Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät Fachbereich Geschichte Sommersemester 2020 Kommentiertes Lehrprogramm
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Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät Fachbereich Geschichte Sommersemester 2020 Kommentiertes Lehrprogramm
Vertiefung Alte Geschichte 82-068-GES31-V-H-0914 Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Hauptseminar Anca Dan Historical geography and geoarchaeology of the ancient world Donnerstag 16.04. / Freitag 17.04. / Samstag 18.04. Do, 10.00 – 18.00 Uhr / Fr, 10.00 – 18.00 Uhr / Sa, 09.00 – 13.00 Uhr The research seminars will be an introduction to the new research methods in the history of space representations (history of geography) and historical reconstruction of spaces (historical geography & topography) with help from different sciences. Each seminar will deal with a different type of space and of geographical and geoarchaeologic problem: 1) Can ancient authors be wrong? Strabo on the Troad. 2) How do a Greek polis and a Roman ciuitas look like? The evidence from Ainos. 3) On the edges of the ancient worlds: Greek apoikiai, Iranian frontiers and Roman vassal kings in Taman. 4) The most ancient map: researches on the Greek and Roman cartography up to the Albi Mappa Mundi. Language: Englisch Empfohlene Voraussetzungen: Englischkenntnisse Literatur: - Anca Dan, Wolfgang Crom, Klaus Geus, Günther Görz, Kurt Guckelsberger, et al., Common Sense Geography and Ancient Geographical Texts. eTopoi. Journal for Ancient Studies, Topoi, 2016, ETopoi, 6, pp.571-597 - Helmut Brückner, Geoarchäologie – in Forschung und Lehre. In: Bork, H.-R., Meller, H. & R. Gerlach (Hrsg.): Umweltarchäologie – Naturkatastrophen und Umweltwandel im archäologischen Befund. 3. Mitteldeutscher Archäologentag vom 07. bis 09. Oktober 2010 in Halle (Saale). – Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale), 6, 2011. S. 9-20. -1-
Konkretisierungen zu Themen und 82-068-GES21-V-H-0914 Fragestellungen der Alten Geschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Proseminar Thomas Wittmann Alexander der Große Freitag, 08.30 – 10.00 Uhr Der Eroberungszug Alexanders d. Gr. hat zu vielfältigen Veränderungen in der griechischen Welt geführt, die man seit J. G. Droysen unter dem Begriff des Hellenismus zusammenfasst. Als der makedonische König im Juni 323 v. Chr. sehr jung starb, hatte er nicht nur das persische Weltreich erobert und die griechische Zivilisation weit in den Osten getragen; er hatte auch die politischen Voraussetzungen für den Primat der Monarchie geschaffen, ohne allerdings die traditionellen Stadtstaaten aufzulösen. Im Seminar sollen die historischen Voraussetzungen (d.h. der Aufstieg Makedoniens) und der Verlauf des Alexanderzuges ebenso behandelt werden wie die unmittelbaren Folgen, also die Anfänge der sog. Diadochen-Staaten. Kommentar: Zum Modul gehört noch der Lektürekurs von Frau Schlirf: Plutarchs Alexanderbiographie Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: J. Engels, Philipp II. und Alexander der Große, Darmstadt 2006; H.-J. Gehrke, Geschichte des Hellenismus, 3. Auflage, München 2003; H.-J. Gehrke, Alexander der Große, Beck, 5. Auflage, München 2008; S. Lauffer, Alexander der Große, München 2004; J. Roisman (Hrsg.), Brill's Companion to Alexander the Great, Leiden u.a. 2003; W. Will, Alexander, Stuttgart 1986; W. Will (Hrsg.), Zu Alexander dem Großen. Festschrift Gerhard Wirth zum 60. Geburtstag. 2 Bände, Amsterdam 1987-1988. -2-
Konkretisierungen zu Themen und 82-068-GES21-V-H-0914 Fragestellungen der Alten Geschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Lektürekurs Natalie Schlirf Plutarchs Alexanderbiographie Freitag, 10.00 – 12.00 Uhr (Blocktermine nur 1. Hälfte des Semesters) Der Lektürekurs ist als thematische Ergänzung zum Proseminar „Alexander der Große“ konzipiert. Im Zentrum des Kurses steht der griechische Biograph Plutarch, welcher eine „Zwischenstellung“ unter den Alexanderhistorikern einnimmt. In der Einleitung seiner Doppelbiographie zu Alexander und Caesar sagt der Schriftsteller so über sich und sein Werk: „Denn ich schreibe nicht Geschichte, sondern zeichne Lebensbilder, und hervorragende Tüchtigkeit oder Verworfenheit offenbart sich nicht durchaus in den aufsehenerregendsten Taten, sondern oft wirft ein geringfügiger Vorgang, ein Wort oder ein Scherz ein bezeichnenderes Licht auf einen Charakter als Schlachten mit Tausenden von Toten und die größten Heeresaufgebote und Belagerungen von Städten.“ [Übersetzung Ziegler] Die Studierenden befassen sich mit der Person des Plutarch, dem zeitlichen Kontext seines Werkes sowie der Methode der Quellenkritik. Kommentar: Der Lektürekurs gehört zum Proseminar von Thomas Wittmann „Alexander der Große“ Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: Konrat Ziegler (Hrsg.): Plutarch: Große Griechen und Römer. 6 Bände, Artemis, Zürich 1954–1965, James Robertson Hamilton: Plutarch: Alexander. A Commentary. Clarendon Press, Oxford 1969, Mark Beck (Hrsg.): A Companion to Plutarch. Wiley-Blackwell, Chichester 2014 -3-
Lehrforschungsprojekt 82-068-GES50-V-H-0914 Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Sonderlehrveranstaltung mit Blockphasen Natalie Schlirf Exkursion Nordgriechenland Freitag, 09.00 – 14.00 Uhr (Blocktermine nur 2. Hälfte des Semesters) Die Lehrstühle für Alte Geschichte, Klassische Archäologie und Philologie bieten in diesem Semester eine Exkursion nach Nordgriechenland an. Auf einer Rundreise sollen zentrale Orte, Ausgrabungsstätten und Überreste des antiken Makedoniens besichtigt und erschlossen werden. Geplant ist eine Reise zu den bedeutendsten archäologischen und architektonischen Stätten Nordgriechenlands von der Frühzeit bis in die Spätantike. Ausgehend von Thessaloniki werden wir so u.a. Dion, Pella, Olynth, Amphipolis und Philippi besuchen. Aus historischer Sicht werden wir die Stätten wichtiger Ereignisse ansehen und gesellschaftsbildende und -prägende Strukturen und Bauten besichtigen, um uns die antike Lebenswelt als Aktions- und Kommunikationsraum zu rekonstruieren. Die Exkursion findet zwischen dem 29. September und 8. Oktober 2020 statt und wird im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes und eines Praxismoduls mit je eigenem Schwerpunkt angeboten. Momentan belaufen sich die Kosten für Übernachtung, Fahrt und Flughafentransfer auf rund 565,-€. Einen Teil davon wird die KU finanzieren, die Förderhöhe hängt von der Fakultätszugehörigkeit der Teilnehmer ab. Die Termine in Eichstätt dienen als fachliche und organisatorische Vorbereitung für den Aufenthalt vor Ort. ECTS-Punkte können auf der Exkursion in Form eines Referates vor Ort sowie dessen vorherige Verschriftlichung für den gemeinsamen „Reiseführer“ erworben werden. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: N. G. L. Hammond / G. T. Griffith / F. Walbank: A History of Macedonia (3 Bände); R. M. Errington: A History of Macedonia; J. Engels: Philipp II. und Alexander der Große -4-
