Leben und Arbeiten in Europa Projektberichte 2016 - www.bra.nrw.de

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Leben und Arbeiten in Europa
Projektberichte 2016

                               www.bra.nrw.de
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Vorwort
Leben und Arbeiten in Europa

Den europäischen Bildungsraum zu stärken,                           •   Leitaktion 3: Unterstützung politischer
das gegenseitige Vertrauen in die Ausbildungs-                          Reformprozesse.
qualität zu vertiefen und berufliche Kompeten-
zen für die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen                      Die deutsch-polnische Regierungskommission
sind die Ziele der europäischen Bildungspoli-                       für grenzüberschreitende und interregionale
tik. Auswirkungen auf unser Lernen und Arbei-                       Zusammenarbeit ist ein wichtiger Akteur in der
ten hat die fortschreitende Digitalisierung in                      Ausgestaltung der Beziehungen mit Polen und
Gesellschaft und Wirtschaft (Industrie 4.0). In                     hat über die EU-Geschäftsstelle der Bezirksre-
zunehmendem Maße werden die Arbeitspro-                             gierung Arnsberg einen Konsortialantrag zur
zesse durch Globalisierung und Internationali-                      Förderung der Mobilität der Auszubildenden
sierung geprägt. Berufskollegs des Landes NRW                       initiiert. An dem Konsortialantrag der Bezirks-
können sich ab 2018 zertifizieren lassen, wenn                      regierung Arnsberg beteiligten sich Berufskol-
sie ihre Strategien zur Internationalisierung                       legs aus den Bezirken Arnsberg, Düsseldorf
nachhaltig verankern und dies kriteriengeleitet                     und Detmold. Der von der EU-Geschäftsstelle
bei den EU-Geschäftsstellen nachweisen.                             eingereichte Erasmus+-Antrag war gleichzei-
                                                                    tig Blaupause für die Bundesländer Bremen,
Für den Bereich der dualen Ausbildung sind                          Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Die
in NRW vielfältige europäische Vorhaben                             Kooperationsvereinbarung des Landes NRW
geplant:                                                            mit Frankreich zur deutsch-französischen
                                                                    Zusammenarbeit hat bereits zu einem inten-
•   die Ausdehnung der regionalen Zusammen-                         siveren und qualifizierteren Austausch geführt.
    arbeit mit Belgien und Luxemburg                                Hinweise zu einem dem ECVET¹-Prozess fol-
•   die Stärkung der Euregio-Schule                                 genden Austausch sind in einer Broschüre, die
•   der Erwerb binationaler Berufsabschlüsse                        über das Ministerium für Schule und Bildung
•   der Ausbau des Weimarer Dreiecks                                veröffentlicht wird, zusammengefasst.
    (Deutschland, Frankreich, Polen)
•   die Einführung eines Niederlande-, Belgien-                     Zwischen Deutschland und Frankreich wurde im
    und Luxemburgjahres (in Anlehnung an das                        Februar 2017 der Kooperationsvertrag mit der
    Frankreichjahr 2017).                                           Académie de Versailles um zunächst 5 Jahre bis
                                                                    2022 verlängert. Das Ziel ist, jungen Menschen
Gestärkt wird der europäische Bildungsraum                          allgemeinbildende und berufliche Auslandser-
dafür durch verschiedene europäische För-                           fahrungen zu ermöglichen.
derprogramme und Maßnahmen wie z.B. das
Programm Erasmus+. Dieses Programm sieht                            Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, durch
folgende Aktionen vor:                                              eine bestmögliche Unterstützung die Ziele des
                                                                    strategischen Rahmens für den Zeitraum bis
•   Leitaktion 1: Lernmobilität in der Berufs-                      2021 zur allgemeinen und beruflichen Bildung
    und Erwachsenenbildung                                          durch Förderprogramme und weitere Maßnah-
•   Leitaktion 2: Strategische Partnerschaften                      men zu erreichen.
                                                                                                                      3
¹ ECVET: Europäisches Leistungspunktesystem für die Berufsbildung
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Inhalt
    Projektbericht

    Inhalt
    Vorwort – Leben und Arbeiten in Europa		3
    Inhalt – Projektbericht		4
    Über uns – Die EU-Geschäftsstelle		5
    INVET – Informal Vocational Education of Travellers		8
    Projekte aus dem Regierungsbezirk Arnsberg                10
    TBS1 Bochum – Austausch mit Polen                         10
    Louis-Baare-Berufskolleg Bochum                           13
    Walter-Gropius-Berufskolleg Bochum – Technik und Design   16
    Cuno-Berufskolleg l                                       18
    Cuno-Berufskolleg II – Schuljahre 2016/16 und 2016/17     20
    Leopold-Hoesch-Berufskolleg Dortmund – Wir filmen Europa! 27
    Käthe-Kollwitz-Berufskolleg Hagen – Europa erfahren       29
    Kaufmannsschule II – Berufskolleg der Stadt Hagen         31
    Elisabeth-Lüders-Berufskolleg Hamm                        35
    Friedrich-List-Berufskolleg Hamm                          38
    Berufskolleg Meschede                                     41
    Börde-Berufskolleg Soest                                  44
    Märkisches Berufskolleg des Kreises Unna                  47
    Erasmus+ Schulpartnerschaftsprojekt des Märkischen
    Berufskollegs mit der Hollybrook Academy in Glasgow       50

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Über uns
Die EU-Geschäftsstelle

Wir, das Team der EU-Geschäftsstelle unter-     Wer wir sind:
stützen die Berufskollegs und Betriebe des      Leiter der EU-Geschäftsstelle für Wirtschaft und
Regierungsbezirks Arnsberg in der grenzüber-    Berufsbildung, Dez. 45 Berufskolleg ist der Lei-
schreitenden Zusammenarbeit in der europä-      tende Regierungsschuldirektor, Karsten Mielke.
ischen Berufsbildung.                           Zu seinem Team gehören Lehrerinnen und Leh-
                                                rer, die langjährig an Berufskollegs unterrichten
Unsere Aufgaben sind                            bzw. unterrichtet haben, und die Praxis kennen.
• Sie über Fördermöglichkeiten im Rahmen
   europäischer Strukturfonds wie beispiels                    LRSD Karsten Mielke
   weise das Erasmus+ - Programm zu                            EU-Geschäftsstellenleiter
   informieren                                                 karsten.mielke@bra.nrw.de
• Sie bei der Auswahl, Erstellung und Planung                  02931 82-3141
   von Projektkonzeptionen zu beraten
• Sie bei der Realisierung und Evaluation
   innovativer Projekte durch begleitendes
   Projektmanagement zu unterstützen                           Andrea Stein
• Ihre Kooperationen mit der regionalen                        Geschäftsführerin
   Wirtschaft und anderen an der beruflichen                   andrea.stein@bra.nrw.de
   Bildung beteiligten Einrichtungen zu                        02931 82-3024
   stärken
• die von Ihnen angebotenen Praktika/
   Auslandsaufenthalte Ihrer Lernenden und
   Lehrenden sowie Ihre transnationalen                        Franz-Josef Berkenkötter
   Pilotprojekte im Rahmen von EU-Förder-                      KA2-Erasmus+ - Projekte
   maßnahmen zu fördern                                        franz-josef.berkenkoetter@bra.nrw.de
• Ihre Erfahrungen in geeigneten Publikati-                    02931 82-3155
   onen und Informationsveranstaltungen zu
   dokumentieren und den Transfer zu
   ermöglichen.
                                                               Uta Heitmann
                                                               KA1-Erasmus+ -Projekte;
                                                               Internationalisierung
                                                               02931 82-3189
                                                               uta.heitmann@bra.nrw.de

                                                                                                      5
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Christiane Roth                           Umsetzung unserer Aufgaben:
    KA1-Erasmus+ - Projekte                   Wir planen in Zusammenarbeit mit dem Fort-
    christiane.roth@bra.nrw.de                bildungsdezernat, Frau Anke Westermann, ab
    02931 82-3156                             sofort regelmäßige Regionalkonferenzen zur
                                              Information und Qualifizierung der EU-Beauf-
                                              tragten der Berufskollegs des Regierungs-
                                              bezirks Arnsberg.
    Heinrich Schulte
    Deutsch-französische Mobilitäten          Wir bieten einen jährlichen festlichen Rahmen
    heinrich-guenther.schulte@bra.nrw.de      für die Übergabe des Europasses Mobilität und
    02931 82-3185                             der Zertifikate an und planen gerne mit Ihnen
                                              gemeinsam die Durchführung an Ihrer Schule.

