Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät Fachbereich Geschichte Sommersemester 2020 Kommentiertes Lehrprogramm

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Geschichts- und
Gesellschaftswissenschaftliche
           Fakultät
   Fachbereich Geschichte

    Sommersemester 2020
        Kommentiertes
       Lehrprogramm
Vertiefung Alte Geschichte                       82-068-GES31-V-H-0914

Veranstaltungstyp:                               Dozierende/r:
Hauptseminar                                     Anca Dan
Historical geography and geoarchaeology of the ancient world

Donnerstag 16.04. / Freitag 17.04. / Samstag 18.04.
Do, 10.00 – 18.00 Uhr / Fr, 10.00 – 18.00 Uhr / Sa, 09.00 – 13.00 Uhr
The research seminars will be an introduction to the new research methods in the history of
space representations (history of geography) and historical reconstruction of spaces
(historical geography & topography) with help from different sciences. Each seminar will
deal with a different type of space and of geographical and geoarchaeologic problem:
   1) Can ancient authors be wrong? Strabo on the Troad.
   2) How do a Greek polis and a Roman ciuitas look like? The evidence from Ainos.
   3) On the edges of the ancient worlds: Greek apoikiai, Iranian frontiers and Roman vassal kings
      in Taman.
   4) The most ancient map: researches on the Greek and Roman cartography up to the Albi Mappa
      Mundi.

Language: Englisch

Empfohlene Voraussetzungen: Englischkenntnisse
Literatur:
- Anca Dan, Wolfgang Crom, Klaus Geus, Günther Görz, Kurt Guckelsberger, et al.,
Common Sense Geography and Ancient Geographical Texts. eTopoi. Journal for Ancient
Studies, Topoi, 2016, ETopoi, 6, pp.571-597
- Helmut Brückner, Geoarchäologie – in Forschung und Lehre. In: Bork, H.-R., Meller, H. &
R. Gerlach (Hrsg.): Umweltarchäologie – Naturkatastrophen und Umweltwandel im
archäologischen Befund. 3. Mitteldeutscher Archäologentag vom 07. bis 09. Oktober 2010
in Halle (Saale). – Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale), 6, 2011.
S. 9-20.

                                                -1-
Konkretisierungen zu Themen und               82-068-GES21-V-H-0914
Fragestellungen der Alten Geschichte

Veranstaltungstyp:                            Dozierende/r:
Proseminar                                    Thomas Wittmann
Alexander der Große

Freitag, 08.30 – 10.00 Uhr
Der Eroberungszug Alexanders d. Gr. hat zu vielfältigen Veränderungen in der griechischen
Welt geführt, die man seit J. G. Droysen unter dem Begriff des Hellenismus zusammenfasst.
Als der makedonische König im Juni 323 v. Chr. sehr jung starb, hatte er nicht nur das
persische Weltreich erobert und die griechische Zivilisation weit in den Osten getragen; er
hatte auch die politischen Voraussetzungen für den Primat der Monarchie geschaffen, ohne
allerdings die traditionellen Stadtstaaten aufzulösen. Im Seminar sollen die historischen
Voraussetzungen (d.h. der Aufstieg Makedoniens) und der Verlauf des Alexanderzuges
ebenso behandelt werden wie die unmittelbaren Folgen, also die Anfänge der sog.
Diadochen-Staaten.

Kommentar: Zum Modul gehört noch der Lektürekurs von Frau Schlirf: Plutarchs
Alexanderbiographie

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
J. Engels, Philipp II. und Alexander der Große, Darmstadt 2006; H.-J. Gehrke, Geschichte
des Hellenismus, 3. Auflage, München 2003; H.-J. Gehrke, Alexander der Große, Beck, 5.
Auflage, München 2008; S. Lauffer, Alexander der Große, München 2004; J. Roisman
(Hrsg.), Brill's Companion to Alexander the Great, Leiden u.a. 2003; W. Will, Alexander,
Stuttgart 1986; W. Will (Hrsg.), Zu Alexander dem Großen. Festschrift Gerhard Wirth zum
60. Geburtstag. 2 Bände, Amsterdam 1987-1988.

                                             -2-
Konkretisierungen zu Themen und               82-068-GES21-V-H-0914
Fragestellungen der Alten Geschichte

Veranstaltungstyp:                            Dozierende/r:
Lektürekurs                                   Natalie Schlirf
Plutarchs Alexanderbiographie

Freitag, 10.00 – 12.00 Uhr (Blocktermine nur 1. Hälfte des Semesters)
Der Lektürekurs ist als thematische Ergänzung zum Proseminar „Alexander der Große“
konzipiert. Im Zentrum des Kurses steht der griechische Biograph Plutarch, welcher eine
„Zwischenstellung“ unter den Alexanderhistorikern einnimmt. In der Einleitung seiner
Doppelbiographie zu Alexander und Caesar sagt der Schriftsteller so über sich und sein
Werk: „Denn ich schreibe nicht Geschichte, sondern zeichne Lebensbilder, und
hervorragende Tüchtigkeit oder Verworfenheit offenbart sich nicht durchaus in den
aufsehenerregendsten Taten, sondern oft wirft ein geringfügiger Vorgang, ein Wort oder ein
Scherz ein bezeichnenderes Licht auf einen Charakter als Schlachten mit Tausenden von
Toten und die größten Heeresaufgebote und Belagerungen von Städten.“ [Übersetzung
Ziegler] Die Studierenden befassen sich mit der Person des Plutarch, dem zeitlichen Kontext
seines Werkes sowie der Methode der Quellenkritik.

Kommentar: Der Lektürekurs gehört zum Proseminar von Thomas Wittmann „Alexander der
Große“

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
Konrat Ziegler (Hrsg.): Plutarch: Große Griechen und Römer. 6 Bände, Artemis, Zürich
1954–1965, James Robertson Hamilton: Plutarch: Alexander. A Commentary. Clarendon
Press, Oxford 1969, Mark Beck (Hrsg.): A Companion to Plutarch. Wiley-Blackwell,
Chichester 2014

                                             -3-
Lehrforschungsprojekt                         82-068-GES50-V-H-0914

Veranstaltungstyp:                      Dozierende/r:
Sonderlehrveranstaltung mit Blockphasen Natalie Schlirf
Exkursion Nordgriechenland

Freitag, 09.00 – 14.00 Uhr (Blocktermine nur 2. Hälfte des Semesters)
Die Lehrstühle für Alte Geschichte, Klassische Archäologie und Philologie bieten in diesem
Semester eine Exkursion nach Nordgriechenland an. Auf einer Rundreise sollen zentrale
Orte, Ausgrabungsstätten und Überreste des antiken Makedoniens besichtigt und erschlossen
werden. Geplant ist eine Reise zu den bedeutendsten archäologischen und architektonischen
Stätten Nordgriechenlands von der Frühzeit bis in die Spätantike. Ausgehend von
Thessaloniki werden wir so u.a. Dion, Pella, Olynth, Amphipolis und Philippi besuchen. Aus
historischer Sicht werden wir die Stätten wichtiger Ereignisse ansehen und
gesellschaftsbildende und -prägende Strukturen und Bauten besichtigen, um uns die antike
Lebenswelt als Aktions- und Kommunikationsraum zu rekonstruieren. Die Exkursion findet
zwischen dem 29. September und 8. Oktober 2020 statt und wird im Rahmen eines
Lehrforschungsprojektes und eines Praxismoduls mit je eigenem Schwerpunkt angeboten.
Momentan belaufen sich die Kosten für Übernachtung, Fahrt und Flughafentransfer auf rund
565,-€. Einen Teil davon wird die KU finanzieren, die Förderhöhe hängt von der
Fakultätszugehörigkeit der Teilnehmer ab. Die Termine in Eichstätt dienen als fachliche und
organisatorische Vorbereitung für den Aufenthalt vor Ort. ECTS-Punkte können auf der
Exkursion in Form eines Referates vor Ort sowie dessen vorherige Verschriftlichung für den
gemeinsamen „Reiseführer“ erworben werden.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
N. G. L. Hammond / G. T. Griffith / F. Walbank: A History of Macedonia (3 Bände); R. M.
Errington: A History of Macedonia; J. Engels: Philipp II. und Alexander der Große

                                             -4-
Lehrforschungsprojekt                         82-068-GES50-V-H-0914

Veranstaltungstyp:                            Dozierende/r:
Projektseminar                                Philipp Köhner
Vetoniana - Das römische Pfünz

Montag, 16.00 – 18.00 Uhr
Am Beispiel des römischen Pfünz soll das inhaltliche, methodische und erkennt-
nistheoretische Potential von archäologischen Überresten im Geschichtsunterricht vermittelt
werden.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
Czysz, Wolfgang/Dietz, Karlheinz/Fischer, Thomas, Bakker, Lothar, Die Römer in Bayern,
Hamburg 2005; Fischer, Thomas/Riedmeier-Fischer, Erika, Der römische Limes in Bayern.
Geschichte und Schauplätze entlang des UNESCO-Welterbes, (Archäologie in Bayern.
Monografien) Regensburg 2017.

