Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung - Jana Holland, Referatsleiterin Ressortforschung, BMG 20.03.2018 - DNVF Spring School

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Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung - Jana Holland, Referatsleiterin Ressortforschung, BMG 20.03.2018 - DNVF Spring School
Gesundheitspolitik und
Versorgungsforschung
Jana Holland, Referatsleiterin Ressortforschung, BMG
20.03.2018 – DNVF Spring School
Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung - Jana Holland, Referatsleiterin Ressortforschung, BMG 20.03.2018 - DNVF Spring School
• Aufgabe des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG)
  ist es, die Qualität des Gesundheitssystems beständig weiter
  zu entwickeln.
          - Der Patient im Mittelpunkt!
          - Gesellschaftlichen Herausforderungen begegnen!

•   Gesetzliche Krankenversicherung
•   Gesundheitsschutz, Krankheitsbekämpfung
•   Rahmenvorschriften (Arzneimittel, Medizinprodukte)
•   Berufsgesetze für Heil- und Gesundheitsberufe
•   Europäische und internationale Gesundheitspolitik …

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Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung - Jana Holland, Referatsleiterin Ressortforschung, BMG 20.03.2018 - DNVF Spring School
Agenda

1. Die Säulen der Ressortforschung

2. Beispiele aus der aktuellen Förderung
    Kennzahlen

3. Gesundheitspolitische Herausforderungen
    Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung
    Themenfelder des BMG

4. Innovationsfonds – Aktueller Stand

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Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung - Jana Holland, Referatsleiterin Ressortforschung, BMG 20.03.2018 - DNVF Spring School
1. Die Säulen der
   Ressortforschung
Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung - Jana Holland, Referatsleiterin Ressortforschung, BMG 20.03.2018 - DNVF Spring School
Beiträge der Ressortforschung des BMG
• Erfüllung von Fachaufgaben (Schließung von Erkenntnislücken z. B. zur
  Vorbereitung von Gesetzentwürfen/Aktionsplänen)
• Keine allgemeine Gesundheitsforschung – aber viele Ergebnisse fließen auch
  unmittelbar in die medizinische Versorgung ein
• Zwei Säulen der Ressortforschung:
  – Projektförderung (ca. 44 Mio. Euro Soll in 2018):
        praxisnah, auf konkrete Anwendungen bezogen, unterstützt u.a. die
        Erfüllung künftiger Fachaufgaben der Ressortforschungseinrichtungen
  – Forschung an den Behörden des Geschäftsbereichs:
     Public Health-Institute: Robert-Koch-Institut, Bundeszentrale für
      gesundheitliche Aufklärung
     Regulatorische Forschung: Paul-Ehrlich-Institut und Bundesinstitut für
      Arzneimittel und Medizinprodukte
     Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information

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Behörden des Geschäftsbereichs mit Forschungs-
         und Entwicklungsaufgaben

   Bundeszentrale für gesundheitliche      Robert Koch-Institut (RKI)
   Aufklärung (BZgA)

      Paul-Ehrlich-Institut (PEI)       Bundesinstitut für Arzneimittel
                                        und Medizinprodukte (BfArM)
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Aufgabe der Ressortforschung in den Behörden
              des Geschäftsbereichs
• Eigene Forschung und Vernetzung mit dem Wissenschaftssystem bei der
  Erfüllung hoheitlicher/gesetzlicher Aufgaben, um auf dem aktuellen Stand
  von Wissenschaft und Technik zu sein.

• Politikberatung (Bereitstellung wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse als
  Entscheidungsgrundlagen für die Ressorts).

• Forschungsbasierte Dienstleistungen auf den Gebieten der Prüfung,
  Zulassung, Regelsetzung und des Monitorings.

• Vorlaufforschung und „Antennenfunktion“.

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Einsatz von Drittmitteln

Zusätzliche Projektmittel in Abgrenzung zu den dauerhaft zu erledigenden
Amtsaufgaben (= „Drittmittel“) ermöglichen u.a.

- die befristete Bearbeitung neuer Themen,
- die Vorlaufforschung für zusätzliche Projekte,
- die Gewinnung neuer, ausgewiesener Mitarbeiter sowie deren
   Weiterbildung zu potenziellen Nachwuchskräften.