                                              Wir erstellen die Broschüre mit Projektberich-
    Kirsten Wagner                            ten Ihrer Schule und weiterer Berufskollegs und
    Deutsch-französische Mobilitäten          veröffentlichen sie im Regierungsbezirk.
    Mobilitätscharta für Berufkollegs
    02931 82-3360                             Wir arbeiten gemeinsam mit dem Ministerium
    kirsten.wagner@bra.nrw.de                 für Schule und Bildung und den weiteren EU-Ge-
                                              schäftsstellen in verschiedenen Arbeitsgruppen
                                              zur Internationalisierung der Berufsbildung.
    Isabelle Krawczyk
    KA1-Erasmus+ - Projekte                   Wir informieren und beraten Sie.
    Tel 02931 82- 3366
    isabelle.krawczyk@bra.nrw.de              Wir beantragen eigene Projekte und führen sie
                                              verantwortlich durch:

                                              •   2013-2015 – Berufliche, interkulturelle
    Stefanie Kortmann                             und sprachliche Kompetenz durch Mobili-
    Veranstaltungen für die EU-Beauftragten       tät in der Erstausbildung (BISK)
    stefanie.kortmann@bra.nrw.de                  Für 20 Lernende wurden vierwöchige Prak-
    Tel 02931 82-3372                             tikumsplätze in Finnland, Frankreich, Kro-
                                                  atien, Slowenien und Spanien angeboten
                                                  (Erasmus+-KA1)

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•   2015-2017 – Informal Vocational              Unser Leitbild:
    Education of Travellers                      Wir fördern die internationale Qualifikation an-
    Feststellung und Anerkennung bereits er-     gehender Fachkräfte für unsere Region und für
    worbener beruflicher Kompetenzen junger      den europäischen Arbeitsmarkt, indem wir für
    Schausteller (Erasmus+- KA2)                 berufsbezogene Mobilitätsprojekte nach den
                                                 Leitlinien europäischer Programme werben, sie
•   2015-2017 – Ab ins Ausland!                  initiieren und begleiten.
    Integrierte Lehrerfortbildung zur Vor-
    bereitung und Durchführung von Eras-         Wir motivieren und qualifizieren das Schul-
    mus+-KA1-Projekten                           und Ausbildungspersonal, indem wir stabi-
                                                 le Netzwerke schaffen und weiterentwickeln.
•   Seit 1999 – Deutsch-französische-            Wir beraten und fördern die Netzwerkpart-
    Austauschpraktika über das deutsch-          ner, die daraufhin berufsbezogene Mobilitäts-
    französische Sekretariat                     projekte durchführen, weiterentwickeln und
    Siehe dazu den Bericht vom Börde -           zertifizieren.
    Berufskolleg
                                                 Wir greifen innovative berufsbezogene Projekte
•   2016-2018 – Deutsch-polnische Aus-           auf, bilden Netzwerke mit Kooperationspart-
    tauschpraktika über die deutsch-             nern im In- und Ausland und setzen die Projekte
    polnische Regierungskommission               beispielgebend in der Region um.
    Konsortialantrag für Berufskollegs des Re-
    gierungsbezirks Arnsberg (Erasmus+ - KA1)    Unsere Motivation, unsere Kompetenz, unsere
                                                 gemeinsamen Ziele, orientiert an den Werten
•   2017 – 2020 – LaMaVoC: Language for          der Europäischen Union, und unsere Kommu-
    Mathematic Learning in Vocational            nikation sind Grundlage und Motor unserer er-
    Contexts                                     folgreichen Arbeit im Team.
    Entwicklung eines sprachsensiblen Unter-
    richtskonzeptes mit dazugehörigem            Wo können Sie sich informieren:
    Lehrerfortbildungskonzept (Eras-             Nationale Agentur Bildung für Europa beim
    mus+-KA2)                                    Bundesinstitut für Berufsbildung (NABiBB)
                                                 www.na-bibb.de/
•   Ab 2018 – Ab ins Ausland II                  Ministerium für Schule und Bildung
    Praktika für Lehrer/Ausbilder-Tandems        www.berufsbildung.nrw.de/auslandspraktikum
    (Erasmus+-KA1)                               Deutsch-polnisches Jugendwerk
                                                 www.dpjw.de
•   Ab 2018 – Deutsch-polnische Auslands-        Deutsch-französisches Jugendwerk
    praktika                                     www.dfjw.org/
    Folge-Konsortialantrag für Berufskollegs     Referenzrahmen Schulqualität
    des Regierungsbezirks Arnsberg               www.schulentwicklung.nrw.de/unterstuet-
    (Erasmus+ - KA1)                             zungsportal/
                                                 Links zu Materialien unter dem
Warum wir das tun:                               Referenzrahmen Schulqualität
Wir orientieren uns an den Werten der europä-    www.schulentwicklung.nrw.de/unterstuet-
ischen Union und stehen für ein gemeinsames      zungsportal/index.php?bereich=541
Europa. Dazu zählen die grenzübergreifende
Zusammenarbeit in der europäischen Berufsbil-
dung zu stärken und die Ziele der europäischen
Bildungspolitik umzusetzen.

                                                                                                    7
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INVET
    Informal Vocational Education of Travellers

    Invet-Informal Vocational                          Beitrag zur Professionalisierung der beruflichen
    Education of Travellers                            Bildung jugendlicher Schausteller geleistet wer-
                                                       den. Im abschließenden Prüfungsbericht wurde
    Lernen-egal wo. Es kommt auf die Ergebnisse        besonders auch herausgestellt, dass durch eine
    an, nicht darauf, wie und wo die Kompetenzen       lange Liste der über die unmittelbar beteiligten
    erworben wurden. Ob in der Schule, im Be-          Regionen hinausgehenden Verbreitungsmaß-
    rufsleben, im Alltag. Und das was man kann,        nahmen das Konzept bekannt und übertragbar
    wird anerkannt ebenso wie ein „normaler“ Ab-       auf weitere Zielgruppen und Bildungseinrich-
    schluss. Das klingt eigentlich überzeugend         tungen gemacht werden konnte.
    und wie maßgeschneidert für die besonderen
    Bedürfnisse von jugendlichen Schaustellern,        Einige Screenshots aus einem Film zum Projekt
    die schon von Kindesbeinen an im elterlichen       Invet sind auf dem Bild oben zu sehen. Weitere
    Betrieb mitreisen, helfen und arbeiten. Ihre be-   Informationen und Ergebnisse zum Projekt er-
    rufliche Ausbildung ist traditionell geprägt vom   halten Sie auf der Internetseite des Projektes
    Prinzip „Learning by Doing“ im Familienbetrieb.    unter: www.invet.nrw.de. Dort kann man sich
    Ihre Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten     auch den Film ansehen.
    sind unbestritten, werden allerdings nicht als
    berufliche Qualifikationen anerkannt.                EVC
                                                         Erkennung Verworfen
    Genau hier setzte das von der EU im Rahmen           Kompetentes
    des Erasmus+ von 2014 bis 2016 geförderte            In den Niederlanden ist EVC (Erkennung
    europäische Bildungsprojekt der Bezirksregie-        Verworfen Kompetentes – Anerkennung
    rung Arnsberg „Feststellung und Anerkennung          erworbener Kompetenzen) seit Jahren
    von nonformalen und informellen Kompetenzen          ein auf dem Arbeitsmarkt akzeptiertes
    in der beruflichen Bildung von jugendlichen          Instrument. Dabei werden nicht nur for-
    Schaustellern“ an. Durch die erstmalige Erarbei-     mal erworbene Kompetenzen, zum Bei-
    tung eines ausführlichen zielgruppengerechten        spiel schulische Abschlusszeugnisse,
    Berufsprofils und die Erstellung und Erprobung       sondern auch Kenntnisse, die im Be-
    eines Kompetenzfeststellungsverfahrens für           triebsalltag oder in der Freizeit erworben
    Schausteller auf der Grundlage des niederlän-        worden sind, erfasst, bewertet und fest-
    dischen EVC-Verfahrens konnte ein wesentlicher       gehalten.
8
Leben und Arbeiten in Europa Projektberichte 2016 - www.bra.nrw.de
In Deutschland bieten die Berufskollegs
der Stadt Herne ein Berufsbildungspro-                                               Mulvany-Berufskolleg
                                                                                     Berufskolleg für Wirtschaft
gramm speziell für junge Schaustellerinnen
                                                                                     und Verwaltung der Stadt Herne
und Schausteller an, das Blockkurse im
Winter mit E-Learning und Fernunter-                                                 Emschertal-Berufskolleg
                                                                                     der Stadt Herne
richts-Phasen während der Reisezeit im
Sommer verbindet. INVET setzt darauf
                                                                                    Deutscher Schaustellerbund e.V.
auf und ergänzt diese Angebote durc h die
Feststellung und Anerkennung bereits er-
worbener beruflicher Kompetenzen (EVC).
                                                                                    Bundesverband Deutscher Schausteller
                                                                                    und Marktkaufleute e.V.

