GESUNDHEIT! - EHEALTH ALS CHANCE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN VON MORGEN - TRENDBOOK "EHEALTH"

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GESUNDHEIT! - EHEALTH ALS CHANCE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN VON MORGEN - TRENDBOOK "EHEALTH"
GesundheIT! – eHealth als Chance für
das Gesundheitswesen von morgen

    Trendbook „eHealth“
GESUNDHEIT! - EHEALTH ALS CHANCE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN VON MORGEN - TRENDBOOK "EHEALTH"
Was ist die
Chancenrepublik Deutschland?
                                            Innovationen sind der Motor der deutschen Wirtschaft. Sie sichern die deutsche Wettbewerbsfähigkeit,
                                            Arbeitsplätze und Wohlstand. Moderne Informationstechnologien spielen dabei als wesentlicher Baustein
                                            der heutigen Wissensgesellschaft und Impulsgeber des Fortschritts eine immer entscheidendere Rolle. Doch
                                            die Chancen, die durch neue IT-Technologien entstehen, müssen auch genutzt und vorangetrieben werden.

                                            Mit der Chancenrepublik Deutschland will Microsoft nicht nur den Beweis antreten, dass sich gesellschaftliche
                                            Innovationen lohnen, sondern auch für eine neue Innovationskultur werben. Die Initiative macht deutlich,
                                            wie neue Informationstechnologien helfen können, gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Sie
                                            veranschaulicht anhand von konkreten Projekten und Beispielen, wie Lösungen aussehen können. Durch eine
                                            positive Diskussion über die Chancen und Potenziale innovativer IT-Technologie soll der Weg für gesellschaft­
                                            lichen Fortschritt geebnet und neue Ideen gezielt gefördert werden.

Eine Publikation der Microsoft-Initiative   Microsoft beleuchtet mit der Initiative zentrale gesellschaftliche Bereiche. Gesundheit ist nach dem Auftakt­­
                                            thema Bildung der zweite Themenkomplex der Chancenrepublik Deutschland. Intelligente eHealth-Tech­-
                                            nolo­gien leisten bereits heute einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen des
                                            Gesundheitssystems und werden in Zukunft immer stärkeren Einzug in den Behandlungsalltag halten.
                                            Daneben betrachtet Microsoft mit der Initiative zukünftig weitere Themenbereiche wie eGovernment, Arbeit,
                                            Umwelt und Mobilität.

                                            Weitere Informationen über die Chancenrepublik Deutschland finden Sie unter:
                                            http://www.Chancenrepublik-Deutschland.de
                                            http://www.facebook.com/Chancenrepublik
                                            http://www.twitter.com/Chancenrepublik
GESUNDHEIT! - EHEALTH ALS CHANCE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN VON MORGEN - TRENDBOOK "EHEALTH"
Seite   10

Inhalt
Seite   30                 2   Editorial                                  Seite   44
                           4   Grußwort

                           6   Experten-Statements

                           8   eHealth-Visionen FH Flensburg

                          26   Nationale eHealth-Trends

                          40   Internationale eHealth-Trends

                          46   Kontakt, Impressum

                                                               Microsoft Trendbook „eHealth“   1
GESUNDHEIT! - EHEALTH ALS CHANCE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN VON MORGEN - TRENDBOOK "EHEALTH"
Editorial     Grußwort            Statements            Visionen FH Flensburg          Nationale Trends           Internationale Trends

Editorial
                                               Das deutsche Gesundheitssystem zählt weltweit zu den besten. Aber steigende Kosten, veraltete Strukturen und
                                               eine immer älter werdende Bevölkerung lassen zunehmend Zweifel an seiner Zukunftsfähigkeit auf­kommen. Der
                                               wachsende Eindruck einer Zwei-Klassen-Gesellschaft belastet das Vertrauen in Politik und Mediziner. Doch wie
                                               gelingt uns der Spagat zwischen Hightech-Forschung und einer guten und vor allem bezahlbaren Gesundheits­
                                               versorgung des Bürgers? Aus meiner Sicht müssen wir dafür die uns bereits zur Verfügung stehenden Technologien
                                               konsequent einsetzen.

                                               Nur durch die Vernetzung der verschiedenen Dienstleister können wir die Effizienzpotenziale tatsächlich nutzen und
                                               sind in der Lage, Krankheiten frühzeitiger zu erkennen, Rehabilitationen zu verkürzen und eine maßgeschneiderte
                                               Betreuung und Pflege anzubieten. Unser Ziel sollte auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige Gesundheits­
                                               versorgung für alle Bürger sein, unabhängig von Einkommen oder Wohnort. Wir brauchen eine gute
                                               Erreichbarkeit – kurze Wege, geringe Wartezeiten – sowie eine zeitgemäße, perso­na­lisierte und vor allem
                                               integrierte Versorgung. Wir sollten uns wieder stärker an den Bedürfnissen der Menschen orientieren und
                                               den Patienten in die Gesundheitsversorgung mit einbeziehen.

                                               Die in Deutschland häufig eindimensional geführte Diskussion über Beitragssätze ist dabei nicht konstruktiv. Wir
                                               brauchen konkrete Lösungen: Wie können ältere oder chronisch kranke Menschen mehr Autarkie gewinnen
                                               und länger in ihrem eigenen Umfeld betreut werden? Wie kann der Wunsch nach Mobilität im Alter mit dem
                                               Gefühl der Sicherheit vereinbart werden?

                                               Mit unserem neuen Trendbook wollen wir Beispiele und Visionen für die gesundheitliche Versorgung von morgen
                                               zeigen. Die Studenten der FH in Flensburg haben in ihrem Masterstudiengang eHealth Beispiele entwickelt, wie

2   Microsoft Trendbook „eHealth“
GESUNDHEIT! - EHEALTH ALS CHANCE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN VON MORGEN - TRENDBOOK "EHEALTH"
Editorial             Grußwort              Statements            Visionen FH Flensburg         Nationale Trends   Internationale Trends

sie sich die Zukunft von eHealth, Telemedizin & Co. in den nächsten Jahren vorstellen – ohne Einschränkungen.
Ich gebe gerne zu, dass manche dieser Ideen noch ein bisschen nach Science Fiction klingen, aber es ist unsere
Aufgabe daraus Science Facts zu machen. Die benötigten Technologien dafür sind bereits vorhanden. So lassen
sich Entfernungen mit modernen Kommunikationsmitteln überwinden. Damit kann nicht nur der Kontakt zum
Hausarzt – zum Beispiel zur Kontrolle chronisch Kranker – verbessert werden, auch Ferndiagnosen und
Untersuchungen von Fachärzten lassen sich schneller realisieren.

Ich bin fest davon überzeugt, dass eine konsequente Anwendung von IT viele Herausforderungen löst – diese
Chance müssen wir ergreifen. Unsere Aufgabe als IT-Unternehmen besteht dabei nicht nur darin, die Technik
zur Verfügung zu stellen, sondern wir müssen uns auch das Vertrauen in neue Technologien erarbeiten.
Nur eine breite Akzeptanz liefert auch den Erfolg.

Lassen Sie die Projekte und Ideen auf sich wirken. Ich würde mich freuen, wenn wir mit diesem Buch neue
Inspirationen liefern und mehr Mut zu Veränderungen fördern. Wer weiß, vielleicht sehen wir ja schon bald
ein Beispiel aus Flensburg in der Umsetzung.

Ralph Haupter
Vorsitzender der Geschäftsführung
Microsoft Deutschland

                                                                                                                               Microsoft Trendbook „eHealth“   3
GESUNDHEIT! - EHEALTH ALS CHANCE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN VON MORGEN - TRENDBOOK "EHEALTH"
Editorial     Grußwort            Statements            Visionen FH Flensburg         Nationale Trends          Internationale Trends

Grußwort
                                               Das deutsche Gesundheitssystem genießt international nach wie vor einen sehr guten Ruf. Wenn wir ihn
                                               behalten wollen, können wir uns nicht darauf ausruhen, sondern müssen in die Weiterentwicklung dieses
                                               Systems investieren. Die technischen Möglichkeiten dazu gibt es längst, doch wir nutzen sie nicht. Beim
                                               Einsatz innovativer eHealth-Anwendungen im Gesundheitssektor rangiert Deutschland europaweit im unteren
                                               Mittelfeld. Warum? Weil wir immer noch mehr über die Risiken als über die Chancen von IT im Gesundheits­
                                               wesen reden. In unserem Nachbarland Dänemark zum Beispiel wird eHealth schon lange nicht mehr nur
                                               diskutiert, sondern konkret gelebt. Das nationale dänische eHealth-Portal sundhed.dk verwaltet seit 1993
                                               elektronische Patientenakten von rund 1,25 Millionen Versicherten. Über 3.500 angeschlossene Einrichtungen
                                               und Organi­sationen des Gesundheitswesens tauschen hier auf kürzestem Wege Rezepte, Laborbefunde
                                               und Krankheitsverläufe aus.

