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Berichte aus den
Gruppen
Bad Dürkheim wieder neuer Regen einsetzte. Schon in der für die Spende und die gelungene Aktion
Vergangenheit hatten Mitglieder des Leis- gilt dem OGV Leistadt und allen Beteiligten.
Spende für Streuobst- tadter Vereins die POLLICHIA bei der Land-
pflanzung im Berntal schaftspflege vielfach unterstützt. Am Vor- Philipp Eisenbarth, Bad Dürkheim
tag des Pflanztermins holten Rainer (Fotos: Bernd Brodbeck)
Für die Pflanzung von weiteren Obstbäu- Kaminski und der Verfasser die fünf vorbe-
men auf ihren Streuobstwiesen im Berntal stellten Bäume (vier Äpfel und eine Birne) bei
erhielt die POLLICHIA-Gruppe Bad Dürk- der renommierten, auf Obst spezialisierten
heim eine zweckgebundene Spende vom Baumschule Kiefer in Ortenberg bei Offen- Auszeichnung für natur-
Obst- und Gartenbauverein (OGV) Leistadt. burg ab. Dabei wurden alte Sorten ausge- nahes Schulgelände
Für das Geld konnten fünf Hochstamm- wählt, welche die vorhandene Sammlung
Obstbäume mitsamt benötigtem Zubehör ergänzen, nämlich Kaiser Wilhelm, Doppel- Die „von Carlowitz Realschule plus“ in Wei-
wie Pfähle und Verbissschutz beschafft wer- ter Roter Bellefleur, Rheinischer Bohnapfel, senheim am Berg wurde 2021 vom Biosphä-
den. Im November 2021 fand die Baum- Kardinal Bea und die Bayerische Weinbirne. renreservat Pfälzerwald-Nordvogesen mit
pflanzaktion gemeinsam mit Aktiven des Es wurde darauf geachtet, dass es robuste einem Preis für die naturnahe Gestaltung
OGV Leistadt und der POLLICHIA statt. Vom Wintersorten sind, die für die Saftgewin- des Schulgeländes ausgezeichnet. Seit den
OGV waren als HelferInnnen mit dabei: nung gut geeignet sind. Zusätzlich pflanzte 1980er Jahren gibt es zahlreiche Verbindun-
Bernd Brodbeck, Ulrike Freiermuth, Gleb die Gruppe noch fünf Süßmandelbäume, gen zwischen dieser Schule und der POLLI-
Kintop und Friedhelm Neu. Die POLLICHIA die aus der eigenen Nachzucht des Verfas- CHIA Ortsgruppe Bad Dürkheim.
unterstützte mit Sandrina & Stefan Schwab, sers stammen, teilweise von Sorten aus dem Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nord-
Jürgen Schnappauf, Rainer Kaminski, Rena- historischen Geisenheimer Sortiment von vogesen zeichnet seit wenigen Jahren Pri-
te Haberacker, Karlheinz Dadrich und Phi- 1947 oder von landschaftsprägenden, ural- vatgärten aus, deren Anlage in vorbildlicher
lipp Eisenbarth. Alle waren mit großem Eifer ten Süßmandelbäumen aus der Umgebung Weise dem Artenschutz und der Biodiversi-
dabei, so dass man zeitig fertig wurde, bevor von Bad Dürkheim. Unser besonderer Dank tät dient. 2021 wurden erstmals auch Schu-
Abb. 2: Jürgen Schnappauf und Renate
Haberacker bei der Durchführung des
Abb. 1: Die Weiße Krachmandel ist eingepflanzt. Jetzt erfolgt noch ein Kalkanstrich Pflanzschnitts der Bayerischen Wein-
gegen Frostrisse. birne.
