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Ausgabe 11 August 1997, Fr. 8.50 HIRTEN Das Farhmagazin für Filmmusik 5 UFR NA [ (Era SISNIIUNBSINN AI: NN) Interviews: AM) N N David Arnold : | Patrick Doyle | Spotlights: | Alfred Newman Jerry Goldsmith in Concert | Star Wars Saga 1 Cine Music 1997 i über 50 Rezensionen 1 und vieles mehr... © 2022 filmmusicjournal.ch
| The Film Music Journal Ausgabe 11 | In eigener Sache NUMBER ONE Liebe LeserInnen, ae Ist das Internet nicht eine tolle Sache?,Ach nein, jetzt kommt der auch noch mit dem Herumsurfen“, höre ich die einen stöhnen, „endlich hat er gemerkt, dass es sowas in CD-Soundtracks / Musicals überhaupt gibt‘, meinen vielleicht die anderen. Keine Angst, ich werde keine langen und Video deutsch - englisch zukunftsweisenden Reden über dieses Zeitphänomenverlieren. Nur soviel sei mir erlaubt: Wer über e-mail verfügt und in diverse Chats verwickelt ist oder war, wird wissen wie aktuelle Liste kostenlos langweilig es ist, wenn sich Dutzende von besserwisserischen Nörgler mit den kommenden schriftlich oder per Fax Star Wars-Filme Teil 4 bis 8 und deren Musik auseinandersetzen („doch, das Hauptthema gehört einfach dazu“ - „er muss unbedingt das Force-Thema beibehalten“) oder sich über 01 / 720 65 61 anfordern das hach so hübsche Auklappbooklet von The Lost World auslassen. Immer wieder für gewaltigen Gesprächsstoff sorgt eine neue Musik von James Horner, die den auch sogleich Filmmusik / Video Versand zerstampft und niedergemacht wird, worauf sich die „Ritter des heiligen Grals, äh, Horners“ über die mutmasslichen Filmmusikbanausen hermachen - und man sich vor Gericht Froschmayer Thalwil wiedersieht. Kaum zu glauben? Na dann abins Internet, viel Spass beim Abenteuerurlaub! Postfach 1570, 8801 Thalwil Ladengeschäft: Gotthardstr. 55 Nur kurz angesprochen sei sie hier, die vergangene Oscarverleihung mit ihrem grossen Tel. 01 / 720 66 52 (und verdienten) Gewinner The English Patient. Ist es nicht verrückt, da gewinnt der gute Alan MenkenJahrfür Jahr das güldene Männchen und dann, mit seinem eigentlich besten Werk, wird ihm der verdiente Gewinn verweigert? Glückwunsch Rachel Portmann, die den Unbesiegbaren besiegte und mit Getösse auf die Bretter schickte. Gabriel Yared holte sich The Film Music Journal, (ganz im Sinne des Bacalov-Syndromes) das Prestige in der Sparte Drama ab. Wie hätte Juli 1997 ich es doch Elliot Goldenthal gegönnt, für seinen grossartigen Score zu Michael Collins endlich einen längst verdienten Oscar abzuholen. Aber eben, seit zehn Jahren hat gerade Ausgabe 11 mal ein Komponist, für den ich jeweils pro Oscarnacht mitzittere, den Oscar geholt: John Barry für Dances with Wolves. Alle anderen, ob James Horner oder Jerry Goldsmith Editor & Layout: guckten in die Röhre - und das werde ich wohl auch nächstes Jahr wieder tun, wenn es Philippe Blumenthal heisst: „...and the Oscar goes to...“. Cover & Artwork: Philippe Blumenthal Steve Logan Krebs Vertrieb: Patrick Ruf weilt nach wie vor in New York und geniesst das Jetset-Leben eines Andreas Schweizer Auslandschweizers in vollen Zügen (alright, Pat, you're going to hit the shit out of me next time, | know...). Alle dringenden Anfragen, Wünsche, Probleme rund um The Film Music Published by: Journalsollten deshalb bitte direkt an mich gestellt werden. The Swiss Film Music Society Redaktionsanschrift: Sekretariat (Abonnements, Inserate): Autoren dieser Ausgabe: Philippe Blumenthal Patrick Ruf Patrick Ruf, Philippe Blumenthal, Rötistr. 7 Jungholzhof 3 Steve Krebs, Ronald Kuss, CH-4513 Langendorf CH-8050 Zürich Tel./Fax: 032 /623 45 09 Tel/Fax: 01 / 313 14 04 G.Theytaz, Klaus Post, Matthias E-Mail: Film.Music.Journal@buemplizer.ch E-Mail: Patrick.Ruf@ubs.com Wiegandt, Andy Gray. Besten Dank an: Inhaltsverzeichnis Roland Jordan, Patrick Doyle, Mohan Mani, David Arnold, Vasi COVER N N 1 Vangelos, Christopher J.Malone, Editorial re a ne ee > Stefan Jania. Übliches &:Anderese en ee 8 Intemiewimit-David- Arnold 2. Teil. nn. ee we es 4 Das Film Music Journal ist das offizielle Organ der Swiss Film Music Society. Die Swiss Film Music Alfred Newman auf CD - Eine Umschau................-...uursesssseseseeennnnnn 6 Society verfolgt mit dem Verkauf dieses Magazins Jerry Goldsmith in Concert: A Night in Hollywood.............................. 12 keinerlei kommerzielle Absichten. Der Verkaufspreis BücherReading. the Sscore......0, 2 u u ne 8 des Film Music Journalist lediglich unkostendeckend. Action Scores der 80er.und 90er Beiliran. m a ee 16 Das Copyright der einzelnen Artikel und Fotos in dieser Publikation obliegt den jeweiligen Autoren. AuskdemBostsackıstandpunkterner 22.2 ea. a aan 18 Vervielfältigung, Nachdruck, etc. sämtlicher in dieser Bie.Star\Varsısagan.ccn aan ee 20 Publikation veröffentlichter Artikel und Fotos ist nur mit ECDEREZENSionen 2. ne es EN 23 ausdrücklicher Genehmigung der Autoren und des Herausgebers (Publisher) gestattet. Die Meinungen der Bewertungen ns ar dee 34 Autoren muss nicht automatisch der Meinung der »Eove-Eilm.MUsierer Nee er 35 Swiss Film Music Society oder der Redaktion Einei£ragecdes.Überbliecks. u... ee 36 entsprechen. Wer The Film Music Journal abonnieren möchte, Ikhesscore.ofthe Year 1996: en. ee ee °7 schreibt an: Patrick Ruf, Jungholzhof 3, 8050 Zürich. estauizeilmen Wettbewerb: nee ee 37 Ein Abonnement kostet Fr. 30. Der Einzelverkaufspreis Ginemusie 197 mr een 38 des Film Music Journals beträgt sFr. 8.50 (im Jahresbeitrag enthalten). Cinemusic - (K)ein gelungenes Festival....................22..uuu0n2022202 een 41 Auslandsüberweisungen bitte nur per internationaler Zum Gedenken: Tony Thomas & Brian May.......................eeeeene > 42 Postüberweisung oder Fr. 30.-/DM 40.- gut verpackt in Spending.MoneyänıNew work 22 er nen 43 einem Briefumschlag (Vermerk SFMS) an Patrick Ruf, Adresse siehe oben. PatrieDoyle&insSshorti. kann ee 45 © The Swiss Film Music Society 1997 © 2022 filmmusicjournal.ch