                                             -5-
Einführung: Propädeutik und                     82-068-GES42-H-0416
Hilfswissenschaften

Veranstaltungstyp:                              Dozierende/r:
Übung                                           Philipp Köhner (erste Semesterhälfte)
                                                Nora Küppers (zweite Semesterhälfte)
Einführung: Propädeutik und Hilfswissenschaften
(Alte Geschichte + Mittelalter)

Donnerstag, 14.00 – 16.00 Uhr
Die Kenntnis über historische Hilfswissenschaften und das Wissen über den Umgang mit
ihnen sind für ein fundiertes wissenschaftliches Arbeiten unerlässlich. Unabhängig von der
zu behandelnden Epoche, wird man über kurz oder lang zwangsläufig auf die Nachbar- oder
Nebendisziplinen seines Faches stoßen, die einem hilfreiche neue Perspektiven und
Möglichkeiten eröffnen können. Der Kurs soll einen Einblick in die Propädeutik und die
historischen Hilfswissenschaften der Alten und Mittelalterlichen Geschichte bieten und den
Studierenden so den Zugang zu diesen erleichtern. Da es sich um zwei Epochen und damit
auch um verschiedene Hilfswissenschaften mit unterschiedlicher Relevanz handelt, ist der
Kurs geteilt: Die erste Hälfte thematisiert die Alte Geschichte, der zweite Teil behandelt die
Hilfswissenschaften des Mittelalters. Den Abschluss bildet eine Klausur, die zu gleichen
Teilen aus den Kursen „Einführung: Hilfswissenschaften und Propädeutik. Alte und
mittelalterliche Geschichte“ und „Einführung: Hilfswissenschaften und Propädeutik. Neuere
und Neueste Geschichte“ besteht.

Philipp Köhner: Spezifika der Arbeit von HistorikerInnen im Bereich Alte Geschichte,
Epigraphik, Numismatik, Papyrologie, Prosopographie, Chronologie.

Nora Küppers: Spezifika der Arbeit von HistorikerInnen im Bereich Mittelalterliche
Geschichte; Quellen- und Literatur für Themen der Mittelalterlichen Geschichte
recherchieren und korrekt angeben; Quellenkunde, Paläographie (Schriftbeschreibung und -
bestimmung, lateinische Schriftgeschichte bis 1500), Kodikologie, Diplomatik,
Chronologie.

Empfohlene Voraussetzungen: Lateinkenntnisse
Literatur
Alte Geschichte:
Günther, Rosmarie, Einführung in das Studium der Alten Geschichte; Schmidt, Manfred,
Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt 2011.; Göbl, Robert, Numismatik.
Grundriß und wissenschaftliches System, München 1987.
Mittelalterliche Geschichte:
von Brandt, Ahasver: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen
Hilfswissenschaften, 18. Aufl. Stuttgart-Berlin-Köln 2012;
Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, 4. Aufl. Stuttgart 2014;
Kümper, Hiram: Materialwissenschaft Mediävistik. Eine Einführung in die Historischen
Hilfswissenschaften, Paderborn 2014.

                                              -6-
Geschichte vor Ort                           82-068-GES52-H-0914

Veranstaltungstyp:                           Dozierende/r:
Übung                                        Philipp Köhner
Vetoniana - Das römische Pfünz

Montag, 16.00 – 18.00 Uhr
Am Beispiel des römischen Pfünz soll das inhaltliche, methodische und erkenntnis-
theoretische Potential von archäologischen Überresten im Geschichtsunterricht vermittelt
werden.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
Czysz, Wolfgang/Dietz, Karlheinz/Fischer, Thomas, Bakker, Lothar, Die Römer in Bayern,
Hamburg 2005; Fischer, Thomas/Riedmeier-Fischer, Erika, Der römische Limes in Bayern.
Geschichte und Schauplätze entlang des UNESCO-Welterbes, (Archäologie in Bayern.
Monografien) Regensburg 2017.

                                           -7-
Konkretisierungen zu Themen und                82-068-GES22-V-H-0914
Fragestellungen der Mittelalterlichen
Geschichte
Veranstaltungstyp:                             Dozierende/r:
Vorlesung                                      Thomas Wetzstein
Vom Ostfrankenreich zum „Heiligen Römischen Reich
Deutscher Nation“: Deutsche Geschichte im Mittelalter

Montag, 16.15 – 17.45 Uhr
Wie „das Mittelalter“ selbst verdanken wir auch die Vorstellung, die Reichsbewohner seien
durch eine auf gemeinsame Sprache und Abstammung gegründete Identität als „deutsches
Volk“ miteinander verbunden gewesen, gelehrten Humanisten des 14. und 15. Jahrhunderts.
Vor der Herausbildung der uns vertrauten staatlichen Strukturen war jedoch selbst die
Herrschaft eines Königs über sein Reich stets bedroht und fragil und somit auch die Stiftung
eines Nationalbewusstseins durch die Zugehörigkeit zum Reich schon aufgrund unzähliger
praktischer Hürden kaum denkbar. Daher scheint es lohnend, am Beispiel der deutschen
Geschichte den Weg einer europäischen Region von einem dynastischen Zerfallsprodukt der
Karolingerzeit zu einem Reich nachzuzeichnen, das sich am Ende des Mittelalters in seinem
in Urkunden und Proklamationen und somit offiziell als „deutsch“ zu erkennen gab. Dabei
werden jedoch neben Fragen der politisch-dynastischen Geschichte auch strukturelle
Faktoren wie Wirtschaft, Sozialstruktur, Recht oder Religion als prägende Momente
Berücksichtigung deutscher Geschichte im Mittelalter Berücksichtigung finden. Diese
Überblicksvorlesung richtet sich in besonderer Weise an Studierende, die in Erwägung
ziehen, ein Thema aus dem Bereich der mittelalterlichen Geschichte für die
Staatsexamensklausur auszuwählen.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
PUHLE, Matthias; HASSE, Claus-Peter (Edd.), Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
962 bis 1806. Von Otto dem Großen bis zum Ausgang des Mittelalters. 29. Ausstellung des
Europarates in Magdeburg und Berlin und Landesausstellung Sachsen-Anhalt. 2 Bd.e,
Dresden 2006; REXROTH, Frank, Deutsche Geschichte im Mittelalter, München 2005
(Ch.Beck Wissen); WEINFURTER, Stefan, Das Reich im Mittelalter. Kleine deutsche
Geschichte von 500 bis 1500, München 2008; Propyläen-Geschichte Deutschlands: FRIED,
Johannes, Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024, Berlin 1994
(Propyläen-Geschichte Deutschlands Bd. 1); KELLER, Hagen, Zwischen regionaler
Begrenzung und universalem Horizont. Deutschland im Imperium der Salier und Staufer
1024-1250, Berlin 1986 (Propyläen Geschcihte Deutschlands Bd. 2); MORAW, Peter, Von
offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter (1250-1490),
Berlin 1985 (Propyläen Geschichte Deutschlands Bd. 3).

