HARVARD WORLD MODEL UN - Madrid 2019
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Leibniz Universität Hannover IPW - Internationale Beziehungen Model United Nations Seminar Winter Semester 18/19 HARVARD WORLD MODEL UN - Madrid 2019 Erlebnisbericht über das Vorbereitungsseminar, die Hamburg Model United Nations sowie die Studienreise nach Madrid und die Teilnahme an der Harvard World MUN
„Your participation in a Model UN comes at a time when the international community increasingly recognizes the power of young people to change our world.” Ban Ki-moon UN Secretary General 2
Die Delegation der Leibniz Universität Hannover dankt folgenden Sponsoren für die Unterstützung der Teilnahme an der „Harvard World Model United Nations“: Institut für Politische Wissenschaft der Leibniz Universität Hannover Hochschulbüro für Internationales der Leibniz Universität Hannover Studienqualitätskommission der Leibniz Universität Hannover Campus Cultur 3
Inhaltsverzeichnis Inhalt des Projekts 5 Kurzbeschreibung 5 Ziele und Erwartungen 7 Notwendigkeit der Förderung 8 Bereitgestellte Fördermittel 8 Ablauf des Projekts 9 Vorbereitung 9 Seminar am Institut für Politische Wissenschaft der LUH 9 Teilnahme an der HamMUN im Dezember 2018 10 Besuch der Südsudanesischen Botschaft und dem Auswärtigen Amt in Berlin 12 Studienreise Madrid 14 Amnesty International / Amnistía Internacional Madrid 14 Union General de Trabajadores - Spanische Gewerkschaft 16 Club de Madrid 18 Die Deutsche Botschaft in Madrid 19 Ausflug zum Palacio de Cibeles 21 Besuch im DAAD-Informationszentrum, im Goethe-Institut Madrid 22 Besuch des World Food Program im Ministerium für Landwirtschaft 23 Berichte aus den Komitees 24 Historical Legal Committee 24 Special Political and Decolonization Committee 25 Special Summit on Technology 27 World Health Organisation 29 Disarmament and International Security 31 Ausblick 33 TeilnehmerInnen 34 4
1. Inhalt des Projekts Seminarteilnahme 2. Teilnahme an der Hamburg Model United Nations in Hamburg 3. Studienreise nach Madrid 4. Teilnahme an der Harvard World Model United Nations (MUN) in Madrid TeilnehmerInnen: Zeitraum: 11 Studierende 11.03.-15.03.: Studienreise Madrid der Leibniz Universität Hannover 18.03.-22.03.: Harvard World MUN Madrid (Liste siehe Anhang) Kurzbeschreibung Die Harvard World Model United Nations, kurz WMUN, ist die größte und bedeutsamste studentisch organisierte Simulation der Vereinten Nationen weltweit. Organisiert und ausgerichtet wird sie von der Harvard Universität in Kooperation mit einer Partneruni am Austragungsort. Dieses Jahr fand sie in Madrid statt. Es handelt sich mit Abstand um die größte jährliche Konferenz mit über 2000 TeilnehmerInnen aus über 150 Ländern. Ziel der Konferenz ist es den TeilnehmerInnen eine möglichst realistische Simulation der Arbeit der Vereinten Nationen zu ermöglichen. Zu diesem Zweck kommen die TeilnehmerInnen in einer Vielzahl unterschiedlicher Komitees zusammen um über verschiedene aktuelle und historische politische Problemstellungen zu diskutieren. Jede Delegation vertritt dabei geschlossen einen Mitgliedsstaat der UN. Die Delegation der LUH vertrat dieses Jahr Südsudan. Es wird erwartet während der Konferenz argumentativ der Linie des zugeteilten Landes zu entsprechen, was sehr ausführliche Vorbereitung erfordert. So lernen die TeilnehmerInnen die Besonderheiten und die Kultur des zu vertretenden Landes kennen und setzen sich gezielt mit dessen Interessen, Positionen und Strategien innerhalb der Vereinten Nationen auseinander. Dieser Perspektivenwechsel ermöglicht es den Studierenden, sich intensiv mit der Situation eines Landes auseinanderzusetzen und dieses dann bestmöglich zu repräsentieren. Am Ende der Diskussionen in den entsprechenden Komitees wird eine Resolution ausgearbeitet, die sowohl formal wie auch inhaltlich denen der „echten“ UN entsprechen soll. Dabei sind die Der sogenannte “Gavel” vom Vorsitzenden (Chair) geführt sorgt im Komitee für Ordnung (Decorum) 5
VertreterInnen der Staaten angehalten Kompromisse für die aufkommenden Konflikte zu finden, die sich in grundlegend unterschiedlichen Positionen zu einem Thema oder aber nur in semantischen aber delikaten Kleinigkeiten manifestieren können. Diese Arbeit erfordert rhetorische Fähigkeiten und Verhandlungsgeschick und ist eine ideale Vorbereitung für die Arbeit in der internationalen Diplomatie. Die Simulation unterscheidet sich vom Universitätsalltag dahingehend, dass die Studierenden sehr praxisbezogen die Zusammenhänge, Zwänge und Interdependenzen internationaler Politik kennenlernen, die an der Universität in der Regel nur theoretisch vermittelt werden können. Die Konferenz gewährt Studentinnen und Studenten dabei einen nachhaltigen Einblick in die Funktionsweise internationaler Organisationen. Sie erfahren im Vorfeld nach welchen Regeln verhandelt wird, analysieren welche Verhandlungsstrategien funktional sind und wie sich ihre Entscheidungen letztendlich auswirken könnten. Das zugrunde liegende Regelwerk, die „Rules of Procedure“, entspricht dem Prozedere der Vereinten Nationen und verhilft dem Planspiel sowohl zu Realitätsnähe als auch zu Professionalität. Zusätzlich kann die Konferenz auf der individuellen Ebene der Schulung von Fremdsprachenkenntnissen und rhetorischen Fähigkeiten sowie Verhandlungsgeschick dienen. Die Harvard World MUN bietet den Studierenden der unterschiedlichsten Fachrichtungen also die Möglichkeit, internationale Politik nicht nur zu beobachten, sondern zu erleben und wertvolle Erfahrungen für das Studium sowie den späteren Berufsweg zu gewinnen und gleichzeitig andere Studierende aus aller Welt kennenzulernen. Der sogenannte „Gavel“ des Vorsitzenden („Chair“) sorgt für Ruhe und Ordnung während der Sitzungen 6
