Governance in international perspective - Bertelsmann Transformation Index

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Governance in international perspective

                                      Policy Brief 2020/01

                                        Hauke Hartmann

                         Hohe Krisenanfälligkeit
      Die Ergebnisse des BTI 2020 im Zeichen der Corona-Pandemie
 COVID-19 wird in den meisten der vom BTI 2020 untersuchten 137 Entwicklungs- und
 Transformationsländer gerade die Schwachstellen verstärken, die die Negativbilanz
des letzten Jahrzehnts geprägt haben: mangelnde Rechtsstaatlichkeit, eingeschränkte
  politische Rechte, fiskalpolitische Instabilität und steigende soziale Ungleichheit.

Aktuell hält die Corona-Pandemie weite Teile der    der politischen Institutionen und die Regierungs-
Welt in Atem. Weder ist absehbar, wie schnell und   fähigkeit der von der Pandemie erfassten Staaten
weit sich COVID-19 verbreiten wird, noch wie        einem beispiellosen Stresstest unterzogen.
lange die aus der Pandemie erwachsene Krise
der Wirtschaft und der Sozialsysteme bis zur Ent-   Der bisherige Umgang mit der Krise und ihre ab-
wicklung eines Impfstoffs andauern wird. Klar ist   sehbaren Auswirkungen legen die Prognose
allerdings, dass sie die teils nur schwach ausge-   nahe, dass die Pandemie gerade die Schwach-
bauten Gesundheitssysteme vieler der vom            stellen verstärken wird, die die vom BTI 2020
Transformationsindex der Bertelsmann Stiftung       identifizierte Negativbilanz des vergangenen
(BTI) untersuchten 137 Entwicklungs- und Trans-     Jahrzehnts geprägt haben (Bertelsmann Stiftung
formationsländer auf das Äußerste strapazieren      2020). Sie wird in vielen Ländern
und einschneidende ökonomische und soziale
Konsequenzen nach sich ziehen wird. Einige Ex-         dazu beitragen, dass die Machtballung in der
perten gehen bereits jetzt davon aus, dass zahl-        Exekutive gesteigert und Rechtsstaatlichkeit
reiche Länder in ihrer Entwicklung um viele Jahre       und Gewaltenteilung weiter ausgehöhlt wer-
zurückgeworfen werden und Hunderte Millionen            den, einhergehend mit schwerwiegenden Ein-
von Menschen in extreme Armut abzugleiten dro-          schränkungen von politischen Rechten wie
hen (Steiner 2020). Damit werden die Stabilität         Versammlungs- und Meinungsfreiheit
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   die schweren fiskal- und währungspolitischen       Diese krisengetriebene Zustimmung zu einer star-
    Instabilitäten vieler Länder aufgrund von mas-     ken Exekutive steht aktuell allerdings am Ende ei-
    siven Investitionsbedarfen zur Kriseneindäm-       nes Jahrzehnts, in dessen Verlauf in 60 der 128
    mung und Konjunkturbelebung weiter erhö-           vom BTI bereits 2010 untersuchten Staaten so-
    hen                                                wieso schon eine teils massive Aushöhlung der
   und die schwächsten Mitglieder der Gesell-         Gewaltenteilung stattgefunden hat (Donner
    schaften besonders stark treffen und damit         2020). In zahlreichen Ländern bietet sich zuneh-
    Armut und Ungleichheit noch einmal verstär-        mend autoritär regierenden Staatschefs nun die
    ken.                                               Gelegenheit, ihre bereits überdehnte Machtfülle
                                                       noch weiter auszubauen.
Sie könnte zudem die bereits bestehenden Ten-
denzen zu Polarisierung, Abschottung und natio-        Das ungarische Beispiel illustriert diese Proble-
nalstaatlichen Alleingängen steigern, auch wenn        matik: Das Parlament verabschiedete am 30.
positivere Szenarien einer innergesellschaftlichen     März mit der Zweidrittelmehrheit der regierenden
Solidarisierung und verstärkten internationalen        Fidesz-Partei ein selbstentmachtendes Not-
Zusammenarbeit nicht zu voreilig abgeschrieben         standsgesetz, das es Ministerpräsident Viktor
werden sollten. Gerade reichere europäische            Orbán erlaubt, zur Bewältigung der Krise per Dek-
Länder sollten hier ein starkes Zeichen internatio-    ret zu regieren, den Ausnahmezustand unbe-
naler Solidarität und Hilfsbereitschaft setzen.        grenzt zu verlängern und bestehende Rechtsvor-
                                                       schriften auszusetzen oder von ihnen abzuwei-
Machtkonzentration und Demokratieabbau                 chen. Dies wird verbunden mit drakonischen
                                                       Strafandrohungen für die Verbreitung von Falsch-
In Krisenzeiten wächst die Bereitschaft, Ein-          meldungen und die Behinderung der Pande-
schränkungen von Grundrechten hinzunehmen              miebekämpfung und eröffnet der Regierung weit-
und eine Ausweitung von Exekutivbefugnissen zu         reichende Möglichkeiten, die Meinungsfreiheit
akzeptieren, um eine drohende Gefahr abzuwen-          weiter einzuschränken und die kritische Öffent-
den. Dies ist die Logik von Notstandsverordnun-        lichkeit zu unterdrücken. Die unbefristete Ausru-
gen, die in den Verfassungen vieler Staaten ver-       fung des Notstands sowie die komplette Entmach-
ankert sind. Auf die rapide Verbreitung der            tung des Parlaments stellt die nicht nur faktische,
Corona-Pandemie haben mittlerweile fast alle Re-       sondern auch formelle Aushebelung der Gewal-
gierungen mit rigiden Krisenplänen reagiert, die       tenteilung dar. Die Regierung nutzt damit, in den
der Koordination von Maßnahmen zum Infekti-            Worten des ungarischen Philosophen Gáspár
onsschutz, dem Ausbau der Krankenbehandlung            Miklós Tamás, “die Epidemie als Vorwand …, um
und Materialbeschaffung, der Verhängung von            eine offene, formale Diktatur einzuführen“ (Deut-
Ausgangssperren und Kontaktverboten sowie der          sche Welle 2020).
Stimulierung der Wirtschaft und der Vermeidung
von sozialen Härtefällen dienen sollen.                Auch wenn die ungarische Aushebelung der Ge-
                                                       waltenteilung den bislang gravierendsten Fall des
Auch wenn föderal verfasste Demokratien wie            Demokratieabbaus darstellt, gehen andere Re-
Deutschland und die Schweiz durchaus ihre teils        gierungen schon jetzt in eine ähnliche Richtung,
dezentral organisierte politisch-administrative        insbesondere bei Einschränkungen der Ver-
Steuerungsfähigkeit unter Beweis gestellt haben        sammlungs- und Meinungsfreiheit. Der BTI 2020
(Bertelsmann Stiftung 2019), wird eine starke          weist neben Ungarn auch Serbien, die Philippi-
zentralisierte Führung von der Bevölkerung nicht       nen, Sambia und Tansania als Kandidaten für das
nur aus Gründen der (vermeintlich) effektiveren        Abgleiten in autoritäre Verhältnisse aus. In diesen
Politikkoordination akzeptiert oder präferiert, denn   Ländern ist Rechtsstaatlichkeit in den vergange-
in unsicheren Zeiten wächst auch das Bedürfnis         nen Jahren bereits in bedenklichem Ausmaß aus-
nach Information, Ermutigung und Orientierung          gehöhlt worden, und bei weiterer exekutiver
durch eine entschlossene und richtungsgebende          Machtballung im Zuge der Corona-Krise droht
Exekutive.