                                             -8-
Vertiefung Mittelalterliche Geschichte        82-068-GES32-V-H-0914
Spezialisierung in der Mittelalterlichen      88-068-GES102-V-H-0914
Geschichte
Veranstaltungstyp:                            Dozierende/r:
Hauptseminar                                  Thomas Wetzstein
Die Anfänge der deutschen Geschichte: das Reich der Ottonen

Dienstag, 08.15 – 09.45 Uhr
Nach dem Zerfall des einstmals große Teile Lateineuropas umfassenden Karolingerreichs
etablierte sich im Ostreich mit der Erhebung eines Sachsenfürsten als König Heinrich I. im
Jahre 919 eine Dynastie, die schon durch ihre sächsische Herkunft kaum Anknüpfungspunkte
zur Vergangenheit bot. Dennoch prägten diese ottonischen Könige die Geschichte des
Reiches bis zum Tod Heinrichs II. im Jahre 1024 nachhaltig. Während dieses ottonischen
Jahrhunderts hatte sich die Gestalt des einstigen Ostreichs nachhaltig verändert: An eine
erneute Vereinigung mit der Westhälfte des Karolingerreichs war nun kaum mehr zu denken,
nach der endgültigen Niederringung und baldigen Konversion der einstmals heidnischen
Ungarn war Lateineuropa größer und die Kaiserkrone ein dauerhafter Anspruch der nun als
„deutsch“ zu betrachtenden Könige geworden, die Bischöfe des Reichs waren fest in dessen
Architektur eingebunden und die wachsende hegemoniale Stellung der ottonischen Könige
hatte sie bis an Südspitze Italien geführt und sogar dynastische Kontakte mit der
byzantinischen Aristokratie herbeigeführt. Ein bemerkenswerter Wandel hatte sich
vollzogen, dem aus moderner Sicht freilich auch Rückschläge gegenüberzustellen wären wie
beispielsweise der massive Rückgang frühstaatlicher Herrschafts- und Verwaltungs-
praktiken, welche die Karolingerzeit geprägt hatten. Wir werden im Seminar ausgewählte
Aspekte des ottonischen Säkulums eingehend betrachten und in Auseinandersetzung mit
Quellen und Forschung nach Ursachen und Verlauf der skizzierten Dynamik fragen.

Empfohlene Voraussetzungen: Hinsichtlich der Sprachenanforderungen sei an die
entsprechenden Bestimmungen der jeweils geltenden Prüfungsordnung erinnert. Für
alle Teilnehmer an dieser Veranstaltung sind Lateinkenntnisse von Vorteil.
Berücksichtigen Sie für Ihre persönliche Planung, dass die Teilnahme an der
zugehörigen Vorlesung je nach dem von ihnen gewählten Modul eine Voraussetzung
zum erfolgreichen Absolvieren des Moduls darstellt.
Literatur:
ALTHOFF, Gerd, Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. Dritte, durchgesehene Auflage,
Stuttgart 2013 (Erstersch. 2000) (Urban-Taschenbücher Bd. 473); EHLERS, Joachim, Die
Entstehung des Deutschen Reiches. Vierte Auflage, München 2012 (Erstersch. 1994)
(Enzyklopädie deutscher Geschichte Bd. 31); KELLER, Hagen, Die Ottonen. 5., aktualisierte
Auflage, München 2017 (Erstersch. 2001) (C.H. Beck Wissen Bd. 2146); KELLER, Hagen;
ALTHOFF, Gerd, Die Zeit der späten Karolinger und der Ottonen. Krisen und
Konsolidierungen (888 - 1024), Stuttgart 2008 (Handbuch der deutschen Geschichte. Bd. 3);
KÖRNTGEN, Ludger, Ottonen und Salier. Vierte, bibliographisch aktualisierte Auflage,
Darmstadt 2013 (Geschichte kompakt: Mittelalter); SCHNEIDMÜLLER, Bernd (Ed.),
Ottonische Neuanfänge. Symposion zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und
Europa", Mainz 2001.

                                            -9-
Konkretisierungen zu Themen und                82-068-GES22-V-H-0914
Fragestellungen der Mittelalterlichen
Geschichte
Veranstaltungstyp:                             Dozierende/r:
Proseminar (+ Übung)                           Nora Küppers
Die Karolinger

Mittwoch, 09.30 – 11.45 Uhr
Die ehemaligen Hausmeier der Merowinger, die 751 mit Pippin dem Jüngeren die
Königswürde erlangten, schufen durch militärische Expansion aber auch durch Ansätze zur
administrativen Durchdringung und kulturellen Homogenisierung ein mittelalterliches
Großreich. Die Voraussetzungen und Bedingungen des Aufstiegs der Karolinger - und dazu
gehören nicht allein politische, sondern auch soziale, wirtschaftliche und religiöse Faktoren
- sollen im Proseminar untersucht werden und so einen Einblick in die frühmittelalterliche
Lebenswelt ermöglichen. Inwiefern die Karolinger Europa in und über das Ende ihrer
Herrschaft hinaus prägten oder gar formten (Riché), sei es durch so unterschiedliche Aspekte
wie Christianisierung, Kaisertum, Grenzziehung oder die Schrift, wird darüber hinaus eine
Frage des Proseminars sein. Neben dieser inhaltlichen Ebene sollen jedoch auch Methoden
und Arbeitsweisen der mediävistischen Geschichtswissenschaft erlernt und vertieft werden.

Zum Proseminar gehört eine Übung, die direkt im Anschluss stattfindet.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
BECHER, Matthias: Merowinger und Karolinger (Geschichte kompakt), Darmstadt 2009;
BUSCH, Jörg W.: Die Herrschaften der Karolinger 714-911 (Enzyklopädie deutscher
Geschichte Bd. 88), GOETZ, Hans-Werner, Proseminar Geschichte: Mittelalter, 3.
überarbeitete Aufl., Stuttgart 2006München 2011; RICHÉ, Pierre: Die Welt der Karolinger,
3. Aufl. Stuttgart 2009; SCHIEFFER, Rudolf: Die Zeit des karolingischen Großreichs (714 -
887) (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte Bd. 2), 10. Aufl. Stuttgart 2005;
SCHIEFFER, Rudolf: Die Karolinger (Urban-Taschenbücher Bd. 411), 5. Aufl. Stuttgart
2014

                                             - 10 -
Forschung in der Mittelalterlichen            88-068-GES112-V-H-0914
Geschichte

Veranstaltungstyp:                            Dozierende/r:
Oberseminar                                   Thomas Wetzstein
Lehrstuhlkolloquium Aktuelle Forschungen zur Geschichte des
Mittelalters

Dienstag, 18.15 – 19.45 Uhr (14-tägig)
Im Rahmen des Oberseminars werden akademische Abschlussarbeiten und
Qualifikationsschriften im Fach Mittelalterliche Geschichte vorgestellt und diskutiert. Die
Veranstaltung findet im vierzehntägigen Wechsel mit dem gemeinsamen Kolloquium der
Fächer Mittelalterliche Geschichte, Vergleichende Landesgeschichte/Geschichte der Frühen
Neuzeit und Neuere und Neueste Geschichte statt.

Empfohlene Voraussetzungen:        Bearbeitung       einer   Abschlussarbeit    im   Fach
Mittelalterliche Geschichte
Literatur:

                                            - 11 -
Konkretisierungen zu Themen und                 82-068-GES22-V-H-0914
Fragestellungen der Mittelalterlichen
Geschichte
Veranstaltungstyp:                              Dozierende/r:
Übung                                           Thomas Wetzstein
Vom Ostfrankenreich zum „Heiligen Römischen Reich
Deutscher Nation“: Deutsche Geschichte im Mittelalter

Montag, 18.00 – 19.30 Uhr (14-tägig)
Die Übung dient der Vertiefung einzelner Aspekte der in der Vorlesung behandelten
Themen und führt zugleich in Hilfsmittel und Arbeitstechniken der deutschen Geschichte
im Mittelalter ein.