Ziele und Erwartungen Die Grundvoraussetzungen für die Teilnahme an der WMUN—Simulation sind Offenheit, Engagement, Begeisterung, organisatorische Fähigkeiten sowie gute Englischkenntnisse. Folgende Ziele sollen erreicht werden: • Fundiertes Wissen über die Struktur der Vereinten Nationen sowie ihrer Entscheidungsprozesse • Kenntnisse der Politik, Geschichte und Kultur des zu vertretenden Staates, sowie die damit verbundene Anpassung an die jeweilige Position des Staates • Vertiefte Kenntnisse der Zwänge und Interdependenzen internationaler Politik • Erlernen und praktische Anwendung von Verhandlungsstrategien und diplomatischen Fähigkeiten • Austausch mit Studierenden aus aller Welt über Konflikte und Problemfelder von internationalem bzw. globalem Ausmaß • Vertiefte Kenntnisse im Projektmanagement und deren Anwendung • Verfeinerung von rhetorischen und kommunikativen Fähigkeiten • Verbesserung der freien Rede in englischer Sprache • Netzwerken mit Studierenden aus aller Welt 7
Notwendigkeit der Förderung Die Teilnahme an der WMUN- Konferenz verursacht jedes Jahr unvermeidliche Kosten. Diese setzen sich aus folgenden Posten zusammen: • Teilnahmegebühren (1.650€) • Reisekosten (1.980€) • Unterkunft (7.700€) Die Gesamtkosten für elf Studierende beliefen sich in diesem Jahr auf 11.330. Dies ergibt 1.030€ pro Person. Dieser Betrag ist für viele Studierende, die bereits Semesterbeiträge zahlen müssen, zu hoch. Zudem ist es uns ein besonderes Anliegen, den Studierenden die Teilnahme unabhängig von ihren persönlichen finanziellen Möglichkeiten zu ermöglichen. Daher ist dieses Projekt ohne Förderung von dritter Seite nicht realisierbar. Die Studierenden trugen die Teilnahmegebühren jeweils privat, die restlichen Mittel wurden uns aus unterschiedlichen Töpfen zur Verfügung gestellt, wofür wir in aller Form bedanken möchten! Bereitgestellte Fördermittel An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei den Förderern bedanken, die die Teilnahme an der Simulation und die Studienreise ermöglicht haben. Hierzu gehört das Hochschulbüro für Internationales der Leibniz Universität Hannover, die das Projekt mit 2000€ gefördert hat. Darüber hinaus wurde das Projekt von Campus Cultur in Höhe von 500€ und aus Studienqualitätsmitteln mit 10.000€ gefördert. Die aufkommenden Personalkosten der wissenschaftlichen Hilfskräfte, ohne deren Mithilfe das Projekt nicht hätte realisiert werden können, übernahm der Arbeitsbereich für Internationale Beziehungen des Instituts für Politische Wissenschaft. Ohne diese Förderung hätten die Studierenden nicht an der Konferenz in Madrid teilnehmen können. Die diesjährige Delegation der Leibniz Universität Hannover, sowie unsere Schirmherrin, Frau Prof. Dr. Phil. Christiane Lemke, bedanken sich daher bei allen Förderern und hoffen weiterhin auf Ihre Unterstützung und Zusammenarbeit. 8
Ablauf des Projekts Vorbereitung Seminar am Institut für Politische Wissenschaft der LUH Im Wintersemester 2018/2019 fand am Institut für Politische Wissenschaft der Leibniz Universität Hannover ein Seminar zur Vorbereitung auf die Harvard World MUN statt. Betreut wurde es von Frau Natalia Dalmer. Durchgeführt wurde das Seminar von den Studierenden Sarah J. Moore, Maik A. Jordan und Fritz Leonard Fehr. Da die MUN-Konferenzen traditionell englischsprachig sind, wurde auch das Seminar in englischer Sprache abgehalten. Folgende Themen waren inhaltlich Gegenstand des Seminars: • Struktur, Arbeitsbereiche und Veränderungen bzw. Reformen im System der Vereinten Nationen • Strukturen und Funktionen der einzelnen Komitees und Sonderorganisationen, die während der Havard World MUN simuliert werden • Internationale bzw. überregionale Konfliktfelder • Soft-Skill-Training: Rhetorik und sichereres Präsentieren, Verhandlungstechniken • Die Verfahrensregeln der Vereinten Nationen („Rules of Procedure“) • Organisation der Studienreise nach Madrid und des dortigen Aufenthaltes vor und während der Konferenz (u.a. Reiseorganisation, Institutionsbesuche) Die Themen wurden zum einen in Form von Vorträgen und Diskussionen im Seminar aufbereitet und zudem von den Studierenden im Rahmen von Gruppenarbeiten und Präsentationen erarbeitet. Die Sitzungen zu den Strukturen, Arbeitsfeldern und Problemen der Vereinten Nationen wurden durch wissenschaftliche Lektüre fundiert. In praktischen Übungen wurden besonders rhetorische Fähigkeiten, Verhandlungstechnik und sicheres Auftreten geübt. Zudem organisierten die Studierenden unter Anleitung der Tutoren die Studienreise und kontaktierten eigenverantwortlich die Organisationen, die sie in Madrid besuchen wollten. 9
Teilnahme an der HamMUN im Dezember 2018 Die Harvard World MUN wird offiziell auch als die „Olympischen Spiele der MUNs“ beschrieben. Wie jeder Sportler bereiteten auch wir uns auf unsere Olympischen Spiele vor. Neben dem Seminar stand für uns als Vorbereitung der Besuch der Hamburg Model United Nations, der HamMUN, Anfang Dezember an. Denn trotz einer umfassenden inhaltlichen wie theoretischen Vorbereitung gilt: Die Kunst einer erfolgreichen Teilnahme an einer MUN erlebt und erlernt man erst durch die persönliche Teilnahme. Die Eröffnungszeremonie der 20. Hamburg Model United Nations und Begrüßung durch die Secretary Generals Olga Komorowski und Lukas Hofmann. Seit 1998 wird die HamMUN von der Uni Hamburg organisiert, mittlerweile ist sie die größte Simulation der Vereinten Nationen in Deutschland, quasi die "Deutsche Meisterschaft" der MUNs. Dies machte sich besonders im Niveau der Organisation und der Debatten bemerkbar. Mehr als 600 Studenten aus aller Welt fanden sich in Hamburg zusammen. Da der Großteil unserer Delegation in Hamburg das erste Mal an einer MUN teilnahm, galt es vor allem, den „flow of debate“, den Ablauf einer Debatte, nachzuvollziehen. Jeder Delegierte kann die Debatte durch bestimmte Aktionen („motions“), also den geschickten Einsatz der „Spielregeln“, in eine bestimmte Richtung lenken. Gemäß dem Motto "learning by doing" gelang es uns, die Eigenheiten einer MUN besser zu verstehen. Die erste MUN ist immer etwas Besonderes, da man zum ersten Mal den MUN-Spirit spürt und die gewöhnliche Post-MUN-Depressionen (die Rückkehr 10