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auch deren Gewaltenteilung, wie im türkischen        der schnelle Anpassungsfähigkeit, transparente
Fall bereits geschehen, unter demokratische Min-     Evaluation und Kommunikation sowie eine lernfä-
deststandards zu fallen.                             hige Zusammenarbeit vieler gesellschaftlicher Ak-
                                                     teure vonnöten ist, wird sich diese Verringerung
Das türkische Beispiel wiederum belegt anschau-      von Steuerungsqualitäten noch einmal umso
lich, dass eine Machtkonzentration in der Exeku-     schmerzhafter auswirken.
tive nicht zwingend dazu beiträgt, Regierungsleis-
tungen zu verbessern, sondern eher die Fähigkeit     Die chinesische Reaktion auf die sich entfaltende
von Regierungen einschränkt, aus eigenen Erfah-      Corona-Krise wiederum belegt die Defizite einer
rungen und externen Anregungen zu lernen             eingeschränkten        Rechenschaftslegung     und
(Schwarz 2020). Unter Präsident Recep Tayyip         Transparenz gerade in Autokratien. Als Mitte No-
Erdoğan beraubte sich weit vor der Corona-Krise      vember 2019 die ersten Hinweise auf eine neue,
ein immer mehr auf eine Führungsfigur zuge-          hoch ansteckende Infektionsgefahr in der chinesi-
schnittenes System selbst schrittweise des kriti-    schen Provinz Hubei auftauchten, wurden diese
schen Diskurses, alternativer Ideen und damit        Informationen unterdrückt, mahnende Ärzte ein-
letztlich Innovationskraft und Flexibilität. Diese   geschüchtert und Labore geschlossen. Kostbare
stark eingeschränkte Lernfähigkeit machte sich       Zeit zur Eindämmung von COVID-19 wurde ver-
bei der nur schleppenden Überwindung der türki-      spielt, bis sich die chinesische Führung nach zwei
schen Wirtschaftskrise 2018, dem wenig effizien-     Monaten korrigieren musste und dann mit drako-
ten Umgang mit verfügbaren Ressourcen sowie          nischen Maßnahmen der Abriegelung und Aus-
der kompromisslosen Ausgestaltung internationa-      gangssperre in der betroffenen Provinz reagierte.
ler Beziehungen besonders abträglich bemerk-
bar.                                                 Seitdem hat das Land – sollten die vorgelegten
                                                     Zahlen stimmen – wohl bei der Eindämmung der
Wie der Türkei erging es zahlreichen Ländern mit     Infektionskrankheit wichtige Erfolge zu verzeich-
stark gesunkener Demokratiequalität. Ein knap-       nen und auch eine beeindruckende internationale
pes Viertel aller Regierungen demonstrierte in       Kooperations- und Hilfsbereitschaft unter Beweis
den letzten zwei Jahren weniger Bereitschaft und     gestellt, aber der Triumphalismus der chinesi-
Fähigkeit zu politischem Lernen, vor allem in de-    schen Führung wirkt angesichts der frühen Ver-
fekten Demokratien und neuen Autokratien wie         säumnisse propagandistisch und deplatziert.
der Türkei. In Zeiten einer globalen Epidemie, in    Wenn der chinesische Außenminister Wang Yi im

