GESCHWIND - DIE KINDERRECHTEBANDE - GRUPPENSTUNDENIDEEN FÜR DIE KINDERSTUFE ZUM THEMA KINDERRECHTE - KJG AACHEN

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GESCHWIND - DIE KINDERRECHTEBANDE - GRUPPENSTUNDENIDEEN FÜR DIE KINDERSTUFE ZUM THEMA KINDERRECHTE - KJG AACHEN
GESCHWIND - Die Kinderrechtebande

                      §

 Gruppenstundenideen für die Kinderstufe
       zum Thema Kinderrechte
            Heft 3 / 4 ☼ Mai 2011
IMPRESSUM
Auflage: 70 Stück
Redaktion: Mirijam Baumeister, Viktoria Hautkappe, Felix Junker,
            Susanne Koletnik, Andrea Prömpeler
Herausgeber: Katholische Junge Gemeinde, Diözesanverband Aachen
Verantwortlich für den Herausgeber: Susanne Koletnik
Druck: KJG-Druckerei Aachen
Anschrift: Eupener Str. 136, 52066 Aachen
Telefon: 0241-16994-0
Fax: 0241-406213
E-Mail: d-stelle@kjg-aachen.de
Internet: www.kjg-aachen.de

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Liebe GruppenleiterInnen in der KJG,
die diözesane Arbeitsgruppe für die Kinderstufe - der KinderLaden - möchte euch bei
eurer Gruppenarbeit vor Ort unterstützen: Zum Thema Kinderrechte werden bis Sommer
2011 vier Broschüren entstehen - gefüllt mit Informationen und Aktionsideen zu einzelnen
Kinderrechten sowie jeweils einem Angebot zu einem Gruppenstundenbesuch des
KinderLadens.

Durchs Thema begleiten wird euch GESCHWIND - die Kinderrechtebande.
Das sind:

Gertrud, die Giraffe - sie mischt sich gerne ein und
schlägt Ideen für Aktionen vor,

                  Elli, der Elefant - sie ist abenteuerlustig und probiert gerne Spiele aus,

Schorsch, die Schildkröte - er ist schon sehr alt und weise und
von ihm erfahrt ihr einiges an Fachwissen                                  §

                                               und

                                               Willi, der Waschbär - er ist unheimlich
                                               kreativ und hat viele Bastelideen

Ihr könnt gemeinsam mit der Kinderrechtebande aktiv werden. Auch Kinder können sich
für ihre Rechte einsetzen. Der erste Schritt ist, sich über die Rechte zu informieren! Einige
Infos findet ihr bereits in dieser Broschüre und am Ende findet ihr ein Verzeichnis mit
verständlichen Büchern und guten Internetseiten.

Wer sich informiert hat, kann verschiedene Sachen tun: Dafür sorgen, dass noch mehr
Kinder und Erwachsenen von den Kinderrechten erfahren, darauf aufmerksam machen,
wenn Kinderrechte verletzt werden und sich bei einer Verletzung der Kinderrechte dafür
einsetzen, dass sich die Situation bessert.

Ihr braucht mehr Anregungen oder habt Fragen? Einfach in der Diözesanstelle melden
(Telefon: 0241-16994-0, E-Mail: kinderladen@kjg-aachen.de)!

Viel Spaß beim Ausprobieren und viel Erfolg beim Aktiv werden,
                                                                     Euer KinderLaden

                                                                                               3
Inhaltsverzeichnis

                                                                    Seite

1.    Kinder haben Rechte                                            5
2.    Die wichtigsten Rechte aus der Kinderrechtskonvention          6
3.    Gruppenstundenideen                                            7
      3.a    Recht auf Schutz vor Ausbeutung durch Kinderarbeit      7
      3.b    Recht auf Frieden                                      30
4.    Gruppenstundenbesuch zum Thema „Recht auf Schutz vor Gewalt
      und Recht auf Nein - Sagen“                                   46
5.    Literatur und Internetseiten zum Thema Kinderrechte           47
6.    Ausblick                                                      48

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1.    Kinder haben Rechte

Seit dem Zweiten Weltkrieg haben sich fast alle Staaten der Erde zu den „Vereinten
Nationen“ (engl. United Nations, kurz: UN) zusammengeschlossen. 1948 haben sie in der
Erklärung der allgemeinen Menschenrechte verkündet, dass jeder Mensch – Erwachsene
wie Kinder – das Recht darauf hat, in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit zu leben.
Damit aber besonders die Rechte der Kinder nicht vergessen werden und damit es allen
Kindern auf der Welt gut geht, wurde 1989 zusätzlich eine Vereinbarung über die
Kinderrechte beschlossen. Dieser Vertrag ist die UN-Kinderrechtskonvention. Konvention
ist Lateinisch und bedeutet Übereinkunft. Das heißt, dass viele Menschen an dem Vertrag
beteiligt sind. Und tatsächlich haben alle Staaten - bis auf die USA und Somalia -
unterschrieben, dass sie diese Rechte verwirklichen wollen.

Kinderrechte sollen Kinder auf der ganzen Welt schützen und sie stark machen. In den
sogenannten Entwicklungsländern ist es z.B. besonders wichtig, dass Kinder in Frieden
leben und Chancen bekommen, aus ihrem Leben etwas zu machen. Auch bei uns in
Europa gibt es Kinder, die benachteiligt sind und sich in Not befinden. Das fällt meistens
nur nicht so sehr auf.
Insgesamt leben auf der Welt fast 2 Milliarden Kinder und ginge es nach der
Kinderrechtskonvention, dürfte kein einziges Kind auf der Welt mehr schlecht behandelt
werden.
Alle Staaten müssen regelmäßig einen Bericht abgeben, in dem steht, was für die Kinder
und ihre Rechte getan worden ist. Aber damit es Kindern gut geht, müssen nicht nur die
Politikerinnen und Politiker aktiv werden, sondern auch alle Kinder, Jugendliche und
Erwachsene!

                                                                                        5
2.    Die wichtigsten Rechte aus der Kinderrechtskonvention

Gesetzestexte sind normalerweise immer sehr ausführlich und lang, denn man muss an
viele Einzelheiten und Kleinigkeiten denken. Die Verhandlungen, welche Kinderrechte in
der Kinderrechtskonvention stehen sollen, haben darum sehr lange gedauert. Einige
Staaten wollten mehr Kinderrechte - andere weniger, denn z.B. nicht alle Staaten haben
gleich viel Geld, um die Rechte der Kinder zu unterstützen.
Insgesamt haben die Verhandlungen zehn Jahre lang gedauert bis sich die Staaten der
Vereinten Nationen einig waren. Dabei herausgekommen sind 54 Artikel, in denen
festgeschrieben steht, wie Kinder geschützt werden und welche Aufgaben der Staat
übernimmt.

Da 54 Artikel sehr viele sind, haben wir uns entschlossen, diese zusammen zu fassen und
uns mit den Wichtigsten zu beschäftigen. Das sind für den KinderLaden folgende:

•     Das Recht auf Gleichbehandlung und Gleichberechtigung (Alle Kinder sind
      gleich!) und Schutz vor Diskriminierung
•     Kinderarmut
•     Das Recht auf eine Staatsangehörigkeit, einen Namen, eine Familie,
      elterliche Fürsorge, eine sicheres Zuhause und Essen
•     Das Recht auf Bildung
•     Das Recht auf Schutz vor Gewalt
•     Das Recht auf Nein-Sagen
•     Das Recht auf Schutz vor Ausbeutung durch Kinderarbeit
•     Das Recht auf Information
•     Das Recht auf eigene Meinung
•     Kinderpolitik
•     Das Recht auf Gesundheit und Schutz vor Drogen
•     Das Recht auf Glaube
•     Das Recht auf Frieden
•     Rechte und Pflichten: Kinder auf der Anklagebank vor Gericht

Die ausgesuchten Rechte werden in den vier Kinderrechte-Heften erklärt und entweder in
Gruppenstundenideen, Gruppenstundenbesuchen oder von unserem Kinderwochenende
2010 abgedeckt.

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3.       Gruppenstundenideen

         3.a   Recht auf Schutz vor Ausbeutung durch Kinderarbeit

Kinderrecht

Recht auf Schutz vor Ausbeutung durch
Kinderarbeit.
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Kurzbeschreibung

Jedes Kind hat ein Recht auf Schutz vor Kinderarbeit. Das bedeutet, dass kein Kind dafür
arbeiten sollte nur, um zu überleben. Trotzdem sind Kinder überall auf der Welt
gezwungen, arbeiten zu gehen. Sie tun das als Marktverkäufer, Teppichknüpfer, auf
Plantagen oder als Schuhputzer. Oft können diese Kinder auch nicht zur Schule gehen.
Es ist aber wichtig, dass kein Kind arbeiten muss, sondern stattdessen zur Schule gehen
kann, um etwas zu lernen.