in den an internationalen Debatten mangelnden Alltag) erleidet, wie wir alle in den Tagen nach der Konferenz in Hamburg erfahren mussten. Die Delegierten der Leibniz Universität Hannover in Aktion. Den Abschluss bildete ein Jubiläumsball, bei dem die vorerst letzte Gelegenheit geboten wurde sich mit seinen neugewonnen Freunden auszutauschen. Zusätzlich bot die HamMUN ein ausgesprochen vielseitiges und abwechslungsreiches Abendprogramm, das von unserer Gruppe sehr gut angenommen wurde und welches den Dialog zwischen den Kulturen anregte. Die HamMUN war für unsere Gruppe ein großer Erfolg. Nicht nur da wir alle neue Erfahrungen sammeln und neue Leute aus der ganzen Welt kennenlernen konnten, sondern auch, weil wir als Gruppe näher zusammenrückten. Außerdem wurden einzelne Teilnehmer unserer Delegation für ihre Arbeit in den jeweiligen Komitees ausgezeichnet. Alles in allem war die viertägige Reise ein großer Erfolg und ein wichtiger Schritt in der Vorbereitung und die World MUN in Madrid. 11
Besuch der Südsudanesischen Botschaft und dem Auswärtigen Amt in Berlin Am 15.02. veranstalteten wir einen eintägigen Ausflug nach Berlin um die Botschaft des Südsudan sowie das Deutsche Auswärtige Amt zu besuchen. Beide Besuche dienten der Vorbereitung auf die WMUN und entpuppten sich als kontrovers aber hilfreich. Die Botschafterin des Südsudan empfing uns persönlich und referierte beinahe zwei Stunden über die Geschichte, die Zukunft und die gegenwärtige Situation im Südsudan. Im Gespräch mit der Botschafterin des Süd Sudan Uns wurde dabei eindrucksvoll die bewegte Geschichte des jüngsten Staates der Erde vor Augen geführt und wir gewannen ein tieferes Verständnis über die Heraus-forderungen, vor denen der Staat steht. Zugleich präsentierte uns die Botschafterin ihr Land als einen jungen Staat, der neben den „Geburtswehen“ aus dem Bürgerkrieg vor großen Chancen stünde und wies in einigen Fragen, wie z.B. bezüglich der Menschenrechte, insbesondere der Situation von Frauen, den wirtschaftlichen Perspektiven und dem Demokratisierungsprozess kritische Fragen aus unserer Delegation zurück. Insgesamt half dieser Besuch besonders dabei ein Gefühl für das Selbstverständnis Südsudans zu bekommen und zugleich die Arbeit einer Botschafterin aus nächster Nähe zu erleben. Als Europäisches Land während einer Model UN ein Afrikanisches Land zu repräsentieren und dessen Interessen zu vertreten ist eine weitere Herausforderung vor die unsere Gruppe gestellt wurde. Unser Besuch konnte dabei einige Fragen klären und durch einen interkulturellen Dialog unsere Sichtweisen erweitern. Anschließend trafen wir uns mit der Regionsverantwortlichen Ostafrika des Auswärtigen Amts. Sie relativierte viele der von der Botschafterin getroffenen Aussagen und zeichnete ein anderes Bild der Situation im Südsudan. Zudem gewährte sie uns Einblicke in ihre Arbeit und den Charakter der 12
Zusammenarbeit auf internationaler Ebene. Wir verließen das Auswärtige Amt mit vielen interessanten Eindrücken und der ungewöhnlichen Situation, nun teils widersprüchliche Informationen erhalten zu haben. Daraus entwickelte sich in der Gruppe eine fruchtbare Diskussion über die Objektivität von Informationen und wie wir in der Vorbereitung mit unseren Quellen umgehen sollten, immerhin ist die Informationslage über Südsudan sehr spärlich. Die Fahrt lohnte sich also in vielseitiger Hinsicht und wäre ohne die finanzielle Unterstützung unserer Sponsoren nicht möglich gewesen. 13
Studienreise Madrid Amnesty International / Amnistía Internacional Madrid Am ersten Tag der Studienreise, Dienstag den 12.03., besuchten wir Amnesty International. Amnesty International ist die weltweit größte Bewegung, die für die Menschenrechte eintritt. Amnesty ist unabhängig von Regierungen, Parteien, Ideologien, Wirtschaftsinteressen und Religionen. Um diese Unabhängigkeit zu sichern, finanziert die Organisation ihre Menschenrechtsarbeit allein aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Die Kampagnen und Aktionen basieren auf den Grundsätzen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Amnesty International wurde ausgewählt, da die Unsere Studiengruppe vor der Niederlassung von Amnesty International in der Madrider Innenstadt bei strahlendem Sonnenschein. Institution weltweit bekannt ist für ihre erfolgreiche Arbeit und das von uns vertretende Land, der Südsudan erhebliche Probleme mit Menschenrechtsverletzungen aufweist. Unser Ziel war es herauszufinden, wie Amnesty International in ihrer Arbeit vorgeht und was die Institution für den Südsudan geleistet hat. Zu Beginn wurden wir über die Vorgehensweise der Institution in ihre Arbeit informiert. So wurden uns die verschiedenen Aktionsformen Amnesty Internationals, u.a. sogenannte "Urgent Actions" (Eilaktionen), Briefe, Appelle, Pressearbeit, öffentlichkeitswirksamen Aktionen, sowie Lobbyarbeit gegenüber Regierungen, Institutionen und Wirtschaftsunternehmen nahegebracht. Wir diskutierten auch über die Möglichkeit die Welt mit diesen Mitteln zu einem gerechteren Ort zu machen. 14
Im weiteren Verlauf wurde auf die Menschenrechtsproblematik im Südsudan eingegangen, die sich unter anderem in Verfolgung von Andersdenkenden, Bedrohungen aufgrund einer anderen Identität, sowie Angriffen auf Leib und Leben äußert. Im Vortrag wurde deutlich, dass Amnesty International ihre Kompetenzen beinahe vollumfänglich aufgewendet hat und dennoch weiterhin Verstöße gegen die Menschenrechte zu verzeichnen sind. Aufgrund der Tatsache, dass Amnesty International keine ausführende Instanz besitzt, ist die Non-Profit Organisation in ihren Kompetenzen eingeschränkt. Summa summarum konnten wir durch den Besuch viele wichtige Informationen für die Harvard Model United Nations sammeln und trafen auf Menschen, die zuvorderst eine gerechte, friedliche Welt errichten wollen und für dieses Anliegen hohen Aufwand betreiben, persönliche Opfer erbringen und sich zum Teil auch großen Gefahren aussetzen. 15