Ansprechpartner
                                                                                    Deutscher Gewerkschaftbund
Karsten Mielke
Telefon: +49 2931 82-3141                                                                                                       IN
    Antragstellerin
E-Mail:               und Koordinatorin
         karsten.mielke@bra.nrw.de                                                  IHK Mittleres Ruhrgebiet, Bochum            E
Herausgeber                                                                                                                     W
 Die INVET-Projektpartner                                                           Ruhr-Universität Bochum                     st
Bezirksregierung Arnsberg
 in Deutschland
Seibertzstraße 1, 59821 Arnsberg
                                                                Die INVET-Projektpartner                                        im
   Projektpartner in Deutschland                                inProjektpartner
                                                                  den Niederlandenin den Niederlanden
www.bra.nrw.de/invet
                        Mulvany-Berufskolleg
                        Berufskolleg für Wirtschaft                                  Stichting ROC Nijmegen (Schulträger)
                        und Verwaltung der Stadt Herne
                                                                                     ROC Nijmegen (Regionales Berufliches
                        Emschertal-Berufskolleg
                                                                                     Ausbildungszentrum)
                        der Stadt Herne
                                                                                     BOVAK Apeldoorn (niederländischer
                                                                                     Schaustellerverband)
Dieses Projekt wurde mitDeutscher
                          Unterstützung   der Europäischen
                                     Schaustellerbund   e.V.
Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt                              KBA Nijmegen (Forschungsinstitut für
dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kom-                         Berufsbildung und Arbeitsmarkt)
mission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin
                         Bundesverband Deutscher Schausteller
enthaltenen Angaben.                                             Produkt-ID: 000040-48
                         und Marktkaufleute e.V.

                       Deutscher Gewerkschaftbund

                                                                       INVET – Informal Vocational
                       IHK Mittleres Ruhrgebiet, Bochum                Education of Travellers
                                                                       Was leisten junge Schau-
                       Ruhr-Universität Bochum                         stellerinnen und Schausteller
                                                                       im Betrieb?
    Projektpartner in den Niederlanden
                        Stichting ROC Nijmegen (Schulträger)

  4. Partnertreffen beim Deutschen Schaustellerbund in Berlin
                        ROC Nijmegen (Regionales Berufliches
                        Ausbildungszentrum)

                        BOVAK Apeldoorn (niederländischer
                        Schaustellerverband)

                        KBA Nijmegen (Forschungsinstitut für
                        Berufsbildung und Arbeitsmarkt)

    Produkt-ID: 000040-48                                                                                      www.bra.nrw.de

                                                                                                                            9
Leben und Arbeiten in Europa Projektberichte 2016 - www.bra.nrw.de
Projekte
     aus dem Regierungsbezirk Arnsberg

     TBS1 Bochum                                      sie zu Gast bei der Partnerschule „Zespół Szkół
     Austausch mit Polen                              nr 18 we Wrocławiu“ in Breslau/Polen.

     Vier angehende Elektroniker für Betriebs-        Für die Technische Berufliche Schule 1 (TBS 1)
     technik erhielten jetzt von Thomas Glaß,         war es der erste Austausch von deutschen und
     dem Schulleiter der Technischen Beruflichen      polnischen Auszubildenden. Gefördert wur-
     Schule 1 (TBS 1) in Bochum, den Europass         de dieser 14-tägige Besuch durch das EU-Pro-
     Mobilität. Das ist ein aussagekräftiges Doku-    gramm „Erasmus+“.
     ment zum Nachweis von Lernaufenthalten
     im europäischen Ausland – zum Beispiel von       Dabei hatten die polnischen Gastgeber in Bres-
     Praktika oder Abschnitten der beruflichen Aus-   lau ein umfangreiches Programm für die Auszu-
     und Weiterbildung.                               bildenden zusammengestellt.

     Die Berufsschüler Sebastian Krause, Falko        Während des Besuches bearbeiteten die Aus-
     Koslowski, Marcel Lümmer (im Bild v. l. zusam-   zubildenden zwei elektrotechnische Projekte.
     men mit Lehrerin Heike Riedel und Schulleiter    Es wurden Zweierteams gebildet und jeweils
     Thomas Glaß) sowie Dominik König - allesamt      ein deutscher und ein polnischer Auszubilden-
     auch Auszubildende der thyssenkrupp Steel Eu-    der hatten im ersten Projekt die Aufgabe, ein
     rope AG in Bochum – können auf ein intensives    „SmartHome“ mittels einer SPS zu entwickeln
     und an Lernerfahrungen reiches Austauschpro-     und als Modell aufzubauen. Eine besondere
     gramm zwischen der Technischen Beruflichen       Herausforderung war die Präsentation der
     Schule 1 (TBS 1) und ihrer neuen Partnerschule   Ergebnisse in polnischer, deutscher und
     „Zespól Szkól nr 18 we Wroclawiu“ in Breslau/    englischer Sprache.
     Polen zurückblicken. Im November 2016 waren

10
Das zweite Projekt fand bei einem Partner der        Als besondere Überraschung luden die pol-
Breslauer Schule, der Firma „Elektrotim“, statt.     nischen Auszubildenden ihre deutschen Kolle-
Hier erhielten die Auszubildenden intensive Ein-     gen zu einem Besuch im „Escape-Room“ ein.
blicke in die Produktion von Schaltschränken und     Welche Gruppe sich dort schneller befreien
erhielten gleichzeitig die Gelegenheit, das eigene   konnte, war bis heute nicht zu erfahren.
Können bei der praktischen Arbeit zu zeigen.
                                                     Nach dem erstmaligen Austauschbesuch der
Bei ihren Tätigkeiten sowohl in der Schule als       Technischen Beruflichen Schule 1 (TBS 1) in
auch im Betrieb lernten die Auszubildenden           Breslau im vergangenen November stand dann
vieles über die Arbeits- und Berufswelt der pol-     im März 2017 auch der Gegenbesuch in Bochum
nischen Nachbarn. Neben der Arbeit und den           an. Für knapp zwei Wochen waren dann fünf
praktischen Übungen gehörten auch einige             Auszubildende und drei Lehrer aus Polen Gäste
kulturelle Aktivitäten zum Programm. Ein aus-        am Ostring 25.
führlicher Stadtrundgang ist in einer Stadt wie
Breslau Pflicht. Nachdenklich stimmte hier alle      Einen großen Teil des Austausches arbeiteten
Teilnehmer vor allem ein Besuch der Kriegsgrä-       die polnisch-deutschen Gruppen in der Ausbil-
berstätte Groß Nädlitz/Nadolice Wielkie. Allein      dungswerkstatt der thyssenkrupp Steel Europe
die Anzahl der dort begrabenen Soldaten und          AG. Dort galt es, zahlreiche Steuerungsaufga-
die Tatsache, dass die meisten der Gefallenen        ben in den gemischten Gruppen zu bearbeiten.
nicht älter als die Auszubildenden selber waren,     An insgesamt vier Tagen waren die Auszubilden-
beeindruckte die Berufsschüler und die sie be-       den aber auch in den Elektrolaboren der TBS 1
gleitenden Lehrerinnen und Lehrer nachhaltig.        tätig und widmeten sich hier gleich mehreren
                                                     elektrotechnischen Projekten: So bauten sie

                                                                                                      11
gemeinsam neben der Schaltung einer Alarm-         Vom Europass Mobilität, den die Bochumer
     anlagenplatine auch die Hardware eines Bewe-       Berufsschüler am Ende des Austausches ent-
     gungsmelders mit Mikrocontroller-Steuerung         gegennehmen durften, profitieren die Auszu-
     auf und entwickelten für Letzteren zugleich die    bildenden übrigens nachhaltig: Sie können
     dazugehörige Software..                            – als Teilnehmende an Lernaufenthalten - die
                                                        erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen
     Neben der elektrotechnischen Tüftelei blieb        nachvollziehbar dokumentieren. Personalver-
     auch hier noch Zeit für Aktivitäten außerhalb      antwortliche in Unternehmen können sich ein
     der Schule oder Lehrwerkstatt. Bei einer Stadt-    genaues Bild von den im Ausland erworbenen
     führung in Bochum erfuhren die Auszubilden-        Fähigkeiten machen und deren Qualität besser
     den interessante Details und Anekdoten aus der     einschätzen. Und so dürfte ein aussagekräftiger
     Geschichte der Stadt Bochum.                       Europass Mobilität auch bei Bewerbungen von
                                                        großem Vorteil sein.
     Zudem besuchte die Gruppe den Landschafts-
     park Duisburg Nord. Hier wurde eine stillgelegte
     Hochofenanlage besichtigt. Die Auszubildenden
     erfuhren Interessantes zum Strukturwandel im
     Ruhrgebiet. Dabei entdeckten sie, dass in Polen
     ein ganz ähnlicher Strukturwandel stattgefun-
     den hat und noch nicht abgeschlossen ist.