Lehrforschungsprojekt 82-068-GES50-V-H-0914 Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Projektseminar Philipp Köhner Vetoniana - Das römische Pfünz Montag, 16.00 – 18.00 Uhr Am Beispiel des römischen Pfünz soll das inhaltliche, methodische und erkennt- nistheoretische Potential von archäologischen Überresten im Geschichtsunterricht vermittelt werden. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: Czysz, Wolfgang/Dietz, Karlheinz/Fischer, Thomas, Bakker, Lothar, Die Römer in Bayern, Hamburg 2005; Fischer, Thomas/Riedmeier-Fischer, Erika, Der römische Limes in Bayern. Geschichte und Schauplätze entlang des UNESCO-Welterbes, (Archäologie in Bayern. Monografien) Regensburg 2017. -5-
Einführung: Propädeutik und 82-068-GES42-H-0416 Hilfswissenschaften Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Übung Philipp Köhner (erste Semesterhälfte) Nora Küppers (zweite Semesterhälfte) Einführung: Propädeutik und Hilfswissenschaften (Alte Geschichte + Mittelalter) Donnerstag, 14.00 – 16.00 Uhr Die Kenntnis über historische Hilfswissenschaften und das Wissen über den Umgang mit ihnen sind für ein fundiertes wissenschaftliches Arbeiten unerlässlich. Unabhängig von der zu behandelnden Epoche, wird man über kurz oder lang zwangsläufig auf die Nachbar- oder Nebendisziplinen seines Faches stoßen, die einem hilfreiche neue Perspektiven und Möglichkeiten eröffnen können. Der Kurs soll einen Einblick in die Propädeutik und die historischen Hilfswissenschaften der Alten und Mittelalterlichen Geschichte bieten und den Studierenden so den Zugang zu diesen erleichtern. Da es sich um zwei Epochen und damit auch um verschiedene Hilfswissenschaften mit unterschiedlicher Relevanz handelt, ist der Kurs geteilt: Die erste Hälfte thematisiert die Alte Geschichte, der zweite Teil behandelt die Hilfswissenschaften des Mittelalters. Den Abschluss bildet eine Klausur, die zu gleichen Teilen aus den Kursen „Einführung: Hilfswissenschaften und Propädeutik. Alte und mittelalterliche Geschichte“ und „Einführung: Hilfswissenschaften und Propädeutik. Neuere und Neueste Geschichte“ besteht. Philipp Köhner: Spezifika der Arbeit von HistorikerInnen im Bereich Alte Geschichte, Epigraphik, Numismatik, Papyrologie, Prosopographie, Chronologie. Nora Küppers: Spezifika der Arbeit von HistorikerInnen im Bereich Mittelalterliche Geschichte; Quellen- und Literatur für Themen der Mittelalterlichen Geschichte recherchieren und korrekt angeben; Quellenkunde, Paläographie (Schriftbeschreibung und - bestimmung, lateinische Schriftgeschichte bis 1500), Kodikologie, Diplomatik, Chronologie. Empfohlene Voraussetzungen: Lateinkenntnisse Literatur Alte Geschichte: Günther, Rosmarie, Einführung in das Studium der Alten Geschichte; Schmidt, Manfred, Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt 2011.; Göbl, Robert, Numismatik. Grundriß und wissenschaftliches System, München 1987. Mittelalterliche Geschichte: von Brandt, Ahasver: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 18. Aufl. Stuttgart-Berlin-Köln 2012; Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, 4. Aufl. Stuttgart 2014; Kümper, Hiram: Materialwissenschaft Mediävistik. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, Paderborn 2014. -6-
Geschichte vor Ort 82-068-GES52-H-0914 Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Übung Philipp Köhner Vetoniana - Das römische Pfünz Montag, 16.00 – 18.00 Uhr Am Beispiel des römischen Pfünz soll das inhaltliche, methodische und erkenntnis- theoretische Potential von archäologischen Überresten im Geschichtsunterricht vermittelt werden. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: Czysz, Wolfgang/Dietz, Karlheinz/Fischer, Thomas, Bakker, Lothar, Die Römer in Bayern, Hamburg 2005; Fischer, Thomas/Riedmeier-Fischer, Erika, Der römische Limes in Bayern. Geschichte und Schauplätze entlang des UNESCO-Welterbes, (Archäologie in Bayern. Monografien) Regensburg 2017. -7-
Konkretisierungen zu Themen und 82-068-GES22-V-H-0914 Fragestellungen der Mittelalterlichen Geschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Vorlesung Thomas Wetzstein Vom Ostfrankenreich zum „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“: Deutsche Geschichte im Mittelalter Montag, 16.15 – 17.45 Uhr Wie „das Mittelalter“ selbst verdanken wir auch die Vorstellung, die Reichsbewohner seien durch eine auf gemeinsame Sprache und Abstammung gegründete Identität als „deutsches Volk“ miteinander verbunden gewesen, gelehrten Humanisten des 14. und 15. Jahrhunderts. Vor der Herausbildung der uns vertrauten staatlichen Strukturen war jedoch selbst die Herrschaft eines Königs über sein Reich stets bedroht und fragil und somit auch die Stiftung eines Nationalbewusstseins durch die Zugehörigkeit zum Reich schon aufgrund unzähliger praktischer Hürden kaum denkbar. Daher scheint es lohnend, am Beispiel der deutschen Geschichte den Weg einer europäischen Region von einem dynastischen Zerfallsprodukt der Karolingerzeit zu einem Reich nachzuzeichnen, das sich am Ende des Mittelalters in seinem in Urkunden und Proklamationen und somit offiziell als „deutsch“ zu erkennen gab. Dabei werden jedoch neben Fragen der politisch-dynastischen Geschichte auch strukturelle Faktoren wie Wirtschaft, Sozialstruktur, Recht oder Religion als prägende Momente Berücksichtigung deutscher Geschichte im Mittelalter Berücksichtigung finden. Diese Überblicksvorlesung richtet sich in besonderer Weise an Studierende, die in Erwägung ziehen, ein Thema aus dem Bereich der mittelalterlichen Geschichte für die Staatsexamensklausur auszuwählen. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: PUHLE, Matthias; HASSE, Claus-Peter (Edd.), Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation 962 bis 1806. Von Otto dem Großen bis zum Ausgang des Mittelalters. 29. Ausstellung des Europarates in Magdeburg und Berlin und Landesausstellung Sachsen-Anhalt. 2 Bd.e, Dresden 2006; REXROTH, Frank, Deutsche Geschichte im Mittelalter, München 2005 (Ch.Beck Wissen); WEINFURTER, Stefan, Das Reich im Mittelalter. Kleine deutsche Geschichte von 500 bis 1500, München 2008; Propyläen-Geschichte Deutschlands: FRIED, Johannes, Der Weg in die Geschichte. Die Ursprünge Deutschlands bis 1024, Berlin 1994 (Propyläen-Geschichte Deutschlands Bd. 1); KELLER, Hagen, Zwischen regionaler Begrenzung und universalem Horizont. Deutschland im Imperium der Salier und Staufer 1024-1250, Berlin 1986 (Propyläen Geschcihte Deutschlands Bd. 2); MORAW, Peter, Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter (1250-1490), Berlin 1985 (Propyläen Geschichte Deutschlands Bd. 3). -8-
