GLITCH KITSCH Begleitmaterial zur Vorstellung - Dschungel Wien

Die Seite wird erstellt Carolin Falk
 
WEITER LESEN
GLITCH KITSCH Begleitmaterial zur Vorstellung - Dschungel Wien
Begleitmaterial zur Vorstellung

GLITCH KITSCH

                                                            © Jakob Hütter

kollektiv kunststoff
Performance mit Augmented Reality | 50 Min. | 12-14 Jahre

Begleitinformationen erstellt von: Raffaela Gras

Kartenreservierungen für pädagogische Institutionen:
+43 1 522 07 20 18 | paedagogik@dschungelwien.at
GLITCH KITSCH Begleitmaterial zur Vorstellung - Dschungel Wien
KULTURVERMITTLUNG
Vorbereitender Workshop
Auf Anfrage kommen wir gerne vor Ihrem Theaterbesuch an Ihre Schule, stimmen die Klasse
auf das Thema ein und bereiten Sie und Ihre Schüler:innen auf das Medium „zeitgenössisches
Theater“ vor – mit Gesprächen und kreativen Übungen aus dem Tanz-, Performance- und
Schauspielbereich.

Dauer: 2 Schulstunden
Kosten: € 130,00 pro Klasse
Ort: Fest- oder Turnsaal an Ihrer Schule, ev. auch in einem größeren Klassenzimmer möglich.

Publikumsgespräch
Sehr gerne können Sie sich für ein kostenloses Publikumsgespräch direkt im Anschluss an die
Vorstellung anmelden. Im Publikumsgespräch können die Kinder und Jugendlichen relevante
Themen des Stückes bearbeiten, Fragen stellen und ihren ersten Eindrücken Ausdruck
verleihen. Unterschiedliche Formate passend zu Inhalt und Zielgruppe – zum Teil mit
interaktiven Elementen – bieten den geeigneten Rahmen für direkten Austausch und
ermöglichen neue Zugänge zur darstellenden Kunst.

Bitte geben Sie bei der Reservierung bekannt, ob Sie ein Publikumsgespräch wünschen.

Nachbereitender Workshop
Vor allem bei theatererfahrenen Klassen kann es sinnvoll sein, statt des vorbereitenden
Workshops eine Nachbereitung zu buchen. Hier verarbeiten die Schüler:innen das gesehene
Stück in Gesprächen und durch eigenes kreatives Schaffen.

Dauer: 2 Schulstunden
Kosten: € 130,00 pro Klasse
Ort: Fest- oder Turnsaal an ihrer Schule, ev. auch in einem größeren Klassenzimmer möglich.

Ansprechperson für weitere Information und Beratung:
Madeleine Seaman | +43 1 522 07 20-24
m.seaman@dschungelwien.at

                                             2
GLITCH KITSCH Begleitmaterial zur Vorstellung - Dschungel Wien
Inhaltsverzeichnis

1. ZUR PRODUKTION                                         1
 1.1 Inhalt                                                2
 1.2 Konzept                                               3
 1.3. Zum Entstehungsprozess und den theatralen Mitteln    4
 1.4. Das Team                                             5
2. HINTERGRUNDINFORMATIONEN UND WEITERFÜHRENDE
      EMPFEHLUNGEN                                        8
3. IDEEN FÜR DIE VOR- UND NACHBEREITUNG                   9
4. KONTAKT                                                11

                                    3
GLITCH KITSCH Begleitmaterial zur Vorstellung - Dschungel Wien
1. Zur Produktion

Glitch Kitsch
kollektiv kunststoff

Uraufführung
Performance | 50 Min. | Ab 12 Jahren

Vorstellungstermine im Dschungel Wien:

FR     03.12.21      19:00         PREMIERE
SA     04.12.21      19:00
MO     06.12.21      10:30
DI     07.12.21      10:30
DO     09.12.21      10:30
FR     10.12.21      19:00

FR     18.02.21      10:00
SA     19.02.21      19:00
MO     21.02.21      10:00
DI     22.02.21      10:00

Team

Konzept, Choreografie: Raffaela Gras
Choreografische Mitarbeit, Performance: Lillian Davison, Emma Satchev, Stefanie Sternig
Visuelle Medien: Jakob Hütter (handmitauge), Ferdinand Doblhammer
Dramaturgische Beratung: Christina Aksoy
Komposition, Sounddesign: Peter Plos
Kostümbild: Sophie Baumgartner

Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien und dem
Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.

