Geschäftsbericht 2015 Raiffeisenverband Salzburg
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nn n IMPRESSUM Medieninhaber Raiffeisen Medienverein Salzburg, 5020 Salzburg Inhalt Raiffeisenverband Salzburg eGen, Unternehmenssteuerung, MMag. Christina Schätz 5020 Salzburg, Schwarzstraße 13 – 15, Tel.: +43 662 8886-0, www.rvs.at Gestaltung Raiffeisenverband Salzburg eGen, Marketing, Thomas A. Laimer Verlagsort 5020 Salzburg, Schwarzstraße 13 – 15 Hinweise Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung des Raiffeisenverbandes Salzburg zum Zeitpunkt der Erstellung. Wie alle derartigen Aussagen unterliegen sie Risiken und Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden. Der Raiffeisenverband Salzburg hat diesen Geschäftsbericht mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Übermittlungs-, Satz- und Druckfehler können wir dennoch nicht ausschließen. In den Tabellen kann es bei der Aufrech- nung von gerundeten Beträgen zu geringfügigen Differenzen kommen. Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerte) beruht auf tatsächlichen und nicht auf den in den Tabellen dargestellten gerundeten Werten. Geschäftsbericht 2015 2
nn n INHALT Allgemein 2 Impressum 4 Organe der Bank 5 Geschäftsleitung 6 Wesentliche Eckdaten 7 Vorwort Generaldirektor Dr. Günther Reibersdorfer Raiffeisenverband Salzburg 8 Lagebericht des Raiffeisenverbandes Salzburg 27 Bilanz 30 Gewinn- und Verlustrechnung 32 Auszug aus dem Anhang Konzern 44 Wesentliche Eckdaten 45 Konzern-Bericht des Raiffeisenverbandes Salzburg 57 Konzern-Bilanz 60 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 62 Auszug aus dem Konzern-Anhang 76 Jahresabschluss 77 Bestätigungsvermerk Bankengruppe 78 Wesentliche Eckdaten 79 Entwicklung der Raiffeisen Bankengruppe Salzburg 82 Standorte 3 Raiffeisenverband Salzburg
nn n ORGANE DER BANK Vorstand Geschäftsleitung ÖkR Sebastian Schönbuchner, Obmann Generaldirektor Dr. Günther Reibersdorfer Richard Hacksteiner, Obmann-Stv. Dir. Mag. Andreas Derndorfer Felix Berger Dir. Dr. Heinz Konrad Alois Lüftenegger Dir. Mag. Thomas Nussbaumer Anton Ronacher Dir. Erich Ortner Herbert Steger Ing. Herbert Sturm Staatskommissäre Erich Zauner GL Mag. Wolfgang Ebner MMag. Bernhard Mazegger Aufsichtsrat Ing. Peter Burgschwaiger, Vorsitzender Thomas Winter, Vorsitzender-Stv. Friedrich Geisler Renate Hofbauer Blasius Reschreiter Johann Riedl Vom Betriebsrat entsandt Bernhard Befurt Hubert Dorfer Johannes Huber Geschäftsbericht 2015 4
nn n GESCHÄFTSLEITUNG Dir. Mag. Thomas Dir. Mag. Andreas GD Dr. Günther Dir. Dr. Dir. Nussbaumer Derndorfer Reibersdorfer Heinz Konrad Erich Ortner Servicecenter Unternehmens- Verbands- Firmen- Privat- und Bank steuerung geschäftsführer kunden Geschäftskunden Servicecenter Risiko- Sektorbüro / Filialen & Firmenkunden Finanzierung management Anwaltschaft Drittvertrieb Unternehmens- Bauträger, Kommu- Servicecenter Konto Rechnungswesen analyse / Kredit- nen & Projektgesell- Private Banking & Zahlungsverkehr & Controlling beratung RBen schaften Servicecenter Wert- Treasury & Vertriebsunter- Immobilien Sanierungskunden papier & Derivate Eigenhandel stützung PGK Zentraler Einkauf Vertriebsunterstüt- Kundenhandel / ORG/IT Warenbetriebe & Expedit zung Firmenkunden Sales Stabsstellen: Alternative Vertriebswege Marketing Personal Öffentlichkeitsarbeit Recht / Geldwä- scheprävention / Compliance Effizienz- und Pro- Die Innenrevision untersteht unmittelbar zessmanagement der gesamten Geschäftsleitung. 5 Raiffeisenverband Salzburg
nn nWESENTLICHE ECKDATEN DES RAIFFEISENVERBANDES SALZBURG in TEUR 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2015 Veränderung Bilanzsumme 6.453.712 6.171.360 6.264.678 93.318 1,5% Forderungen an Kunden 2.945.798 2.925.039 3.041.056 116.017 4,0% Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.255.724 2.164.986 2.349.014 184.028 8,5% (exkl. Repo-Geschäfte) Hartes Kernkapital (CET 1) 437.133 453.566 464.876 11.310 2,5% Kernkapitalquote (CET 1) 10,9% 11,4% 11,4% 0,0% Eigenmittel 647.739 615.340 601.014 -14.326 -2,3% Eigenmittelquote (Gesamtrisiko) 16,2% 15,5% 14,8% -0,7% Betriebsergebnis 51.133 49.113 43.188 -5.925 -12,1% Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 39.123 29.256 24.329 -4.927 -16,8% Cost-Income-Ratio 62,4% 63,1% 68,2% 5,1% (bereinigt um die Warenbetriebe, Revision und ORG/IT) Return on Equity (RoE, vor Steuern) 9,2% 6,5% 5,2% -1,3% Umsatz Warenbetriebe 336.923 267.306 254.926 -12.380 -4,6% Durchschnittlicher Mitarbeiterstand 1.717 1.684 1.651 -33 -2,0% Geschäftsbericht 2015 6
nn nKOMMENTAR GENERALDIREKTOR DR. GÜNTHER REIBERSDORFER fortschreitenden Bedürfnis der Kunden nach Digi- talisierung und direkter persönlicher Beratung sehr gut. Neben aller Konstanz in der geschäftlichen Ausrichtung sind wir dabei beweglich und stellen als Bank mit Tradition und Werten damit unter Be- weis, dass wir auch in technischer Hinsicht vorne dabei sind. Das gute Ergebnis bestätigt unseren Kurs einer sicherheitsorientierten Geschäftspolitik, die eine Auch das Jahr 2015 hat mit zahlreichen neuen krisenfeste und nachhaltige Grundlage dafür bil- Herausforderungen für die Finanzwirtschaft aufge- det, kommende Herausforderungen meistern zu wartet. Neben dem anhaltenden Niedrigzinsum- können. Zielgerichtete Investitionen in die Qualität feld und weiteren Regulierungsbelastungen haben der Kundenberatung, Innovation und Modernisie- auch geopolitische Turbulenzen für schwierige rung und das Engagement in der Region sind der Rahmenbedingungen gesorgt. Dem Raiffeisen- richtige Weg. Der genossenschaftliche Gedanke ist verband Salzburg ist es trotzdem gelungen, das – heute mehr denn je – ein Erfolgsmodell. Geschäftsjahr zufriedenstellend abzuschließen, die Eigenmittelausstattung deutlich über dem gesetz- Aufgrund zukünftig anspruchsvoller Rahmenbedin- lichen Mindesterfordernis zu halten und sämtliche gungen gehen wir davon aus, dass uns auch das aufsichtsrechtliche Anforderungen zu erfüllen. Geschäftsjahr 2016 vor neue Herausforderungen stellen wird. Durch die ständige Verbesserung un- Mehr denn je sieht die Salzburger Raiffeisenorgani- serer Organisationsstruktur sowie das seit langem sation Beratungsqualität und intensivierte Kunden- gehandhabte sorgsame Kostenmanagement füh- beziehungen als strategischen Wettbewerbsvorteil. len wir uns für die kommenden Jahre gut gerüstet. Durch eine verstärkte Fokussierung auf die Interes- Wir werden für unsere Kunden weiterhin ein ver- sen, Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden lässlicher Partner sein. und Mitglieder optimieren wir das bewährte ge- nerationsübergreifende Beziehungsmanagement. Ihr Günther Reibersdorfer Dabei gelingt uns der Balanceakt zwischen dem Raiffeisenverband Salzburg 7 Raiffeisenverband Salzburg
