Gesundheitsreport 2021 - Ein Jahr Coronapandemie: Wie geht es Deutschlands Beschäftigten?
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Gesundheitsreport 2021 Ein Jahr Coronapandemie: Wie geht es Deutschlands Beschäftigten? Thomas G. Grobe, aQua‐Institut Göttingen, Hamburg, 23. Juni 2021
Gesundheitsreport 2021 – Auswertungsbasis Daten zu insgesamt 21 Jahren von 2000 bis 2020 Im Jahr 2020 Daten zu 5,4 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten oder arbeitslos gemeldeten Mitgliedern (Erwerbspersonen) 5,28 Millionen Arbeitsunfähigkeitsfälle mit 86 Millionen Fehltagen < b.B. Link klicken! 25,1 Millionen Arzneiverordnungen mit 1.527 Millionen Tagesdosen < b.B. Link klicken! Daten zu rund 15,7 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Schwerpunktthema | Ein Jahr Coronapandemie: Wie geht es Deutschlands Beschäftigten? 2 | Gesundheitsreport 2021 der Techniker, Thomas G. Grobe, aQua-Institut Göttingen, Hamburg, 23. Juni 2021
Themenschwerpunkt Ein Jahr Coronapandemie: Gesundheit von Erwerbspersonen Methodik: Auswertungen zu Tagen, vorrangig von 2018 bis 2020 (geschlechts- und altersstandardisiert) Mittelung von Ergebnissen bei Verläufen über 7 Tage (ähnlich wie bei „7-Tage-Inzidenz“) Systematische tabellarische Darstellung von Ergebnissen auch für ausgewählte Zeiträume Arbeitsunfähigkeiten: Berichtet werden Krankenstände (Prozentanteil der an den Tagen im jeweils betrachteten Zeitraum durchschnittlich arbeitsunfähig gemeldeten Erwerbspersonen) Arzneiverordnungen: Berichtet werden Verordnungsvolumen in definierten Tagesdosen (DDD) je Versicherungsjahr (Anzahl der an den Tagen im jeweils betrachteten Zeitraum durchschnittlich je 365 Erwerbspersonen verordneten DDD) Die Kennzahlen können Auskunft über die Gesundheit beziehungsweise Erkrankungen von Erwerbspersonen geben – sie können jedoch keine Hinweise auf persönliche Belastungen oder Umstände liefern (sofern diese nicht zu Erkrankungen geführt haben) 3 | Gesundheitsreport 2021 der Techniker, Thomas G. Grobe, aQua-Institut Göttingen, Hamburg, 23. Juni 2021
Krankenstand 2020 im Vergleich zu 2019 und 2018 % Fälle je Gesamtjahr 100.000 8,000 KW 1 bis 8 KW 9 bis 14 KW 15 bis 18 KW 19 bis 31 KW 32 bis 40 KW 41 bis 44 KW 45 bis 51 40 2020: 4,14 % 7,000 35 2019: 4,22 % 2018: 4,25 % 6,000 30 5,000 25 Peak 2020 4,000 20 in 7 Tagen um den 21.3. 3,000 15 herum: Krankenst and 2020 Krankenst and 2019 6,96 % 2,000 Krankenst and 2018 10 SARS-CoV-2-Infekt ionen je 100.000 (RKI) 1,000 Infekt ionsfälle nach Erkrankungsdat um je 100.000 (RKI) 5 COVID-19: 2020: 0,016 % 0,000 0 (Anteil 0,39 %) 1. Jan. 1. Feb. 1. Mrz. 1. Apr. 1. Mai. 1. Jun. 1. Jul. 1. Aug. 1. Sep. 1. Okt . 1. Nov. 1. Dez. Gesundheitsreport 2021, Abbildung 2, Seite 10 (SARS-CoV-2-Fallzahlen bei 15- bis 59-Jährigen je 100.000 im 7-Tage-Mittel nach Daten des RKI) 4 | Gesundheitsreport 2021 der Techniker, Thomas G. Grobe, aQua-Institut Göttingen, Hamburg, 23. Juni 2021
Krankenstand 2020 im Vergleich zu 2019 und 2018 % 0,600 exemplarisch ICD-10-Kapitel I: 0,500 Bestimmte infektiöse und 0,400 parasitäre Krankheiten 0,300 0,200 0,100 Krankenstand 2020 Krankenstand 2019 Krankenstand 2018 0,000 1. Jan. 1. Feb. 1. Mrz. 1. Apr. 1. Mai. 1. Jun. 1. Jul. 1. Aug. 1. Sep. 1. Okt. 1. Nov. 1. Dez. Gesundheitsreport 2021, Abbildung 3, Seite 16 5 | Gesundheitsreport 2021 der Techniker, Thomas G. Grobe, aQua-Institut Göttingen, Hamburg, 23. Juni 2021