Übliches & Anderes Kluges & Gescheites WESEN Kluges & Gescheites von Philippe Blumenthal und Patrick Ruf New Releases: Sand Pebbles, Tora!Tora!Tora!, Patton > Lost World-CD Track Timing: (Goldsmith, Rerecordings), Who's Afraid of Virgina Wolf . The Lost World (3:33) oOoONOITPRWOMND— (North, rerecorded by Goldsmith), Deadfall (Barry), To . The Island Prologue (5:03) Kill a Mockingbird (Bernstein, Rerecording), Psycho, . Malcolm’s Journey (5:44) Torn Curtain (Herrmann, Rerecordings by McNeely), G.l. . The Hunt(3:30) Jane (Jones), 20'000 Leagues under the Sea (Snow), . The Trek (5:23) True Women (Bruce Broughton), Film Music of Ken . Finding Camp Jurassic (3:03) Wannberg 3, Batman - Symphony for a Dark Knight, . Resuing Sarah (4:01) Frances (Barry), Maniac (Chattaway), Invasion (Don . Hammond's Plan (4:30) Davis), Men in Black (Elfman), Air Force One . The Raptor's Appear (4:30) (Goldsmith/McNeely), Le Jour et la Nuit (Jarre), Hercules 10. The Compys Dine(5:07) (Menken), Out to Sea (D.Newman). 11. The Stegosaurus (5:20) 12. Ludlow's Demise(4:27) Scoring Assignments: 007-Tomorrow Never Dies, 13. Visitor in San Diego (7:37) Godzilla (Arnold), Great Expectations (Doyle), Lost in 14. Finale and Jurassic Park Theme (7:54) Space, Deep Rising (Goldsmith), The Game (Shore), Free Willy 3 (Edelman), Watch that Man (Young), The > Folgende „Promotional Releases“ sind seit Drucklegung Horse Whisperer (Barry), Seven Years in Tibet dieser Ausgabe auf dem Markt und unter den in der (Williams), Prince of Egypt (Zimmer), Kull the Conqueror Rubrik Rezensionen (Promotional Releases) (Joel Goldsmith). aufgeführten Adressenerhältlich: Flatliners/Falling Down (Howard), Project X/The Hand Gerüchteküche: Titanic (Regie: James Cameron) startet (Horner), Young Guns Il/Mac and Me/American Anthem erst im Herbst, deshalb wird die CD wohl auch nicht wie /Silvestri), King Richard and the Crusaders (Steiner), versprochen im Juli erscheinen. Buffalo Girls (Holdridge), Upon this Rock (Lewis), In Cold Murderat 1600 von Christopher Young wird mit grösster Blood (Mann), Sripes, Carpetbaggers (Bernstein). Naked Sicherheit nicht auf CD erscheinen, zu teuer! Face (Lewis). Livin in Peril (Miller), Compilation, Tin Cup Gone Fishin’ scheint ein ziemlicher Flop zu sein, (Ross), Relic (Debney). weshalb Randy Edelmans Musik wahrscheinlich nie das Ausführliche Rezensionen im nächsten Heft!!! Licht des Tages als CD sehen wird. Im aktuellen Magazin der Jerry Goldsmith Film Music Weres nicht mehr erwarten kann, hier die Tracktitel der Society, Legend, ist das in Heft 9/10 und 11 präsentierte kommenden expanded Star Trek - The Motion Picture Interview mit David Arnold im Original zu lesen. Weitere CD (deren Erscheinungsdatum aber nach wie vor interessante Themen: The Russia House (eine ungewissist): Analyse), Babylon 5, Scoring Session von G.l. Jane usw. Sehr empfohlen - nicht nur für Goldsmith-Fans! . llia's Theme (2:59), Kontakt: Jonathan Axworthy, 102 Horndean Road, oOoOSNSOUIPR@OPM— . Main Title/KlingonBattle (6:53) Emsworth, Hants PO 10 7 TL. . Total Logic (3:52)* . The Enterprise (5:59) Die Gewinner des James Horner-Wettbewerbs sind: . Leaving Drydock(3:33) Thomas Hartwig/D-Braunschweig, Bernd Klotzke/ D- . Spock's Arival (2:01)* Bredstedt, Marco Kälin/Einsiedeln, Franz Dorsch/D- . The Cloud (4:59) Landau und Regula Morgenegg/Spiegel. . Vejur Flyover (4:58) Die richtigen Antworten lauteten natürlich: Teil 2 (Aliens) . Forcefield (5:03)* und Fievel. Herzliche Gratulation und viel Spass mit den 10. Games* / Spock's Space Walk (8:03) CDs. 11. Inner Workings (3:08)* 12.Vejur Speaks*/The Meld/Good Start* (9:34) Dem zuständigen Redaktor soll bei Anhörung von Con 13. End Title (3:23) Air derart übel geworden sei, dass er es nicht mehr * = bisher unveröffentlichte Tracks schaffte, sich zu einer Rezension aufzuraffen. Selbiges sei ihm übrigens bereits bei Goldeneye passiert. Er hat Unter folgender Internetadresse sind genaue inhaltliche die Rezension nun einem Kollegen überlassen, der die Angaben (in welcher Nummer finde ich was über CD im nächsten Heft besprechenwird...? welchen Komponisten / Film etc.) verschiedenster Filmmusikmagazine (Soundtrack!, Films Score Monthly, Es gibt zwei CD-Versionen von Independence Day, die Limited Edition, Film Music Journal, usw.) zu finden (mit sich jedoch nur im ersten Track unterscheiden. bestem Dank an Stefan Jania): Herauszufinden welche Version man selber im Regal http: /home.t-online.de/home/sjania/st-mags.htm stehen hat, ist einfach: CD in den Player und los geht's. Startet die Musik bei 0:01 hat man die erste, eigentlich 007-Gerüchte: Da John Barry nur unter der Bedingung, falsche Version, startet die Musik bei 0:04, so ist man im auch den Titelsong zu schreiben, den aktuellen Bond- Besitze der zweiten, „richtigen“ Version. Film scoren wollte, sollen die Produzenten dankend Grund der Verwechslung war ein falsches Masterband, abgelehnt haben. David Arnold, der es sich aber das zur Herstellung der CD benutzt wurde. David Arnold dennoch nicht nehmenliess und einen Song schrieb, ist liess den Fehlerkorrigieren. bekanntlich vielumjubelter Nachfolger. © 2022 filmmusicjournal.ch
| David Arnold Musik bedeutet für mich Melodie PRTELTA Ein Interview mit David Arnold «rw von Philippe Blumenthal Im ersten Teil des Interviews sprach David Arnold über seinen musikalischen Werdegang, seinen ersten grossen Film (The Young Americans), John Barry, Stargate, Independence Day und seine Erfahrungen mit Hollywood am Beispiel von Judge Dredd. Folgend nun also der abschliessende zweite Teil des Gesprächs, das im Herbst des vergangenenJahresstattfand. ? Wie würdest Du die Zusammenarbeit mit Nicholas Dodd, Duschen. Das Hauptthema für Stargate fiel mir auf einer Deinem Orchestratoren und Dirigenten beschreiben? Autobahn in England ein, während ich unterwegs zur Hochzeit eines Freundes war. Es geschah einfach, ich David Arnold: Obwohl wir sehr viel zusammen machen, sind dachte nicht mal darüber nach. Last of the Dogmen war wir sehr verschieden. Doch wenn es um Musik geht...wenn wieder anders. Ich schaute mir den Film seit fünf Wochen Nicholas beispielsweise eine Probe mit dem Orchester an und wusste nicht was tun. Ich hatte nichts, Panik kam macht, machen beide, er und:ich, Notizen was man ändern auf. Es war an einem Sonntagmorgen. Ich stand auf, ging oder verbessern sollte. 95 Prozent davon, was auf meiner unter die Dusche und plötzlich hörte ich diese Melodie. So Liste steht, steht auch auf seiner. Wir verbringen viel Zeit war's. damit die Orchestrationen und bestimmte Details Bei Independence Day sass ich sehr häufig vor dem durchzugehen. Er kommt zu mir und wir gehen ein Stück Klavier, schuff die Themen dort aus. Ich wusste was ich durch, dann nimmt er meine Orchestrationen und geht an wollte und was vor sich ging. Ausserdem benutze ich ein die Arbeit. Am nächsten Tag kommt er zurück und wir Computer Setup um dem Regisseur einen ungefähren schauen es uns gemeinsam an. Wir haben eine sehr enge Eindruck vermitteln zu können, wie es klingen könnte. Das Zusammenarbeit und er macht seinen Job absolut brillant. ist eine äusserst zeitsparende Sache. Ich habe keine Angst Ich gebe ihm viel Freiheit um seine Ideen auszuprobieren, vor der Technologie. Ich mag sie, benutze sie, arbeite mit dabei beharrt Nicholas aber nie darauf. Wenn er mir eine ihr. Aber Synthesizer und Computer sind nur Werkzeuge, kontrapunktive Melodie vorschlägt und sie mir nicht gefällt, die einem nicht wirklich weiterhelfen können, wenn die Idee radiert er es einfach aus. Weisst du, uns beiden ist die nicht schon vorhanden ist. Musik das wichtigste. Wir wollen beide eine ausgezeichnete Arbeit abliefern, dabei kommenuns keine Egosin den Weg. Nicholas will nicht auf Biegen und Brechen Komponist sein. Er hat sein eigenes Leben und macht was er mag. Wir