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Beispiele aus der Projektförderung

- Unterstützung des Aufbaus von Datengrundlagen am RKI:
  - nationaler Gesundheitssurvey für Kinder und Jugendliche,
  - Bessere Informationen zu Menschen mit Migrationshintergrund
  - Nationale Diabetes-Surveillance
- Einführung eines elektronischen Meldewesens für Infektionskrankheiten
- Regulatorische Forschungsfragen am BfArM und PEI (zur Entwicklung und
  Verbesserung von Prüfmethoden und Standards)

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Institutionelle Förderungen des BMG

• Institutionelle Co-Förderung (Bund-Länder) von 5 Leibniz-Instituten:

  – Bernhardt-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM)
  – Heinrich-Pette-Institut (HPI; Virologie)
  – Deutsches Diabetes Zentrum (DDZ)
  – Forschungszentrum Borstel (Lungenzentrum)
  – Leibniz-Zentrum für Psychologische Dokumentation und Information
    (ZPID; Fachinformationszentrum für Psychologie)
  – (Deutsche Zentralbibliothek für Medizin)

• Cochrane Deutschland Stiftung (CDS)

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2. Beispiele aus der aktuellen
   BMG-Förderung
Eckdaten der Forschungsvorhaben

• Derzeit beginnen etwa 120 Projekte pro Jahr.

• Die durchschnittliche Laufzeit der Forschungsprojekte beträgt 3 Jahre.

• Träger der Forschungsvorhaben sind im Wesentlichen
  – Universitäten,
  – Universitätskliniken,
  – (Ressort-)Forschungseinrichtungen
  – Beratungsunternehmen
  – aber auch Kliniken und eingetragene Vereine, gemeinnützige GmbH´s

• Kurz- und Abschlussberichte werden auf der Seite des Ministeriums
  www.bundesgesundheitsministerium.de (unter „Publikationen“)
  veröffentlicht.

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Bandbreite der Forschungsthemen

• Gesundheitskompetenz und –förderung

• Gesundheitssystemforschung

• Demographischer Wandel, Migration und Pflege

• Krankheitsbezogene Forschung

• Digitalisierungsprozesse im Gesundheitswesen

• Globale Gesundheitssicherheit

• …     sowie Querschnittsthemen (Gender Mainstreaming etc.)

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Beispiel: Bestandsaufnahme und Entwicklungs-
möglichkeiten niedrigschwelliger Betreuungs-
angebote im Rahmen der Pflegeversicherung
• Ziel der Untersuchung war eine umfassende Darstellung der Ist-Situation
  und der Rahmenbedingungen in den Bundesländern.
• Auf Basis der Bestandserhebung wurden Vorschläge zum Entwicklungs-
  potenzial bestehender Angebote und zu den Ausbaumöglichkeiten dieses
  Versorgungssegments im Rahmen der Weiterentwicklung der Pflege-
  versicherung erarbeitet.
Umsetzung von Ergebnissen des Projekts in den Pflegestärkungsgesetzen:
• Mehrere Erkenntnisse aus der Untersuchung konnten im Rahmen des
  Zweiten und Dritten Pflegestärkungsgesetzes (PSG II, PSG III) aufgegriffen
  werden.
• Durch die Studie wurde zudem der Austausch der Länder untereinander und
  mit dem BMG bestärkt.

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Beispiele laufender Forschungsvorhaben

Digitalisierung:
• Ethische Aspekte der Digitalisierung im Gesundheitswesen
• Erfassung unerwünschter Wirkungen der Influenzaimpfung mittels
  mobiler Technologien (Apps) im Rahmen einer epidemiologischen
  Pilotstudie unter Einbindung von Betriebsärzten

Krankheitsbezogene Forschung und Gesundheitskompetenz:
• Entwicklung und Evaluation eines Schulungsprogramms für Angehörige
  von Menschen mit Diabetes mellitus

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Beispiele laufender Forschungsvorhaben

Gesundheitsförderung und Prävention:
• Förderschwerpunkt Suizidprävention:
  – 14 Projekte bis 2020 mit 5 Mio. Euro zu unterschiedlichen Themen (Entstigmatisierung,
    Schulung von Gatekeepern, Regionale Vernetzung und Methodenmonitoring,
    unterschiedliche Zielgruppen)
  – Wissenschaftliche Bewertung bestehender Hilfs- und Beratungsangebote und
    Entwicklung von Konzepten zur Vermeidung von Suizidversuchen oder Suiziden

Gesundheitssystem:
• Gutachten zur Weiterentwicklung der Investitionsfinanzierung im
  Krankenhausbereich

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Beispiele laufender Forschungsvorhaben

Infektionen:
• Förderschwerpunkt „Antibiotika-Resistenz und nosokomiale Infektionen“
  – 7 Projekte zur anwendungsorientierten Forschung (u.a. Wirksamkeit von
    Antibiotikaschulungen in der niedergelassenen Ärzteschaft, Rolle Krankenhausleitung in
    der Infektionsprävention, Evaluation von Hygienemaßnahmen)
  – Mittelvolumen rund 3,74 Mio.

• Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen
  – gegen Zika- und andere Flaviviren
  – Wirksamkeit der Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) bei jungen Frauen in
    Deutschland – Evaluation 10 Jahre nach Einführung

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3. Gesundheitspolitische
   Herausforderungen
Laufendes Rahmenprogramm
Gesundheitsforschung der Bundesregierung

                 Aktionsfelder

                 - Volkskrankheiten
                 - Individualisierte Medizin
                 - Präventions- und Ernährungsforschung
                 - Versorgungsforschung
                 - Gesundheitswirtschaft
                 - Internationale Kooperation

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Rahmenprogramm
                     Gesundheitsforschung

   Grundsätzliche Ziele:

• Generierung und Verifizierung von Wissen und neuen Erkenntnissen

• Verbesserung der Rahmenbedingungen und Strukturen für Forschung

• Entwicklung effizienter, bedarfs- und zielgruppen orientierter Förderkonzepte

• Effiziente, beschleunigte Übertragung von Forschungsergebnissen
   in die Anwendung (Translation)

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Gesundheitspolitische Herausforderungen
               aus Sicht des BMG
    Innovationen ermöglichen – Finanzierbarkeit erhalten
• Ausbau der Sektor übergreifenden Versorgung
• Flächendeckende Gesundheitsversorgung (regionale angepasste Angebote)
• Gute und verlässliche Pflege (Versorgung und Fachkräfte)
• Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung
• Personalisierte Medizin
• Digitalisierung des Gesundheitswesens
• Attraktive Ausbildungsmöglichkeiten schaffen (Masterplan Medizinstudium
  2020, Gesundheitsfachberufe)
• Sicherung der Krankenhausfinanzierung
• Globale Gesundheitssicherheit

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(Forschungs)Themen Koalitionsvertrag 2018
• Digitalisierung
  –   Einführung einer elektronische Patientenakte
  –   Neue Zulassungswege für digitale Anwendungen
  –   Bessere Einbindung mobiler Anwendungen
  –   IT in der Pflege

• Ausbau und Weiterentwicklung der sektorübergreifenden Versorgung
  – Einrichtung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe (Bedarfsplanung, Zulassung,
      Honorierung, Kodierung, Dokumentation, Kooperation der Gesundheitsberufe und Qualitätssicherung)

• Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdiensts
• Globale Forschungsaktivitäten ausbauen

• Stärkung der Gesundheitskompetenz/Aufbau Nationales Gesundheitsportal

• Versorgungsforschung stärken: Innovationsfonds weiterführen, eigene
  Modellprojekte des BMG ermöglichen

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(Forschungs)Themen Koalitionsvertrag 2018

• Krankheits- und zielgruppenspezifische Gesundheitsforschung:
  –   Nationale Dekade gegen Krebs
  –   Demenz
  –   psychische Erkrankungen
  –   Kinder- und Jugendmedizin
  –   Lungenerkrankungen
  –   Immunerkrankungen

• Prävention
  –   nationale Strategie zur Reduzierung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen,
  –   Gesunde Ernährung
  –   Bekämpfung von Drogenmissbrauch
  –   Reduzierung des Antibiotikaverbrauchs und Verhinderung von Antiobiotikaresistenzen

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4. Innovationsfonds –
   Aktueller Stand
Innovationsfonds beim Gemeinsamen
            Bundesausschuss

– Von 2016 bis 2019 jeweils 300 Mio. pro Jahr
– Förderentscheidung durch Innovationsausschuss
  (10 Mitglieder: 2 BMG, 1 BMBF)

                                     300 Mio. Euro pro Jahr
                                    Versorgungsforschung (75 Mio. € p.a.)
                                    Neue Versorgungsformen (225 Mio. € p.a.)