Dank an Wuk ttp, Museumsbund Österreich, Red Carpet Art Award.

                                            1
1.1 Inhalt
Wir tanzen über flauschige, mit unseren Vorlieben gefüllte Wolken, lassen uns
supersüße stories schmecken – allerorts umgeben von saftigen Klick-Klängen … TikTok …
TikTok … Vibrierende Konsolen halten uns wach! Wir trollen uns von Fenster zu Fenster und
werfen einen Blick in jedes Zimmer. Was geht da ab? Ein Smurf?! Rein ins nächste Profil!
Willkommen im Datennetz! Spürst du es? Siehst du es? Siehst du mich? Ist das Bild unscharf?
Ist es fake? Oder bist du fake? Gespeichert und gesichert machen wir uns auf die Suche nach
dem, was uns triggert und den Spuren, die wir im Netz hinterlassen – wir wechseln sie,
verwischen sie, versuchen sie zu beseitigen und setzen neue. Nimm deinen Controller selbst
in die Hand und reise mit uns in eine Welt zwischen Sicht- und Unsichtbarkeit, Realität und
Fiktion, Fakt und Fake.
Mit Augmented-Reality-Elementen lotet »Glitch Kitsch« die Grenzen der Bühne aus und stellt
dabei die Frage, wo die Realität beginnt und die Fiktion längst wahr geworden ist.

For Your Eyes Only?!
In Glitch Kitsch erleben wir das Tun und Schaffen in einer Influencer:innen-Factory. Eine
elfjährige, eine dreizehnjährige und eine erwachsene Tänzerin führen und managen diese
Agentur, verkörpern selbst eine Vielzahl an Influencer:innen und entscheiden darüber, was in
den sozialen Medien gesehen wird und was nicht.
                                                                  © Ferdinand Doblhammer

                                             2
1.2 Konzept

Die Digitalisierung wirkt auf uns in vielen unterschiedlichen Lebensbereichen ein. Sie
verändert unser Verhalten, unsere Art und Weise zu kommunizieren, sowie unsere
Rezeptionsgewohnheiten. Sie ist kein neues Phänomen, sie wird nur immer
selbstverständlicher, flächendeckender – bestehende, analoge Systeme werden digitalisiert,
gleichzeitig entstehen laufend neue Technologien, sodass beinahe jede:r gewollt oder
ungewollt mit digitalen Medien in Kontakt tritt. Die Digitalisierung tritt abstrakt durch Zahlen
oder Daten in Erscheinung. Nicht sichtbar, nicht greifbar transformiert sie unseren Zugang zu
Wissen, wie wir uns Wissen aneignen, und sammelt durch unsere Klicks Fakten über uns oder
unsere Interessen, Vorlieben oder Sorgen. Die Informationen werden nüchtern
zusammengefasst, scheinbar faktisch, verklären sie unseren analogen Blick und lassen uns
gläsern erscheinen.

„Der Erfolg […] basiert maßgeblich auf Daten, die heute als Rohstoff der Gesellschaft gehandelt
werden, aber auch Treibstoff der Digitalisierung sind.“ (Lorenz Pöllmann)

Kann man sich in der heutigen Welt dennoch unsichtbar machen? Kann man sich der
Datensammlung entziehen oder diese kontrollieren? Ausgehend von unseren gesammelten
Fakten, Informationen, Profilen, entsteht ein Bild von uns. Aber sind das auch wir? Wie viel
von uns ist zu sehen und zu lesen? Es entsteht ein Bild einer Person, das dem im analogen
Leben womöglich gar nicht entspricht. Die digitale Welt eröffnet uns eine erweiterte Ebene,
die zum einen durch Klicks Informationen von uns sammelt, zum anderen uns die Möglichkeit
gibt, Fotos zu bearbeiten und Profile je nach Belieben zu erstellen – zwischen Realität und
Fiktion, Fakt und Fake. Es entsteht eine Zwischenwelt, eine erweiterte Realität.