haben einfach eine sehr gute und musikalisch produktive Zusammenarbeit. ? Du dirigierstja für gewöhnlich nicht? David Arnold: Ich hab's auch schon gemacht, aber ich weiss, dass ein guter Dirigent eine ausgezeichnete Einspielung aus einem Orchester herausholen kann. Ohne den enormen Druck, den eine Filmproduktion erzeugt, würde ich öfter selber dirigieren. Es ist wirklich von Vorteil jemanden wie Nicholas Dodd um sich zu haben, denn erist unglaublich schnell und kennt, da er ja sehr eng mit mir zusammenarbeitet, den Score. Meine Fähigkeiten liegen schon eher im Bereiche des Abmischraumes, des Kontrollraumes, wo ich mit den Produzenten, Regisseuren, Autoren usw. diskutiere. Die sitzen alle im Kontrollraum und ich versuche sie bei Laune zu halten. Während Nick also mit dem Orchester probt, lausche ich mit einem Ohr der Musik und mit dem anderen den Gesprächen der Leute um mich herum. Keine einfache Sache, wenn mangleichzeitig darauf achten muss, dass die Musik, die wir aufnehmen mir, den Produzenten und dem Regisseur gefallen. Nick (Dodd) ist absolut einmalig in Sachen Proben und Dirigieren. Bei den grossen Filmen hast du einfach so und ? Und Du magst ja das Orchester, Du bist so eine Art so viele Minuten in einer gewissen Zeit aufzunehmen, ich „orchestraler Typ“. Hast Du keine Angst schubladisiert zu gebe also freimütig zu, dirigieren ist nicht meine stärkste werden? Seite. Aber ich habe es schon gemacht und ich würde es anlässlich eines Konzertes sofort tun. David Arnold: Davor habe ich überhaupt keine Angst. Diese Schubladisierungen sind lächerlich, typisch Hollywood. Die ? Wann „kommt“ das Thema, die Melodie? Filme, für die ich bekannt bin sind nun einmal Stargate und Independence Day, mit diesem grossen, traditionellen David Arnold: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Orchsterscore. Aber natürlich mache ich auch anderes. Ich immer und überall geschehen kann. Manchmal wenn ich im gebe dem Film, was er verlangt. Beide Filme sind eigentlich Bett bin, beim Spazieren, Autofahren oder sogar beim so richtig „altmodisch“, von der enormen technologischen © 2022 filmmusicjournal.ch
David Arnold Musik bedeutet für mich Melodie Entwicklung abgesehen, die sie uns vorführen. Sie unvorstellbar ekelhafte Passagen darin. Eine davon ist verlangten irgendwie nach dieser Art traditionellem Scoring, besonders abscheulich...wie...uuuh...nein, ich kann es Dir um ihnen diese bestimmte Grösse zu verleihen, diesen nicht erzählen. Es ist zu scheusslich - und das macht es dramatischen Impakt, Romantik und Emotionen. Weisst Du, gerade interessant (hämisch!). Aber eben, es wäre ein ich würde mich nie für eine Musik entschuldigen, die ich als weiterer Film mit Ausserirdischen (nach Stargate und ID4,). für den Film richtig empfinde und ich meine, dass die Es gibt ein Zeichentrickprojekt bei Warners, aber ich habe Scores, die ich geschrieben habe den Nerv des Films bisher noch bei keinem Film zugesagt. Ausserdem habeich getroffen haben. Zufälligerweise sind die halt orchestral und die Rolle eines „Ausführenden Produzenten“für die Songs in sehr melodiös. Ich liebe Melodien und ich möchte ihnen David Duchovnys Film Playing God übernommen. Bedeutsamkeit im Score zukommenlassen. Ich will damit Ausserdem habe ich mit Ronald (Emmerich) und Dean nicht sagen, dass es nicht fantastische Synthesizermusiken (Devlin) über deren neues Projekt gesprochen. (Alien: oder gute, total atmosphärische Scores gibt, aber ich liebe Resurrection soll von Dante's Peak-Komponist John nun einmal Melodien. In meinen Musiken soll die Melodie Frizzell gescort werden, doch gibt es auch schon wieder einen wichtigen Aspekt erfüllen. Das wird bei mir wohl immer andere Gerüchte...phb) einer der wichtigsten Punkte sein, denn was ich mir auch ansehe, schaue ich in „melodischer“ Art und Weise, anstatt auf strukturell rhythmischer Ebene, an. Musik bedeutet für Ein Regisseur verbringt zwei Jahre seines michin erster Linie Melodie. Lebens damit, den Film ? Schaust Du Dir den fertigen Film im Kino an? zusammenzubekommen, also ist es doch mehr. David Arnold: Ja, das ist der Zeitpunkt wo ich dem Film als recht, dass ich auch etwas von meinem Lebewohl sage. Ich geniesse es im Kino mit ein paar Leuten Leben dafür „opfere‘. zu sitzen, für mein Ticket zu bezahlen und mir den Film anzusehen. ? Godzilla? ? Und dann nie wieder? David Arnold: Möglicherweise Godzilla, ja. Es könnte eines David Arnold: Vielleicht. Würde ich sechs Filme pro Jahr von vier Möglichkeiten sein, es hängt also alles noch in der machen, würde ich mir den Film wahrscheinlich nicht mehr Luft. Ist es ein Film, den ich wirklich machen möchte, ansehen. grossartig, dann mache ich ihn. Gibt es nichts, das mich Ich nehme meine Arbeit sehr ernst. Ein Regisseur verbringt tatsächlich reizen würde, okay, vergessen wir's. Ich bin nicht zwei Jahre seines Lebens damit, den Film so sehr daran interessiert alles zu machen, was man mir zusammenzubekommen, also ist es doch mehr als recht, „nachwirft“ und damit viel Geld zu verdienen. Irgendwie dass ich auch etwas von meinem Leben dafür „opfere“. Ich schulde ich es der Filmmusik, nur das zu tun, was ich am mag es, in den ganzen Prozess, und in den Film im besten kann, als „in Mode zu sein“, sechs Filme im Jahr zu speziellen, involviert zu sein und versuche mein Bestes um scoren und in zwei oder drei Jahren schon wieder weg vom den Film zu unterstützen. Wenn dann alles fertig ist, sehe Fenster sein. Ich hoffe, dass die Filme, die ich machen ich mir den Film gerne im Kino an und kann ganz ehrlich werde, mir etwas bedeuten und die drei oder vier Monate sagen, was gut war, was absoluter Mist war und was besser meines Lebens, die ich damit verbringe, wert sind. Ich hätte sein können. nehme meine Arbeit sehr ernst, möchte meine Musik aufregender, qualitativ besser machen, mich weiter ? Hörst Du Dir eigentlich heute noch Filmmusik an? Eine CD entwickeln. in den Player und geniessen? Mir liegt viel daran, welche Richtung die Filmmusik einschlägt und dass Filmmusik die Leute weiterhin so zu David Arnold: Nicht mehr so oft wie früher. Ich höre mir viele begeistern vermag wie seinerzeit The Planet of the Apes, Scores an, aber vor zwei Jahren waren es bestimmt einige Alien, Psycho oder A Fistfull of Dollars. Früher gab es mehr. Heute bleibt nicht mehr so viel Zeit um Filmmusik zu einfach mehr Scores, die einem ein „Oh mein Gott!“ hören. Ich kaufe weniger und höre mir weniger an, aber ich entlockten als heute. Ich versuche, dieses Gefühl ein verfolge sehr genau was solosist. bisschen aufleben zu lassen. Ich möchte etwas schaffen, das mir persönlich sehr viel bedeutet und hoffe, dieser ? Also, ausser John Barry, welches sind Deine Enthusiasmusist in meiner Musik zu hören. Lieblingskomponisten? ? Da bin ich mir ziemlich sicher. Vor kurzem erzählte mir ein David Arnold: John Williams ist ein Genie. Ich meine Ennio Leser: „Weisst Du was? Wenn John Williams stirbt, haben Morricone könnte [dieser Tage] mehr aus sich herausholen. wir schon einen Nachfolger...