     Am vorletzten Tag des Austausches stand die
     Besichtigung der Ruhr-Universität Bochum auf
     dem Programm. Neben einer interessanten
     Führung durch die Werkstätten der Uni wurde
     auch der Botanische Garten besichtigt. Nach
     der Präsentation der Projekte vor Klassen der
     TBS 1 am letzten Tag des Besuches stand fest:
     Das soll nicht der letzte Austausch dieser Art
     gewesen sein.

12
Louis-Baare-Berufskolleg                             Auszubildende haben am Louis-Baare-Be-
Bochum                                               rufskolleg zudem jedes Jahr die Möglichkeit,
                                                     London aus einer anderen, nicht (nur) touris-
Das Louis-Baare-Berufskolleg Bochum, Euro-           tischen Perspektive kennenzulernen. Im Rah-
paschule seit 2009, fühlt sich der europäischen      men eines zweiwöchigen Studienaufenthalts
Idee besonders verpflichtet und hat es sich als      in der britischen Hauptstadt absolvieren sie ei-
Ziel gesetzt, seine Schülerinnen und Schüler in      nen Englischsprachkurs mit dem Schwerpunkt
besonderem Maße auf das Leben und Arbeiten           Business English, besuchen verschiedene Un-
in einem vereinten Europa vorzubereiten.             ternehmen, machen einen Ausflug in die altehr-
                                                     würdige Universitätsstadt Cambridge, lernen
Einen Schwerpunkt setzt das Berufskolleg dabei       das alte und neue Finanzentrum Londons, die
auf den Erwerb und die Vertiefung von Fremd-         City of London und die London Docklands, ken-
sprachenkenntnissen und praktischer Berufser-        nen, hören einen Vortrag über Geldpolitik an der
fahrung im Ausland.                                  Bank of England und vieles mehr. Die Unterbrin-
                                                     gung erfolgt in Gastfamilien, so dass der Alltag
Im Rahmen von mehreren durch das EU-Pro-             in der Großstadt auch aus Sicht der echten Lon-
gramm Erasmus + geförderten Projekten erhal-         doner erlebt werden kann.
ten Interessierte die Möglichkeit, bis zu acht Wo-
chen im europäischen Ausland zu verbringen.          Um das Angebot abzurunden, können interes-
So fand auch in den letzten beiden Schuljahren       sierte Berufsschülerinnen und -schüler am Lou-
das bereits seit vielen Jahren etablierte, dreiwö-   is-Baare-Berufskolleg ein drei- bis vierwöchiges
chige Betriebspraktikum in der Türkei (Region        Auslandspraktikum in einem europäischen
Izmir) statt, an dem Berufsschüler aus verschie-     Land ihrer Wahl absolvieren, beispielsweise bei
denen Bildungsgängen teilgenommen haben.             Niederlassungen des eigenen Ausbildungsbe-
                                                     triebes. So zog es eine Auszubildende nach Riga
Ebenso absolvierten die angehenden kaufmän-          in Lettland, zwei weitere Berufsschüler werden
nischen Assistenten (Fachrichtung Fremdspra-         in Barcelona leben und arbeiten, ein weiteres
chen) sechs -bis achtwöchige Auslandsprak-           Praktikum in der Verwaltung einer Sprachschu-
tika, u.a. in England (Brighton, Hastings und        le auf Malta befindet sich in Vorbereitung.
London), Nordirland (Derry), Andalusien (Mal-
aga), auf den kanarischen Inseln, auf Malta und      Neben zahlreichen Studienfahrten, z.B. nach
sogar auf der zu Frankreich gehörigen Insel La       Barcelona oder Amsterdam, finden auch regel-
Réunion im Indischen Ozean. Das Auslandspak-         mäßig Austauschprogramme mit den Partner-
tikum ist fester Bestandteil des Bildungsganges      schulen des Louis-Baare-Berufskollegs statt.
und findet immer im dritten Jahr dieser vollzeit-    Im Herbst 2016 besuchten Schülerinnen und
schulischen Ausbildung statt.                        Schüler das Lycée Gaston Berger in Lille, der
                                                                                                        13
Gegenbesuch aus Frankreich erfolgte im Früh-          Ganz besonders gelobt wurde das internatio-
     jahr 2017. Gefördert wurde der Austausch durch        nale Buffet, das viele Schülerinnen und Schüler
     das Deutsch-Französische Jugendwerk.                  liebevoll zubereitet hatten. Vom französischen
                                                           Flammkuchen über italienische Köstlichkeiten
     Fester Bestandteil des Schulalltags ist die           bis zu niederländischen Appelflapjes war für je-
     Vielfältigkeit. Um den Blick über die eige-           den Geschmack etwas dabei.
     ne Lehranstalt hinaus zu richten, pflegt das
     Louis-Baare-Berufskolleg einen intensiven, in-        Die Schülerinnen und Schüler der Höheren
     ternationalen Austausch mit Schulen aus Izmir         Handelsschule präsentierten jeweils ein euro-
     (Türkei) und Krakau (Polen). Im Rahmen des            päisches Land und informierten über die Kultur,
     Erasmus-Projektes sollen so Gemeinsamkeiten           die Wirtschaft, die Sprache und andere natio-
     festgestellt, alternative Strategien miteinander      nale Eigenheiten des jeweiligen Landes.
     verglichen und dadurch weitere Fortschritte in
     der individuellen Förderung erzielt werden. Das       In verschiedenen Workshops mit Experten
     erste Treffen der bunt gemischten Lehrergruppe        setzten sich u.a. die Jugendlichen des Wirt-
     fand 2016 in der Türkei statt, im Dezember ka-        schaftsgymnasiums und der Berufsschulklas-
     men die Teilnehmer in Bochum zusammen und             sen mit ‚Jugend und Politik in Europa, mit Euro-
     das dritte Treffen im Frühjahr erfolgte in Polen.     papolitik und den Strukturen der Europäischen
                                                           Union auseinander oder erarbeiteten gestalte-
     Weitere individuelle Lehrerfortbildungen wur-         risch, tänzerisch und musikalisch ihre Sichtwei-
     den ebenfalls über Erasmus+ ermöglicht, diese         se auf Europa.
     fanden im Frühjahr 2017 in Brighton und London
     statt.                                                In einem abschließenden Markt der Möglich-
                                                           keiten konnten auch die Arbeitsergebnisse der
     Auch am bundesweiten EU-Projekttag an Schu-           anderen Gruppen erlebt werden.
     len, der 22.Mai 2017 stattfand, beteiligte sich das
     Louis-Baare-Berufskolleg – zum ersten Mal mit         Für Schülerinnen und Schüler der Berufsschu-
     allen Bildungsgängen. Anliegen des EU-Projekt-        le wurden am Louis-Baare-Berufskolleg im
     tages war es, das Interesse sowie das Verständnis     Schuljahr 2015/2016 erstmalig Zusatzkurse
     der Schülerinnen und Schüler an Europa und der        zur Erweiterung der Spanisch- und Englisch-
     Europäischen Union zu wecken und zu stärken.          kenntnisse angeboten. Der Zusatzkurs „Eng-
     Auch sollte dazu angeregt werden, über aktuelle       lische Kommunikation – Business English“ fand
     europäische Themen zu diskutieren. Am Projekt-        sowohl jahrgangsstufen- als auch berufsüber-
     tag fand eine Vielzahl von Aktivitäten statt.         greifend einmal pro Woche statt. So erhielten
                                                           Auszubildende die Gelegenheit, ihre bereits er-