                                               Ich wünsche mir, dass die Diskussion über den Einsatz von eHealth-Technologien in Deutschland künftig
                                               offener und objektiver geführt wird. Zukunft braucht Visionen, oder wie Albert Einstein einmal gesagt
                                               hat: „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“ Ich freue mich, dass die Studierenden des
                                               Flensburger Masterstudiengangs eHealth im Rahmen der Microsoft-Initiative Chancenrepublik Deutschland
                                               die Möglichkeiten hatten, mal über den „Tellerrand“ der aktuellen Gegebenheiten unseres Gesundheitswesens

4   Microsoft Trendbook „eHealth“
GESUNDHEIT! - EHEALTH ALS CHANCE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN VON MORGEN - TRENDBOOK "EHEALTH"
Editorial              Grußwort              Statements            Visionen FH Flensburg         Nationale Trends   Internationale Trends

hinauszudenken und Zukunftsszenarien für den Einsatz von eHealth-Anwendungen zu entwickeln. Besonders
motivierend war es für sie, ihr theoretisches Fachwissen hier einmal konkret in praktische eHealth-Beispiele zu
übersetzen.

eHealth ist nicht nur ein Zukunftsmarkt, sondern auch eines der spannendsten Forschungsfelder unserer Zeit.
Unser Studiengang vereint Anwendungsfelder der Wirtschaftsinformatik, der Betriebswirtschaftslehre, der
Gesundheitsökonomie sowie der medizinischen Dokumentation. Diese Vielfalt spiegeln auch die hier dargestellten
Szenarien wider. So futuristisch einige von ihnen noch anmuten mögen – ich bin überzeugt, dass wir der
Zukunft näher sind, als viele glauben. In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Lesen des Trendbooks
eHealth.

Prof. Dr. Roland Trill
Fachhochschule Flensburg
Sprecher des Studiengangs Krankenhausmanagement & eHealth

                                                                                                                                Microsoft Trendbook „eHealth“   5
GESUNDHEIT! - EHEALTH ALS CHANCE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN VON MORGEN - TRENDBOOK "EHEALTH"
Editorial                Grußwort            Statements            Visionen FH Flensburg          Nationale Trends          Internationale Trends

Experten-Statements
                                                           eHealth ist aus der Patientenversorgung kaum noch wegzudenken: Telemedizinische Verfahren werden weit
                                                           verbreitet eingesetzt und zunehmend auch in den Vergütungssystemen abgebildet. Andere eHealth-Bereiche
                                                           sind noch weiter vorangeschritten: In fast jedem vierten Krankenhaus sind elektronische Patientenakten
                                                           in allen Abteilungen verfügbar! Ähnlich fortschreitende Etablierungen von Informations- und Kommunika­­
                                                           tionstechnologie (IKT) beobachtet man überall im Gesundheitswesen.

                                                           Dieser Prozess verändert in ganz erheblichem Maß unsere ärztliche Arbeit. Wenn diese Prozesse in die Patienten­
                                                           versorgung eingreifen, müssen wir Untersuchungen zu Sicherheit, Effektivität und Effizienz dieser Methoden fordern
                                                           und zusätzlich auch Fragen zur Veränderung des Arzt-Patienten-Verhältnisses durch diese Methoden stellen. Hier
                                                           ist noch viel Forschungsarbeit zu leisten! An vielen Stellen liegen die Vorteile neuer IKT im Gesundheitswesen
                                                           zwar auf der Hand und müssen nicht zwingend nach streng wissenschaftlichen Kriterien beurteilt werden.
                                                           Insgesamt müssen wir aber darauf achten, nicht unkritisch dem Charme technischer Innovationen zu erliegen
                                                           und so das eigentliche Ziel der Innovation aus den Augen zu verlieren: die Steigerung der Versorgungsqualität!
                                                           Qualität erreichen wir hier nicht durch das technisch Machbare, sondern durch das medizinisch Sinnvolle.

Dr. med. Franz-Joseph Bartmann,
Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein,
Vorsitzender des Ausschusses Telematik
der Bundesärztekammer

6   Microsoft Trendbook „eHealth“
GESUNDHEIT! - EHEALTH ALS CHANCE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN VON MORGEN - TRENDBOOK "EHEALTH"
Editorial                Grußwort              Statements          Visionen FH Flensburg         Nationale Trends         Internationale Trends

                                                           Der Krankenhaussektor befindet sich seit vielen Jahren im Umbruch. Der Anspruch an technologische Lösungen
                                                           hat sich gewandelt: Intelligente IT-Systeme müssen Mediziner und Pflegepersonal nicht mehr nur von büro­
                                                           kratischen Abläufen entlasten, sondern auch die klinischen Arbeitsabläufe optimieren und völlig neue Behand-
                                                           lungsmethoden möglich machen. Umfangreiche Vernetzungen durch spezielle Unified Communications-Systeme
                                                           vereinfachen die Kommunikation zwischen dem Klinikpersonal. Smartphone, Tablet & Co halten immer mehr
                                                           Einzug in den Krankenhausalltag, erlauben schnellen Zugriff auf Patientendaten und erleichtern die Mobilität.

                                                           Doch bis sich diese Modernisierungen flächendeckend in Deutschland durchsetzen, sind noch einige Barrieren
                                                           zu überwinden. Viele Projekte scheitern an den Fragen der Finanzierung neuer Informations- und Kommunika­
                                                           tionstechnologien und an der notwendigen Lösung wichtiger Datenschutzfragen. Diese Unsicherheitsfaktoren
                                                           gilt es gemeinsam mit Politik, Patientenverbänden, Krankenkassen und der IT-Industrie auszuräumen, um den
                                                           Weg für eine zeitgemäße Behandlung und einen effizienteren Gesundheitsapparat freizumachen. Daher begrüße
                                                           ich eine Initiative wie die Chancenrepublik Deutschland, die mit diesem Trendbook auf die Potenziale von
                                                           moderner IT für den Gesundheitssektor aufmerksam macht und einen Dialog anstößt.

Dipl.-Chem. Hans-Ulrich Graf
Geschäftsbereichsleitung IT, Klinikverbund Südwest

                                                                                                                                       Microsoft Trendbook „eHealth“   7
GESUNDHEIT! - EHEALTH ALS CHANCE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN VON MORGEN - TRENDBOOK "EHEALTH"
Wie sieht die medizinische Versorgung der Zukunft aus? Welchen Beitrag können
                                            moderne IT-Technologien leisten, damit unser Gesundheitssystem effizienter, trans­
                                            parenter und vor allem benutzerfreundlicher gestaltet werden kann? Diesen und
                                            weiteren Fragen sind die Studenten des Flensburger Masterstudiengangs eHealth auf
                                            den Grund gegangen. Unter der Leitung des eHealth-Experten Prof. Dr. Roland Trill
                                            forschen die Flensburger bereits seit fünf Jahren an IT-Lösungen für den Gesundheits-
                                            markt. Fokussiert auf sieben Themenschwerpunkte haben sich die Projektgruppen
                                            praxistaugliche Szenarien für die Gesundheitsversorgung von morgen überlegt, die
                                            vielfach schon mit dem heutigen Stand der Technik umsetzbar wären.