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Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters er-     oberen Hälfte des wirtschaftlichen Leistungstab-
klärt, „nur in China und nur unter der Führung von   leaus des BTI bewegen – gemeinsam mit weite-
Präsident Xi kann es so wirksame Maßnahmen           ren 22 Demokratien. Fällt die autokratische Leis-
geben, um diese plötzliche und sich schnell aus-     tungsbilanz mit lediglich einem guten Fünftel (12
breitende Epidemie unter Kontrolle zu bringen“       von 56) aller wirtschaftlich und sozial passablen
(Reuters 2020), dann blendet er die Leistung von     oder erfolgreichen Staaten bereits ernüchternd
asiatischen Demokratien wie Südkorea und Tai-        aus, so wird sie am unteren Ende des BTI-Wirt-
wan aus, die unter ähnlich guten Voraussetzun-       schaftsrankings vollends katastrophal. Die 25
gen – unter anderem einer meritokratisch ausge-      Staaten mit besonders schwachem wirtschaftli-
richteten Beamtenschaft und hilfreichen Vorerfah-    chen Transformationsstand sind ausschließlich
rungen mit der Bekämpfung der Infektionskrank-       Autokratien, deren Regierungen sich wie im Iran
heit SARS von 2003 – zu ähnlich guten Eindäm-        oder Venezuela an Ideologien klammern müssen,
mungserfolgen gelangt sind, und dies allerdings      weil ihre output-orientierten Legitimitätsargu-
unter weitgehender Einhaltung rechtsstaatlicher      mente aufgezehrt sind.
Standards sowie mit einem funktionierenden und
transparenten Frühwarnsystem. Insofern spricht       Umgekehrt ist aber das Legitimitätspolster in den
viel dafür, dass China nicht wegen, sondern trotz    vergangenen zehn Jahren auch in Demokratien
seiner autoritären Einparteienherrschaft nach ers-   dünn geworden. Der BTI 2020 verzeichnet auch
ten, systembedingten Fehlern viele weitere           in vielen demokratisch regierten Ländern einen
Schritte richtig gemacht hat.                        durch Korruption, Machtmissbrauch und kliente-
                                                     listische Strukturen zunehmend verzerrten politi-
Die bisherige Bilanz der Pandemiebekämpfung          schen und wirtschaftlichen Wettbewerb, der in po-
fällt jedoch in Bezug auf die Systemfrage unein-     litischer Entmündigung und wachsender sozialer
heitlich aus, was auch auf den erratischen Kurs      Ungleichheit mündet. Die steigende Frustration
zahlreicher demokratisch gewählter populisti-        vieler Bürger mit diesen Entwicklungen drückt
scher Regierungen zurückzuführen ist. Zum aktu-      sich in sinkenden Zustimmungswerten zur Demo-
ellen Zeitpunkt sieht es eher danach aus, dass un-   kratie aus, die seit dem BTI 2010 im globalen
abhängig von der Systemfrage eher die Kompe-         Durchschnitt um 0,79 Punkte auf einer Zeh-
tenz und Legitimität einer Regierung ausschlag-      nerskala zurückgegangen sind. Unter den 57 Län-
gebend ist (Kleinfeld 2020). Dies bedeutet zumin-    dern, die sowohl der BTI 2010 als auch der BTI
dest, dass – anders als die Protagonisten einer      2020 als Demokratien einordnet, ist die Zustim-
harten Hand behaupten – eine Autokratisierung        mung in 34 Staaten gesunken – und nur in zwei
an sich keine Effizienzgewinne verspricht.           (Mauritius und Senegal) gestiegen. Zwar spre-
                                                     chen sich in den meisten Gesellschaften noch im-
Die Ergebnisse des BTI 2020 verweisen aber zu-       mer deutliche Mehrheiten für eine demokratische
dem auf schwerwiegende Legitimitätsdefizite in       Ordnung aus. Sie sind aber unzufrieden damit,
Autokratien wie Demokratien. Da autokratische        wie Demokratie in ihren Ländern funktioniert und
Regierungen nicht auf input-orientierte Legitimi-    misstrauen Institutionen und Politikern.
tätsargumente zurückgreifen können, müssen sie
ihre Herrschaftsberechtigung über ihre Leistungs-    Ein solches Maß an Misstrauen in Demokratien
fähigkeit gerade im ökonomischen und sozialen        wie Autokratien schwächt das soziale Gefüge,
Bereich definieren. Allerdings erreichen im BTI      und die mangelnde Legitimität zahlreicher Regie-
2020 nur vier Autokratien (drei Golfstaaten plus     rungen wird eine effektive und vertrauensvolle ge-
Singapur) einen fortgeschrittenen wirtschaftlichen   samtgesellschaftliche Anstrengung gegen die
Entwicklungsstand, gemeinsam mit 22 Demokra-         Ausbreitung von COVID-19 noch schwieriger ma-
tien. Hinzu kommen acht Autokratien, unter ihnen     chen.
China, Russland und die Türkei, die mit bereits
eingeschränkter wirtschaftlicher Transformation
immerhin noch einen Gesamtwert von 6.00 Punk-
ten oder mehr erreichen und sich damit in der

