Honigbienen schützen durch Futtersaftproduktion ihre Larven vor Giftstoffen im Pollen

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Honigbienen schützen durch Futtersaftproduktion ihre Larven vor Giftstoffen im Pollen
FORSCHUNG

Honigbienen schützen durch Futtersaftprodu

Gemeiner Natter­
kopf (Echium
vulgare ) wird
häufig von
Honigbienen be­
sucht und produ­
ziert Pyrrolizidin-
Alkaloide (PA)
als sekundäre In­
haltsstoffe. Eines
dieser Alkaloide
ist Echimidin,
welches für diese
Untersuchungen
aus Natterkopf
isoliert wurde.

                      Im Verlauf der Evolution haben Pflanzen verschiedene sekundäre Inhaltsstoffe unter anderem zur chemischen Abweh
                      Pflanzenteilen wie Wurzeln, Blättern und vor allem in den Blütenköpfen vor. Auch Nektar und Pollen können dies
                      diese Schadstoffe ins Volk ein. Der Wissenschaftler Matteo Lucchetti entdeckte während seiner Doktorarbeit an d
                      die Produktion von Futtersaft gelingt es aber den Bienen, ihre Larven vor den Giftstoffen im Pollen zu schützen. Wir ste

FLAVIE RONCORONI, MATTEO LUCCHETTI, VERENA KILCHENMANN UND CHRISTINA KAST,
AGROSCOPE, ZENTRUM FÜR BIENENFORSCHUNG, 3003 BERN

                      P   ollen enthält oft eine besonders
                          hohe Konzentration an sekundä-
                      ren Inhaltsstoffen und stellt deshalb
                                                                 Auch Ammenbienen konsumie-
                                                              ren Bienenbrot, um Futtersaft für die
                                                              Brutaufzucht zu produzieren. Sie ver-
                                                                                                           Modellpflanze Natterkopf für
                                                                                                           sekundäre Polleninhaltsstoffe
                                                                                                           Für unsere Fragestellung wählten wir
                      ein Risiko für Bienen dar, wenn die-    sorgen Arbeiterinnen- und Drohnen-           den Gemeinen Natterkopf (Echium
                      se «giftigen» Pollen eintragen. Im      larven mit Futtersaft, welcher für die       vulgare, Fotos oben). Diese Pflanze ist in
                      Volk wird der gesammelte Pollen mit     sehr jungen Larven eine sehr ähnliche        der Schweiz weitverbreitet, produziert
                      Honig, Nektar und Drüsensekreten        Zusammensetzung wie Gelée royale,            grosse Mengen an Pollen und Nektar
                      vermischt und anschliessend als         der Diät für Königinnenlarven, hat. In       und ist für Bienen eine sehr beliebte
                      Bienenbrot in den Waben eingela-        den ersten drei Tagen enthält Futter-        Trachtpflanze mit langer Blütezeit von
                      gert. Frisch geschlüpfte, junge Bie-    saft / Gelée royale fast keinen Pollen,      Mai bis Oktober. Der Natterkopf enthält
                      nen konsumieren viel Bienenbrot.        und später nur sehr wenig.3 Deshalb          sogenannte Pyrrolizidin-Alkaloide (PA)
                      Es dient als Proteinquelle, um unter    sind die Larven der Honigbiene kaum          als sekundäre Inhaltsstoffe, wie zum Bei-
                      anderem ihre Futtersaftdrüsen und       in direktem Kontakt mit «giftigem»           spiel Echimidin oder Echivulgarin. In der
                      ihre Flugmuskulatur zu entwickeln.2     Pollen. Sekundäre Pflanzeninhaltsstof-       Schweiz ist der Natterkopf die Haupt-
                      Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe im      fe im Pollen könnten aber einen in-          ursache für unerwünschte PA in den
                      Pollen können folglich direkt eine      direkten Effekt auf die Larven haben,        Bienenprodukten Honig und Pollen.4,5
                      negative Wirkung auf die jungen         falls diese Giftstoffe in den Futtersaft /   Natterkopfpollen enthält besonders
                      Bienen haben.                           Gelée royale übertragen werden.              hohe PA-Gehalte.6

