GMSA infoKundenzeitung der Groupe Minoteries SA - Einschätzung der Brotgetreideernte 2018 Die Nähe - ein starker Pluspunkt - Steiner Mühle
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Ausg Sept abe GMSAinfo em b 2018 er Kundenzeitung der Groupe Minoteries SA Einschätzung der Brotgetreideernte 2018 Die Nähe – ein starker Pluspunkt
GMSAinfo September 2018 GMSAinfo September 2018 Einschätzung der Brotgetreideernte 2018 Zwischen der Aussaat (spä- (Keimungsvorgang bei dem die Stärke die entsprechend den Vereinbarungen tere Herbstmonate) des in in Zucker umgewandelt wird) – und mit der WTO aus handelspolitischen der Schweiz dominierenden damit zu grossen Ausfällen – führen Gründen als Marktzugang offen ge- Winterweizens und der Ern- kann, über der Branche. halten werden muss, ist – auch wenn te (Juli) vergehen rund neun die meteorologischen Verhältnisse des Monate. Die ganze Wachs- Erntemenge / Erntequalität / Aus- Jahres 2018 durchaus einen Vergleich tumsperiode einschliesslich wirkungen mit den Trockenjahren 2003 und 1976 der Monate Dezember bis zulassen – sichergestellt. Dazu kommen Februar, während der sich Noch Mitte März 2018 schätzte die einige zehntausend Tonnen aus der die Pflanzen bei normalen swiss granum (Schweizerische Bran- Ernte 2017, die nicht vom Markt absor- jahreszeitlichen Verhältnis- chenorganisation für Getreide, Ölsaa- biert werden konnten und die von den sen in einer Winterruhe be- ten und Eiweisspflanzen) die Erntemen- Akteuren als ”strategische Lager“ in finden, entscheidet nicht nur über die ge – selbstverständlich unter Vorbehalt die neue Getreidekampagne übertra- Menge, sondern auch über die Qualität der noch nicht bekannten Einflussfak- gen werden. Solche ”Pufferlager“ sind des Brotgetreides. Damit sind die Land- toren während der entscheidenden zwar sehr kostspielig und reflektieren wirte, aber auch die nachfolgenden Wachstumsphase zwischen April und sich jeweils auch in den Marktpreisen Veredelungsstufen den kaum voraus- Juli – auf 470‘000 t. Im Monat Juni – der des Brotgetreides, entfalten aber in zusehenden Launen der Natur ausge- vielen Gebieten nur 20 % bis 40 % der vielerlei Hinsicht eine stabilisierende setzt. üblichen Niederschläge brachte – ging und ausgleichende Wirkung, was u.a. man in Branchenkreisen noch von ca. eine Preiskorrektur in der Kampagne Der trockene, sehr milde Oktober war 430'000 t aus. Ende Juli hat der grösste 2018 / 2019 bei den Mahlprodukten fast ideal für die Aussaat. Im November Vermarkter von inländischem Brotge- aus konventionellem Anbau – entgegen folgten reichliche Niederschläge, be- treide (Agrargenossenschaft fenaco) den derzeitigen internationalen Ten- gleitet von Schneefall bis in tiefe Lagen. eine nach unserem Dafürhalten sehr denzen (Hausse) – ausschliessen dürfte. einer tiefen Kornfeuchtigkeit aus- unterstreichen damit den entschei- den Monaten April / Mai in dieser Der Januar war glücklicherweise ins- vorsichtige Schätzung von 400'000 t gegangen, was einen gewissen denden Einfluss der meteorologi- Hinsicht eine zentrale Bedeutung gesamt ausgesprochen niederschlags- publiziert. Am 14.08.2018 publizierte In Sachen Mengen gibt es dieses Jahr Ausgleich zu den Qualitätsprämien schen Bedingungen während der eingeräumt werden muss. reich, was die Böden mit einer tief- die swiss granum eine erste Bilanz, die ein West- / Ostgefälle. Die besondere für die höheren Proteingehalte dar- letzten 4 Monate vor der Ernte. gründigen Feuchtigkeit versorgte. Nach von einem Gesamtvolumen zwischen Witterung hat im Westen teilweise zu gestellt hätte. Bei dieser etwas vor- • Die Proteingehalte haben leicht – Fazit: einem trüben Februar folgte ein ausge- 370'000 t bis 390'000 t Brotgetreide Ertragseinbussen (ha-Erträge) geführt. schnellen Überlegung haben wir al- und zwar 0.1 % bis 0.2 % – zuge- Der ”Jahrgang 2018“ dürfte insgesamt sprochen kalter März, der eine schüt- (Weizen, Dinkel, Roggen) ausgeht, was Gegen Osten bewegen sich die Erträ- lerdings ausser Acht gelassen, dass legt. Der durchschnittliche Gluten- – ganz besonders im Vergleich mit den zende (isolierende) Schneedecke über allzu pessimistisch sein