Vertiefung Mittelalterliche Geschichte 82-068-GES32-V-H-0914 Spezialisierung in der Mittelalterlichen 88-068-GES102-V-H-0914 Geschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Hauptseminar Thomas Wetzstein Die Anfänge der deutschen Geschichte: das Reich der Ottonen Dienstag, 08.15 – 09.45 Uhr Nach dem Zerfall des einstmals große Teile Lateineuropas umfassenden Karolingerreichs etablierte sich im Ostreich mit der Erhebung eines Sachsenfürsten als König Heinrich I. im Jahre 919 eine Dynastie, die schon durch ihre sächsische Herkunft kaum Anknüpfungspunkte zur Vergangenheit bot. Dennoch prägten diese ottonischen Könige die Geschichte des Reiches bis zum Tod Heinrichs II. im Jahre 1024 nachhaltig. Während dieses ottonischen Jahrhunderts hatte sich die Gestalt des einstigen Ostreichs nachhaltig verändert: An eine erneute Vereinigung mit der Westhälfte des Karolingerreichs war nun kaum mehr zu denken, nach der endgültigen Niederringung und baldigen Konversion der einstmals heidnischen Ungarn war Lateineuropa größer und die Kaiserkrone ein dauerhafter Anspruch der nun als „deutsch“ zu betrachtenden Könige geworden, die Bischöfe des Reichs waren fest in dessen Architektur eingebunden und die wachsende hegemoniale Stellung der ottonischen Könige hatte sie bis an Südspitze Italien geführt und sogar dynastische Kontakte mit der byzantinischen Aristokratie herbeigeführt. Ein bemerkenswerter Wandel hatte sich vollzogen, dem aus moderner Sicht freilich auch Rückschläge gegenüberzustellen wären wie beispielsweise der massive Rückgang frühstaatlicher Herrschafts- und Verwaltungs- praktiken, welche die Karolingerzeit geprägt hatten. Wir werden im Seminar ausgewählte Aspekte des ottonischen Säkulums eingehend betrachten und in Auseinandersetzung mit Quellen und Forschung nach Ursachen und Verlauf der skizzierten Dynamik fragen. Empfohlene Voraussetzungen: Hinsichtlich der Sprachenanforderungen sei an die entsprechenden Bestimmungen der jeweils geltenden Prüfungsordnung erinnert. Für alle Teilnehmer an dieser Veranstaltung sind Lateinkenntnisse von Vorteil. Berücksichtigen Sie für Ihre persönliche Planung, dass die Teilnahme an der zugehörigen Vorlesung je nach dem von ihnen gewählten Modul eine Voraussetzung zum erfolgreichen Absolvieren des Moduls darstellt. Literatur: ALTHOFF, Gerd, Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. Dritte, durchgesehene Auflage, Stuttgart 2013 (Erstersch. 2000) (Urban-Taschenbücher Bd. 473); EHLERS, Joachim, Die Entstehung des Deutschen Reiches. Vierte Auflage, München 2012 (Erstersch. 1994) (Enzyklopädie deutscher Geschichte Bd. 31); KELLER, Hagen, Die Ottonen. 5., aktualisierte Auflage, München 2017 (Erstersch. 2001) (C.H. Beck Wissen Bd. 2146); KELLER, Hagen; ALTHOFF, Gerd, Die Zeit der späten Karolinger und der Ottonen. Krisen und Konsolidierungen (888 - 1024), Stuttgart 2008 (Handbuch der deutschen Geschichte. Bd. 3); KÖRNTGEN, Ludger, Ottonen und Salier. Vierte, bibliographisch aktualisierte Auflage, Darmstadt 2013 (Geschichte kompakt: Mittelalter); SCHNEIDMÜLLER, Bernd (Ed.), Ottonische Neuanfänge. Symposion zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa", Mainz 2001. -9-
Konkretisierungen zu Themen und 82-068-GES22-V-H-0914 Fragestellungen der Mittelalterlichen Geschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Proseminar (+ Übung) Nora Küppers Die Karolinger Mittwoch, 09.30 – 11.45 Uhr Die ehemaligen Hausmeier der Merowinger, die 751 mit Pippin dem Jüngeren die Königswürde erlangten, schufen durch militärische Expansion aber auch durch Ansätze zur administrativen Durchdringung und kulturellen Homogenisierung ein mittelalterliches Großreich. Die Voraussetzungen und Bedingungen des Aufstiegs der Karolinger - und dazu gehören nicht allein politische, sondern auch soziale, wirtschaftliche und religiöse Faktoren - sollen im Proseminar untersucht werden und so einen Einblick in die frühmittelalterliche Lebenswelt ermöglichen. Inwiefern die Karolinger Europa in und über das Ende ihrer Herrschaft hinaus prägten oder gar formten (Riché), sei es durch so unterschiedliche Aspekte wie Christianisierung, Kaisertum, Grenzziehung oder die Schrift, wird darüber hinaus eine Frage des Proseminars sein. Neben dieser inhaltlichen Ebene sollen jedoch auch Methoden und Arbeitsweisen der mediävistischen Geschichtswissenschaft erlernt und vertieft werden. Zum Proseminar gehört eine Übung, die direkt im Anschluss stattfindet. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: BECHER, Matthias: Merowinger und Karolinger (Geschichte kompakt), Darmstadt 2009; BUSCH, Jörg W.: Die Herrschaften der Karolinger 714-911 (Enzyklopädie deutscher Geschichte Bd. 88), GOETZ, Hans-Werner, Proseminar Geschichte: Mittelalter, 3. überarbeitete Aufl., Stuttgart 2006München 2011; RICHÉ, Pierre: Die Welt der Karolinger, 3. Aufl. Stuttgart 2009; SCHIEFFER, Rudolf: Die Zeit des karolingischen Großreichs (714 - 887) (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte Bd. 2), 10. Aufl. Stuttgart 2005; SCHIEFFER, Rudolf: Die Karolinger (Urban-Taschenbücher Bd. 411), 5. Aufl. Stuttgart 2014 - 10 -
Forschung in der Mittelalterlichen 88-068-GES112-V-H-0914 Geschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Oberseminar Thomas Wetzstein Lehrstuhlkolloquium Aktuelle Forschungen zur Geschichte des Mittelalters Dienstag, 18.15 – 19.45 Uhr (14-tägig) Im Rahmen des Oberseminars werden akademische Abschlussarbeiten und Qualifikationsschriften im Fach Mittelalterliche Geschichte vorgestellt und diskutiert. Die Veranstaltung findet im vierzehntägigen Wechsel mit dem gemeinsamen Kolloquium der Fächer Mittelalterliche Geschichte, Vergleichende Landesgeschichte/Geschichte der Frühen Neuzeit und Neuere und Neueste Geschichte statt. Empfohlene Voraussetzungen: Bearbeitung einer Abschlussarbeit im Fach Mittelalterliche Geschichte Literatur: - 11 -