– Koalitionsvertrag: Fortsetzung nach 2019 mit jährlich 200 Mio. Euro

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Bisheriger Stand zum Innovationsfonds
• Laufzeit des Innovationsfonds von 2016 -2019
• Förderung von neuen Versorgungsformen: 225 Mio. € p.a.
   o   4 Förderbekanntmachungen bisher erfolgt, wovon eine aktuell ansteht (Frist: 20.
       März 2018)
   o   81 Projekte zur Förderung ausgewählt
• Förderung von patientennaher Versorgungsforschung: 75 Mio. € p.a.
   o   3 Förderbekanntmachungen, wovon eine aktuell ansteht: Frist war 20. Februar
       2018
   o   116 Vorhaben zur Förderungen ausgewählt
• Laufzeit der meisten Projekte beträgt drei Jahre
• Erste Ergebnisse aus den wissenschaftlichen Auswertungen der Projekte ab
  2020 zu erwarten

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Versorgungsforschung- Themenauswahl
Förderwelle 2016
Weiterentwicklung der Qualitätssicherung und Patientensicherheit in der Versorgung
Verbesserung von Instrumenten zur Messung von Lebensqualität für bestimmte Patienten-
gruppen
Innovative Konzepte patientenorientierter Pflege unter besonderer Berücksichtigung der
Arbeitsteilung und der Schnittstellen sowie der Integration ausländischer anerkannter
Pflegefachkräfte in den Versorgungsalltag
Verbesserung der Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit der GKV-Versorgung
Ursachen, Umfang und Auswirkungen administrativer und bürokratischer Anforderungen im
Gesundheitswesen auf die Patientenversorgung sowie Entwicklung geeigneter Lösungsansätze
Einsatz und Verknüpfung von Routinedaten zur Verbesserung der Versorgung
Themenoffener Bereich
Evaluation Verträge nach den §§73c und 140a SGB V in der Fassung 22. Juli 2015 (EVAS)
Weiterentwicklung und insbes. Evaluation von Richtlinien des G-BA : SAPV- Richtlinie

        Förderwelle 2017: themenoffen sowie EVAS

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Was wird bisher gefördert- inhaltlicher Fokus
Projekte zu folgenden Patientengruppen bzw. Krankheitsfeldern sind
schwerpunktmäßig zur Förderung gelangt (Doppelungen möglich):

              Kinder u.                               Psych. Versorgung
             Jugendliche                              und Erkrankungen
           (12 nVF, 12 VSF)                              (20 nVF, 23 VSF)

                               Onkologie                             Chronische
                             (6 nVF, 14 VSF)                        Erkrankungen
                                                                     (11 nVF, 7 VSF)

          Über 70 % aller Projekte (nVF)- krankheitsunspezifisch-
          beinhalten eHealth- Elemente und digitale Lösungen

          nVF: neue Versorgungsformen; VSF: Versorgungsforschung

                                                                            20.03.2018 - DNVF Spring School, Bonn | 23.03.2018 | Seite 28
Förderbekanntmachung Versorgungsforschung
vom 20. Oktober 2017
1. Besondere Versorgungssituationen
a) Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen und/oder Multimorbidität
b) Versorgung von geriatrischen Patienten
c) Versorgung von Menschen mit Behinderungen
2. Entwicklung von Versorgungsstrukturen und -konzepten
a) Zusammenarbeit von ärztlichem und nicht-ärztlichem Gesundheitspersonal
b) Modelle zur Stärkung der Krankenpflege
c) Nutzbarkeit lernender Algorithmen
d) Behandlungsoptionen bei Resistenzen
3. Patientensicherheit, Qualitätssicherung und -förderung
a) Verbesserung der Patientensicherheit (insb. im ambulanten Bereich)
b) Nachhaltige Qualitätsförderung
c) Bedarfsgerechte Versorgung
d) Transfer neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse,
   Diffusion des medizinischen Fortschritts in die Regelversorgung
4. Messung der Ergebnisqualität

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Förderbekanntmachung neue Versorgungsformen
vom 20. Oktober 2017
1. Sozialleistungsträgerübergreifende Versorgungsmodelle
Projekte, die neben der GKV- Versorgung auch Versorgungsbereiche anderer Sozialleistungsträger
berücksichtigen (z. B. Pflege, Rehabilitation, Kinder- und Jugendhilfe). Der Schwerpunkt soll auf einer
übergreifenden Koordinierung und Zusammenarbeit der verschiedenen Träger liegen.
2. Krankheitsübergreifende Versorgungsmodelle
Hier sind u. a. Ansätze zur Versorgung von Patienten mit mehreren Erkrankungen (Multimorbidität), ebenso
wie Versorgungsmodelle für Patienten mit chronischen Schmerzen unterschiedlicher Ursache, mit Seltenen
Erkrankungen und mit gesundheitlichen Mobilitätseinschränkungen, beispielsweise im ländlichen Raum,
denkbar.
3. Versorgungsmodelle für spezifische Krankheiten/Krankheitsgruppen
Diese können u. a. aus dem Bereich der psychischen Erkrankungen (z. B. Suchterkrankungen), onkologischen
oder dementiellen Erkrankungen, Schlaganfall oder Adipositas (BMI > 30) sowie die Versorgung von
chronisch kranken Kindern und Jugendlichen sein. Mögliche Instrumente können u. a. sein: eine gezielte
Steuerung der Patienten, die Einbindung nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe oder die Sicherstellung einer
langfristigen Betreuung der Patienten.