Auch Jugendliche leben in einer Zwischenwelt – kein Kind mehr und noch nicht erwachsen -
auf der Suche nach ihrem Profil. Während sie in ihrem analogen Leben zunächst in ihre Körper
hineinwachsen und das Erproben unterschiedlicher Rollen/Identitäten viel Zeit und Raum
einnimmt, scheint das Wechseln der Profile im Digitalen durch wenige Klicks einfach: sie
können sie löschen, kopieren oder parallel neue erstellen.
Sowohl analog wie digital erlangen sie in ihrem Leben mehr Handlungsfreiheit über ihre
Entscheidungen und übernehmen die Verantwortung für sich und ihr Handeln. Wie viel
Verantwortung können/wollen/müssen sie übernehmen? Sie bewegen sich zwischen Eigen-
und Fremdwahrnehmung sowie Selbst- und Fremdbestimmung.
Wie sieht ihr Profil aus? Wie viel ist sichtbar bzw. unsichtbar, wie scharf bzw. unscharf das
Bild, wie klar oder unklar die Grenzen?

„Früher hatte jeder das Recht auf eine eigene Meinung, heute hat jeder das Recht auf eine
eigene Realität.“ (Antonio Garcia Martinez aus „The Cleaners“)

                                               3
1.3. Zum Entstehungsprozess und den theatralen Mitteln

Glitch Kitsch ist, wie die meisten unserer Produktionen, eine Stückentwicklung. Das bedeutet,
dass wir unser Stück während des Probenprozesses entwickeln und nicht bereits vor Beginn
der Proben ein fertiges Textbuch mit der Handlung des Stückes haben. Wir beginnen mit einer
inhaltlichen Recherche zu einem Thema, entwickeln ein Konzept/eine Grundidee und reichen
diese bei Fördergeber:innen ein. Nach einem positiven Förderbescheid beginnt zunächst die
organisatorische Planung: wo, wann, mit wem, mit welchen Mitteln setzen wir das Stück um,
anschließend begeben wir uns in den Proberaum und widmen uns dem Inhalt:

Ausgangspunkt all unserer Produktionen sind Körper und Bewegung. Uns interessiert immer,
wie man mit dem Körper, mit Bewegung und in weiterer Folge mit Tanz Themen behandeln
und Geschichten erzählen kann. Wir beginnen unsere Probenprozesse somit immer mit
Tanzimprovisationen. In einem nächsten Schritt erarbeiten wir Szenen. Aus dem daraus
entstehenden Bewegungs- und Textmaterial entwickeln wir die Choreografie, die Szenen und
die Dramaturgie des Stückes. Während der Proben komponiert unser Musiker die Songs und
Sounds zu den Choreografien und Szenen.

                                                                                       © Gregor Neupert

In Glitch Kitsch haben wir uns des Weiteren für die Medien Projection Mapping und
Augmented Reality entschieden. Beim Projection Mapping geben projizierte Bilder der
jeweiligen Form einen Bei- und Gegenwert. Die hierbei verwendeten Projektionen bieten eine
Vielzahl von narrativen Erzählmöglichkeiten.

                                             4
Reale und virtuelle Welt werden in unserer Gesellschaft meist getrennt erlebt. Augmented
Reality führt diese zwei Welten durch die Überlagerung der abgebildeten Realität (z.B.
Handykamera) mit digitalen Elementen zusammen und eine neue Form, eine erweiterte
Realität wird erfahrbar. Mittels von uns zur Verfügung gestellten Tablets kann das Publikum
die digitale Intervention in Kombination mit dem realen Raum individuell, aber doch
gemeinsam erfahren: Über den Bildschirm sind virtuelle Objekte oder Symbole zu sehen, die
zu Beginn des Stückes ohne digitale Hilfsmittel noch nicht sichtbar waren. Die visuellen
Medien werden in Absprache mit der Gesamtregie parallel entwickelt und in einer späteren
Probenphase hinzugefügt.

Der gesamte Prozess von der Konzeptentwicklung bis zur Premiere dauert ein bis eineinhalb
Jahre. Die Länge des Probenprozesses hängt stark von den Beteiligten ab. Im Durchschnitt
proben wir 4-6 Monate für ein Stück. Bei Glitch Kitsch sind zwei Darstellerinnen Jugendliche,
daher starteten wir bereits mit Probenblöcken in den Sommerferien und proben mit
Schulbeginn ein bis zweimal die Woche nachmittags oder am Wochenende bis zur Premiere
im Dezember.