“. Wie denkst Du darüber? Er war einer derjenigen, die das gesamte Genre des Filmmusikkomponierens verändert haben. Was er David Arnold: (lacht lange) Für mich heisst das, jemand ist vollbrachte, erweiterte die musikalischen Grenzen in der Willens genung dem Film offensichtlich das zu geben, was Filmmusik. Dasselbe gilt für Jerry Goldsmith, aber ich er verlangt. Ich kopiere nie John Williams, niemals. Alles glaube, er macht derzeitig einfach zu viel. Ich kann mir was ich mit ihm teile ist ein Sinn für die Melodie und ein Sinn einfach nicht vorstellen, so viele Filme zu machen und dabei für das Drama. Weisst Du, momentan geschieht es stets innovativ, originell und aussergewöhnlich zu sein. Das desöfteren, dass Musik für eine Klancollage geopfert wird, sollte eigentlich immer das Ziel sein, aber mir 8 Filmen pro eine Ansammlung an Geräuschen, die einen Score Jahr...! darstellen sollte, möglicherweise von einem Sound Designer Thomas Newman ist unglaublich. Seine Musik ist äusserst gemacht. Es gibt nur noch wenige Scores, die einen wirklich originell, unterhaltend und völlig dem Film verschrieben. bewegen können unddie einem etwas mitgeben. Ich bin der erste, der zugibt, das er noch viel zu lernen hat, ? Welche Projekte stehen bei Dir demnächst an? aber ich meine, ich habe ein recht ordentliches Debüt hingelegt. David Arnold: Ich weiss nicht. Man hat mir das Script zum neuen Alien Film geschickt. Ich hab's gelesen. Es gibt ? Zweifelsohne. Danke für das Interview. © 2022 filmmusicjournal.ch
Alfred Newman auf CD Eine Umschau | Alfred Newman auf CD: Eine Umschau von Matthias Wiegandt Die immense Neu- und Wiederveröffentlichungs- Edition abschreckend zu Buche. Ich möchte also versuchen, Maschinerie erfaßt zusehends auch die Komponisten des bei aller Subjektivität Hinweise für Einsteiger zu geben. sogenannten Goldenen Hollywood-Zeitalters, also der DerArtikel versteht sich nicht als Newman-Diskographie, er dreißiger bis frühen fünfziger Jahre. Während man sondiert vielmehr die derzeit (nach meinem Wissensstand, allerdings hinsichtlich des Outputs von David Raksin oder mancher Titel wird ja rasch wieder abgesägt oder unverhofft Roy Webbnicht eben verwöhntwird, profitieren andere vom angeboten) erhältlichen CD-Aufnahmen, wobei etliche der Trend. Zu ihnen gehört der 1970 verstorbene Alfred Titel kaum im CD-Laden an der Ecke stehen werden, Newman, dessen individuelle Verwandschaftsgrade sondern über die bekannten Versandadressen zu beziehen gegenüber den aktuellen Newman-Clanmitgliedern in sind. Wer in Second-Hand-Shops auf weiteres stößt, mag Hollywood (David, Thomas, Randy...) hier nicht selbst überlegen, was ihm die Sache wert ist. weiterverfolgt werden, wie ich überhaupt die schon so oft Nach einer kurzen Skizze zu Newmans musikalischem Stil nacherzählten biographischen Details auslassen möchte; schließen sich mehr oder weniger ausführliche Besprechungen der CDs an, wobei man prinzipiell zwischen offziellen und „grauen“ bis „schwarzen“ Editionen zu unterscheiden hätte. Freilich stellt sich die Lage nicht ganz übersichtlich dar. Aus diesem Grund gliedere ich in drei Teile: die erste Sektion wendet sich speziell an New(man)comer, die zweite enthält als Ergänzung das, was ich als Newman-Basis-Sammlung bezeichnen würde, die dritte schließlich verweist auf eher akzidentelle Einträge, welche für den Komplettisten natürlich auch unentbehrlich sind. Bei den einzelnen Werken wird allerdings darauf verzichtet, jede erhältliche Einspielung zu vergleichen. How the West Was Won gab und gibt es in diversen Original- und Re-Issues sowie auf vielen Sampler-CDs. Vergleiche werdenaber nur angestellt, wo es m.E. von Bedeutungist. * Gemeinsam mit den Partituren von Franz Waxman, Max Steiner, Erich Wolfgang Korngold, Roy Webb, Victor Young und anderen verkörpert Alfred Newmans Filmmusik insgesamt gesehen das, was man bei Unterdrückung individueller Eigenarten als den „alten“ Hollywoodstil charakterisiert. Im Zeichenfunktionierender Studiokultur und Music Departments wurde meist für Orchester gearbeitet, sujetorientiet, mit hohem Gefühlspegel, blech- bzw. streicherdominant in entsprechenden Situationen „untermalt“. Der mitunter stark bildbezogene, bei Max Steiner exzessive Stil ungeschützter Emotionalität behagt vielen jüngeren Filmmusikfans nicht. Sie sind nicht mit diesen Idiomen, d.h. der besonderen Musiksprache jener Epoche, aufgewachsen und schätzen stattdessen die Photo courtesy ofMartha Newman Ragland Lyrismen von Patrick Doyle oder James Horner, den coolen Sound der 70er oder heroische, elektronikbeflügelte man kann sich ja in Tony Thomas’ Filmmusikbüchern oder Aufwallungen aktueller Komponisten höher ein als die auch bei Christopher Palmer bestens darüber informieren, Abenteuermusik früherer Tage. Militär auf der Leinwand? wie Newman als Musiker und 20th Century Fox-Funktionär Das defilierte bei Steiner und Newman mit einem Marsch im zu den dominanten Figuren des Hollywood-Musikbetriebs Schlepptau, romantische Szenen eine heute meist „kitschig“ gehörte, immer auf Förderung jüngerer Talente bedacht, (wie immer man damit umgeht: Horners Caspar-"Lullaby“ist prominent etwa Jerry Goldsmith. Stattdessen seien hier die ja auch nichts anderes als „Kitsch“; auf des Hörers in letzter Zeit vermehrt auf den Markt gelangten, teilweise Empfänglichkeit für ebensolchen kommt es an) aufspielende als Bootleg oder offizielle limitierte Ausgabe edierten CD- Streicherformation, nachdenkliche Szenen erhielten gern Veröffentlichungen gesichtet. Dabei wenden sich die Holzbläsersoli. Alles in allem versuchten die genannten Ausführungen weniger an jene, welche seit Jahr und Tag Komponisten nur selten, die Hollywood-Konventionen zu Alfred Newmans Musik kennen und sammeln als an die untergraben oder zu konterkarieren; sie wirkten auf ihre weniger Vertrauten. Gewiß, wer generell keine Filmmusik Weise am Erhalt der Illusion mit, oft genug mit vor Star Wars kaufen will, dem ist auch mit moralischem faszinierenden Resultaten. Leider klingen die alten Zeigefinger nicht zu helfen. Im speziellen Fall Newmans Filmtonspuren oft derart schlecht, daß man von der aber stehen auch die teils hohen Preise bei keineswegs unablässig strömenden Musik nicht viel mitbekommt. Um so durchgängig ansprechender Qualität der Musik und der beglückter nimmt man schon darum die veröffentlichten © 2022 filmmusicjournal.ch