dürfte. Wie dem ge auf dem Niveau des Vorjahres, wo- der Drusch (siehe vorangegangene gehalt liegt zwischen 0.5 % und 1 % teilweise eher schwachen Ergebnissen die im Herbst ausgesäten Ackerfrüchte auch sei: Die Versorgung des Schwei- bei aber die Kornkammer der Schweiz Ausführungen) ungewöhnlich früh über dem Niveau des Vorjahres, was der vorangegangenen Jahre – als ei- legte. Eine veritable Überraschung stell- zer Marktes mit Brotgetreide aus dem nach wie vor im Kanton Waadt liegt. eingesetzt hat, was unsere Hoff- auf eine etwas verbesserte Wasser- ne befriedigende, bis sehr solide Ern- te sich ab April ein. Der zweitwärmste, Inland einschliesslich der Einfuhrquote nungen im Wesentlichen zu Nichte aufnahmefähigkeit schliessen lässt. te qualifiziert werden, die von keinem sonnenreichste und trockenste vierte (70'000 t zum Kontingentszollansatz), Die qualitativen Charakteristiken (Stand machte. • Ob die Glutenqualität, die sich im Glied der Wertschöpfungskette (Land- Monat des Jahres seit Messbeginn im 08 / 2018) der diesjährigen Ernte – im • Die Fallzahlen liegen auf dem Ni- Verlaufe der Lagerung – zumindest wirte / 1. Verarbeitungsstufe / 2. Ver- Jahre 1864, verwandelte den Vegetati- Sinne einer Synthese – lassen sich wie veau des Vorjahres und weisen auf in den ersten Wochen / Monaten arbeitungsstufe) als ausserordentlich onsrückstand in einen Vorsprung. Noch folgt zusammenfassen: eine übliche Enzym-Aktivität hin. nach der Ernte – noch verändern eingestuft werden dürfte. Nun, es kaum hat die Schweiz eine so nieder- • Entgegen allen unseren Erwartun- kann, mit dem festgestellten Gehalt spricht für die geographische Lage der schlagsarme, mediterranen Verhältnis- • Die Hl-Gewichte sind überdurch- gen und entsprechend der sehr Schritt hält, werden die umfangrei- Schweiz (feucht-milde Atlantik-Mee- sen entsprechende Periode zwischen schnittlich, was auf eine etwas trockenen Witterungsbedingungen chen Laboranalysen in Verbindung resströmungen von Westen und Nord- April und August erlebt, was eine Dür- bessere Ausbeute (prozentualer während der Wachstumsperiode, mit den Backtests zeigen. Die ersten westen in Verbindung mit der Klima- rephase mit ungenügender Wasserver- Mehlanteil im Verhältnis zur Roh- die kaum jemals von Regenfällen Hinweise geben jedoch kaum zu schranke Alpen) und das hohe Verant- sorgung und entsprechenden Schäden stoffmenge) als 2017 schliessen begleitet war, können einzelne Lose Euphorie Anlass und müssen wohl wortungsbewusstsein / ”Know-how“ für die Landwirtschaft mit sich brachte. lässt. Allerdings muss diese Ausbeu- nicht im Lebensmittelsektor verwen- einer etwas pragmatischeren Ein- der Getreideproduzenten, dass es auch te gegenüber den Getreideprodu- det werden, weil die Mykotoxinbe- schätzung weichen, zumal die Se- bei ausserordentlichen Wetterlagen, Mit einem Vorsprung von rund 10 zenten auch mit namhaften finan- lastung (Schimmelpilzgifte) zu hoch dimentationswerte unter den Wer- die übrigens im ersten Halbjahr 2018 Tagen gegenüber der schon früh ein- ziellen Zuschlägen bei der Übernah- sind. ten der Ernte 2017 liegen. In dieser nicht nur die Nordhalbkugel erfasst gesetzten Ernte 2017 war es möglich, me ab den Getreidesammelstellen • Die Protein-und Glutengehalte kor- Hinsicht sind durchaus Parallelen mit haben, in unserem Land grundsätzlich den Drusch um den 20.07.2018 unter abgegolten werden, was den Effekt relieren etwas besser als im Vorjahr der Vorjahresernte auszumachen, möglich ist, eine hohe Mengen- / Qua- hochsommerlichen Verhältnissen abzu- – aus der Sicht der Müllerei – bes- (ca. Faktor 1.9 bis 2 anstatt 1.8 bis die auch unter dem Phänomen litätskonstanz beim Anbau von Brotge- schliessen. Für einmal hing auch nicht tenfalls neutralisiert. 1.9 wie im Vorjahr), weichen aber ”Trockenstress“ subsumiert werden treide hervorzubringen. das Damoklesschwert (feuchtwarmes, • Entsprechend der sehr trockenen nach wie vor vom langjährigen (üb- kann. Die Erfahrungen der letzten gewittriges Wetter), das zu Auswuchs Witterungsverhältnisse sind wir von lichen) Mittel (Faktor 2.2) ab und Jahre zeigen, dass ganz besonders Marc Müller
