Geschichten rund um die Kultsendung - Verlag Die Werkstatt
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INHALT 8 Vorwort Olaf Schröder: Wie der Dopa erfunden wurde 10 Optik: Ball, Schale, Fans und mehr Geschichten rund um die Kultsendung 20 Die 1. Sendung: Brückner, Lattek und drei Journalisten 22 Die 1.000. Sendung: Die erste „Geistersendung“ 24 So entsteht der Dopa 34 Pit Gottschalk: Faszination Doppelpass 38 Rudi Brückner: Der Talk-Pionier 41 Kai Blasberg: Der Doppelpass-Erfinder 42 Udo Lattek: Der Vorzeige-Udo 50 Die Experten: Die geballte Kompetenz 54 Til Schweiger: Die große Abseits-Diskussion 57 Die Gäste: Gäste aus Show, Politik und Musik 62 Uli Hoeneß: Wenn er anruft, gibt’s Gewitter 68 Der Zeitstrahl: Eine Zeitreise über 25 Jahre 78 Jörg Wontorra: Der Showman am Mikrofon 82 Rudi Völler: Der Sympathie-Weltmeister 84 Mario Basler: Die Pizza-Affäre 86 Ralph Hasenhüttl: Den Tränen nahe 88 Robert Wieschemann: Defizit an Durchblick
Udo Lattek, Seite 42 Thomas Helmer, Seite 118 Das Phrasenschwein, Seite 135 90 Jürgen Klopp: Die TV-Premiere 92 Manuel Gräfe: Stress mit dem Videobeweis 94 Karl-Heinz Wildmoser: Auftritt nach der U-Haft 96 Die Gäste: Das Who is Who des deutschen Fußballs 108 Interview Jörg Krause: „Einen wie Thomas Müller hätte ich gerne präsentiert“ 112 Die Kulisse 114 Dopa auf Reisen 116 Die Sessel 118 Thomas Helmer: Die zweite Karriere 122 Die Co-Moderatoren: Weibliche Verstärkung 124 Der Regisseur: Der Herr des Bildes 125 Das Bier: Die Bierduschen 126 Die Musik: Keyboard, Bass und Drums 128 Die Zuschauer: Wie komme ich zum Dopa? 129 Das Merchandising: Ein Schwein und mehr 130 Die Autoren: Rainer Holzschuh, Alfred Draxler, Dieter Matz, Harald Stenger, Wolfgang Golz 135 Das Phrasenschwein: Das Schlachtfest / Erst Spielverderber, dann Institution / Der Corona-Rekord 142 Die Mannschaft: Wir sind Doppelpass 146 Die Gästeliste
VORWORT OLAF SCHRÖDER Liebe Leserinnen, liebe Leser, schon die Entstehung des Doppelpass begann mit lebhaf- Maßgeblich zur Weiterentwicklung des Formats beigetra- ten Diskussionen: Der damalige Programmdirektor Kai gen haben natürlich auch unsere drei Moderatoren Rudi Blasberg hatte die Idee, am Sonntagmorgen einen Fuß- Brückner, Jörg Wontorra und Thomas Helmer – jeder mit ball-Talk nach Vorbild des „Presseclubs“ ins Programm zu seiner eigenen Herangehensweise und seinen Stärken. nehmen. Ich war damals schon in der DSF-Redaktion mit Thomas hebt sich dadurch ab, dass er der erste und bis- an Bord und erinnere mich gut daran, wie wir über die Um- lang einzige frühere Fußballstar – als Nationalspieler Eu- setzung debattiert haben – leidenschaftlich, kontrovers, ropameister, mit Dortmund Pokalsieger und bei den Bay- auch mal hitzig und lautstark: Kann so ein Format über- ern Meister, Pokalsieger und UEFA-Cup-Sieger, zuletzt als haupt funktionieren – und wenn ja, wie? Eine der kritischen Kapitän – in einer prägenden Moderationsrolle ist. Stimmen gehörte unserem jungen Chefredakteur – der dann zum ersten Gastgeber des Doppelpass wurde: Rudi Am „Dopa“-Beispiel zeigt sich auch die rasante Entwick- Brückner. lung der Medienwelt: Früher nur im Fernsehen ausge- strahlt, erreichen wir nun viele Fans auch auf SPORT1.de, 25 Jahre nach der Premiere am 3. September 1995 steht unseren Apps und Social-Media-Kanälen. Über diesen Weg fest: Aus der Idee wurde ein Format, das aus der deutschen