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Drohende wirtschaftliche und                          Viele Länder sind so hoch verschuldet wie seit
soziale Katastrophe                                   den 1980er Jahren nicht mehr. Der Anteil der al-
                                                      leine für Zinszahlungen aufgewendeten Staats-
Zur Kriseneindämmung und für Konjunkturpro-           einnahmen ist laut Weltbank im Libanon (45,7
gramme verfügen die meisten der 137 vom BTI           Prozent) und Sri Lanka (40,0 Prozent) besonders
2020 untersuchten Staaten nicht über hinrei-          hoch. Aber auch die Regierungen Ägyptens und
chende finanzielle Ressourcen. Schon der vor          Brasiliens wenden ein ganzes Drittel ihrer Staats-
dem Ausbruch der Corona-Krise erstellte globale       einnahmen für den Zinsdienst auf und verloren
Wirtschafts-Report des BTI 2020 warnte vor einer      hinsichtlich der im BTI bewerteten Fiskalstabilität
drohenden Schuldenkrise (Hartmann 2020), und          in diesem Jahrzehnt deutlich (-2 bzw. -3 Punkte).
seitdem ist dieses Szenario noch einmal deutlich      Immerhin noch ein Viertel des Haushalts fällt für
wahrscheinlicher geworden. Mitte April hatten be-     Zinszahlungen in Ghana (-2), Indien (-1), Jamaika
reits über 100 Regierungen beim Internationalen       (-1) und Sambia (-2) an. Besonders betroffen sind
Währungsfonds Finanzhilfe beantragt (IMF 2020).       die Niedrigeinkommensländer, von denen knapp
                                                      die Hälfte akute Bedienungsschwierigkeiten auf-
Das zurückliegende Jahrzehnt war von einer stark      weisen, auch, weil der Anteil von Krediten zu hö-
gesunkenen Haushaltsdisziplin geprägt. Zahlrei-       herverzinsten Marktbedingungen für Enwick-
che Regierungen profitierten zunächst von             lungsländer in den letzten zwölf Jahren von einem
sprunghaft gestiegenen und auf hohem Niveau           knappen Viertel auf 46 Prozent angestiegen ist
verbliebenen Devisenerlösen, die sich aus stei-       (DIE 2019).
genden Rohstoffpreisen und anderen Quellen wie
Überweisungen von Arbeitsmigranten, Touris-           Aus massiver Überschuldung könnte im Zuge der
museinnahmen und Industriegüterexporten speis-        Corona-Pandemie eine Welle von Staatspleiten
ten. Sie richteten daher ihre Haushalte zuneh-        resultieren. Schon jetzt hat die ökonomische
mend expansiver aus. Als ab Ende 2014 die Welt-       Schockwelle zahlreiche Länder erreicht, bevor es
marktpreise für Energie, Metalle und Agrarpro-        überhaupt zu den zu erwartenden hohen Infekti-
dukte rapide fielen und die globale Nachfrage er-     onsraten gekommen ist. In Argentinien droht die
lahmte, wurde ein ressourcengetriebenes Wachs-        Umschichtung der noch unter Präsident Mauricio
tumsmodell brüchig. Ohne Produktivitätssteige-        Macri erneut stark gestiegenen Staatsverschul-
rungen, Produktdiversifizierung, Stärkung der         dung zu scheitern, Südafrikas Staatsanleihen
Binnennachfrage und eine substantielle Integra-       wurden von Ratingagenturen erneut auf
tion des informellen Sektors in den formellen Sek-    Ramschstatus abgestuft, die Wachstumsprogno-
tor stieß es rasch an seine Entwicklungsgrenzen.      sen Brasiliens wurden schon jetzt geviertelt und
                                                      der Türkei fehlt nach der Währungskrise von 2018
Vielen Staatshaushalten droht jetzt, angesichts       der fiskalpolitische Spielraum für mehr als das am
der notwendigen Investitionen in Gesundheitssys-      18. März angekündigte und vermutlich unzuläng-
tem und Krisenmanagement sowie bei einbre-            liche Konjunkturpaket von 15 Milliarden Euro.
chender Weltwirtschaft und massivem Kapitalab-
fluss, der Bankrott: Der Indikator Fiskalstabilität   Noch einmal stärker werden ärmere und fiskalpo-
weist im BTI 2020 mit einem durchschnittlichen        litisch instabile energieexportierende Länder wie
globalen Minus von 0,45 Punkten auf der BTI-          Angola, Nigeria oder Venezuela betroffen sein,
Zehnerskala eine der stärksten Verschlechterun-       die neben eigenem Politikversagen unter dem von
gen in diesem Jahrzehnt auf. Der Anteil von Län-      Saudi-Arabien induzierten und von gesunkener
dern wie China, Südkorea und Taiwan mit einer         Nachfrage verstärkten Verfall der Ölpreise leiden.
robusten Fiskalstabilität von 8 bis 10 Punkten hal-   In zahlreichen Entwicklungsländern hat sich die
bierte sich nahezu von 37 Prozent im BTI 2010         heimische Währung gegenüber dem Dollar als
auf 20 Prozent im BTI 2020.                           schwächelnd erwiesen, wodurch sich der Schul-
                                                      dendienst für die in Dollar denominierten Kredite
                                                      massiv erschwert hat. Damit droht das Banken-
                                                      system in diesen Ländern zu kollabieren.