Betroffene mit COVID-19-AU im Jahr 2020 je 100.000 Berufe in der Altenpflege 1.364 3,05 (2,78-3,33) Risiken für COVID-19-AU Berufe in der Haus- & Familienpflege 1.312 2,83 (2,36-3,38) unterscheiden Berufe in der Fachkrankenpflege 1.240 2,77 (2,31-3,33) sich berufs- abhängig um Berufe in der Gesundheits- & Krankenpflege 1.240 2,77 (2,57-2,97) mehr als den Berufe in der Kinderbetreuung & -erziehung 1.217 2,74 (2,56-2,94) Faktor 6 Gesamtpopulation 541 > betroffen Berufe in der Softwareentwicklung 262 0,65 (0,56-0,75) insbesondere Berufe mit Berufe in der Landwirtschaft 260 0,61 (0,42-0,90) engem Kontakt Rechtsanwälte/-anwältinnen 212 0,50 (0,33-0,76) zu Menschen Berufe in der Hochschullehre & -forschung 200 0,49 (0,42-0,58) Gesundheitsreport 2021, ab Seite 23 (111 Berufe mit mindestens 10.000 TK-versicherten Beschäftigten, Anteil mit COVID-19-AU März bis Dezember 2020; ergänzend sind Odds Ratios mit 95%-Vertrauensbereichen aus einem multivariaten logistischen Regressionsmodell genannt – vgl. Tabelle A2 ab Seite 84) 6 | Gesundheitsreport 2021 der Techniker, Thomas G. Grobe, aQua-Institut Göttingen, Hamburg, 23. Juni 2021
Verordnungen 2020 im Vergleich zu 2019 und 2018 DDD je VJ DDD Gesamtjahr 500 KW 1 bis 8 KW 9 bis 14 KW 15 bis 18 KW 19 bis 31 KW 32 bis 40 KW 41 bis 44 KW 45 bis 51 2020: 256 je VJ 450 DDD 2020 2019: 253 je VJ DDD 2019 400 DDD 2018 2018: 247 je VJ SARS-CoV-2-Fälle je 1.000.000 (RKI, bundesweit ) 350 Fälle nach Erkrankungsdat um (RKI, bundesweit ) 300 2 Peaks 2020 250 in 7 Tagen Fr.L. um den 1.3. 200 RM RM RM Fr.L. Fr.L. Pfing. 3. Okt 31. Okt und den 16.3. 150 1. Mai Pfing. Pfing. herum: 331 DDD je VJ Him.F. Ostern Ostern Him.F. Him.F. 100 Ostern 430 DDD je VJ 50 0 1. Jan. 1. Feb. 1. Mrz. 1. Apr. 1. Mai. 1. Jun. 1. Jul. 1. Aug. 1. Sep. 1. Okt . 1. Nov. 1. Dez. Gesundheitsreport 2021, Abbildung 7, Seite 33 (SARS-CoV-2-Fallzahlen bei 15- bis 59-Jährigen je 1.000.000 im 7-Tage-Mittel nach Daten des RKI) 7 | Gesundheitsreport 2021 der Techniker, Thomas G. Grobe, aQua-Institut Göttingen, Hamburg, 23. Juni 2021
Antibiotika 2020 im Vergleich zu 2019 und 2018 DDD je VJ DDD Gesamtjahr 8,0 DDD 2020 2020: 2,838 7,0 DDD 2019 2019: 3,731 DDD 2018 2018: 4,042 6,0 5,0 (jeweils DDD je VJ) 4,0 3,0 2020 vs. 2019: - 23,9 % 2,0 1,0 0,0 1. Jan. 1. Feb. 1. Mrz. 1. Apr. 1. Mai. 1. Jun. 1. Jul. 1. Aug. 1. Sep. 1. Okt . 1. Nov. 1. Dez. Gesundheitsreport 2021, Abbildung 9, Seite 44 8 | Gesundheitsreport 2021 der Techniker, Thomas G. Grobe, aQua-Institut Göttingen, Hamburg, 23. Juni 2021
Fazit Ein Jahr Coronapandemie: Gesundheit von Erwerbspersonen Zu Beginn der Pandemie wurden „Rekordkrankenstände“ verzeichnet. COVID-19-Diagnosen selbst spielten dabei keine nennenswerte Rolle. Ein wesentlicher Teil der Krankschreibungen im März dürfte aus Vorsicht und Rücksichtnahme erfolgt sein. Im weiteren Jahresverlauf lagen die Krankenstände nahezu durchgängig unter dem Niveau der Vorjahre > weniger Fehlzeiten mit Erkältungen und anderen Infekten, keine eindeutigen Hinweise auf Pandemie-bedingte Zunahmen bestimmter nicht-infektiöser Erkrankungen Betroffenenanteile mit COVID-19-AU unterscheiden sich berufsabhängig um mehr als den Faktor 6 > erhöhte Risiken bei Berufsgruppen mit engem Kontakt zu Mitmenschen Auch bei Arzneiverordnungen zeigen sich 2020 wesentliche Auffälligkeiten bereits im März > Peaks geben Hinweise auf frühzeitige Bevorratung mit Dauermedikation Auffälligste Veränderungen bei Antibiotika: 2020 Rückgang des Verordnungsvolumens um fast ein Viertel > auch hier Hinweise auf ein merklich reduziertes Infektionsgeschehen 9 | Gesundheitsreport 2021 der Techniker, Thomas G. Grobe, aQua-Institut Göttingen, Hamburg, 23. Juni 2021
Dr. med. Thomas G. Grobe, MPH aQua – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH thomas.grobe@aqua-institut.de Herzlichen Dank!
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