Union General de Trabajadores - Spanische Gewerkschaft The delegation’s visit of the UGT was pinned under the theme of political inter-actions at the local and international level of the UGT. We were hosted by Ms. Valérie Parra Balayé, the responsible person of the UGT for Europe, and by Mr. Ramiro Vega Diaz, the secretary of international politics of UGT. Both outlined their work and explained the mechanisms of political interactions conducted at the international and local level of UGT’s daily business. Unsere Gruppe vor dem Gebäude der UGT mit interessanter Architektur. What is the General Union of Workers (UGT)? The UGT is a trade union confederation founded in 1888. It is one of the two main trade unions, among the highest numbers of representatives, and therefore it is a social partner. The General Workers Union is a progressive, committed, vindictive, democratic and independent organization with a presence in all sectors and throughout the Spanish territory. What do they defend? Unions constitute one of the gears of democracy. Their role and relevance is recognized in the Preliminary Title, Article 7 of the Spanish Constitution of 1978, just as are the political parties, Article 6, and other state institutions of the same title. They constitutionally represent the interests of the workers. Their legitimacy comes from the elections they hold periodically selecting representatives. They defend the interests of all workers in any conditions, employed or not, whether permanent or temporary. They defend workers’ interests and non- specific groups to any sociocategorical distinction. How many delegates do they have? 16
The number is determined by the union elections held in companies every four years and are not limited to a certain period of time. It is a dynamic process that is gradually active within the companies, and that is renewed every four years. These elections give them a representation of more than 32.6% of workers. How do they defend the workers? Combining action and negotiation and always in search of consensus agreements has been a goal of trade union action in the last thirty years. In addition, they promote their cause through collective bargaining. Their first point of action is the workplace. The strength and capacity to solve problems on the one hand, and the ability to overcome conflicts with a precarious labor situation, on the other: two realities in this area rank first. This necessitates the presence and action of the union in the company. They have more than 4,500 negotiated agreements and benefit around 11,000,000 workers, union members as well as non- members, bargaining at approximately 1,100,000 companies. At the International Level UGT is a founding member of the European Trade Union Confederation (ETUC) and the International Trade Union Confederation (ITUC), former ICFTU. Also, they are part of the European and global trade union confederations executives of both committees. They develop trade union cooperation, work in Latin America and Africa, and support and work for the training of workers, trade union training, and research. The visit of the UGT gave our delegation of Political Science students focused on International Relations, English, Philosophy, and Economics a panoramic understanding of this institution, which collaborates closely with German institutions at the same field of action. 17
Club de Madrid Der Besuch beim Club de Madrid war sicher eins der Highlights unserer Studienreise. Anders als vielleicht zu vermuten, handelt es sich hierbei nicht um einen Fußballverein sondern um eine NGO die sich der Stärkung und Bewahrung der Demokratie weltweit verschrieben hat - die Sicherheitskontrollen am Eingang glichen aber eher denen in einem Stadion als in einer klassischen NGO. Die Mitglieder des Clubs sind ehemalige StaatspräsidentInnen demokratischer Staaten die nach ihrer Amtszeit auf Einladung des Clubs aufgenommen werden können. Dabei wird ein regionales Gleichgewicht gewahrt, es ist also mitnichten eine Versammlung ehemaliger westlicher Präsidenten sondern repräsentiert alle Regionen der Welt. Der Gedanke ist, dass sie ihre während ihren Amtszeiten gesammelten Erfahrungen und Kontakte nutzen können um Staaten, die in demokratische Schieflage geraten, helfen zu können ihr System zu verbessern und sich an demokratischen Werten zu orientieren. Dabei agiert der Club de Madrid nur auf Einladung. Das Ziel ist es nicht als „Besserwisser“ von Außen Politik vorzugeben, sondern auf Wunsch konsolidierend zur Seite zu stehen. Die Liste der Mitglieder reicht dabei von Christian Wulf über Bill Clinton bis hin zu Ehrenmitgliedern wie Ban Ki-Moon. Nach einer umfassenden Einführung in ihre Arbeit entwickelte sich ein interessantes Gespräch mit unseren Gastgebern, die uns ausgesprochen freundlich empfingen und uns das Gefühl gaben, an unserer wissenschaftlichen Perspektive interessiert zu sein. Sie stellten sich als Gesprächsplattform da, die es amtierenden Staatschefs ermöglichen soll, von den Erfahrungen ehemaliger Staatschefs zu profitieren und die zugleich weltweit Engagement der Zivilgesellschaft fördert und fordert. Leider wurde der Termin aufgrund unseres sehr engen Zeitplans frühzeitig beendet, es hätte sicher Diskussionsstoff für mehrere Stunden gegeben doch wir mussten weiter - die Deutsche Botschaft wartete. 18
