"Gemeinsam ausgezeichnet" - Wettbewerb von Grundschule und Hort Vorstellung der Preisträger
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STAATSMINISTERIUM FÜR KULTUS UND SPORT SERVICESTELLE G AN ZT AG SAN G E B OT E SAC H SE N „Gemeinsam ausgezeichnet“ – Wettbewerb von Grundschule und Hort Vorstellung der Preisträger STAATSMINISTERIUM FÜR KULTUS UND SPORT
Inhaltsverzeichnis Vorwort ..................................................................................................................................................................... 02 Wettbewerbskriterien ................................................................................................................................... 03 16. Grundschule Dresden „Josephine“ / Hort an der 16. Grundschule „Josephine“ ................................................................................. 04 25. Grundschule „Am Pohlandplatz“ / Integrationshort der 25. Grundschule ........................................................................................... 06 Christliche Schule Dresden-Zschachwitz / Hort der Christlichen Schule Dresden-Zschachwitz ........................................................... 08 Evangelische Grundschule „Apfelbaum“ / Evangelischer Hort „Apfelbaum“ ......................................................................................................... 10 Freie Schule Leipzig / Hort der Freien Schule Leipzig ........................................................ 12 Grundschule Kittlitz / Hort Kittlitz ........................................................................................................ 14 Grundschule Niederlößnitz / Hort der Niederlößnitzer Rebläuse ................................................................................................... 16 Grundschule Reichenhain / AWO Hort Reichenhain ................................................................................................................................ 18 Grundschule Süd Bischofswerda „Schule mit Idee 2008“ / „8-Sterne-Hort“ Bischofswerda ........................................................................................................... 20 Joachim-Ringelnatz-Schule, Grundschule der Stadt Leipzig / Joachim-Ringelnatz-Schule, Hort der Stadt Leipzig ........................................................... 22 Wettbewerbsjury „Gemeinsam ausgezeichnet“ .................................................................... 24 DVD und Impressum .................................................................................................................................... 25 Evangelische Grundschule „Apfelbaum“ / Evangelischer Hort „Apfelbaum“
Vorwort Welche Aspekte waren für die Jury ausschlaggebend? „Gemeinsam ausgezeichnet“ – der Titel bringt den Leitgedanken des Wett Beim Wettbewerb „Gemeinsam ausgezeichnet“ der Servicestelle Ganztags bewerbs zum Ausdruck. Wir wünschen uns Grundschulen und Horte, in angebote Sachsen sowie des Referats Grundschulen und des Referats Kin- denen Pädagogen erkennen, dass der (Ganz-)Tag nur zusammen gestaltet dertagesbetreuung und soziale Berufe des Sächsischen Staatsministeriums werden kann. Schließlich sind es die gleichen Kinder, die am Vormittag und für Kultus und Sport standen folgende Aspekte im Mittelpunkt, die förder- Nachmittag unterrichtet, angeleitet bzw. betreut werden. lich für gelingende Kooperationen zwischen Grundschule und Hort sind: Nur aufeinander abgestimmte Erfahrungswelten sorgen für optimale Lern 1. Welches