POLLICHIA-KURIER 38 (1) – 2022 BERICHTE AUS DEN GRUPPEN 23 len zu diesem Wettbewerb eingeladen. Für handenes Mehlschwalbennest den Umbau- Gärtner, der das Mahdkonzept auch zukünf- den Autor dieser Zeilen, der seit 19 Jahren arbeiten zum Opfer fiel, wurde erneut die tig umsetzen kann. Das Mahdkonzept der für den Fachbereich Biologie an der von Car- Feuerwehr um Hilfe gebeten, um neue Nist- POLLICHIA ist grundsätzlich geeignet, um lowitz Realschule plus verantwortlich ist, hilfen anzubringen. Leider sind die Mehl- auf allen öffentlichen und privaten Flächen war die Teilnahme an dem Wettbewerb eine schwalben bisher nicht mehr ans Gebäude Anwendung zu finden. logische Konsequenz, da das Schulgelände zurückgekehrt. Im Sommer 2021 haben die Natur-AG und seit den 1980er Jahren, immer mit Unter- Vor etwa zehn Jahren initiierte der in Weisen- weitere Klassen unter Anleitung des Autors stützung der jeweiligen Schulleitung, suk- heim am Berg lebende heutige Präsident der die Erfassung der Arten auf dem Schulgelän- zessive in einen Lebensraum für Menschen, POLLICHIA Michael Ochse die Anlage dreier de intensiviert. Neben der Schaffung von Tiere und Pflanzen umgestaltet wird. kleiner Amphibientümpel auf dem Schulge- Lebensräumen auf dem Schulgelände und Im Gutachten des Biosphärenreservats vom lände. Die Umsetzung wurde durch den Bio- der näheren Umgebung ist ein Lernziel, dass Sommer 2021 ist festgehalten, dass „der logiekollegen Markus Koob unterstützt. Die die Schüler*innen der Schule die Arten, die „Schulgarten weniger dem klassischen Bild Hoffnung, dass dort Gelbbauchunken ablai- hier leben, auch kennenlernen. Wenn Schü- von Blumen- und Gemüsebeeten, die von chen, hat sich bis heute leider nicht erfüllt. In ler im Rahmen des Unterrichts ausnahms- Schülern gepflegt werden, als vielmehr den Tümpeln, die von der aktuellen Ökolo- weise ihr Handy benutzen dürfen, wehren einem Gesamtkonzept, das sich auch über gie-AG von Bewuchs freigehalten und sie sich meist nicht dagegen. Die Erfassung das Schulgelände hinaus erstreckt“, ent- gepflegt werden, sind vor allem Molche und der Vögel erfolgte mit der App „BirdNET“ spricht. Libellen anzutreffen. Auch eine junge Rin- der TU-Ilmenau, bei der die Vogelstimmen Die Anfänge der naturnahen Gartengestal- gelnatter war dort schon auf der Jagd. aufgenommen und in einem Rechenzen- tung gehen mindestens auf das Jahr 1983 Seit einigen Jahren hält die Ökologie-AG trum analysiert werden. Mit der App „Flora zurück. Der POLLICHIAner Siegfried Ross- einen Hang am nahen Sportplatz (siehe POL- incognita“ wurden die Pflanzen dokumen- mann, der als Biologielehrer an der damali- LICHIA-Kurier 36 [1]) und eine Trockenmau- tiert. Bei dieser App werden Fotos von Blü- gen Albert-Schweizer-Schule tätig war, er im nahen Wald u. a. für die dort vorkom- ten, Blättern, Früchten an ein Rechenzen- legte mit Kolleg*innen und Schüler*innen menden Schling- und Ringelnattern sowie trum in Leipzig geschickt und dort bestimmt. seiner Ökologie-AG einen großen und bis Mauereidechsen vom Robinien- und Brom- Alle Arten wurden anschließend in den heute fischfreien Teich auf dem Schulgelän- beerbewuchs frei. ArtenFinder