| Alfred Newman auf CD Eine Umschau | Originalaufnahmen zur Kenntnis, kann man doch endlich Als Einstieg ist diese CD denn auch bestens geeignet. Ihr hören, was für Musik nun tasächlich geschrieben wurde. vorziehen würde ich jedoch eine andere, noch vielseitigere, Alfred Newmans Kompositionen verraten einen doch muß man sich schon ein bißchen bemühen, um die außerordentlich begabten Melodiker, der zudem auf ein Scheibe zu bekommen. Gemeint ist der alte RCA-Sampler exzellentes Studio-Ensemble bauen konnte. Sämtliche hier aus den siebziger Jahren, wie die gesamte Serie von zu besprechenden CDs zeigen auch, daß Newman einer am Charles Gerhardt kompetent dirigiert. Im Unterschied zum wenigsten avancierten Komponisten war. Nur vereinzelt Bette-Davis-Album oder der Waxman-CD beispielsweise finden sich Versuche, der Musik einen „modernistischen“ scheinen europäische Händler nur noch Zufallsexemplare zu Anstrich zu verleihen. Stattdessen lebt der Großteil seiner besitzen; ansonsten gibt es sie aber als US-Import, etwa bei Kompositionen von thematischem Einfallsreichtum, satten, Footlight oder Intrada: Captain From Castile - Classic Film farbigen Instrumentationen und einer routinierten Technik, Scores For Alfred Newman. Besagtes Album, früher auch auch in Zeitnöten immer eine sichere Bank Newmans. Zu als LP erhältlich, enthält Auszüge aus einigen Newman- den kleinen Überraschungen zählt freilich, zu erleben, wie Highlights, neben dem titelgebenden Score auchdie „Street häufig Newman eigenes Material in anderen Filmen wieder Scene“ aus dem Monroe-Klassiker How to Marry a aufgegriffen hat, Liebesthemen vor allem. Einzelnes Millionaire, Fragmente aus den als Einzel-CDs zu verraten die Beihefte zumal der limitierten Soundstage- bekommenden Werken Anastasia, Airport, The Robe und Editionen, anderes magjederselbst als Reminiszenzenjäger Wuthering Heights sowie The Song of Bernadette (CD aufspüren. Jedenfalls beschränkte sich dieser Usus nicht angekündigt) und Down to the Sea in Ships, dazu den auf die „B‘-Studios, ergab vielmehr sich aus dem Umstand, weniger bekannten Score The Best of Everything und das daß jede Firma eine eigene Bibliothek mit Standardmusiken Titelthema aus The Bravados. Der zuletzt genannte für bestimmte Situationen und stetigen Rückgriff der Western (1958) zeigt Gregory Peck in einer ungewöhnlich Komponisten und ihrer Mitarbeiter unterhielt. Was daraus grimmigen Rächerrolle.e Während der deutsche wurde, haben viele Berichte mit angemessener Verärgerung Fernsehvorspann Newmans Bruder als Komponisten festgehalten. ausweist, flüstert die Gerüchteküche, daß auch Hugo Newmans Filmkompositionen beginnen in den frühen Friedhofer an dem Film mitwirkte, während Alfred Newman dreißiger Jahren und reichen bis ins Todesjahr, zum ersten lediglich das hier wiedergegebene Titelthema komponiert Airport-Film, den es schon lange auf Tonträgern gibt und habe. Freilich findet es sich mannigfach während des Films dessen Hauptthema sicher zu den bekanntesten Newman- wieder. Entweder hat Alfred doch mehr geschrieben, oder Einfällen zählt. Eine kurze Komposition aber kennt - in der bzw. die Komponist(en) bediente(n) sich über weite welcher Fassung auch immer - wohl jeder: die Fanfare zum Strecken des Films seines imposanten, die Unerbittlichkeit Firmenlogo der 20th Century Fox. der Hauptfigur vorwegnehmenden Moll-Marsches, welchen * man in den üblichen Western-Samplern vermißt und dessen Vorbild sich in Newmans Vorspannmusik zu The Gunfighter findet. Gerhardts Album hat vor dem bei KOCH Annäherungen an Alfred Newman erschienenen überdies den Vorzug, daß die Interpretationen nicht zum aufgedunsenen Bigbandstil neigen, sondern sehr Wer sich bislang noch nicht um Newman-CDs gekümmert sachlich und tiefenscharf ausgefallen sind - wie die gesamte hat oder nicht weiß, womit er anfangen soll, hat mehrere Serie übrigens. Alternativen. Erst vor kurzem erschien ein Sampler Eine dritte Veröffentlichung schließlich ist nicht ganz billig, Wuthering Heights - A Tribute to Alfred Newman mit über weil als Varese-Club-CD erschienen, inhaltlich und 50 Minuten Filmmusik Newmans, gespielt vom New Zealand hinsichtlich der Interpretationen aber ein Muß: The Film Symphony Orchestra, Ltg. Richard Kaufman. Die CD Music of Alfred Newman seit 1992 in einer Auflage von vereinigt Scores der dreißiger und vierziger Jahre: 1200 Exemplaren lieferbar. Verschiedentlich ist behauptet Wuthering Heights, Prince of Foxes, David and worden, diese Stückzahl sei verkauft, doch manche Händler Bathseba, Dragonwyck, Brigham Young - Frontiersman (oder eben Colosseum als direkte Quelle) bieten einige sowie Prisoner of Zenda, den Newman 1937 vertonte und Exemplare der CD weiterhin feil. Es lohnt sich unbedingt, dann in der Neuverfilmung des Jahres 1952 sinnvollerweise diese älteren Einspielungen (im einzelnen ist nicht zu mit seiner eigenen Musik ausstattete, natürlich neu entnehmen, ob die Aufnahmen direkt für den Film oder eingespielt. Die Auswahl ist geschickt zusammengestellt, etwas später vorgenommen wurden) kennenzulernen. vereint sie doch sehr unterschiedliche, samt und sonders Erneut finden sich Highlights aus Captain From Castile gehaltvolle Werke Newmans, wobei mir persönlich neben (1947) sowie kurze, meist drei bis fünf Minuten dauernde dem Hauptthema aus Wuthering Heights die Auszüge aus Exzerpte aus neun anderen Newman-Filmen, von denen Prisoner of Zenda am besten gefallen, während man All About Eve, Pinky, A Royal Scandal und A Letter Dragonwyck etwassteril klingt: zu diesem düsteren, im 19. to Three Wives nur selten angeboten bekommt. Dem Alter Jahrhundert spielenden Kostümmelodram gehören dann der Aufnahmen muß ein wenig Tribut gezollt werden, doch doch die unheilvollen Bilder dazu, welche man in Prince of hat Vareses Cheftechniker „Joe, der Gastwirt“ sein Bestes Foxes wiederum nicht vermißt. Wie bei derartigen getan, um die Ausschnitte wirkungsvoll zur Geltung kommen Kompilationen üblich handelt es sich meist um Suiten, was zu lassen, und die Tonqualität der Monoaufnahmen liegt natürlich Zusammenhänge und etwas unelegante durchwegs über dem Schnitt. Übergänge schafft, die es im Original Score nie gegeben Die drei bisher genannten CDs bilden den Grundstock eines hat, dafür - im Verein mit digitalem Ton - beste Einblicke in Alfred-Newman-Archivs, vereinen sie doch in gekonnten Newmans kompositorisches Verfahren gewährt: die plötzlich Interpretationen verschiedenartig komponierte arrangierte Walzerseligkeit, ungehemmte Gefühlsausbrüche Werkauszüge, oft genug deren fesselndste Momente. Wer mit vibrierenden Streichern, dann wieder Unterstützung der sich mit derartigen Häppchen nicht zufriedengeben will, sich zuspitzenden Konflikte. Man lernt rasch, daß Newmans sondern ganze oder zumindest ausführlich dokumentierte musikalische Inspirationsquellen vor allem in der deutschen Scores bevorzugt, hat mittlerweile eine ganz ansehnliche Orchesterschule Wagners und Richard Strauss’ zu suchen Wahl. Davon nun zunächstdie „Schokoladenseite“. sind, seltener bei Puccini und der italienischen Oper; * vereinzelte Effekte mag er sich auch von Ravel und de Falla abgeschaut haben; mit alledem wird jedenfalls ein zündendes musikalisches Feuerwerk abgebrannt. © 2022 filmmusicjournal.ch