Tipp

        Weitere Informationen findet ihr auch auf den folgenden Internetseiten:
         www.tdh.de, www.rugmark.org, www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de

                                                                                       7
Kinderrecht

Recht auf Schutz vor Ausbeutung durch
Kinderarbeit.

Aktionsidee
                              Quiz zum Thema Kinderarbeit

Material                                      Teilnehmerzahl mindestens 6 Kinder und
                                                             zwei GruppenleiterInnen
       Unicef-Quizfragen
       kleine Preise (z.B. Weingummi o.ä.)
       Zettel und Stifte                     Zeit 1 Gruppenstunde
       Klebeband
       evtl. Musik

Anleitung

Zuerst auf je einem großen Blatt Papier die Buchstaben „A“, „B“ und „C“ aufschreiben.
Diese dann mit etwas Abstand an die Wand hängen und auf dem Boden drei große
Felder davor abtrennen, sodass man erkennen kann, für welche Antwort die Kinder sich
entschieden haben.
EineR der LeiterInnen ist der/die ModeratorIn der Quizshow. Er oder sie liest die Fragen
und Antworten des Unicef-Quiz vor und schaltet dann die Musik ein. Während die Musik
läuft (ca. 30 Sekunden) haben die Kinder jetzt die Möglichkeit sich für eine Antwort zu
entscheiden. Dann wird aufgelöst welche Antwort richtig war. Der/die andere
GruppenleiterIn notiert welche Kinder richtig gestanden haben.
Am Ende haben die Kinder gewonnen, die die meisten Punkte haben.

Tipps

       Auch für Kinder, die nicht so viele Punkte erreicht haben, einen Trostpreis
        bereithalten!
       Ihr könnt das Quiz auch kürzen und einige Fragen weglassen - je nach Alter der
        Kinder.

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UNICEF - KINDERARBEITSQUIZ

1. Wie viel Prozent der weltweit im Haushalt beschäftigten Kinderarbeiter sind
Mädchen?

 A: 90%
 B: 50%
 C: 20%

Richtige Antwort: A
Auch Jungen werden manchmal als Kinderarbeiter im Haushalt ausgebeutet, aber die
große Mehrheit der im Haushalt beschäftigten Kinderarbeiter sind Mädchen.

2. Richtig oder falsch: Die meisten der Kinder, die in ausbeuterischer
Kinderarbeit als Hausangestellte arbeiten um ihre Familie zu unterstützen,
werden von ihrem Arbeitgeber bar bezahlt.

 A: Richtig
 B: Falsch

Richtige Antwort: B
In vielen Fällen werden die Kinder überhaupt nicht bezahlt, da sie nur arbeiten um die
Schulden ihrer Eltern abzubezahlen. In den seltenen Fällen, in denen sie bar
ausbezahlt werden, bekommen sie nur sehr wenig.

3. Die Kinderrechtskonvention        besagt,   dass   Arbeit   im   Haushalt     dann
ausbeuterisch ist, wenn:

 A: die Kinder keine Lust auf die Hausarbeit haben und lieber draußen spielen
     würden
 B: die Hausarbeit mehr als drei Stunden pro Tag in Anspruch nimmt
 C: sie die Kinder davon abhält, eine Schule zu besuchen oder sie keine Zeit
     mehr haben, sich auszuruhen oder zu spielen

Richtige Antwort: C
Der Artikel 32 der Kinderrechtskonvention besagt, dass Kinder keine Arbeit leisten
dürfen, die ihrer Gesundheit schadet, sie davon abhält, eine Schule zu besuchen oder
ausbeuterischer Art ist.

                                                                                     9
4. Einer der häufigsten Gründe, warum Eltern ihre Kinder als Hausangestellte
     arbeiten lassen, ist folgender:

      A: Die Arbeit als Hausangestellter ist gut bezahlt und die Eltern wissen, dass ihren
           Kindern innerhalb des Hauses nichts passieren kann
      B: Ihr eigenes Haus ist bereits makellos sauber
      C: Die Eltern sind Schuldner und können das Geld nicht zurückzahlen; ihre Kinder
          müssen dieses dann abarbeiten

     Richtige Antwort: C
     Für arme Familien gibt es oft keinen anderen Weg, ihre Schulden abzubezahlen, als
     ihre Kinder als Hausangestellte arbeiten zu lassen.

     5. Eines der größten Risiken für Kinder die als Hausangestellte arbeiten, ist:

      A: E gibt nicht genug sauberes Trinkwasser
      B: Sie werden von ihrem Arbeitgeber sexuell missbraucht
      C: Sie könnten sich in bei der Küchenarbeit verletzen

     Richtige Antwort: B
     Keiner weiß genau, wie viele der Kinder, die als Hausangestellte arbeiten, sexuell
     missbraucht werden, aber diese Art des Missbrauchs ist weit verbreitet.

     6. Am effektivsten kann man die wirtschaftliche Situation der Kinder-
     Hausangestellten verbessern, indem man:

      A: ihnen nach der Arbeit Berufbildungsangebote zur Verfügung stellt
      B: sicher geht, dass sie alle Impfungen erhalten und sich einmal pro Jahr gründlich
           durchchecken lassen
      C: ihre Eltern davon überzeugt, zurück nach Hause kommen zu lassen, wo sie eine
           andere Arbeit finden können

     Richtige Antwort: A
     Ein Schulabschluss und eine berufliche Ausbildung sind unersetzlich, wenn ehemalige
     Kinderarbeiter eine Chance auf ein besseres Leben haben sollen. In vielen Ländern
     gibt es daher mittlerweile Bildungs- und Ausbildungszentren speziell für ehemalige
     Kinderarbeiter.

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7. Tanya ist 14 Jahre alt und geht jeden Tag zur Schule. Wenn sie abends nach
Hause kommt, muss sie damit anfangen, das Abendessen zuzubereiten und sich
um ihre kleine Schwester kümmern, bis ihre Mutter von der Arbeit nach Hause
kommt. Richtig oder falsch: Nach der Kinderrechtskonvention werden Tanyas
Rechte dadurch nicht verletzt.

 A: Richtig
 B: Falsch

Richtige Antwort: A
Die Kinderrechtskonvention verbietet Kindern nicht, Aufgaben im Haushalt zu
übernehmen. Sie besagt lediglich, dass die Rechte der Kinder verletzt werden, wenn
sie eine Arbeit verrichten, die ihnen gesundheitlich schadet, sie davon abhält, eine
Schule zu besuchen oder ausbeuterischer Art ist.

8. Die Arbeitszeit vieler im Haushalt angestellter Kinderarbeiter beträgt bis zu:

 A: 12 Stunden pro Tag
 B: 6 Stunden pro Tag
 C: 18 Stunden pro Tag

Richtige Antwort: C
Von vielen Kindern, die als Hausangestellte arbeiten, wird erwartet, dass sie ihren
Arbeitgebern Tag und Nacht zur Verfügung stehen.

9. Weltweit sind 2/3 der Kinder, die keine Schule besuchen, Mädchen. Ein Grund
dafür ist:

 A: Mädchen werden eher zu Hause behalten um Hausarbeit zu leisten
 B: Mädchen lernen weniger schnell als Jungen
 C: Bildung ist für Mädchen weniger wichtig als für Jungen

Richtige Antwort: A
Es gibt mehrere Gründe, warum Mädchen nicht so oft zur Schule gehen, bzw. nicht so
regelmäßig oder lange, wie Jungen. Der Hauptgrund ist jedoch, dass Mädchen oft
zuhause behalten werden, um zu kochen oder zu putzen, so dass andere
Familienmitglieder die Schule besuchen oder arbeiten gehen können.

                                                                                    11
10. Ehemalige Kinder-Hausangestellte finden als Erwachsene                   oft   nur
     schlechtbezahlte Aushilfsjobs. Der Grund dafür ist folgender:

      A: Sie haben keinen Schulabschluss und keine Ausbildung, die ihnen helfen würde,
          eine bessere Arbeit zu finden.
      B: Sie sind nicht intelligent genug um einen anspruchsvolleren, besser bezahlten
          Job zu bekommen
      C: Gutbezahlte Jobs sind rar und es gibt viele Bewerber pro Stelle

     Richtige Antwort: A
     Ohne Schulabschluss und Ausbildung ist es schwer, eine besser bezahlte Arbeit zu
     finden.