nn nLAGEBERICHT DES RAIFFEISENVERBANDES SALZBURG GESCHÄFTSVERLAUF UND turstärkung wurde im Dezember 2015 die immer WIRTSCHAFTLICHE LAGE wieder verschobene Zinsanhebung durch die US Notenbank durchgeführt. Die Zinsanhebung mar- Das abgelaufene Geschäftsjahr des Raiffeisen- kiert einen Wendepunkt für die USA und könnte zu verbandes Salzburg eGen (folgend Raiffeisenver- einer Normalisierung der amerikanischen Geldpoli- band Salzburg) verlief in allen Geschäftsbereichen tik führen. Dagegen hatte China in den letzten Jah- erfolgreich und großteils plangemäß. Die Ertrags- ren mit einer rückläufigen Wachstumstendenz zu lage war zufriedenstellend, verbunden mit einer der kämpfen. Grund dafür ist unter anderem die Ent- allgemeinen Wirtschaftslage angemessenen Risi- wicklung von einer rein auf Export ausgerichteten kolage. Die Geschäftsleitung blieb im Berichtsjahr Wirtschaft zu einem binnenbetriebenen Wachstum. unverändert unter dem Vorsitz von Generaldirektor Das WIFO prognostiziert für 2015 ein Wirtschafts- Dr. Günther Reibersdorfer. Ihm zur Seite stehen wachstum von 6,8%, das sich in den Jahren 2016 Dir. Dr. Heinz Konrad (Firmenkunden), Dir. Mag. und 2017 kontinuierlich abschwächen wird. Der Andreas Derndorfer (Unternehmenssteuerung), starke Rückgang der Rohstoffpreise sowie die Dir. Erich Ortner (Privat- und Geschäftskunden) rückläufige Nachfrage aus China hatten zur Folge, und Dir. Mag. Thomas Nussbaumer (Servicecen- dass das Wirtschaftswachstum vieler Schwellen- ter Bank). länder weiterhin schwächelt. So befinden sich bei- spielsweise Russland und Brasilien nach wie vor in Wirtschaftliche Rahmenbedingungen: einer Rezession. International Für das Jahr 2016 wird mit einem leichten Anstieg Die Weltwirtschaft hat sich auch im Jahr 2015 des globalen Wachstums von 3,3% gerechnet. weiter unterschiedlich entwickelt und expandierte Unter den hochentwickelten Volkswirtschaften wer- insgesamt um 3,0%. Die USA konnten einen Auf- den – wie auch schon im Jahr 2015 – die USA mit schwung verzeichnen, welcher vor allem auf den einer Wachstumsrate von 2,4% und Großbritannien Konsum privater Haushalte zurück zuführen war. mit plus 2,2% maßgeblich zum weltweiten Wachs- Dieser basierte auf einer niedrigen Arbeitslosen- tum beitragen. quote sowie auf kontinuierlich steigenden Haus- preisen. Daneben waren auch Investitionen maß- Eurozone geblich für das Wachstum 2015. Auf Basis der In der Eurozone erwartet das WIFO im Vergleich erfreulichen Entwicklungen am Arbeitsmarkt und zum Vorjahr ein Wirtschaftswachstum von 1,5 dem Ausblick auf eine kontinuierliche Konjunk- %. Die Steigerung ist vor allem auf eine erhöhte Geschäftsbericht 2015 8
Konsumnachfrage zurückzuführen, im Vergleich einem kontinuierlichen Anstieg der unselbständig dazu entwickelten sich Bruttoanlageinvestitionen aktiv Beschäftigten musste auch ein Anstieg der und Exporte nur mäßig. Die Arbeitslosenquote Arbeitslosenquote gemäß Eurostat (internationale reduzierte sich in der Eurozone im Jahr 2015 auf- Messmethode) von 5,7% im Jahr 2015 auf 6,1% im grund der schleppenden Konjunkturerholung nur Berichtsjahr zur Kenntnis genommen werden. Die langsam. Dennoch ist ein abnehmender Trend zu Prognosen für 2016 und 2017 zeigen mit 6,2% bzw. beobachten. Die Arbeitslosenquote lag im Okto- 6,4% eine weitere leichte Erhöhung der Arbeitslo- ber 2015 bei 10,7%. Zu beobachten ist eine unter- senquote. schiedliche Entwicklung in den einzelnen Ländern. Während Spanien und Griechenland nach wie vor Die Ergebnisse aus dem WIFO-Konjunkturtest bei höchste Arbeitslosenquoten vorweisen, verzeich- dem 1.600 österreichische Unternehmen mit mehr net Deutschland die geringste Quote. Für 2016 als 200.000 Beschäftigen befragt werden, weisen wird vom WIFO ein Wachstum des realen Brutto- eine leicht positive aber dennoch zurückhaltende inlandsproduktes von 1,5% erwartet, welches sich Erwartungshaltung auf. Dies bestätigt auch das im Jahr 2017 mit prognostiziert 1,6% leicht steigern WKÖ-Wirtschaftsbarometer, das neben einer an- wird. haltend vorsichtigen Investitionsstrategie aufgrund einer schwachen Auftragslage auf eine erstmals Österreich positive Umsatzerwartung von exportierenden Un- Insgesamt konnte sich die österreichische Wirt- ternehmen hinweist. Laut WIFO wird das österrei- schaft im Jahr 2015 nur verhalten entwickeln. Im chische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2016 Vergleich zum Vorjahr expandierte das Bruttoin- um 1,7% zunehmen. Gründe dafür sind gemäß Ös- landsprodukt lediglich um 0,9%. Das Zusammen- terreichischer Nationalbank vor allem drei Sonder- wirken einer geringen Entwicklung des Konsums faktoren – das Inkrafttreten der Steuerreform 2016, der privaten Haushalte aufgrund hoher Arbeitslo- die Ausgaben für Asylwerber und eine geplante sigkeit, einer schwachen Einkommensentwicklung Wohnbauinitiative – die einen wesentlichen Beitrag und die durch ein unsicheres weltwirtschaftliches am BIP Wachstum darstellen. Umfeld bedingten fehlenden außenwirtschaftlichen Impulse sowie einer dementsprechend vorsich- Für das Jahr 2017 wird ein Wirtschaftswachstum tigen Investitionsstrategie der Unternehmen, hat- von 1,7% prognostiziert. Ein kontinuierliches Ex- ten einen maßgeblichen Anteil an diesem Ergeb- portwachstum von Österreichs Betrieben und auch nis. Eine weiterhin ambivalente Entwicklung hat der erwartete Aufschwung der Ausrüstungsinvesti- der heimische Arbeitsmarkt zu verzeichnen. Neben tionen sollen diesen positiven Trend unterstützen. 9 Raiffeisenverband Salzburg