1.4. Das Team

KOLLEKTIV KUNSTSTOFF

Das kollektiv kunststoff demonstriert auf unterschiedlichen Wegen die offene Form der
zeitgenössischen Kunst. Es versucht dabei nicht nur Bewusstsein zu schaffen und zum
Nachdenken anzuregen, sondern auch immer an gesellschaftspolitisch relevanten Themen
anzuknüpfen. Die künstlerische Herangehensweise beschreibt sich als konzeptionell, intuitiv,
interdisziplinär, entgegen dem Strom, prozessorientiert, mutig.
Seit 2011 arbeitet das Kollektiv in den Bereichen zeitgenössische Choreografie, Tanz- und
Kulturvermittlung. Es stellt sich der Aufgabe, zeitgenössischen Tanz und Performance aus
unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und dadurch für unterschiedliche Zielgruppen
zugänglich zu machen. Es entwickelt sowohl für ein erwachsenes sowie junges Publikum
Performances, die sich im transdisziplinären Dialog bewegen. Das Kollektiv realisierte Projekte
und Performances in Kollaboration mit anderen Künstler:innen und mit zahlreichen
Institutionen und Festivals u.a. Dschungel Wien, Tanzquartier Wien, ImPulsTanz, WUK
performing arts, Festival Pelzverkehr, Schäxpir Festival, klicker Festival (Kroatien).
Ihre Stücke „Und die Erde ist doch eine Scheibe.“ und „Wann ist morgen?” wurden für den
„Stella.Darstellender Kunstpreis für junges Publikum“ in der Kategorie „Herausragende
Produktion für Kinder“ nominiert.

RAFFAELA GRAS | Choreografie
Raffaela Gras ist Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin. 2011 absolviert sie ihr Studium
„Zeitgenössische Tanzpädagogik" an der MUK Privatuniversität für Musik und Kunst Wien.
Berufsbegleitend studierte sie auf der Universität für Musik und darstellende Kunst
Kulturmanagement und arbeitet seither auch im Kulturvermittlungs- und
Kulturmanagementbereich. Sie ist Gründungsmitglied des kollektiv kunststoff und
organisierte das Veranstaltungsformat Junge Kunst Parcours. Seit 2017 übernimmt sie die
Produktionsleitung für Georg Blaschke/M.A.P. Vienna.

                                              5
2010 erhält sie einen Hauptpreis für ihre choreografische Arbeit beim Offspring Contest und
2012 das START-Stipendium des B.m.u.K.K. Seit 2019 ist sie Vorstandsmitglied der Assitej
Austria und seit 2020 leitet sie die Fachbereiche Tanz und Allerjüngste im Musischen Zentrum
Wien.

STEFANIE STERNIG | Choreografische Mitarbeit, Performance
Stefanie Sternig ist seit Beendigung des Studiums an der Konservatorium Wien
Privatuniversität im Studiengang „Zeitgenössische Tanzpädagogik“ (2011) und dem Studium
Pädagogik und Sonder- und Heilpädagogik an der Hauptuniversität Wien als Tänzerin,
Choreografin und Tanzpädagogin tätig. Sie erhält 2012 das Trainingsstipendium am
Tanzquartier Wien und 2014 das Startstipendium für Musik und darstellende Kunst des BKA.
Sie agiert seit 2011 mit dem kollektiv kunststoff, mit welchem sie die ImPulsTanz Turbo
Residency (2012), Artist in Residence und Summer Studios p.a.r.t.s., Brüssel (2013) erhält. Die
Arbeiten wurden u. a. im Tanzquartier Wien, Dschungel Wien, in diversen Spielstätten der
Bundesländer, in Bosnien, Palästina & Belgien gezeigt.

LILLIAN DAVISON | Choreografische Mitarbeit, Performance
Lillian Davison ist 11 Jahre alt. Sie besucht die Montessori International School Perchtoldsdorf.
Lillian tanzt seit ihrem 4. Lebensjahr. Zunächst tanzte sie Ballett im Performing Center Austria,
jetzt tanzt sie Hip Hop und Jazz. In den Jahren 2020/21 war sie Teil der Performing Youth
Company in Wien. 2019 war sie in der Produktion "Der König und ich" auf der Bühne Baden
zu sehen und demnächst ist sie in der Produktion "Death in Venice" der Neuen Oper Wien
dabei.