                                            eHealth Visionen der FH Flensburg

      Team Vernetzung                                       Team Prävention                              Team Versorgung
      Jörn Peters-Yi, Johannes Feldmann,                    Manuela Jagusch, Laura Felsmann,             Karen Fleck, Dennis Sommerfeldt, Daniel Prigge,
      Rodrigo Castro Apablaza, Marco Will                   Jörg Thomsen                                 Henrik Pohl, Niklas Wagener

8   Microsoft Trendbook „eHealth“
Team Rehabilitation                  Team Effizienz
Nadine Thomsen, Christopher Lauer,   Niclas Utescher, Marvin Gross,
Tobias Hildebrandt, Anne Ehlert      Sascha Klimenkov

Team Pflege                          Team eLearning
Henrik Matzen, Steffen Lehnert,      Hellen Nielsen, Torben Bohn,
Wioleta Konopka, Sven Sandberg       Martina Gindele (nicht auf dem Bild)

                                                                            Microsoft Trendbook „eHealth“   9
Editorial         Grußwort         Statements              Visionen FH Flensburg      Nationale Trends        Internationale Trends

                                                 Vision          Vernetzung
                                                                                                         Vernetzung ist ein wesentlicher Faktor für mehr
                                                                                                         Kosten- und Zeiteffizienz im Gesundheitswesen.
                                                                                                         Eine große Herausforderung für unser Gesund-
                                                                                                         heitssystem ist derzeit das Datenmanagement.
                                                                 Arzt                                    Gesundheitsdaten liegen an verschiedenen
                                                                                                         Orten, auf unterschiedlichen Plattformen mit
                                                                            Ap                           unterschiedlichen „Besitzern“ bei verschiedenen
                                                                                                         Akteuren (Ärzte, Krankenhäuser, Krankenkassen,

                                                                              ot
                                                                                                         Pflege- und Reha-Einrichtungen). Die Folge sind

                                                                                he
                                                     G.A.P.S.

                                                                                   ke
                                                                                                         unnötige Doppeluntersuchungen und Kosten.
                                                                                                         Mithilfe moderner IT können Patientendaten
                                                                                                         sicher auf digitalen Plattformen zentral gespei-
                                                                                                         chert werden. Jeder Bürger hat so alle seine

                                                                                       Kranken-
                                                                                                         Vitaldaten im Überblick und kann als sein eigener

                                                                                         haus
                    Health                                                                               Gesundheitsmanager bei Bedarf behandelnden
                    Monitoring          Smart-                              Eye                          Ärzten Zugriff auf seine Patientenunterlagen
                                         pad                                Rec.                         gewähren. Wie das in der Praxis aussehen kann,
                    Center
                                                                                                         illustriert das fiktive Szenario des „Health
                                                                                                         Monitoring Center“ (HMC).
                                                                                       Reha

                                                      Virtual
                                                     Assistant
                                                                              th syc
                                                                                er
                                                                                 P

                                                                            ap
                                                                           ho ie
                                                                             -
                                                                  dien
                                                                       s
                                     ---- Satellit               Pfleg t
                                                                      e-
                                     ---- Internet

10   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial             Grußwort              Statements            Visionen FH Flensburg          Nationale Trends   Internationale Trends

Das Health Monitoring Center (HMC)                      All diese Patientendaten werden in einer zentralen
                                                        Health-Cloud gespeichert und stehen den vom
Im HMC laufen kontinuierlich sämtliche Patienten-       Patienten autorisierten Beteiligten des Behand-
daten zusammen, werden sofort analysiert und bei        lungsprozesses somit jederzeit zur Verfügung. Zur
kritischen Werten – nach Freigabe durch den Patien-     Authentifizierung beim Leistungserbringer wird ein
ten – situationsabhängig an niedergelassene Ärzte,      Eye-Recognition-System genutzt, das einen Zugang
Apotheken, Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen,           zur Health-Cloud ermöglicht. Sobald das System
Krankenkassen oder mobile Pflegedienste kommu­          des HMC einen Wert im kritischen Bereich feststellt,
niziert. Die patientenspezifischen Daten werden durch   wird der Patient informiert und erhält über eine
Anwendungen ermittelt, die auf einem Sensorik-          G.A.P.S.-Software (Galileo Assisted Positioning System)
Smartpad installiert sind. So können zum Beispiel       eine Wegbeschreibung, die ihn zum nächstgelegenen
Blutdruck und Puls durch Anlegen eines Smartpad-        Arzt, Krankenhaus, Apotheke ( je nach Ausgangslage)
sensors ans Handgelenk, die Lungenfunktion durch        für die bestmögliche Versorgung führt.
Atemstöße in die Sensorik des Geräts, das Gewicht
durch eine in das Smartpad integrierte Waage            Innovativ ist in diesem Zusammenhang auch der
und der Blutzuckerwert durch die Analyse eines Test­    Virtual Assistant (VA). Diese Technologie integriert
streifens vom Gerät gemessen werden.                    Gesundheitsprävention geschickt in Alltagsabläufe
                                                        und erspart dem Menschen viele Arztbesuche.
                                                        So wird morgens zum Beispiel der Harn durch eine
                                                        intelligente Toilette analysiert und der VA, der sich
                                                        im Badezimmerspiegel oder auf dem Smartpad
                                                        befindet, gibt der Person auf den aktuellen Wert
                                                        abgestimmte Ernährungs- oder Fitnesstipps. Der
                                                        VA greift dabei zusätzlich auf die Daten aus der
                                                        Health-Cloud zu und errechnet in einem komplexen
                                                        Algorithmus die optimalen Nährwertinformationen
                                                        und -bedürfnisse für den Tag.

                                                                                                                                Microsoft Trendbook „eHealth“ 11
Editorial           Grußwort            Statements              Visionen FH Flensburg            Nationale Trends           Internationale Trends

                                                Vision             Prävention
Die Vorbeugung und Früherkennung von Krank­          Liebe Kollegen,
heiten nimmt eine wichtige Rolle in der Gesund-
heitsversorgung der Zukunft ein. Durch das           am 02.01.2017 werden unsere alteingesessenen Bürostühle durch neue ersetzt. Die Sitzmöbel enthalten das
frühzeitige Erkennen und Behandeln sind die          Modul „Variositty“, das sich mit Ihren elektronischen Gesundheitsakten synchronisieren lässt.
Heilungsmöglichkeiten nicht nur höher, sondern
reduzieren auch aufwändige und teure Behand­         Einen Großteil unserer Arbeitszeit verbringen wir im Sitzen. Mit dem längeren Sitzen gehen gesundheitliche
lungen. Dabei spielt auch die betriebliche Präven­   Risiken einher, denen das Modul „Variositty“ vorbeugt. Es kann u. a. aufzeichnen, wie lange wir durchschnittlich
tion eine zunehmend stärkere Rolle. Anhand           sitzend an unserem Arbeitsplatz verbringen und in welchen Zeitabständen wir unsere Haltung verändern. In
des folgenden fiktiven Szenarios werden die          den Bürostuhl ist ein intelligentes Sitzkissen integriert. Es regt dazu an, regelmäßig die Sitzposition zu variieren.
Möglichkeiten der Zukunft deutlich:                  Gleichzeitig registrieren die enthaltenen Sensoren jede Gewichtsverlagerung und übertragen die Daten per
                                                     Funk an den Datenserver der jeweiligen Gesundheitskasse. Auf einem mobilen Endgerät können sich die Werte
Variositty-Gesundheitsförderung im Sitz              abbilden und mit den empfohlenen Werten verglichen werden.

                                                     Die sportbezogene Funktion des Moduls „Variositty“ kann während der Arbeitszeit Daten über den Zustand
                                                     unserer Muskulatur erheben. Dies geschieht durch den kombinierten Einsatz von hochauflösenden als „Musku­-
                                                     la­turscanner“ funktionierenden Minicams und elektronischer Widerstandsmessung. Nach getaner Arbeit stehen
                                                     uns die gesammelten Daten über die Funktionsfähigkeit der Rückenmuskulatur auf einem mobilen Endgerät
                                                     zur Verfügung. Auf Grundlage der Daten generiert eine Applikation ein individuell angepasstes Trainingsprogramm.
                                                     Wir können uns sowohl Übungsprogramme für zu Hause als auch für Fitnesscenter anzeigen lassen. Das mobile
                                                     Endgerät kann via Bluetooth mit den Fitnessgeräten verbunden werden. Die beim Training entstehenden Daten
                                                     werden wiederum an den Datenserver übertragen und dokumentiert. Trainingserfolge werden visualisiert
                                                     und motivieren dazu, am Ball zu bleiben. Durch „Variositty“ wird somit ein ganzheitliches Präventions- und Sport­
                                                     konzept ermöglicht. Wir hoffen, dass Sie die Möglichkeiten nutzen, und wünschen viel Spaß dabei.