und unser „Dopafon“ bringen sich auch viele Menschen in Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken ist – und so die Sendung ein. Bei uns trifft sich die Fußball-Nation zum viel Geschichte geschrieben hat, dass wir zum Jubiläum Sonntagsfrühstück. Bei aller Veränderung – eine Konstan- ein ganzes Buch füllen können. te bleibt: Wer Phrasen drischt, zahlt für den guten Zweck ins „Phrasenschwein“. Unser Sendermaskottchen hat es In der Anfangsphase Mitte der Neunziger war alles noch sogar in den Duden geschafft. Auch für solche erfolgrei- zwei Nummern kleiner: Im TV schalteten in der ersten Sai- chen Innovationen steht der Doppelpass! son im Schnitt 200.000 Zuschauer ein, heute erreichen wir ein Millionenpublikum. Auch vor Ort am Münchner Flugha- Dafür verantwortlich ist das fantastische Team, das diese fen saßen nur eine Handvoll Besucher im Set, jetzt begrü- Idee 1995 umgesetzt hat und diese großartige Geschichte ßen wir über 200 Gäste und die Termine sind auf Monate in wechselnder Besetzung über all die Jahre weiter- hinaus ausgebucht. Zu Beginn dauerte die Sendung nur schreibt – und zusammen mit unseren Partnern die Dop- 60 Minuten, inzwischen über zwei Stunden. Auch die Star- pelpass-Zukunft gestaltet! Mein großer Dank gebührt auch gäste aus der Bundesliga nahmen erst einige Jahre später allen Gästen, die wir in unserer Runde begrüßen konnten – jede Woche an unserem Fußball-Stammtisch Platz. Protagonisten des deutschen Fußballs, Sportjournalisten, aber auch unsere „bunten“ Gäste aus Unterhaltung, Kultur, Egal in welcher Besetzung: Für mich ist seit 1995 jeder Politik und Wissenschaft. Doppelpass-Sonntag ein Fußball-Feiertag mit unzähligen Höhepunkten. Zu meinen persönlichen Top 3 gehören der Vor allem danke ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser: Für Auftritt von Rudi Völler, der sich als erster amtierender Ihr Interesse an unserem Doppelpass – und wünsche Ihnen Bundestrainer in der Sendung stellte, der verbale Schlag- eine unterhaltsame Lektüre! abtausch zwischen Rudi Assauer und Jörg Wontorra und das legendäre Streitgespräch zwischen Uli Hoeneß und Ihr Udo Lattek. Momente, die in die Fernsehgeschichte einge- gangen sind … Olaf Schröder Nicht nur deshalb ist Udo einer der Väter dieses Erfolgs: Er hat mit seiner herausragenden Persönlichkeit die Rolle des TV-Experten neu definiert und von der ersten Sendung an bis zu seinem Abschied 2011 maßgeblich geprägt. Sei- ne große Verbundenheit zum Doppelpass und zu unserem Sender ist legendär. Selbst als er im Jahr 2000 den BVB im Gespann mit Matthias Sammer vorm Abstieg rettete, trug VORSTANDSVORSITZENDER SPORT1 MEDIEN AG UND er bei jedem Spiel seine DSF-Kappe. VORSITZENDER DER GESCHÄFTSFÜHRUNG SPORT1 GMBH VORWORT OLAF SCHRÖDER 9
Der Ball Die Kugel, um die sich alles dreht. Der Ball ist längst nicht mehr aus Leder, sondern aus synthetischem Material. Aber bereits in den Regeln von 1863 wurden Umfang (68 bis 70 cm), Gewicht (410 bis 450 g) und Härte (bis zu 1,1 bar) festgelegt. Und das Spiel ist ganz einfach: Das Runde muss ins Eckige. 10 KULTFORMAT DOPPELPASS
Die Schale Sie ist das Objekt der Begierde. Seit 1949 wird die Meister- schale dem deutschen Fußballmeister verliehen. Der Wander- pokal, aus 5,5 Kilo Sterlingsilber gefertigt, mit elf kleinen und fünf großen Turmalinen besetzt, wurde von der Kölner Werkschule gefertigt. Nach der Erweiterung haben jetzt die Meisternamen bis 2026 Platz – ein Ende ist nicht in Sicht. Zwei Ringe haben das Gewicht auf 11 Kilo erhöht und tragen die Namen aller Deutschen Meister seit 1903. TOP 5 13