nn nLAGEBERICHT DES RAIFFEISENVERBANDES SALZBURG Salzburg 2014/2015 konnte ein Nächtigungsplus von 2,1% Für Salzburg zeichnet sich 2015 – ähnlich wie in vorweisen. Salzburg trug mit einer Anzahl von 26,2 Gesamtösterreich – ein nur leichtes Wirtschafts- Mio. Übernachtungen einen großen Anteil dazu wachstum ab. Obwohl im Jahr 2015 erneut eine bei und erzielte im Sommertourismus 2014/2015 Rekordbeschäftigung erreicht wurde, nahm die Ar- das bislang beste Nächtigungsergebnis seit 1993. beitslosigkeit weiter zu. Im Vergleich zum Vorjahr Auch die abgelaufene Wintersaison in Salzburg wurde in Salzburg ein Zuwachs von 0,2% gemes- erreichte mit 14,4 Mio. Übernachtungen ein sehr sen und beträgt für 2015 im Jahresdurchschnitt erfreuliches Ergebnis und lag damit 1,8% über dem 5,9% (nach nationalen Berechnungsmethoden). Wert der Wintersaison 2013/2014. Dennoch konnte Salzburg seinen Spitzenplatz im Bundesländervergleich zum wiederholten Male be- Salzburg steigerte die Exporte im ersten Halbjahr haupten. 2015 gegenüber der Vorjahresperiode um 8,2% auf 4,33 Mrd. EUR. Angesichtes der Importe von 5,56 Salzburg gehört unverändert zu den 33 stärksten Mrd. EUR lag das Handelsbilanzdefizit bei 1,23 Regionen Europas. Bei der Wirtschaftsleistung pro Mrd. EUR. Kopf hat Salzburg allerdings leicht verloren und liegt nunmehr – einen Platz schlechter – auf Platz Trotz eines weiterhin herausfordernden wirtschaftli- 20. Ein ähnliches Bild bietet sich beim Anteil der Be- chen Umfeldes, vermitteln Salzburgs Unternehmen schäftigten in der Industrie, der in Salzburg 20,7% ein solides Bild. beträgt. Das bedeutet eine Verschlechterung um 0,2 Prozentpunkte, aber trotzdem Platz 10. Leichte Obgleich gemäß aktueller Konjunkturumfrage der Fortschritte konnten zuletzt bei den Ausgaben für Wirtschaftskammer Salzburg die mittelfristigen Er- Forschung und Entwicklung (F&E) erzielt werden. wartungen verhalten ausfallen und eine weiterhin Trotzdem liegt Salzburg mit einer F&E-Quote von zurückhaltende Investitionspolitik betrieben wird, 1,49% des Bruttoregionalprodukts im hinteren Feld können die Salzburger Unternehmen dennoch von auf Platz 21. einer zufriedenstellenden Kapazitätsauslastung und einer guten Auftragslage berichten. Die derzei- Mit hervorragenden Resultaten konnte 2015 der tige Geschäftslage der Salzburger Wirtschaft wird österreichische Tourismus punkten. Der Som- mehrheitlich als überwiegend positiv eingestuft. mertourismus zog aufgrund einer Steigerung der Für das Jahr 2016 erhoffen sich Salzburgs Unter- Nächtigungen von 3,3% im Vergleich zu 2014 eine nehmen weitere Impulse, um auch in Zukunft eine ausgezeichnete Bilanz und auch die Wintersaison gute Performance leisten zu können. Geschäftsbericht 2015 10
ERLÄUTERUNG DER ERTRAGS-, Forderungen an Kunden in Mio. EUR FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE 2010 – 2015: +220 Mio. EUR (+7,8%) 3.000 3.041 2.993 2.966 2.946 2.925 Mittelverwendung / Vermögensstruktur 2.821 2.500 Die Bilanzsumme des Raiffeisenverbandes Salz- burgs hat sich im Vergleich zum Vorjahr geringfü- 2.000 gig auf 6,3 Mrd. EUR erhöht. Die Barreserve hat sich gegenüber dem Vorjahr um 29,9 Mio. EUR 1.500 auf 47,7 Mio. EUR aufgrund eines höheren Gutha- 2010 2011 2012 2013 2014 2015 bens bei der ÖNB gesteigert. Der Posten Schuld- titel öffentlicher Stellen und Wechsel verminderte Seit 2010 konnten die Ausleihungen an Privat- und sich leicht und bilanzierte mit 574,8 Mio. EUR. Firmenkunden um 7,8% gesteigert werden. Der Die Forderungen an Kreditinstitute haben sich um Raiffeisenverband Salzburg versorgt somit weiterhin 65,4 Mio. EUR erhöht und wurden zum Ultimo mit seine Privat- und Firmenkunden auch unter schwie- 1.678,3 Mio. EUR ausgewiesen, wovon mehr als rigen Rahmenbedingungen mit den notwendigen 95% auf die österreichische Raiffeisenbanken- Krediten. Das an Kunden zugesagte Kreditvolu- gruppe entfielen. Die größte Einzelposition stellten men verteilte sich zum Bilanzstichtag prozentuell die Forderungen gegenüber Salzburger Raiffeisen- auf nachstehende Branchen (ÖNACE Gliederung): banken dar. Branche 2013 2014 2015 Die Forderungen an Kunden konnten mit 3.041,1 Bauwesen 8,3% 8,6% 7,7% Mio. EUR eine Steigerung von 4,0% ausweisen. Auf- Dienstleistungen 29,1% 28,3% 30,4% grund der geringen wirtschaftlichen Dynamik wurde Finanz und Versicherung 4,7% 4,8% 2,6% die vorsichtige Investitionspolitik der Unternehmen Fremdenverkehr 11,4% 12,2% 12,5% unverändert beibehalten. Dennoch verzeichnete der Raiffeisenverband Salzburg bei der Nachfrage Gebietskörperschaften 2,3% 2,3% 3,6% nach Euro-Krediten von Privat- und Firmenkunden Handel 8,0% 8,0% 7,7% eine leichte Belebung. Im Gegensatz dazu war die Industrie 13,6% 12,2% 11,8% Entwicklung der Fremdwährungskreditvolumina Land- und Forstwirtschaft 0,1% 0,1% 0,1% weiterhin rückläufig. Zum Bilanzstichtag konnte der Unselbständige 12,2% 13,1% 13,5% Anteil der gesamten Fremdwährungskredite am Verkehr und Nachrichten 10,3% 10,5% 10,0% Kreditportfolio auf 3,2% reduziert werden. 11 Raiffeisenverband Salzburg
nn nLAGEBERICHT DES RAIFFEISENVERBANDES SALZBURG Festverzinsliche Wertpapiere und Schuldverschrei- und immaterielle Wirtschaftsgüter. Die sonstigen bungen reduzierten sich aufgrund von Tilgungen Vermögensgegenstände wurden mit 81,2 Mio. EUR plangemäß auf 292,8 Mio. EUR. Der Posten Aktien ausgewiesen und reduzierten sich im Vergleich und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere bi- zum Vorjahr um 14,6 Mio. EUR. Die Rechnungs- lanzierten mit 2,7 Mio. EUR unverändert. abgrenzungen wurden mit 1,3 Mio. EUR bilanziert. Das abgelaufene Geschäftsjahr war durch eine Mittelherkunft / Kapitalstruktur unverändert vorsichtige Beteiligungspolitik ge- Auf der Passivseite reduzierten sich die Verbind- kennzeichnet. Die Beteiligungen wurden mit 113,0 lichkeiten gegenüber Kreditinstituten geringfügig Mio. EUR ausgewiesen und reduzierten sich um um 30,2 Mio. EUR auf 2,3 Mrd. EUR. 2,7%, die Anteile an verbundenen Unternehmen bilanzierten konstant mit 253,6 Mio. EUR. Das Mehr als 73% dieser Verbindlichkeiten entfallen Sektorprojekt ZukunftPLUS konnte mit den An- auf die Raiffeisenbankengruppe Österreich, davon teilsabtretungen an der Raiffeisen Bausparkasse stellten die Verbindlichkeiten gegenüber den Salz- Gesellschaft m.b.H. und der Valida Holding AG zur burger Raiffeisenbanken die größte Einzelposition Bündelung der Gesellschaftsanteile in der RZB AG dar. erfolgreich abgeschlossen werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden wurden Die Sachanlagen und immateriellen Vermögens- mit 2,3 Mrd. EUR bilanziert und erhöhten sich um gegenstände des Anlagevermögens waren zum 184,0 Mio. EUR. Bilanzstichtag mit einem Buchwert von 178,3 Mio. EUR auszuweisen und erhöhten sich damit in Entwicklung Kundeneinlagen in Mio. EUR Summe um 4,8 Mio. EUR. Die Steigerung ist auf Kundeneinlagen in Mio. EUR Repo-Geschäfte die Unterposition Grundstücke und Gebäude zu- 3.000 2010 – 2015: +335 Mio. EUR (+16,6%) rück zu führen, welche sich im Vergleich zum Vor- 659 2.500 jahr um 7,1 Mio. EUR erhöhte. 265 2.349 240 2.242 2.305 2.256 2.000 2.165 Im Jahr 2015 betrug das gesamte Investitionsvolu- 2.014 men inklusive Sanierungen 14,1 Mio. EUR. Davon 1.500 entfielen 11,6 Mio. EUR auf Grundstücke und Ge- bäude sowie 2,5 Mio. EUR auf Investitionen in Be- 2010 2011 2012 2013 2014 2015 triebs- und Geschäftsausstattung, EDV, Fuhrpark Geschäftsbericht 2015 12