eingegeben. Da der Autor aktiv de an. Darin tummeln sich Teich-, Faden- und Vor wenigen Jahren bereicherte der Wahl- als Melder und Experte für Artenfreigaben Bergmolche. Im Frühjahr laichen Erdkröten pflichtfachkurs Technik und Natur das Schul- beim ArtenFinder aktiv ist, ist es ihm ein ab und einige Jahre waren auch Teichfrösche gelände mit dem Bau einer großen Wildbie- Anliegen, die Schüler mit diesem Meldepor- recht zahlreich am Gewässer vertreten. Der nen- und Insektennisthilfe. tal vertraut zu machen. Der Nachwuchs an ehemalige Kollege Dieter Sattler berichtete, 2020 wurde auf Initiative von Bettina Pahle Artenkennern ist, nicht nur in Rheinland- dass er schon in den 80er Jahren Ringelnat- und Schülern ihrer Klasse nach vielen Jahren Pfalz, dünn gesät. Vielleicht wird bei dem ein tern beobachten konnte, die Jagd auf die wieder ein Kräutergarten angelegt. Frau oder der anderen die Leidenschaft für Arten- Frösche machten. Pahle beteiligte sich mit Schülern bereits bestimmung geweckt. Manfred Beierlein, der weit über die POLLI- zweimal am „Geo-Tag der Artenvielfalt“ Das Preisgeld von 300 Euro wurde bereits mit CHIA hinaus vielen als Insektenexperte ein und ist dabei einmal in die Preisränge vorge- der diesjährigen Natur- und Öko-AG in die Begriff war, arbeitete ebenfalls an dieser stoßen. Neuanlage eines Beetes investiert. Diese Flä- Schule und betreute unter anderem eine Der starke Bewuchs der Brombeeren drohte che, die überwiegend mit den typischen Garten-AG. den neuangelegten Kräutergarten 2021 Modepflanzen der 60er- und 70er-Jahre Anfang der 2000er Jahre kam der Autor an wieder zu verschlingen. Das rief Susanne bepflanzt war, wurde zunächst vom die Regionale Schule Weisenheim am Berg. Decker auf den Plan, die mit ihrer „Praxistag- Bewuchs befreit. Anschließend wurde dieser Als bald darauf der Ausbau der Schule klasse“ den Kampf gegen die Brombeeren magere, sonnige und trockene Standort aus- anstand, wies ihn der damalige Hausmeister aufnahm und vorerst gewonnen hat. Im schließlich mit Pflanzen aus unseren Breiten Alfred Schwinn auf die sommerlichen Fleder- Zuge dieser Aktivitäten wurden noch Pflanz- bepflanzt, die von der Wildstaudengärtnerei mausquartiere unter der Fassade hin. Der beete ergänzt und Obststräucher gepflanzt. Strickler in Alzey bezogen wurden. ehemalige Schulleiter Armin Krieg beauf- Ebenfalls in diesem Jahr pflanzte Thorsten Im Gutachten, das Annalena Schotthöfer tragte mich dann, die notwendigen Dinge Priefling mit seinen Schülern rund 50 heimi- (Natur Südwest) für das Biosphärenreservat zum Schutz der Fledertiere einzuleiten. Die sche Sträucher am östlichen Rand des Schul- erstellt hat, wird abschließend die Empfeh- daraus folgende Verschiebung des Baube- geländes. Es sind überwiegend Eingriffeliger lung ausgesprochen, das Dachwasser für die ginns löste bei den beteiligten Behörden und Weißdorn, Rote Heckenkirsche und wenige Schulgartenbewässerung zu sammeln und Firmen nicht nur Freude aus. Am Ende dieses Haselsträucher in die Erde gebracht worden. Maßnahmen zur Vermeidung des Vogel- Prozesses waren acht, von außen nicht sicht- In Anlehnung an das Mahdkonzept der