Die Fans Fußball ohne Zuschauer ist wie Bier ohne Schaum. Gerade die Geisterspiele zu Corona-Zeiten belegen, wie wichtig die Atmosphäre ist, wie unersetzlich die Fangruppierungen mit ihren Gesängen und Choreografien. Die Fans in den Stadien sorgen für Gänsehautstimmung, mehr als 12,5 Millionen Stadion-Zuschauer pro Saison zeugen von dem gewaltigen Interesse. 14 KULTFORMAT DOPPELPASS
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Die Kamera Fernsehen und Fußball – das gehört seit Bundesligabeginn zu- sammen. Anfangs wurden Ausschnitte von vier Spielen gezeigt, seit 2000 (Premiere) gibt es alle Spiele live. Je mehr Spiele in die deutschen Wohnzimmer übertragen werden, desto mehr Gesprächsstoff gibt es. Dann ist Zeit für den Doppelpass. 16 KULTFORMAT DOPPELPASS
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Der Doppelpass Die Kulisse ist einmalig. Aus der Hotel-Lobby am Münch- ner Flughafen wird der Doppelpass von der ersten Stunde an gesendet. Die Palmen, die Glasfassade, die Scheinwer- fer, das Studio in der Hotel-Lobby – all das gehört zu der Traditionssendung von SPORT1. Sonntag für Sonntag wird hier diskutiert. Der Doppelpass hat sich zu einer Institution entwickelt. 18 KULTFORMAT DOPPELPASS
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Brückner, Lattek und drei Journalisten „Ihr Doppelpass, unser Doppelpass, der Doppelpass – herzlich willkommen liebe Gäste, liebe Zuschauer zu Hause.“ Mit diesen Worten eröffnete Rudi Brückner am 3. September 1995 die Talkrunde im Münchner Airport-Hotel, das damals noch Kempinski gehörte. Die roten Sessel wa- ren auf einem Podest aufgebaut, die Hotel- halle wie immer mit Palmen ausgestattet, die lichte Glasfassade sorgte damals wie heute für ein besonderes Ambiente. Den Doppelpass spielte der Moderator mit drei Kollegen und einem Experten, die al- lesamt durch die obligatorische Drehtür ein- und auftraten: Wilfried Wittke, Sport- chef bei der Westfälischen Rundschau in Dortmund; Rainer Holzschuh, Cheftre- dakteur des Kicker Sportmagazins; Wolf- gang Golz, stv. Chefredakteur der Sport Bild aus Hamburg. Und als Experte war Udo Lattek ein Mann der ersten Stunde, von Brückner als „Deutschlands Fuß- ball-Guru“ bezeichnet. Es ist der 3. September 1995 und gerade der vierte Spieltag der Saison 1995/96 gespielt. Bayern führt die Tabelle ohne Punktverlust an, hat bereits fünf Punkte Vorsprung auf Platz zwei und drei, auf die Neulinge St. Pauli und Rostock. Meister Wittke, „meint es gut mit den Bayern. Sie Rehhagel musste kurz vor Saisonende ge- Dortmund hat zwar am Freitag 2:1 gegen haben nur gegen Teams aus der unteren hen, Präsident Franz Beckenbauer kehrte Gladbach gewonnen, liegt aber mit gerade Tabellenhälfte gespielt.“ „Der Otto“, sagt auf die Trainerbank zurück und sicherte einmal fünf Punkten nur auf Platz neun. Wolfgang Golz, „macht das richtig gut. Er den Gewinn des UEFA-Pokals. Obwohl die Bayern wenig souverän auf- hat mit Klinsmann und Papin gleich beide Werbepause, Themenwechsel. Sind ehe- treten, gibt es einen 2:0-Sieg im Lokal- Topstürmer ausgewechselt und damit ge- malige Fußballer die besseren Präsi- derby gegen den TSV 1860 München. punktet, weil sich keiner zurückversetzt denten? Gerade hat sich Uwe Seeler in Thomas Helmer hat beide Tore vorge- fühlen kann.