Zuwächse konnten unter anderem bei den klas- Die sonstigen Verbindlichkeiten verringerten sich sischen Spareinlagen, bei den Festgeldern und bei um 27,9 Mio. EUR auf 35,9 Mio. EUR. Die passiven Online-Einlagen (Produkt Onlinesparen) erreicht Rechnungsabgrenzungen wurden mit 3,6 Mio. werden. EUR bilanziert. Die gesamten Rückstellungen sind um 4,0 Mio. EUR auf 72,0 Mio. EUR gestiegen. Die Die Primäreinlagen stellen somit weiterhin die so- Personalrückstellungen erhöhten sich um 60,4 Mio. lide Basis für eine gute Liquiditätsausstattung des EUR. Grund dafür ist eine weitere Reduktion des Raiffeisenverbandes Salzburg dar. Seit 2010 stie- Abzinsungszinssatzes auf 2,0%. gen die Einlagen von Kunden (bereinigt um Re- pogeschäfte) um 16,6%. Diese gute Entwicklung Das Ergänzungskapital bilanzierte im Berichtsjahr spiegelt das große Vertrauen der Kunden in den mit 41,4 Mio. EUR. Das bilanzielle Eigenkapital, Raiffeisenverband Salzburg wider. Zum Bilanz- bestehend aus dem gezeichneten Kapital, der Ka- stichtag wurde ein Gesamtmittelaufkommen von pitalrücklage, den Gewinnrücklagen, der Haftrück- Kunden in Höhe von rund 4,7 Mrd. EUR festge- lage, dem Bilanzgewinn, den unversteuerten Rück- stellt. lagen und dem Fond für allgemeine Bankrisiken, betrug zum Jahresultimo 478,6 Mio. EUR. Durch Die verbrieften Verbindlichkeiten (inklusive nach- Dotierung von Rücklagen konnte 2015 das bilan- rangige Eigenemissionen) konnten nahezu kon- zielle Eigenkapital um 12,2 Mio. EUR oder 2,6% stant gehalten werden und beliefen sich zum Jah- gestärkt werden. resultimo auf 1,1 Mrd. EUR. Ertragslage Raiffeisenverband Salzburg Der Nettozinsertrag, resultierend aus Zinsen und Eigenemissionen an Kunden: ähnlichen Erträgen abzüglich Zinsaufwendungen und ähnlichen Aufwendungen, erhöhte sich um 6% 0,3% auf 55,3 Mio. EUR. Die Erträge aus Wertpa- pieren und Beteiligungen reduzierte sich um 9,4 Kunden (Privat- und Mio. EUR auf 7,9 Mio. EUR. Dies resultierte vor 27% Firmenkunden RBGS) Raiffeisenbanken Nostro allem aus geringeren Ausschüttungen von Betei- 54% Institutionelle Kunden Sonstige ligungsunternehmen. Der Provisionsüberschuss, resultierend aus Provisionserträgen saldiert mit 13% Beschreibung: Liquidität-Aufgliederung den Provisionsaufwendungen, betrug 35,5 Mio. der RVS Eigenemissionen an Kunden. Quelle: Interne Daten per 12/2015 EUR und ist damit gegenüber dem Vorjahr um 0,3 13 Raiffeisenverband Salzburg
nn nLAGEBERICHT DES RAIFFEISENVERBANDES SALZBURG Mio. EUR oder 0,9% gestiegen. Der Provisionsü- wurden im Berichtszeitraum über 61,4 Mio. Kun- berschuss aus dem Geschäft mit Wertpapieren denzahlungen für die Raiffeisen Bankengruppe reduzierte sich geringfügig um 0,1 Mio. EUR auf Salzburg mit einem Gesamtvolumen von 90 Mrd. 10,3 Mio. EUR. Mit Jahresultimo 2015 bestand ein EUR durchgeführt. Kundendepotvolumen in Höhe von rund 2,22 Mrd. EUR. Die ELBA-Anwender erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 4,3%. Damit sind in der Raiff- Das sehr gute Finanzierungsumfeld für Unterneh- eisen Bankengruppe Salzburg per Jahresende men sowie konstant niedrige Energiepreise trugen 2015 über 124.000 ELBA-Anwender registriert. mit dazu bei, dass sich gerade die etablierten Ak- tienmärkte gut entwickelten. Auf den Anleihenmär- Die Provisionsüberschüsse im Bauspar- und Ver- kten konnten vor allem Investmentgrade Titel nicht sicherungsbereich bilanzierten mit 5,1 Mio. EUR an das Vorjahr anschließen. Die Renditeniveaus und blieben im Vergleich zum Vorjahr nahezu befanden sich zum Jahresende in etwa am Niveau gleich. Erfreulicherweise konnten die Provisionsü- des Jahresanfangs. Bedingt durch das durchaus berschüsse im Kreditgeschäft um 0,2 Mio. auf 5,8 ertragsträchtige Umfeld im Aktienbereich lag der Mio. EUR gesteigert werden. Der Ertragssaldo aus Wertpapierumsatz über dem Vorjahr. Trotz zum Finanzgeschäften erhöhte sich vor allem aufgrund Jahresende hin gefallener Kurse konnten die für von Kursgewinnen aus Devisen und Valuten auf 3,5 Privat- und Geschäftskunden verwalteten Depot- Mio. EUR. volumina im Jahresvergleich gesteigert werden. Die sonstigen betrieblichen Erträge steigerten sich Auch 2015 wurde der Raiffeisenverband Salzburg um 1,7 Mio. EUR und betrugen zum Jahresultimo mit dem Prädikat „magna cum laude“ in die Py- 83,8 Mio. EUR. Darin enthalten sind die Erträge ramide der vom Handelsblatt Elite Report ausge- des Geschäftsbereiches Salzburger Warenbe- zeichneten Vermögensverwalter aufgenommen. triebe. Der Umsatz der Warenbetriebe betrug ins- Die Begründung „Raiffeisen Salzburg besticht gesamt 254,9 Mio. EUR und reduzierte sich leicht durch Leistung und beste Tradition“ bestätigt un- um 4,6%. Steigerungen wurden in den Bereichen seren eingeschlagenen Weg zur Betreuung im Technik und Werkstätten verzeichnet, während Wertpapiergeschäft und gehobenen Kundenge- die Geschäftsbereiche Bau und Energie rückläu- schäft. Der Provisionsüberschuss aus dem Zah- fig waren. In Summe wurden Betriebserträge von lungsverkehr steigerte sich um 0,4 Mio. EUR auf 186,0 Mio. EUR erzielt und verminderten sich somit 14,2 Mio. EUR. Im gesamten Zahlungsverkehr im Vergleich zum Vorjahr um 3,3%. Geschäftsbericht 2015 14
Die Betriebsaufwendungen betrugen im Geschäfts- betrug 10,1 Mio. EUR. Sonstige Rücklagen aus jahr insgesamt 142,8 Mio. EUR und konnten damit der Bildung von Bewertungsreserven wurden mit konstant gehalten werden. Der Personalaufwand 0,2 Mio. EUR bestimmungsgemäß aufgelöst. Als bilanzierte mit 95,6 Mio. EUR und konnte damit um Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2015 wird ein 1,3% reduziert werden. Im Vorjahresvergleich ist zu Betrag von 3,0 Mio. EUR ausgewiesen. berücksichtigen, dass der Rechnungszinssatz für die Berechnung der langfristigen Rückstellungen auf 2,0% gesenkt wurde. FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Der Sachaufwand (sonstige Verwaltungsaufwen- Eigenmittel und Rentabilität dungen) reduzierte sich um 0,5 Mio. EUR auf 35,3 Die Eigenmittelvorschriften, die per 1.1.2014 Mio. EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwen- gemäß Basel III in Kraft traten, wurden durch den dungen vervielfachten sich – nicht zuletzt aufgrund Raiffeisenverband Salzburg weit über die gesetz- der Dotierung des nationalen Abwicklungsfonds – lichen Mindestanforderungen hinaus erfüllt. auf 3,0 Mio. EUR. Das Betriebsergebnis als Saldo- größe von Betriebserträgen und Betriebsaufwen- Das harte Kernkapital (CET1) betrug zum Ultimo dungen verminderte sich im Vergleich zum Vorjahr 464,9 Mio. EUR (VJ 453,6 Mio. EUR), das zusätz- um 12,1% auf 43,2 Mio. EUR. liche Kernkapital 0,0 Mio. EUR (VJ 6,4 Mio. EUR). Somit betrug das Kernkapital 464,9 Mio. EUR und Das Bewertungsergebnis bei den Posten Forde- erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 5,0 Mio. rungen und Wertpapiere des Umlaufvermögens EUR. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Er- sowie Beteiligungen und Wertpapiere des Anlage- höhung der Gewinnrücklagen zurückzuführen. Die vermögens betrug in Summe 18,9 Mio. EUR und harte Kernkapitalquote (CET1) betrug ausgezeich- verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,0 nete 11,4%. Die gesamten Eigenmittel betrugen Mio. EUR. Das Ergebnis der gewöhnlichen Ge- 601,0 Mio. EUR und sanken somit um 14,3 Mio. schäftstätigkeit sank somit um 4,9 Mio. EUR oder EUR. Dies ergab sich aus dem Rückgang des TIER 16,8% auf 24,3 Mio. EUR. Die Steuerleistung er- II-Kapitals aufgrund der Amortisation aus den Be- höhte sich insgesamt auf 9,4 Mio. EUR. Folglich standsschutzregeln für in Basel III nicht mehr anre- konnte ein Jahresüberschuss in Höhe von 15,0 chenbare Eigenkapital-Bestandteile. Die Eigenmit- Mio. EUR erreicht werden. Die Rücklagenbewe- telausstattung betrug daher 14,8% (VJ 15,5%) und gung ergab insgesamt eine Zuweisung von 12,0 lag somit überaus deutlich über dem gesetzlichen Mio. EUR. Die Dotierung der Gewinnrücklagen Mindesterfordernis von 8%. 15 Raiffeisenverband Salzburg
nn nLAGEBERICHT DES RAIFFEISENVERBANDES SALZBURG Entwicklung Eigenmittel in Mio. EUR NICHT FINANZIELLE Eigenmittel Hartes Kernkapital (CET1) LEISTUNGSINDIKATOREN Eigenmittelquote Harte Kernkapitalquote (CET1) 17% Im Durchschnitt waren 2015 insgesamt 1.651 Mit- 648 600 601 615 601 arbeiter beschäftigt, das sind um 33 Personen we- 16,2% 569 15% niger als im Vorjahr. Gemessen an der Zahl der 500 530 14,2% 15,5% 14,8% 13% durchschnittlichen Beschäftigten, die auch Teilzeit- 12,7% 13,3% 454 465 kräfte und Lehrlinge mit ihrer tatsächlichen Arbeits- 437 400 405 11% leistung berücksichtigen, betrug die Kennzahl 1.462 381 11,4% 11,4% 370 10,9% 9% Personaljahre (-38 Personaljahre zu 2014), davon 9,6% 300 8,6% 8,9% 36% weibliche und 64% männliche Mitarbeiter. Die 7% durchschnittliche Fluktuation betrug im Jahr 2015 2010 2011 2012 2013 2014 2015 8,2% und ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen (2014: 8,0%). Die Betriebszugehörigkeit lag per Stichtag 31.12.2015 bei den Angestellten Die gesamten Eigenmittel erhöhten sich seit 2010 bei 14,6 Jahren (2014: 13,9 Jahre) und bei den Ar- um 13,4%. beitern bei 10,6 Jahren (2014: 10,6 Jahre). Die Cost-Income-Ratio (CIR) für den Bankbetrieb Hinsichtlich des Ausbildungsstandes der Mitarbei- (bereinigt um die Warenbetriebe, ORG/IT und Revi- ter des Raiffeisenverbandes lässt sich festhalten, sion), als Verhältniszahl der Betriebsaufwendungen dass 40% der Beschäftigten oder 651 Mitarbeiter zu den Betriebserträgen, beträgt 68,2% und er- über eine höhere schulische Ausbildung wie Ma- höhte sich im Jahresabstand um 5,1%-Punkte. tura, Fachhochschule oder Universität verfügen. Weitere 680 Mitarbeiter oder 42% haben eine ab- Der Return on Equity (ROE) vor Steuern – eine geschlossene Berufsausbildung bzw. eine Fach- Kennzahl, die das Ergebnis der gewöhnlichen schule absolviert. Der weiterführenden fachlichen Geschäftstätigkeit in Relation zum durchschnitt- Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter wird ent- lichen Eigenkapital des Jahres 2015 setzt – be- sprechende Bedeutung beigemessen. Die internen trug im abgelaufenen Jahr 5,2%. Die Reduktion und externen Aufwendungen für Weiterbildungen um 1,3%-Punkte resultiert aus der Verminderung betrugen im Geschäftsjahr 1,2 Mio. Euro. 2015 hat des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstä- der Raiffeisenverband Salzburg, gemeinsam mit tigkeit. selbständigen Raiffeisenbanken aus dem Bundes- Geschäftsbericht 2015 16
land Salzburg, die Raiffeisen Salzburg Karrierecen- RISIKOMANAGEMENT ter eGen gegründet. Das Karrierecenter unterstützt die Mitgliedsinstitute der Raiffeisen Bankengruppe Ein aktives Management von Risiken ist Voraus- Salzburg im Bereich der Personaleinsatzplanung setzung für eine nachhaltig erfolgreiche Bank und sowie der Personalentwicklung. Interessierten Per- somit für die langfristige Unternehmensentwick- sonen bietet das Karrierecenter die Möglichkeit, lung des Raiffeisenverbandes Salzburg von zen- über ein einzelnes Genossenschaftsgebiet hinaus traler Bedeutung. im Raiffeisensektor tätig zu werden. Im Interesse der Kunden und Eigentümer gewähr- Umwelt leistet der Raiffeisenverband Salzburg durch den Aktiver Klimaschutz und ökologische Verantwor- Einsatz adäquater Methoden und Systeme auf tung gehören bei Raiffeisen Salzburg genauso zur dem Gebiet des Risikomanagements und -con- Firmenphilosophie wie die flächendeckende Bank- trollings die Sicherheit und Rentabilität der Bank. stellenpräsenz in Stadt und Land Salzburg. Der Raiffeisenverband Salzburg optimiert nicht nur den Grundsätze für das Risikomanagement Energiehaushalt seiner Betriebsstätten, sondern Die Geschäftsleitung legt auf Grundlage der ge- versucht auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für schäftspolitischen Ausgangssituation unter Be- Umweltthemen zu gewinnen. rücksichtigung der Risikotragfähigkeit, der perso- nellen und der technisch-organisatorischen Aus- Ziel dieses Mitarbeiterprogramms ist es, das Be- stattung die Strategie des Raiffeisenverbandes wusstsein für umwelttechnische Fragen zu fördern und dessen Konzernunternehmen fest. Darin sind und mittels positiver Anreize dazu zu animieren die Unternehmensziele und die zu ihrer Erreichung CO2-reduzierende Maßnahmen umzusetzen. So erforderlichen Maßnahmen definiert. Die Strategie benützen zum Beispiel Mitarbeiter des Raiffeisen- umfasst hierbei die geplante Entwicklung aller we- verbandes Salzburg bei Dienstreisen in erster Linie sentlichen Geschäftsaktivitäten und ist in Teilstra- öffentliche Verkehrsmittel. Für Dienstfahrten im tegien gegliedert. Salzburger Stadtgebiet stehen an den drei größten Standorten Dienstfahrräder zur Verfügung. Entspre- Vor Aufnahme von neuartigen Geschäften – in chend den Kernwerten des Raiffeisenverbandes neuen Produkten, Geschäftsarten oder auf neuen Salzburg wurde auch bei der Renovierung der Filiale Märkten – erfolgt im Rahmen des Produkteinfüh- Glasenbach sowie beim Neubau der Warendirek- rungsprozesses eine Analyse der geschäftsspezi- tion auf Nachhaltigkeit bei der Umsetzung geachtet. fischen Risiken. 17 Raiffeisenverband Salzburg