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Tragisch ist an dieser fiskalpolitisch so prekären     dass angesichts des täglichen Kampfes ums
Situation, dass damit vielerorts die Ressourcen        Überleben der Aufruf zu „Social Distancing“ unge-
fehlen, um dem umfassenden gesellschaftlichen          hört verhallen muss.
Schock auch nur annähernd ange-
messen zu begegnen, der sich aus
einer Überforderung der Gesund-
heitssysteme, der extremen Kontrak-
tion des Wirtschaftslebens und den
daraus resultierenden massiven sozi-
alen Verwerfungen ergeben wird. Die
von hochentwickelten Industrienatio-
nen wie Deutschland verfolgte „Ham-
mer and Dance“-Strategie, die Infek-
tionsrate (und daraus resultierende
Immunisierung eines Teils der Bevöl-
kerung) in einem Mix aus Restriktion
und Lockerung nach Möglichkeit nur
bis zur Belastungsgrenze des Ge-
sundheitssystems ansteigen zu las-
sen (Pueyo 2020), parallel stabilisie-
rende Maßnahmen für konkursge-
fährdete Unternehmen zu ergreifen
und sozialen Härtefällen vorzubeugen, stellt für       Das Leben an oder unterhalb der Armutsgrenze
die allermeisten der vom BTI untersuchten Ent-         zählt für die meisten Menschen in Entwicklungs-
wicklungs- und Transformationsländer aus meh-          ländern zum Alltag. Im BTI 2020 weisen 76 von
reren Gründen keinen gangbaren Weg dar:                137 Ländern ein sehr niedriges Niveau der sozio-
                                                       ökonomischen Entwicklung auf, das mit 4 oder
Zum einen fehlen eben fast allen Regierungen           weniger Punkten bewertet wird. In mehr als der
dieser Länder die fiskalpolitischen Möglichkeiten,     Hälfte aller vom BTI untersuchten Länder sind Ar-
um stabilisierende und sozialpolitische Maßnah-        mut und Ungleichheit damit weit verbreitet und
men im europäischen Umfang zu ergreifen.               weisen auf fest verankerte Ausgrenzungsmuster
                                                       hin.
Zum zweiten ist die medizinische Infrastruktur in
den meisten Ländern so schwach entwickelt, dass        Trotz insgesamt eher gesunkener extremer Ar-
deren Kapazitäten auch bei moderater Infektions-       mutsraten hat sich die soziale Ungleichheit in den
rate sehr schnell überfordert sein werden. So ist      letzten zehn Jahren noch verstärkt, auch in den
das im afrikanischen Vergleich vergleichsweise         wenigen Ländern, deren Regierungen eine aktive
gut entwickelte südafrikanische Gesundheitssys-        Sozialpolitik verfolgen. In Botswana beispiels-
tem selbst unter normalen Bedingungen bereits          weise wurde und wird der Ressourcenreichtum für
jetzt mit über sieben Millionen HIV-Infizierten        eine langfristige Entwicklungsstrategie einge-
schon an der Belastungsgrenze.                         setzt, die unter anderem binnen 20 Jahren na-
                                                       hezu in einer Halbierung der offiziellen Armutsrate
Zum dritten schließlich kann die Infektionsrate an-
                                                       auf 16 Prozent resultierte. Trotzdem lebt etwa ein
gesichts von fehlenden hygienischen, sozialräum-
                                                       weiteres Drittel der Bevölkerung nur knapp ober-
lichen und steuerungspolitischen Kapazitäten in
                                                       halb dieser Armutsrate und ist weiterhin einer ho-
den meisten Ländern nicht unter Kontrolle gehal-
                                                       hen sozialen Anfälligkeit ausgesetzt. Der Koeffi-
ten werden, wenn die Epidemie erst einmal aus-
                                                       zient von Einkommensungleichheit im Gini-Index
gebrochen ist. Das indische Beispiel der Millionen
                                                       weist mit derzeit etwa 0.53 noch immer auf eine
Wanderarbeiter, die den Virus aus den überfüllten
                                                       extreme sozioökonomische Polarisierung hin. In
Metropolen in ihre Dörfer zurücktragen, illustriert,
                                                       Lateinamerika, der Region mit der insgesamt