                                                     Ihre Geschäftsführung

12   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial            Grußwort             Statements         Visionen FH Flensburg       Nationale Trends          Internationale Trends

                                Datenserver

     Schreibtischstuhl
     mit integriertem                                                                                            Fitnessgerät
     Modul „Variositty“                                                                                          mit Bluetooth-
                                                                                                                 Schnittstelle

                                                                                     Tablet-PC mit
                                                                                     Dashboard         Dargestellt wird:
                                                                                                       n     
                                                                                                             Aggregation der Positionswechsel pro
                                                                                                             Monat und entweder pro Mitarbeiter
                                                                                                             oder pro Team
                                                                                                       n     
                                                                                                             Zeit, die am eigenen Arbeitsplatz
                                                                                                             (auf dem Stuhl) verbracht wurde
                                                       Mo   Di   Mi     Do      Fr
                                                                                                       n     
                                                                                                             Anzeige, ob der Nutzer sich häufig
                                                                                                             genug umgesetzt hat und damit im
                                                                                                             grünen Bereich liegt oder nicht

                                                       Okt. Nov. Dez.    Jan.

                                                                                                                           Microsoft Trendbook „eHealth“ 13
Editorial          Grußwort              Statements            Visionen FH Flensburg          Nationale Trends          Internationale Trends

                                                Vision             Versorgung
Moderne IT hilft nicht nur die Kosten zu redu­        Was wäre wenn …                                           Was wäre wenn …
zieren, sondern vor allem die ärztliche Versorgung    … Sie nach einer Operation nach Hause kommen              … Ihr Facharzt zusammen mit Ihnen in der Praxis
zu verbessern, z. B. um räumliche Distanzen zu        und Ihre neuen Medikamente und Hilfsmittel                Ihres Hausarztes anwesend ist?
überwinden (u. a. auf dem Land) oder eine zielge-     schon da sind?
richtete, personalisierte und schnellere Behandlung                                                             Da Sie in letzter Zeit unter zu hohem Blutdruck leiden,
zu gewährleisten. Erkrankungen können durch           Sie haben Ihre Operation gut überstanden und stehen       hat Ihr Hausarzt schon einige Untersuchungen durch­
eine bessere Betreuung früh­zeitig erkannt und        kurz vor der Entlassung. Um eine nahtlose Versorgung      geführt. Für weitere Schritte benötigt er aller­dings
behandelt werden. Vier fiktive Szenarien zeigen       zu gewährleisten, haben Sie die benö­tigten Termine bei   die Meinung eines außerörtlichen Kardiologen. Die
den möglichen Einsatz in der Zukunft.                 Ihrem Physiotherapeuten bereits gebucht. Ihre elek-       Ergebnisse der Untersuchungen liegen dem Facharzt
                                                      tronischen Rezepte für Medikamente und Hilfsmittel        bereits vor.
                                                      wurden direkt vom Kranken­haus an Ihre Apotheke
                                                      und das Sanitätshaus gesendet und werden auf Ihren        Während eines Termins bei Ihrem Hausarzt ist auch
                                                      Wunsch direkt ausgeliefert.                               der von Ihnen gemeinsam gewählte Kardiologe per
                                                                                                                Videokonferenz zugeschaltet. Mittels dreidimensionalen
                                                      Sobald Sie wieder zu Hause sind, beginnt die Behand-      Hologramms Ihres Herzens werden Ihnen die Probleme
                                                      lung in Ihrem gewohnten Umfeld. Alle für die Weiter-      veranschaulicht und mögliche Therapien gemeinsam
                                                      versorgung relevanten Daten werden in Ihrer persön­       besprochen. Teure und zeitintensive Doppelunter-
                                                      lichen Gesundheitsakte, dem Personal Health Record,       suchungen, unvollständige Korrespondenz zwischen
                                                      gespeichert und stehen Ihnen und Ihren Vertrauten         Hausarzt und Facharzt, das Warten auf einen weiteren
                                                      zur Verfügung. Müssen Sie einmal einen anderen Arzt       Termin und lange Anfahrtswege zum Facharzt werden
                                                      besuchen oder wollen Sie weitere Gesundheitsdienste       vermieden.
                                                      in Anspruch nehmen, so können Sie diese mit einem
                                                      zeitlich begrenzten Zugang ausstatten und somit auch
                                                      mit allen relevanten Informationen versorgen.

14   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial   Grußwort   Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

                                                                                      Microsoft Trendbook „eHealth“ 15
Editorial      Grußwort            Statements              Visionen FH Flensburg           Nationale Trends           Internationale Trends

                                          Vision             Versorgung
                                                Was wäre wenn …                                              Was wäre wenn …
                                                … Ihr Hausarzt Sie um einen Termin bittet?                   … Sie noch vor Eintreffen des Notarztes zu
                                                                                                             seinem Assistenten vor Ort werden?
                                                Ihr Blutdruckmessgerät, das Sie sich nach Ihrer Herz-
                                                ­operation zugelegt haben, übermittelt gemeinsam mit         Sie sind mit Ihrem Auto auf dem Weg in den Urlaub
                                                 dem Chip des neuen Herzens Ihre Mess­werte an Ihren         oder schlendern gemütlich durch die Stadt. Plötzlich
                                                 Personal Health Record. Nach Ihrer Freigabe und seiner      bricht Ihr Begleiter neben Ihnen bewusstlos zusammen.
                                                 eigenen Identifikation durch den elektronischen Heil-       Sie greifen sofort zu Ihrem Smartphone, welches Ihnen
                                                 ­berufe­ausweis kann Ihr Hausarzt jederzeit die Mess­-      den nächsten „Active Rescue Point“ anzeigt. Das „Active
                                                ergebnisse einsehen. Mittels einer Monitoring­soft­ware      Rescue Modul“ verfügt über Erste-Hilfe-Utensilien sowie
                                                  wurde Ihr Hausarzt auf Ihre akut schlechten Werte          einen Defibrillator und ein EKG. Sobald Sie diesen öffnen
                                                  hingewiesen. Nach einer Analyse der Daten sendet er        bzw. von der Wand nehmen, wird eine Verbindung zur
                                                  Ihnen eine Termin­anfrage auf Ihr Smartphone und Sie       nächsten Rettungsleitstelle hergestellt. Der Mitarbeiter
                                                  können den Termin direkt bestätigen.                       in der Leitstelle schickt, nach kurzer Rücksprache mit
                                                                                                             Ihnen, einen Notarzt an die vom „Active Rescue Modul“
                                                Am Tage des geplanten Arztbesuchs erhalten Sie eine          übermittelten GPS-Daten.
                                                Erinnerung. Bei Terminverschiebungen – z. B. durch
                                                unvorhergesehene Notfälle – erhalten Sie rechtzeitig
                                                eine Nachricht. Dies ermöglicht Ihnen, die Zeit effektiver
                                                zu nutzen, und verhindert lästige Wartezeiten beim
                                                Arzt.

16   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial              Grußwort               Statements              Visionen FH Flensburg          Nationale Trends   Internationale Trends

Danach übernimmt der Notarzt die Verbindung zu              Nahtlos erfolgt die Überwachung im Rettungswagen,
Ihnen. Über Video ist er, auch wenn er noch nicht vor       der die erforderlichen Vitaldaten drahtlos an das Ziel­
Ort ist, mit dem Einsatzort verbunden. Der Notarzt          krankenhaus sendet. Alle nötigen Folgemaßnahmen
kann Ihnen Anweisungen für die Erstversorgung, das          werden dort vorbereitet und die Weiterbehandlung
Anlegen eines EKG und die Nutzung des Defibrillators        erfolgt ohne Verzögerungen. Denn bei einem Herz­
geben. Sobald er bei Ihnen und dem Patienten eintrifft,     infarkt zählt jede Minute!
übernimmt er die weitere Behandlung.