12      Schweizerische Bienen-Zeitung 07/2020
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FORSCHUNG

uktion ihre Larven vor Giftstoffen im Pollen

                                                                                                                                                               FOTOS: RUEDI RITTER
 hr gegen andere Organismen entwickelt. Diese Stoffe sind deshalb oft giftig für Tiere und Menschen. Sie kommen in verschiedenen
 se chemischen Stoffe enthalten. Wenn Bienen Blütenpflanzen besuchen, um solchen Nektar oder Pollen zu sammeln, tragen sie
der Agroscope und Université de Neuchâtel, dass diese Pflanzeninhaltsstoffe die Entwicklung der Bienen beeinträchtigen. Durch
 ellen hier die Ergebnisse vor, welche in der wissenschaftlichen Zeitschrift «Proceedings of the Royal Society B» veröffentlicht wurden.1

        Unsere Experimente
        Um die Giftigkeit des Natterkopfpollens
        für Honigbienen in Laborversuchen zu
        testen, isolierte Matteo Lucchetti ver-                                                        3.
        schiedene PA aus Natterkopfblüten. Die                                                         PA
        in diesem Artikel beschriebenen Bie-
        nenversuche wurden alle mit Echimidin
        als Beispiel eines PAs durchgeführt. Das
        isolierte Echimidin wurde dafür zu PA-
        freiem Pollen, der Larvendiät oder Bie-
        nenbrot beigemengt. Wir untersuchten            1. PA                                                                      2. PA
        Gelée royale (und nicht Arbeiterinnen-
        futtersaft), da wir dadurch genügende
        Mengen an Drüsensekret für unsere
        Analysen ernten konnten.
           Folgende Fragestellungen wurden
        untersucht (siehe Abbildung rechts):
           1. Sind PA giftig für die jungen, er-   Ein PA aus dem Natterkopf (Echimidin) wurde zu PA-freiem Pollen und zur Larvendiät zugegeben, um die
              wachsenen Bienen?                    Giftigkeit für erwachsene Bienen (1. Experiment) und Larven (2. Experiment) zu untersuchen. Welcher
                                                   PA-Anteil wird aus dem Bienenbrot in den Futtersaft übertragen (3. Experiment)? Das PA Echimidin wurde zu
           2. Sind PA giftig für Larven?           PA-freiem Bienenbrot zugegeben. Ammenbienen konsumieren das PA-haltige Bienenbrot und produzieren
           3. Welchen PA-Anteil finden wir im      Gelée royale. Im Anschluss an die Bestimmung der PA-Konzentration im Gelée royale kann ein möglicher
              Futtersaft?                          Filtereffekt ermittelt werden.

                                                                                                            Schweizerische Bienen-Zeitung 07/2020        13
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FORSCHUNG

                                                                                                  natürliche totale PA-Gehalt im Nat-
                                                                                   PA             terkopfpollen. Die «Liebefelder Käst-
                                                                                                  chen» wurden in einen Brutschrank
                                                                                                  gestellt. Tote Bienen wurden jeden
                                                                                                  Tag gezählt und entfernt. Diese Expe-
                                                                                                  rimente wurden mehrmals wiederholt
                       Überlebensrate (%)

                                                                                                  und in der nebenstehenden Grafik
                                                                                                  zusammengefasst (Abbildung links).
                                                                                 Kontrolle        Sie zeigten, dass erwachsene Bienen
                                                                                 PA tief          Echimidin relativ gut vertragen, denn
                                                                                                  wir beobachteten keine erhöhte Ster-
                                                                                                  berate in den ersten 15 Tagen. Die
                                                                                 PA hoch
                                                                                                  Bienen, welche mit den beiden tiefe-
Toxizität von PA                                                                                  ren Echimidin-Dosen (gelbe und rote
für die erwachse­
                                                                                                  Kurve) gefüttert wurden, zeigten eine
nen Bienen. Kon­
trolle (schwarz)                                                                                  ähnliche Überlebensrate wie die Kon­
und drei unter­                                                                                   trollbienen (schwarz; keinen statistisch
schiedlichen                                                                                      relevanten Unterschied zur gelben und
Echimidin-                                                                                        roten Kurve). Die Überlebensrate der
Konzentrationen
                                                                                                  Bienen, welche mit der hohen Dosis
in Pollen 0,2 mg / g
(gelb), 1,5 mg / g                                                                                (grüne Kurve) gefüttert wurden, war
(rot) und 7,7 mg / g                                                                              jedoch vermindert (statistisch relevant).
(grün).                                     Zeit (Tage) nach dem Schlüpfen
                                                                                                  2. Beeinträchtigung der Larven
                                                                                                  Die Larventests (Abbildung unten) wur-
                       1. Beeinträchtigung von frisch       wachsenen Bienen zu testen. Für die   den nach dem Protokoll von Aupinel
                       geschlüpften Bienen                  Kontrolle wurden Bienen mit Pollen    et al. durchgeführt.7 Der Diät wurden
                       Das aus dem Natterkopf isolierte     ohne Echimidin gefüttert. Für die     jeweils unterschiedliche Konzentra-
                       Echimidin wurde mit PA-freiem Pol-   Testserien wurden den Bienen drei     tionen des isolierten Echimidins bei-
                       len gemischt und in «Liebefelder     unterschiedliche Echimidin-Konzen-    gemengt.
                       Kästchen» frisch geschlüpften Bie-   trationen in Pollen angeboten. Die       Bei einer Konzentration von
                       nen gefüttert, um mögliche Effekte   höchste Konzentration ist in einer    15 µg / g Echimidin (hellblaue Kurve
                       der PA auf die Lebensdauer von er-   ähnlichen Grössenordnung wie der      in Abbildung rechts) beobachteten