“ „Nein, nein“, sagt Udo Lattek, Hamburg nominieren lassen, auch in Köln legt, bedient erst Ziege (74.), dann Nerlin- „der Klinsmann ist nicht Hobsch, der ist brennt der Baum und es wird nach Wolf- ger (86.). Es ist die Otto-Zeit in München, nicht Rehhagel-konform.“ Wir wissen: Der gang Overath gerufen. Rainer Holzschuh: Rehhagel ist von der Bremer Weser an FC Hollywood wurde trotz der spektaku- „Uwe ist gegen seinen Willen in das Amt die Isar gewechselt. Und schon beginnt lären Neuzugänge von Klinsmann, Herzog gedrängt worden. Er wird nur Erfolg ha- die Diskussion. „Der Spielplan“, so Willi oder Sforza nicht Deutscher Meister. Otto ben, wenn er die Strukturen ändert. Der 20 KULTFORMAT DOPPELPASS
DIE 1. SENDUNG DER STARTSCHUSS: Rote Sessel, vier Gäste, Zuschauer im Hintergrund und das Ambiente, das wir bis heute kennen. eingespielt: „Wir können 100 Trainer haben: so wie wir spielen, kann uns kein Trainer helfen.“ Udo Lattek dämpft die Erwartungen: „Daum ist nicht der Allein-Seligmachende.“ Zunächst bleibt Stefan Engels, am 1. April 1996 wird Peter Neururer übernehmen. Die Schlussmusik ertönt. Rudi Brückner startet nach 56 Minuten die Abmodera- tion. „Wenn der Schiedsrichter abpfeift, ist Schluss.“ Und verweist auf den nächsten Sonntag, den zweiten Doppelpass. „Dann sehen Sie hoffentlich anschließend live das US-Open-Finale mit Boris Becker.“ Wurde nichts draus. Becker scheiterte 1995 im Halbfinale an Andre Agassi. OTTO REHHAGEL IN MÜNCHEN: Nach einer 0:1-Heimniederlage gegen Hansa Rostock ist die Ära beendet. HSV braucht dringend einen Manager.“ der Aad de Mos „den Scherbenhaufen von Udo Lattek glänzt mit Insiderwissen. Präsi- Otto Rehhagel“ (so Wittke) übernommen dent Wulff hat ihm erzählt, dass er Trainer hat und zum Scheitern verurteilt ist. Benno Möhlmann vor der Wahl nicht ent- Zweite Werbepause, weiter geht’s mit dem lassen wird und die Trainerfrage an seinen Trainerthema. Mit Morten Olsen und Köln, Nachfolger delegiert. Und schon liefern die entlassen nach dem 1. Spieltag und einem Trainer den Diskussionsstoff. Im HSV-Bei- 0:1 gegen Schalke. Zuvor ist er im Pokal (an trag kommt Möhlmann zu Wort, gibt sich Beckum) und im UI-Cup, den es damals noch gefasst: „Die Medien haben mehr Stress gab, gescheitert. Im Gespräch ist die Rück- als ich.“ Wolfgang Golz kontert: „Der HSV kehr von Christoph Daum, mit dem die Köl- ist eine Schuhnummer zu groß für Möhl- ner zweimal Vizemeister wurden, der aber mann.“ Am 5. Oktober wird Möhlmann ent- bei Besiktas Istanbul in der Türkei unter Ver- lassen. Thema Bremen, wo der Niederlän- trag steht. Ein Interview mit Bodo Illgner wird DIE 1. SENDUNG 21
Die erste „Geistersendung“ Es sind turbulente Zeiten. Am Mittwoch, 11. März 2020, findet in Gladbach das erste Geisterspiel der Bundesliga statt. Am Freitag, 13. März, wird am Nachmit- tag die ganze Bundesliga gestoppt. Alle Schulen und Kitas werden ab 16. März ge- schlossen. Die Bundesregierung rät dazu, keine Menschenansammlung mit über 1.000 Personen mehr durchzuführen. Und ausgerechnet jetzt, in dieser ungewöhn- lichen Zeit, feiert der Doppelpass sein Ju- biläum: Thomas Helmer lädt am Sonntag, 15. März, zur 1.000. Sendung ein. Es wird die erste „Geistersendung“ der Doppel- pass-Geschichte. Denn am Freitag ent- schließt sich auch der Sender, keine