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Governance in international perspective | Policy Brief 2020/01

größten sozialen Ungleichheit, ist es zahlreichen      für diese großen Herausforderungen nur unzu-
Regierungen während des Ressourcenbooms ge-            reichend gerüstet sind. Der aktuelle Transforma-
lungen, das Entstehen einer „prekären Mittel-          tionsindex der Bertelsmann Stiftung zeichnet ein
schicht“ zu fördern (Thiery 2020), von denen in        besorgniserregendes Bild und belegt, dass im zu-
den letzten Jahren bereits Millionen wieder in Ar-     rückliegenden Jahrzehnt die Regierungsqualität
mut abgeglitten sind und die sich im Zuge des          in zahlreichen Ländern deutlich gesunken ist. Da-
wirtschaftlichen Corona-Schocks fast komplett          runter befinden sich bevölkerungsreiche und wirt-
aufzulösen droht.                                      schaftlich für ihre Regionen bedeutsame Staaten
                                                       wie Ägypten, Brasilien, Indien, Indonesien, Me-
Ein wesentliches Problem ist in diesem Zusam-          xiko, Nigeria und die Türkei. Insgesamt ver-
menhang die in den meisten Ländern nur geringe         schlechterte sich die Governance-Leistung seit
Größe des formellen Sektors. Nach Angaben der          dem BTI 2010 in 42 der 128 kontinuierlich unter-
International Labour Organization sind mehr als        suchten Ländern deutlich (mit einem Minus von
60 Prozent der globalen Erwerbsbevölkerung im          mindestens 0,50 Punkten auf der BTI-Zeh-
informellen Sektor tätig, in Subsahara-Afrika sind     nerskala), davon sind mehr als drei Milliarden Bür-
es sogar 85 Prozent (ILO 2018). Auch wenn der          ger – und damit nahezu die Hälfte aller im BTI-
informelle Sektor ein Sicherheitsventil für Arbeits-   Ländersample lebenden Menschen – betroffen.
suchende darstellt, so ist er deutlich weniger pro-
duktiv, schlechter bezahlt, sozialpolitisch weniger    Beunruhigend mit Blick auf eine gebotene ge-
zugänglich und arbeitsrechtlich so gut wie nicht       samtgesellschaftlich getragene und internationale
abgesichert. Die soziale Verletzlichkeit der im in-    abgestimmte Krisenstrategie ist dabei, dass ge-
formellen Sektor arbeitenden Bevölkerung ist also      rade die konsensorientierten Aspekte von Gover-
besonders hoch und droht, wie im Falle Indiens         nance wie Konfliktmanagement oder die Bereit-
mit weit über 80 Prozent informell Beschäftigter,      schaft zur internationalen Zusammenarbeit sehr
durch die Corona-Krise in dramatischer Weise zu        stark zurückgehen.
steigen. Insofern droht die Pandemie sich zu einer
globalen Sozialkrise noch ungeahnten Ausmaßes          Bestehende ethnische, religiöse oder regionale
auszuwachsen.                                          Spaltungen werden häufig instrumentalisiert und
                                                       vertieft, so dass die Polarisierung von Gesell-
Schlechte Regierungsqualität in Krisenzeiten           schaften in der zurückliegenden Dekade weltweit
                                                       gestiegen ist. Seit 2010 sank in 49 Ländern die
Vor dem Hintergrund der akut drohenden politi-         Fähigkeit oder Bereitschaft von Regierungen, mo-
schen, wirtschaftlichen und sozialen Verwerfun-        derierend und konfliktentschärfend zu agieren.
gen ist besonders problematisch, dass viele Re-
gierungen in Entwicklungs- und Schwellenländern

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Governance in international perspective | Policy Brief 2020/01