nn nLAGEBERICHT DES RAIFFEISENVERBANDES SALZBURG Risikostrategie wortung je Risikoart einem Verantwortungsträger Die Risikostrategie ist das zentrale Fundament zugeordnet. Diese Gesamtverantwortung wird un- für die Ausgestaltung der Risikokultur im Raiffe- abhängig von Organisationseinheiten, welche der- isenverband Salzburg. Sie wird regelmäßig über- artige Risiken eingehen können, wahrgenommen. arbeitet und steht in abgestimmter Form für alle Um Interessenskonflikte zu vermeiden, wurde die identifizierten Risikoarten zur Verfügung. Die Risi- Funktionstrennung zwischen Markt- und Marktfol- kostrategie wird bezüglich detaillierter Beschrei- gebereichen bis in die Geschäftsleiter-Ebene um- bungen zu prozessualen und methodischen Re- gesetzt. Um unerwünschte Entwicklungen rechtzei- gelungen durch das Risikohandbuch ergänzt. Im tig erkennen und entsprechende Entscheidungen Risikohandbuch werden insbesondere die Risiko- treffen zu können, fließen die Ergebnisse der lau- messmethoden für die für den Raiffeisenverband fenden Risikoüberwachung in das Risikoberichts- Salzburg relevanten Risikoarten definiert. Darüber wesen ein. Ein zentrales Element des Berichtswe- hinaus werden die Aufbau- und die Ablauforgani- sens ist neben täglichen Risikoreports der monatli- sation im Risikomanagement dargelegt. che Risikobericht, der die Risikotragfähigkeit sowie die Risiken und Limite sämtlicher Steuerungsein- Der Raiffeisenverband Salzburg verfolgt eine zu- heiten gegenüberstellt. rückhaltende Risikopolitik. Dies ist erkennbar an der sehr konservativen Gestionierung der Kredit- Risikotragfähigkeit und Beteiligungspositionen, dem geringen Han- Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung werden delsvolumen (kleines Handelsbuch) sowie dem den Risiken, neben den aufsichtsrechtlichen Vor- äußerst geringen Marktpreisrisiko. Derivative Fi- gaben, sowohl ein Ökonomisches (Gone Conern) nanzinstrumente werden grundsätzlich nur zu Ab- als auch ein Going-Concern Risikodeckungs- sicherungszwecken, innerhalb der im Rahmen der potential gegenübergestellt. Abgestimmt auf die Risikostrategie eingeräumten Limits, verwendet. Risikostrategie werden sämtliche quantifizierbaren Dokumentiert wird diese Absicherungsstrategie Risikoarten limitiert. Diese Limitierung erfolgt unter durch Derivate über die Bewertungsrichtlinien des Berücksichtigung der Ökonomischen Perspektive Hedge Accountings. (Value-at-Risk Konfidenzniveau von 99,9% – 1 Jahr Haltedauer) je Steuerungseinheit. Die Going-Con- Organisation des Risikomanagements cern-Perspektive (Value-at-Risk Konfidenzniveau Das Risikomanagement trägt der dezentralen von 95% – Jahresendsicht) und die aufsichtsrecht- Organisationsstruktur des Raiffeisenverbandes lichen Vorgaben sind dabei strenge Nebenbedin- Rechnung. Grundsätzlich ist die Gesamtverant- gungen. Geschäftsbericht 2015 18
Durch laufende Überwachung im Rahmen des Ri- Die durchschnittliche Risikoauslastung betrug im sikoreportings wird sichergestellt, dass sich die tat- Berichtsjahr 89,1% des allokierten Risikolimits bzw. sächlich eingegangenen Risiken innerhalb der vor- 82,0% des gesamten Risikodeckungspotenzials gegebenen Limite bewegen. Somit wird gewährlei- und lag somit deutlich unter den eingeräumten Li- stet, dass der Raiffeisenverband Salzburg jederzeit mite bzw. der vorhandenen Risikodeckungsmasse. in der Lage ist, die eingegangenen Risiken auch tragen zu können. Ein regelmäßig durchgeführter Wesentliche Risikoarten integrierter Stresstest in Bezug auf die GuV-Ent- Unter Risiko versteht der Raiffeisenverband Salz- wicklung und die Auswirkungen auf die Eigenmit- burg ungünstige zukünftige Entwicklungen, die telquoten ergänzt die Risikotragfähigkeitsanalyse. sich nachteilig auf die Vermögens-, Ertrags- und/ oder Liquiditätslage der Bank auswirken können. Anteil der quantifizierten Risikoarten Im Rahmen der Risikostrategie wird dabei u.a. am ökonomischen Gesamtbankrisiko zwischen Kredit-, Beteiligungs-, Marktpreis-, Liqui- der RVS-KI-Gruppe per 31.12.2015: ditäts- und operationellen Risiken unterschieden. Die für den Raiffeisenverband Salzburg wesent- 4,8% 0,2% lichsten Risikoarten stellen das Kreditrisiko, das 7,0% Beteiligungsrisiko und – aufgrund der Zentralin- 5,6% stitutsfunktion – das Liquiditätsrisiko dar. Die im 0,6% 48,3% Raiffeisenverband Salzburg eingerichteten Sys- 3,7% teme und Verfahren gewährleisten die frühzeitige 0,6% Identifikation, Quantifizierung, Darstellung, Aggre- gation, Planung, Steuerung, Limitierung und Über- wachung der wesentlichen Risikoarten. 22,4% Kreditrisiko Das Kreditrisiko als bedeutendste Risikoart um- fasst neben dem klassischen Kreditrisiko auch 0,8% 5,2% 1,0% das Kontrahenten- und das Emittentenrisiko. Die Kreditrisiko Credit Spread Risiko Unterteilung erfolgt dabei nach den betroffenen FW- und TT-Kreditrisiko Liquiditätsrisiko Produktgruppen, wobei Krediten das klassische Makroökonomisches Risiko Operationelles Risiko CVA-Risiko Immobilienrisiko Kreditrisiko, Derivaten das Kontrahentenrisiko und Beteiligungsrisiko Länderrisiko Marktpreisrisiko Sonstige Risiken Wertpapieren das Emittentenrisiko zugeordnet 19 Raiffeisenverband Salzburg
nn nLAGEBERICHT DES RAIFFEISENVERBANDES SALZBURG wird. Das Fremdwährungs- und Tilgungsträgerkre- Beteiligungsrisiko ditrisiko wird im Raiffeisenverband Salzburg als ei- Das Beteiligungsrisiko wird im Raiffeisenverband gene Risikoart definiert und in die Risikotragfähig- Salzburg als eigene Risikoart definiert und stellt auf keitsrechnung einbezogen. Der Raiffeisenverband das Risiko möglicher Verluste aus der Bereitstel- Salzburg verfolgt dabei eine restriktive Neukredit- lung von Eigenkapital an Beteiligungsgesellschaf- vergabe und ist bestrebt, seinen ohnehin geringen ten ab. Grundsätzlich wird kein weiterer Ausbau Anteil von unter 5,0% des Kundenkreditvolumens des Beteiligungsportfolios angestrebt. weiter zu reduzieren. Der Raiffeisenverband Salzburg sieht sich als Ergänzend werden das Länderrisiko, das Makro- nachhaltiger, strategischer Investor, der Beteili- ökonomische Risiko und das CVA-Risiko (Credit gungsengagements auf Grund der Geschäftspo- Value Adjustment) als eigene Risikoarten definiert litik der Raiffeisenbankengruppe Salzburg eingeht. und in die Risikotragfähigkeitsrechnung einbezo- Im Vordergrund stehen die Einbindung in den ös- gen. terreichweiten Raiffeisensektor und dessen strate- gische Ausrichtung sowie gezielte Investitionen in Das Länderrisiko ist die mit der Kreditvergabe an regionale touristische Infrastrukturprojekte. ausländische Kreditnehmer verbundene Gefahr einer unvollständigen bzw. verspäteten Erbrin- Marktpreisrisiko gung vereinbarter Kapitalleistungen infolge von Als