Konkretisierungen zu Themen und 82-068-GES22-V-H-0914 Fragestellungen der Mittelalterlichen Geschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Übung Thomas Wetzstein Vom Ostfrankenreich zum „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“: Deutsche Geschichte im Mittelalter Montag, 18.00 – 19.30 Uhr (14-tägig) Die Übung dient der Vertiefung einzelner Aspekte der in der Vorlesung behandelten Themen und führt zugleich in Hilfsmittel und Arbeitstechniken der deutschen Geschichte im Mittelalter ein. Empfohlene Voraussetzungen: Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung sind Lateinkenntnisse von Vorteil. Literatur: Jacques BERLIOZ et al., Identifier sources et citations, Turnhout 1994 (L'atelier du médiéviste Bd. 1); Hans-Werner GOETZ, Proseminar Geschichte: Mittelalter. Vierte, aktualisierte und erweiterte Auflage, Stuttgart 2014 (Erstersch. 1993); Eugen HABERKERN; Joseph Friedrich WALLACH, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit. Neunte, unveränderte Auflage, Tübingen 2001 (Erstersch. Berlin 1935); Hiram KÜMPER, Materialwissenschaft Mediävistik. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, Paderborn 2014 (UTB Bd. 8605); Raoul C. VAN CAENEGEM; François Louis GANSHOF, Kurze Quellenkunde des westeuropäischen Mittelalters, Göttingen 1964 - 12 -
Einführung: Propädeutik und 82-068-GES42-H-0416 Hilfswissenschaften Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Übung Philipp Köhner (erste Semesterhälfte) Nora Küppers (zweite Semesterhälfte) Einführung: Propädeutik und Hilfswissenschaften (Alte Geschichte + Mittelalter) Donnerstag, 14.00 – 16.00 Uhr Die Kenntnis über historische Hilfswissenschaften und das Wissen über den Umgang mit ihnen sind für ein fundiertes wissenschaftliches Arbeiten unerlässlich. Unabhängig von der zu behandelnden Epoche, wird man über kurz oder lang zwangsläufig auf die Nachbar- oder Nebendisziplinen seines Faches stoßen, die einem hilfreiche neue Perspektiven und Möglichkeiten eröffnen können. Der Kurs soll einen Einblick in die Propädeutik und die historischen Hilfswissenschaften der Alten und Mittelalterlichen Geschichte bieten und den Studierenden so den Zugang zu diesen erleichtern. Da es sich um zwei Epochen und damit auch um verschiedene Hilfswissenschaften mit unterschiedlicher Relevanz handelt, ist der Kurs geteilt: Die erste Hälfte thematisiert die Alte Geschichte, der zweite Teil behandelt die Hilfswissenschaften des Mittelalters. Den Abschluss bildet eine Klausur, die zu gleichen Teilen aus den Kursen „Einführung: Hilfswissenschaften und Propädeutik. Alte und mittelalterliche Geschichte“ und „Einführung: Hilfswissenschaften und Propädeutik. Neuere und Neueste Geschichte“ besteht. Philipp Köhner: Spezifika der Arbeit von HistorikerInnen im Bereich Alte Geschichte, Epigraphik, Numismatik, Papyrologie, Prosopographie, Chronologie. Nora Küppers: Spezifika der Arbeit von HistorikerInnen im Bereich Mittelalterliche Geschichte; Quellen- und Literatur für Themen der Mittelalterlichen Geschichte recherchieren und korrekt angeben; Quellenkunde, Paläographie (Schriftbeschreibung und - bestimmung, lateinische Schriftgeschichte bis 1500), Kodikologie, Diplomatik, Chronologie. Empfohlene Voraussetzungen: Lateinkenntnisse Literatur Alte Geschichte: Günther, Rosmarie, Einführung in das Studium der Alten Geschichte; Schmidt, Manfred, Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt 2011.; Göbl, Robert, Numismatik. Grundriß und wissenschaftliches System, München 1987. Mittelalterliche Geschichte: von Brandt, Ahasver: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 18. Aufl. Stuttgart-Berlin-Köln 2012; Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter, 4. Aufl. Stuttgart 2014; Kümper, Hiram: Materialwissenschaft Mediävistik. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, Paderborn 2014. - 13 -
Praxismodul: Film, Theater, Literatur 82-068-GES46-V-H-0914 und Neue Medien Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Seminar u. Blockseminar Kilian Baur „Man sprach Latein, die Mehrheit ließ es sein“: Mittelalter und Popkultur Montag, 12.00 – 14.00 Uhr Egal ob Film, Serie, historischer Roman, Computerspiel, Brettspiel, Mittelaltermarkt, Neofolk, Metal oder Rock – das Mittelalter ist aus der Popkultur nicht wegzudenken. So gehen Sie in der Serie „Vikings“ mit dem legendären Wikinger Ragnar Lodbrok auf Plünderfahrt, begleiten „Die Wanderhure“ im gleichnamigen Roman auf ihrem Weg zur Rache oder stellen in zahlreichen Computerspielen als Ritter, Feldherr oder Händler Ihr Geschick unter Beweis. Wem das nicht reicht, der kann auf einem Mittelaltermarkt in eine „mittelalterliche“ Parallelwelt abtauchen. Auch wenn teils humoristisch mit den popkulturellen Darstellungen des Mittelalters gebrochen wird, etwa in Rainald Grebes Lied „Mittelaltermarkt“, haben sie einen enormen Einfluss auf die in der Gesellschaft verbreiteten Vorstellungen vom Mittelalter. Daher ist es für Historikerinnen und Historiker unerlässlich, sich aus fachwissenschaftlicher Perspektive mit den zahlreichen Facetten und Funktionsweisen der Popkultur(en) auseinanderzusetzen. Die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer analysieren und diskutieren gemeinsam die verschiedenen popkulturellen Mittelalterbilder sowie deren adressaten- und medienspezifische Besonderheiten. Zur Vermittlung der Ergebnisse des Seminars an eine interessierte Öffentlichkeit erarbeiten die Teilnehmerinnen und -teilnehmer ein digitales populärwissenschaftliches Format. Grundkenntnisse der Audio- und Videobearbeitung sind von Vorteil, können aber im Rahmen des Seminars erworben werden. Empfohlene Voraussetzungen: Grundkenntnisse der Mittelalterlichen Geschichte, z.B. durch Besuch des Moduls „Einführung in die Mittelalterliche Geschichte“ oder des Moduls „Konkretisierungen zu Themen und Fragestellungen der Mittelalterlichen Geschichte“ Literatur: Buck, Thomas Martin/Brauch, Nicola (Hgg.), Das Mittelalter zwischen Vorstellung und Wirklichkeit: Probleme, Perspektiven und Anstöße für die Unterrichtspraxis, Münster 2011; Korte, Barbara/Paletschek, Sylvia (Hgg.), History Goes Pop (Historische Lebenswelten in populären Wissenskulturen 1), Bielefeld 2009; Rohr, Christian (Hg.), Alles heldenhaft, grausam und schmutzig? Mittelalterrezeption in der Populärkultur (Austria. Forschung und Wissenschaft. Geschichte 7), Wien 2011. - 14 -