| Alfred Newman auf CD Eine Umschau | Die Alfred-Newman-Basis-Sammlung würde ich aber doch empfehlen, eine eventuelle Möglichkeit des Hineinhörens mit dem „Main Title“ von The Black Mit gutem Recht haben Produzent George Korngold und Swan, einem der ersten farbigen Piratenfilme, beginnen zu Dirigent Charles Gerhardt ihrer Newmanplatte seinerzeit den lassen. Ein schwungvoller Shanty eröffnet den bunten Titel Captain From Castile gegeben. Denn kaum ein Reigen übermütiger Musik, hörbar machend Newmans anderer Eintrag belegt so eindrucksvoll, warum man Alfred Vergnügen an dem sich selbst nicht ganz ernst nehmenden Newman zu den herausragenden Hollywood-Komponisten Film von Henry King. Besonders die virtuosen zählen muß. Die rund 43 Minuten der CD (Facet 8103, sie Trompetenstöße, welche bei allem Schmelz immer wieder erschien bereits 1987, ist noch auf dem Markt; um Beeilung eingeschoben werden, zeigen, daß Newman durchaus wird hier gebeten) sind zu einem einzigen Track ironisch zu komponieren wußte - aber eben in Parallele zur zusammengezogen. Wer nicht ständig manuell vorspulen Filmvorlage selbst. Einzelne der Nummern dieses will (wohin auch, es sei denn man hat sich den Einsatz in Filmscoressind freilich stark an Bildvorgängen orientiert und Minute sowieso gemerkt), sollte sich also eine Halbzeitfrei nehmen und der Musik überlassen. Der Film selbst ist ein typisches Fox-Abenteuervehikel für den damaligen Star Tyrone Power, dessen stets etwas steife Präsenz im Schwung desFilms überspielt wird. Leider liefern die wie so oft von Tony Thomas geschriebenen Booklet-Notizen wenig Anhaltspunkte, um die Musik und konkrete dramatische The Film Music Of Ereignisse aufeinander zu beziehen. Da mir der vor T Aurpen NEWMAN längerem gesehene Film derzeit nicht zur prüfenden Verfügung steht, beschränken sich die Andeutungen darauf, daß Newman zum einen die genretypischen Ingredientien einbringt: latinisierende Vorschläge und Kolorierungen für die Ereignisse um einen spanischen Edelmann, schwül- romantische Einschübe der Solovioline für die Liebesgeschichte und ein berühmtgewordenes Thema („Conquest“, in x Anthologien eingegangen) für die ver or. Expedition und Entschlossenheit der Gefolgsleute Cortez’ gegen das Aztekenvolk. So peinlich das imperiale Gehabe des Films selbst in der Erinnerung wirken mag -: Newmans deshalb sicher ungewohnt für diejenigen, welche bislang Musik besitzt ein Flair, das seine Partitur zu einer der besten wenig Kontakt zum Hollywoodsoundtrack der Mono-Ära Abenteuerfilmvertonungen erhebt. gesucht haben, doch gibt es genügend Abschnitte voller Älter noch (1942), aber klanglich erstaunlich frisch virtuoser Einfälle, welche diese CD zur energischen Vorhut konserviert sind die beiden Scores auf einer in diesem Jahr der Newman-Diskographie zählenlassen. veröffentlichten Soundstage CD (SCD 595), deren Rückgriff Mit absoluter Sicherheit gehört dazu auch The Robe (1953), auf die Mastertapes offensichtlich ohne Zwischenkopie einer der ersten 3D-Filme; überdies ist zumindest eine der möglich wurde - oder sich einer Laserdisc-Analogspur CD-Editionen auch stereo remastered. Das Genre des bedient. Die Rückseite winkt mit dem Slogan „Limited Epischen Films hat in musikalischer Hinsicht natürlich mit circulation for collectors only“, doch diese Phrase hat einen Miklös Rözsas Partituren von Quo Vadis bis EI Cid seinen unangenehmen Beigeschmack. Während es etwa im Meister gefunden, in Alex Norths Spartacus und Dimitri Bereich schöngeistiger Literatur üblich ist, im Impressum anzugeben, wieviele Exemplare des Buches überhaupt Tiomkins Fall of the Roman Empire eigenständige verlegt worden sind, sagt der bloße Hinweis auf eine Nachfolger. Newmans The Robe ist aber gemeinsam mit begrenzte Stückzahl nicht viel aus. Denn von einigen Waxmans The Silver Chalice einer der wenigen wirklich Abräumern abgesehen verkauft sich schließlich nur der erstrangigen und nicht von Rözsa geschriebenen Sandalen- kleinste Teil der Soundtrack-CDs in fünfstelliger Höhe oder Scores der 5ö0er. Gewisse stilistische Gemeinsamkeiten mehr. Und wie manches selbsternannten Klageführers finden sich hier wie da: Archaismen bei gleichzeitig Elegien darüber, die Bootlegger verdienten sich mit ihren moderner Satztechnik; wortlose frömmelnde Chöre; typische halb- oder illegalen Pressungen Millionen, schlichtweg an „magisch“ klingende Instrumentationen für die der Realität vorbeirauschen, so darf den Produzenten Erlösungsszenen; exzessiver Gebrauch von modalen zugewunken werden, sie möchten doch fürderhin auf ihren Skalen und übermäßigen Intervallen; kaum polyphone lächerlichen Kaufappetizer „limitiert“ verzichten oder die Einschübe, dafür wesentlich statisch-heroische tatsächliche Zahl angeben, wie Var&ese das immerhin Themenbildung; Dissonanzen und Märsche für die (meist vorgemacht hat - und im Unterschied zu deren Poledouris- römischen) Besatzer; Harfen- und Lautensoli als Ersatz für oder Goldsmith-Clubveröffentlichungen ist die oben die nicht rekonstruierbare Musik der Antike; eingeschobene angeführte Newman-Anthologie auch im fünften Jahr noch in Tänze mit jenen Exotismen, welche auch schon die Große einigen Exemplarenlieferbar, obwohl wie gesagt „nur“ 1200 Oper des 19. Jahrhunderts bevölkerten, und so weiter. gepreßt wurden. Newman ist es in jedem Fall gelungen, diese Elemente zu Diesen Punkt abgestrichen habend, kann es nun mit den einem stimmungsgebenden, dem nicht eben erbaulichen besagten Newman-Veröffentlichungen weitergehen, denn in Film auf die Beine helfenden Ganzen zu verflechten. Diese welcher Stückzahl auch immer erhältlich, markieren sie - Musik, keineswegs komplex geformt, ist überaus eingänglich ebenfalls Tyrone-Power-Tableaux - weitere lohnende und funktioniert auch bestens für sich. Beispiele für Newmans Iyrischen Sinn. Son of Fury und The Down to the Sea in Ships (1949) spinnt nettes Black Swan sind mit jeweils über 35 Minuten auf der CD Seemannsgarn mit vielen Rückprojektionen und einer vertreten, deren Backcover wie bei Soundstage üblich allzu ödipalen Einlage zwischen jungem und altem Abenteurer. großzügig bemessene Angaben im Booklet verzeichnet. Derartige Filme schienen Newmans Phantasie sehr Immerhin ist man mit gut 73 Minuten Spieldauer bestens entgegenzukommen. Eine ganze CD würde sich kaum bedient. Das Südseeabenteuer des erstgenannten Films lohnen, denn das zugrundeliegende, schon während der wird im letzten Stück „Return to the Islands“ von einem Vorspanntitel chorisch intonierte Traditional wird im pseudo-hawailanischen Chorstück gekrönt. Alles in allem weiteren Verlauf des Films fast ständig auf die eine oder andere Weise ausgesponnen, was zwar für eine © 2022 filmmusicjournal.ch