pädagogische Konzept liegt dem Handeln der Pädagogen zu gelegenheiten. Da das weder Lehrer noch Erzieher allein leisten können, grunde? Dabei spielen sowohl die Leitidee und das Bild vom Kind als auch empfiehlt sich die gemeinsame Arbeit am Tageskonzept. In vielen Orten die Rhythmisierung eine Rolle. Ebenso hinterfragte die Jury die Einbindung Sachsens hat man sich auf den Weg gemacht, das Ideal der Kooperation der Eltern. auf Augenhöhe mit Leben zu füllen. Die Einsendungen zum Wettbewerb „Gemeinsam ausgezeichnet“ zeigen das eindrucksvoll. 2. Wie gestaltet sich die Kommunikation zwischen den Pädagogen? Die Aus den ca. 50 Einreichungen wählte die Jury ihre zehn Favoriten – auf Grundvoraussetzung, um überhaupt gemeinsame Wege gehen zu können, den folgenden Seiten stellen wir Ihnen diese Preisträger vor. Bei Besuchen liegt im Wissen voneinander. Das bedeutet, es muss Zeit für Austausch und vor Ort im Januar 2012 konnte sich die Jury von den vielen innovativen und gemeinsame Planungen vorhanden sein. Die Jury hinterfragte, wie sich die nachahmenswerten Ideen überzeugen, welche die zehn ausgezeichneten Pädagoginnen gleichberechtigt einbringen können und welche Möglichkei- Kooperationen entwickelt und in die Praxis umgesetzt haben. Auffällig war, ten gewählt werden, die Arbeit des Gegenübers kennenzulernen. dass es oft einfache Dinge sind, die den Unterschied ausmachen. Beispiels- 3. Welche Besonderheiten zeigen sich in der Umsetzung der Kooperation weise sind von Erzieherin und Lehrerin gemeinsam geplante und durchge- zwischen Grundschule und Hort? Hier spielen gemeinsame Projekte und führte Elternabende oder gegenseitige Hospitationen eine gute Basis für Aktivitäten genauso eine Rolle wie innovative Wege, die zur Umsetzung der eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Kooperation gegangen werden. Außerdem schaute die Jury danach, wie Mit diesem Heft halten Sie zugleich den Film „Gemeinsam ausgezeichnet“ die Aufgaben- und Verantwortungsteilung der Pädagoginnen praktisch um- in den Händen, in dem wir Ihnen drei der ausgezeichneten Kooperationen gesetzt wird. näher vorstellen. Seien Sie gespannt und nutzen Sie auch die angegebenen In Betrachtung dieser drei Bereiche fällte die Jury schließlich ihr Urteil und Kontaktdaten, um mit den Pädagogen vor Ort ins Gespräch zu kommen. kürte zehn Wettbewerbsgewinner, darunter drei Hauptpreisträger. Ihre Servicestelle Ganztagsangebote Sachsen Wir gratulieren allen Gewinnern herzlich! 2 3
Hauptp reis „Gemein Schule / Hort sam ausgezeic 16. Grundschule Dresden „Josephine“ / hnet“ Hort an der 16. Grundschule „Josephine“ Die Atriumschule „Typ Dresden“. Einst eine Erfolgsgeschichte im DDR- Plattenbau, später häufig als trist und stereotyp geschmäht. Die Mitarbeiter des Dresdner Kooperationsstandortes „Josephine“ beweisen, dass gerade die Uniformität der Architektur unglaublich viel Kreativität freisetzen kann. Kinder bis unters Dach, zu wenige Räume, selbstständiges Lernen, indi- viduelle Förderung innerhalb der GTA – wie ist das alles zu vereinbaren? Themenräume heißt die Lösung. Die Klassen haben „ihre“ Arbeitszimmer, aber die Horträume sind für alle da, keine Trennung nach Klassen oder Jahr- gangsstufen – Freiraum eben, in doppelter Hinsicht. Ob Oase, Großbaustelle oder Theaterraum – egal wann, egal wer. Und ganz nebenbei wurde damit auch das Platzproblem gelöst, da es die räumlichen Gegebenheiten nicht zulassen würden, pro Klasse ein Lern- und ein Hortzimmer zur Verfügung zu stellen. Schule als „Wohlfühlort und Lernwerkstatt“, das ist es, was das gemeinsame Josephinenprogramm von Schule und Hort zum Ziel hat. Doch das Wort „Ziel“ bedeutet nicht, dass das Team irgendwann ankommt und sagt: „Das war’s!