Empfohlene Voraussetzungen: Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung sind
Lateinkenntnisse von Vorteil.
Literatur:
Jacques BERLIOZ et al., Identifier sources et citations, Turnhout 1994 (L'atelier du médiéviste
Bd. 1); Hans-Werner GOETZ, Proseminar Geschichte: Mittelalter. Vierte, aktualisierte und
erweiterte Auflage, Stuttgart 2014 (Erstersch. 1993); Eugen HABERKERN; Joseph Friedrich
WALLACH, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit. Neunte, unveränderte
Auflage, Tübingen 2001 (Erstersch. Berlin 1935); Hiram KÜMPER, Materialwissenschaft
Mediävistik. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, Paderborn 2014
(UTB Bd. 8605); Raoul C. VAN CAENEGEM; François Louis GANSHOF, Kurze Quellenkunde
des westeuropäischen Mittelalters, Göttingen 1964

                                              - 12 -
Einführung: Propädeutik und                     82-068-GES42-H-0416
Hilfswissenschaften

Veranstaltungstyp:                              Dozierende/r:
Übung                                           Philipp Köhner (erste Semesterhälfte)
                                                Nora Küppers (zweite Semesterhälfte)
Einführung: Propädeutik und Hilfswissenschaften
(Alte Geschichte + Mittelalter)

Donnerstag, 14.00 – 16.00 Uhr
Die Kenntnis über historische Hilfswissenschaften und das Wissen über den Umgang mit
ihnen sind für ein fundiertes wissenschaftliches Arbeiten unerlässlich. Unabhängig von der
zu behandelnden Epoche, wird man über kurz oder lang zwangsläufig auf die Nachbar- oder
Nebendisziplinen seines Faches stoßen, die einem hilfreiche neue Perspektiven und
Möglichkeiten eröffnen können. Der Kurs soll einen Einblick in die Propädeutik und die
historischen Hilfswissenschaften der Alten und Mittelalterlichen Geschichte bieten und den
Studierenden so den Zugang zu diesen erleichtern. Da es sich um zwei Epochen und damit
auch um verschiedene Hilfswissenschaften mit unterschiedlicher Relevanz handelt, ist der
Kurs geteilt: Die erste Hälfte thematisiert die Alte Geschichte, der zweite Teil behandelt die
Hilfswissenschaften des Mittelalters. Den Abschluss bildet eine Klausur, die zu gleichen
Teilen aus den Kursen „Einführung: Hilfswissenschaften und Propädeutik. Alte und
mittelalterliche Geschichte“ und „Einführung: Hilfswissenschaften und Propädeutik. Neuere
und Neueste Geschichte“ besteht.

Philipp Köhner: Spezifika der Arbeit von HistorikerInnen im Bereich Alte Geschichte,
Epigraphik, Numismatik, Papyrologie, Prosopographie, Chronologie.

Nora Küppers: Spezifika der Arbeit von HistorikerInnen im Bereich Mittelalterliche
Geschichte; Quellen- und Literatur für Themen der Mittelalterlichen Geschichte
recherchieren und korrekt angeben; Quellenkunde, Paläographie (Schriftbeschreibung und -
bestimmung, lateinische Schriftgeschichte bis 1500), Kodikologie, Diplomatik,
Chronologie.

Empfohlene Voraussetzungen: Lateinkenntnisse
Literatur
Alte Geschichte:
Günther, Rosmarie, Einführung in das Studium der Alten Geschichte; Schmidt, Manfred,
Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt 2011.; Göbl, Robert, Numismatik.
Grundriß und wissenschaftliches System, München 1987.
Mittelalterliche Geschichte:
von Brandt, Ahasver: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen
Hilfswissenschaften, 18. Aufl. Stuttgart-Berlin-Köln 2012;
Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, 4. Aufl. Stuttgart 2014;
Kümper, Hiram: Materialwissenschaft Mediävistik. Eine Einführung in die Historischen
Hilfswissenschaften, Paderborn 2014.

                                              - 13 -
Praxismodul: Film, Theater, Literatur          82-068-GES46-V-H-0914
und Neue Medien

Veranstaltungstyp:                             Dozierende/r:
Seminar u. Blockseminar                        Kilian Baur
„Man sprach Latein, die Mehrheit ließ es sein“: Mittelalter und
Popkultur

Montag, 12.00 – 14.00 Uhr
Egal ob Film, Serie, historischer Roman, Computerspiel, Brettspiel, Mittelaltermarkt,
Neofolk, Metal oder Rock – das Mittelalter ist aus der Popkultur nicht wegzudenken. So
gehen Sie in der Serie „Vikings“ mit dem legendären Wikinger Ragnar Lodbrok auf
Plünderfahrt, begleiten „Die Wanderhure“ im gleichnamigen Roman auf ihrem Weg zur
Rache oder stellen in zahlreichen Computerspielen als Ritter, Feldherr oder Händler Ihr
Geschick unter Beweis. Wem das nicht reicht, der kann auf einem Mittelaltermarkt in eine
„mittelalterliche“ Parallelwelt abtauchen.

Auch wenn teils humoristisch mit den popkulturellen Darstellungen des Mittelalters
gebrochen wird, etwa in Rainald Grebes Lied „Mittelaltermarkt“, haben sie einen enormen
Einfluss auf die in der Gesellschaft verbreiteten Vorstellungen vom Mittelalter. Daher ist es
für Historikerinnen und Historiker unerlässlich, sich aus fachwissenschaftlicher Perspektive
mit den zahlreichen Facetten und Funktionsweisen der Popkultur(en) auseinanderzusetzen.
Die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer analysieren und diskutieren gemeinsam die
verschiedenen popkulturellen Mittelalterbilder sowie deren adressaten- und
medienspezifische Besonderheiten. Zur Vermittlung der Ergebnisse des Seminars an eine
interessierte Öffentlichkeit erarbeiten die Teilnehmerinnen und -teilnehmer ein digitales
populärwissenschaftliches Format. Grundkenntnisse der Audio- und Videobearbeitung sind
von Vorteil, können aber im Rahmen des Seminars erworben werden.

Empfohlene Voraussetzungen: Grundkenntnisse der Mittelalterlichen Geschichte, z.B.
durch Besuch des Moduls „Einführung in die Mittelalterliche Geschichte“ oder des
Moduls „Konkretisierungen zu Themen und Fragestellungen der Mittelalterlichen
Geschichte“
Literatur:
Buck, Thomas Martin/Brauch, Nicola (Hgg.), Das Mittelalter zwischen Vorstellung und
Wirklichkeit: Probleme, Perspektiven und Anstöße für die Unterrichtspraxis, Münster 2011;
Korte, Barbara/Paletschek, Sylvia (Hgg.), History Goes Pop (Historische Lebenswelten in
populären Wissenskulturen 1), Bielefeld 2009; Rohr, Christian (Hg.), Alles heldenhaft,
grausam und schmutzig? Mittelalterrezeption in der Populärkultur (Austria. Forschung und
Wissenschaft. Geschichte 7), Wien 2011.