POL- schlags an den großen Fensterfronten zu bare, Fledermausquartiere in die neue Fassa- LICHIA wurde für die ehemaligen Rasenflä- ergreifen. de integriert. Nach dem Abschluss der Bau- chen der Schule ein Mähplan aufgestellt, der Ach ja, und da ist da noch dieser schreckliche arbeiten widmeten wir uns den Mauer- das Ziel hat, die halbtoten Rasenflächen in asphaltierte Schulhof … seglern, die bereits vorher am Gebäude brü- lebendige, blühende Magerwiesen umzu- teten. Mit Unterstützung der Feuerwehr gestalten. Die Wiesen werden mosaikartig Quellen Freinsheim wurden drei zusätzliche Nistkäs- gemäht. Dabei werden immer Teilflächen SCHOTTHÖFER, A. (2021): Garten der von Car- ten unter einem Giebel angebracht. Die über Winter stehen gelassen, damit die lowitz Realschule plus, Weisenheim am Mauersegler verschmähen die Nistkästen Überwinterungsstadien der Insekten erhal- Berg 2021. – Gutachten für das Biosphären- noch immer und brüten nach wie vor im ten bleiben. Der Beginn dieses Prozesses reservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Dach. Die Nistkästen werden abwechselnd wurde aktiv vom sehr engagierten ehemali- HUNDSDORFER, M. & M. OCHSE (2020): Emp- von Grünspechten, Staren, Hausrotschwän- gen Hausmeister Georg Wohninsland unter- fehlungen zur Mahd von Grünflächen in der zen und Meisen besiedelt. Nachdem ein vor- stützt. Derzeit sucht der Schulträger einen nördlichen Oberrheinebene. – POLLICHIA-
24 BERICHTE AUS DEN GRUPPEN 38 (1) – 2022 POLLICHIA-KURIER
Kurier 37 (1): 55–56. App: BirdNET, ccb-birdnet@cornell.edu Markus Hundsdorfer arbeitet im Vorstand
HUNDSDORFER, M. (2020): Neue Wohlfühloa- App: flora incognita, TU-Ilmenau, www.flo- der POLLICHIA Bad Dürkheim und beim
se für Kriechtiere. – POLLICHIA-Kurier 36 raincognita.com ArtenFinder Rheinland-Pfalz als Melder und
(1): 24–25. www.artenfinder.rlp.de Experte für Artenfreigaben mit. Er ist seit
Kräuter- und Wildpflanzengärtnerei Strick- Markus Hundsdorfer, Birkenheide 2002 als Fachleiter für Biologie an der „von
ler, Alzey, www.gaertnerei-strickler.de. Carlowitz Realschule plus“ tätig.
Internetquellen
Mit dem Preisgeld im November
2021 neugepflanzte Stauden und nium majus (Schöllkraut), Achillea millefo- helvetica (Barrenringelnatter), Coronella
gesteckte Blumenzwiebeln auf lium (Gemeine Schafgarbe), Erigeron austriaca (Schlingnatter), Anguis fragilis
einem mageren, trockenen und annuus (Einjähriger Feinstrahl), Bellis (Blindschleiche).
sonnigen Standort: perennis (Gänseblümchen), Rubus frutico-
sus agg. (Brombeere), Hedera helix (Efeu), Amphibien
Aster pyrenaeus Lutetia (Pyrenäen-Aster), Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich), Rana temporaria (Grasfrosch), Bufo bufo
Crocus chrysanthus Ard. Schenk (Weißer Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer), (Erdkröte), Bufo viridis (Wechselkröte), Tri-
Krokus), Crocus tommasinianus (Dal- Rumex acetosa (Wiesen-Sauerampfer), turus alpestris (Bergmolch), Triturus helve-
matiner Krokus, Elfen-Krokus), Euphorbia Urtica dioica (Große Brennnessel), Papaver ticus (Fadenmolch), Lissotriton vulgaris
cyparissias (Zypressen-Wolfsmilch), Gera- rhoeas (Klatschmohn). (Teichmolch).