“ Vielmehr ist es ein Weg, den die Lehrkräfte und Erzieher gemeinsam gehen, und unterwegs wird immer wieder geprüft, ob die Koordinaten noch stimmen. Wöchentliche Teamstunden, gemeinsame Dienstberatungen, die Einbeziehung der Eltern als Experten und Steuer- auf DVD gruppe – das schärft den Blick für das Wesentliche: für die Kinder in der Josephine! Kontakt: 16. Grundschule Dresden „Josephine“ Hort an der 16. Grundschule „Josephine“ Unser Tipp: „Natürlich wollen alle immer das Beste Josephinenstraße 6 · 01069 Dresden Ansprechpartnerin: Andrea Noack für die Kinder. Doch wichtig ist, dass man sich auf einen Ansprechpartner: Peter Jeschke Telefon: (0351) 482 13 66 Telefon: (0351) 495 15 65 anoack@dresden.de Ausgangspunkt einigt. Und dann heiSSt es: Teamentwick- josephine-16.gs-dresden@t-online.de www.hort-josephine.de lung. Mit viel Kommunikation, Mut und Humor.“ www.josephine-dresden.de 4 5
Hauptp reis Schule / Hort „Gemein sam 25. Grundschule „Am Pohlandplatz“ / ausgezeic hnet“ Integrationshort der 25. Grundschule „Die Ganztagsangebote nehmen uns die Kinder weg!“ Auch in der Schule „Am Pohlandplatz“ gab es solche Ängste der Erzieherinnen und Erzieher. Doch das Eis brach schnell. Hindernisse wurden zu Herausforderungen, die unterschiedlichen Professionen zur Chance. Inzwischen wissen alle im Hortteam, dass GTA eine wunderbare Ergänzung sind, die ein individuelleres und differenzierteres Arbeiten mit den Kindern ermöglichen. Und auch die Lehrerschaft spürte nach kurzer Zeit, dass die Erzieherinnen und Erzieher mehr können, als „die Eisenbahn hin und her zu schieben“. Ein Erfolg! Und der ist spürbar. Die Schule platzt aus allen Nähten. Doppelnutzung der Räume – eine tägliche Belastungsprobe. Die ist nur zu bestehen, wenn Absprachen punktgenau getroffen werden. Es gibt noch einen wesentlichen Fakt, der über das Gelingen der Koope- ration entschieden hat bzw. noch immer entscheidet: der Wille, sich über die eigentliche Arbeitszeit hinaus zu engagieren und mehr zu leisten. Nein, erwarten kann das weder der Schulleiter noch die Hortleiterin, und doch ist es Alltag. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Ideen der Schule so inno- vativ sind. So wie das „Gesunde Schulfrühstück“: Jede Woche planen Kinder im Rahmen des Förderunterrichts den Einkauf, besorgen sämtliche Zutaten und servieren freitags den 310 Schülerinnen und Schülern Gesundes. So schmeckt ein Schultag! Kontakt: Unser Tipp: „Offene und tolerante Gespräche, die von 25. Grundschule „Am Pohlandplatz“ Integrationshort der 25. Grundschule Wertschätzung, Anerkennung und Flexibilität geprägt Pohlandstraße 40 · 01309 Dresden Ansprechpartnerin: Marianne Hübner Ansprechpartner: Uwe Oblentz Telefon: (0351) 310 06 25 sind. Jeder Kollege sollte nach seinen Stärken eingesetzt Telefon: (0351) 310 21 93 und in diesen gefördert werden. Und: genügend Zeit für dresden-25.grundschule@web.de Absprachen.“ www.25-grundschule-dresden.de 6 7