     11. Maria ging zur Schule bis sie 14 war. Dann wollten ihre Eltern, dass sie zu
     Hause bleibt, da ihre Mutter einen neuen Job angenommen hatte. Jetzt arbeitet
     sie von sechs Uhr morgens bis sieben Uhr abends, putzt, kocht, kauf ein, macht
     die Wäsche und kümmert sich um ihre jüngeren Geschwister. Sie hätte gerne
     mehr Zeit um etwas mit ihren Freunden zu unternehmen, aber am Abend ist sie
     dafür einfach zu müde. Nach der Kinderrechtskonvention, werden Marias
     Rechte:

      A: verletzt, da ihre Haushaltsverpflichtungen sie davon abhalten, in die Schule zu
          gehen und sie keine Zeit mehr für Freizeit hat und um sich zu erholen
      B: nicht verletzt, da sie ja früher in die Schule gehen konnte und alle Kinder in der
          Familie helfen müssen

     Richtige Antwort: A
     Artikel 31 der Kinderrechtskonvention besagt, dass jedes Kind ein Recht auf Ruhe,
     Erholung und Spiel hat. Im Artikel 32 der Konvention steht geschrieben, dass Kinder
     vor ausbeuterischer Arbeit geschützt werden müssen, die ihrer Gesundheit schadet
     oder ihre Erziehung behindert.

     12. Die Probleme von Kinder-Hausangestellten werden oft ignoriert oder
     vergessen, da:

      A: ihre Probleme nicht so schwerwiegend sind wie die von Kinderarbeitern in
           Fabriken
      B: sie als Hausangestellte „hinter verschlossenen Türen“ arbeiten, ihnen also nicht
           viel öffentliche Aufmerksamkeit zu kommt
      C: gar nicht so viele Kinder als Hausangestellte arbeiten

     Richtige Antwort: B
     Boykotte und Zeitungsartikel ziehen die Aufmerksamkeit auf Kinderarbeiter in Fabriken
     oder im Straßenverkauf, aber Kinder, die bei Privatpersonen angestellt sind, sind oft
     „unsichtbar“.

12
13. Richtig oder falsch: Kinder, die als Hausangestellte arbeiten, bekommen dort
immer genug zu essen, so dass sie nicht an Mangelerscheinungen leiden.

 A: Richtig
 B: Falsch

Richtige Antwort: B
Kinder-Hausangestellte bekommen meistens kaum etwas von dem Essen, das sie für
die Familien, für die sie arbeiten, vorbereiten. Sie leiden daher oft an Unterernährung
und sind oft kleiner als andere Kinder ihres Alters.

14. Richtig oder falsch: Kinder, die als Hausangestellte arbeiten, dürfen nur sehr
selten zur Schule gehen.

 A: Richtig
 B: Falsch

Richtige Antwort: A
Die meisten Kinderarbeiter haben gar keine Zeit, in die Schule zu gehen, da sie viel zu
viele Stunden pro Tag arbeiten. Außerdem fürchten viele Arbeitgeber, dass sie durch
zu viel Bildung aufsässig werden könnten.

15. Wie viel Prozent der in der Landwirtschaft beschäftigten Personen weltweit
sind Kinder?

 A: 70%
 B: 10%
 C: 30%

Richtige Antwort: C
Auch wenn es keine genauen Zahlen gibt, wird geschätzt, dass in manchen Ländern
beinahe 30% der Landarbeiter Kinder sind.

16. In den meisten Ländern verdienen erwachsene Landarbeiter:

 A: schlecht
 B: gerade so viel, dass sie davon leben können
 C: soviel, dass sie gut davon leben und ihre Familie ernähren können

Richtige Antwort: A
Wenn die erwachsenen Landarbeiter soviel verdienen würden, dass sie ihre Familie
ernähren könnten, müssten sie nicht ihre Kinder arbeiten schicken.

                                                                                    13
17. Die Arbeit in der Landwirtschaft kann für Kinder lebensbedrohlich sein, da:

      A:  die Pestizide, die auf den Feldern eingesetzt werden, Haut- und
          Atemwegserkrankungen auslösen können
      B: es schwer ist, nach der harten Feldarbeit einen guten Schlaf zu finden
      C: man sich durch das ständige Arbeiten im Freien einen schlimmen Sonnenbrand
          holen kann

     Richtige Antwort: A
     In der Landwirtschaft eingesetzte Pestizide erhalten schädliche biologische und
     chemische Stoffe, die der Haut und der Lunge schaden können. Die Forschung hat
     gezeigt, dass die Pestizide auf Kinder schlimmere Auswirkungen haben als auf
     Erwachsene. Kinder, die den Pestiziden ausgesetzt sind, sind zudem häufiger von
     Krebs oder Nervensystemerkrankungen betroffen.

     18. Maries Familie hat einen kleinen Bauernhof. Zur Erntezeit hilft Marie an zwei
     oder drei Wochenenden bei der Ernte aus. Richtig oder falsch: Maries Rechte
     werden dabei verletzt.

      A: Richtig
      B: Falsch

     Richtige Antwort: B
     Die Kinderrechtskonvention besagt nicht, dass Kinder nicht auf dem heimischen Hof
     aushelfen dürfen. Die Rechte des Kindes werden nur dann verletzt, wenn seine
     Gesundheit dadurch beeinträchtigt wird, wenn es durch die Arbeit keine Zeit mehr hat,
     zur Schule zu gehen oder wenn es ausgebeutet wird.

     19. Richtig oder falsch: Die Rechte der meisten Kinder-Landarbeiter werden von
     den Gesetzen ihres jeweiligen Landes geschützt.

      A: Richtig
      B: Falsch

     Richtige Antwort: B
     In den meisten Ländern beziehen sich die Gesetze gegen Kinderarbeit mehr auf die
     Kinderarbeiter in der Industrie als auf die in der Landwirtschaft.

     20. In der Landwirtschaft arbeiten viele Kinderarbeiter bis zu:

      A: 16 Stunden pro Tag
      B: 3 Stunden pro Tag
      C: 10 Stunden pro Tag

     Richtige Antwort: C
     Die Arbeitszeit beträgt meistens zwischen 8 und 10 Stunden.

14
21. Kinderarbeiter bekommen in der Landwirtschaft:

 A: den gleichen Lohn wie Erwachsene
 B: weniger als Erwachsene
 C: mehr als Erwachsene

Richtige Antwort: B
Obwohl sie die gleiche Arbeit leisten wie Erwachsene, bekommen Kinder
normalerweise weniger Lohn.

22. Richtig oder falsch: Viele Farmer steigern ihre Gewinne indem sie ihren
Arbeitern nur sehr wenig bezahlen.

 A: Richtig
 B: Falsch

Richtige Antwort: A
Überall dort, wo es viele arme, ungelernte Arbeiter gibt, bleiben die Löhne niedrig.
Wenn die Arbeiter schlecht bezahlt werden, machen die Farmbesitzer mehr Gewinn.

23. Warum stellen Farmbesitzer Kinderarbeiter ein?

 A: Sie finden, dass die Landarbeit den Kindern gut tut, da sie dadurch so viel an der
     frischen Luft sind.
 B: Sie wissen, dass sie den Kindern niedrige Löhne zahlen können und die Eltern
     zu arm sind um dagegen zu protestieren
 C: Die Eltern der Kinder leben sehr traditionell und wollen, dass ihre Kinder auch
     tagsüber in ihrer Nähe sind.

Richtige Antwort: B
Weltweit ist es für Kinder und Eltern, die in Armut leben, beinahe unmöglich, sich
gegen Ausbeutung zu wehren. Ihnen wird eingebläut, dass sie froh sein sollen,
überhaupt eine Arbeit zu finden.

24. Richtig oder falsch: Es gibt auch in reichen Industriestaaten Kinderarbeiter in
der Landwirtschaft.

 A: Richtig
 B: Falsch

Richtige Antwort: A
In vielen Industriestaaten wird die Feldarbeit von Einwanderern und deren Kindern
erledigt.

                                                                                    15
25. Die Kinderarbeit in der Landwirtschaft wird bei Diskussionen über das Thema
     Kinderarbeit oft ignoriert, da:

      A: die Probleme von Kinder-Landarbeitern nicht so schlimm sind wie die von
          Kinderarbeitern in Fabriken
      B: es nicht viele Kinderarbeiter in der Landwirtschaft gibt
      C: es für normal gehalten wird, dass Kinder in der Landwirtschaft arbeiten oder es
          gar nicht bemerkt wird

     Richtige Antwort: C
     Viele finden, dass es normal ist, dass Kindern ihren Eltern auf dem Hof „aushelfen“,
     weswegen es oft nicht erkannt wird, wenn Kinder ausgebeutet werden.