14
worbenen Englischkenntnisse im Bereich des          Einblick in die Arbeit des Impact Hub West-
Business English zu vertiefen und zu erweitern.     minster, welcher Start-up Unternehmen nicht
Neben der Geschäftskorrespondenz stand vor          nur Büroräume ('co-working space') zur Verfü-
allem auch die mündliche Kommunikation –            gung stellt, sondern auch einen Beitrag zu sozi-
vom Small Talk mit Geschäftspartnern bis hin        alen Innovationen und nachhaltiger Entwicklung
zu Roundtable Discussions – im Vordergrund.         leisten möchte.
Der Zusatzkurs Spanisch richtete sich an An-
fänger ohne bzw. mit geringen Vorkenntnisse/n.      Welche Auswirkungen der Brexit auf den Ban-
Beide Kurse schlossen mit einem Zertifikat über     kensektor in der EU haben könnte, erfuhren die
die erfolgreiche Teilnahme ab. Da das Interes-      Auszubildenden bei einem Besuch der Londoner
se groß war, wurden sie 2016/2017 wieder an-        Niederlassung der Landesbank Hessen-Thürin-
geboten.                                            gen Girozentrale, kurz Helaba. Besonders inte-
                                                    ressant fanden sie den Vergleich der Finanzme-
Bericht über den Studienaufenthalt                  tropolen London, New York und Frankfurt aus
in London 2017 (20.05.-03.06.2017)                  Arbeitnehmersicht - die Gastgeber der Helaba
Zwei Wochen in London                               berichteten über ihre persönlichen Lebens- und
In England regnet es die ganze Zeit - dieses        Arbeitserfahrungen in diesen Städten.
Vorurteil können die 17 Auszubildenden des
Louis-Baare-Berufskollegs Bochum, die an der        Die neu gewonnen Sprach- und Fachkenntnisse
diesjährigen Studienfahrt nach London teilge-       konnten die Teilnehmer bei der Präsentation
nommen haben, nun wirklich nicht bestätigen.        ihrer Projektarbeiten auf die Probe stellen: Sie
Im Gegenteil, die Sonne strahlte, und der ein       beschäftigten sich in Teams mit den selbst ge-
oder andere hat sich sogar bei einer Schifffahrt    wählten Themen Soziale Medien, Finanzkrise
auf der Themse einen Sonnenbrand zugezogen!         und Auswirkungen des Brexit auf Im- und Export
                                                    und verglichen die Rolle der Bank of England mit
Die Berufschülerinnen und Berufsschüler aus         der Arbeit der Deutschen Bundesbank.
verschiedenen Bildungsgängen und Klassen
- angehende Industrie-, Bank-, Groß- und Au-        Neben all diesen Aktivitäten blieb aber auch
ßenhandelskaufleute, Kaufleute für Büroma-          genügend Zeit, London auf eigene Faust zu er-
nagement und im Verkehrsservice - haben in          kunden - die Stadt hat auch kulturell sehr viel
den zwei Wochen ein umfangreiches Programm          zu bieten! Die Teilnehmer lernten London aber
absolviert. Dazu gehörten ein Sprachkurs            nicht nur aus touristischer Perspektive kennen
mit Schwerpunkt Business English und zahl-          - durch die Unterbringung in Gastfamilien er-
reichen fachlichen Inputs, etwa zur Londoner        hielten sie einen authentischen Einblick in den
Geschäfts- und Finanzwelt und viele Besuche         Alltag echter Londoner.
und Erkundungen, u.a. der City of London, der
Bank of England und der Londoner Docklands.         Die Studienfahrt wurde zum größten Teil durch
Ein Highlight war der Tagesausflug in die altehr-   das EU-Programm Erasmus + finanziert, so dass
würdige Universitätsstadt Cambridge mit ihren       auch ein längerer Aufenthalt in der sehr teuren
beeindruckenden Gebäuden - dort versuchten          britischen Metropole für die Auszubildenden er-
sich die Teilnehmer im 'punting', was sich wohl     schwinglich wurde.
am ehesten mit 'Stocherkahnfahren' überset-
zen lässt und eine durchaus sehr feuchte Ange-
legenheit sein kann ...

Wie der Berufsalltag in London aussehen kann,
erfuhren die Teilnehmer bei verschiedenen Un-
ternehmensbesuchen. So erhielten sie einen

                                                                                                       15
Walter-Gropius-Berufskolleg                        lang oder bewältigen Richtungswechsel, son-
     Bochum                                             dern umgehen geschickt Hindernisse, räumen
                                                        diese gegebenenfalls aus dem Weg, überwinden
     Technik und Design                                 Höhenunterschiede und transportieren Lasten.
     Roboter gewinnen immer mehr an Bedeutung.          Jedes Roboterfahrzeug ist mit Dutzenden von
     Dies zeigt sich besonders in der Förderung         Sensoren ausgestattet, die auf Licht, Farbe und
     des aktuellen Erasmus+- Projektes am Walter-       kleinste Krümel reagieren können. Sie verfügen
     Gropius-Berufskolleg in Bochum.                    über Greifarme und flexible Räder und Raupen,
                                                        Optionen zur Geräuscherkennung und -wieder-
     Vier arbeitsintensive Projekttreffen in den vier   gabe, werden mit Nationalflaggen oder Teamab-
     Partnerländern Spanien, Lettland, Türkei und       zeichen dekoriert und surren unablässig durch
     Deutschland haben bereits stattgefunden und        Labore und Labyrinthe, über vorgegebene Par-
     zu engen Beziehungen zwischen den europä-          cours und häufig auch über Schulflure.
     ischen Teilnehmern des ROBOT Projektes ge-
     führt. Mit Hilfe von Lego Mindstorm werden         Im Laufe der beiden Projektjahre wurden die
     Roboter konstruiert und programmiert, die in       Treffen in den Partnerschulen in Roboter- AGs,
     internationalem Wettbewerb ihre Fähigkeiten,       aber auch im herkömmlichen Unterricht vorbe-
     zum einen als Helfer im Alltag von Senioren oder   reitet. Nicht nur die Elektrotechnik-, Physik- und
     Bürgern mit Handicap, zum anderen als Helfer       Informatikstunden profitieren von dem Projekt,
     in der Not bei Natur- und Umweltkatastrophen       auch die Design-Klassen sind beteiligt, indem
     beweisen.                                          sie thematisch relevante Poster, Plakate und
                                                        Kunstcollagen entwerfen, einen Logowettbe-
     Sie fahren nicht nur vorgegebene Strecken ent-     werb durchführen, Sportprogramme entwickeln,

16
kreative Texte wie Theaterszenen, Gedichte und
Geschichten zum Thema Roboter schreiben, Vi-
deos und Filme zur Dokumentation drehen und
Fotos bearbeiten und somit zum Gelingen des
Gesamtprojektes beitragen.

Verblüffend ist die Kompetenzentwicklung,
insbesondere der reisenden Schüler, sowohl in
der Sprach- und Programmier- als auch in der
Sozialkompetenz. Sie scheuen sich nach kurzer
Zeit nicht mehr, sich auch einem breiten, inter-
nationalen Publikum zu präsentieren und bau-
en ihr Selbstvertrauen erfolgversprechend aus.
Team- und Wettbewerbsfähigkeit werden paral-
lel gefördert und von kontaktscheuem Verhal-
ten jugendlicher Europäer ist nichts (mehr) zu
spüren.

Gleichzeitig motivieren diese Erfahrungen und
das Wissen um die erworbenen Programmierfä-
higkeiten die Technik-interessierten Schüler des
WGB zur Teilnahme an regionalen Roboterwett-
bewerben, in denen mit Ehrgeiz an ähnlichen
Aufgabenstellungen getüftelt wird.
                                                     Neben dem Aufbau der Schulpartnerschaften
Zuspruch zur Förderung internationaler Schü-         im Rahmen der Leitaktion2 des Erasmus+-Pro-
lerbegegnungen gibt es zudem von der IHK und         gramms, konnte das Walter-Gropius-Berufs-
der Kreishandwerkerschaft, die stets den wirt-       kolleg mit Hilfe des DGB und der Leitaktion 1
schaftlichen Nachwuchs und seine Selbstän-           angehende Bauzeichner ins spanische Ausland
digkeit im Blick haben. Somit lässt sich als Fazit   entsenden. Sie absolvierten dort erfolgreich
bestätigen, " a ROBOT can                            ein vierwöchiges Praktikum in spanischen Be-
                                                     trieben, verglichen deutsche und spanische Ar-
•   Rescue                                           beitsweisen, entdeckten kulturelle Gemeinsam-
•   Offer help                                       keiten, lernten die Grundsteine der spanischen
•   Be a friend                                      Sprache kennen und nahmen viel an persön-
•   Open doors                                       licher Erfahrung aus diesem Auslandsaufent-
•   Take on Europe."                                 halt mit.