Schule / Hort Christliche Schule Dresden-Zschachwitz / Hort der Christlichen Schule Dresden-Zschachwitz Die Welt der Christlichen Schule ist bunt! Das sieht man schon von außen an den farbigen Fensterrahmen. Sobald man eintritt, spürt man die von Lebenslust, Phantasie und Kreativität geprägte Atmoshäre. Natürlich stehen an erster Stelle die christlichen Werte, die den Alltag der Kinder prägen. Aber darüber hinaus legt die Kooperation großen Wert auf Selbstständigkeit und Mitbestimmung. So gibt es beispielsweise eine Kinderkonferenz, in der Schülerinnen und Schüler Wünsche äußern, Kritik üben, Ideen suchen. Was dort besprochen wird, verraucht nicht, sondern fließt in den Unterricht ein. Dahinter steht die Freiheit, Dinge auszuprobieren und gegebenenfalls zu verwerfen. Eine Freiheit, die für alle gilt – für Klein und Groß. Gestaltungsspielräume eben. Und die gibt es auch in Sachen Dienstplan. Alle Erzieher haben sieben bis neun Stunden wöchentlich zur Verfügung, die sie sich frei einteilen können, um entweder im Unterricht mitzuarbeiten oder am Vormittag als Ansprechpartner zu agieren. Die Lehrerschaft ist jeden Tag bis 13:30 Uhr mit den Erziehern in den Lerngruppen. Ganztagsangebote heißt, so die Dresdner, Überschneidung der Teams. Oder anders formuliert, wie es das Motto der Schule auf den Punkt bringt: „Gemeinsam unterwegs“. So übernehmen zum Beispiel die Erzieherinnen und Erzieher die Aufsicht in den bewegten Hofpausen. Die Lehrkräfte indes bereiten sich auf ihren nächsten Unterricht vor. Kontakt: Unser Tipp: „Lasst Farbigkeit zu! Und gönnt euch die Christliche Schule Dresden-Zschachwitz Hort der Christlichen Schule Freiheit bzw. den Mut, Neues auszuprobieren. Und wenn Staatlich anerkannte Ersatzschule Dresden-Zschachwitz Zschierener Straße 5 · 01259 Dresden Ansprechpartnerin: Jeannette Jung der eine nicht gleich von einer neuen Idee überzeugt ist, Ansprechpartnerin: Heike Gerhardt Telefon: (0351) 218 23 01 wartet ab, habt Vertrauen in den anderen.“ Telefon: (0351) 213 38 62 hort@cs-dresden.de info@cs-dresden.de www.cs-dresden.de 8 9
Schule / Hort Evangelische Grundschule „Apfelbaum“ / Evangelischer Hort „Apfelbaum“ „Hilf mir, es selbst zu tun!“ Diesem Grundgedanke von Maria Montessori verfolgen die Pädagogen in Mügeln. Er ist für das Team genau der rich tige Boden, damit ein Baum wachsen und gedeihen kann: der Apfelbaum. Inzwischen ist es auch kein Bäumchen mehr, sondern ein kräftiger Stamm, fest verwurzelt und gesund. Das Miteinander von Schule und Hort, also die gemeinsame Gestaltung des Ganztagskonzeptes, ist inzwischen so selbstverständlich geworden, dass die Kinder keine Grenzen zwischen den Einrichtungen spüren. Was nicht bedeutet, dass alles immer rund läuft. Das Geheimnis scheint vielmehr die Augenhöhe zu sein, auf der sich Lehrer- schaft und Erzieher begegnen. Ganz wichtig dabei: der wache Blick fürein- ander. Jeder hat die Chance, in den Arbeitsbereich des anderen zu jeder Zeit hineinzuschauen. Kritik willkommen! Mitunter sind es die kleinen Schritte, die einen dem großen Ziel näherbrin- gen. Das Schönste daran? Die Kinder! Sie als Ganzes zu sehen. Zu erleben, wie Schülerinnen und Schüler am Vormittag und am Nachmittag agieren. Wenn Probleme, die morgens auftauchen, bis zum Nach-hause-Gehen gelöst werden. Jedes Kind soll jeden Tag mit einem guten Gefühl den „Apfelbaum“ verlassen. Und am nächsten Tag wieder aufblühen in der Schule, wie eine Apfelblüte im Frühling. Unser Tipp: „Keine Berührungsängste vor der jeweils Kontakt: anderen Profession. Stellt Fragen, seid neugierig und Evangelische Grundschule „Apfelbaum“ Evangelischer Hort „Apfelbaum“ wenn mal wieder ein Schritt zurückgegangen werden Oschatzer Straße 35 · 04769 Mügeln Ansprechpartnerin: Constanze Boike Ansprechpartnerin: Marion Schirrmeister Telefon: (034362) 447 47 muss, ist das keine Niederlage, sondern eine Erfahrung.“ Telefon: (034362) 447 47 info@apfelbaum-ev.de www.apfelbaum-ev.de 10 11