     26. Erwachsene Farmarbeiter bringen oft ihre kleinen Kinder mit auf die Felder,
     wo sie dann neben den Erwachsenen arbeiten. Dies ist so, weil:

      A: die Farmbesitzer Arbeitern, die ihre Kinder mitbringen, einen extra Bonus
          gewähren
      B: keiner zuhause ist um auf die Kinder aufzupassen
      C: die Kinder bessere Arbeit leisten

     Richtige Antwort: B
     Die Löhne in der Landwirtschaft sind so gering, dass die Eltern sich keine
     Kinderbetreuung leisten können.

     27. Richtig oder falsch: Ausbeuterische Kinderarbeit kommt häufiger auf großen
     kommerziellen Farmen vor als auf kleinen Familienbetrieben.

      A: Richtig
      B: Falsch

     Richtige Antwort: A
     Ausbeuterische Kinderarbeit ist häufiger auf großen kommerziellen Farmen. Der
     Missbrauch, der Kindern auf großen landwirtschaftlichen Betrieben widerfährt, wird oft
     mit dem Missbrauch in sweatshops verglichen.

     28. Wenn ein Kinderarbeiter an Übelkeit, Erbrechen oder Mattigkeit leidet, welche
     Nutzpflanze hat er oder sie wahrscheinlich geerntet?

      A: Möhren
      B: Tabak
      C: Baumwolle

     Richtige Antwort: B
     Übelkeit, Erbrechen oder Mattigkeit sind Anzeichen einer Nikotinvergiftung, die durch
     das Ernten von Tabak verursacht wird.

16
29. Wie lang ist der durchschnittliche Arbeitstag eines Kinderarbeiters in einer
Fabrik?

 A: 8 Stunden
 B: 4 Stunden
 C: 12 Stunden

Richtige Antwort: C
Die Löhne sind so niedrig, dass die Kinder viele Stunden pro Tag arbeiten müssen um
genug Geld zu bekommen. Dadurch haben die meisten Kinder keine Zeit mehr um in
die Schule zu gehen.

30. Richtig oder falsch: Die meisten Kinder, die in Fabriken arbeiten, produzieren
Waren, die exportiert und in anderen Ländern verkauft werden.

 A: Richtig
 B: Falsch

Richtige Antwort: B
Etwa 95% der Kinder, die in Fabriken arbeiten, produzieren Waren, die in ihrem
eigenen Land verkauft werden.

31. Auch wenn es genug Erwachsene gibt, die Arbeit brauchen, stellen
Fabrikbesitzer oft lieber Kinder ein, weil:

 A: sie den Kindern weniger Lohn zahlen müssen als Erwachsenen
 B: Erwachsenen nicht in Fabriken arbeiten wollen
 C: Kinder für die Fabrikarbeit besser geeignet sind als Erwachsene

Richtige Antwort: A
Fabrikbesitzer stellen Kinderarbeiter ein, weil sie ihnen weniger zahlen müssen als
Erwachsenen und sie wissen, dass sich Kinder weniger gegen Ausbeutung auflehnen
als Erwachsene.

32. Kinder, die in Minen arbeiten ...

 A: haben normalerweise keine körperlichen Probleme
 B: haben oft Rückenprobleme

Richtige Antwort: B
Dadurch, dass die Kinder jahrelang schwere Lasten schleppen und in der Mine eine
unnatürliche Haltung einnehmen müssen, kann sich ihr Rückgrat verformen oder ihre
Knochen generell geschädigt werden. Kinder, die in Minen arbeiten, erreichen
normalerweise nicht ihre normale Größe oder ihr normales Gewicht.

                                                                                 17
33. Richtig oder falsch: Die meisten Kinder, die in Fabriken oder Minen arbeiten
     bekommen spezielle Schutzkleidung, da sie jung sind und sich daher leicht
     verletzen.

      A: Richtig
      B: Falsch

     Richtige Antwort: B
     Die Kinder, die in Fabriken oder Minen arbeiten, bekommen meist keine spezielle
     Schutzkleidung wie Handschuhe, Schutzbrillen, Gesichtsmasken oder Helme. Dadurch
     ziehen sie sich schnell schwerwiegende Verletzungen zu oder bekommen durch das
     Einatmen giftiger Gase und Staubs lebensbedrohliche Krankheiten.

     34. Was bedeutet „Kinderarbeit durch Schuldknechtschaft“?

      A: Die Eltern machen mit dem Fabrikbesitzer ab, dass ihr Kind für ihn arbeitet und
     sie im Gegenzug einen Kredit erhalten oder nach und nach ihre Schulden beglichen
     werden
      B: Das Kind hat sich etwas zu schulden kommen lassen und muss nun für den
     Fabrikbesitzer arbeiten um es wieder gut zu machen

     Richtige Antwort: A
     Schuldknechtschaft ist eine Form der Sklaverei. Die Kinder sind gezwungen zu
     arbeiten bis die Schulden der Eltern abbezahlt sind. Da die Eltern aber oft weder Lesen
     noch Schreiben können, werden sie immer wieder von korrupten Fabrikbesitzern
     hinters Licht geführt. Diese können z.B. so hohe Zinsen verlangen, dass der Arbeit der
     Kinder auf Jahre hinweg kein Ende gesetzt ist.

     35. Kinder, die in Fabriken oder Minen arbeiten, finden meistens auch später nur
     schlechtbezahlte Jobs, da:

      A: ihre Eltern nicht glauben, dass sie klug genug sind für eine andere Arbeit sind
      B: sie meistens keine Zeit für einen Schulabschluss oder eine Ausbildung haben
      C: sie nicht verstehen, dass sie Geld sparen müssen

     Richtige Antwort: B
     Schule und Ausbildung sind der einzige Weg um der Armut zu entkommen.

     36. Richtig oder falsch: Kinderarbeiter, die sich gegen die Ausbeutung von
     Kindern in Fabriken aussprechen, werden von ihren Arbeitgebern und den
     Menschen in ihrer Umgebung normalerweise dafür gelobt.

      A: Richtig
      B: Falsch

     Richtige Antwort: B
     Kinder, die sich gegen die Ausbeutung auflehnen, verlieren ihre Jobs, werden bedroht
     oder geschlagen. Es wurden sogar schon einige deswegen umgebracht.

18
37. Richtig oder falsch: Wenn die Fabrikbesitzer Erwachsene anstelle von
Kindern einstellen würden, würde dies das Problem der Kinderarbeit lösen.

 A: Richtig
 B: Falsch

Richtige Antwort: B
Es reicht nicht, einfach keine Kinder mehr einzustellen. Die Fabrikbesitzer müssten den
Erwachsenen auch einen Lohn zahlen, der zum Leben reicht. Wenn der Lohn der
Eltern zu niedrig ist, müssen sich die Kinder arbeiten gehen, damit die Familie
überleben kann.

38. Richtig oder falsch: Das Problem der Kinderarbeit ließe sich nicht allein
dadurch lösen, dass alle Kinderarbeiter in Fabriken und Minen nach Hause
geschickt würden und nie wieder zur Arbeit kommen müssten.

 A: Richtig
 B: Falsch

Richtige Antwort: A
Wenn man einfach alle Kinderarbeiter nach Hause schicken würde, würde dies das
Problem der Kinderarbeit nicht lösen. Dazu wären andere Maßnahmen notwendig, z.B.
müsste man den Erwachsenen so viel Lohn zahlen, dass sie ihre Familien davon
ernähren können, mehr Kinderschutzgesetze erlassen und Bildungs- und
Ausbildungsmöglichkeiten für ehemalige Kinderarbeiter schaffen.

39. Wie viel Prozent der Kinderarbeiter weltweit arbeiten auf der Straße?

 A: 70%
 B: 40%
 C: 15%

Richtige Antwort: B
Von den weltweit etwa 250 Millionen Kinderarbeitern unter 14 Jahren arbeiten 100
Millionen, also 40%, auf der Straße, z.B. als Schuhputzer oder Süßigkeitenverkäufer.

40. Richtig oder falsch: Es gibt nur wenige Gesetze, die Kinder, die auf der Straße
arbeiten, schützen.

 A: Richtig
 B: Falsch

Richtige Antwort: A
Diese Art von Kinderarbeit ist oft nicht staatlich reguliert.