                                             - 14 -
Lehrforschungsprojekt                          82-068-GES50-V-H-0914
Vertiefung Praxismodul: Erinnerungs-           88-068-GES130-V-H-0914
orte, Jubiläen, Museen und
Gedenkstätten
Veranstaltungstyp:                             Dozierende/r:
(Projekt)seminar (?)                           Thomas Wetzstein
Flachware. Das Mittelalter in der Vitrine

Mittwoch, 08.00 – 10.00 Uhr
Keine der so populären Mittelalter-Ausstellung kann auf sie verzichten, kein Stadtjubiläum
kommt ohne sie aus: Handschriften, Urkunden, Fragmente, daraus gewonnene
Quellenauszüge im Original und in Übersetzung. In Abgrenzung zu vielen Sachquellen
kommt diesen Exponaten – nicht ohne eine gewisse Ambivalenz von den
Ausstellungsmachern häufig als Flachware bezeichnet – eine besondere Bedeutung zu. Nicht
selten sollen sie das hohe Alter einer Stadt beweisen, die Wurzeln moderner Denkmuster bis
ins Mittelalter zurückverfolgen oder Kulturkontakte aufzeigen, die der Ausstellungsbesucher
dem Mittelalter nicht zugetraut hätte. Bis jedoch ein solches vielschichtiges Objekt, von
LED-Strahlern wirkungsvoll in Szene gesetzt, in der Vitrine wie eine Reliquie präsentiert
werden kann, sind umfangreiche Vorarbeiten nötig, die besondere Kompetenzen erfordern.
Es sind vorwiegend Historikerinnen und Historiker, die hier gefragt sind und vor der Aufgabe
stehen, eine solche Schriftquelle nach allen Regeln der inneren und äußeren Quellenkritik so
aufzubereiten, dass sie einem breiten Publikum aussagekräftig präsentiert werden kann. Die
Veranstaltung simuliert diesen immer wichtigeren Tätigkeitsbereich von Historikerinnen und
Historikern und verfolgt das Ziel, Studierende in den Umgang mit Originalquellen umfassend
einzuführen. Manches davon werden wir uns im Original in der Hofgartenbibliothek und im
Diözesanarchiv ansehen können. Dabei wird neben einer sprachlich-inhaltlichen
Erschließung auch auf die Materialität der Überlieferung Rücksicht genommen, so dass am
Ende der Veranstaltung mehrere virtuelle Vitrinen das Mittelalter als „Flachware“ einem
breiten Publikum erschließen.

Empfohlene Voraussetzungen: Gesicherte Lateinkenntnisse zwingend erforderlich
Literatur:
BISCHOFF, Bernhard, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen
Mittelalters. Vierte, durchgesehene und erweiterte Auflage mit einer Auswahlbibliographie
1986 - 2008 von Walter Koch, Berlin 2009 (Grundlagen der Germanistik Bd. 24); DUNPHY,
Graeme (Ed.), Encyclopedia of the medieval chronicle. 2 Bd.e, Leiden 2010; GOETZ, Hans-
Werner, Proseminar Geschichte: Mittelalter. Vierte, aktualisierte und erweiterte Auflage,
Stuttgart 2014 (Erstersch. 1993); JAKOBI-MIRWALD, Christine, Das mittelalterliche Buch.
Funktion und Ausstattung, Stuttgart 2004 (Reclams Universal-Bibliothek Bd. 18315);
KÜMPER, Hiram, Materialwissenschaft Mediävistik. Eine Einführung in die Historischen
Hilfswissenschaften, Paderborn 2014 (UTB Bd. 8605); VAN CAENEGEM, Raoul C.; Ganshof,
François Louis, Kurze Quellenkunde des westeuropäischen Mittelalters, Göttingen 1964;
VOGTHERR, Thomas, Urkundenlehre. Basiswissen, Hannover 2008 (Hahnsche Historische
Hilfswissenschaften Bd. 3)

                                             - 15 -
Fragestellungen-Kontroversen-                 82-068-GES44-H-0914
Historiographie

Veranstaltungstyp:                            Dozierende/r:
Seminar                                       Thomas Wetzstein
Klassiker der historischen Mediävistik

Dienstag, 16.00 – 18.00 Uhr
Wie in jeder wissenschaftlichen Disziplin erkennen wir auch in der Erforschung der
mittelalterlichen Geschichte immer wieder Publikationen, die eine breite, häufig über
Jahrzehnte erkennbare Wirkung entfalteten und damit in den Rang eines „Klassikers“
aufstiegen. Erkennbar sind solche Erfolge meist an einer hohen Zahl von Nachdrucken und
Neuauflagen und an einem erheblichen Einfluss auf nachfolgende Forschungsarbeiten. Nach
einigen Jahren finden sich die Ergebnisse in Handbüchern, manche finden nach einiger
Verzögerung gar den Weg in Lehrpläne und Schulbücher, sie gehören zum „Stand der
Forschung“. In der Lehrveranstaltung werden wir uns mit einigen Beispielen solcher
Erfolgsgeschichten auseinandersetzen und dabei zunächst die Publikationen selbst genauer
betrachten und dabei folgende Fragen bearbeiten: Wie gehen die Verfasser methodisch vor,
auf welcher Quellengrundlage beruhen ihre Forschungen, von welchen impliziten und
expliziten Prämissen gehen sie aus, verwenden sie einen eigenen terminologischen Apparat?
In einem zweiten Schritt gehen wir anschließend den Bedingungen ihres Erfolgs nach,
während ein dritter Schritt schließlich eine abschließende Bewertung aus heutiger Sicht
vornimmt. Die Veranstaltung versteht sich dabei auch als praktische Übung zur Umgang mit
wissenschaftlicher Literatur im Bereich der mittelalterlichen Geschichte und hat somit eine
zentrale Kompetenz im Blick, über die Studierende der Geschichte für einen erfolgreichen
Abschluss verfügen müssen.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
GOETZ, Hans-Werner, Moderne Mediävistik. Stand und Perspektiven der
Mittelalterforschung, Darmstadt 1999; GOETZ, Hans Werner; JARNUT, Jörg (Edd.),
Mediävistik im 21. Jahrhundert. Stand und Perspektiven der internationalen und
interdisziplinären Mittelalterforschung, München 2003 (Mittelalter-Studien Bd. 1); IGGERS,
Georg G., Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein kritischer Überblick im
internationalen Zusammenhang. Neuausgabe, Göttingen 2007 (Erstersch. 1993: Kleine
Vandenhoeck-Reihe Bd. 1565); LOUD, Graham A.; STAUB, Martial (Edd.), The making of
medieval history, Woodbridge 2017; RAPHAEL, Lutz, Geschichtswissenschaft im Zeitalter
der Extreme. Theorien, Methoden, Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart, München 2003
(Beck'sche Reihe Bd. 1543); RAPHAEL, Lutz, Klassiker der Geschichtswissenschaft Bd. 1:
Von Edward Gibbon bis Marc Bloch, München 2006 (Beck'sche Reihe Bd. 1687); RAPHAEL,
Lutz, Klassiker der Geschichtswissenschaft. Bd. 2: Von Fernand Braudel bis Natalie Z.
Davis, München 2006 (Beck'sche Reihe Bd. 1688); REINHARDT, Volker (Ed.), Hauptwerke
der Geschichtsschreibung, Stuttgart 1997 (Kröners Taschenausgabe Bd. 435).

                                            - 16 -
Einführung in die Geschichte der Frühen       82-068-GES13-H-0914
Neuzeit                                       82-068-GES15-H-0914
Einführung in die Vergleichende
Landesgeschichte
Veranstaltungstyp:                            Dozierende/r:
Vorlesung                                     Sabine Ullmann
Einführung in die Vergleichende Landesgeschichte und
Geschichte der Frühen Neuzeit

Mittwoch, 08.30 – 10.00 Uhr
Die Vorlesung gibt einen einführenden Überblick über die wichtigsten politischen,
wirtschaftlichen und sozialen Strukturmerkmale und Schlüsselereignisse der drei
frühneuzeitlichen Jahrhunderte. Im Mittelpunkt stehen die Reformation und
Konfessionalisierung, die frühneuzeitlichen Kriege, insbesondere der Dreißigjährige Krieg,
die frühmoderne Staatsbildung sowie die Ständegesellschaft und die Erwerbsweisen.
Zugleich sollen erste Zugänge zu den wichtigsten Forschungsdebatten und den
historiographischen Entwicklungen der Frühneuzeitforschung vermittelt werden.

Konkretisiert werden die Überblicksdarstellungen durch regionale Beispiele aus der
Bayerischen Geschichte in einer vergleichenden Perspektive zu anderen historischen
Landschaften der deutschen Geschichte. Weiterhin werden die Grundzüge der spezifisch
landesgeschichtlichen Methoden und Herangehensweisen vorgestellt.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
    - Birgit Emich, Geschichte der Frühen Neuzeit studieren. 2. Aufl. Konstanz 2013.
    - Werner Freitag u.a. (Hg.), Handbuch Landesgeschichte, Berlin/Boston 2018.