Zu- schauer zuzulassen. Das Programm wird mit heißer Nadel ge- strickt. Die Gäste sagen reihenweise ab. Rudi Völler und Reiner Calmund scheuen die Flüge nach München wegen der Anste- ckungsgefahr und lassen sich zuschalten. Mit Uli Hoeneß wird eine Telefonschalte vereinbart. Thomas Helmer vertraut noch dem Flieger, kommt wie immer am Sams- tag aus Hamburg eingeflogen. Themen gibt es genug. Corona und der Sport – ein umfassendes Gebiet, auch wenn die Zeiten die Prioritäten ändern. Plötzlich wird die schönste Nebensache der Welt unwichtig. Dennoch gibt es viel zu bereden. Auch, weil sich die Liga-Bosse tags darauf zu einer Videokonferenz ver- Sinn, die EM zu spielen. Und das noch in mitarbeiten. Dafür gibt es kein Handbuch.“ abredet haben, um über die Zukunft der zwölf europäischen Städten. Die Priorität Auch Rudi Völler, dessen Arzt ihn von der Bundesliga zu reden. Szenarien, die im hat die Bundesliga. Die Wissenschaftler München-Reise abhielt, zeigte sich demü- Doppelpass diskutiert werden und deshalb brauchen Zeit, um das Serum zu finden. tig: „Der Fußball hat eine Vorbildfunktion, auch den Entscheidern als Vorlage dienen. Alles andere ist Schaumschlägerei.“ Und auch für die Jugendlichen in Deutschland. Deshalb steht auch an diesem Sonntag die weiter: „Ich finde es richtig, jetzt innezu- Also müssen wir einfach zu Hause bleiben. Bundesliga im Mittelpunkt, wie der Fußball halten und nachzudenken. Dieser Virus Das versuchen wir auch den Spielern mit- wieder rollen kann und welche Auswir- betrifft alle. Der Fußball sollte sich nicht zugeben.“ Völler, als Spieler auch in Rom kungen Corona auf den Profifußball haben zu wichtig nehmen. Wir müssen Geduld zu Hause und auch deshalb mit einer gro- wird. Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß haben. Die Politik macht einen wunderba- ßen Italien-Affinität ausgestattet, liefert meldet sich telefonisch vom Tegernsee ren Job. Wir müssen entschleunigen und Informationen aus erster Hand: „In Italien und hatte vor allem zur EM eine klare An- auf null fahren, bis die Zahlen runterge- hat es bereits Vereine erwischt. In Genua sage. Hoeneß: „Es macht überhaupt keinen hen. Jeder Bürger muss diszipliniert daran sind acht Spieler infiziert. Das wird auch 22 KULTFORMAT DOPPELPASS
DIE 1.000. SENDUNG GEISTERSENDUNG IN MÜNCHEN. Moderator Thomas Helmer hat zum Jubiläum (v.l.) Marcel Reif, Marko Pešić, Wolfgang Golz, Olaf Schröder, Dr. Werner Bartens, Rudi Brückner, Michael Makus und Stefan Effenberg eingeladen. bei uns irgendwann so sein, wenn wir nicht reagieren oder die neuen Regeln missachten.“ Bereits zu diesem Zeitpunkt deutet Völler an, dass es wohl nur mit Geisterspielen weitergehen kann. Reiner Calmund, ebenfalls zugeschaltet, fordert eine klare Hierarchie der Wettbewerbe: „Erst kommen die nationalen Ligen, dann die europäischen Wettbewerbe und ir- gendwann die EM.“ Drei Tage später wurde die Euro 2020 auf 2021 verschoben – die Macher der UEFA müssen den Doppelpass gesehen haben … Trotz der Corona-Krise konnte Thomas Helmer in München eine illustre Runde präsentieren. Zum Jubiläum waren auch die Journalisten der ersten Stunde gela- den. Zwar konnten Wilfried Wittke und Rai- ner Holzschuh der Einladung nicht folgen, dafür war Wolfgang Golz extra aus Ham- burg angereist. Die Experten Marcel Reif und Stefan Effenberg sowie Olaf Schröder, der Vorstandsvorsitzende der Sport1 