Hauptp Schule / Hort reis „Gemein Freie Schule Leipzig / sam ausgezeic hnet“ Hort der Freien Schule Leipzig Wissen Sie, was ein Aklärwonde ist? Das ist die jüngste Erfindung der Freien Schule Leipzig. Weil Eltern das Gefühl hatten, nicht immer gut informiert zu werden, bzw. den Überblick verloren hatten, wer welche Entscheidun- gen trifft, baten sie um Hilfe. Es kam zum Arbeits- und Erklärwochenende. Lehrer, Erzieher, Eltern und Schüler nahmen sich Zeit, um die Organisations- struktur der Schule kritisch zu hinterfragen. Gelebte Demokratie! Und damit inhaltlicher Schwerpunkt. Voraussetzung dafür ist ein selbstverständlicher Umgang mit Kritik. Und dieser wiederum ist keine Selbstverständlichkeit. Auch hier war der Anfang klassisch. Jahrgangssortierte Klassen und Hortan- gebote: Jeder hatte einen, seinen Plan. Als dann die Idee des Miteinanders Kontur annahm, machten sich zunächst Angst und Unsicherheit breit – wie immer, wenn Gewohntes oder Liebgewordenes verlorengeht. Die kann nur genommen werden, so die Leipziger, wenn offen mit den Sorgen umge gangen wird. Wenn keiner Scheu hat, andere um Rat zu fragen oder auch Entscheidungen zu kritisieren. Dieses Prinzip ist zum Grundstein der Kooperation geworden. Regelmäßig gibt es Weiterbildungen mit externen Supervisoren. Darüber hinaus hat sich die Freie Alternativschule drei weitere Schulen mit Ganztagsangeboten als Partner gesucht, um die Arbeit immer wieder auf den Prüfstand zu stellen. Hier lernen nicht nur die Kinder, hier lernen auch Lehrerschaft und Erzieher täglich aufs Neue. Kontakt: Freie Schule Leipzig Hort der Freien Schule Leipzig Unser Tipp: „Auch wenn es weh tut, Kritik ist der Motor der Alte Salzstraße 67 · 04209 Leipzig Ansprechpartnerin: Sybille Dütsch Weiterentwicklung. Wer es versteht, ein kleines Problem Ansprechpartner: Henrik Ebenbeck Telefon: (0341) 301 33 43 Telefon: (0341) 301 33 43 zu sehen statt zu übersehen, kann Krisen verhindern. he@freie-schule-leipzig.de Und dabei sind externe Partner enorm hilfreich!“ www.freie-schule-leipzig.de 12 13
Schule / Hort Grundschule Kittlitz / Hort Kittlitz Schulweg. Ein recht kurzes Wort. Es klingt sogar ziemlich unspannend. Und doch entscheidet manchmal gerade dieser Schulweg darüber, ob Hort und Schule dieselbe Richtung einschlagen können – zum Beispiel dann, wenn 16 Dörfer zum Einzugsbereich einer Grundschule gehören. Als der Koopera tionsstandort Kittlitz gerade dabei war, mit seinen Ganztagsangeboten Fahrt aufzunehmen, mussten zunächst die Stadt Löbau und der Kraftver- kehr überzeugt werden, einen Schulbus vom Mittag auf den Nachmittag zu verlegen. Es gelang! Und somit war das größte Hindernis bei der Einführung einer schüler- und lehrerfreundlichen Rhythmisierung aus dem Weg ge- räumt. Trotzdem holperte es am Anfang. Nicht nur wegen des Tagesablaufs, sondern auch, weil Lehrkräfte und Erzieherinnen lernen mussten, sich auf einander einzustellen. Die Ziele waren hoch gesteckt: fächerverbindender Unterricht, bewegte Grundschule, bewegter Hort, gemeinsame Hausaufga- benbetreuung und Schülerparlament. Inzwischen ist in Kittlitz ein Team zusammengewachsen, das ein gemeinsa- mes Ziel vor Augen hat: „Schule und Hort als Lebens- und Erfahrungsraum. Voneinander lernen – miteinander wachsen“. Und damit sind nicht nur die Kinder gemeint, sondern auch die Pädagogen und Eltern. Keine Frage: Die Kittlitzer sind auf einem guten Weg. Und mit Stolz schauen sie auf auf DVD das Geschaffte: die Tatsache, dass 16 Dörfer kein Hindernis, sondern eine Chance sein können. Kontakt: Grundschule Kittlitz Hort Kittlitz Unser Tipp: „Wer miteinander arbeiten will, Weißenberger Landstraße 1 · 02708 Löbau Ansprechpartnerin: Annett Hölzer sollte verstehen, was die Arbeit des jeweils anderen aus- Ansprechpartnerin: Katja Marquardt Telefon: (03585) 41 06 27 Telefon: (03585) 41 06 28 hort.kittlitz@online.de macht. Sich zuhören und Verständnis entwickeln, auch gs-kittlitz@t-online.de wenn es mal knirscht im Getriebe. Dann lieber einen Gang www.grundschule-kittlitz.de herunterschalten.“ 14 15