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Förderbekanntmachung neue Versorgungsformen
vom 20. Oktober 2017
4. Versorgungsmodelle für vulnerable Gruppen
Ziel der Projekte sollte es sein, einen möglichst niedrigschwelligen Zugang und eine bedürfnisgerechte
Versorgung zu gewährleisten, z. B. bei Menschen mit Behinderung und Kindern von Menschen mit
psychischer Erkrankung oder Suchterkrankung.
5. Versorgungsmodelle mit übergreifender und messbarer Ergebnis- und
Prozessverantwortung
Dabei sind u. a. Projekte denkbar mit Maßnahmen oder Instrumenten zur Sicherung und Optimierung der
Versorgungsqualität, Modelle mit einer Ausrichtung an patientenrelevanten Endpunkten wie Lebensqualität,
outcomeorientierte und gegebenenfalls übergreifende Vergütungsmodelle oder value based healthcare-
Ansätze.
6. Modelle zur Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen und –prozessen
Hier sind Modelle denkbar, die Ungleichgewichte in der Versorgungsstruktur von ländlichem Raum und
Ballungsgebieten adressieren, aber auch Ansätze, die sich mit der Notfallversorgung und deren Weiterent-
wicklung, z. B. mit Blick auf die spezifischen Anforderungen verschiedener Agglomerationsräume, befassen.
Kooperative Versorgungsmodelle sind möglich, die die Zusammenarbeit zwischen ärztlichen und nicht-
ärztlichen Gesundheitsberufen stärken sollen. Ebenso kommen populationsbezogene Versorgungsmodelle
und Modelle im Kontext der grenzüberschreitenden Versorgung im Grenzraum zwischen EU-Mitgliedsstaaten
(z. B. Nutzung von Diagnostik und wohnortnahen Versorgungsstrukturen im EU- Nachbarland) in Betracht.

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Übergreifende Aspekte bei neuen
Versorgungsformen
• Es können übergreifend und für alle Themenfelder besondere
  Projektstrukturen und -elemente vorgesehen werden. Hierzu zählen u. a.
  Elemente der Digitalisierung oder Patient-Empowerment-Strukturen.
• Kooperationen mit Trägern und Institutionen außerhalb der gesetzlichen
  Krankenversicherung sind möglich bzw. bei Themenfeld 1 ausdrücklich
  gewünscht, sofern sich diese entsprechend ihrer Zuständigkeit finanziell
  am Projekt beteiligen. Dies sollte aus dem Antrag klar hervorgehen.
• Ziel ist insbesondere eine Weiterentwicklung der sektorenübergreifenden
  Versorgung. Dies können Modelle sein, die eine Überwindung der
  Sektorentrennung bezwecken. Es kann sich aber auch um Modelle handeln,
  die innersektorale Schnittstellen optimieren wollen.
• Ansätze zur Verbesserung der Versorgungseffizienz bei Menschen mit
  Migrationshintergrund können einbezogen und gefördert werden.

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Zeitplan für 2018

• Antragsfrist Neue Versorgungsformen 20. März 2018

• Förderentscheidungen zu den Förderwellen Neue Versorgungsformen und
  Versorgungsforschung voraussichtlich im Herbst 2018

• Veröffentlichung weiterer Förderbekanntmachungen für 2. Jahreshälfte
  2018 geplant

• Evaluation des Innovationsfonds
   Zwischenbericht an den Bundestag bis zum 31. März 2019
   Endbericht an den Bundestag bis zum 31. März 2021

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Kontakt
Bundesministerium für Gesundheit
Referat G 12
Ressortforschung / Forschungskoordinierung und
wissenschaftspolitische Analysen
Rochusstr. 1
53123 Bonn

Ansprechpartnerin
Jana Holland, Referatsleiterin
jana.holland@bmg.bund.de
www.bundesgesundheitsministerium.de
Tel. +49 228 99441 3181

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