Alfred Newman auf CD Eine Umschau Partituranalyse hübsche Aufgaben parathielte, das Gleiches gilt für die bei derselben Firma erschienene CD lauschende Ohr aber kaum über 70 Minuten zu fesseln Nevada Smith, wie der im Folgejahr geschriebene The Fire wüßte. Die beschwingte Kurzfassung hingegen zündet Creek ein Western und Newmans dfrittletzter von mehreren prächtig, was sich wohl auch Fred Steiner und sein NPO hundert Scores überhaupt. Dem amerikanischen Western sowie die Ambrosian Singers dachten, und nach ein paar ging es Mitte der sechziger Jahre dreckig, denn John Wayne Blechfanfaren geht es sofort in medias res. Wer sich dann wurde alt, der B-Film bestand nur noch aus einigen noch nicht die zugehörigen Bilder vorzustellen vermag, der jämmerlichen Nachzüglern und die großen Produktionen hat noch nie einen auf See spielenden Abenteuerstreifen machten gegen die - aus der Rückschau auch nicht vielen - gesehen. Die neunminütige Suite besteht aus drei Teilen, besten europäischen Western kaum einen Stich, von wobei der mittlere ein Iyrisches Nebenthema „Jed“ entfaltet, Peckinpahs Genrebeiträgen mal abgesehen. Nevada Smith ehe der Rundkurs wieder ins mit gehörigem Aplomb lag irgendwo dazwischen, was auch für Newmans Musik gilt. retournierte Hauptthema mündet. Die 1987 produzierte Die Komposition ist gut hörbar und zudem im Stereo-Darbietung sprüht nur so vor Lust am Musizieren, Mittelpreisbereich zu bekommen, daher in dieser Sektion und wenn man dann noch verrät, daß 20 Minuten aus vertreten. Kritisch könnte man freilich einwenden, daß sich Bernard Herrmanns Musik zum von Burt Lancaster in der Komponist zwischen seinem alten Personalstil und Personalunion von Hauptdarsteller und Regisseur kreierten neuen Vorstellungen von Westernmusik (Moross, Elmer Prä-Western The Kentuckian ebenso auf der CD vertreten Bernstein, weniger Goldsmith) nicht recht entscheiden sind wie weitere kleine, teilweise sonst nicht zu hörende konnte, aber auch seinen eigenen Hit How The West Was Extrakte von Herrmann (Day The Earth Stood Still), Hugo Won nicht kopieren wollte. Daher kann ich mich an die Friedhofer (In Love and War) sowie Waxman (Sunrise at Komposition immer nur so lange daran erinnern, wie sie Camporello), dann steht der Anschaffung dieses Top- gerade im CD-Player rotiert, was nun allerdings wieder Samplers wohl nichts mehr im Wege. kritischer gemeint ist als es sich darstellt. Man denke sich Alfred Newmans Fox-Fanfare hat im Laufe der Zeit eine den alten Newman halt etwas aufpoliert, hier einen Blues Erweiterung erfahren. Die frühe Version ist auf der CD How eingestreut, da ein paar 60’s Spritzer, deshalb bleibt ein Green Was My Valley (1941) enthalten, selbige 1993 als uneinheitliches Bild zurück, jedenfalls kein Score, an Teil des ersten von ursprünglich mehreren Schüben der welchem man den Komponisten ohne weiteres erkennen Reihe Fox Classics Series herausgekommen. Angesichts kann. der liebevoll restaurierten Originalbänder dieser Iyrischen NebenPoltergeist hat Rhino mit How the West Was Won „Irland“-Musik“ für John Fords hochkarätig besetzte Saga den zweiten Paukenschlag anno ‘97 getan: Newmans darf man hoffen, daß die nun doch zur Publikation Westernklassiker stellt fragos die aufregendste angekündigten Scores von Herrmann & Co. ebenfalls in Veröffentlichung des laufenden Jahres dar. Die Doppel-CD bestmöglicher Weise restauriert werden. Immerhin hat belegt bis ins Detail, wie Newman traditionelle Melodien - Soundstage in puncto Newman und Herrmann schon gleich in der Fernsehzuschauern unvertrauten Kino- weitergemacht, und von Tsunami sind, wenn auch klanglich Ouvertüre werden berühmte Chorkantilenen nicht zu vergleichen, weitere Scores der Mono-Ära zu aneinandergereiht - mit eigenen wirkungsvollen Einfällen erhoffen. Jedenfalls liegt mit How Green Was MyValley ein „nach Americana Art“ zu verknüpfen wußte. Der von drei neuerliches Dokument für Newmans Sensibilität bereit. Regisseuren zusammengefügte, überernährte Western über Siebzehn Tracks enthalten 49 Minuten, teilweise vokal und die Geschichte Amerikas läuft als großes patriotisches abwechslungsreich genug, um die Empfehlung Theater über die Leinwand. Auch für diesen Film gibt es auszusprechen, sich diese CD zuzulegen. eine vokale, aus traditionellen Melodien kompilierte Im Zweifelsfall würde ich aber doch eine andere, viel Ouvertüre, die Szenenwechsel werden musikalisch traurigere Familiengeschichte bevorzugen. Wovon sie verbunden, Lieder als Einlagen unter die Leute gestreut - handelt, das verkündet wohl jedem nicht völlig von und in der alten Kinofassung war eine Pause vorgesehen, historischen Zusammenhängen abgekoppelten Europäer für die Newman eine Zwischenmusik schrieb. Die der Filmtitel: The Diary of Anne Frank (1959). Sieht man mustergültig restaurierten Musikspuren offenbaren überdies, einmal davon ab, daß neueste Forschungen ans Tageslicht daß der Mittsechziger Newman keineswegs sein Pulver gebracht haben, wie der Vater in Annes Papieren retuschiert keineswegs verschossen hatte. Zumal seine Iyrischen worden ist und die bisherigen Buchausgaben puristische Kapazitäten werden noch einmal spürbar, am schönsten in Kürzungen aufweisen, erzählt der Film die tragische Stücken wie dem dritten der zweiten CD, „He’s Linus Boy“, Geschichte bis kurz vor Schluß, als die Deportation ansteht. welches zunächst als reiner Melodiestrom ohne Ziel vor sich Im allgemeinen amüsiere ich mich sehr, wenn sich seriös hinschwimmt, ehe sich die Umrisse von Newmans gebende Feuilletonisten oder Wissenschaftler über Hauptthema herausschälen. In anderen Stücken verwischt Hollywoods Umgang mit der Geschichte beklagen. sich die Grenze zwischen traditionellen Stücken und Angesichts dieses heiklen Themas kann man aber kaum Neukompositionen vollends. How the West Was Won stellt anders als den Kopf über die rührselig den Quintessenz-Westernscore der zwischen Copland und zusammengeschusterte Verfilmung schütteln. Newman hat Broughton gefundenen Lösungendar. Dank an Rhino! daran seinen Anteil daran, und dieses Wissen um die * historischen Hintergründe trübt ein wenig den Genuß der CD, denn diese Partitur zählt jedenfalls zu den „Top Ten“ Newmans. Zudem bietet die CD unveröffentlichtes Material, Erweiterung des Radius: was man sich darunter auch die in Analogie zu Schauspielmusiken komponierte Ouvertüre, welche man bei dunkler Leinwand sonst noch (nicht) anschaffen sollte anzuhören hatte. Es gibt nicht mehr viele dieser auf Filmthemen basierenden Vorab-Ouvertüren (Rözsas Wie bei jedem Komponisten gibt es auch in Newmans epische Filme hatten dergleichen auch), und so ist man Schaffen ein großes Auf und Ab, wobei manche dankbar für diese dreieinhalb Minuten. Die restlichen zwölf Kompositionen als Film-Musik wunderbar funktionieren, für Titel enthalten neben romantischen Themen eine Art sich genommen jedoch ein wenig blutleer oder aber „Familienmusik“ sowie martialische Einschübe für die überkandidelt wirken, jedenfalls nicht in der Weise fesseln, braunen Horden. Alles in allem ist dies eine der drei oder daß ich sie ohne Zögern empfehlen würde. vier besten Tsunami-CDs, auch klanglich recht anhörbar und übrigens kein Bootleg, so sehr die Nörgler sich dies einreden wollen. © 2022 filmmusicjournal.ch