nium sanguineum (Blutroter Storchschn-
abel), Helleborus foetidus (Stinkende Tiere: Schmetterlinge
Nieswurz), Lithospermum purpuro- Säugetiere Aglais urtica (Kleiner Fuchs), Vanessa ata-
cearuleum (Blauroter Steinsame), Lunaria Talpa europaea (Maulwurf), Sciurus vulga- lanta (Admiral), Gonepteryx rhamni (Zitro-
redivia (Ausdauerndes Silberblatt), Mus- ris (Eichhörnchen), Eliomys quercinus nenfalter), Pieris rapae (Kleiner Kohlweiß-
cari neglectum (racemosum) (Trauben- (Gartenschläfer), Pipistrellus pipistrellus ling), Inachis io (Tagpfauenauge), An-
hyazinthe), Ornithogalum umbellatum (Zwergfledermaus). thocharis cardamines (Aurorafalter), Papi-
(Dolden-Milchstern), Seseli montanum lio machaon (Schwalbenschwanz), Mela-
(Berg-Sesel), Stellaria holostea (Große Vögel nargia galathea (Schachbrett), Polygonia
Sternmiere), Teucrium scorodonia (Salbei- Turdus merula (Amsel), Parus major (Kohl- c-album (C-Falter), Pieris napi (Grünader-
Gamander, Tulpia humilis (Niedrige Tulpe). meise), Parus caeruleus (Blaumeise), Parus Weißling), Lasiommata megera (Mauer-
cristatus (Haubenmeise), Parus palustris fuchs), Lasiommata maera (Braunauge),
Pflanzen und Tiere des Schulgeländes (Sumpfmeise), Aegithalos caudatus Pararge aegeria (Waldbrettspiel), Issoria
(Stand: Dezember 2021) (Schwanzmeise), Passer domesticus (Haus- lathonia (Kleiner Perlmutterfalter), Manio-
Die Meldungen sind von Schulgelände, sperling), Passer montanus (Feldsperling), la jurtina (Ochsenauge), Macroglossum
dem Sportplatz und der unmittelbaren Corvus corone (Rabenkrähe), Pica pica stellatarum (Taubenschwänzchen),
Umgebung der Schule (Elster), Sturnus vulgaris (Star), Carduelis Noctua pronuba (Hausmutter), Campto-
chloris (Grünfink), Carduelis cannabina gramma bilineata (Ockergelber Blattspan-
Pflanzen (Bluthänfling), Fringilla coelebs (Buchfink), ner), Euclidia mi (Scheck-Tageule), Eupla-
Einheimische Bäume und Sträucher Carduelis carduelis (Distelfink), Phoenicu- gia quadripunctaria (Spanische Flagge),
Corylus avellana (Gemeine Hasel), Alnus rus ochruros (Hausrotschwanz), Serinus Operophtera brumata (Kleiner Frostspan-
incana (Grauerle), Ilex aquifolium (Stech- serinus (Girlitz), Erithacus rubecula ner).
palme), Tilia cordata (Winterlinde), Acer (Rotkehlchen), Garrulus glandarius (Eichel-
campestre (Feldahorn), Pyrus communis häher), Dendrocopus major (Buntspecht), Bienen
agg. (Artengruppe Kulturbirne), Ulmus Picus viridis (Grünspecht), Sitta europaea Vespa crabro (Hornisse), Xylocopa violacea
minor agg. (Artengruppe Feldulme, (Kleiber), Motacilla alba (Bachstelze), Coc- (Blauschwarze Holzbiene), Osmia cornuta
Rotrüster), Robinia pseudoacacia (Robi- cothraustes coccothraustes (Kernbeißer), (Gehörnte Mauerbiene), Apis mellifera
nie), Crataegus monogyna (Eingriffeliger Hirundo rustica (Rauchschwalbe), Apus (Honigbiene), Bombus pratorum (Wiesen-
Weißdorn), Lonicera xylosteum (Rote apus (Mauersegler), Delichon urbica hummel), Bombus terrestris (Dunkle Erd-
Heckenkirsche), Cornus spec. (Hartriegel), (Mehlschwalbe), Silvia atricapilla (Mönchs- hummel).