                                                                                    19
41. In vielen Ländern durchwühlen Kinder Müllberge um Dinge zu finden, die sie
     verkaufen können. Dadurch werden die Rechte der Kinder verletzt, da:

      A: die Gefahr besteht, dass sie sich an scharfen Gegenständen schneiden oder
           durch die sich zersetzenden Materialen Hauterkrankungen bekommen
      B: sie zu Fuß weite Wege zurücklegen müssen, weil sich die Müllhalden weit
          außerhalb der Stadt befinden
      C: sie nach Müll stinken wenn sie nach Hause kommen und andere Kinder
          deswegen nicht mit ihnen spielen wollen

     Richtige Antwort: A
     In den schnell wachsenden großen Städten ist es gang und gäbe, dass Kinder die
     Müllberge durchsuchen, um Dosen, Flaschen oder Textilien zu finden, die
     wiederverwertet werden können. Diese Arbeit ist sehr gefährlich, da sich die Kinder
     leicht an Metall schneiden können oder sich durch verseuchte Materialen
     Hauterkrankungen zuziehen.

     42. Kinder, die auf der Straße arbeiten ...

      A: verdienen sich ein Taschengeld
      B: wollen nicht in die Schule gehen
      C: verdienen Geld für ihre Familien

     Richtige Antwort: C
     Die meisten dieser Kinder arbeiten, damit sie und ihre Familie überleben können.

     43. Die meisten Kinder, die auf der Straße arbeiten ...

      A: leben auf der Straße
      B: wohnen bei ihrer Familie
      C: sehen die Arbeit auf der Straße als Abenteuer

     Richtige Antwort: B
     Die meisten Kinder, die auf der Straße arbeiten, gehen abends zurück nach Hause zu
     ihren Familien.

     44. Eines der größten Risiken für Straßenkinder ist ...

      A: Sie werden von der Polizei kontrolliert
      B: Sie werden von Autos angefahren oder auch tödlich verletzt
      C: Sexueller Missbrauch und HIV/AIDS Infektionen

     Richtige Antwort: C
     Straßenkinder sind ein leichtes Opfer für Sexualverbrecher. Durch Prostitution sind sie
     dem tödlichen AIDS-Virus ausgesetzt.

20
45. Manche Kinder brechen die Schule ab und arbeiten auf der Straße, weil die
Schulen überfüllt und schlecht geführt sind. Die Schulen zu sanieren ist Aufgabe
der ...

 A: Schüler und ihrer Familien
 B: Vereinten Nationen
 C: örtlichen oder nationalen Regierung

Richtige Antwort: C
Um Kindern eine Alternative zu schlecht bezahlter und gefährlicher Straßenarbeit zu
bieten, muss die Regierung der Erziehung und Ausbildung der Kinder oberste Priorität
verleihen.

46. Eddie arbeitet auf der Straße und hat festgestellt, dass ihn viele Ladenbesitzer
schlecht behandeln, als wäre er ein Dieb oder Drogenhändler. Dabei hat er nie
etwas Illegales gemacht. Einer der Gründe, warum Eddie so behandelt wird, ist
folgender:

 A: Die meisten Kinder, die auf der Straße arbeiten, sind in illegale Geschäfte
     verwickelt
 B: Die Ladenbesitzer verstehen nicht, dass die meisten Kinder ihr Geld auf ehrliche
     Art und Weise verdienen
 C: Eddie hat sich das wahrscheinlich nur eingebildet

Richtige Antwort: B
Die meisten der Kinder verdienen ihr Geld auf ehrliche Art und Weise. Vorurteile gegen
sie sind Folge von Missverständnissen.

                                    Quelle: http://alt.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/_media/aktiv_werden/
                                           unicef_quiz.doc?id=aktiv_werden%3Aschule&cache=cache
                                                                             Aufgerufen am 16.02.2011.

                                                                                                    21
Kinderrechte

Recht auf Schutz vor Ausbeutung durch
Kinderarbeit.

Bastelidee
                                 Reissäckchen nähen

Material                                   Teilnehmerzahl

        bunter Stoff
        Nadel und Faden                   Zeit 1 Gruppenstunde
        Schere
        Reis
        Knöpfe und Fäden zum Verzieren

Anleitung

Manche Kinder müssen auf Reisplantagen arbeiten. Mit Reis kann man aber auch tolle
Reissäckchen basteln:

Aus dem Stoff werden zwei gleichgroße Stücke oder Formen (Teddybär, Herz, Kreis etc.)
geschnitten. Den Stoff rechts auf rechts aufeinanderlegen und zusammennähen, sodass
nur ein kleines Loch übrig bleibt. Den Stoff wieder umstülpen und das Säckchen durch
das Loch mit Reis befüllen. Dann komplett zunähen. Schließlich mit Knöpfen und bunten
Fäden verzieren.

Tipp

        Mit dem Säckchen kann man tolle Fang- und Werfspiele spielen oder das
         Säckchen wie beim Eierlauf über einen Parcours transportieren.

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Kinderrecht

Recht auf Schutz vor Ausbeutung durch
Kinderarbeit.

Bastelidee
                                             Papiertüten basteln

Material                                                  Teilnehmerzahl

       Papier
       Klebestifte                                       Zeit 1 Gruppenstunde
       ggf. Weltkarte oder Globus

Einleitung

In vielen Ländern dieser Erde gibt es Familien, die kein regelmäßiges Einkommen haben.
Oft hat nicht ein einziges Familienmitglied Arbeit und diese Familien sind so arm, wie wir
es uns gar nicht vorstellen können. Wenn es dann hier und da kleine
Gelegenheitsarbeiten gibt, müssen auch die Kinder mit anpacken.

In den Hütten von Kalkutta, das liegt in Indien, kleben Kinder und Frauen Tüten aus
Altpapier, um das Familieneinkommen aufzubessern. Kinderarbeit ist dort nichts
Besonderes. Es ist ein harter Wettbewerb, denn viele Familien kleben Tüten. Du kannst
dir denken, was das bedeutet: Für sehr wenig Geld wird sehr hart gearbeitet!
Für jede Tüte bekommt ein indisches Kind 10 Paisa. 100 Paisa sind eine indische Rupie.
Ungefähr 55 Rupien sind 1 €.

Aufgabe

- Versuche dich auch einmal im Papiertütenkleben! Wie viele Tüten hast du geklebt? Wie
viele Minuten hast du dafür gebraucht? Wie viele Tüten hast du in einer Stunde gefaltet?
Wie viele Tüten würdest du an einem Tag schaffen?
- Wie viele Tüten muss ein Kind in Kalkutta falten und kleben um 1 Euro zu verdienen?
[Der Lohn für 10 Tüten beträgt 1 Rupie. 1 Rupie ist ca. 0,018 €. 55 Rupien sind 1 €.]
- Kann eine Person vom Tütenkleben allein überleben?
Und so sehen die Preise in Kalkutta in Rupien aus:
1 kg Gemüse      16,00           1 kg Reis        20,00         12 Eier        21,00
1 Liter Milch    14,00           1 kg Mehl        12,00         1 kg Huhn      65,00
1 Hose          150,00           1 Hemd          100,00         Sandalen      120,00
Miete für eine Hütte pro Monat    300,00                        Arztgebühr     20,00
                                                                        Preise nach terre des hommes, 1999

                                                                                                        23
Anleitung

So werden die Tüten geklebt:

1. Falte beide Seiten zur Mitte.
2. Bestreiche einen der beiden Ränder mit Klebstoff und klebe den zweiten Rand darauf.

3. Drücke das Papier platt, dabei liegt der geklebte Rand etwa in der Mitte. Klappe das
untere Ende 5 cm nach oben, drücke die Kante fest und falte den Rand wieder auf.
4. Knicke die linke und die rechte Ecke bis zur Falz.

5. Falze die Kanten fest mit dem Fingernagel.
6. Klappe die Ecken wieder auf.

7. Schlage die Ecken nach Innen, also zwischen beide Lagen Papier, ein.
8. Klappe die oben liegende Lasche nach oben. Jetzt hast du eine Bodenfläche aus zwei
Teilen.

24
9. Knicke die obere Hälfte der Bodenfläche einmal ganz nach unten zur Kanten und
wieder zurück.
10. Schlage die gleiche Lasche bis etwas über die Mittellinie. Falze die Kanten sorgfältig.

11. Bestreiche die gepunktete Fläche mit Klebstoff.
12. Knicke die untere Lasche nach oben und drücke sie fest auf die Klebefläche. Falze
wieder sorgfältig die Kanten. Fertig!

Achtung! Du musst sehr ordentlich kleben, denn indische Ladenbesitzer nehmen falsch
geklebt Tüten nicht an. Wie viele Tüten schaffst du in einer halben Stunde zu kleben?