                                                                                                      17
Cuno-Berufskolleg l                                die Austausche mit dem Lyceé Professionel
     Im März dieses Jahres besuchte uns erstma-         „Ferdinand Revoul“ in Valreas. In der Provence
     lig ein Team von Kolleginnen und Kollegen un-      gelegen, konnten Auszubildende aus dem Raum
     serer neuen französischen Partnerschule „La        Hagen dort erste Eindrücke in die französische
     Joliverie“ aus Nantes. Dabei ging es im Wesent-    Lebens- und Arbeitswelt erhalten. Dabei hat,
     lichen darum, den für diesen Herbst geplanten      wie bei allen unseren Austauschen, neben der
     gegenseitigen Austausch unserer metalltech-        praktischen Arbeit in den unterschiedlichen Be-
     nischen Auszubildenden, (Industrie-, Verfah-       trieben vor Ort, auch der kulturelle Austausch
     rens-, Zerspanungsmechaniker und verwandte         eine große Rolle gespielt. Viele der dortigen
     Berufe) vorzubereiten und zu organisieren sowie    Praktikumsplätze befanden sich im Bereich
     die Verträge mit dem Deutsch-Französischen         der Instandhaltung und Inbetriebnahme von
     Sekretariat (DFS) zu unterzeichnen. Neben den      Anlagen der Lebensmittelindustrie sowie der
     organisatorischen Arbeiten blieb dabei noch        Parfümerie.
     Zeit, die Firma CD Waelzholz, ein großes Kalt-
     walzunternehmen in Hagen, und den Ausbil-          Aus organisatorischen Gründen musste 2013
     dungsbereich der Südwestfälischen IHK zu Ha-       eine neue Partnerschule gefunden werden. Die
     gen zu besichtigen. Vorausgegangen war dem         Wahl fiel auf eine Schule im Norden Frankreichs
     Besuch der Franzosen in Hagen ein Besuch von       nahe der belgischen Grenze, das Lycée Professi-
     unserer Kollegin Frau Luongo-Schnitzler und        onnel „Pierre & Marie Curie“ in Aulnoye-Ayme-
     unserem Kollegen Herrn Biedermann im Okto-         ries. Unter den dort ansässigen Unternehmen
     ber 2016 in Nantes. Dabei konnten sie einen er-    ist als größtes wohl die Firma Vallourec Mannes-
     sten Eindruck von der französischen Schule und     mann hervorzuheben, deren Hauptgeschäfts-
     deren industriellen Partnern sowie der Stadt ge-   feld in der Herstellung von Rohren liegt.
     winnen. Besonders die Firma Airbus mit ihrem
     Werk in Nantes dürfte als Arbeitsplatz während     Allen gemeinsam mit den französischen Schu-
     eines Austausches für unsere deutschen Auszu-      len und dem Cuno Berufskolleg I durchge-
     bildenden sehr interessant sein.                   führten Austauschen liegt das Tandemprinzip
                                                        zu Grunde. Das bedeutet, dass jedem Besuch
     In den neuen Austausch fließen unsere Erfah-       der deutschen Auszubildenden in Frankreich
     rungen mit Besuchen im Bereich der Metallbe-       auch ein Besuch der französischen Auszubil-
     rufe seit dem Jahr 2010 ein. Begonnen haben        denden in Deutschland folgt oder vorangeht. Bei
18
allen Austauschen waren jeweils zwölf franzö-
sische und zwölf deutsche Schüler beziehungs-
weise Auszubildende beteiligt. Diese konnten
sich in der jeweils ersten Woche eines Austau-
sches, während eines Sprachkurses, kennen-
lernen. Dabei bildete jeweils ein Franzose mit
einem Deutschen ein Tandem für den weiteren
Austausch. In den folgenden zwei Wochen des
jeweils dreiwöchigen Aufenthalts in Frankreich
                                                      Blick in eine Montagehalle der Firma Airbus in Nantes
oder Deutschland arbeiteten die Tandems ge-
meinsam in den Betrieben und haben sich da-
bei gegenseitig unterstützt. Während der Arbeit
im Betrieb konnten die deutschen Auszubil-
denden dabei Inhalte ihres Ausbildungsrah-
menplans, die französischen Schüler Inhalte
der vorgeschriebenen Praktika, vertiefen oder
gemeinsam mit ihrem Tandempartner erarbei-
ten. Dies geschah entweder in einem Betriebs-
projekt oder bei der Planung und Durchführung
erforderlicher Arbeiten des betrieblichen Ab-
                                                      Auszubildende auf dem Mont Ventoux in der Provence
laufs. Den Abschluss eines Aufenthalts bildete
dann jeweils eine gemeinsame Präsentation
der durchgeführten Arbeiten. Die gewonnenen
Erfahrungen fasste ein Auszubildender nach
einem Austausch so zusammen. „… So wurde
es nie langweilig und die Gastfreundschaft und
Fürsorge lag weit über den Erwartungen.

Alles in allem war es eine tolle Erfahrung, die ich
jedem empfehlen kann der einmal die Möglich-
keit bekommt, so einen Austausch zu machen.“
                                                      französische Austauschschüler nach dem Besuch des
                                                                                                              19
                                                      Bergbaumuseums Bochum
Cuno-Berufskolleg II                                 Projekte 2016
     Schuljahre 2016/16 und 2016/17                       Ein Fotoprojekt über das Grundgesetz der Bun-
                                                          desrepublik Deutschland mit Jugendlichen aus
     Europarallye 2017                                    den Internationalen Förderklassen am Cuno-
     Europa im internationalen Sinne                      Berufskolleg II in Hagen.
     Die Internationale Förderklasse des Cuno-Be-
     rufskollegs II nahm an einer Europarallye in der     Die jungen Menschen wählten nun die für sie be-
     Stadtbücherei Hagen teil.                            sonders wichtigen Artikel aus und visualisierten
                                                          diese anschaulich in Fotoinszenierungen. Per-
     In Zusammenarbeit mit Frau Krink vom Europe          sönliche Statements in den Bildern erläutern
     Direct Büro fand in der Stadtbücherei Hagen am       die Relevanz der einzelnen Artikel. Durchgeführt
     Donnerstag, den 02.02.2017 eine Europarallye         wurde das Projekt mit Schülerinnen und Schü-
     statt.                                               lern aus den Internationalen Förderklassen am
                                                          Cuno-Berufskolleg II in Hagen.
     Frau Krink hielt anfangs einen Vortrag zum The-
     ma Europa. Die Schüler wurden danach in drei         Fotoinszenierung von Projektteilnehmern im Studio: Artikel 1 –

     Gruppen eingeteilt. Sie durchliefen in Form des      Die Würde des Menschen ist unantastbar.
     Stationenlernens drei Stationen, in denen sie
     ihr Wissen über Europa unter Beweis stellten. In
     der ersten Station erhielten die Schüler Fragen,
     die sie mithilfe von Büchern beantworteten. Die
     zweite Station war ein Glücksrad. Hier drehte je-
     der Schüler aus der Gruppe das Glücksrad und
     ihm wurde eine Frage gestellt, die er beantwor-
     ten sollte. Falls er diese Frage nicht beantworten
     konnte, durften ihn die weiteren Gruppenmit-
     glieder unterstützen. In der dritten und letzten
     Station puzzelten die Schüler. Es gab zwei un-
     terschiedliche Puzzles, welche die Schüler zu-
     sammensetzten.                                       Artikel 1
                                                          Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
     Erkennbar wurde, dass die Schüler sowohl über        „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt für die Men-
     ein umfangreiches Wissen verfügen und dieses         schen, die schon immer hier gelebt haben, aber auch für die, die
     sehr gut einbringen konnten als auch dass der        aufgrund von Krieg und Verfolgung nach Deutschland gekom-
     Europagedanke in deren Köpfen fest verankert         men sind.“ Çan, Faleh, Umud, Sadi
     ist, unabhängig davon, aus welchem Land sie          Quelle: Caritas-Zeitung
     kommen. Für alle Beteiligten war die Europaral-
     lye eine tolle Bereicherung und wir danken allen
     für die tolle Zusammenarbeit.