                                                Active
                                             Rescue Point

                                                                                               Krankenhaus

                                                                                                                                  Notarzt

                                                                                                                                    Microsoft Trendbook „eHealth“ 17
Editorial      Grußwort   Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

                                          Vision   Rehabilitation

18   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial             Grußwort             Statements            Visionen FH Flensburg            Nationale Trends          Internationale Trends

Rehabilitation ist ein unverzichtbarer Baustein des    ShortRehab-Verfahren: das „sprechende“                       Diese Daten werden automatisch an das HealthNet-
Gesundheitswesens. Gerade angesichts der demo­-        Kniegelenk                                                   System des Arztes übermittelt. So habe ich jederzeit
grafischen Entwicklungen und Veränderungen in          Jan Troch, Mechaniker in einem großen Autowerk, wird         die Möglichkeit, den Heilungsprozess zu überwachen.
der Arbeitswelt gewinnt eine möglichst kurze und       im August 2020 nach einem Arbeitsunfall in die Klinik
effektive Erholungsphase für Patienten immer mehr      von Dr. Rüdiger Schmidt eingeliefert. Die Diagnose:          Frage: Und welche Funktion hat die Bandage für die
an Bedeutung. Innovative IT-Anwendungen können         Zertrümmerung des linken Kniegelenks. Nach Bera-             Regeneration?
Rehabilitationserfolge durch professionell betreute    tungen mit seinem Arzt entscheidet sich Jan Troch            Dr. Schmidt: Die eBandage kommuniziert ebenfalls
Informations- und Kommu­nikationsnetzwerke             für eine neuartige Endoprothetik-Methode, die                mit der Prothese. Übersteigt die gemessene Belastung
unterstützen. Gleichzeitig tragen sie maßgeblich zur   Implantation des CommKnee – einer elektronischen             einen im Reha-Prozess vorgegebenen Idealwert, greift
Lebens­qualität und Autonomie der Betroffenen bei      Knieprothese, die in Kombination mit der eBandage            die Hydraulikfunktion der Bandage unterstützend ein.
und entlasten Angehörige und Pflegepersonal.           eine ständige Überwachung des Heilungsprozesses              Das erspart dem Patienten einen Aufenthalt in der
                                                       durch den behandelnden Arzt ermöglicht.                      Reha-Klinik. Die Rehabilitation erfolgt damit direkt im
Das folgende fiktive Szenario gibt einen Einblick,                                                                  Alltag der Patienten.
wie Betroffene und Ärzte künftig durch eHealth-        In einem Interview berichten der Arzt Dr. Schmidt und        J. Troch: Das stimmt. Ich merke sofort, wenn mein Knie
Anwendungen im Bereich Rehabilitation profitieren      sein Patient Herr Troch drei Monate nach der Operation       überlastet ist. Die Hydraulik in der Bandage zieht sich
könnten.                                               über ihre Erfahrungen mit dem IT-gesteuerten                 zusammen und ich verspüre einen Druck auf Ober- und
                                                       Implantat.                                                   Unterschenkel. Dadurch erhalte ich Stabilität und kann
                                                                                                                    mich weiter normal bewegen. Mein Bein denkt sozu­
                                                       Frage: Herr Troch, wie geht es Ihnen drei Monate             sagen mit. Das ist eine sehr beeindruckende Erfahrung.
                                                       nach der Operation?                                          Dr. Schmidt: Hinzu kommt ein großes Kosteneinspa-
                                                       J. Troch: Prächtig. Nach zwei Wochen war ich bereits         rungspotenzial durch den Wegfall der stationären Reha.
                                                       wieder einsatzfähig.                                         Wir erhoffen uns deshalb, die Krankenkassen als Partner
                                                                                                                    für das Verfahren zu gewinnen.
                                                       Frage: Herr Dr. Schmidt, wodurch zeichnet sich das
                                                       neue Verfahren aus?                                          Vielen Dank für das Gespräch.
                                                       Dr. Schmidt: Das ShortRehab-Verfahren setzt auf die
                                                       Kommunikation zwischen Kniegelenk, Bandage und
                                                       Arzt. In die Knieprothese ist ein Nanochip integriert, der
                                                       den Belastungsgrad des Gelenks und der umliegenden
                                                       Muskeln und Sehnen misst.

                                                                                                                                         Microsoft Trendbook „eHealth“ 19
Editorial           Grußwort             Statements            Visionen FH Flensburg        Nationale Trends          Internationale Trends

                                                 Vision            Pflege
Eine der größten Herausforderungen unseres             Mein Tagebuch: Fr, 25.11.2016                          07:00 Uhr
Gesundheitssystems ist der demografische                                                                      Via WLAN erhielt ich meine abonnierten Nachrichten
Wandel. Dieser führt langfristig zu einer steigenden                                                          auf mein implantiertes Hörgerät.
Zahl von Pflegebedürftigen bei zunehmendem             06:00 Uhr
Mangel an Pflegefachkräften. IT-Innova­tionen          Der Wecker holte mich heute zeitig aus dem Bett.
haben das Potenzial, insbesondere alten und            Er ist mit dem Schlafanzug verbunden. Die Geräte       07:00 Uhr – 11:00 Uhr
chronisch kranken Menschen den Alltag zu               überwachen meinen Schlafrhythmus – war tagsüber        Faulenzen auf dem Sofa. Letzter „Technik-Schrei“:
erleichtern und ihnen so lange wie möglich zu          immer zu müde. Jetzt ist es deutlich besser.           Netzhaut-TV, Ton gibt‘s aufs Hörgerät.
einem selbstständigen und selbstbestimmten
Leben in ihrer gewohnten Umgebung zu ver­helfen.       Das Licht ging aufgrund der Sensoren im Boden
Mit­hilfe von vernetzten Diagnose- und Assistenz­      automatisch an und wies mir den Weg ins Bad –          11:00 Uhr
systemen in der eigenen Wohnung können Pflege­-        meine Sehkraft lässt immer mehr nach.                  Hologramm-Meeting mit meiner Telemedizin­
bedürftige nicht nur kosteneffi­zienter, sondern vor                                                          schwester. Vitalwerte sind nicht gut, auch die heute
allem auch besser und intensiv­er betreut werden.                                                             früh gemessenen Werte könnten besser sein.
Anhand eines fiktiven Tagebuchs des Rentners           06:05 Uhr                                              Bei kleineren Beschwerden kann ich über das System
Harry sollen die Chancen von moderner IT für die       Meine Urinwerte wurden dank der neuen Toilette         auch mit meinem Hausarzt sprechen.
Pflege anschaulich illustriert werden.                 gemessen und an das Display im Spiegel gesandt. Ich
                                                       kontrollierte die Werte und sendete sie beim Zähne-
                                                       putzen an das Telemedizinische Zentrum in München      12:00 Uhr
                                                       und den Menüservice, der mir mittags                   Menüservice bringt das Essen. Heute leider kein
                                                       mein Essen bringt.                                     Fleisch und fast nur Gemüse – wieder mal die Werte!

                                                       06:35 Uhr                                              12:30 Uhr
                                                       Der Kühlschrank schlug mir wegen der übermittelten     Spaziergang. Frische Luft tut mir gut. Meine Tochter
                                                       Werte vom WC das Frühstück vor. Er wusste, was         kann dank des Notfallchips immer sehen, wo
                                                       an Lebensmitteln da ist, da ich sie nach dem Einkauf   ich gerade bin. Dadurch fühle ich mich viel sicherer.
                                                       eingescannt hatte.

20   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial             Grußwort             Statements          Visionen FH Flensburg         Nationale Trends         Internationale Trends

13:30 Uhr                                             14:00 Uhr – 15:15 Uhr                                    15:15 Uhr – 17:00 Uhr
Wegen des Netzhautscanners an der Tür benötige        Die vom Arzt verordnete Oberarmmanschette ver-           Spiele heute mit Willi über die neue Spielekonsole
ich keinen Schlüssel mehr. Infolge der beginnenden    abreichte mir automatisch eine Injektion mit meinen      Schach und Bowling. Die Telemedizinschwester
Demenz hatte ich ihn ständig verlegt. Der sprach-     Medikamenten. Danach empfahl mir der intelligente        hat mir das beigebracht. Hält mich geistig und
gesteuerte Terminkalender erinnert mich an den        Wecker ein Mittagsschläfchen.                            körperlich fit.
Geburtstag meiner Enkelin Moni.