                                                     Bild und Text: Copyright © Labbé, www.labbe.de

Tipps

       Ihr könnt die Tüten mit bemalen oder bekleben und anschließend verkaufen. Leer
        als „Geschenkverpackung oder gefüllt mit Süßigkeiten. Das Geld könnt dann für
        Kinderprojekte spenden!
       Ihr könnt die Tüten auch mit etwas Sand beschweren, ein Glas reinstellen und ein
        Teelicht darin anzünden. Ideal für Sommerfeste. Lasst euch dabei von euren Eltern
        helfen!



                                                                                                 25
Kinderrecht

Recht auf Schutz vor Ausbeutung durch
Kinderarbeit.

Spielidee
                                       Streichholzfabrik

Material                                        Teilnehmerzahl mindestens 4 Kinder

        ca. 5 Streichholzschachteln
        Tesakrepp                              Zeit 15 Minuten - je nach Gruppen- und
                                                     Spielfeldgröße mehr oder weniger

Anleitung

In einer Streichholzfabrik sind alle Streichhölzer heruntergefallen! Die Kinder, die in
der Fabrik arbeiten, müssen diese wieder aufsammeln:

Zunächst wird ein richtig großes Spielfeld mit Klebeband auf dem Boden markiert.
Dann die Kinder in zwei gleichgroße Teams aufteilen. Die Streichhölzer werden auf
den Boden gekippt und im ganzen Spielfeld verteilt. Nun bekommt jedes Kind ein
Stückchen gerolltes Klebeband auf die Stirn geklebt. Alle Kinder knien sich jetzt auf
den Boden und beginnen beim Startsignal, mit der Stirn die Streichhölzer
aufzusammeln. Die Hände dürfen nicht benutzt werden, die Hölzchen bleiben einfach
an dem Klebeband hängen.

Auf jeder Seite des Spielfeldes steht einE TeamleiterIn, der/die die aufgesammelten
Hölzchen einsammelt und am Ende zählt. Das Spiel ist beendet, wenn keine
Hölzchen mehr da sind, gewonnen hat das Team mit den meisten Streichhölzern.

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Kinderrecht

Recht auf Schutz vor Ausbeutung durch
Kinderarbeit.

Spielidee
                                     Tanzschule

Material                                    Teilnehmerzahl mindestens 6 Kinder

      Musikanlage
      Musik                                Zeit ca. 10 Minuten

Anleitung

Musik wird aufgelegt. Alle stehen in 2-3 Reihen nebeneinander, mit ausreichend Abstand
zum Nachbarn. Einer geht nach vorne uns tanzt eine Zeit lang vor. Die anderen machen
die Tanzbewegungen nach. Nach einiger Zeit geht der Vortänzer auf seinen Platz zurück.
Der nächste, der möchte geht nach vorne und tanzt vor.

                                                                                    27
Kinderrecht

Recht auf Schutz vor Ausbeutung durch
Kinderarbeit.

Spielidee
                                  Schwache Maus

Material                                   Teilnehmerzahl 10 - 30 Kinder

                                           Zeit ca. 15 Minuten

Anleitung

Fangspiel mit vielen Mäusen und einer Katze. Die Mäuse sprechen sich ab, während die
Katze nicht dabei ist, wer die schwache Maus ist. Die Katze muss nun versuchen, die
schwache Maus zu fangen. Mit Ablenkungsmanövern wird die schwache Maus solange
wie möglich geschützt. Wenn die schwache Maus schließlich doch gefangen wird, wird
eine neue Katze erkoren.

28
Kinderrecht

Recht auf Schutz vor Ausbeutung durch
Kinderarbeit.

Spielidee
                              Schaufensterdekoration

Material                                  Teilnehmerzahl 8 - 20 Kinder

                                          Zeit ca. 30 Minuten

Anleitung

Zwei Gruppen werden gebildet. Jede überlegt sich eine Schaufensterdekoration für ein
Geschäft. Dann stellt sich die Gruppe zu einem entsprechenden Standbild auf. Die
andere Gruppe muss erraten, um welches Geschäft es sich handelt. Erweiternd können
auch vorhandene Gegenstände einbezogen werden.

Tipp

    Anstelle von Schaufensterdekorationen könnt ihr euch auch verschiedene
     Berufsgruppen ausdenken und darstellen.

                                                                                  29
3.b     Recht auf Frieden

Kinderrecht

Recht auf Frieden.

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Kurzbeschreibung

Kinder haben ein Recht darauf, in Frieden leben zu können. Überall gibt es auf der Welt
viele kleine Streitigkeiten, aber auch Kriege, in denen es Kindern nicht gut geht:

„Du hast dich mit einem Freund furchtbar gestritten. Beinahe wäre es zu einer Prügelei
gekommen. Doch dann seht ihr ein, dass der Grund für den Krach gar nicht so wichtig,
vielleicht sogar ganz dumm war. Ihr vertragt euch wieder, habt also Frieden geschlossen.

Auch Staaten können sich streiten und wenn es ganz schlimm wird, führen sie Krieg
gegeneinander. Der schlimmste war sicher der Zweite Weltkrieg (1939 bis 1945). Wenn
der Krieg zu Ende ist, herrscht Waffenstillstand oder Frieden. Doch Frieden tritt nicht
einfach ein. Man muss sich darum bemühen. Deswegen werden oft sehr lange
Gespräche zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern geführt, weil sichergestellt werden
soll, dass der Streit nicht gleich wieder ausbricht. Zumeist muss man den Frieden mit
Verträgen absichern, das sind dann Friedensverträge.

Es reicht aber nicht, nur Frieden zu schließen. Es muss auch dafür gesorgt sein, dass es
keinen Grund mehr gibt, Krieg zu führen. Wie kann man das erreichen? Die
Friedenspartner nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich dazu Folgendes überlegt: Die
Menschen müssen sich besser kennen lernen, sie sollten mehr reisen können und
Fremdsprachen beherrschen. Die Grenzen zwischen den Ländern Europas wurden
geöffnet. Viele gemeinsame Projekte und Begegnungen von Menschen aus
verschiedenen Ländern Europas, auch regelmäßige Treffen zwischen Politikerinnen und
Politikern, führten zu mehr Vertrauen. Heutzutage kann man sicher sein, dass es
zwischen den Ländern der Europäischen Union keinen Krieg mehr gibt.“

                                                             Gerd Schneider/ Christiane Toyka-Seid
                                              Quelle: http://www.hanisauland.de/lexikon/f/frieden.html

Die Vereinten Nationen, die auch die Kinderrechtskonvention verabschiedet haben,
wollen erreichen, dass überall auf der Welt Frieden herrscht und sich alle Menschen und
Staaten gut verstehen. Und dafür kann jeder schon zu Hause etwas machen!

30
Kinderrecht

Recht auf Frieden.

Aktionsidee
                                        Gruppencollage

Material                                           Teilnehmerzahl

      Zeitschriften und Zeitungen
      Scheren                                     Zeit 1 Gruppenstunde
      Fotokarton (grün und rot)
      Klebestifte
      Eddings

Anleitung

Aus Zeitungen und Zeitschriften werden Fotos von Menschen ausgeschnitten, die gut
oder schlecht miteinander umgehen. Dann braucht ihr zwei große Fotokartons - einen
grünen und einen roten. Auf den grünen schreibt ihr „OK“ für ein friedvolles Miteinander
und auf den roten „TABU“.
Im Stuhlkreis zeigt ihr den anderen eure ausgeschnittenen Fotos und Zeitungsausschnitte
und erklärt dann, auf welche Pappe ihr den Ausschnitt aufkleben möchtet.

                      Idee aus: Ehrhardt, Markus & Sr. Jordana Schmidt (2008): Echte KinderRechte. Seite 35.

                                                                                                          31
Kinderrecht

Recht auf Frieden.

Aktionsidee
                        Vorlesegeschichte „Jonas und der Frieden“

Material                                        Teilnehmerzahl

        Geschichte „Jonas und der Frieden
        Papier                                 Zeit 1-2 Gruppenstunden
        Stifte

Anleitung

Ihr lest die Geschichte „Jonas und der Frieden“ vor. Anschließend gibt es verschiedene
Möglichkeiten zur Weiterarbeit:
 Im Gespräch können sich die Kinder überlegen, wie die Geschichte weitergehen
    könnte. Das Ende der Geschichte entwickeln sie auf dem Hintergrund ihrer eigenen
    Erfahrungen, Vorstellungen und Wünsche.
 Jedes Kind malt das Ende der Geschichte als Bild.
 Friedenstauben basteln.
 Gesprächsrunde zum Thema Streit und Versöhnung.
 Ein gemeinsames Kinderfriedensgebet schreiben.
                                             Idee aus: Kindergarten & Mission | Ausgabe 2 | 2008: Seite 35

32
Jonas und der Frieden

Jonas schaute aus dem Dachfenster in den Himmel. Er war auf den Speicher des alten
Hauses gelaufen, in dem er schon seit vielen Jahren mit seiner Familie wohnte. Der
Speicher war ein bisschen düster und dreckig, aber hier würde ihn sicher keiner so schnell
finden.