Lehrforschungsprojekt 82-068-GES50-V-H-0914 Vertiefung Praxismodul: Erinnerungs- 88-068-GES130-V-H-0914 orte, Jubiläen, Museen und Gedenkstätten Veranstaltungstyp: Dozierende/r: (Projekt)seminar (?) Thomas Wetzstein Flachware. Das Mittelalter in der Vitrine Mittwoch, 08.00 – 10.00 Uhr Keine der so populären Mittelalter-Ausstellung kann auf sie verzichten, kein Stadtjubiläum kommt ohne sie aus: Handschriften, Urkunden, Fragmente, daraus gewonnene Quellenauszüge im Original und in Übersetzung. In Abgrenzung zu vielen Sachquellen kommt diesen Exponaten – nicht ohne eine gewisse Ambivalenz von den Ausstellungsmachern häufig als Flachware bezeichnet – eine besondere Bedeutung zu. Nicht selten sollen sie das hohe Alter einer Stadt beweisen, die Wurzeln moderner Denkmuster bis ins Mittelalter zurückverfolgen oder Kulturkontakte aufzeigen, die der Ausstellungsbesucher dem Mittelalter nicht zugetraut hätte. Bis jedoch ein solches vielschichtiges Objekt, von LED-Strahlern wirkungsvoll in Szene gesetzt, in der Vitrine wie eine Reliquie präsentiert werden kann, sind umfangreiche Vorarbeiten nötig, die besondere Kompetenzen erfordern. Es sind vorwiegend Historikerinnen und Historiker, die hier gefragt sind und vor der Aufgabe stehen, eine solche Schriftquelle nach allen Regeln der inneren und äußeren Quellenkritik so aufzubereiten, dass sie einem breiten Publikum aussagekräftig präsentiert werden kann. Die Veranstaltung simuliert diesen immer wichtigeren Tätigkeitsbereich von Historikerinnen und Historikern und verfolgt das Ziel, Studierende in den Umgang mit Originalquellen umfassend einzuführen. Manches davon werden wir uns im Original in der Hofgartenbibliothek und im Diözesanarchiv ansehen können. Dabei wird neben einer sprachlich-inhaltlichen Erschließung auch auf die Materialität der Überlieferung Rücksicht genommen, so dass am Ende der Veranstaltung mehrere virtuelle Vitrinen das Mittelalter als „Flachware“ einem breiten Publikum erschließen. Empfohlene Voraussetzungen: Gesicherte Lateinkenntnisse zwingend erforderlich Literatur: BISCHOFF, Bernhard, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters. Vierte, durchgesehene und erweiterte Auflage mit einer Auswahlbibliographie 1986 - 2008 von Walter Koch, Berlin 2009 (Grundlagen der Germanistik Bd. 24); DUNPHY, Graeme (Ed.), Encyclopedia of the medieval chronicle. 2 Bd.e, Leiden 2010; GOETZ, Hans- Werner, Proseminar Geschichte: Mittelalter. Vierte, aktualisierte und erweiterte Auflage, Stuttgart 2014 (Erstersch. 1993); JAKOBI-MIRWALD, Christine, Das mittelalterliche Buch. Funktion und Ausstattung, Stuttgart 2004 (Reclams Universal-Bibliothek Bd. 18315); KÜMPER, Hiram, Materialwissenschaft Mediävistik. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, Paderborn 2014 (UTB Bd. 8605); VAN CAENEGEM, Raoul C.; Ganshof, François Louis, Kurze Quellenkunde des westeuropäischen Mittelalters, Göttingen 1964; VOGTHERR, Thomas, Urkundenlehre. Basiswissen, Hannover 2008 (Hahnsche Historische Hilfswissenschaften Bd. 3) - 15 -
Fragestellungen-Kontroversen- 82-068-GES44-H-0914 Historiographie Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Seminar Thomas Wetzstein Klassiker der historischen Mediävistik Dienstag, 16.00 – 18.00 Uhr Wie in jeder wissenschaftlichen Disziplin erkennen wir auch in der Erforschung der mittelalterlichen Geschichte immer wieder Publikationen, die eine breite, häufig über Jahrzehnte erkennbare Wirkung entfalteten und damit in den Rang eines „Klassikers“ aufstiegen. Erkennbar sind solche Erfolge meist an einer hohen Zahl von Nachdrucken und Neuauflagen und an einem erheblichen Einfluss auf nachfolgende Forschungsarbeiten. Nach einigen Jahren finden sich die Ergebnisse in Handbüchern, manche finden nach einiger Verzögerung gar den Weg in Lehrpläne und Schulbücher, sie gehören zum „Stand der Forschung“. In der Lehrveranstaltung werden wir uns mit einigen Beispielen solcher Erfolgsgeschichten auseinandersetzen und dabei zunächst die Publikationen selbst genauer betrachten und dabei folgende Fragen bearbeiten: Wie gehen die Verfasser methodisch vor, auf welcher Quellengrundlage beruhen ihre Forschungen, von welchen impliziten und expliziten Prämissen gehen sie aus, verwenden sie einen eigenen terminologischen Apparat? In einem zweiten Schritt gehen wir anschließend den Bedingungen ihres Erfolgs nach, während ein dritter Schritt schließlich eine abschließende Bewertung aus heutiger Sicht vornimmt. Die Veranstaltung versteht sich dabei auch als praktische Übung zur Umgang mit wissenschaftlicher Literatur im Bereich der mittelalterlichen Geschichte und hat somit eine zentrale Kompetenz im Blick, über die Studierende der Geschichte für einen erfolgreichen Abschluss verfügen müssen. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: GOETZ, Hans-Werner, Moderne Mediävistik. Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung, Darmstadt 1999; GOETZ, Hans Werner; JARNUT, Jörg (Edd.), Mediävistik im 21. Jahrhundert. Stand und Perspektiven der internationalen und interdisziplinären Mittelalterforschung, München 2003 (Mittelalter-Studien Bd. 1); IGGERS, Georg G., Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein kritischer Überblick im internationalen Zusammenhang. Neuausgabe, Göttingen 2007 (Erstersch. 1993: Kleine Vandenhoeck-Reihe Bd. 1565); LOUD, Graham A.; STAUB, Martial (Edd.), The making of medieval history, Woodbridge 2017; RAPHAEL, Lutz, Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme. Theorien, Methoden, Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart, München 2003 (Beck'sche Reihe Bd. 1543); RAPHAEL, Lutz, Klassiker der Geschichtswissenschaft Bd. 1: Von Edward Gibbon bis Marc Bloch, München 2006 (Beck'sche Reihe Bd. 1687); RAPHAEL, Lutz, Klassiker der Geschichtswissenschaft. Bd. 2: Von Fernand Braudel bis Natalie Z. Davis, München 2006 (Beck'sche Reihe Bd. 1688); REINHARDT, Volker (Ed.), Hauptwerke der Geschichtsschreibung, Stuttgart 1997 (Kröners Taschenausgabe Bd. 435). - 16 -
Einführung in die Geschichte der Frühen 82-068-GES13-H-0914 Neuzeit 82-068-GES15-H-0914 Einführung in die Vergleichende Landesgeschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Vorlesung Sabine Ullmann Einführung in die Vergleichende Landesgeschichte und Geschichte der Frühen Neuzeit Mittwoch, 08.30 – 10.00 Uhr Die Vorlesung gibt einen einführenden Überblick über die wichtigsten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturmerkmale und Schlüsselereignisse der drei frühneuzeitlichen Jahrhunderte. Im Mittelpunkt stehen die Reformation und Konfessionalisierung, die frühneuzeitlichen Kriege, insbesondere der Dreißigjährige Krieg, die frühmoderne Staatsbildung sowie die Ständegesellschaft und die Erwerbsweisen. Zugleich sollen erste Zugänge zu den wichtigsten Forschungsdebatten und den historiographischen Entwicklungen der Frühneuzeitforschung vermittelt werden. Konkretisiert werden die Überblicksdarstellungen durch regionale Beispiele aus der Bayerischen Geschichte in einer vergleichenden Perspektive zu anderen historischen Landschaften der deutschen Geschichte. Weiterhin werden die Grundzüge der spezifisch landesgeschichtlichen Methoden und Herangehensweisen vorgestellt. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: - Birgit Emich, Geschichte der Frühen Neuzeit studieren. 2. Aufl. Konstanz 2013. - Werner Freitag u.a. (Hg.), Handbuch Landesgeschichte, Berlin/Boston 2018. - 17 -