GMSAinfo September 2018 Die Nähe – ein starker Pluspunkt Gespräch mit Yves Quillet, Direktor Broye Céréales Die Getreidesammelstelle der Hygiene respektive der Überwa- Deutschschweiz angebaut wurde – in ”Broye Céréales“ in Gran- chung / Vermeidung von Schädlings- einem Umkreis von rund 30 km zu un- ges-près-Marnand (VD) hat befall. serer Sammelstelle. Die bisherigen Re- die Aufgabe, den Getreide- • Homogenisierung (Sicherstellung sultate sind sehr erfreulich, zumal diese produzenten die bauliche der Qualitätskonstanz) der verschie- sehr ursprüngliche, alte Brotgetreide- und technische Infrastruk- denen Lose in Zusammenarbeit mit art auch in der Westschweiz grossen tur – aber auch ihre Kom- der Mühle. Zuspruch findet. petenzen / Kenntnisse – für die Getreideannahme, die Wir gehen selbstverständlich auf die Auch in der Zukunft wollen wir eine Zwischenlagerung und den Erwartungen der Getreidebauern und entscheidende Rolle spielen, was sich Verkauf des Brot- und Fut- des Marktes ein. So ziehen wir bei- beispielsweise darin dokumentiert, tergetreides zur Verfügung spielsweise die Zertifizierung nach den dass wir unlängst eine Investition von zu stellen. Richtlinien ”Bio-Suisse“ in Betracht und 2.6 Millionen Franken für den Bau Yves Quillet behalten gleichzeitig – in strategischer von Lagersilos mit einer Kapazität von Oft wird die Bedeutung der Sammel- Hinsicht – ein Auge auf der mittleren 3'600 t Fassungsvermögen getätigt stellen in der Wertschöpfungskette der und längeren Zeitachse. haben. Damit konnte das gesamte Getreidewirtschaft unterschätzt, ob- Fassungsvermögen auf 15'000 t ge- wohl sie im Zentrum dieser steht. Die Sammelstelle ”Broye Céréales“ in steigert werden, wobei 8‘000 t auf Granges-près-Marnand verfügt – und Brotgetreide, 4'000 t auf Futtergetrei- Die Getreidesammelstellen sind nicht dies bereits seit vielen Jahren – nicht de und 1'500 t auf Ölsaaten fallen. nur während der Erntesaison operativ zuletzt aufgrund der fast unmittelba- Zudem wurde eine Lagerreserve für tätig. Vielmehr erstreckt sich die Arbeit ren geographischen Nähe zur Mou- unsere verschiedenen Partner geschaf- über die ganze Periode des Getreide- lins de Granges SA (GMSA) über eine fen. jahres. Es handelt sich um eine ganz besondere Funktion, über deren un- verzichtbare Rolle man sich als Aussen- stehender nicht im Klaren ist. Die Sam- melstellen nehmen ganz besonders in den nachstehenden Bereichen Einfluss: • Auf die vorgelagerte Stufe, indem Anbauempfehlungen für die Brot- getreidesorten -Klassen ausgespro- chen werden. • Die Regulierung / Steuerung des An- baues, indem beispielsweise die Landwirte zur Produktion von höchster Qualität angehalten wer- den (proteinabhängiger Preis). • Die Auszahlung eines angemesse- ausserordentlich gute Position. Wir ar- ”Broye Céréales“ ist der festen Über- nen / korrekten Preises an die Getrei- beiten eng mit dem Beschaffungspro- zeugung, sich noch weiter entwickeln deproduzenten (Genossenschafter), zess und den Müllern zusammen und zu können. Wir glauben an die schwei- was mit kurzen Wegen und einer haben das Glück, inmitten einer sehr zerische Landwirtschaft und damit entsprechenden Partnerschaft mit bedeutenden vom Getreideanbau ge- auch an die Produktion von Getreide der Groupe Minoteries SA (GMSA) prägten Region – innerhalb eines Radi- aus einheimischer Provenienz, weshalb möglich ist. us von 15 km in den Kantonen Waadt wir auch die enge Partnerschaft mit der • Die Sicherstellung der getrennten und Freiburg – tätig sein zu können. GMSA – mit der wir in einer privilegier- Einlagerung nach Sorten, Qualität, ten Beziehung stehen – nutzen wollen, comboxx.ch Herkunft respektive entsprechend Wir setzen Anreize für den Anbau um die Zukunft gemeinsam und mit der Anbauform (Label). von ”neuen“ Ackerbaukulturen – so Zuversicht angehen zu können. • Bewahrung / Sicherstellung der Qua- beispielsweise von ”UrDinkel“, wel- lität durch ein striktes Monitoring cher ursprünglich vornehmlich in der Yves Quillet Rein biologisch seit 1995 Groupe Minoteries SA, Route des Moulins 31, 1523 Granges-près-Marnand, minoteries.ch
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