                                                                                                               18:30 Uhr – 22:00 Uhr
                                                                                                               Abendessen durch den Kühlschrank empfohlen.
                                                                                                               Werte haben sich verbessert. Nach dem Netzhaut-TV
                                                                                                               geht es nun ins Bett.

                                                                                                               Mithilfe von druckempfindlichen Sensoren im Bett
                                                                                                               werden alle vernetzten Geräte überprüft und ausge-
                                                                                                               schaltet. Gut so, hatte den Herd gestern vergessen
                                                                                                               auszuschalten.

                                                                                              n    
                                                                                                   Name: Harry
                                                                                              n    
                                                                                                   Alter: 71
                                                                                              n    
                                                                                                   Wohnort: Schleswig
                                                                                              n    
                                                                                                   Beschwerden: chronische
                                                                                                   Herzinsuffizienz, beginnende
                                                                                                   Demenz, Diabetes

                                                                                                                                   Microsoft Trendbook „eHealth“ 21
Editorial         Grußwort           Statements            Visionen FH Flensburg        Nationale Trends          Internationale Trends

                                              Vision           Effizienz
IT-Innovationen haben das Potenzial, die Abläufe   Das Patient Coordination System (PCS)                  Mithilfe des zugeschickten Armbands, welches mit
der medizinischen Versorgung effizienter und                                                              einem „Advanced RFID-Tag“ versehen wurde, ist es
kostengünstiger zu gestalten. Anhand eines Ent-    Mit der Entwicklung eines Patient Coordination         möglich, den Patienten innerhalb des Hauses zu loka­
wurfs für ein zukunftsfähiges Aufnahmesystem       Systems (PCS) wäre es möglich die Aufnahme, den        lisieren sowie seine Vitalwerte (Puls, Körpertemperatur,
im Krankenhaus werden die Möglichkeiten neuer      Behandlungsablauf und die Entlassung eines Patien-     Herzfrequenz) – ohne die Beihilfe von Pflegekräften –
Technologien verdeutlicht.                         ten im Krankenhaus einfacher zu gestalten und so       regelmäßig zu ermitteln und kabellos an das PCS
                                                   für mehr Selbstbestimmung des Patienten zu sorgen.     weiter­zuleiten. Dies führt zu einer Entlastung des
                                                                                                          Pflege­personals und zu mehr Freiheiten für den
                                                   Die klassische Patientenaufnahme wird durch eine       Patienten.
                                                   Online-Aufnahme ersetzt. Dabei nimmt der Patient
                                                   einen Online-Check-in mittels seiner Gesundheits­      Im Verlauf des Aufenthalts kann der behandelnde
                                                   karte vor und sendet seine Daten direkt an das vom     Arzt verschiedene Untersuchungen wie z. B. eine
                                                   Krankenhaus betriebene PCS. Durch automati­sierte      Magenspiegelung, Sonografie und einen Lungenfunk-
                                                   Prozesse innerhalb der IT-Infrastruktur des Kranken-   tionstest beauftragen, deren Resultate ebenfalls
                                                   hauses wird der Versand eines Aufnahmepakets           in das PCS einfließen. Da jede Abteilung des Kranken­
                                                   ausgelöst, das ein elektronisches Patientenarmband     hauses, sämtliche Ärzte, aber auch der Patient selbst
                                                   und die wichtigsten Informatio­nen wie Einverständ-    Zugriff auf die Daten des PCS haben, kann der
                                                   niserklärungen oder Speisepläne für den Zeitraum       Krankenhausaufenthalt wesentlich flexibler gestaltet
                                                   des Aufenthalts enthält.                               werden. Der Patient kann seinen Tagesablauf und
                                                                                                          seine Befunde jederzeit abrufen. Die beteiligten
                                                                                                          Funk­tionsabteilungen und Stationen können die
                                                                                                          Unter­­suchungen besser aufeinander abstimmen.
                                                                                                          Dadurch wird nicht nur die Akzeptanz und Trans­
                                                                                                          parenz der Behandlung erhöht, sondern Wartezeiten
                                                                                                          und Leerläufe der Abteilungen werden vermieden.
                                                                                                          So wird die Behandlung des Patienten optimiert und
                                                                                                          die Abteilungen sind optimal ausgelastet.

                                                                                                          Mit der Entlassung werden – nach Freigabe durch den
                                                                                                          Patienten – die Daten automatisiert an den weiterbe-
                                                                                                          handelnden Facharzt übertragen.

22   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial     Grußwort    Statements      Visionen FH Flensburg   Nationale Trends            Internationale Trends

                       Patient Coordination System (PCS)
                       Effizienz durch Advanced RFID

                          MRT       Sono          Endo              ...

                                                                                    Patiententransport
Online-Aufnahme

                                           PCS

                                                                                                                Microsoft Trendbook „eHealth“ 23
Editorial      Grußwort   Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

                                          Vision   eLearning

24   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial            Grußwort            Statements           Visionen FH Flensburg          Nationale Trends         Internationale Trends

Wissen ist der Stoff, aus dem sich Fortschritt       Deutsche Medizinische Universität 2020                   Die simulierte Operation beginnt. Der virtuelle Patient
generieren lässt. Ohne Wissen, der Bereitschaft,     Unterricht im 3-D-Simulations-OP 2020 –                  ist bereits betäubt, und der Neurochirurg präpariert
sich dem Fortschritt anzupassen, und Erfahrung       Notfallszenarien                                         die rechte Gehirnhälfte, wo sich der Tumor befindet.
sowie deren Austausch kann unser Gesundheits-                                                                 Bevor der Tumor entfernt werden kann, bekommt
wesen nicht gesunden. eLearning, als neue Form       Ein virtueller Patient, behandelt wegen eines Hirn-      der Patient einen akuten Herzinfarkt. Die Studenten
des interaktiven Lernens, stellt das vernetzte und   tumors, wird operiert und bekommt während der            werden gebeten, die notwendigen Maßnahmen zu
gemeinsame Partizipieren an vorhandenem und          Operation einen akuten Herzinfarkt. Im 3-D-Simula-       ergreifen und verschiedene Notfallrettungsmassnahmen
neuem Wissen in den Fokus. So kann ein Landarzt      tions-OP 2020 können die Studenten nun verschie-         einzuleiten, damit der Patient gerettet werden kann.
vom Wissen von Spezialisten profitieren (Tele-       dene mögliche Notfälle durchspielen und simulativ        Bei 4 von 30 simulierten Rettungsmaßnahmen stirbt der
consulting) und Erfahrungen können über große        entsprechende Maßnahmen einleiten. Bei Notfällen         virtuelle Patient während der OP. Diese Anwendungen
Entfernungen geteilt werden (Telementoring).         im OP ist Ruhe bewahren das oberste Gebot – diese        werden nochmals durchgeführt und korrigiert, damit
Wissensnetzwerke von Spitzenmedizinern werden        Eigenschaft ist allerdings nur durch Erfahrung und       der Patient in allen Übungssituationen gerettet werden
die Forschungen vorantreiben, aber auch schon        Routine zu erlernen.                                     kann.
Studenten können in virtuellen Gruppen weltweit
zusammen die Weiterentwicklung ihrer Wissen-         Das Einloggen der Studenten in den virtuellen Vor­       Durch die realitätsnahen Simulationen lernen die
schaft maßgeblich steigern. Im Folgenden wird        lesungssaal geschieht in Echtzeitbildern. Ein amerika-   Studenten, in verschiedensten Notsituationen richtig
eine Konzeption eines solchen eLearning-Systems      nischer Neurochirurg und ein australischer Tumor-        zu reagieren und das Erlernte praktisch anzuwenden.
für die Ausbildung oder Weiterbildung von Medi-      spezialist werden per Videoübertragung zugeschaltet      Diese holistische Vorgehensweise könnte die Über-
zinern aus dem Jahr 2020 vorgestellt.                und unterrichten die Studenten mit neuen Erkennt-        lebenschancen der Patienten in Zukunft drastisch
                                                     nissen in Notfallsituationen im 3-D-Simulations-         erhöhen. Des Weiteren können auf diese Weise neue
                                                     OP 2020.                                                 Operationsformen und deren Risiken vorab getestet
                                                                                                              werden.