20
Exkursion zu Institutionen der EU                      jeweiligen Parteimitglieder ihre festgelegten
Europa ist allgegenwärtig: in den Medien mit           Sitze haben.
der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse
ebenso wie im Alltag der Menschen und damit            Nach dieser kurzen Einführung konnten wir Frau
auch der Schülerinnen und Schüler.                     Sippel in einem anderen Raum begrüßen und ihr
                                                       Fragen stellen zu Diskussionen, die im EU-Parla-
Es ist daher folgerichtig, dass für das Fach „Ge-      ment stattfinden oder zu Beschlüssen die in der
sellschaftslehre mit Geschichte“ im Bildungs-          Beratung oder in Vorbereitung sind. Hierbei be-
gang „Berufliches Gymnasium“ das Thema „Eu-            zogen sich unsere Fragen hauptsächlich auf die
ropäische Integration“ in der Jahrgangsstufe 13        aktuelle Flüchtlingsproblematik, wie zum Bei-
vorgesehen ist.                                        spiel was sie für eine bessere Verteilung und ein
                                                       schnellere Asylverfahren unternehmen wollen
Eine Exkursion nach Brüssel als „Hauptstadt Euro-      oder was man gegen Länder unternehmen kann,
pas“ ist hier ein sinnvolles Element der Vertiefung.   die sich quer stellen.
Der Besuch einiger EU-Institutionen sowie ein Ge-
spräch mit einem EU-Parlamentarier vor Ort las-        Nach dieser interessanten Diskussion gingen
sen das Thema für die Schülerinnen und Schüler         wir ins Parlamentarium, in dem man noch viel
anschaulicher werden. Daher streben wir an, die        Allgemeines zu Europa (zum EU-Parlament, der
Exkursion nach Brüssel als regelmäßiges Element        EU-Kommission, dem Europäischer Rat, dem
des Unterrichtes in der Stufe 13 vorzusehen.           Rat der Europäischen Union und dem Gerichts-
                                                       hof der Europäischen Union (EuGH)) erfuhr und
Schülerinnen und Schüler des beruflichen               noch viele andere wichtige europäische Daten
Gymnasiums in Brüssel (2016) berichten:                näher erklärt bekam.
Wir trafen uns um 6 Uhr in Hagen und kurz da-
rauf war auch schon die Abfahrt. Wir fuhren
aufgrund von Stau und dem allgemeinen bel-
gischen Straßenchaos 4-5 Stunden.

Als wir ankamen, wurden wir zunächst von einem
Eingang zum anderen geschickt, da es dort erst
seit kurzem diesbezüglich eine neue Regelung
gab. Vor dem richtigen Eingang warteten wir auf
eine der Assistentinnen von Birgit Sippel, eine
deutsche sozialdemokratische Politikerin, die
Mitglied des Europäischen Parlaments ist.              Daraufhin hatten wir noch einen einstündigen
                                                       Aufenthalt in Brüssel und begaben uns danach
Ihre Assistentin führte uns im Parlament kurz          auf den Heimweg.
herum und zeigte uns den Plenarsaal, in dem
wichtige Sitzungen stattfinden. Außerdem er-           Besuch der Partnerschule 2016
klärte sie uns den Ablauf, dass es z.B. jedes Mal      Partnerschule in Ioannina/Griechenland
mehrere Dolmetscher gibt, die das Gesagte in           Wir bauen Brücken: Unsere neue Partner-
die jeweiligen Sprachen übersetzen, da die mei-        schule in Griechenland.
sten in ihrer Muttersprache sprechen, weil sie         Am Mittwoch, den 30.03.2016 besuchte ich die
sich so am Sichersten fühlen.                          Berufsschule OAED in Ioannina Griechenland.

Sie erläuterte uns auch den Aufbau, dass vorne         Der Schulleiter Herr Georgios Zapsas nahm
z.B. Herr Schulz, der Präsident des Europäischen       mich in Empfang und führte mich durch das
Parlaments sitzt und auf den Stühlen davor die         Schulgebäude.

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Die Berufsschule                                     Der Berufsschulleiter

     Dabei erhielt ich die Möglichkeit, in verschie-      Insgesamt ist festzuhalten, dass der Besuch ein
     denen Abteilungen zu hospitieren und die unter-      Erfolg war. Die zum Teil, aufgrund der wirtschaft-
     schiedlichen Werkstätten zu besichtigen.             lichen Lage Griechenlands, frustrierten Schüler
                                                          erkannten mögliche Chancen für ihre Zukunft.
     Als wir die Kfz-Abteilung erreichten, waren alle
     Schüler in der Kfz-Werkstatt versammelt und          Europatage
     begrüßten mich. Ich stellte den Schülern zu-         Europatag 2015
     nächst unsere Schule vor und danach das Eras-        „Lust auf eine Reise durch Europa und ein wenig
     mus-Projekt. Des Weiteren konnten die Schüler        frische Luft schnuppern?“
     nach der Vorstellung Fragen stellen, welche ich
     beantwortete.                                        Unter diesem Motto fand am 12. Mai dieses Jah-
                                                          res der Europatag unserer Schule statt.
     Die Schüler zeigten großes Interesse an einem
     Schüleraustausch und die Schulleitung befür-         Die Reise startete mit einem Interview mit dem
     wortete die Teilnahme der Schüler am Projekt.        SPD-Bundestagsabgeordneten Rene Röspel,
     Wir hielten fest, dass wir in Zukunft Schüleraus-    der sich den kritischen Fragen der Schülerinnen
     tausche mit Praktika durchführen wollen. Nach-       und Schüler der gymnasialen Oberstufe stell-
     dem alle Fragen der Schüler von mir beantwor-        te. Gleichzeitig wurden im Foyer des Cuno-Be-
     tet wurden, verabschiedete ich mich von den          rufskollegs die Informationsstände eröffnet,
     Schülern der Kfz-Klassen.                            die einige der europäischen Projekte unserer
                                                          Europaschule präsentierten. Hier startete die
     Der Schulleiter führte mich in sein Büro und ich     Rundreise am Informationsstand der internati-
     schaute mir sowohl die Stundenpläne als auch         onalen Förderklasse, die sich und ihre Heimat-
     die didaktischen Jahresplanungen der Kfz-Klas-       länder vorstellte. Gleichzeitig unterrichteten die
     sen an. Dabei stellte ich fest, dass die Kfz-Klas-   Schüler jeden Inte-ressierten spielerisch in ih-
     sen in Griechenland eine zweijährige Ausbil-         ren Heimatsprachen (arabisch, kroatisch, bos-
     dung durchlaufen. Vormittags sind die Schüler        nisch, spanisch, etc.).
     im Betrieb und nachmittags besuchen sie die
     Berufsschule. Der Unterricht findet täglich von      Weiter führte die Reise an den Stand des tür-
     14:55 – 19:10 Uhr statt. In Bezug auf die Unter-     kischen Zusatzzertifikats Tömer, das ganz neu
     richtsfächer gibt es Gemeinsamkeiten, aber           an unserer Schule erworben werden kann. Hier
     auch einige Unterschiede, welche aber nicht zu       wurde man gleichzeitig in die Gau-menfreuden
     Problemen bei der Durchführung des Projektes         der Türkei eingeführt und mit türkischem Tee
     führen werden.                                       und Süßspeisen verwöhnt.
22
Das nächste Highlight auf unserer Europareise        Thema „Auslandspraktikum im Rahmen der Be-
war der Informationsstand der Berufskraftfah-        rufsausbildung“ statt.
rer. Hier informierten die Schüler über den Um-
schlag von Waren im europäischen Wirtschafts-        Willkommen waren alle Schülerinnen und Schü-
raum und die Interessierten staunten nicht           ler der beiden Cuno-Berufskollegs sowie die
schlecht.                                            Lehrkräfte der beiden Schulen und interessierte
                                                     Jugendliche aus Hagen.
Entlang des externen Informationsstands von
Europe-Direct führte die Reise nach Frankreich.      Die Eröffnungsrede hielt Herr Röspel, Mitglied
Wer seine französischen Sprachkenntnisse auf-        des Bundestages. Frau Neuhaus, die Vorsit-
bessern wollte, konnte dies hier spielerisch mit     zende des Schulausschusses, war ebenfalls zu
Bilderrätseln tun.                                   Gast.

Anschließend ging es weiter zum Stand der            Nach der Eröffnung des Europatages bestand
gymnasialen Oberstufe, die im Rahmen des eu-         die Möglichkeit, sich an unterschiedlichen Stän-
ropäischen Computerführerscheins jeden Inte-         den Informationen zu zahlreichen Themen-
ressierten in seinem Computerfachwissen, mit         gebieten einzuholen. Das Rahmenprogramm
dem Schwerpunkt Sicherheit, testete.                 wurde durch ein Angebot verschiedener landes-
                                                     typischer Speisen abgerundet.
Nach so vielen Informationen endete schließ-
lich die Reise an der europäischen Kuchenbar,        Das diesjährige Programm umfasste folgende
die von den Schülerinnen und Schülern der            Aspekte:
Zahntechnik mal ganz „zahnunfreundlich“, aber
lecker, zur Abwehr knurrender Mägen bewirt-          Eröffnung: Auslandspraktika in der europä-
schaftet wurde.                                      ischen Berufsausbildung (Rene Röspel)