Vertiefung Geschichte der Frühen 82-068-GES33-V-H-0914 Neuzeit 82-068-GES35-V-H-0914 Vertiefung Vergleichende 88-068-GES103-V-H-0914 88-068-GES105-V-H-0914 Landesgeschichte Spezialisierung in der Geschichte der Frühen Neuzeit Spezialisierung in der Vergleichenden Landesgeschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Hauptseminar Sabine Ullmann Die ländliche Gesellschaft in der Frühen Neuzeit Donnerstag, 10.15 – 11.45 Uhr Die große Mehrheit der Bevölkerung lebte in der Frühen Neuzeit auf dem Lande, in Weilern, Dörfern und Märkten, und war dort den Bedingungen der feudalen Herrschaft unterworfen. Hinsichtlich der Erwerbsweisen, der Herrschaftsformen sowie der kommunalen Ordnungen bildete die ländliche Gesellschaft spezifische Erscheinungsformen innerhalb der frühneuzeitlichen Ständegesellschaften aus. Das Seminar gibt einen Überblick über die wichtigsten politischen, ökonomischen und sozialen Strukturmerkmale sowie die Wandlungsprozesse und die damit verbundenen Konflikte. Neben den Strukturen und Entwicklungen werden die Handlungsweisen und Lebenswelten der Menschen auf dem Lande aus einer kulturgeschichtlichen Perspektive beleuchtet. Nicht zuletzt vermittelt das Seminar die Forschungsdebatten zur ländlichen Gesellschaft, über die zu diskutieren ist. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: Werner Troßbach, Clemens Zimmermann, Die Geschichte des Dorfes. Von den Anfängen im Frankenreich zur bundesdeutschen Gegenwart, Stuttgart 2006, S. 46-172. - 18 -
Konkretisierungen zu Themen und 82-068-GES23-V-H-0914 Fragestellungen der Geschichte der 82-068-GES25-V-H-0914 Frühen Neuzeit Konkretisierungen zu Themen und Fragestellungen der Vergleichenden Landesgeschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Proseminar mit Lektürekurs Oliver Sowa Oberdeutschland und das Reich während der Frühen Neuzeit Montag, 14.00 – 16.15 Uhr „Kaiser und Reich“ - dieser Terminus beschreibt das Alte Reich in der Frühen Neuzeit. Als wichtigstes staatliches Gebilde in der Mitte Europas ist die Frage nach seiner Einordnung in die klassischen Vorstellungen von Staatswesen bis heute nicht abgeschlossen. Das in seiner Verfassungsentwicklung sowohl monarchische („Kaiser“) als auch oligarchische/ aristokratische Elemente („Reich“) aufweisende staatliche Gebilde war permanent dem Spannungsverhältnis zwischen Reichsoberhaupt und den Reichsgliedern ausgesetzt. Das Seminar widmet sich unter diesem Blickwinkel der Entstehung der Verfassungsstrukturen zu Beginn der Frühen Neuzeit, ihrer weiteren Entwicklungen und den Krisen bis zum Ende des Alten Reiches. Im Fokus steht Oberdeutschland mit den historischen Regionen Franken, Schwaben und Bayern, das sich einerseits durch seine Kaisernähe, andererseits durch eine stark ausdifferenzierte Territorienwelt mit selbstbewussten Reichsgliedern auszeichnete. Neben den grundlegenden Verfassungselementen werden im Seminar auch die wichtigsten Entwicklungslinien in der Geschichte des Alten Reiches während der Frühen Neuzeit vermittelt. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: - Axel Gotthard, Das Alte Reich 1495-1806. 3. erg. Aufl. Darmstadt 2006. - Barbara Stollberg-Rilinger, Des Kaisers alte Kleider. Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches, München 2008. - Helmut Neuhaus, Das Reich in der Frühen Neuzeit. (Enzyklopädie deutscher Geschichte Bd. 42) 2. Aufl. München 2003. - 19 -
Forschung zur Vergleichenden 88-068-GES113-V-H-0914 Landesgeschichte, Schwerpunkt Bayern 88-068-GES115-V-H-0914 Forschung in der Geschichte der Frühen Neuzeit Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Oberseminar Sabine Ullmann Aktuelle Forschungen zur Landesgeschichte und zur Geschichte der Frühen Neuzeit Dienstag, 18.15 – 19.45 Uhr (14tägig) Im Rahmen des Oberseminars werden Bachelor- und Masterarbeiten vorgestellt und diskutiert. Das Seminar begleitet diese weiterhin durch Reflexion und Vertiefung hinsichtlich der Methodik, der Fragestellungen und der empirischen Grundlagen. Darüber hinaus behandeln und besprechen wir arbeitspraktische und propädeutische Aspekte, die beim Abfassen der Arbeiten auftauchen. In einem letzten Teil werden – angepasst an die im Entstehen begriffenen Qualifikationsarbeiten – ausgewählte Texte aus der Forschungs- literatur behandelt. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: - 20 -
Forschung zur Vergleichenden 88-068-GES113-V-H-0914 Landesgeschichte, Schwerpunkt Bayern 88-068-GES115-V-H-0914 Forschung in der Geschichte der Frühen 88-068-GES112-V-H-0914 Neuzeit 88-068-GES114-V-H-0914 Forschung in der Mittelalterlichen Geschichte Forschung in der Neueren und Neuesten Geschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Kolloquium Sabine Ullmann Thomas Wetzstein Friedrich Kießling Lesen im Buch der Natur: Naturforschung zwischen Giftschrank und Naturalienkabinett Dienstag, 18.15 – 19.45 Uhr (14tägig) Das Eichstätter Priesterseminar verfügt über eine umfangreiche Naturaliensammlung, die in unseren Tagen mit einigen ausgewählten Exponaten im Juramuseum bestaunt werden kann. Es handelte sich dabei um eine Lehrsammlung, die der Unterweisung der angehenden Priester in Naturkunde und Naturgeschichte bis in die 1960er Jahre diente. Was heute kurios erscheinen mag, spiegelt historisch betrachtet eine bemerkenswerte Entwicklung wider. Mit dem Christentum ging ein neues Verständnis der Natur einher, das ihrer Erforschung engste Grenzen setzte. Besonders der Kirchenvater Augustinus setzte allzu großen Wissensdrang wirksam und nachhaltig dem Verdacht sündhafter Neugierde (curiositas) aus. Erst seit dem 13. Jahrhundert sollten die großen Vorbehalte gegenüber der Erforschung von Gottes Schöpfung unter erheblichen intellektuellen Anstrengungen einer christlichen Welt- zugewandtheit weichen, die in der Folge nicht nur bedeutende naturwissenschaftliche Erkenntnisse ermöglichte, sondern auch die Erscheinungen der Natur in Schausammlungen vorzeigbar und didaktisch vermittelbar machte. Das von Prof. Dr. Thomas Wetzstein (Mittelalterliche Geschichte), Prof. Dr. Sabine Ullmann (Vergleichende Landesgeschichte/ Geschichte der Frühen Neuzeit) und Prof. Dr. Friedrich Kießling (Neuere und Neueste Geschichte) gemeinsam organisierte Programm des Sommersemesters mit Vorträgen im vierzehntägigen Rhythmus (Termine nach Aushang und Ankündigung) zeichnet diesen Prozess an markanten Wendepunkten und Einzelbeispielen nach und gewährt dabei Einblicke in die Genealogie unseres modernen Wissenschafts- und Weltverständnisses. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: - 21 -