                                            - 17 -
Vertiefung Geschichte der Frühen              82-068-GES33-V-H-0914
Neuzeit                                       82-068-GES35-V-H-0914
Vertiefung Vergleichende                      88-068-GES103-V-H-0914
                                              88-068-GES105-V-H-0914
Landesgeschichte
Spezialisierung in der Geschichte der
Frühen Neuzeit
Spezialisierung in der Vergleichenden
Landesgeschichte
Veranstaltungstyp:                            Dozierende/r:
Hauptseminar                                  Sabine Ullmann
Die ländliche Gesellschaft in der Frühen Neuzeit

Donnerstag, 10.15 – 11.45 Uhr
Die große Mehrheit der Bevölkerung lebte in der Frühen Neuzeit auf dem Lande, in Weilern,
Dörfern und Märkten, und war dort den Bedingungen der feudalen Herrschaft unterworfen.
Hinsichtlich der Erwerbsweisen, der Herrschaftsformen sowie der kommunalen Ordnungen
bildete die ländliche Gesellschaft spezifische Erscheinungsformen innerhalb der
frühneuzeitlichen Ständegesellschaften aus. Das Seminar gibt einen Überblick über die
wichtigsten politischen, ökonomischen und sozialen Strukturmerkmale sowie die
Wandlungsprozesse und die damit verbundenen Konflikte. Neben den Strukturen und
Entwicklungen werden die Handlungsweisen und Lebenswelten der Menschen auf dem
Lande aus einer kulturgeschichtlichen Perspektive beleuchtet. Nicht zuletzt vermittelt das
Seminar die Forschungsdebatten zur ländlichen Gesellschaft, über die zu diskutieren ist.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
Werner Troßbach, Clemens Zimmermann, Die Geschichte des Dorfes. Von den Anfängen
im Frankenreich zur bundesdeutschen Gegenwart, Stuttgart 2006, S. 46-172.

                                            - 18 -
Konkretisierungen zu Themen und                82-068-GES23-V-H-0914
Fragestellungen der Geschichte der             82-068-GES25-V-H-0914
Frühen Neuzeit
Konkretisierungen zu Themen und
Fragestellungen der Vergleichenden
Landesgeschichte
Veranstaltungstyp:                             Dozierende/r:
Proseminar mit Lektürekurs                     Oliver Sowa
Oberdeutschland und das Reich während der Frühen Neuzeit

Montag, 14.00 – 16.15 Uhr
„Kaiser und Reich“ - dieser Terminus beschreibt das Alte Reich in der Frühen Neuzeit. Als
wichtigstes staatliches Gebilde in der Mitte Europas ist die Frage nach seiner Einordnung in
die klassischen Vorstellungen von Staatswesen bis heute nicht abgeschlossen. Das in seiner
Verfassungsentwicklung sowohl monarchische („Kaiser“) als auch oligarchische/
aristokratische Elemente („Reich“) aufweisende staatliche Gebilde war permanent dem
Spannungsverhältnis zwischen Reichsoberhaupt und den Reichsgliedern ausgesetzt. Das
Seminar widmet sich unter diesem Blickwinkel der Entstehung der Verfassungsstrukturen zu
Beginn der Frühen Neuzeit, ihrer weiteren Entwicklungen und den Krisen bis zum Ende des
Alten Reiches. Im Fokus steht Oberdeutschland mit den historischen Regionen Franken,
Schwaben und Bayern, das sich einerseits durch seine Kaisernähe, andererseits durch eine
stark ausdifferenzierte Territorienwelt mit selbstbewussten Reichsgliedern auszeichnete.
Neben den grundlegenden Verfassungselementen werden im Seminar auch die wichtigsten
Entwicklungslinien in der Geschichte des Alten Reiches während der Frühen Neuzeit
vermittelt.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
    - Axel Gotthard, Das Alte Reich 1495-1806. 3. erg. Aufl. Darmstadt 2006.
    - Barbara Stollberg-Rilinger, Des Kaisers alte Kleider. Verfassungsgeschichte und
        Symbolsprache des Alten Reiches, München 2008.
    - Helmut Neuhaus, Das Reich in der Frühen Neuzeit. (Enzyklopädie deutscher
        Geschichte Bd. 42) 2. Aufl. München 2003.

                                             - 19 -
Forschung zur Vergleichenden                   88-068-GES113-V-H-0914
Landesgeschichte, Schwerpunkt Bayern           88-068-GES115-V-H-0914
Forschung in der Geschichte der Frühen
Neuzeit
Veranstaltungstyp:                             Dozierende/r:
Oberseminar                                    Sabine Ullmann
Aktuelle Forschungen zur Landesgeschichte und zur Geschichte
der Frühen Neuzeit

Dienstag, 18.15 – 19.45 Uhr (14tägig)
Im Rahmen des Oberseminars werden Bachelor- und Masterarbeiten vorgestellt und
diskutiert. Das Seminar begleitet diese weiterhin durch Reflexion und Vertiefung hinsichtlich
der Methodik, der Fragestellungen und der empirischen Grundlagen. Darüber hinaus
behandeln und besprechen wir arbeitspraktische und propädeutische Aspekte, die beim
Abfassen der Arbeiten auftauchen. In einem letzten Teil werden – angepasst an die im
Entstehen begriffenen Qualifikationsarbeiten – ausgewählte Texte aus der Forschungs-
literatur behandelt.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:

                                             - 20 -
Forschung zur Vergleichenden                  88-068-GES113-V-H-0914
Landesgeschichte, Schwerpunkt Bayern          88-068-GES115-V-H-0914
Forschung in der Geschichte der Frühen        88-068-GES112-V-H-0914
Neuzeit                                       88-068-GES114-V-H-0914
Forschung in der Mittelalterlichen
Geschichte
Forschung in der Neueren und Neuesten
Geschichte
Veranstaltungstyp:                            Dozierende/r:
Kolloquium                                    Sabine Ullmann
                                              Thomas Wetzstein
                                              Friedrich Kießling
Lesen im Buch der Natur: Naturforschung zwischen
Giftschrank und Naturalienkabinett

Dienstag, 18.15 – 19.45 Uhr (14tägig)
Das Eichstätter Priesterseminar verfügt über eine umfangreiche Naturaliensammlung, die in
unseren Tagen mit einigen ausgewählten Exponaten im Juramuseum bestaunt werden kann.
Es handelte sich dabei um eine Lehrsammlung, die der Unterweisung der angehenden
Priester in Naturkunde und Naturgeschichte bis in die 1960er Jahre diente. Was heute kurios
erscheinen mag, spiegelt historisch betrachtet eine bemerkenswerte Entwicklung wider. Mit
dem Christentum ging ein neues Verständnis der Natur einher, das ihrer Erforschung engste
Grenzen setzte. Besonders der Kirchenvater Augustinus setzte allzu großen Wissensdrang
wirksam und nachhaltig dem Verdacht sündhafter Neugierde (curiositas) aus. Erst seit dem
13. Jahrhundert sollten die großen Vorbehalte gegenüber der Erforschung von Gottes
Schöpfung unter erheblichen intellektuellen Anstrengungen einer christlichen Welt-
zugewandtheit weichen, die in der Folge nicht nur bedeutende naturwissenschaftliche
Erkenntnisse ermöglichte, sondern auch die Erscheinungen der Natur in Schausammlungen
vorzeigbar und didaktisch vermittelbar machte. Das von Prof. Dr. Thomas Wetzstein
(Mittelalterliche Geschichte), Prof. Dr. Sabine Ullmann (Vergleichende Landesgeschichte/
Geschichte der Frühen Neuzeit) und Prof. Dr. Friedrich Kießling (Neuere und Neueste
Geschichte) gemeinsam organisierte Programm des Sommersemesters mit Vorträgen im
vierzehntägigen Rhythmus (Termine nach Aushang und Ankündigung) zeichnet diesen
Prozess an markanten Wendepunkten und Einzelbeispielen nach und gewährt dabei
Einblicke in die Genealogie unseres modernen Wissenschafts- und Weltverständnisses.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:

                                            - 21 -
nicht modularisiert

Veranstaltungstyp:                             Dozierende/r:
Übung                                          Sabine Ullmann
Grundwissen zur Geschichte der Frühen Neuzeit

Dienstag, 10.15 – 11.45 Uhr
Die Übung richtet sich in erster Linie an Lehramtsstudierende, die sich auf das Staatsexamen
vorbereiten möchten, kann aber auch von allen Interessierten zur Vertiefung in die
Geschichte der Frühen Neuzeit besucht werden. In einem ersten Teil werden praktische
Hinweise zur Bewältigung der Prüfungsaufgaben sowie zur Lernpraxis gegeben. Der zweite,
umfangreichere Teil der Lehrveranstaltung widmet sich den für das Staatsexamen besonders
relevanten Themenblöcken und bearbeitet diese im Hinblick auf die Prüfungsfragen. Im
Rahmen der Übung besteht auch die Möglichkeit, die Technik des Klausurschreibens weiter
einzuüben und zu vertiefen.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
    - Johannes Burkhardt, Frühe Neuzeit. 16.-18. Jahrhundert (Grundkurs Frühe Neuzeit
        3), Königstein/Ts. 1985.
    - Luise Schorn-Schütte, Geschichte Europas in der Frühen Neuzeit. Grundzüge einer
        Epoche 1500-1789, 3. Aufl. Paderborn 2019.

                                             - 22 -
Einführung: Propädeutik und                    82-068-GES42-H-0416
Hilfswissenschaften

Veranstaltungstyp:                             Dozierende/r:
Übung                                          Oliver Sowa
                                               Christoph Teubner
Einführung: Propädeutik und Hilfswissenschaften

Montag, 10.00 – 12.00 Uhr
Die Kenntnis von Sprache und Methodik der Geschichtswissenschaft gehört zu den
Grundlagen einer fundierten wissenschaftlichen Ausbildung. Unabhängig von der zu
behandelnden Epoche oder fachlichen Ausrichtung liegt hier die Basis übergreifender
Wissenschaftlichkeitskriterien. Der Kurs soll einen Einblick in die Propädeutik und die
historischen Hilfswissenschaften der Frühen Neuzeit und der Neueren und Neuesten
Geschichte bieten und somit den Zugang zu diesen erleichtern. Der Kurs ist zweigeteilt: Die
erste Hälfte befasst sich mit den Spezifika der Frühen Neuzeit, der zweite mit der Neueren
und Neuesten Geschichte.

Oliver Sowa:
Spezifika der Arbeit von HistorikerInnen im Bereich Geschichte der Frühen Neuzeit;
Druckschriftenkunde; Archivkunde; Paläographie; Genealogie und Heraldik

Christoph Teubner:
Spezifika der Arbeit von HistorikerInnen im Bereich Neuere und Neueste Geschichte;
Nutzung und Erschließung moderner Medienerzeugnisse als Quellen für die
Geschichtswissenschaft (Fotografie, Film, Fernsehen, ...); Quellen- und Literatur für Themen
der Neueren und neuesten Geschichte recherchieren und korrekt angeben; Aktenkunde;
Paläographie.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
    - Emich, Birgit: Geschichte der Frühen Neuzeit studieren. 2. Aufl. Konstanz 2013.
    - Jordan, Stefan: Einführung in das Geschichtsstudium. Stuttgart 2005.
    - Jordan, Stefan: Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft. Paderborn
        2009.
    - Metzler, Gabriele: Einführung in das Studium der Zeitgeschichte. Paderborn 2004.
    - Opgenoorth, Ernst; Schulz, Günther: Einführung in das Studium der Neueren
        Geschichte. Paderborn 2010 [Volltext über KU verfügbar].

                                             - 23 -
Geschichte vor Ort                            82-068-GES52-H-0914
Praxismodul: Erinnerungsorte, Jubiläen,       82-068-GES47-V-H-0914
Museen und Gedenkstätten

Veranstaltungstyp:                            Dozierende/r:
Übung                                         Sabine Ullmann
Geschichte vor Ort: „Landjudentum in Franken und
Schwaben“

Donnerstag, 12.15 – 13.45 Uhr
Nach den Ausweisungen aus den größeren Städten im Reich um 1500 lebte der Großteil der
jüdischen Bevölkerung Deutschlands bis zur Emanzipationszeit auf dem Lande. Zu den
Siedlungsschwerpunkten des frühneuzeitlichen Landjudentums gehörte neben dem Elsass
und den Rheinlanden auch Franken und Schwaben. Die Spuren dieser durch den
Nationalsozialismus zerstörten jüdischen Lebenswelten finden sich noch heute in vielen
fränkischen und schwäbischen Dörfern. Mancherorts sind die Synagogen restauriert und
werden als Kultur- und Gedenkstätten genutzt. Auch die jüdischen Friedhöfe aus dieser Zeit
haben sich in den Dörfern und Landschaften erhalten und zeugen von der jüdischen
Geschichte in diesen Regionen. Die Lehrveranstaltung behandelt die politischen
Rahmenbedingungen jüdischer Existenz, die spezifischen Erwerbsweisen sowie die sozialen
und religiösen Ausprägungen in den Landgemeinden. Alle Themenfelder werden an
ehemaligen Gemeindeorten des ländlichen Judentums konkretisiert, veranschaulicht und im
Hinblick auf epochenspezifischen Entwicklungen kontextualisiert.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
    - Rolf Kießling, Sabine Ullmann (Hg.), Landjudentum im deutschen Südwesten
        während der Frühen Neuzeit (Colloquia Augustana Bd. 10), Berlin 1999.
    - Sabine Ullmann, Regionalgeschichte und jüdische Geschichte der Frühen Neuzeit in
        interdisziplinärer Perspektive, in: Jahrbuch für Regionalgeschichte Bd. 28 (2010),
        S.17-36.

                                            - 24 -
Konkretisierungen zu Themen und                82-068-GES24-V-H-0914
Fragestellungen der Neueren und
Neuesten Geschichte
Veranstaltungstyp:                             Dozierende/r:
Vorlesung                                      Friedrich Kießling
Das deutsche Kaiserreich

Donnerstag, 10.00 – 12.00 Uhr
Das deutsche Kaiserreich steht bei vielen im zweifelhaften Ruf eines autokratisch regierten,
militaristischen Obrigkeitsstaates, der Deutschland und Europa am Ende in den Ersten
Weltkrieg trieb. Dieses Bild stimmt – allerdings nur zum Teil. Es gibt eine andere Seite des
Kaiserreiches, und da erscheint es als ein überraschend modernes, pluralistisches, ja in
manchem demokratisches Gebilde. Nicht wie autoritär, sondern wie offen und vielgestaltig
das Kaiserreich war, ist entsprechend eine der zentralen Fragen, die die Forschung in den
letzten Jahren an die deutsche Geschichte zwischen Reichsgründung und Erstem Weltkrieg
gestellt hat. Die Vorlesung möchte beide Seiten zeigen und dabei gleichzeitig eine
Einführung in die wichtigsten sozial-, kultur- und wirtschaftshistorischen sowie innen- und
außenpolitischen Aspekte des Kaiserreichs geben.

Empfohlene Voraussetzungen:
Literatur:
Sven-Oliver Müller/Cornelius Torp (Hg.): Das Deutsche Kaiserreich in der Kontroverse.
Göttingen 2009.
Gregor Schöllgen/Friedrich Kießling: Das Zeitalter des Imperialismus. 5., überarb. u. erw.
Aufl. München 2009. (=Oldenbourg Grundriss der Geschichte Bd. 15)
Volker Ullrich: Die nervöse Großmacht. Aufstieg und Untergang des deutschen Kaiserreichs
1871–1918. Frankfurt am Main 52004.