Larventest: Die
Larven wurden
im Labor mit
einer Diät aus
Zucker, Hefeex­
trakt und Gelée
royale gefüttert
und in einem
Brutschrank
aufgezogen.

14       Schweizerische Bienen-Zeitung 07/2020
Honigbienen schützen durch Futtersaftproduktion ihre Larven vor Giftstoffen im Pollen
FORSCHUNG

wir keinen negativen Effekt auf das                                                                                PA
Überleben der Larven. Die Schlupf-                              100
rate der Bienen nach 21 Tagen war
für diese Konzentration ca. 75 %
und damit vergleichbar zur Kontrol-
le ohne Echimidin (schwarze Kurve;
Schlupfrate ebenfalls ca. 75 %). Bei                             75

                                           Überlebensrate (%)
einer leicht höheren Konzentration
von 20 µg / g Echimidin (rote Kur-
ve) war die Schlupfrate ca. 50 %
und damit deutlich geringer. Noch
                                                                 50                                                             Toxizität vom PA
deutlicher war dieser Effekt für hö-                                                                                            für Larven. Kon­
here Echimidin-Konzentrationen.                                                                                                 trolle (schwarze
Die Überlebensrate der Larven wie                                                                                               Kurve) und fünf
                                                                                                              Kontrolle         unterschiedliche
auch die Schlupfrate der Bienen war
                                                                                                              PA tief           Echimidin-
stark vermindert bei einer Echimidin-
Konzentration von 40 µg / g (grüne
                                                                25                                                              Konzentrationen:
                                                                                                                                15 µg / g (hell­
Kurve) oder höheren Konzentratio-                                                                                               blaue Kurve),
nen (orange und olivfarbenen Kur-                                                                             PA hoch           20 µg / g (rote
ven). Bei diesen Konzentrationen                                                                                                Kurve), 40 µg / g
schlüpften keine oder nur noch ver-                                                                                             (grüne Kurve),
                                                                                                                                400 µg / g (oran­
einzelte Bienen. Im Gegensatz zu den                                                                                            ge Kurve) und
erwachsenen Bienen reagierten die                                                                                               4000 µg / g (oliv­
Larven sehr empfindlich auf Zugabe                                    Zeit (Tage) nach dem Umlarven                             farbene Kurve).
von PA in der Diät.