Die Deutsche Botschaft in Madrid Unser nächster Besuch führte uns in die Calle de Fortuny zur Embajada de Alemania en Madrid, der Deutschen Botschaft. Langwierige Sicherheitskontrollen, Handyverbot, eine Schleuse aus gepanzerten Türen: Es war eine andere Atmosphäre, als noch bei Amnesty International oder UGT. Schließlich begrüßte uns ein lächelnder Frank-Walter Steinmeier von der Wand des Eingangsfoyers, die persönliche Betreuung wurde aber den netten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Botschaft überlassen. In der Deutschen Botschaft: Ein gemeinsames Foto mit unserem freundlich lächelnden Bundespräsidenten im Hintergrund. Unser "Briefing" fand in einem geräumigen Konferenzsaal statt und auf der Agenda stand ein buntes Potpourri politischer Themen. Zu Beginn wurde uns das allgemeine Aufgabenfeld der Botschaft skizziert: Berichterstattung, Erstellen von Pressespiegeln, Koordinierung von Kontakten zwischen deutschen Politikern und dem spanischen Staat und natürlich Repräsentanz und Vertretung der deutschen Interessen in Spanien. Schnell kamen wir dann aber auch auf das tagespolitische Geschehen in Spanien zu sprechen. Die anstehenden Wahlen und die möglichen Konsequenzen verschiedener Ausgänge schienen die Arbeit der Botschaft in vielen Aspekten zu bestimmen. In Zeiten einer strauchelnden EU klang mehrmals die Hoffnung durch, die nächste Regierung möge einen pro-europäischen Kurs verfolgen und den in der spanischen Gesellschaft vorhandenen Enthusiasmus für Europa als Chance nutzen, solange sie da ist. 19
Auch die Unabhängigkeitsbemühungen Kataloniens wurden wieder Thema und die Idee eines Europas der Regionen diskutiert. Während die Haltung zu dieser Idee nicht so ablehnend war, wie zunächst vermutet, wurde doch deutlich, dass man darin keine kurzfristige Lösung solcher Konflikte sieht. Zum Ende verlagerte sich das Gespräch noch mal vermehrt auf die individuellen Aspekte, die die Arbeit im Auswärtigen Amt mit sich bringt: Hat sich das bi- und multilaterale Standing für die deutschen Repräsentantinnen und Repräsentanten im Zuge der Finanzkrise geändert? Welche Qualitäten braucht man im Auswärtigen Amt und worauf sollte man sich bei dieser Arbeit einstellen? Grade für die vielen Studierenden unter uns mit einem Schwerpunkt in Internationalen Beziehungen stellt sich irgendwann die Frage, ob man eine Karriere beim "AA" verfolgen sollte und so war dieser Blick hinter die Kulissen für viele eine sehr wertvolle Orientierung. 20
Ausflug zum Palacio de Cibeles Und schon war der Donnerstag angelangt, die ersten 3 Tage waren wie im Flug vergangen. Am Nachmittag machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein als Gruppe auf den Weg um das Rathaus Madrids zu besichtigen. Am Palacio de Cibeles angekommen nahm uns die freundliche Besichtigungsführerin in Empfang, die uns die nächsten zwei Stunden das Gebäude und den historischen Hintergrund näherbrachte. Auf der Treppe zur Aufsichtsplattform: Moderne trifft auf Tradition. Das Gebäude, zuerst 1919 als Postgebäude erbaut, wurde erst 2007 zum Rathaus umfunktioniert. Es weist daher im Grundriss klassische Charakteristika einer Poststelle auf wie z.B. lange Tresen in der Eingangshalle die an die alte Geschichte erinnern. Die Architekten wagten den Versuch, Elemente unterschiedlichster Epochen und Stilrichtungen zu vereinen. Während mache der Stahlträger also aufwendig verputzt und römischen Säulen nachempfunden waren, lagen andere frei und erinnerten an die Industrie-Romantik der Moderne. Ob einem dieser Stil zusagt liegt wohl im Empfinden des Betrachters, aus architektonischer Perspektive ist es aber allemal ein interessantes Unterfangen. Alles in allem war die Führung durch das prachtvolle Gebäude sehr wissenswert und wir erfuhren viele Details über die Kultur Spaniens und somit mehr über das Land indem wir für zwei Wochen zusammen leben würden. Nicht nur das wir einiges über das Gebäude und auch Spaniens Kultur lernen konnten, zufälligerweise fand am kommenden Montag das erste Social Event der MUN, the Global Village statt, wo wir als Delegation an einem Stand unsere Universität repräsentieren sollten. Wir hatten somit die perfekte Gelegenheit uns bereits auf das kommende Auftaktsevent einzustimmen. 21
Besuch im DAAD-Informationszentrum, im Goethe-Institut Madrid Der Besuch im Informationszentrum des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) im Goethe-Institut Madrid stand thematisch unter der Aufklärung über den deutsch-spanischen Hochschulaustausch und der Hochschulkooperation, sowie der zukünftigen Herausforderungen in der deutschen Förderung von Studien- und Forschungsstipendien. Empfangen wurde die Delegation der Leibniz Universität Hannover durch den seit 2013 eingesetzten Leiter des DAAD- Informationszentrum Madrids Marc Reznicek. Neben der Vorstellung einiger der 27 DAAD- Marc Reznicek in Aktion. Ortslektorate an spanischen Universitäten, die neben ihrer Funktion als Unterorganisation der spanischen Abteilung des DAAD als primärer Ansprechpartner für nach Spanien gehende Studierende fungieren, auch das Ziel von Förderung und des Erhalts des Deutschen als Wissenschaftssprache verfolgen, betonte Herr Reznicek die Bedeutung des universitären Austausches zur Vertiefung von Europäischer Integration und zur Bildung einer gemeinsamen europäischen Wissensgesellschaft. Mit knapp 140.000 geschlechter-paritätisch geförderten Stipendien allein im Jahre 2017 steht der DAAD an vorderster Stelle, wenn es um die Förderung der Internationalität deutscher Universitäten und Forschungseinrichtungen geht. Der Besuch im DAAD-Informationszentrum Madrid erweiterte den Blick der Teilnehmenden auf die deutsche Forschungslandschaft und auf die Möglichkeiten einer Internationalisierung des eigenen Studium. 22