Mit einem Minus von vier Punkten auf der BTI-          So zeichnet sich bereits jetzt eine Entzauberung
Zehnerskala traf dies besonders auf sechs Länder       autoritär-populistischer Regierungen ab, deren
zu, unter ihnen Brasilien, Indien und die Türkei.      konfrontative und spaltende Politik sich beispiels-
Der Rechtspopulismus von Präsident Jair Bol-           weise in Brasilien, Indonesien oder auf den Philip-
sonaro will die emanzipatorischen und sozialpoli-      pinen negativ auf ein effektives Krisenmanage-
tischen Fortschritte Brasiliens im Sinne seiner Kli-   ment ausgewirkt hat.
entel von Evangelikalen, Sozialkonservativen und
Wirtschaftslobbyisten rückgängig machen und hat           Zum einen findet deren polarisierende „Wir
die politische Spaltung seines Landes vertieft. Der        gegen sie“-Rhetorik deutlich weniger An-
Hindunationalismus von Premierminister Naren-              klang, da sie gesamtgesellschaftliche An-
dra Modi untergräbt das pluralistische und säku-           strengungen zur Krisenbewältigung unter-
lare Fundament des Vielvölkerstaates und ver-              gräbt und ein Feindbild perpetuiert, das bei
schärft mit ethnozentrischen Maßnahmen wie                 den meisten Bürgern längst durch die Haupt-
dem neuen Staatsbürgerrecht oder der Strei-                bedrohung der Pandemie abgelöst worden
chung der Autonomierechte für Kaschmir die Kon-            ist.
flikte mit der muslimischen Minderheit. Der autori-       Zum zweiten schließt der antielitäre Duktus
täre Islamismus von Präsident Recep Tayyip                 eines populistischen Regierungsstils zumeist
Erdoğan richtet sich gegen die als Staatsfeinde            ein ausgeprägtes Misstrauen gegen Studien
erklärten Anhänger der Gülen-Bewegung sowie                der etablierten Wissenschaftselite ein, deren
die kurdische Minderheit und hat in seiner kom-            Forschungsergebnisse bei der Pandemiebe-
promisslosen Verfolgung oppositioneller Kritiker           kämpfung allerdings hochgradig gefragt sind.
bereits demokratische Mindeststandards unter-             Zum dritten beinhaltet die ausgeprägte Perso-
schritten. Allen drei Regierungschefs ist gemein,          nalisierung politischer Macht in populistischen
dass sie durch ihre ausgrenzende Politik wesent-           Regimes auch eine als wesentlich direkter
lich dazu beigetragen haben, das verbindende,              wahrgenommene Verantwortung von Regie-
nicht identitätsgebundene Sozialkapital in ihren           rungschefs für negative Entwicklungen und
Ländern zu reduzieren und damit eine gesamtge-             verleitet sie deshalb dazu, die Krisensymp-
sellschaftliche Anstrengung gegen die Corona-              tome erst zu ignorieren, dann herunterzuspie-
Krise zu erschweren.                                       len und ihnen schließlich mit „optimistischer
                                                           Verzerrung“ zu begegnen (Booth und Lassa
Auch auf internationaler Ebene haben die kon-              2020).
sensstiftenden Aspekte von Regierungsqualität
deutlich an Gewicht verloren, insbesondere in          Dieses von US-Präsident Donald Trump be-
Zentralamerika, im Nahen Osten sowie in Ostmit-        kannte bagatellisierende Reaktionsmuster kenn-
tel- und Südosteuropa. Regionalpolitisches             zeichnete auch die anfängliche Reaktion der
Machtstreben und illiberale Allianzen haben die        Staatschefs in Brasilien („Grippchen“), Indonesien
Zusammenarbeit mit externen Unterstützern so-          („kleine Krankheit“) oder auf den Philippinen
wie im bi- und multilateralen Rahmen erheblich         („hysterische Öffentlichkeit“) (Booth und Lassa
beeinträchtigt. Gerade die recht hoch bewertete        2020, Satrio 2020, Palatino 2020). Auch wenn
regionale Kooperationsbereitschaft ist im BTI          sich deren aktuelles Vorgehen mittlerweile grund-
2020 besonders stark rückläufig. Dies lässt be-        legend voneinander unterscheidet, so haben die
fürchten, dass vielerorts Abschottungstendenzen        Regierungen in allen drei Ländern kostbare Zeit
und nationalstaatliche Alleingänge die Reaktion        für eine Bekämpfung der Ausbreitung von COVID-
auf die Corona-Pandemie prägen werden.                 19 vertan und an Glaubwürdigkeit eingebüßt.

Allerdings lässt sich derzeit noch nicht absehen,      Zudem ist durchaus denkbar, dass es im Zuge ei-
welchen Effekt die globale Gesundheits-, Wirt-         ner umfassenden Krise zu einer innergesell-
schafts- und Sozialkrise auf die Qualität von          schaftlichen Solidarisierung kommt, die zivilge-
Governance in Entwicklungsländern haben wird.          sellschaftliche Selbsthilfe und Kooperation gegen
Auch deutlich positivere Szenarien sind denkbar.       die gesundheitlichen und sozialen Folgen der

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Governance in international perspective | Policy Brief 2020/01

Pandemie stärkt. Unter den wenigen Demokra-                  Quellen
tieindikatoren, die sich im Verlauf der letzten zehn
Jahre im BTI positiv entwickelt haben, zählt die
                                                               Bertelsmann Stiftung, Hrsg. (2020). Transfor-
gestiegene Selbstorganisationskraft und Koope-                 mation Index BTI 2020: Governance in inter-
rationsbereitschaft der Zivilgesellschaft in vielen            national comparison. Gütersloh: Verlag Ber-
Ländern.                                                       telsmann Stiftung.

Schließlich besteht aktuell, bevor die Ausbreitung             Bertelsmann Stiftung, Hrsg. (2019). Sustain-
                                                               able Governance Indicators 2019. www.sgi-
des Virus in den meisten Ländern ihren Höhe-
                                                               network.org/2019/Governance/Execu-
punkt erreicht hat, noch die Möglichkeit, durch                tive_Capacity (26. April 2020).
eine deutlich verstärkte internationale Zusam-
menarbeit die Wucht der Krise etwas abzumil-                   Booth, Miranda und Jonatan A. Lassa
dern. In den vergangenen Wochen sind erste rich-               (2020). „Are populist leaders a liability during
                                                               COVID-19?” https://theconversa-
tige Schritte zur Unterstützung von Entwicklungs-
                                                               tion.com/are-populist-leaders-a-liability-
ländern gegangen worden, von einem zeitweisen                  during-covid-19-135431 (26. April 2020).
Schuldenerlass des IWF über Initiativen zur Stär-
kung der Weltgesundheitsorganisation bis hin zu                Deutsche Welle (2020). „Corona-Krise in
Hilfspaketen in Milliardenhöhe. Zurecht aber for-              Südosteuropa: Quarantäne für den Rechts-
                                                               staat” www.dw.com/de/corona-krise-in-
dert Bundesentwicklungsminister Gerd Müller ein
                                                               s%C3%BCdosteuropa-quarant%C3%A4ne-
deutliches Signal „Europa hilft“ und betont, dass              f%C3%BCr-den-rechtsstaat/a-52896701 (26.
beispielsweise die 15 Milliarden Euro des EU-                  April 2020).
Hilfspakets lediglich Umschichtungen bereits
budgetierter Mittel sind und eine substantielle Auf-           Deutsches Institut für Entwicklungspolitik DIE
stockung, auch durch Stabilisierungskredite und                (2020). „A looming debt crisis in developing
                                                               countries: What role for the G20?“
Nothilfen, vonnöten sei (Müller 2020).                         https://blogs.die-gdi.de/2019/06/05/a-
                                                               looming-debt-crisis-in-developing-countries-
Angesichts drohender Hungersnöte „biblischen                   what-role-for-the-g20 (26. April 2020).
Ausmaßes“ (UN News 2020), die das Welternäh-
rungsprogramm der Vereinten Nationen bei aus-                  Donner, Sabine (2020). „Widerstand gegen
bleibender Stabilisierung und Unterstützung be-                Demokratieabbau und autoritäre Herrschaft
                                                               wächst“, Demokratie-Report BTI 2020. Gü-
fürchtet, wird es wesentlich sein, dass der wieder-            tersloh: Bertelsmann Stiftung 2020. www.bti-
holt betonte politische Wille zu internationaler Zu-           project.org/content/de/berichte/global-report-
sammenarbeit zügig in Taten resultiert. Dann                   d/global_findings_democracy_2020_DE.pdf
kann diese Krise auch eine Chance für die Wie-
derbelebung des Multilateralismus sein.                        Hartmann, Hauke (2020). „Globale Unsicher-
                                                               heit“, Wirtschafts-Report BTI 2020. Güters-
                                                               loh: Bertelsmann Stiftung 2020. www.bti-pro-
                                                               ject.org/content/de/berichte/global-report-
                                                               e/global_findings_economy_2020_DE.pdf

