der Sprüche etwas von der anregen- aber auch voller Traurigkeit: „Ich bin cken der Krankheit sichtbar werden, den Energie „dichterischer“ Sprache nicht nur müßig, auch überflüssig.“ vermittelt die Lektüre insgesamt das und wohl auch Freude über eine ge- Bild eines positiv gestimmten Men- lungene Leistung. schen, der den Kopf nicht hängen las- „ sen will: Weg mit den Runzeln, lieber mal schmunzeln. “ 17
Vermischtes Outdoor-Instrumente Dank einer Spende gibt es seit An- Klängen zu lauschen: Ein Glockenspiel, Schloßweiher. Die Klänge lassen sich fang Mai für die Menschen in der DRK- mit bis zu 2,35 m hohen Klangröhren, über Reibung oder Anschlagen er- Schwesternschaft Bonn die Möglich- steht im hinteren Teil des Gartens der zeugen und wirken auf den gesamten keit, mit Outdoor-Instrumenten selbst Schwesternschaft und ein Xylophon Körper. zu musizieren oder einfach nur den auf der Terrasse der Tagespflege am Musik eröffnet neue Kommunikations- wege und schafft einen emotionalen Zugang zu den Menschen. Dies gilt besonders für Menschen mit Demenz, die sich mit fortschreitendem Krank- heitsverlauf weniger über die Sprache und mehr über ihre Gefühle verständi- gen können. Musik und Klänge haben einen positiven Einfluss auf die Stim- mung, fördern die Gemeinschaft, kön- nen schöne Erinnerungen wachrufen und sogar Schmerzen lindern. Unsere Tagespflegegäste haben die neuen Outdoor-Instrumente sehr posi- tiv aufgenommen: Beim gemeinsamen Spaziergang im Garten ist ein Halt bei den Klangröhren mittlerweile fest ein- geplant. Und das Xylophon auf unserer Terrasse weckt immer wieder die Neu- gier. Unsere Tagespflegegäste probie- ren sich gerne an den Instrumenten aus, egal ob sie musikalisch sind oder nicht. Selbst ein Herr mit Parkinson beschäftigte sich trotz seiner Erkran- kung sehr intensiv und mit viel Freude mit den Klangröhren. Wir hoffen, dass unsere Tagespflegegäste sich auch weiterhin am gemeinsamen Musizieren begeistern können. Tagespflege am Schloßweiher der Kontakt DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. Thomas Rautert Venusbergweg 17b · 53115 Bonn ist Gesundheits- und Kranken- Tel.: 0228 / 2 69 01 19 pfleger, seit 2000 bei der tagespflege@schwesternschaft-bonn.drk.de DRK-Schwesternschaft Bonn. Nach langjähriger Tätigkeit im Altenzentrum St. Marien und Weiterbildung als geronto- psychiatrische Fachkraft ist er seit August 2018 als stv. Pflegedienstleistung in der Tagespflege am Schloßweiher tätig. 18
Vermischtes Ökumenischer Gottesdienst Wir sind sehr dankbar, dass wir bei bestem Wetter den lange geplanten ökumenischen Gottesdienst mit Pfarrer Kemmerling aus St. Sebastian und Pfarrerin Veermann aus der Lutherkirche in unserem Garten feiern durften. Wir danken allen, die diesen Gottesdienst geplant und mitgestaltet haben, dem Taizé-Chor des Maria von Soden- Heims, unserem koreanischen Chor und den FSJ‘lerInnen! Termine Kaffeetrinken im Garten der Schwesternschaft Durch die im Moment sinkende Inzidenz in Bonn laden wir Sie herzlich ein, sich bei schönem Wetter, jeden Mittwochnachmittag von 15:00 Uhr – 16:30 Uhr, eine Auszeit vom Alltag in unserem schönen Garten zu neh- men. Mal werden frische Waffeln gebacken, mal Kuchen angeboten. Aber vielleicht möchten Sie einfach nur eine Tasse Kaffee in unserem Garten mit altem Baumbestand genießen. Sie sind herzlich willkommen! Kontakt Impressum Marion Müllers · Leitung DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. ZiP – Zusammen in Poppelsdorf Venusbergweg 17b · 53115 Bonn DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V. Tel.: 0228 / 26 90 10 Königstraße 86 · 53115 Bonn zentrale@schwesternschaft-bonn.drk.de Post: Venusbergweg 17b · 53115 Bonn www.schwesternschaft-bonn.drk.de Tel.: 0228 / 92 59 83 14 Bilder: Adobe Stock: S. 6 wittybear, S. 9 R.vector zip@schwesternschaft-bonn.drk.de Restliches Bildmaterial: Verband der Schwesternschaften, Anna Rosa Bonato, Christian Liepe, Valeska Achenbach Stand: 2021 19
Kompetent – vernetzt – menschlich nah! Angebote für beruflich Pflegende • Individuelle Beratung, Begleitung und Förderung • Beschäftigungsmöglichkeiten in Krankenhäusern, voll- und teilstationären Alteneinrichtungen, im Betreuten Wohnen, ambulanten Pflegediensten • Zugehörigkeit zur weltweit größten humanitären Organisation • Freiwillige Teilnahme an Auslandseinsätzen Aus-, Fort- und Weiterbildungen • Pflegefachfrau / Pflegefachmann • Assistenzberufe • Anästhesietechnische Assistenz • Operationstechnische Assistenz • Fort- und Weiterbildungen an unserer Akademie für Pflege, Gesundheit und Soziales Freiwilligendienste • Freiwilliges Soziales Jahr im Inland • Bundesfreiwilligendienst • Europäischer Freiwilligendienst in Großbritannien Unsere gemeindenahe Versorgung • Pflegeberatung • Ambulante Pflege DieRotkreuzschwestern • Tagespflege am Schloßweiher • Betreutes Wohnen • Maria von Soden-Heim • Kulturelle Veranstaltungen • Vermittlungstätigkeiten Mehr Infos unter: www.schwesternschaft-bonn.drk.de 20
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