Carpinus betulus (Hainbuche), Pinus sylve- grasmücke), Phalacrocorax carbo (Kormo-
stris (Waldkiefer), Picea abies (Gemeine ran), Ardea cinerea (Graureiher), Regulus Libellen
Fichte). ignicapillus (Sommergoldhähnchen), Re- Anax imperator (Große Königslibelle),
gulus regulus (Wintergoldhähnchen), Sympetrum striolatum (Große Heidelibel-
Pflanzenarten in Wiese und Rasen Phylloscopus collybita (Zilpzalp), Troglo- le), Aeshna cyanea (Blaugrüne Heidelibel-
Primula veris (Wiesen-Schlüsselblume), dytes troglodytes (Zaunkönig), Muscicapa le), Libellula quadrimaculata (Vierfleck),
Veronica chamaedrys (Gamander-Ehren- striata (Grauschnäpper), Turdus viscivorus Coenagrion puella (Hufeisen-Azurjung-
preis), Veronica persica (Persischer Ehren- (Misteldrossel), Turdus pilaris (Wacholder- fer), Pyrrhosoma nymphula (Frühe Adonis-
preis), Gagea villosa (Acker-Gelbstern), drossel), Certhia brachydactyla (Garten- libelle), Libellula depressa (Plattbauch),
Dactyloriza maculata agg. (Artengruppe baumläufer), Scolopax rusticola Ischnura elegans (Große Pechlibelle), Cor-
Geflecktes Knabenkraut), Vicia angustifo- (Waldschnepfe), Oriolus oriolus (Pirol). dulia aenea (Falkenlibelle), Sympetrum
lia (Schmalblättrige Wicke), Lamium pur- sanguineum (Blutrote Heidelibelle).
pureum (Rote Taubnessel), Ranunculus Reptilien
ficaria (Scharbockskraut), Ranunculus Podarcis muralis (Mauereidechse), Natrix Heuschrecken und Fangschrecken
repens (Kriechender Hahnenfuß), Chelido- spec. (Artengruppe Ringelnatter), Natrix Mantis religiosa (Gottesanbeterin),
POLLICHIA-KURIER 38 (1) – 2022 BERICHTE AUS DEN GRUPPEN 25
Oedipoda caerulescens (Blauflügelige
Ödlandschrecke), Tettigonia viridissima
(Grünes Heupferd).
Wanzen
Leptoglossus occidentalis (Amerikanische
Kiefernwanze), Rhaphigaster nebulosa
(Graue Gartenwanze).
Donnersberg
Exkursion der POLLICHIA-
Kreisgruppe Donnersberg
e. V. in die Weinheimer
Bucht
Am 2.10.2021 in die Weinheimer Bucht bei Abb. 1: Der „Donnersbergblick“ mit Versteinerungen von Axel Cordier.
Alzey? Ja, richtig gelesen, in die Weinhei-
mer Bucht bei Alzey. Heute eine Hügelland- bewegungen (alpidische Orogenese mit Bil- Die Donnerberger Gruppe der POLLICHIA
schaft mit einem Rebenmeer, vor 36 Mio. dung der Alpen, Pyrenäen, Karpaten, Kau- traf sich zu einer ausgedehnten Exkursion,
Jahren eine Meeresbucht mit Sand- und Kies- kasus, Himalaya) und einer beginnenden um die „Trift“, eine ehemalige Sandgrube
stränden, Brandungsfelsen, Haien, Rochen, Vereisung der Erde an den Polen der Ober- und heute ein aufgeschlossener, versteiner-
Seekühen, Mollusken (Muscheln, Schne- rheingraben incl. des Mainzer Beckens ter Meeresboden, und das „Zeilstück“, ein
cken), Korallen, Armfüßern, Moostierchen, abgesenkt. Die ganze Region war von einem hochenergetischer Bereich der damaligen
Seeigel, Foraminiferen und Muschelkrebsen. subtropischen Meer geflutet, vergleichbar Felsküste, genauer zu erkunden. Dort sind
Heute noch sind die Rochenspuren an den dem heutigen Mittelmeer. Dieses Meer die Wellen angebrandet und haben Strudel-
Vertiefungen im Sand zu erkennen, ausge- hatte durch die Niederhessische Senke und löcher geschaffen, dort sind auch Haifisch-
füllt mit Feinsand. Bei einer Vorexkursion den Rhone-Graben Verbindung zu Ozea- zähne und Austern heute noch zu finden.