Besuch des Welternährungsprogramms (World Food Program; WFP) im Ministerium für Landwirtschaft Klimawandel, Konflikte und Versorgungsengpässe führen dazu, dass jährlich allein 100 Millionen Kinder unterernährt sind. 45% aller Todesfälle von Kindern gehen auf Mangelernährung zurück. Dabei leiden knapp 2 Millionen Menschen an Vitamin- und Mineralstoffmangel. Wie kann ein Land florieren, wenn die grundlegenden Bedürfnisse nicht erfüllt werden können? Das Welternährungsprogramm hat sich das Nachhaltigkeitsziel Nr. 1 “Zero Hunger” zur Aufgabe gemacht und erreicht mit seiner Arbeit derzeit knapp 80 Millionen Menschen weltweit Auch wenn das Büro in Madrid gerade mal aus knapp 3 Mitarbeitern besteht, konnten wir aus erster Hand erfahren was es bedeutet ein so wichtiges Thema zum Beruf zu machen. Für uns wurden sogar die Banner gehisst. Das WFP konzentirert sich auf logistische Unterstützung im Krisenfall, beim Wiederaufbau oder generell bei Entwicklungszusammenarbeit und unterstützt diese Bemühungen unter anderem mit Lebensmitteln und technischem Know-How. Dabei liegt ein besonderer Fokus darauf, sich den Konsequenzen des Klimawandels und den unter anderem damit entstehenden Dürren und Überflutungen entgegenzustellen, indem auch die Widerstandsfähigkeit von Menschen und Gemeinden betrachtet wird. Ziel ist die langfristige Sicherung des Zugangs zu nährstoffreichen Lebensmitteln, denn besonders entwicklungsschwache Länder haben mit den Konsequenzen der globalen Erwärmung zu kämpfen. Besonders hervorzuheben war die Möglichkeit zahlreiche Fragen zu stellen, die mit Leidenschaft, Kompetenz und Fachwissen umfassend beantwortet wurden. Der Dialog mit den zwei Sprecherinnen des WFP ermöglichte uns Einblicke in die Arbeit dieser wichtigen internationalen Organisation. Ebenso wurde unser Besuch sehr positiv aufgenommen und unser Interesse entsprechend mit Informationen belohnt. 23
Berichte aus den Komitees Historical Legal Committee What I like most about Model United Nations? Let me tell you about my MUN in Madrid. I was in the HLEGAL committee, and it was my fourth MUN and I felt really confident because of that. But when me and my co-delegate entered the committee room we were really surprised. 150 countries, and each represented by two people. This means 300 delegates, how can I get to know every single person? How can we interact, how is the session even possible? All these questions came to my mind and I got a little bit upset. But in these 20 minutes before the first session started I talked to maybe 20 people from 20 different countries. It was amazing to talk to students who study political science but in a completely different country. Believe me or not, during these five days in Madrid I got the chance to talk to every single person from this small committee room. I learned much about their opinions on political issues, I learned a few words in Greek, how to sing in Dutch, I received a recipe from India and became a star on the Harvard World MUN gossip page. All these amazing people from different continents have demonstrated that a huge committee is not the worst thing that could happen to you in a MUN. Despite the enormous size of the committee I had the chance to speak several times and I made new friends. The conference was in March and I will visit the delegation of North Korea in Paris and the delegation of Sudan in Copenhagen this summer, although I HLEGAL in angeregter Diskussion represented South Sudan we became close friends. In a nutshell, to answer my question from above, I guess the fact that you get to know people from all over the world. If you are an open minded person and like to travel, I strongly recommend to take the MUN course at our university. See you next semester. Linda Arous 24
Special Political and Decolonization Committee Als Teil der Delegation der Leibniz Universität Hannover in Madrid hatten mein Kollege und ich die Möglichkeit, Südsudan im vierten Untergremium der UN-Vollversammlung SPECPOL (Special Political and Decolonization Committee) zu vertreten. Ursprünglich nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet um den Entkolonialisierungsprozess zu begleiten, sind die Aufgaben von SPECPOL heute größtenteils die vollständige Herstellung und Wahrung der Selbstbestimmung der verbleibenden NSGT (Non-Self-Governing Territories) wie z. B. Neukaledonien, die Cayman Islands oder die Westsahara. Das andere wichtige Aufgabenfeld umfasst Themen wie Unabhängigkeitsbestrebungen und damit verbundene Konflikte wie z.B Kurdistan in Syrien und der Türkei, Schottland in Europa oder der Konflikt zwischen Taiwan und Tibet mit der Volksrepublik China. Genau um dieses zweite Themenfeld ging es vornehmlich im SPECPOL Komitee der MUN 2019 in Madrid. Südsudan, welches seine Unabhängigkeit erst im Krieg gegen den Sudan 2011 erringen konnte, positionierte sich bewusst für ein Recht auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Die politischen Konfliktlinien waren zwischen dem Recht auf Souveränität und territorialer Integrität von Nationalstaaten auf der einen und dem Recht auf Selbstbestimmung der Völker auf der anderen Seite zu verorten und wurden von den jeweiligen Delegierten leidenschaftlich vorgetragen. Die Teilnahme als Vertreter Südsudans im SPECPOL Komitee war sehr gewinnbringend und verdeutlichte die verschiedenen Positionen, die in der Weltgemeinschaft bezüglich Selbstbestimmung und Souveränität geführt werden. Die Komiteevorsitzenden streuten geschickt in einer kurzen “Aktuellen Stunde“ den schwelenden Konflikt um die Unabhängigkeit Kataloniens in die Diskussion ein und stellen so einen Bezug zwischen Diskussionsthema in SPECPOL und Madrid als Konferenzort und Hauptstadt von Spanien her. Am Ende der Sitzungswoche verabschiedete SPECPOL eine Resolution, welche das Selbstbestimmungsrecht der Völker in den Fokus rückt mit großer Mehrheit und die Delegation von Süd-Sudan kann mit Stolz attestieren dazu ihren Beitrag geleistet zu haben. (Alexander Block) SPECPOL at WorldMUN was a steep learning curve, matched in its educational value only by how immensely fun it was. I went into WorldMUN with a strong sense of belief about my ability to influence proceedings as much as is possible in a committee as massive as that of SPECPOL. HamMUN had been highly successful. I managed to be one of three main people controlling discussions and resolutions. WorldMUN, however, was a different ballgame. If HamMUN was a semi-professional ice hockey game, WorldMUN was Brazil v Italy in the 1994 World Cup Final. 25