Me- dien AG, komplettierten die Runde. Und durch die letzten dreißig Jubiläums-Minu- ten führte Rudi Brückner, der Moderator der ersten Stunde, in einem emotionalen Rückblick mit den Highlights aus 999 vor- herigen Sendungen. Die Sondersendung zum Jubiläum wurde somit zum längsten Dopa aller Zeiten. Drei Stunden lang wurde getalkt und diskutiert, auch mit Michael Makus (Bild). Aber die- se Jubiläumsausgabe wird vor allem als erste „Doppelpass-Geistersendung“ in die SPORT1-Geschichte eingehen. PLATZWECHSEL. In der letzten halben Stunde übernahm Rudi Brückner (rechts) von Thomas Helmer die Moderation. DIE 1.000. SENDUNG 23
/SO ENTSTEHT DER DOPA 24 KULTFORMAT DOPPELPASS
Die Sendung läuft: Phrasenschwein, die Expertenrunde, Steadicam-Operator Peter und Kamerafrau Anna. SO ENTSTEHT DER DOPA 25
Kabel, Kameracase. Stagehand Janusz baut die Monitore auf. Stagehand Janusz verlegt ein BNC-Kabel. Dekorateur Max baut das Podest auf. 26 KULTFORMAT DOPPELPASS
Bildtechniker Alexis verkabelt am Schaltschrank Monitore und Aufnahmeleiter Lukas bespricht sich mit Stagehand Janusz. Kameras. Bildtechniker Alexis positioniert die Kameras. SO ENTSTEHT DER DOPA 27
Dekorateur Max kümmert sich um die Stühle. Dekorateur Dietmar baut Teile der Tribüne auf. Thomas Helmer studiert seine Moderationstexte. 28 KULTFORMAT DOPPELPASS
Die Dekorateure Max und Thomas rollen eine Plane für Barchefin Valerie serviert Thomas Helmer einen ersten Espresso. einen Rücksetzer aus. Die Redaktionsbesprechung: Thomas Helmer, Ruth Hofmann, Regisseur Alex, Leiter Fußball Stefan, Leiter Talk Jörg Krause, Ablaufredakteurin Claudia, Aufnahmeleiter Lukas. Finale Diskussion: Thomas Helmer, Ruth Hofmann, Jörg Krause. Kranassistent Mohammad hilft beim Aufbau des Krans. SO ENTSTEHT DER DOPA 29
Die vorbereiteten Mikrofone für die Talkrunde. Der Kran ist bereit für den Einsatz. Tontechniker Eduardo und Die Dekorateure Alex, Dietmar, Max, Mondo und Stage Die Hotelstühle müssen weichen, Beschaller Bernd testen ihr hand Martin bauen einen Hintersetzer auf. Stagehand Martin packt an. Equipment. Ruth Hofmann wird von Stylistin Christina bindet Thomas Helmers Kra- Thomas Helmer bei der Probe vor der Paulina geschminkt. watte. Sendung. 30 KULTFORMAT DOPPELPASS
Die Band bringt sich und ihre Instrumente in Position. Die Kameras sind fertig aufgebaut. Rudi Brückner und Wolfgang Golz beim Smalltalk in der Das Set steht. Letzte Vorbereitungen von der Maske. Dekoabteilung und Kamerafrau Anna. Kamerafrau Anna, Steadicam-Operator Peter und Stage- Beschaller Bernd kontrolliert den Ton. hand Janusz bei der Arbeit. SO ENTSTEHT DER DOPA 31
Storys, Sprüche, Hintergründe Die Sendung ist Kult. Im Doppelpass, der sonntäglichen Talksendung auf SPORT1, werden Fußball-Themen gesetzt, heiße Debatten geführt und Sprüche geklopft. „Solange Karl-Heinz Rummenigge und ich beim FC Bayern etwas zu sagen haben, wird Lothar Matthäus nicht einmal Greenkeeper in unserem Stadion.“ Der Spruch von Uli Hoeneß ist nur ein Highlight einer Sendung, in der das Who is Who des deutschen Fußballs aufgetreten ist. Hier lesen Sie, wie die Sendung entstanden ist, welche Bedeutung das Phrasenschwein gewonnen hat, die lustigsten Sprüche, die größten Geschichten und alles über das Team, das Woche für Woche ein Millionenpublikum fasziniert. ISBN 978-3-7307-0516-2 VERLAG DIE WERKSTATT
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