EMMA SATCHEV | Choreografische Mitarbeit, Performance
Emma Satchev, geboren 2007 in Wien, hat italienische und bulgarische Wurzeln und besucht
das Wiener Gymnasium in Wien. Mit 4 Jahren begann sie bei der Choreografin Alessandra
Tirendi Ballett und zeitgenössischen Tanz zu lernen, was sie bis heute noch zwei Mal pro
Woche macht. Jeden Sommer ni
mmt sie auch an der Musical-Woche des Musischen Zentrum Wien teil, wo sie nicht nur tanzt
sondern auch singt und Theater spielt. In ihrer Freizeit zeichnet sie gern und schwimmt.

JAKOB HÜTTER | Visuelle Medien
Jakob Hütter ist ein in Wien lebender Medienkünstler und Gründer des Lichtkunstkollektivs
„Hand mit Auge“ (www.hma.tv). Generierte und programmierte Konzepte stehen im
Spannungsfeld zwischen impliziten visuellen Fragmenten, Erinnerungen und realen
physischen Gegenbildern. Die Visualisierung von Ideen und Gefühlen sowie das Erzählen von
Geschichten in einem konsequenten Prozess bilden die poetische Basis für einen
authentischen Diskurs zwischen digitalen Strukturen und analogen Erzählsträngen.

FERDINAND DOBLHAMMER | Visuelle Medien
Ferdinand Doblhammer, geboren 1996 in Korneuburg, arbeitet in Bereichen der Medienkunst,
Musik und dem Design. In seinen Arbeiten setzt er sich mit Datenschutz in einer sich immer
stetig virtualisierenden Welt und den damit auferlegten Grenzen bzw. Grenzüberschreitungen
auseinander. Mit der Verwendung von Augmented Reality und mit Videoarbeiten versucht er
gesellschaftspolitische/medienpolitische Probleme unserer Zeit aufzuzeigen.

                                               6
PETER PLOS | Komposition und Soundregie
Unter dem Künstlernamen „Palme“ lebt und arbeitet Peter Plos als Musiker und Komponist in
Wien. Er studierte Jazz-Gitarre am Gustav-Mahler-Konservatorium und absolvierte einen
Audio-Engineering/Sound-Design-Lehrgang. Seit 2014 studiert er Computermusik und
Elektronische Medien (ELAK) an der Universität und veröffentlichte in den letzten Jahren viele
Tonträgern mit verschieden Bands, u.a. Glutamat (Cabaret Punk), Lorelei Lee (Electro-Jazz),
Georg Freizeit, Luna‘s Rendezvous Band. Seit 2008 arbeitete er vermehrt mit Künstler:innen
aus den Bereichen Theater, Tanz, Performance und Bildende Kunst und es folgten diverse
Kollaborationen.

SOPHIE BAUMGARTNER | Kostümbild
Sophie Baumgartner ist diplomierte Modedesignerin und Bekleidungstechnikerin und
selbständig in den Bereichen Design und Produktion für Modelabels, Theater, Musik und
Performance tätig. Vier Jahre lang arbeitete sie im Atelier des Avantgarde Labels
„Materialbyproduct“ in Melbourne und assistierte in der Entwicklung der Haute-Couture
Kollektionen sowie bei Installationen, Shows und Fashion Weeks in Melbourne und Barcelona.
Sophie arbeitete an der Umsetzung der maßgeschneiderten Bühnenkostüme für das
Performance Stück „Francis Bacon (Reenactment)“ von Ismael Ivo und Johann Kresnik im
Rahmen des ImPulsTanz Festivals, entwickelte Kostüme für das Chamäleon Theater
„Crossroads“, in Kooperation mit Hapag Lloyd, sowie für die Sommerfestspiele Krems.