Schule / Hort Grundschule Niederlößnitz / Hort der Niederlößnitzer Rebläuse Vier Jahre. Ist das viel oder wenig? Für ein Kind, das in dieser Zeit die Grundschule absolviert, ist es sicher eine halbe Ewigkeit. Aber wenn es darum geht, alte Strukturen aufzubrechen, Überzeugungsarbeit zu leisten und Vorbehalte abzubauen, sind vier Jahre wahrlich kein langer Zeitraum. Die Kinder der GS Niederlößnitz verteilten sich früher auf sechs Horte. Jeder kochte sein eigenes Süppchen. Entsprechend ausgeprägt waren die Vorbe- halte: Warum jetzt vernetzen und kooperieren? Warum gemeinsame GTA? Ist Vielfalt plötzlich nicht mehr gewollt? Intensive Diskussionen waren nötig, um Lehrerschaft, Erzieherinnen und Eltern von einer gemeinsamen Idee zu überzeugen. Vier Jahre hat der Kooperationsstandort in Radebeul um ein wirkliches Miteinander gerungen. Mit Stolz schaut das Team nun auf das Geleistete. Denn die Kinder spüren kaum noch den Unterschied zwischen Schule und Hort. Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sind nicht nur gleichberechtigte Ansprechpartner, sondern auch gleichwertige Ideengeber für die Lehr- bzw. Lernthemen. Zum Beispiel das Weinprojekt „Auf den Spu- ren der Reblaus“: Ursprünglich eine Idee des Hortes, ist es inzwischen ein Projekt der ganzen Schule, das die Kinder die gesamte Grundschulzeit hin- durch begleitet. Miteinander statt nebeneinander. Einmal in der Woche heißt das Motto allerdings hintereinander – bei den wöchentlichen Absprachestun- den der Tandems, also den Klassenlehrern und Erziehern der Klassen. Zwei Partner, ein Motto: „Wir sollen uns weniger bemühen, den Weg für unsere Kinder vorzubereiten, als unsere Kinder für den Weg.“ Kontakt: Grundschule Niederlößnitz Hort der Niederlößnitzer Rebläuse Ledenweg 35 · 01445 Radebeul (Deutscher Kinderschutzbund Unser Tipp: „Gerade weil der Druck auf die Schulen immer Ansprechpartnerin: Silke Huge Ortsverband Radebeul e.V.) gröSSer wird, die Erwartungen ebenfalls steigen, Telefon: (0351) 830 90 39 Ansprechpartnerin: Dagmar Werberger gsniederloessnitz@t-online.de Telefon: (0351) 83 65 67 87 ist es wichtig, dass alle Beteiligten stets im Gespräch www.gs-niederloessnitz.de reblaeuse@kinderschutzbund-radebeul.de bleiben. Und keine Angst vor Veränderungen!“ 16 17
Schule / Hort Grundschule Reichenhain / AWO Hort Reichenhain Wir ziehen alle an einem Strang! Wer sich dieses Motto auf die Fahne schreibt, bekennt sich zu gemeinsamen Zielen und einer gemeinsamen Verantwortung. Die Grundschule und der Hort in Reichenhain haben diesen Schritt gewagt – unterstützt von den jeweiligen Trägern, der Stadt Chemnitz und der AWO Chemnitz. Erstes und damit auch ehrgeizigstes Ziel war bzw. ist noch immer die naturnahe Gestaltung des Außengeländes. Schule, Hort, Förderverein und Elternschaft wollen damit den Kindern den bewussten sowie respektvollen Umgang mit Natur und Umwelt vermitteln. Kinder, die auf Bäume klettern dürfen. Holzhütten, die die Phantasie im Spiel beflügeln. Das Einfache als Kostbarkeit. Überhaupt