Jonas war weggelaufen. Auf dem Hof hatten sie miteinander Verstecken gespielt, Tom,
Dennis, Marie und Jana aus dem Nachbarhaus. Zuerst war alles ganz lustig. Jonas spürte
das Kribbeln im Bauch, wenn er sein Versteck saß und nicht wusste, ob er gleich entdeckt
werden würde, oder die Aufregung, wenn er selber Sucher war und bis 50 zählen musste,
bevor er suchen durfte.

Doch dann hatte Tom angefangen zu meckern. Jonas hatte ihn schon dreimal als Ersten
gefunden. „Du zählst nicht richtig bis zum Ende“, behauptete er, und: „Du lauerst!“.

Dabei stimmte das gar nicht. Er hatte wirklich bis 50 gezählt und die Augen fest
zugeschlossen. Aber es hatte alles nichts geholfen. Tom hörte ihm nicht zu, und bald
hatten sie einen bösen Streit. Immer lauter hatten sie gestritten und sich angeschrien. Die
anderen Kinder standen dabei, konnten die beiden aber nicht beruhigen.

Zum Schluss hatten sie sich sogar gehauen und geschubst. Jonas war hingefallen und
hatte sich dabei wehgetan. Vor lauter Wut schossen ihm die Tränen in die Augen, aber
weinen – nein, weinen wollte er nicht vor Tom. Da war er schnell weggelaufen, einfach auf
den Dachboden. Warum nur hatten sie sich so streiten müssen? Eigentlich mochte er
Tom. Sie gingen gemeinsam in die Schule und auch zum Fußball. Aber nun war ihr
friedliches Spiel im Streit geendet. Jonas mochte keinen Streit.

Manchmal, wenn er mit Papa und Mama die Nachrichten sah, konnte er nicht verstehen,
was er da zu sehen bekam. Er sah Bilder aus Ländern, in denen sich die Menschen so
zerstritten hatten, dass es sogar Krieg gab. Viele Menschen hatten Angst und wünschten
sich nichts mehr als Frieden. Während Jonas über all diese Dinge nachdachte, musste er
auch an seinen Streit mit Tom denken. Auf einmal sah er eine Schar Tauben am Himmel
fliegen. Da fiel ihm ein, was Mama ihm über Friedenstauben erzählt hatte und dass sein
Name Jonas „Taube“ bedeutete.

Da hatte Jonas eine Idee: Vielleicht konnte er ein wenig wie eine Friedenstaube sein. Der
Gedanke gefiel ihm gut. Er trocknete seine Tränen, schloss ganz fest die Augen und
sprach leise einen Wunsch.

„Ich wünsche mir Frieden hier und auf der ganzen Welt“.

Er sagte es bestimmt zehn Mal und mit jedem Mal fühlte er sich besser. Jonas glaubte
ganz fest daran, dass alle Kinder auf der Welt in Frieden leben wollen.
Ja, und deshalb wollte er gleich selber mit dem Frieden anfangen, und er wusste auch
schon wie …

                                                                              Klaudia Schuch

                                                                                         33
Kinderrecht

Recht auf Frieden.

Bastelidee
                                     Cometas basteln

Material                                       Teilnehmerzahl

        zwei Rundhölzer (z.B.
         Schaschlikstäbe bzw. Zahnstocher      Zeit 30 Minuten
         für die kleinere Variante)
        Baumwollfäden in verschiedenen
         Farben, nicht zu dick
        Schere

Anleitung

1. Holzkreuz fixieren
Zu Beginn ein paar Fäden für den Schweif abschneiden und bereit legen.
Die beiden Hölzer über Kreuz legen und mit einem Faden fixieren. Dazu
den Faden jeweils über Kreuz ein paar Mal in die eine und in die andere
Richtung wickeln.

2. Faden um die Hölzer wickeln
Anschließend den Faden der Reihe nach um die Stäbe wickeln. Dabei den
Faden immer von oben um das Holz legen, einmal komplett um den Stab
wickeln und     zum nächsten Stab weiterführen.
Wichtig: Der Faden sollte nach jeder „Runde“ fest gezogen werden.

3. Eine neue Farbe dazunehmen
Um den Faden zu wechseln, einfach den alten Faden kürzen und
mit einem neuen verknoten – und weiter geht’s!

4. Cometa fertigstellen
Wenn die Cometa die gewünschte Größe erreicht hat, den letzten Faden
einige Male um einen der Stäbe wickeln.

34
5. Den Schweif befestigen
Das Ende mit zwei Fingern festhalten. Die bereit gelegten Fäden für den
Schweif in die Hand nehmen und diese mit dem letzten Faden an der
Cometa befestigen. Dazu den Faden mehrmals fest um die losen Fäden
wickeln.

6. Faden verknoten
Zum Schluss den einzelnen Faden mit sich selbst verknoten.

7. Rundhölzer kürzen
Schließlich noch die Rundhölzer auf die gewünschte Länge kürzen und
eventuell überschüssige Fäden abschneiden … fertig!

Bild und Text © Kindermissionswerk "Die Sternsinger",
aus: Werkheft Aktion Dreikönigssingen 2009

Geschichte

Cometa ist Spanisch und heißt übersetzt Drachen. Bei uns - wie auch in Kolumbien -
kennt man große, flugtaugliche Cometas als Spielzeug. Als kleine Zierdrachen haben sie
allerdings noch eine besondere Bedeutung: Sie symbolisieren den Traum von Freiheit
und Frieden, den die kolumbianischen Kinder haben.

                                                                                     35
Kinderrecht

Recht auf Frieden.

Aktionsidee
                                   Kinder in Kolumbien

Material                                     Teilnehmerzahl

        Materialien der Aktion
         Dreikönigssingen 2009               Zeit 1-2 Gruppenstunden

Anleitung

Die Aktion Dreikönigssingen 2009 hatte das Thema „Kinder suchen Frieden“ mit dem
Beispielland „Kolumbien“. Viele Kindern und Jugendlichen in Kolumbien haben in ihrem
Leben schon Gewalt kennengelernt und träumen davon, irgendwann in Frieden zu Leben.
Wir laden euch ein, das Land Kolumbien und die Träume der Kinder kennenzulernen.
Die Materialien (Werkheft, CD, DVD) bekommt ihr in der Diözesanstelle der KJG. Einfach
anrufen oder mailen!

Tipps

        Die KJG Aachen hat eine Partnerschaft mit dem Jugendnetzwerk Red Juvenil in
         Medellín, Kolumbien. Bis Ende August 2011 ist Sandra vom Red Juvenil zu Gast
         bei der KJG Aachen. Gemeinsam mit dem EWAK (Eine-Welt-Arbeitskreis) besucht
         sie gerne eure Gruppenstunde, berichtet von Kolumbien oder kocht mit euch
         kolumbianisch!
        Es gibt auch einen gemeinsamen Blog von KJG und Red Juvenil. Dort könnte auch
         eure Friedensaktion stehen: http://redkjg.wordpress.com

36
Kinderrechte

Recht auf Frieden.

Bastelidee
                                      Kranich falten

Material                                      Teilnehmerzahl

    quadratisches Papier
                                              Zeit 10 Minuten

Geschichte

Origami nennt man in Japan die Kunst, aus Papier Figuren zu falten. Dafür gibt es sogar
besonderes Origami-Papier. Schon als kleine Kinder lernen Japaner die ersten Knicke
und Kniffe. Mit zunehmendem Geschick falten sie dann richtige Kunstwerke. Das können
Blumen sein, Schachteln, Bälle, Masken und vor allem Tiere.
Der Kranich zählt zu den beliebtesten Origami-Figuren, er wird in Japan als heiliger Vogel
verehrt. Um ihn ranken sich viele Märchen und Legenden, und an ihn knüpfen sich auch
heute noch Wünsche und Hoffnungen - nicht nur in Japan.

Anleitung

Die Faltung des Papiers nach jedem Schritt mit dem Fingernagel nachziehen!

Das quadratische Faltpapier an den gestrichelten Linien falten.

                                                                                        37
Das Faltpapier über die Diagonale zu einem Dreieck falten.

Die rechte Hälfte nach vorne ziehen und öffnen.