Eine Reise mit vielen Eindrücken und somit ein       Informationen im Bereich:
voller Erfolg für das Cuno-Berufskolleg II als Eu-
ropaschule.                                          •   Austauschprogramme
                                                     •   Spracherwerb: TÖMER, DAF/ DAZ, DELF
Europatag 2016                                       •   Bewerbung auf eine Praktikumsstelle im
Am 6.Dezember 2016, in der Zeit von 11:00 Uhr            Ausland
bis 14:00 Uhr, fand am Cuno-Berufskolleg II in       •   Vorbereitung auf das Gastgeberland
Kooperation mit dem Europe Direct Büro der           •   Weihnachten (Frankreich)
Stadt Hagen im Rahmen der „Europäischen Wo-          •   Unterschiedliche Bedeutung von Gesten
che der Berufsbildung“ der 5. Europatag zum              und Bildern (Frankreich)
                                                                                                        23
•   Europäischer Computerführerschein ECDL        In fünf Fraktionen aufgeteilt haben wir Schüler
     •   Erfahrungsaustausch: Zahntechnische           der GO13B interessante und unterhaltsame Ein-
         Praktikantinnen aus Prag – aktuell in Dort-   blicke in die Politik in Brüssel erhalten. Zuerst in
         mund – berichteten, Praktikum 2016 in         den Fraktionen und später im Plenum wurden
         Saragossa – eine Hagener Zahntechnikerin      die Themen „Asylpolitik“ sowie „Datenschutz
         und ihr Laborleiter berichteten               in Form von Vorratsdatenspeicherung“ disku-
                                                       tiert und Gesetzesvorschläge erstellt und verab-
     Wettbewerbe                                       schiedet.
     EuroVisions Wettbewerbe
     Das 13. Schuljahr der Gestaltungstechnischen      Wir bedanken uns für einen tollen Tag im Ha-
     Assistenten-/innen nimmt in jedem Jahr am         gener Rathaus und empfehlen den folgenden
     Schülerwettbewerb des Ministeriums für Bun-       Jahrgängen die Teilnahme sehr.
     desangelegenheiten, Europa und Medien des
     Landes NRW teil. Drei Jahre in Folge 2014/15/16   Schülerpraktika
     gewannen Schülerinnen und Schüler des Cu-         Zwei Praktikantinnen aus Prag bei uns zu
     no-Berufskollegs II den ersten Preis mit ihren    Besuch
     Beiträgen zu europäischen Themen.                 Am 24. November 2016 erwarten wir zwei Prak-
                                                       tikantinnen von der Zahntechnik-Schule in Prag,
     Planspiel                                         einem langjährigen Kooperationspartner des
     Schüler simulieren EU-Parlament im Hage-          Cuno-Berufskollegs II.
     ner Ratssaal
     Am 12. März 2015 haben wir am Planspiel Euro-     Sie werden einen Monat im Dentallabor Brock-
     pa der Jungen Europäischen Föderalisten (JEF)     mann in Dortmund arbeiten. Die beiden Prak-
     teilgenommen.                                     tikantinnen befinden sich im letzten Ausbil-

     „Was wären wir denn?“ 2016                        „Art of Freedem“2015

24
dungsjahr und werden sich vor allem mit der           Deutschen, jenseits der Weltpolitik, war. Wir freu-
Herstellung von Totalprothesen und Modellgus-         en uns schon auf den nächsten Besuch.
sprothesen befassen. Es wird interessant sein,
welche Unterschiede sie in den Fertigungstech-        Zusatzqualifikationen
niken, aber auch in den Arbeitsabläufen im Ver-       Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Deutsch
gleich mit ihrem tschechischen Ausbildungs-           als Zweitsprache (DaZ)
alltag entdecken werden. Sicherlich werden sie
auch gespannt auf die Unterschiede zwischen           Seit November 2014 hat das Cuno-Berufskolleg
ihrer Heimatstadt und dem Ruhrgebiet sein.            II Internationale Förderklassen eingerichtet.
Eins ist aber beiden sicher gemeinsam: das
Lieblingsgetränk „Bier“!                              In diesen Klassen findet der DaF/DaZ-Unterricht
                                                      mit dem Ziel der B1-Prüfung statt. Die Schüle-
Beide werden auch Gäste unseres Europatages           rinnen und Schüler werden auf die B1-Prüfung
am 6. Dezember 2016 sein.                             vorbereitet und haben die Möglichkeit, an der
                                                      Sprachprüfung teilzunehmen. Zudem können
Lehreraustausch                                       sie den Hauptschulabschluss nach Klasse 9 er-
Lehrerinnen und Studenten aus Smolensk                langen.
zu Besuch 2016
Schon zum dritten Male durften wir eine Gruppe        Des Weiteren erhalten die Schülerinnen und
von Lehrerinnen und Studenten aus der Partner-        Schüler der Berufsfachschule die Gelegenheit,
stadt Smolensk bei uns begrüßen. Begleitet von        bei erfolgreicher Teilnahme der B1-Prüfung, die
Herrn Mai und Herrn Henter vom ZfSL Hagen,            B2-Prüfung abzulegen und den Hauptschulab-
ging es für sie darum, sich einen Einblick in unser   schluss nach Klasse 10 zu erwerben. Das An-
Schulsystem zu verschaffen. In Unterrichtshos-        gebot der Sprachprüfungen richtet sich an alle
pitationen gewannen sie ein Bild von der Vielfalt     Schülerinnen und Schüler, die eine Internationa-
der Bildungs- und Abschlussmöglichkeiten eines        le Förderklasse besuchen oder besucht haben.
Berufskollegs. Die jungen Damen und Herren
zeigten sich sehr aufmerksam und interessiert         Bei der Durchführung der Prüfungen werden wir
und hatten viele Fragen, die wir ihnen hoffentlich    von unserem Kooperationspartner, der VHS Ha-
beantworten konnten.                                  gen, unterstützt. In diesem Schuljahr 2016/17
                                                      absolvierten 15 SuS der IFÖ-Klassen erfolgreich
Es war erfrischend und ermutigend, wie herzlich       eine B1-Prüfung.
und offen die Begegnung zwischen Russen und

                                                                                                            25
Französisches Fremdsprachenzertifikat               techniker ist anspruchsvoll, doch einige Schü-
     (DELF)                                              lerinnen und Schüler möchten sich neben der
     Möchtet ihr eure Fremdsprachenkenntnisse im         beruflichen Ausbildung noch weiter qualifizie-
     Fach Französisch intensivieren? Erlernt ihr einen   ren und die Fachhochschulreife erwerben. Dazu
     Beruf, in welchem euch Französischkenntnisse        gehört natürlich auch der Unterricht im Fach
     von Vorteil sein können? Oder wollt ihr durch       „Englisch“. Das Besondere in dieser Klasse ist,
     ein solches Zertifikat einfach eure Bewerbung-      dass der Englischunterricht in der Unterstufe
     schancen optimieren? Dann habt ihr an unserer       bilingual erteilt wird.
     Schule die Möglichkeit, in Kooperation mit dem
     Institut français eure Fremdsprachenkenntnisse      Beim sogenannten „Content and Language
     nach Niveaustufen zertifizieren zu lassen. Zwei     Integrated Learning“, kurz CLIL, erwirbt man
     Stunden in der Woche erfolgt in Kleingruppen        Kenntnisse im Ausbildungsberuf durch das Me-
     eine intensive Vorbereitung auf das europaweit      dium der englischen Sprache, z. B. das Anferti-
     anerkannte Fremdsprachenzertifikat DELF. Das        gen einer Gipsabformung oder die Herstellung
     diplôme d’études en langue française bietet den     einer totalen Prothese. Gleichzeitig erlernen die
     Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine ganz in-       Schülerinnen und Schüler die Fremdsprache so,
     dividuelle Profilsteigerung.                        dass sie in beruflichen Zusammenhängen bis
                                                         hin zum Studium adressaten- und situationsge-
     Im Schuljahr 2016/17 absolvierten 8 SuS der         recht angewendet werden kann – eine Grund-
     GO erfolgreich eine DELF-Prüfung.                   lage, um in der globaler werdenden Welt beruf-
                                                         liche Chancen nutzen zu können.
     TÖMER Zertifikat
     Seit dem Schuljahr 2014/15 haben Schüle-
     rinnen und Schüler unseres Berufskollegs die
     Möglichkeit, ein türkisches Sprachzertifikat zu
     erwerben – das TÖMER-Sprachzertifikat für
     die Niveaustufen A1 bis C1. Am Samstag, den
     21.02.2015 nahmen erstmals vier Schüler un-
     seres Berufskollegs an der online-basierten
     Türkischprüfung teil und konnten somit ihre
     Kenntnisse der türkischen Sprache in einer in-
     ternational anerkannten Prüfung unter Beweis
     stellen.

     Bilingualer Unterricht in der Zahntechnik
     Der Ausbildungsberuf Zahntechnikerin/Zahn-
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