                                                                                                                                   Microsoft Trendbook „eHealth“ 25
Nationale eHealth-Trends

26   Microsoft Trendbook „eHealth“
Hamburg
        Bremen
                                           Berlin
                                       Leipzig
                    Frankfurt

                                    Erlangen
Karlsruhe
            Stuttgart

                                München

                                                    Microsoft Trendbook „eHealth“ 27
Editorial              Grußwort     Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

Expertenkonferenz in der Cloud
Quelle:    http://www.asklepios.com/
Initiator: Asklepios Klinik Hamburg Barmbek, Deutschland

In der Asklepios Klinik im Hamburger Stadtteil Barmbek
werden eHealth-Technologien bereits gezielt einge­
setzt. Sie zählt mit ihrem Future-Hospital-Programm zu
den Vorreitern, was den Einsatz neuester Informations­
technologie betrifft. So findet hier zum Beispiel regel-
mäßig eine Tumorkonferenz mit einer kooperierenden
Klinik statt, in der sich Fachärzte über besonders
schwierige Fälle per Videokonferenz austauschen. Dazu
nutzt die Asklepios Klinik Barmbek die Unified
Communications-Lösungen SharePoint und Lync von
Microsoft. Dank der Videokonferenz sparen sich die
Experten lange Reisewege und sind trotz großer Entfer­
nungen in der Lage, sich zu sehen und gemeinsam auf
die Röntgenbilder zu schauen. So kann möglichst
schnell eine gemeinsame und optimal abgestimmte
Behandlung für die Patienten eingeleitet werden.

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28   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial              Grußwort               Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

Sichere Videoübertragung aus der Frühchen-Station
Quelle:    www.comparex.de
Initiator: Comparex Deutschland AG, Deutschland

Um die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern
und die Mutter-Kind-Beziehung zu stärken, stellte das
Leipziger St. Georg-Klinikum die Anforderung, eine
Baby-Monitoring-Lösung zu implementieren. Die
Telemedizin-Experten von COMPAREX ermöglichen
es Angehörigen, ihren kranken oder auch zu früh
geborenen Babys jederzeit ganz nah zu sein. Besorgte
Eltern können nun per „Fernschalte“ das Familien­
mitglied von Zuhause aus in der Kinderklinik „besuchen“.
Dank unauffällig in die Decke eingelassener Webcams
haben sie die Möglichkeit, via Internet einen Blick auf
ihr Baby zu werfen. Die Familienbindung wird deutlich
gestärkt, denn Geschwisterkinder und Verwandte,
denen der Besuch auf der Station verwehrt ist, können
nun den neuen Familienzuwachs so früh wie möglich
kennenlernen. Das Besondere der Lösung am Klinikum
St. Georg ist, dass die Videobilder von jedem Ort aus
abgerufen werden können, unabhängig vom Betriebs­
system und Endgerät. Sogar von einem Tablet-PC oder
Smartphone ist eine Live-Übertragung möglich.

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                                                                                                                  Microsoft Trendbook „eHealth“ 29
Editorial             Grußwort     Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

Sensor warnt vor Asthmaanfall
Quelle:    http://www.siemens.com
Initiator: Siemens AG, Deutschland

Ingenieure der Firma Siemens haben einen intelli-
genten Sensor entwickelt, der einen bevorstehenden
Asthmaanfall eines Patienten schon Stunden im
Voraus erkennt. Hierzu detektiert der portable
Gas-Sensor, der kaum größer als ein Handy ist, den
Signalstoff Stickstoffmonoxid in der Atemluft des
Patienten. Dieser Signalstoff ist das sichere Anzeichen
dafür, dass sich eine Entzündung der Atemwege
anbahnt, die zum Asthmaanfall führen kann. Wird
dies erkannt, kann durch die Einnahme von entzün-
dungshemmenden Medikamenten diesem bevor­
stehenden Anfall sicher entgegengewirkt werden.

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30   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial   Grußwort   Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends         Internationale Trends

Sprachtherapie mit Bewegungssteuerung
                                                                        Quelle:    www.fh-frankfurt.de
                                                                        Initiator: Fachhochschule Frankfurt, Deutschland

                                                                        Frühkindlicher Autismus ist eine tief greifende Entwick-
                                                                        lungsstörung. Er führt unter anderem zu Behinderungen
                                                                        im Bereich Wahrnehmung und Kommunikation. Der
                                                                        Spracherwerb läuft meist deutlich langsamer ab als bei
                                                                        gesunden Kindern. Ein Forscherteam der FH Frankfurt
                                                                        hat ein kostengünstiges System entwickelt, das primär
                                                                        autistische Kinder beim Spracherwerb unterstützen
                                                                        soll. Das System basiert auf einem neuen, dualen Lern­
                                                                        konzept, dem „intelligenten Tutor“. Hierbei lernt sowohl
                                                                        das Kind vom System als auch das System vom Kind.
                                                                        Das Programm erkennt stets aktuell die Eigenschaften,
                                                                        den Zustand und den Bildungsgrad des Kindes und
                                                                        geht gezielt und intelli­gent auf dessen Bedürfnisse ein.
                                                                        Die Bewegungs­steuerung Kinect von Microsoft wird
                                                                        dabei eingesetzt, um als berührungslose Schnittstelle
                                                                        das Verhalten des Kindes zu erfassen. Ihre Kamera,
                                                                        Mikrofone und Tiefensensoren eignen sich hervorra-
                                                                        gend, um Mimik und Gestik sowie gesprochene Worte
                                                                        aufzunehmen und anschließend zu interpretieren.

                                                                         Trendexplorer                   Video

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Editorial      Grußwort   Statements   Visionen FH Flensburg       Nationale Trends            Internationale Trends

Implantat -Chip überwacht Tumorwachstum
                                                                                     Quelle:     http://portal.mytum.de
                                                                                     Initiator:	Technische Universität München (TUM),
                                                                                                 Deutschland

                                                                                     Medizintechniker der Technischen Universität
                                                                                     ­München haben einen implantierbaren Chip ent-
                                                                                      wickelt, der das Wachstum von Tumoren im Körper
                                                                                      überwacht. Hierzu misst der Sensor die Konzentration
                                                                                      an gelöstem Sauerstoff im Gewebe in Tumornähe.
                                                                                      Sinkt der Sauerstoffgehalt in dieser Region ab, wächst
                                                                                      der Tumor oder wird aggressiv. Die Daten werden
                                                                                      per Funk an den behandelnden Arzt geschickt, der
                                                                                      die Therapiemethode festlegt. Diese Überwachung
                                                                                      ist sinnvoll, wenn eine sofortige operative Entfernung
                                                                                      des Tumors große Risiken birgt oder bei älteren
                                                                                      Menschen die Lebensqualität mindern würde.

                                                                                      Trendexplorer               PPT Export

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32   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial                Grußwort           Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

Arzneischrank gibt automatisch Dosis an
Quelle:    http://www.ias.uni-stuttgart.de
Initiator: Universität Stuttgart, Deutschland

Forscher der Universität Stuttgart haben einen Arznei­
schrank entwickelt, der automatisch den Inhalt
verwaltet und die Einnahme von Medikamenten sowie
mögliche Unverträglichkeiten des Nutzers überwacht.
Der Schrank enthält einen Mikrocontroller, auf dem
die Patientendaten und Rezepte gesammelt werden.
Über optische Signale und die Sprachausgabe erfährt
der Nutzer, wann er welche Medikamente einnehmen
muss und ob er sie verträgt. Davon könnten insbe-
sondere ältere Menschen profitieren sowie alle, die
mehrere Tabletten parallel einnehmen müssen.