3. Übertragung von PA vom                  Damit war der durchschnittliche           Risikoeinschätzung für die
Bienenbrot in den Gelée royale             Echimidin-Gehalt im Gelée royale          erwachsenen Bienen
Unsere Hypothese «Larvenpflege             deutlich geringer als 15 µg / g, einer    Erwachsene Bienen vertragen die
schützt Larven vor sekundären Pflan-       PA-Konzentration in der Larvendiät,       untersuchten Giftstoffe relativ gut,
zeninhaltsstoffen» ist gültig, falls der   für welche keine verminderte Schlupf-     denn wir beobachteten keine akuten
PA-Gehalt im Gelée royale (3. Experi-      rate beobachtet wurde (Abbildung          Vergiftungserscheinungen innerhalb
ment) in einem Konzentrationsbereich       oben, hellblaue Kurve, ähnlich wie        der ersten Tage. Hohe Gehalte beein-
liegt, für welchen im Larventest (2. Ex-   schwarze Kontrollkurve). Die Ammen-       trächtigten allerdings die Überlebens-
periment) keine verminderte Schlupf-       bienen wirken so quasi als «Filter» für   rate. Falls Bienen fast ausschliesslich
rate der Larven beobachtet wurde.          die Larven, denn durch die Futtersaft-    Natterkopfpollen sammeln, kann folg-
Um dies zu untersuchen, wurden             produktion wird die PA-Konzentration      lich ihre Lebensdauer verkürzt sein. Da
Versuche in modifizierten Miniplus-        im Futtersaft ungefähr tausendfach        die Honigbienen in natürlicher Um-
Systemen (Minivolk mit Bienen und          reduziert.                                gebung Pollen verschiedener Blüten-
Futterreserven, ohne Königin) durch-                                                 pflanzen sammeln (man spricht dann
geführt, welchen ein netzbespanntes                                                  von einem polylektischen Insekt) und
Käfig vorgeschaltet war, sodass die                                                  als Bienenbrot einlagern, werden Pol-
Bienen keinen Pollen von aussen ein-                                                 lentypen verschiedener Pflanzenarten
tragen konnten (Foto rechts).                                                        gemischt und somit allfällige Giftstoffe
   Das PA Echimidin wurde in einer                                                   verdünnt. Zudem kann ein hoher PA-
Konzentration von 2000 µg / g                                                        Gehalt eine abschreckende Wirkung
(2 mg / g) in Bienenbrot gemischt und                                                auf die Bienen haben, sodass sie we-
in einer Wabe ins Minivolk gegeben.                                                  niger Pollen mit sehr hohen PA-Ge-
Ebenso wurden junge Larven in Näpf-                                                  halten sammeln.8 Aus den genannten
chen umgelarvt und ins Minivolk ge-                                                  Gründen ist vermutlich das Risiko für
geben, damit die Bienen Weiselzellen                                                 die erwachsenen Honigbienen gering,
ziehen, aus denen wir Gelée royale                                                   falls die Völker in einer Umgebung mit
entnehmen konnten.                                                                   vielfältigem Trachtangebot stehen.
   Gelée royale wurde jeweils nach
drei Tagen geerntet und der Echimidin-                                               Risikoeinschätzung
Gehalt bestimmt. Die durchschnitt-                                                   für die Larven
liche Echimidin-Konzentration war                                                    Im Gegensatz dazu bewirkten schon
2 µg / g (Abbildung nächste Seite).        Modifiziertes Miniplus-System.            geringe Mengen der untersuchten

                                                                                                Schweizerische Bienen-Zeitung 07/2020         15
Honigbienen schützen durch Futtersaftproduktion ihre Larven vor Giftstoffen im Pollen
FORSCHUNG

                PA hoch                          Pflegebiene als «Filter»                                              PA tief