The calibre of the other delegates was obvious from the outset. Some turned up in matching suits with entire resolutions pre-written, speeches fine-tuned and a specific strategy of how to influence the final resolution in their favour. When delegates were first allowed to leave the room and negotiate, I was in awe at how fast they formed coalitions and began writing working papers. Any delegate who knew what they were doing gave themselves a defined role, from the “power delegates” who dominated resolution writing to the “recruiters” who worked on convincing people to join their papers. Comparably, my co-delegate and I were slow out of the blocks and had to catch up. After catching up, however, we made a significant mark on proceedings, getting our three major goals into the working paper which we believed to be closest to South Sudan’s position and, ultimately, into the resolution that passed. In the intervening time, proceedings were a whirlwind of negotiations, resolution writing, bargaining, and with a couple of speeches thrown in for good measure. I was clearly less experienced than a great number of the delegates there but, thanks in large part to the help of my tutors, I did not feel remotely out of my depth. Indeed, I feel that I, with my co-delegate, managed to have a disproportionately strong influence on proceedings, while at the same time learning an immense amount about resolution writing, intra-group politics, and how to garner influence in a large group of people. I doubt if I could have learnt so much on such difficult-to-teach skills anywhere else. As well as being one of the most joyful experiences of my university career, WorldMUN is a learning accelerator difficult to compare with anything else due to its prestige, scale and closeness to reality. Sean Currie 26
Special Summit on Technology Der „Special Summit on Technology“ stellte in zweierlei Hinsicht ein besonderes Komitee da: zum einen vertraten die Delegierten ihr Land alleine und nicht wie üblich in Teams aus zwei Personen, zum anderen war das Thema ein sehr spezifisches und erforderte intensives Auseinandersetzen mit technischen Details - verhandelt wurde der Einsatz sogenannter LAWS, tödlicher autonomer Waffensysteme. Fritz Leonard Fehr im intensiven Gruppengespräch vor dem Konferenzsaal Im Kern der Diskussion stand zunächst die definitorische Frage, was unter dem Begriff „autonom“ und „Waffensystem“ zu verstehen ist. Dabei ging es hauptsächlich um die Problematik der menschlichen Kontrolle, wieviel Kontrolle darf gewährleistet sein damit ein System als „autonom“ gilt? Und sollte das Komitee auch über solche Systeme diskutieren, die von der gesetzten Definition nicht eingeschlossen werden? Am Ende einigte sich das Komitee auf eine Definition des Vertreters der LUH die LAWS als solche Systeme definiert, die eigenständig und ohne menschliche Kontrolle oder Eingriffsmöglichkeit einen Einsatz planen, ausführen und über den Einsatz tödlicher Waffengewalt entscheiden. Dabei handelt es sich gewiss um Systeme die noch als Zukunftsmusik erscheinen mögen, umso wichtiger ist es, ihren Einsatz jetzt zu regulieren. Es bildeten sich zwei Blöcke, die sich in der Frage unterschieden ob der Einsatz und vor allem die Entwicklung dieser Systeme gestattet werden sollte - hauptsächlich wurde über den Aspekt der 27
Zurechenbarkeit möglicher Vergehen dieser Systeme diskutiert. Südsudan vertrat dabei die Position, dass wir aus den militärischen Fehlern lernen und diese Systeme weder entwickeln noch einsetzen sollten. Dieser Allianz stand eine Gruppe von hochentwickelten Staaten gegenüber die dem technologischen Imperativ folgend die entsprechenden Waffensysteme entwickeln wollen. Schließlich verabschiedete das Komitee eine Resolution die aber sowohl den Einsatz wie die Entwicklung untersagt und ergriff damit die gebotene Möglichkeit präventiv zu agieren, statt auf eine Katastrophe reagieren zu müssen. Fritz Leonard Fehr 28
World Health Organisation Beim Studium der Politischen Wissenschaft befinden sich genetisch modifizierte Organismen (GMOs) nicht unbedingt auf dem Lehrplan. Umso interessanter war es aus dem klassischen Themenfeld des Studiums auszubrechen und sich diesem spannenden Feld zu widmen. Die Weltgesundheitsorganisation, 1948 ins Leben gerufen, hat sich eine optimale gesundheitliche Verfassung der BürgerInnen der Welt zur Aufgabe gemacht. Die besondere Schnittstelle zwischen naturwissenschaftlichen und medizinischen Fachthemen und der internationalen Kooperation auf politischer Ebene sind eine Eigenart dieser Institution. genetisch modifizierte Organismen spielen dahingehend eine Rolle, da die möglichen Gefahren für die Gesundheit kontrovers debattiert werden. Vor dem Saal findet sich die Gruppe um Kanada zusammen um den weiteren Verlauf der Diskussion zu besprechen. Es gibt Vorteile, wie z.B. die Gewährleistung einer “Nutritious Diet” durch Anreicherung an Nährstoffen oder die Festigung der Widerstandsfähigkeit von Pflanzenarten im Bezug auf Dürre, welche z.B. gerade im voranschreitenden Klimawandel entscheidend sein können. Kritische Stimmen sehen Gefahren in der Unvorhersehbarkeit langfristiger Konsequenzen durch die menschliche Intervention, Artensterben und Ausbeutung durch “Corporate Monopolies”, wie z.B. die “Suicide Seeds” von Monsanto. Als Vertreterin des Landes Südsudan war es für mich sehr schwer eine Position zu vertreten, da das Land sich derzeit im Aufbau nach dem Bürgerkrieg befindet. Selbst bei direkter Nachfrage in der Botschaft, konnte ich keine klare Meinung zum Thema erhalten. Ich entschloss mich daher eine vermittelnde Position einzunehmen, um den Gegnern und Befürwortern der Technologie neue Perspektiven zu vermitteln und Konsens zu generieren. 29