nicht modularisiert Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Übung Sabine Ullmann Grundwissen zur Geschichte der Frühen Neuzeit Dienstag, 10.15 – 11.45 Uhr Die Übung richtet sich in erster Linie an Lehramtsstudierende, die sich auf das Staatsexamen vorbereiten möchten, kann aber auch von allen Interessierten zur Vertiefung in die Geschichte der Frühen Neuzeit besucht werden. In einem ersten Teil werden praktische Hinweise zur Bewältigung der Prüfungsaufgaben sowie zur Lernpraxis gegeben. Der zweite, umfangreichere Teil der Lehrveranstaltung widmet sich den für das Staatsexamen besonders relevanten Themenblöcken und bearbeitet diese im Hinblick auf die Prüfungsfragen. Im Rahmen der Übung besteht auch die Möglichkeit, die Technik des Klausurschreibens weiter einzuüben und zu vertiefen. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: - Johannes Burkhardt, Frühe Neuzeit. 16.-18. Jahrhundert (Grundkurs Frühe Neuzeit 3), Königstein/Ts. 1985. - Luise Schorn-Schütte, Geschichte Europas in der Frühen Neuzeit. Grundzüge einer Epoche 1500-1789, 3. Aufl. Paderborn 2019. - 22 -
Einführung: Propädeutik und 82-068-GES42-H-0416 Hilfswissenschaften Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Übung Oliver Sowa Christoph Teubner Einführung: Propädeutik und Hilfswissenschaften Montag, 10.00 – 12.00 Uhr Die Kenntnis von Sprache und Methodik der Geschichtswissenschaft gehört zu den Grundlagen einer fundierten wissenschaftlichen Ausbildung. Unabhängig von der zu behandelnden Epoche oder fachlichen Ausrichtung liegt hier die Basis übergreifender Wissenschaftlichkeitskriterien. Der Kurs soll einen Einblick in die Propädeutik und die historischen Hilfswissenschaften der Frühen Neuzeit und der Neueren und Neuesten Geschichte bieten und somit den Zugang zu diesen erleichtern. Der Kurs ist zweigeteilt: Die erste Hälfte befasst sich mit den Spezifika der Frühen Neuzeit, der zweite mit der Neueren und Neuesten Geschichte. Oliver Sowa: Spezifika der Arbeit von HistorikerInnen im Bereich Geschichte der Frühen Neuzeit; Druckschriftenkunde; Archivkunde; Paläographie; Genealogie und Heraldik Christoph Teubner: Spezifika der Arbeit von HistorikerInnen im Bereich Neuere und Neueste Geschichte; Nutzung und Erschließung moderner Medienerzeugnisse als Quellen für die Geschichtswissenschaft (Fotografie, Film, Fernsehen, ...); Quellen- und Literatur für Themen der Neueren und neuesten Geschichte recherchieren und korrekt angeben; Aktenkunde; Paläographie. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: - Emich, Birgit: Geschichte der Frühen Neuzeit studieren. 2. Aufl. Konstanz 2013. - Jordan, Stefan: Einführung in das Geschichtsstudium. Stuttgart 2005. - Jordan, Stefan: Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft. Paderborn 2009. - Metzler, Gabriele: Einführung in das Studium der Zeitgeschichte. Paderborn 2004. - Opgenoorth, Ernst; Schulz, Günther: Einführung in das Studium der Neueren Geschichte. Paderborn 2010 [Volltext über KU verfügbar]. - 23 -
Geschichte vor Ort 82-068-GES52-H-0914 Praxismodul: Erinnerungsorte, Jubiläen, 82-068-GES47-V-H-0914 Museen und Gedenkstätten Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Übung Sabine Ullmann Geschichte vor Ort: „Landjudentum in Franken und Schwaben“ Donnerstag, 12.15 – 13.45 Uhr Nach den Ausweisungen aus den größeren Städten im Reich um 1500 lebte der Großteil der jüdischen Bevölkerung Deutschlands bis zur Emanzipationszeit auf dem Lande. Zu den Siedlungsschwerpunkten des frühneuzeitlichen Landjudentums gehörte neben dem Elsass und den Rheinlanden auch Franken und Schwaben. Die Spuren dieser durch den Nationalsozialismus zerstörten jüdischen Lebenswelten finden sich noch heute in vielen fränkischen und schwäbischen Dörfern. Mancherorts sind die Synagogen restauriert und werden als Kultur- und Gedenkstätten genutzt. Auch die jüdischen Friedhöfe aus dieser Zeit haben sich in den Dörfern und Landschaften erhalten und zeugen von der jüdischen Geschichte in diesen Regionen. Die Lehrveranstaltung behandelt die politischen Rahmenbedingungen jüdischer Existenz, die spezifischen Erwerbsweisen sowie die sozialen und religiösen Ausprägungen in den Landgemeinden. Alle Themenfelder werden an ehemaligen Gemeindeorten des ländlichen Judentums konkretisiert, veranschaulicht und im Hinblick auf epochenspezifischen Entwicklungen kontextualisiert. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: - Rolf Kießling, Sabine Ullmann (Hg.), Landjudentum im deutschen Südwesten während der Frühen Neuzeit (Colloquia Augustana Bd. 10), Berlin 1999. - Sabine Ullmann, Regionalgeschichte und jüdische Geschichte der Frühen Neuzeit in interdisziplinärer Perspektive, in: Jahrbuch für Regionalgeschichte Bd. 28 (2010), S.17-36. - 24 -
Konkretisierungen zu Themen und 82-068-GES24-V-H-0914 Fragestellungen der Neueren und Neuesten Geschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Vorlesung Friedrich Kießling Das deutsche Kaiserreich Donnerstag, 10.00 – 12.00 Uhr Das deutsche Kaiserreich steht bei vielen im zweifelhaften Ruf eines autokratisch regierten, militaristischen Obrigkeitsstaates, der Deutschland und Europa am Ende in den Ersten Weltkrieg trieb. Dieses Bild stimmt – allerdings nur zum Teil. Es gibt eine andere Seite des Kaiserreiches, und da erscheint es als ein überraschend modernes, pluralistisches, ja in manchem demokratisches Gebilde. Nicht wie autoritär, sondern wie offen und vielgestaltig das Kaiserreich war, ist entsprechend eine der zentralen Fragen, die die Forschung in den letzten Jahren an die deutsche Geschichte zwischen Reichsgründung und Erstem Weltkrieg gestellt hat. Die Vorlesung möchte beide Seiten zeigen und dabei gleichzeitig eine Einführung in die wichtigsten sozial-, kultur- und wirtschaftshistorischen sowie innen- und außenpolitischen Aspekte des Kaiserreichs geben. Empfohlene Voraussetzungen: Literatur: Sven-Oliver Müller/Cornelius Torp (Hg.): Das Deutsche Kaiserreich in der Kontroverse. Göttingen 2009. Gregor Schöllgen/Friedrich Kießling: Das Zeitalter des Imperialismus. 5., überarb. u. erw. Aufl. München 2009. (=Oldenbourg Grundriss der Geschichte Bd. 15) Volker Ullrich: Die nervöse Großmacht. Aufstieg und Untergang des deutschen Kaiserreichs 1871–1918. Frankfurt am Main 52004. - 25 -