besinnen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Werte, die zwar selbstverständlich klingen, im Alltag jedoch längst nicht selbst- verständlich sind: Respekt vor der Arbeit des anderen, Anerkennung und Vertrauen. Nur so kann es gelingen, dass sich beide Seiten nicht gegenüber, sondern dass sie zusammenstehen. Wie will man sonst an einem Strang ziehen?! Anders sind klassenübergreifende Lernkurse, Ganztagsangebote, die von Erzieherinnen durchgeführt werden, und Themenschwerpunkte, die sich über den kompletten Tag ziehen, kaum zu realisieren. auf DVD Unser Tipp: „Drückt der Schuh, sollte das Gespräch gesucht werden. Nicht erst warten, bis der andere Kontakt: kommt. Und: Es sollte die Freiheit geben, all das zu tun, Grundschule Reichenhain AWO Hort Reichenhain was niemandem schadet bzw. keinen verletzt.“ Genossenschaftsweg 2 · 09125 Chemnitz Ansprechpartnerin: Barbara Uhlig Ansprechpartnerin: Yvonne Neumann Telefon: (0371) 400 54 51 Telefon: (0371) 53 90 20 hort.reichenhain@awo-chemnitz.de gs-reichenhain@schulen-chemnitz.de www.awo-chemnitz.de www.gs-reichenhain.de 18 19
Schule / Hort Grundschule Süd Bischofswerda „Schule mit Idee 2008“ / „8-Sterne-Hort“ Bischofswerda Gelb, Orange, Rot, Blau, Grün – die Farben strahlen und machen einfach nur fröhlich. Es scheint, als ob das Schild „frisch renoviert“ gerade erst weg- genommen wurde. Doch wer länger in den Räumen von Schule und Hort unterwegs ist, spürt: Nicht nur die Wände strahlen. Da trifft man Erzieherin- nen, die entspannt in den Themenräumen arbeiten, Lehrerinnen, die stolz in der Töpferwerkstatt die neuesten Kunstwerke anschauen, und Hausmeister, die sich als Teil des gesamten Teams und nicht als Anhängsel betrachten. Da lebt Kooperation und steht nicht nur auf dem Papier! Dennoch, auch hier geben alle zu, dass der Start nicht einfach war. Wobei sich die vermeintlich einfachsten Dinge als die schwierigsten erwiesen. Zuhören und Hinhören, Beschnuppern und Austesten, miteinander reden und ausreden lassen. GTA als persönliche Weiterentwicklung. Denn erst wenn jeder Einzelne die Her- ausforderung angenommen hat, kann das Team für sich ein Ziel formulieren. Das Erstaunliche war, wie schnell dann doch Lösungen gefunden wurden. Gemeinsame! Stichwort Hausaufgaben. In der Regel eine Aufgabe des Hortes. Doch drei Mal in der Woche gibt es das Ganztagsangebot „Hausauf- gaben“. Und das wird dann von den Lehrerinnen für die Kinder angeboten, die ein wenig mehr Hilfe und didaktische Unterstützung brauchen. Unkom- pliziert geregelt, weil es an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet ist. Kontakt: Unser Tipp: „Wenn die Leiter der beiden Einrichtungen nicht Grundschule Süd Bischofswerda 8-Sterne-Hort Bischofswerda harmonieren, kann man das Team nicht motivieren. Es „Schule mit Idee 2008“ Ansprechpartnerin: Marlies Hänchen Ernst-Thälmann-Straße 2 · 01877 Bischofswerda Telefon: (03594) 70 33 73 ist wichtig, dass das Miteinander vorgelebt wird. Und Ansprechpartnerin: Iris Manzow hort.sued@bischofswerda.de es ist entscheidend, ob die Partner ‚menschlich‘ mitein- Telefon: (03594) 71 34 85 www.bischofswerda.de/stadt/kita/ ander können.“ gs.sued@bischofswerda.de 8sterne.htm 20 21