Mein Plan schien eine gute Wahl, bis in den Sitzungen klar wurde, dass Gegner kaum vorhanden waren. In einem großen Komitee als kleines Land zu agieren stellte sich ebenfalls als Herausforderung dar. Zum Ende hin jedoch konnte ich diverse kleinere Länder davon überzeugen unsere von Kanada koordinierte Resolution zu unterstützen, und somit auch meinen Beitrag für den Erfolg des Teams leisten. Es war eine spannende Woche voller Debatten bei denen ich sehr viel lernen konnte. Besonders förderlich waren diverse Beiträge von Studierenden, die sich mit Biotechnologie im Studium befassten und reichlich Fachwissen beitragen konnten. Die kulturelle Vielfalt der anwesenden Nationen war eine besonders bereichernde Komponente der Konferenz. Sarah J. Moore 30
Disarmament and International Security In the midst of the urgency of the current state of international relations, a new spirit is needed that can bring change to the situation of international relations in the future. Millennials are the hope of the world to continue and maintain world peace, which is currently at the forefront. Nowadays, there are many activities for young people who apply the spirit of this struggle. The issues of international relations have now become a topic of discussion favored by young people. One of them is through Model United Nations (MUN). At Harvard WMUN, committees are divided into different organs, one of them is the Disarmament and International Security Committee (DISEC). Me (Helmi Akbar Danaparamitha) and Niklas Dölling had the opportunity to represent South Sudan in this committee during the WMUN. We were debating the logistics of international intervention in instances of mass violence as well as the international response in the aftermath. We talked about the Responsibility to Protect, the Genocide Convention, Truth Commissions, and the International Criminal Court. As the delegation of South Sudan, we were committed to assist international actors in the fight against genocide and other conflict that could escalate into further atrocities and humanitarian crises. We also called on the international community to, by all means necessary, support the reconstruction and reconciliation process of one’s society, while respecting the sovereignty of the country of objective. Talking about experience, it was really a week of incredibly substantive debate, as well as a whole lot of fun and excitement during the 2019 WMUN in Madrid! The topic is though quite Helmi Akbar Danaparamitha vor dem DISEC Konferenzsaal - bereit für die Debatte 31
extensive: from protocols for intervention during mass violence, to justice and truth-seeking processes moving forward from conflict, to the physical rebuilding of a country. From this topic, we, as the delegation, were challenge in our understanding of human rights, ethics, international law, and the role of local aspects. But from this substantive debate, I could practice speaking skills in public. Not only that: Through WMUN I could also learn to stand up for the ideas and interests of those I represent. The formation of friendship and relationships with fellow WMUNers from around the globe is an experience that I will remember for a lifetime as well. The true essence of WMUN revolves around the delegate experience, which I was truly able to cherish. Helmi Akbar Danaparamitha 32
Ausblick Madrid ist eine pulsierende Stadt, die es schafft Tradition und Moderne zu vereinen. Während unserem Aufenthalt haben wir über die Studienreise hinaus Einblicke in ein Land voller Kontroversen erhalten. Manchmal sind diese vereinbar und manchmal führen diese zu Konflikten. Die Perspektive zu wechseln und sich auf ein so lebendiges Land einzulassen war etwas Besonderes. Harvard World Model United Nations hat mit dieser Stadt eine gute Wahl getroffen. Besonders, da in Zeiten von Auseinanderdriften von Gesellschaften eine Stadt in der vieles zusammenkommen kann und irgendwie doch funktioniert eine Art Sinnbild ist für das Motto von MUNs: Kultureller Dialog und Stärke in Vielfalt. Die Konferenz hat uns in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Zum einen konnten wir gemeinsam mit illustren Studierenden renommierter Universitäten über die Zukunft der Welt diskutieren. Als Bereich der Politischen Wissenschaften an der Leibniz Universität eine besondere Gelegenheit zu zeigen, dass auch unser kleines Institut auf der Weltbühne mit passionierten Studierenden präsent ist. Zum anderen zeigte es uns aber auch, dass eine so große Ansammlung an hochkarätigen High Potentials sehr herausfordernd sein kann. Sich in einem Raum mit fast 300 Studierenden zu Wort zu melden war da so manches mal kein einfaches Unterfangen und mündete in einer steilen Lernkurve. Das Konzept der Model United Nations schafft es nach wie vor wie kaum ein anderes Format Studierende aus so vielen Nationen zusammen zu bringen. Wie wichtig es ist, dass solche Konzepte gefördert werden fasst der König von Spanien in seiner Rede bei der Eröffnung am besten zusammen: “It is essential for us to count on your keen engagement. You should be part of and be involved in all the key issues of political life and international debate. This is the only way we can aspire to develop our societies into being evermore democratic, inclusive and prosperous.” In diesem Sinne hoffen wir auch nächstes Wintersemester auf die Unterstützung unserer Sponsoren und auf zahlreiche Studierende die bereit sind für einen Austausch von Ideen und die Erweiterung der eigenen Perspektiven. Sarah J. Moore 33
TeilnehmerInnen Linda Arous Politikwissenschaft, B.A. HLEGAL David-Alexander Dybisz Politikwissenschaft, B.A. HLEGAL Niklas Dölling Politikwissenschaft, B.A. DISEC Helmi Akbar Danaparamitha Politikwissenschaft M.A. DISEC Sean Currie Politikwissenschaft, B.A. SPECPOL Alexander Block Politikwissenschaft M.A. SPECPOL Leonhard Ipsen Politikwissenschaft, B.A. ECOFIN Sarah J. Moore FüBa Politikwissenschaft, Englisch WHO Mansour Ba Politikwissenschaft, B.A. UNHCR Zeliha Özer Politikwissenschaft, B.A. UNHCR Fritz Leonard Fehr Politikwissenschaft M.A. SST 34
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