Marktrisiko, Marktpreisrisiko oder Marktpreis- Beschränkungen im internationalen Zahlungsver- änderungsrisiko bezeichnet man das Risiko finan- kehr, von Illiquidität oder Zahlungsverweigerung zieller Verluste aufgrund der Änderung von Markt- staatlicher Schuldner oder Garanten – unabhängig preisen. Abhängig von dem verursachenden Para- von der Bonität des Schuldners. meter unterscheidet man z.B. Zinsrisiken, Wechsel- kursrisiken, Aktienkursrisiken, etc. Das Makroökonomische Risiko resultiert aus einer reduzierten Ertragslage (Erträge, Kosten, Risiken) Die Aktiv/Passiv-Runde, in der alle Geschäftsleiter aufgrund gesamtwirtschaftlicher Verschlechte- vertreten sind, trägt die oberste Verantwortung für rungen. Das CVA-Risiko bezieht sich auf die Be- das Marktpreisrisiko und legt den Rahmen für das wertung von Derivaten und stellt das Risiko poten- Management der strategischen Aktiv- und Passiv- zieller Marktwertverluste durch erhöhte Kreditrisi- Positionen fest. Im Rahmen der Aktiv/Passiv-Runde koprämien für die Gegenpartei – ohne dass diese wird über die aktuelle Risikosituation berichtet und ausfällt – dar. werden entsprechende Steuerungsmaßnahmen Geschäftsbericht 2015 20
getroffen. Der Raiffeisenverband Salzburg strebt derungen gesteuert wird. Eine wesentliche Steu- eine Vermeidung von Marktrisiken an. In diesem erungsgröße für das operative Liquiditätsrisiko ist Zusammenhang wurde im Jahr 2015 auf ein kleines der Liquiditätspuffer, der eine ausreichend lange Handelsbuch gemäß Artikel 94 CRR umgestellt. Überlebenszeit (Survival Period) im normalen Ge- schäftsbetrieb als auch in möglichen Stressphasen Credit Spread Risiko gewährleistet. Der Puffer bestand im laufenden Ge- Das Credit Spread Risiko wird als eigene Risikoart schäftsjahr überwiegend aus Level1-High Quality definiert und in die Risikotragfähigkeitsrechnung Liquid Assets-Wertpapieren und wies somit konti- einbezogen. Es bezeichnet potenzielle Verluste nuierlich eine sehr hohe Qualität auf. aufgrund sich ändernder Marktpreise, hervorge- rufen durch Änderungen von Credit Spreads bzw. Der Raiffeisenverband Salzburg ergreift regelmäßig der Spreadkurve im Vergleich zum risikofreien Maßnahmen zur Steuerung von Höhe und Qualität Zinssatz. des Liquiditätspuffers sowie der In- und Outflows zur Erfüllung der internen Survival Period als auch Liquiditätsrisiko der gesetzlich geforderten Liquidity Coverage Ratio Das Liquiditätsrisiko wird beim Raiffeisenverband (LCR). Beides wurde regelmäßig im laufenden Ge- Salzburg im Wesentlichen in operatives (Zahlungs- schäftsjahr erfüllt. Darüber hinaus werden weitere unfähigkeitsrisiko) und strukturelles Liquiditätsri- aufsichtsrechtliche Anforderungen wie Net Stable siko (Refinanzierungsrisiko oder Liquiditätsfristen- Funding Ratio (NSFR) und Asset Encumbrance si- transformationsrisiko) unterteilt. Als regionale Uni- chergestellt. versalbank schöpft der Raiffeisenverband Salzburg seine Liquidität primär aus Kundeneinlagen und ist Operationelles Risiko somit nur sekundär von Geld- und Kapitalmärkten Das operationelle Risiko ist die Gefahr von direkten abhängig. und indirekten Schäden, die infolge der Unange- messenheit oder des Versagens der internen In- Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der jederzei- frastruktur, interner Verfahren von Mitarbeitern oder tigen Zahlungs- und Refinanzierungsfähigkeit. Der infolge externer Einflüsse eintreten. Diese Definition Schwerpunkt des Liquiditätsrisikomanagements enthält das Rechtsrisiko, nicht jedoch das Repu- des Raiffeisenverbandes Salzburg liegt auf dem tationsrisiko, das strategische Risiko und das Ge- operativen Liquiditätsrisiko, das durch zahlreiche schäftsrisiko. Die Risikoidentifikation und -beurtei- Maßnahmen adäquat begrenzt und konservativ lung ist Ausgangspunkt für die Definition und Eva- im Sinne einer Übererfüllung gesetzlicher Anfor- luierung von notwendigen Kontrollen im Rahmen 21 Raiffeisenverband Salzburg
nn nLAGEBERICHT DES RAIFFEISENVERBANDES SALZBURG eines wirksamen und effizienten internen Kontroll- Der durchschnittliche Mitarbeiterstand dieser 15 systems. Hinsichtlich operationeller Risiken kommt Zweigniederlassungen belief sich in 2015 auf 127 daher dem Risikoassessment, der Aufzeichnung Mitarbeiter. von Schadensfällen und Beschwerden und der Ge- schäftsprozessanalyse besondere Bedeutung zu. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Sonstige Risikoarten Bezüglich Forschung und Entwicklung ergaben Das Immobilienrisiko berücksichtigt die Marktwert- sich branchenbedingt keine Anmerkungen. schwankungen der in der Bilanz enthaltenen eigen- genutzten Immobilien. Aktuell nicht quantifizierbare Risikoarten werden über die sonstigen Risiken VORGÄNGE NACH ABSCHLUSS mittels pauschalen Aufschlags auf die quantifizier- DES GESCHÄFTSJAHRES baren Risikoarten entsprechend berücksichtigt und Vorgänge von besonderer Bedeutung mit wesent- unterliegen zudem einem qualitativen Controlling. lichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- Darunter subsumiert der Raiffeisenverband Salz- und Ertragslage sind nach Ablauf des Geschäfts- burg die nachfolgenden Risikoarten: das Konzen- jahres 2015 nicht eingetreten. trationsrisiko, das Risiko von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung, das Risiko aus dem Ge- schäftsmodell, das Risiko einer übermäßigen Ver- AUSBLICK 2016 schuldung, das Restrisiko aus der Verwendung kre- Aufbauend auf dem soliden Geschäftsergebnis ditrisikomindernder Techniken, das Verbriefungsri- des Jahres 2015 wird der Raiffeisenverband Salz- siko, das systemische Risiko, das Reputationsrisiko burg gemeinsam mit den selbständigen Raiffei- sowie die Geschäfts- und strategischen Risiken. senbanken in Salzburg seine Marktführerschaft in Die Möglichkeiten zur Quantifizierung dieser Ri- allen Bereichen des Bankgeschäftes im Bundes- sikoarten befinden sich in einem kontinuierlichen land Salzburg weiter festigen und entsprechend Weiterentwicklungsprozess. ausbauen. Gerade angesichts der globalen Unsicherheiten ZWEIGNIEDERLASSUNGEN – Ausdehnung des Anleihenkaufprogrammes der Insgesamt werden 15 Zweigniederlassungen mit EZB bis 2017 und geopolitische Themen wie der Schwerpunkt in der Stadt Salzburg (11), im Raum niedrige Ölpreis, welcher zusätzlich für Unsicher- Zell am See (3) und in Oberndorf (1) betrieben. heit sorgt – ist der Raiffeisenverbandes Salzburg Geschäftsbericht 2015 22
