Gesundheitspolitische Positionen im Wahljahr 2021 - Berlin, 16. April 2021
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Pressekonferenz der Deutschen Krankenhausgesellschaft Gesundheitspolitische Positionen im Wahljahr Dr. Gerald Gaß Vorstandsvorsitzender der DKG
COVID-19 Versorgung in Zahlen • Seit 10. März 2020: rund 200.000 COVID-Patienten in Krankenhäusern • Mehr als 40.000 Intensivpatienten und ca. 90.000 abgeschlossene ITS-Behandlungen • aktuell rund 4.700 Intensivpatienten • Höchststand Intensivpatienten 1. Welle • 21. April 2020 – 2.845 davon 2.052 beatmet • Höchststand Intensivpatienten 2. Welle • 4. Januar 2021 – 5.781 davon 3.191 beatmet • Hospitalisierungsquote liegt bei rund 7 Prozent der erfassten Infizierten • Anteil der Hospitalisierten und der Verstorbenen sinkt seit der 1. Welle • Nach Beginn der Impfkampagne hat sich die Altersstruktur der Hospitalisierten spürbar verjüngt. Bis in den Februar 2021 waren Über-80- Jährige die größte Gruppe, seitdem die 60- bis 79-Jährigen 3
1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000 0 24.04.2020 01.05.2020 08.05.2020 15.05.2020 22.05.2020 29.05.2020 Quelle: DIVI 05.06.2020 12.06.2020 19.06.2020 26.06.2020 03.07.2020 10.07.2020 17.07.2020 24.07.2020 31.07.2020 07.08.2020 14.08.2020 21.08.2020 Beatmungspatienten 28.08.2020 04.09.2020 11.09.2020 233 118 18.09.2020 25.09.2020 02.10.2020 Stand: 15. April 2021 09.10.2020 604 323 16.10.2020 23.10.2020 30.10.2020 796 1.632 06.11.2020 13.11.2020 3.150 1.797 20.11.2020 27.11.2020 2.228 3.854 04.12.2020 COVID-19-Intensivpatienten, davon 11.12.2020 2.676 4.728 18.12.2020 25.12.2020 01.01.2021 5.752 3.212 08.01.2021 15.01.2021 2.864 4.922 22.01.2021 29.01.2021 2.393 4.344 05.02.2021 12.02.2021 2.102 3.658 19.02.2021 26.02.2021 2.957 1.745 05.03.2021 12.03.2021 1.557 2.722 19.03.2021 26.03.2021 3.326 1.819 02.04.2021 09.04.2021 4661 2669 davon beatmet COVID-19 4 Behandlung COVID-19 in
Rückgang der Regelversorgung 7
Perspektiven in der 3. Welle • Die Belastung ist hoch, aber es droht absehbar keine totale Überlastung der Krankenhäuser. • Die Hospitalisierung der Über-80-Jährigen ist sehr deutlich zurückgegangen. • Die Personalausfälle durch Quarantäne oder Infektionen bei den Beschäftigten sind signifikant gesunken. • Bei weiterem Aufnahmedruck muss und kann die Regelversorgung weiter eingeschränkt werden. • Prozesse und Kooperationen zur Patientensteuerung bei einer Überlastung einzelner Standorte sind etabliert, auch länderübergreifend. • Wirkungsvolle Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens müssen bundesweit konsequent umgesetzt werden. • Höchste Priorität auf Erstimpfungen und deutliche Risikoabwägung bei der Diskussion von Nebenwirkungen. 8
Unsere Positionen im Wahljahr 9
Kurswechsel nach der Bundestagswahl Die Krankenhäuser und ihre Beschäftigten fordern für die Zeit nach der Bundestagswahl einen deutlichen Kurswechsel. Vom kalten Strukturwandel zu einer verantwortlich gestaltenden Krankenhauspolitik Die Deutsche Krankenhausgesellschaft ist bereit, Veränderungen bei den Krankenhausstrukturen mit dem Ziel einer qualitätsvollen und sektorübergreifenden Patientenbehandlung mitzugestalten. Dabei müssen sich die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten spürbar verbessern und die Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten gesichert werden. 10
Weiterentwicklung der Krankenhausstrukturen Regionale Versorgungsnetzwerke als zentrales Leitbild • Mehr Kooperation, weniger Wettbewerb, regionale krankenhauszentrierte Versorgungsnetzwerke mit differenzierten Versorgungsstufen Digitale Vernetzung • Die Potentiale der Digitalisierung werden genutzt, um den Fachkräftemangel abzufedern und qualitativ hochwertige Versorgung flächendeckend nutzbar zu machen. Sektorenübergreifender Behandlungsauftrag • Krankenhäuser werden regelhaft zu Standorten akutstationärer und stationsersetzender Leistungserbringung (teilstationär und ambulant). Föderale Verantwortung erhalten • Die politische Letztverantwortung für eine flächendeckende, wohnortnahe Gesundheitsversorgung der Bevölkerung muss auch in Zukunft bei den Ländern liegen. 11
Finanzierungsreform Investitionsfinanzierung • Auskömmliche und nachhaltige Investitionsverantwortung in gemeinsamer Verantwortung von Bund und Ländern Weiterentwicklung des DRG-Systems • Das Fallpauschalensystem für akutstationäre Leistungen wird ergänzt um eine angemessene Finanzierung der Vorhaltekosten für besonders versorgungsrelevante Vorhaltungen, z.B. Notfallversorgung. Finanzierung stationsersetzender Leistungen • Die stationsersetzenden Leistungen am Krankenhaus, z.B. ambulantes Operieren, werden entsprechend der komplexen interdisziplinären Behandlungsleistung vergütet. 12
Fachkräftesicherung Die Attraktivität der Arbeits- und Ausbildungsbedingungen muss konsequent gesteigert werden. Dazu gehören: • Der Abbau von Überbürokratisierung und Kontrollwut • Eine gute Personalausstattung zur leitliniengerechten Patientenbehandlung (PPR 2.0 in der Pflege) • Die Weiterentwicklung der Aufgabenfelder durch die Definition eigenständiger Verantwortungsbereiche für besonders qualifizierte Gesundheitsfachberufe • Die Vergütung muss wettbewerbsfähig weiterentwickelt werden. Dazu bedarf es der vollständigen Refinanzierung der Kosten für alle Mitarbeiter*innen. • Schaffung zusätzlicher Ausbildungsstellen inklusive ergänzender Akademisierung 13
Qualitätssicherung und Patientensicherheit • Qualität und Patientensicherheit als Maßstab weiterentwickelter Strukturen • Mindestmengen bei hochkomplexen Leistungen sind bei entsprechender Studienlage Bestandteil der Qualitätssicherung aber kein Instrument der Strukturpolitik. • Externe unabhängige Qualitätskontrollen sind Teil eines transparenten Qualitätssicherungssystems. • Versorgungssicherheit ist ein ebenfalls zu beachtender Maßstab qualitätsvoller Krankenhausstrukturen. 14
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 17
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