Die obere Kante auf die Mittellinie falten.

Den kleinen Flügel nach rechts falten.

Mit der linken Hälfte genauso verfahren: die linke Hälfte nach vorne ziehen und öffnen,
die obere Kante auf die Mittellinie falten, den kleinen Flügel nach links falten.

38
Den oben liegenden linken und rechten Flügel zur Mitte knicken.

Die Spitze als Ganzes nach unten knicken, und alle 3 Faltungen wieder lösen.

Die untere Spitze des oberen Flügels so weit wie möglich nach oben ziehen.

Die linke und die rechte Kante treffen auf die Mittellinie.

                                                                               39
Die Form auf die Rückseite drehen (nicht über Kopf!) und die Schritte 7 – 10 wiederholen.

Die offene Spitze zeigt nach unten. Den linken oberen Flügel nach rechts falten.

Die Form auf die Rückseite drehen und wieder den linken Flügel nach rechts falten.

Die untere Spitze ganz nach oben falten, wenden und die verbliebene Spitze ebenfalls
nach oben falten.

40
Die beiden innen liegenden Spitzen nach links und nach rechts ziehen und die
entstandene Faltung festdrücken.

Eine Spitze zum Kopf einknicken und die Flügel leicht nach unten biegen. Fertig!
                                                    Bild und Text: Copyright © Labbé, www.labbe.de

Tipp

      Eine ganz bekannte Geschichte in Japan ist die Geschichte von dem Mädchen
       Sadako und den 1000 Kranichen: Sadako ist nach den Atombombenabwürfen an
       Leukämie erkrankt und hat sich durch das Falten von Kranichen Mut gemacht.
       Nach ihrem Tod gründeten ihre Klassenkameraden einen Klub, sie sammelten
       Geld und errichteten 1958 ein Kinder-Friedens-Denkmal in Hiroshima. Die ganze
       Geschichte von Sadako findet ihr im Internet auf der Seite des Web-Magazins vom
       Labbé-Verlags: www.zzzebra.de

                                                                                                41
Kinderrecht

Recht auf Frieden.

Aktionsidee
                          Was können Kinder für den Frieden tun?

Material                                        Teilnehmerzahl

        A3-Plakate
        Eddings                                Zeit 1 Gruppenstunde

Anleitung

Wenn ihr euch schon ein wenig mit dem Recht auf Frieden beschäftigt habt, dann könnt
ihr mit euren Gruppenkindern Ideen sammeln, was Kinder für den Frieden tun können.
Lasst die Kinder ihre Ideen auf Plakate schreiben und hängt diese in der Gruppe, im
Pfarrheim oder in der Kirche auf! Anschließend könnt ihr einiges davon realisieren.

Tipp

        Wir veröffentlichen eure Ideen auch gerne in der KJG-Kinderzeitschrift Wirbelwind.
         Schickt dazu einfach eine E-Mail an: kinderladen@kjg-aachen.de

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Kinderrecht

Recht auf Frieden.

Spielidee
                                      Mein Traum

Material                                     Teilnehmerzahl 6 - 20 Kinder

                                             Zeit 10 Minuten

Anleitung

Die Spieler sitzen im Kreis. Einer geht hinaus. Später soll er den Traum erraten, den die
Gruppe für ihn erfunden hat. Dazu kann er Fragen stellen. Egal, was gefragt wird, die
Gruppe antwortet immer mit zweimal „Ja!“ und einmal mit „Nein!“. So erfindet der Spieler
seinen eigenen Traum, ohne es zu wissen.

                                                                                       43
Kinderrecht

Recht auf Frieden.

Spielidee
                                    Arche Noah

Material                                   Teilnehmerzahl mindestens 10 Kinder

        Zettel mit Tiernamen
                                           Zeit ca. 10 Minuten

Anleitung

Aus Tischen, Stühlen, Decken etc. wird die Arche Noah aufgebaut. Dann gibt der
Spielleiter Zettel aus, auf denen Tiernamen stehen. Jedes Tier ist zweimal vorhanden.
Die TeilnehmerInnen müssen ihr Tier pantomimisch darstellen, um so ihren jeweiligen
Partner zu finden. Glauben sie, ihren Partner gefunden zu haben, gehen sie zum
Spielleiter. Der lässt sie entweder auf die Arche oder schickt sie zur erneuten Suche
zurück.

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Kinderrecht

Recht auf Frieden.

Spielidee
                              Friedensfahnen sammeln

Material                                    Teilnehmerzahl mindestens 8 Kinder

      weiße Tücher (ggf. Küchentücher)
                                            Zeit ca. 10 Minuten

Anleitung

Jeder Mitspieler bekommt eine Friedensfahne (weißes Tuch). Dann steckt er sich das
Tuch hinten in die Hose, so dass die Fahne heraushängt. Dann gibt es ein Startzeichen.
Alle müssen versuchen, ihre eigene Fahne zu verteidigen, aber auch den anderen ihre
Fahnen anzuluchsen. Wenn alle Fahnen ab sind, wird gezählt, wer die meisten Fahnen
gesammelt hat.

                                                                                    45
4.    Gruppenstundenbesuch zum Thema „Recht auf Schutz vor Gewalt
      und Recht auf Nein-Sagen“

Mehrere Artikel in der UN-Kinderrechtskonvention (vgl. z.B. Artikel 19 und 34) befassen
sich mit den Themen „Schutz vor Ausbeutung“ und „Schutz vor Gewalt“. Alle Menschen
und die Staaten sollen Kinder davor schützen - das ist besonders wichtig!

Bei unserem Gruppenstundenbesuch sprechen wir mit euch über das Thema Gewalt und
geben Tipps, wie man sich davor schützen kann. Außerdem werden die Gruppenkinder
gestärkt, „Nein!“ zu sagen.

 Was ist Gewalt?
 Gewalt geschieht ständig, zum Beispiel wenn jemand geschlagen wird. Aber das ist
 noch lange nicht alles. Man kann auch mit Worten gegen jemanden gewalttätig werden.
 Gewalt hat immer mit Wehtun zu tun. Sie geschieht immer dann, wenn jemandem
 etwas passiert, was er nicht möchte. Gewalt kann mit Fäusten, mit Worten, aber auch
 mit Streicheln und Küssen geschehen: All das kann nämlich in manchen Situationen
 sehr unangenehm sein!

                       Quelle: Ehrhardt, Markus & Sr. Jordana Schmidt (2008): Echte KinderRechte: Seite 31.

Weitere Informationen zum Thema „Schutz vor Gewalt“ findet ihr im Internet auf der
Kinder- und Jugendseite des Kinderhilfswerks UNICEF: http://www.younicef.de/schutz-vor-
gewalt.html

Und ihr erhaltet ebenfalls Informationen in der Diözesanstelle zum Thema „Kinderschutz“.
Einfach anrufen oder mailen!

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5.       Literatur und Internetseiten zum Thema Kinderrechte

Literatur

        Schick, Benno & Andrea Kwasniok (20003): Die Rechte der Kinder von logo einfach
         erklärt.
        Ehrhardt, Markus & Sr. Jordana Schmidt (2008): Echte KinderRechte.

Internetseiten

Politik für Kinder erklärt                    http://www.hanisauland.de/lexikon/themen/
(Bundeszentrale für politische Bildung)       kinderrechte-dossier/

„Kinder helfen Kindern“ u.a. mit              www.sternsinger.de
Informationen zu Kinderrechten
(Kindermissionswerk)

„unicef for kids“ u.a. mit Informationen zu   http://www.unicef.de/kids/
Kinderrechten (UNICEF)

Web-Magazin für Kinder u.a. mit               www.zzzebra.de
Informationen zu Kinderrechten (LABBÉ)

Informationen zu Kinderrechten                www.kindersache.de
(Deutsches Kinderhilfswerk e.V.)

Informationen und Gruppenstundenideen         www.kinderrechte.it
zum Thema Kinderrechte
(Netzwerk Kinder- und Jugendrechte
Südtirol)

„Kinder-Ministerium“                          www.kinder-ministerium.de
(Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend)

Informationen über Demokratie u.a. mit        www.kuppelkucker.de
Informationen zur Kinderkommission
(Deutscher Bundestag)

Kindernachrichten                             http://www.tivi.de/fernsehen/logo/

Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekt         http://www.beteiligt-kinder.de
u.a. mit Methoden zu Kinderrechten
(Nationaler Aktionsplan NAP 2005-2010)

Informationen und Materialien zum             www.lautstark2010.de
Kinder-und Jugendgipfel der KJG
(Bundesstelle der KJG e.V.)

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