haben Michael Leible, Axel Cordier und Mat- nen im Norden und Süden. Allerdings mit einem Zaun verschlossen.
thias Kroner die Wanderstrecke festgelegt. Schwarzwald, Odenwald und Harz wurden Offen zugänglich ist eine ehemalige Sand-
Aber ganz von vorne: getrennt von den Vogesen, d. h. die Rhein- grube bei Eckelsheim, wo auch noch Ver-
Die Pfalz lag im Perm am Ende des Paläozoi- ebene wurde geflutet. So bildeten sich die steinerungen aus dieser Zeit gefunden wer-
kums als Pangäa-Bestandteil in Äquatornä- Buchten bei Alzey und Köln. Auch das den können. Bei einer der Vorexkursionen
he. Das Perm unterteilt sich in das Unter- Alpenvorland (München) war geflutet. konnte ein Haifischzahn gefunden werden.
Perm (Rotliegend, 290–275 Mio. Jahre) und Hier in der rheinhessischen Schweiz verlief Unser Mitglied Axel Cordier brachte Expo-
das Zechstein (275–250 Mio. Jahre). die ehemalige Küstenlinie mit Inseln, Halb- nate aus seiner reichhaltigen Sammlung
Das Rotliegend war die Übergangsphase in inseln und Buchten. Der vulkanische Unter- mit, die wir an dem Aussichtpunkt „Don-
einem Klimawandel vom heiß-feuchten grund dieser Buchten stammte noch aus nersbergblick“ bewunderten: Achate in
Karbon zum trocken-heißen Zechstein, in dem Perm. Die Weinheimer Bucht lag an der allen Farben, versteinerte Fische, Haifisch-
dem Unwetter mit Sturzfluten und Wadi- sogenannten Vorholz-Halbinsel. zähne, rundliche Eier aus mit Kalk verbacke-
Ablagerungen eine aus Flüssen und Seen
geprägte Landschaft formten, die vulkani-
schen Erhebungen des Donnersberg durch
Erosion abtrugen und zu Ablagerungen in
Seen führten. Deren Überlagerung und
Kompaktion führten zu hellbraunen, mit
Limonit (Eisenoxid) gebänderten Sandstei-
nen und aus Quarz- und Feldspatkörnchen
bestehenden Arkosen. Sie sind als Bauma-
terial unter dem Namen „Flonheimer Sand-
stein“ bekannt. Weiterhin wurden Sand-,
Schluff- und Tonsteine gebildet, dazwi-
schen Vulkanitgesteine (Andesit) mit ver-
kieselten Vulkanaschentuffen, die als Don-
nersberg-Formation bezeichnet werden.
Auch die Achatbildung setzte ein: Hohlräu-
me in erstarrten Laven wurden mit Minera-
lien auf Basis von Siliziumdioxid und farbge-
benden Schwermetallionen ausgefüllt.
Im Oligozän vor 36 Mio. Jahren hatte sich
aufgrund von weitreichender Erdkrusten- Abb. 2: Die „Trift“, versteinerte Küstenlinie mit bankartigen Ablagerungen.
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