| Alfred Newman auf CD Eine Umschau | Sicher werden mir viele Newman-Fans nicht zustimmen, aufgewachsen sein, um der Musik ganz zu verfallen. wenn Airport, dank der Var&se-CD recht bekannt und oft im Schade! Es gibt keine CD, die ich aus der Grundsympathie TV zu sehen, hier unter „ferner liefen“ auftaucht. Gewiß, der heraus gern höher bewerten würde als diese... Immerhin eröffnende Main Title „Airport“ ist recht eingängig, gibt es das Haupttnema- auch auf der Varese-Club-CD, rhythmusorientiert und zeitgenössisch-technokratisch welche nun wirklich jeder haben sollte. Zu David und Bathseba fällt mir nicht viel ein. Auch hier schwelgt Newman ungehemmt im melodischen Pathos, bleibt aber weit hinter The Robe zurück. Es wirkt alles recht beliebig und wohlklingend. Nichts für jene also, die sich Coolness als Lebensphilosophie vorgenommen haben, eher ein Meilenstein auf dem Weg zur kompletten Sammlung. Auch Razor’s Edge, wie die beiden vorhergehendenTitel als limitierte Pressung verkauft, hätte man besser mit einer oder zwei anderen Kompositionen zusammen auf einer CD verstaut. Rasch macht sich Walzerherrlichkeit breit, rieselt im Wechsel mit sentimentalen Ergüssen durch die Lautsprecher rieselt. Dann doch lieber gleich Johann Strauß... Doch damit es auch einen Tiefpunkt zu vermelden gibt, sei hier gleich auf The Counterfeit Traitor verwiesen, ein Kriegsdrama mit William Holden, im Unterschied zu den anderen Werken ein Beitrag aus Newmans später Phase, da er bereits nicht mehr bei Fox residierte. Ohne den Film wirkt dieser Score recht armselig, es klappert und läppert gemacht, um dem Flugplatzdrama aus dem Warteraum zu sich eine Stunde unkonturierter, lediglich in dem militärisch helfen. Den Rest der CD habe ich allerdings mit inspirierten Teilen zupackender Musik zusammen, auf die Enttäuschung vernommen. Dem Liebesthema, welches sich man angesichts des Preises besser verzichten sollte, zumal direkt anschließt, fehlt es genau an jenem Charme, den es es die Produzentennicht einmal für nötig gehaltenen haben, in einer Mischung aus melancholisch-an-einer-Theke- die dürftige Präsentation durch Texte oder farbige Bilder zu hocken und Laissez-faire anstrebt. Der typische Newman- stützen. Lediglich die untextierte CD selbstziert ein Bild, und Streichersound schwebt zwar im Raum, doch verliert er zwar dasjenige Newmans, allerdings in einem schaurigen ausgerechnet durch die öde siebziger Jahre-Atmosphäre poppig-rosarot (wie es ja einst angesichts der besungenen sein Flair. Schweine („Pigs“) für eine Pressung der besten Pink Floyd- Gunga Din wurde schon 1939 gedreht. Dem Engagement LP Animals durchaus vertretbar vorgenommen wurde). John Morgans verdankt sich die digitale Neuaufnahme in Diese CD von Counterfeit Traitor aber würde sich wohl den Marco-Polo-Sampler Historical Romances, ohne nicht einmal Master Newman selbst bis zum Schluß dessen Highlight zu sein. Vielmehr verblaßt Newmans Musik anhören. zwischen Korngolds Ouvertüre zu Juarez und dem Auf den ersten Blick scheint eine weitere CD auch nichtviel Ausschnitt aus Devotion doch ein wenig. Sieben Stücke attraktiver. Doch das ändert sich, wenn man Hell and High verteilen sich auf fünf Tracks. Die CD als ganzeist wie ihr Water (1954), einen Score aus Newmans mittlerer Zeit, „Schwestersampler“ Captain Blood sehr empfehlenswert, intensiver hört oder den Film (mit Richard Widmark, es geht wobei es in dem Fall eher das Ganze als die Details sind, um eine U-Boot-Mission im fernen Osten) bereits kennt. welche die Attraktivität ausmachen. Gleich der Main Title besticht in seiner Zweiteilung, deren Eine Reihe von Originalmusiken Newmans taucht nach und erste Phase einen aggressiven Blechpanzer trägt, während nach aus der Versenkung auf. Nicht jedes der meist teuren die zweite in bester Richard Strauss-Manier eine Alben kann man vorbehaltlos empfehlen, und manchmal heldenhafte Melodie anstimmt. Beide Elemente werden drängt sich der abgenudelte Spruch vom „weniger wäre während der folgenden 58 Minuten (nicht jene 63, von mehr gewesen“ dann doch auf, so im Fall von Wuthering denen die Rückseite des Covers spricht) bearbeitet, Heights, jenem vielfach verfilmten romantischen Stoff von verfremdet, kombiniert, bis das Heldenthema viel von Miss Brontö, der Newmans Kollegen Bernard Herrmann seinem Esprit eingebüßt hat und der Zynismus des ersten etwas später sogar eine sehr traurige, leider wenig bekannte Gedankens ausgebremstist. Weitere Ideen, zum Teil aus Oper wert war (von der Firma Unicorn als CD vertrieben). frühreren Filmen implantiert, reichern den gewiß nicht Newmans Hauptthema für die Version von 1939 (mit Merle eingängigen, aber mehr als nur solide gestrickten Score in Oberon und Laurence Olivier) gehört zu seinen schönsten einer Weise an, welche im Unterschied zu Razor’s Edge, überhaupt und windet sich durch den Score. Darin liegt aber David and Bathseba und Counterfeit Traitor durchaus gerade das Problem der 1996 veröffentlichten CD. Eine zum Kauf der übrigens recht gut klingenden CD raten läßt. Stunde lang wird man als Hörer befeuert, die Musik schwillt Texte fehlen zwar bis auf eine kurze Notiz, doch finden sich wieder und wieder zu ihren Höhepunkten an. Im eine Handvoll ausgesuchter Filmfotos und ein attraktives Zusammenhang mit diesem stimmungsvoll-schaurigen Film, Cover. Wenn manche Sammler durch die mäßige bis den man in seinem Leben nicht oft genug sehen kann, saumäßige Tonqualität vieler Produktionen des grauen funktioniert die Musik als Träger der dramatischen Handlung Marktes vorsichtig geworden sein sollten: dieser Einwand bestens, läßt mit den tragischen Schicksalen der fällt bei Newman-CDs dieses Labels jedenfalls weg. Hell Hauptfiguren mitfühlen und besitzt eine leitmotivische and Highwater gehört zu den erfreulicheren Ausgrabungen. Struktur. Auf der CD, hört man sie ohne Unterbrechung „Mastered and restored at Misiak Mastering Hamburg, using Track für Track, nutzt sich diese nun die gesamte Cedar-Systems“. Mit vorstehendem Hinweis ist die Wahrnehmung ausfüllende Komposition bedauerlicherweise Rückseite der CD-Hülle von The Keys of the Kingdom rasch ab. Ich kann den Kauf der CD durchaus empfehlen, versehen. Dieser Film von 1944 half dabei, Gregory Pecks denn die einzelnen Stücke sind für sich beeindruckend, die Karriere zu begründen. Ähnlich wie Orson Welles in Interpretationen wesentlich spannungsreicher als Eimer manchen Szenen von Citizen Kane trat auch Peck, damals Bernsteins honorige Neueinspielung aus den siebziger 28, mit schlohweißen Haaren auf (die er ansonsten bis Jahren; aber vielleicht muß man doch mit dem Film heute nicht hat), um einen schottischen Priester zu mimen. 10 © 2022 filmmusicjournal.ch
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