Schule / Hort Joachim-Ringelnatz-Schule, Grundschule der Stadt Leipzig / Joachim-Ringelnatz-Schule, Hort der Stadt Leipzig Der Ton macht die Musik. Das gilt nicht nur für die Ganztagsangebote der Kooperation von Ringelnatz-Schule und -Hort. Das gilt auch für die Gestal- tung der pädagogischen Tage. Seit vielen Jahren arbeiten Lehrer, Erzieher und engagierte Eltern in einer konstruktiven und offenen Atmosphäre unter anderem an der Überarbeitung des Schulprogramms. Alle fühlten sich von Beginn an als gleichberechtigte Partner, es gab keine Befindlichkeiten, keine Berührungsängste. Die Leipziger sind an sich selbst und ihren Aufgaben ge- wachsen. Gemeinsam übernahmen sie die Verantwortung für die Sanierung der Schule, die Neugestaltung des Schulhofes und die Weiterentwicklung ihrer Ganztagsangebote. Das konnten sie nur schaffen, weil sie Stärken und Schwächen des Partners kennen. Im Team kommen bewährte Erfahrungen und frische Ideen zusammen – beste Voraussetzungen, um Konzepte und Visionen zu entwickeln. Eine Vision, die Wirklichkeit wurde: Alle Schüler erhalten im Rahmen der Ganztagsangebote eine musikalische Ausbildung. Die Kinder der dritten und vierten Klassen erlernen gemeinsam ein Streichinstrument. Sportliche, krea- tive, soziale und naturwissenschaftliche Angebote werden durch Erzieherin- nen und Erzieher gestaltet. Unser Tipp: „Wenn es in der Kommunikation untereinan- der probleme gibt, ist es wichtig, aufeinander zuzugehen, Kontakt: sich besser oder gar neu kennenzulernen. wer sich nicht Joachim-Ringelnatz-Schule, Joachim-Ringelnatz-Schule, auf sein gegenüber einlässt, kann nichts entdecken.“ Grundschule der Stadt Leipzig Hort der Stadt Leipzig Grünauer Allee 35 · 04209 Leipzig Ansprechpartnerin: Viola Granzow Ansprechpartnerin: Anne Matthias Telefon: (0341) 41 29 29 19 Telefon: (0341) 412 92 90 ringelnatzschule-leipzig@t-online.de 22 23
schen Staatsministe Sächsi riu m des s fü ion r r at Ku pe lt u oo su Die Wettbewerbsjury „Gemeinsam ausgezeichnet“ EineK nd Sp )– o rt g. rs un (H d n de se r ch De Sa Michaela Bausch u ts e che bot Sächsische Bildungsagentur „Gemeinsam ausgezeichnet“ n Ki ange nd Servicestelle Ganztags Ines Haberstock Wettbewerb von er- und Sächsische Bildungsagentur Grundschule und Hort Vorstellung der Jugendstiftung Ines Hanko Preisträger Amt für Jugend und Familie Chemnitz Katrin Kloß Servicestelle Ganztagsangebote Dr. Patricia Liebscher-Schebiella Sächsisches Bildungsinstitut STAATSMINISTERIUM Dr. Thomas Markert FÜR KULTUS UND SPORT Technische Universität Dresden bH De © Gm uts ige che Dr. Katrin Reichel-Wehnert nütz Kind er- un in d Jugendstiftung geme Sächsisches Staatsministerium für Kultus und Sport Sebastian Schöne Sächsischer Städte- und Gemeindetag Impressum Kontakt Brigitte Wende Servicestelle Ganztagsangebote Sachsen (Hrsg.) Servicestelle Ganztagsangebote Sachsen Sächsisches Staatsministerium für Kultus und Sport Eine Kooperation des Sächsischen Staats „Atrium am Rosengarten“ ministeriums für Kultus und Sport und der Hoyerswerdaer Straße 1 Marlen Wippler Deutschen Kinder- und Jugendstiftung 01099 Dresden Telefon: (0351) 563 47-60/-62 Texte Booklet: Anja Koebel Servicestelle Ganztagsangebote E-Mail: serviceteam.gta@smk.sachsen.de Layout und Design: Nadja Nitsche, www.n-zwo.com Weitere Informationen erhalten Sie unter: Lektorat: Helge Pfannenschmidt, www.textfokus.de www.sachsen.ganztaegig-lernen.de Fotos: Andre Forner, www.andre-forner.de; © Deutsche Kinder- und Jugendstiftung Titelfoto: © Maren Brinkmann - Fotolia gemeinnützige GmbH Druck: Union Druckerei Dresden Auflage: 1.500 Exemplare – März 2012 24 25
STAATSMINISTERIUM FÜR KULTUS UND SPORT SERVICESTELLE G AN ZT AG SAN G E B OT E SAC H SE N „Gemeinsam ausgezeichnet“ – Wettbewerb von Grundschule und Hort Vorstellung der Preisträger STAATSMINISTERIUM FÜR KULTUS UND SPORT
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