CHRISTINA AKSOY | Dramaturgie
Christina Aksoy (I/AT) ist Tänzerin, Choreographin und Kulturmanagerin. An der
Konservatorium Wien Privatuniversität studierte sie Zeitgenössische Tanzpädagogik, an der
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien machte sie ihren Master in Kunst-und
Kulturmanagement. 2012 hat sie das Kollektiv kunststoff mitbegründet, 2014 startete sie die
Zusammenarbeit mit der Bassistin Beate Wiesinger als peter left the room. 2015 erhielt sie
das Startstipendium des Bundeskanzleramts Österreich. Anfang 2017 veröffentlichte sie das
Buch: "Die gescheiterte Zweckfreiheit der Kunst. Ein praktisches Werkzeug zur Kunst- und
Kulturarbeit.”(im-Verlag). Mit ihren Projekten wurde sie u.a. nach Belgien, Island, sowie
Bosnien und Herzogowina eingeladen. Derzeit arbeitet sie am Festspielhaus St.Pölten im
Künstlerischen Produktionsbüro und zeichnet dort u.a. für Formate wie die Masterclasses für
junge Tanzschaffende und für das Tanzprogramm für junges Publikum verantwortlich.

                                              7
2. Hintergrundinformationen und weiterführende Empfehlungen

Anbei haben wir eine Liste von Zeitungsartikeln, Podcasts, Büchern und Dokumentationen
zusammengestellt, die uns im Stückprozess begleiten:

    Erklär mir, was Handys mit uns machen, Kathrin Karsay. Podcast Erklär mir die Welt
     von Andreas Sator.
     https://open.spotify.com/episode/1vSaWFeL2cbtHL5zl8xPVN?si=1DfcwUfUSle_LBPfJ
     RMACQ&utm_source=whatsapp&dl_branch=1&nd=1

    The social dilemma (Das Dilemma mit den sozialen Medien). Dokumentarfilm, 2020.
     https://www.thesocialdilemma.com/the-film/

    Unsichtbare Frauen. Wie eine Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung
     ignoriert. Buch von Caroline Criado-Perez.

    TikTok: 30 Sekunden Feminismus. Der Standard:
     https://www.derstandard.at/story/2000127725724/tiktok-30-sekunden-
     feminismus?ref=article

    Gefrorener Honig eine neue Challange erobert TikTok. Der Standard:
     https://www.derstandard.at/story/2000128815640/gefrorener-honig-eine-neue-
     challenge-erobert-tiktok?ref=article

    Warum Videospiele nicht dumm, aggressiv und krank machen. Der Standard:
     https://www.derstandard.at/story/2000128187542/warum-videospiele-nicht-
     dumm-aggressiv-und-krank-machen?ref=article

      Nur für Pädagog:innen:

    The Cleaners (Im Schatten der Netzwelt). Dokumentarfilm, 2018.
     http://www.thecleaners-film.de/

                                          8
3. Ideen für die Vor- und Nachbereitung

  o Sammelt: Welche Medien zählen zu den sozialen Medien? Wie viele Apps und
    Plattformen kennt ihr?

  o Macht eine Pro- und Contraliste: Was sind die Vor- und Nachteile der sozialen
    Medien?

  o Diskutiert: Was sind sensible Daten? Was sind sensible Daten für euch persönlich? Was
    postet ihr? Was nicht? Und warum?

  o Fragt euch selbst: Gibt es etwas, das ihr verheimlicht? Wenn ja, warum?
    Schreibt Dinge, die man verheimlichen könnte auf einen Zettel und werft ihn in eine
    Box. Der:die Pädagog:in zieht Zettel aus der Box, im Anschluss diskutiert ihr, warum
    ein Thema verheimlicht werden sollte oder nicht.

  o Q & A: Eine Person schlüpft in die Rolle eines:r Influencer:in/Tiktoker:in. Die restliche
    Klasse stellt dieser Person Fragen. Zum Beispiel: Warum bist du Influencer:in? Was
    liebst du an diesem Beruf, was nicht?
    Sammelt darüber hinaus Fragen, was ihr schon immer von gewissen Influecer:innen
    wissen wolltet.