                                                               International Labour Organization ILO
                                                               (2018). „ More than 60 per cent of the world’s
Dr. Hauke Hartmann ist Senior Expert der Bertelsmann           employed population are in the informal
Stiftung und Projektleiter des Transformationsindex            economy”. www.ilo.org/global/about-the-
BTI.                                                           ilo/newsroom/news/WCMS_627189/lang--
                                                               en/index.htm (26. April 2020).
Ein dreifach herzlicher Dank geht an Sabine Donner
(Bertelsmann Stiftung), Prof. Dr. Rolf Langhammer              International Monetary Fund IMF (2020).
(Institut für Weltwirtschaft, Kiel) und Dr. Peter Thiery       „The IMF's Response to COVID-19”.
(Institut für politische Wissenschaft, Universität Heidel-     www.imf.org/en/About/FAQ/imf-response-to-
berg) für ihre Kommentare und Anregungen.                      covid-19#Q5 (26. April 2020).

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Governance in international perspective | Policy Brief 2020/01

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   ment.org/2020/03/31/do-authoritarian-or-de-
   mocratic-countries-handle-pandemics-better-          UN News (2020). „As famines of ‘biblical pro-
   pub-81404 (26. April 2020).                          portion’ loom, Security Council urged to ‘act
                                                        fast’”,
   Müller, Gerd (2020). „Das Signal muss sein:          https://news.un.org/en/story/2020/04/106227
   Europa hilft - Gerd Müller warnt vor Corona-         2 (26. April 2020).
   Ausbreitung.” Interview, MOZ.
   www.moz.de/nachrichten/branden-
   burg/artikel-ansicht/dg/0/1/1797259 (26. April
   2020).                                            -> Abschnittswechsel NICHT löschen!

   Palatino, Mong (2020). „What Is Bogging
   Down the Philippines’ COVID-19 Re-
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   mat.com/2020/04/what-is-bogging-down-the-
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   hammer-and-the-dance-be9337092b56 (26.
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   nior-china-diplomat-concedes-challenge-of-
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Titelbild: © Anna Psiaki / Wikimedia Com-
                                                      V.i.S.d.P.
mons - CC BY-SA 4.0
Grafiken: Jürgen Schultheiß (1, 2), Statista
GmbH (3)
                                                      Bertelsmann Stiftung
                                                      Carl-Bertelsmann-Straße 256
                                                      D-33311 Gütersloh
                                                      www.bertelsmann-stiftung.de
Autor   | Kontakt

Dr. Hauke Hartmann                                    Dr. Stefan Empter
Programm Nachhaltig Wirtschaften                      Telefon: +49 5241 81-81137
Bertelsmann Stiftung                                  stefan.empter@bertelsmann-stiftung.de
hauke.hartmann@bertelsmann-stiftung.de
Telefon: +49 5241 81 81389                            Dr. Daniel Schraad-Tischler
                                                      Telefon: +49 5241 81-81240
                                                      daniel.schraad-tischler@bertelsmann-stiftung.de

Der Policy Brief Governance in internatio-
nal perspective ist ein gemeinsames Pro-
dukt der Sustainable Governance Indicators
SGI (www.sgi-network.org) und des Trans-
formationsindex BTI (www.bti-project.org)
der Bertelsmann Stiftung.

Der Transformationsindex BTI bewertet alle
zwei Jahre die Qualität von Demokratie,
Marktwirtschaft und Governance in 137 Ent-
wicklungs- und Transformationsländern.

Die Sustainable Governance Indicators SGI
bewerten jedes Jahr die Politikperformanz,
Demokratiequalität und Governance-Kapazi-
tät aller 41 OECD- und EU-Staaten.
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