                                             - 25 -
Spezialisierung in der Neueren und              88-068-GES104-V-H-0914
Neuesten Geschichte                             88-129-DF102-V-H-0916
Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
Veranstaltungstyp:                              Dozierende/r:
Hauptseminar                                    Friedrich Kießling
Détente und Crisis Management in Twentieth Century
International Relations

Dienstag, 10.00 – 12.00 Uhr
Content and Topics:
The course aims at a concise and systematic history of twentieth century détente and crisis
management in international relations. It will cover the years before World War I as well as
the interwar period and the decades after World War II. Methodically, the seminar will
combine aspects of a more traditional approach to the history of international relations with
those that a currently used by the “new diplomatic history” respectively aspects of a cultural
approach to the history of international relations.

Among the topics will be:
- Anglo-German détente in the years around 1900
- Crisis management during the Balkan Wars 1912/13
- Great power détente before World War I: forms, diplomatic styles, perceptions
- French-German détente 1923/24
- Managing a new world: concepts of crisis management in the age of the League of Nations
- Anglo-French appeasement during the 1930s: Crisis management at its worst?
- US-SU-Hotlines, Missiles, and the new diplomacy of summits: Cold War détente during
the 1960s and 1970s

Empfohlene Voraussetzungen:
Reading:
Gordon A. Craig/A.L. George: Force and Statecraft. Diplomatic Problems of Our Time.
Oxford 1983.
John Lewis Gaddis: The Cold War. A New History. London et.al. 2005.
James L. Richardson: Crisis Diplomacy. The Great Powers since the Mid-Nineteenth
Century. Cambridge 1994.

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Vertiefung Neuere und Neueste                 82-068-GES34-V-H-0914
Geschichte

Veranstaltungstyp:                            Dozierende/r:
Hauptseminar                                  Friedrich Kießling
Die deutsche Besatzungspolitik im Zweiten Weltkrieg und der
deutsche Vernichtungskrieg

Dienstag, 16.00 – 18.00 Uhr
Deutsche Besatzungspolitik im Zweiten Weltkrieg und nationalsozialistische
Vernichtungspolitik sind untrennbar mit einander verbunden. Im Westen, Norden und im
Südosten Europas bedeutete deutsche Besatzung fast überall auch Verschleppung und
Deportation der jüdischen Bevölkerung. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz gingen seit dem
Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 Kampfhandlungen, „Partisanenbekämpfung“ und
Völkermord Hand in Hand. Hinzu kam die rücksichtslose Ausbeutung der natürlichen und
menschlichen Ressourcen der besetzten Gebiete, bei der die Verantwortlichen den
millionenfachen Tod der einheimischen Bevölkerung von vornherein und ohne Skrupel
einkalkulierten.

Das Seminar beschäftigt sich mit diesem schrecklichen Kapitel der NS-Herrschaft aus
unterschiedlichen Perspektiven. Es fragt nach den ideologischen und historischen
Voraussetzungen ebenso wie nach der administrativen und ökonomischen Umsetzung. Die
Rolle der Wehrmacht wird ebenso untersucht wie die der vielen Helfer in Bürokratie,
Wirtschaft oder der Diplomatie des Reichs. Zumindest ausschnitthaft soll auch die
„Nachgeschichte“ der Besatzungspolitik in den Blick kommen. Was geschah mit den Tätern
und Helfern nach 1945? Wie vollzog sich deren eventuelle juristische Verfolgung und wie
ging die Gesellschaft der frühen Bundesrepublik insgesamt mit dem impliziten und expliziten
Wissen um die Verbrechen der deutschen Besatzungszeit um?

Empfohlene Voraussetzungen: erfolgreicher Besuch historischer Proseminare und
Einführungsmodule
Literatur:
Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Hgg. v. Militärischen Forschungsamt. Bd.
5/I u. II. Organisation und Mobilisierung des deutschen Machtbereichs 1939-1944/45.
Stuttgart 1988 u. 1999.
Christian Gerlach: Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in
Weißrußland 1941 bis 1944. Hamburg 1999.
Mark Mazower: Hitlers Imperium. Europa unter der Herrschaft des Nationalsozialismus.
München 2009.

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Konkretisierungen zu Themen und                  82-068-GES24-V-H-0914
Fragestellungen der Neueren und
Neuesten Geschichte
Veranstaltungstyp:                               Dozierende/r:
Proseminar                                       Yvonne Blomann
Die deutsche Wiedervereinigung aus internationaler Perspektive

Donnerstag, 15.30 – 17.00 Uhr
Das Ende des Ost-West-Konflikts, was sich in spürbarster Form für Deutschland in der
Wiedervereinigung der beiden deutschen Teilstaaten manifestiert, beendet das „kurze“ 20.
Jahrhundert. Mauerfall und deutsche Einheit werden auch dieses Jahr durch das Jubiläum im
Zentrum medialer Aufmerksamkeit bleiben. Jedoch wird hierbei zumeist der innerdeutsche
Prozess mit der Vereinigung beider Teilstaaten fokussiert, internationale Implikationen und
Bedingungen geraten allzu häufig in den Hintergrund – und das zu Unrecht. Denn der
nunmehr 30 Jahre zurückliegende deutsche Einigungsprozess ist keineswegs isoliert zu
betrachten. Er wird erst historisch fassbar, wenn er in der Kontinuität der Deutschen Frage –
der Frage nach der Art der Verfasstheit eines deutschen Staates – eingeordnet und damit seine
internationale Dimension berücksichtigt wird. Die Vereinigung beider deutscher Staaten war
keineswegs eine Entscheidung, die allein von deutschen Akteuren getroffen werden konnte,
die plötzliche Diskussion um eine geopolitische Veränderung der Mitte Europas rief die alten
vier Siegermächte des Zweiten Weltkriegs in ihrer Verantwortlichkeit für „Deutschland als
Ganzes“ in die Pflicht. Nicht alle jedoch waren enthusiastische Verfechter einer deutschen
Einheit, im Gegenteil. Das Seminar richtet demnach speziell das Augenmerk auf die
Positionen der vier Siegermächte im Einigungsprozess, auch jenseits der Zwei-plus-Vier-
Verhandlungen. Ziel des Seminars ist somit zum einen eine Einordnung der deutschen
Wiedervereinigung in ihren internationalen Kontext. Zum anderen soll methodisch der
Umgang mit Quellenmaterial aus dieser Zeit im Vordergrund stehen. In diesem Rahmen und
zur grundsätzlichen Heranführung an das Archivwesen ist eine Exkursion in das Politische
Archiv des Auswärtigen Amtes in Berlin angedacht.

Empfohlene Voraussetzungen: Einführungsveranstaltungen Geschichte
Literatur:
GARTHOFF, Raymond: The Great Transition - American-Soviet Relations and the End of the Cold
     War, Washington 1994.
GRUNER, Wolf D.: Die deutsche Frage in Europa 1800-1990, München-Zürich 1993.
KETTENACKER, Lothar: Britain and German Reunification 1989/90, in: LARRES,
     Klaus/MEEHAN, Elizabeth (Hrsg.): Uneasy Allies. British-German Relations and European
     Integration since 1945, Oxford 2000, S. 99-123.
PLATO, Alexander von: Die Vereinigung Deutschlands - ein weltpolitisches Machtspiel. Bush, Kohl,
     Gorbatschow und die geheimen Moskauer Protokolle, Berlin 2002.
SCHABERT, Thilo: Wie Weltgeschichte gemacht wird. Frankreich und die deutsche Einheit,
     Stuttgart 2002.
WEIDENFELD, Werner: Außenpolitik für die deutsche Einheit. Die Entscheidungsjahre 1989/90,
     Geschichte der Deutschen Einheit Bd. 4, Stuttgart 1998.
ZELIKOW, Philip/RICE, Condoleezza: Sternstunde der Diplomatie. Die deutsche Einheit und das
     Ende der Spaltung Europas, Berlin 1997.

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