  o Bewegungsaufgabe für einen Bewegungsraum/Turnsaal, angeleitet von einem:r
    Pädagog:in
    Stellt euch mit viel Abstand zueinander im Raum auf und schließt die Augen. Stellt euch
    als nächstes ein Datennetz um euch herum vor: wie sieht dieses aus? Versucht es mit
    möglichst vielen Details zu visualisieren. Als nächstes beginnt eure Arme zu bewegen:
    wie fühlt sich das Datennetz an? Wie würdet ihr das Gefühl beschreiben? Als nächstes
    bewegt euch auch mit anderen Körperteilen oder auch vom Platz durch euer
    persönliches Datennetz.
    Die Augen sollten die gesamte Zeit geschlossen bleiben, deshalb sollte auch stets auf
    den Umraum und andere Personen geachtet werden. Der:die Pädagog:in muss die
    Gruppe gut im Auge haben, damit es nicht zu Zusammenstößen kommt. Eine
    Gruppenteilung empfiehlt sich nicht, da sich die Teilnehmer:innen beobachtet und
    gehemmt fühlen können.
    Erst im Anschluss erzählt euch von euren Bildern und Erfahrungen.

  o Bewegungsspiel für einen Bewegungsraum/Turnsaal
    Die Gruppe bewegt sich im Schritttempo durch den Raum.
    1. Nehmt wahr, wie viel Abstand ihr zu anderen Personen, den Wänden oder
    Gegenständen habt.
    2. Sucht euch eine Person im Raum aus, ohne es diese Person oder andere wissen zu
    lassen und versucht immer denselben Abstand einzuhalten. Wiederholt das mehrmals,
    wählt immer eine andere Person.
    3. Wählt zwei Personen im Raum. Versucht einer der beiden Personen sehr nahe im
    Raum zu sein und zur anderen den größtmöglichen Abstand zu halten.
    Während des gesamten Spiels muss man in Bewegung bleiben.
                                             9
o Bewegungsaufgabe: Könnt ihr „glitchen“?
  Viele Tiktoker:innen nutzen für die Glitch Challenge die Einstellung ein Video schneller
  abzuspielen als ursprünglich gefilmt. Versucht die Bewegung ohne Medien
  umzusetzen. Sucht euch als nächstes drei kleine, alltägliche Gesten und versucht diese
  zu „glitchen“. Im Anschluss zählt eine Person wiederholt von 1 bis 4. Bei der Zahl 4
  „glitcht“ ihr eine der Bewegungen, bei den Zahlen von 1-3 wechselt ihr die Position,
  um auf 4 die nächste Bewegung zu „glitchen“. Gerne können Requisiten verwendet
  werden.
  Glitch Challenge siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=sYaa4AV8Lxs

o Selbstversuch: Notiere (oder nutze eine Einstellung am Handy oder eine App z.B.
  QualityTime) um herauszufinden, wie viel Zeit du am Smartphone verbringst.
  Wie lange kannst du auf dein Smartphone/soziale Medien verzichten?
  Was vermisst du in dieser Zeit am meisten?
  Welche anderen Kommunikationswege nutzt du?

o Zur Nachbereitung: Die Gruppe sitzt mit geschlossenen Augen im Raum. Der/Die
  Pädagoge:in stellt Fragen zum Stück: Wie hat das Stück begonnen? Wie sah die Bühne
  zu Beginn des Stückes aus und wie zum Ende? An welche/n Szene/Satz/Bewegung
  erinnerst du dich? Was war für dich spannend/traurig/lustig/seltsam? Zuerst gibt es
  Zeit, die Momente zu imaginieren, im Anschluss wird ein Kreis gebildet. Eine Person
  betritt den Kreis und wiederholt eine/n Moment/Satz/Bewegung aus dem Stück, eine
  weitere Person betritt den Kreis und spielt die Szene weiter oder ergänzt, anschließend
  betritt eine dritte Person den Kreis und spielt mit. Bei Betreten der vierten Person,
  verlässt die erste den Kreis. Die Szenen sollen nicht wiederholt werden, sondern
  können je nach Belieben frei verändert werden. Nur die erste Person zitiert einen Satz
  oder eine Bewegung, ab da herrscht Gestaltungsfreiraum. Wohin führt euch ein
  Satz/eine Bewegung im Gegensatz zum Stück?

                                         10
4. Kontakt

Bei Fragen oder anderen Anfragen können Sie sich gerne an uns wenden:

Email: kunststoffkollektiv@gmail.com
Website: www.kollektivkunststoff.com
Kontaktperson: Raffaela Gras

                   Screenshot aus dem Workshopformat „Kontaktstoff“
          Nähere Infos: https://www.kollektivkunststoff.com/kopie-von-aktuelles

                                           11
Sie können auch lesen