Spezialisierung in der Neueren und 88-068-GES104-V-H-0914 Neuesten Geschichte 88-129-DF102-V-H-0916 Neueste Geschichte und Zeitgeschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Hauptseminar Friedrich Kießling Détente und Crisis Management in Twentieth Century International Relations Dienstag, 10.00 – 12.00 Uhr Content and Topics: The course aims at a concise and systematic history of twentieth century détente and crisis management in international relations. It will cover the years before World War I as well as the interwar period and the decades after World War II. Methodically, the seminar will combine aspects of a more traditional approach to the history of international relations with those that a currently used by the “new diplomatic history” respectively aspects of a cultural approach to the history of international relations. Among the topics will be: - Anglo-German détente in the years around 1900 - Crisis management during the Balkan Wars 1912/13 - Great power détente before World War I: forms, diplomatic styles, perceptions - French-German détente 1923/24 - Managing a new world: concepts of crisis management in the age of the League of Nations - Anglo-French appeasement during the 1930s: Crisis management at its worst? - US-SU-Hotlines, Missiles, and the new diplomacy of summits: Cold War détente during the 1960s and 1970s Empfohlene Voraussetzungen: Reading: Gordon A. Craig/A.L. George: Force and Statecraft. Diplomatic Problems of Our Time. Oxford 1983. John Lewis Gaddis: The Cold War. A New History. London et.al. 2005. James L. Richardson: Crisis Diplomacy. The Great Powers since the Mid-Nineteenth Century. Cambridge 1994. - 26 -
Vertiefung Neuere und Neueste 82-068-GES34-V-H-0914 Geschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Hauptseminar Friedrich Kießling Die deutsche Besatzungspolitik im Zweiten Weltkrieg und der deutsche Vernichtungskrieg Dienstag, 16.00 – 18.00 Uhr Deutsche Besatzungspolitik im Zweiten Weltkrieg und nationalsozialistische Vernichtungspolitik sind untrennbar mit einander verbunden. Im Westen, Norden und im Südosten Europas bedeutete deutsche Besatzung fast überall auch Verschleppung und Deportation der jüdischen Bevölkerung. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz gingen seit dem Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 Kampfhandlungen, „Partisanenbekämpfung“ und Völkermord Hand in Hand. Hinzu kam die rücksichtslose Ausbeutung der natürlichen und menschlichen Ressourcen der besetzten Gebiete, bei der die Verantwortlichen den millionenfachen Tod der einheimischen Bevölkerung von vornherein und ohne Skrupel einkalkulierten. Das Seminar beschäftigt sich mit diesem schrecklichen Kapitel der NS-Herrschaft aus unterschiedlichen Perspektiven. Es fragt nach den ideologischen und historischen Voraussetzungen ebenso wie nach der administrativen und ökonomischen Umsetzung. Die Rolle der Wehrmacht wird ebenso untersucht wie die der vielen Helfer in Bürokratie, Wirtschaft oder der Diplomatie des Reichs. Zumindest ausschnitthaft soll auch die „Nachgeschichte“ der Besatzungspolitik in den Blick kommen. Was geschah mit den Tätern und Helfern nach 1945? Wie vollzog sich deren eventuelle juristische Verfolgung und wie ging die Gesellschaft der frühen Bundesrepublik insgesamt mit dem impliziten und expliziten Wissen um die Verbrechen der deutschen Besatzungszeit um? Empfohlene Voraussetzungen: erfolgreicher Besuch historischer Proseminare und Einführungsmodule Literatur: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Hgg. v. Militärischen Forschungsamt. Bd. 5/I u. II. Organisation und Mobilisierung des deutschen Machtbereichs 1939-1944/45. Stuttgart 1988 u. 1999. Christian Gerlach: Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrußland 1941 bis 1944. Hamburg 1999. Mark Mazower: Hitlers Imperium. Europa unter der Herrschaft des Nationalsozialismus. München 2009. - 27 -
Konkretisierungen zu Themen und 82-068-GES24-V-H-0914 Fragestellungen der Neueren und Neuesten Geschichte Veranstaltungstyp: Dozierende/r: Proseminar Yvonne Blomann Die deutsche Wiedervereinigung aus internationaler Perspektive Donnerstag, 15.30 – 17.00 Uhr Das Ende des Ost-West-Konflikts, was sich in spürbarster Form für Deutschland in der Wiedervereinigung der beiden deutschen Teilstaaten manifestiert, beendet das „kurze“ 20. Jahrhundert. Mauerfall und deutsche Einheit werden auch dieses Jahr durch das Jubiläum im Zentrum medialer Aufmerksamkeit bleiben. Jedoch wird hierbei zumeist der innerdeutsche Prozess mit der Vereinigung beider Teilstaaten fokussiert, internationale Implikationen und Bedingungen geraten allzu häufig in den Hintergrund – und das zu Unrecht. Denn der nunmehr 30 Jahre zurückliegende deutsche Einigungsprozess ist keineswegs isoliert zu betrachten. Er wird erst historisch fassbar, wenn er in der Kontinuität der Deutschen Frage – der Frage nach der Art der Verfasstheit eines deutschen Staates – eingeordnet und damit seine internationale Dimension berücksichtigt wird. Die Vereinigung beider deutscher Staaten war keineswegs eine Entscheidung, die allein von deutschen Akteuren getroffen werden konnte, die plötzliche Diskussion um eine geopolitische Veränderung der Mitte Europas rief die alten vier Siegermächte des Zweiten Weltkriegs in ihrer Verantwortlichkeit für „Deutschland als Ganzes“ in die Pflicht. Nicht alle jedoch waren enthusiastische Verfechter einer deutschen Einheit, im Gegenteil. Das Seminar richtet demnach speziell das Augenmerk auf die Positionen der vier Siegermächte im Einigungsprozess, auch jenseits der Zwei-plus-Vier- Verhandlungen. Ziel des Seminars ist somit zum einen eine Einordnung der deutschen Wiedervereinigung in ihren internationalen Kontext. Zum anderen soll methodisch der Umgang mit Quellenmaterial aus dieser Zeit im Vordergrund stehen. In diesem Rahmen und zur grundsätzlichen Heranführung an das Archivwesen ist eine Exkursion in das Politische Archiv des Auswärtigen Amtes in Berlin angedacht. Empfohlene Voraussetzungen: Einführungsveranstaltungen Geschichte Literatur: GARTHOFF, Raymond: The Great Transition - American-Soviet Relations and the End of the Cold War, Washington 1994. GRUNER, Wolf D.: Die deutsche Frage in Europa 1800-1990, München-Zürich 1993. KETTENACKER, Lothar: Britain and German Reunification 1989/90, in: LARRES, Klaus/MEEHAN, Elizabeth (Hrsg.): Uneasy Allies. British-German Relations and European Integration since 1945, Oxford 2000, S. 99-123. PLATO, Alexander von: Die Vereinigung Deutschlands - ein weltpolitisches Machtspiel. Bush, Kohl, Gorbatschow und die geheimen Moskauer Protokolle, Berlin 2002. SCHABERT, Thilo: Wie Weltgeschichte gemacht wird. Frankreich und die deutsche Einheit, Stuttgart 2002. WEIDENFELD, Werner: Außenpolitik für die deutsche Einheit. Die Entscheidungsjahre 1989/90, Geschichte der Deutschen Einheit Bd. 4, Stuttgart 1998. ZELIKOW, Philip/RICE, Condoleezza: Sternstunde der Diplomatie. Die deutsche Einheit und das Ende der Spaltung Europas, Berlin 1997. - 28 -
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