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Editorial      Grußwort   Statements   Visionen FH Flensburg       Nationale Trends              Internationale Trends

Der Fitnesstrainer aus dem Handy
                                                                                     Quelle:     http://www.fraunhofer.de
                                                                                     Initiator:	Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen,
                                                                                                 Deutschland

                                                                                     Das Fraunhofer-Institut hat ein intelligentes System
                                                                                     entwickelt, mit dem vor allem Senioren Hilfes­
                                                                                     tellungen bei Fitnessübungen bekommen sollen.
                                                                                     Der „elektronische Fitnessbegleiter“ besteht aus einem
                                                                                     Sensoranzug, der Bewegungen erfasst und Mess­
                                                                                     ergebnisse an einen Fernseher, Computer oder auf ein
                                                                                     Smartphone sendet. Letzteres dient als Benutzerober-
                                                                                     fläche und zeigt Messwerte an, meldet Trainings­erfolge
                                                                                     und leitet die Übungen an. Die von einem Arzt auf die
                                                                                     Person zugeschnittenen Übungen werden von einem
                                                                                     Avatar auf dem Fernseher vorgeführt, der in Echtzeit
                                                                                     die Gymnastik des Nutzers korrigieren kann. Die
                                                                                     Atmung wird von einem T-Shirt kontrolliert.

                                                                                      Trendexplorer                 PPT Export

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34   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial               Grußwort              Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

Das Gesundheitsbuch
Quelle:    http://www.gfnmediber.de
Initiator: gfnmediber, Deutschland

Das Gesundheitsbuch ist eine Softwarelösung von
gfnmediber, mit dem Senioren auf einfache Weise von
Zuhause aus wichtige Daten wie Blutdruck, Blutzu-
cker und das Gewicht digital erfassen können.
Im Ernstfall können Angehörige, Ersthelfer oder Ärzte
wichtige Informationen einsehen, wenn der Nutzer
nicht ansprechbar ist. Weiterhin kann in einer Not-
situation mit nur einer Berührung eine Benachrich-
tigung per SMS oder E-Mail ausgelöst werden. Eine
Besonderheit ist die mit der Microsoft Cloud-Lösung
HealthVault realisierte Möglichkeit, Rechte für den
Zugriff auf die Gesundheitsdaten vergeben zu können.
Dadurch können sich z. B. Familienmit­glieder jederzeit
im digitalen Gesundheitsbuch über das Befinden
des Angehörigen informieren.

Auch die Kommunikation mit Familie und Freunden
wird erleichtert: Die Funktion für Videotelefonie ist
in der Bedienung bewusst einfach gehalten. Damit
unterstützt das Gesundheitsbuch Senioren in ihrer
Selbstständigkeit, schafft soziale Verbundenheit und
gibt Sicherheit für den Eventualfall.

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                                                                                                                  Microsoft Trendbook „eHealth“ 35
Editorial            Grußwort     Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

SMS-Dienst verkürzt Wartezeiten in Krankenhäusern
Quelle:    www.medable.de
Initiator: MedAble GmbH, Deutschland

Unter Einsatz der Cloud Service-Plattform Azure von
Microsoft vereint MedAble drei Zielgruppen: Ärzte,
Apotheken und Patienten. Die Anwendungen verein-
fachen Ärzten und Patienten die Terminvereinba-
rung und helfen damit, Zeit und Kosten zu sparen.
Durch die Vernetzung aller relevanten Gesundheits-
akteure wird mithilfe der von MedAble entwickelten
Hard- und Softwareprodukte der Versandhandel
verschreibungspflichtiger Arzneimittel revolutioniert
und eine bessere Arzneimittelversorgung auf dem
Land erreicht.

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36   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial                  Grußwort           Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

Gehirn-OP wird sicherer
Quelle:     http://www.mevis.fraunhofer.de
Initiator:	Fraunhofer-Institut für Bildgestützte
            Medizin MEVIS, Deutschland

Das Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin
MEVIS in Bremen hat ein Verfahren entwickelt, das
Operationen und Tumorentfernungen am Gehirn
sicherer macht. Die Schwierigkeit einer OP am mensch-
lichen Gehirn ist, dass der Neurochirurg zum Tumor
vordringen muss, ohne anderes Gewebe im Operations­
bereich zu beschädigen oder relevante Nerven­faser­
bahnen zu verletzen. Das innovative Verfahren ermög-
licht, einen Sicherheitsabstand um diese Nervenbahnen
zu ermitteln. Bildgebungs-, Modellierungs- und
Rekonstruktionsunsicherheiten werden individuell
analysiert und einberechnet.

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Editorial               Grußwort   Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

Mobiles EKG-System
Quelle:    www.corscience.de
Initiator: Corscience GmbH & Co. KG, Deutschland

Die Firma Corscience aus Erlangen hat mit dem
Karlsruher Unternehmen avetana das mobile EKG-
System „TE-SYS“ entwickelt, mit dessen Hilfe die
prähospitale Diagnose bei Herzinfarktpatienten
ermöglicht wird. Dadurch steigen die Therapiechancen
stark. Bei der Technik werden die Daten von einem
mobilen 12-Kanal-EKG über ein Smartphone zur
Daten­bank des Klinik-Servers übermittelt. So kann
der Arzt schon vor dem Eintreffen des Patienten die
Lage über­blicken, über weiterführende Maßnahmen
entscheiden, diese vorbereiten und mit den Kollegen
im Rettungswagen sofortige Maßnahmen absprechen.

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38   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial                Grußwort                  Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

Sensor dokumentiert Knieheilung
Quelle:     http://www.fraunhofer.de
Initiator:	Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und
            Automatisierung, Deutschland

Ein Forscherteam des Fraunhofer-Instituts für Pro­
duktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart
hat ein Sensorsystem zur Überwachung der Knie-
gesundung nach einem Unfall entwickelt. Hierzu
ist ein Winkelmesssystem in die Kniebandage des
Patienten integriert, das den Bewegungswinkel
des Knies erfasst und speichert. Eine dazugehörige
Software wertet diese Messungen aus, sodass der
Heilungsprozess individuell erfasst und dokumentiert
wird. So ermöglicht es das System, die Therapie
individuell auf den jeweiligen Patienten abzustimmen
und einen optimalen Verlauf der Heilung sicherzu-
stellen.

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                                                                                                                        Microsoft Trendbook „eHealth“ 39
Internationale eHealth-Trends

40   Microsoft Trendbook „eHealth“
Birmingham, UK

                               Lausanne, CH
       Toronto, CAN

Delray Beach, USA

                                         Microsoft Trendbook „eHealth“ 41
Editorial             Grußwort      Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

Computerprogramm unterstützt junge Ärzte
Quelle:    http://www1.aston.ac.uk
Initiator: Aston University, Großbritannien

„SCRIPT“, entwickelt von der britischen Aston University
in Zusammenarbeit mit den Birmingham and Warwick
Medical Schools, ist ein Programm, das jungen Ärzten
bei der Medikation unter die Arme greift. Laut Statistik
unterlaufen Berufseinsteigern in der Medizin gerade
im ersten Praxisjahr bei der Verschreibung von Medika-
menten oft Fehler. Abhilfe soll das Programm „Standard
Computerised Revalidation Instrument for P   ­ rescribing
and Therapeutics“ verschaffen: Das erweiterbare
E-Learning-Programm gleicht die Vorschläge der
Ärzte mit der eigenen Datenbank ab und optimiert
so die Rezeptvergabe.

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42   Microsoft Trendbook „eHealth“
Editorial              Grußwort                  Statements   Visionen FH Flensburg   Nationale Trends   Internationale Trends

Operieren mithilfe von Bewegungssteuerung
Quelle:    www.sunnybrook.ca
Initiator: Sunnybrook Health Sciences Centre, Kanada

In den Operationssälen des Sunnybrook Hospitals
in Toronto setzen die Chirurgen auf die von Microsoft
entwickelte Technologie zur Bewegungssteuerung
Kinect. Die Chirurgen können mithilfe der Bewegungs­
sensoren von Kinect per Gesten in medizi­nische Auf-
nahmen hineinzoomen oder darin blättern. Sie können
die Aufnahmen auf einem Display kontrollieren, ohne
dafür den sterilen Bereich verlassen oder Helfer hinzu­
ziehen zu müssen. Der Einsatz von Kinect während einer
Operation soll vor allem dabei helfen, die Übertragung
von Keimen und Bakterien zu vermeiden und Personal
einzusparen.

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