als regionaler, verlässlicher und nachhaltig han- Im Bereich Ware wird nach einem herausfor- delnder Partner für das Salzburger Bundesland dernden Jahr von einer stabilen Weiterentwicklung notwendiger denn je. ausgegangen. Die professionelle und ganzheitliche Betreuung Im Baustoffsektor wird auch 2016 mit keiner Um- der Firmen-, Geschäfts- und Privatkunden wird satzsteigerung gerechnet. Positiv auswirken weiterhin im Fokus der Marktbearbeitung stehen. könnte sich jedoch die geplante Wohnbauoffen- Zusätzlich soll die Unterstützung der Raiffeisen- sive der Bundesregierung mit 30.000 zusätzlichen banken in der Betreuung ihrer Kunden weiter for- Wohnungen bis 2020 sowie das Wohnbaupro- ciert werden. gramm der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) mit 10.000 Wohnungen bis 2020. Der Raiffeisenverband Salzburg wird daher seine Linie in der Kundenberatung – Sicherheit und Nähe Im landwirtschaftlichen Bereich wird sich die im – nicht verlassen. Laufende Modernisierung der Jahr 2015 zu beobachtende Tendenz der Verschie- Bankstellen – 2016 wird die Filiale Glasenbach neu bung von Biobetrieben zu konventionellen Betrie- eröffnet – zeigen diese gelebte Kundennähe des ben aufgrund des schlechten konventionellen Raiffeisenverbandes Salzburg. Milchpreises nicht fortsetzen, sondern mit einer erneuten Umkehr zu Biobetrieben gerechnet. Im Geschäftsbereich Firmenkunden ist für 2016 ein moderates Wachstum des Ausleihungsvolumens Bei Haushalt, Garten und Werkzeugen wird der geplant. Der Raiffeisenverband Salzburg wird seine Fokus weiterhin auf qualitativ hochwertige Pro- Kunden in der Region weiterhin als verlässlicher dukte, eine fachkompetente und freundliche Bera- Partner mit ausreichender Liquidität versorgen. tung sowie eine attraktive Preisgestaltung gesetzt. Ein neuer Lagerhausstandort in Saalfelden soll die Das Hauptaugenmerk liegt unverändert auf der positive Umsatzentwicklung zusätzlich unterstüt- klassischen Finanzierung der regionalen mittel- zen. ständischen Wirtschaft. Im Bereich der Technik werden aufgrund der rück- Im Projekt- und Infrastrukturbereich wird 2016 ein läufigen Nachfrage von Landmaschinen kaum Zu- selektives Wachstum in der Region angestrebt, wächse erwartet. Dennoch werden weiterhin neue wobei wir mit unseren Kunden partnerschaftlich Geschäftsfelder wie zum Beispiel automatische und nachhaltig tragfähige Lösungen erarbeiten. Melkanlagen entwickelt und in das Sortiment inklu- 23 Raiffeisenverband Salzburg
nn nLAGEBERICHT DES RAIFFEISENVERBANDES SALZBURG diert. Der Lagerstand der Gebrauchtmaschinen soll entfallen, 2,6 Mio. EUR auf die EDV-Ausstattung auch im Jahr 2016 auf niedrigem Niveau gehalten mit Hard- und Software sowie 3,3 Mio. EUR auf werden und auch in den Werkstätten wird weiterhin Betriebs- und Geschäftsausstattung, Fuhrpark und an einer Verbesserung der Auslastung gearbeitet. Maschinen. Die 2015 gestartete Vertriebs- und Pro- duktivitätsoffensive wird 2016 fortgesetzt. In den letzten Jahren ist sehr viel in die Moderni- sierung und den Ausbau der Standorte investiert Der Raiffeisenverband Salzburg ist – aufgrund stei- worden. Auch für das Jahr 2016 sind weitere Pro- gender aufsichtsrechtlicher Regulierungen – mit jekte als Bestandteil der Vorwärtsstrategie im Wa- Mehrbelastungen konfrontiert. Dennoch ist für das renbereich geplant. Das Rechnungslegungs-Än- kommende Wirtschaftsjahr sowohl beim Betriebs- derungsgesetz 2014 wird im Geschäftsjahr 2016 ergebnis als auch beim Ergebnis der gewöhn- erstmalig zur Anwendung kommen. Insbesondere lichen Geschäftstätigkeit eine leichte Steigerung die Änderungen bei Ansatz- und Bewertungsvor- geplant. Im Lichte der aktuellen wirtschaftlichen schriften können ab dem kommenden Geschäfts- Rahmenbedingungen wird der Raiffeisenverband jahr Auswirkungen auf die Darstellung der Vermö- Salzburg auch im Jahr 2016 seine führende Stel- gens-, Finanz- und Ertragslage haben. Positiv aus- lung als Regionalbank im Bundesland Salzburg wirken könnte sich beispielsweise die Änderung weiter ausbauen. der Ansatz- und Bewertungsvorschriften für latente Steuern, ein gegenläufiger Effekt wird allenfalls die Salzburg, am 18. März 2016 Einführung einer Abzinsungsverpflichtung für lang- fristige Rückstellungen darstellen. Weiters werden Für die Geschäftsleitung: ab dem Geschäftsjahr 2016 Pauschalwertberich- tigungen für die nicht ausgefallenen Forderungen GD Dr. Günther Reibersdorfer gebildet, wobei aufgrund der in den Vorjahren be- Dir. Mag. Andreas Derndorfer reits gebildeten Vorsorgen gemäß § 57 (1) BWG Dir. Dr. Heinz Konrad keine wesentlichen Auswirkungen auf das Bewer- Dir. Mag. Thomas Nussbaumer tungsergebnis erwartet werden. Dir. Erich Ortner Die Unternehmensplanung des Raiffeisenver- Für den Vorstand: bandes Salzburg sieht für das Jahr 2016 Gesam- tinvestitionen von rund 15,3 Mio. EUR vor. Davon ÖkR Sebastian Schönbuchner (Obmann) sollen 9,4 Mio. EUR auf Grundstücke und Gebäude Richard Hacksteiner (Obmann-Stellvertreter) Geschäftsbericht 2015 24
25 Raiffeisenverband Salzburg
BILANZ UND GEWINN- nn n UND VERLUSTRECHNUNG 2015 RAIFFEISENVERBAND SALZBURG eGEN Geschäftsbericht 2015 26
nn n BILANZ PER 31.12.2015 AKTIVA, in TEUR 31.12.2015 31.12.2014 1. Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken und Postgiroämtern 47.700 17.805 2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind 574.826 588.186 a) Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere 574.826 588.186 b) zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassene Wechsel 0 0 3. Forderungen an Kreditinstitute 1.678.294 1.612.859 a) täglich fällig 649.783 717.543 b) sonstige Forderungen 1.028.511 895.316 4. Forderungen an Kunden 3.041.056 2.925.039 5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 292.791 384.113 a) von öffentlichen Emittenten 20.192 20.181 b) von anderen Emittenten 272.599 363.932 darunter: eigene Schuldverschreibungen 0 0 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 2.699 2.653 7. Beteiligungen 112.953 116.114 darunter: an Kreditinstituten 1.068 3.460 8. Anteile an verbundenen Unternehmen 253.617 253.617 darunter: an Kreditinstituten 0 0 9. Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens 759 1.487 10. Sachanlagen 177.552 172.060 a) Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden 164.240 157.157 b) sonstige 13.311 14.903 11. Eigene Aktien oder Anteile sowie Anteile an einer herrschenden oder an mit Mehrheit beteiligten Gesellschaft 0 0 darunter: Nennwert 0 0 12. Sonstige Vermögensgegenstände 81.182 95.746 13. Gezeichnetes Kapital, das eingefordert, aber noch nicht eingezahlt ist 0 0 14. Rechnungsabgrenzungsposten 1.251 1.681 Summe der Aktiva 6.264.678 6.171.360 27 Raiffeisenverband Salzburg
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