Ammenbienen
konsumierten        Giftstoffe eine verminderte Schlupf-    Schutz vor                                         Pollen consumption in honey bee
Bienenbrot mit      rate. Larven sind folglich extrem       Pflanzenschutzmitteln                              larvae: a step forward in the risk
einer Echimidin-
Konzentration       empfindlich gegenüber PA. Da aber       Im Pollen können nicht nur natürlich               assessment of transgenic plant.
von 2000 µg / g     Futtersaft höchstens sehr wenig Pol-    Giftstoffe, sondern auch Pflanzen-                 Apidologie 35: 293–300.
und produzierten    len enthält, sind sie im Volk diesen    schutzmittel vorhanden sein. Pesti-           4.   Kast, C.; Dübecke, A.; Kilchen-
Gelée royale. In    Giftstoffen kaum ausgesetzt. Es ist     zide können auf dem gleichen Weg                   mann, V.; Bieri, K.; Böhlen, M.;
diesem wurde        aber wichtig, zu verstehen, welche      wie die natürlichen Pflanzengiftstof-              Zoller, O.; Beckh, G.; Lüllmann, C.
anschliessend
                    Menge der Giftstoffe vom Bienen-        fe von Blütenpflanzen zu Pollen, zu                (2014) Analysis of Swiss honeys
eine durch­
schnittliche        brot in den Futtersaft übertragen       Bienenbrot und in den Futtersaft ge-               for pyrrolizidine alkaloids. Journal of
Echimidin-          wird, um das eigentliche Risiko für     langen und damit die Entwicklung                   Apicultural Research 53(1): 75–83.
Konzentration       das Überleben der Larven ermitteln      der Honigbienen beeinträchtigen.              5.   Kast, C.; Kilchenmann, V.; Reinhard, H.;
von 2 µg / g er­    zu können. Wir konnten zeigen,          Solche Testsysteme eignen sich des-                Droz, B.; Lucchetti, M. A.; Dübecke, A.;
mittelt. Bienen
                    dass nur ein kleiner Bruchteil der      halb zur Beurteilung der Pflanzen-                 Beckh, G.; Zoller, O. (2018) Chemi-
wirken als
«Filter»: Durch     im Pollen und Bienenbrot vorhan-        schutzmittel. Es ist wichtig, dieses               cal fingerprinting identifies Echium
die Futtersaft­     denen PA auch wirklich in den von       Risiko für die Bienen einzuschätzen,               vulgare, Eupatorium cannabinum
produktion wird     Ammenbienen produzierten Futter-        um ihre Gesundheit garantieren zu                  and Senecio spp. as plant species
die Echimidin-      saft/Gelée royale gelangt. Dadurch      können.                                            mainly responsible for pyrrolizidine
Konzentration       stellen diese Pflanzengiftstoffe für       Diese Arbeit war eine Zusammen-                 alkaloids in bee-collected pollen.
durchschnittlich
1000 × reduziert.   die empfindlichen Larven kaum ein       arbeit zwischen dem Zentrum für Bie-               Food Additives & Contaminants:
                    Risiko dar. Im Verlaufe der Evolution   nenforschung und Christophe Praz                   Part A 35(2): 316–327.
                    haben sich die Honigbienen gut an-      und Gaetan Glauser von der Université         6.   Lucchetti, M. A.; Glauser, G.;
                    gepasst, da sie ihre Larven mit Fut-    de Neuchâtel. Den Link zu dieser Pu-               Kilchenmann, V.; Dübecke, A.;
                    tersaft versorgen.                      blikation sowie weitere Informatio-                Beckh, G.; Praz, C.; Kast, C. (2016)
                                                            nen zu PA in Bienenprodukten finden                Pyrrolizidine alkaloids from Echium
                    Vorteile der                            Sie auf unserer Webseite: www.apis.                vulgare in honey originate primar-
                    Futtersaftproduktion                    admin.ch Bienen > Bienenprodukte                   ily from floral nectar. Journal of
                    Die Futtersaftproduktion bietet für     > Honig > Schadstoffe im Honig >                   agricultural and food chemistry
                    soziale Insekten wie die Honigbie-      Pyrrolizidin Alkaloide.                            64(25): 5267–5273.
                    nen wesentliche Vorteile. Futtersaft                                                  7.   Aupinel, P.; Fortini, D.; Dufour, H.;
                    ist leichter verdaulich im Vergleich    Literatur                                          Tasei, J.; Michaud, B.; Odoux, J.;
                    zu einer ausschliesslichen Pollendiät   1. Lucchetti, M. A.; Kilchenmann,                  Pham-Delegue, M. (2005). Im-
                    wie dies für die Larven von Wild-          V.; Glauser, G.; Praz, C.; Kast, C.             provement of artificial feeding in a
                    bienen und Hummeln der Fall ist.           (2018) Nursing protects honeybee                standard in vitro method for rear-
                    Futtersaft bewirkt eine schnellere         larvae from secondary metabo-                   ing Apis mellifera larvae. Bulletin
                    Reifung der Larven und damit eine          lites of pollen. Proceedings of the             of insectology 58(2): 107–111.
                    raschere Volksentwicklung und hat          Royal Society B: Biological Sciences,      8.   Reinhard, A.; Janke, M.; von der
                    eine antimikrobielle Wirkung, die          285(1875),20172849.(DOI:10.1098/                Ohe, W.; Kempf, M.; Theuring, C.;
                    Infektionen bei Larven verhindern          rspb.2017.2849).                                Hartmann, T.; Schreier, P.; Beuerle, T.
                    kann. Ausserdem schützen die Pfle-      2. Crailsheim, K. (1990) The protein               (2009). Feeding deterrence and
                    gebienen durch die Produktion von          balance of the honey bee worker.                detrimental effects of pyrrolizidine
                    Futtersaft die Larven vor Giftstof-        Apidologie 21(5): 417–429.                      alkaloids fed to honey bees (Apis
                    fen im Pollen, wie in dieser Unter-     3. Babendreier, D.; Kalberer, N.;                  mellifera). Journal of chemical
                    suchung gezeigt wurde.1                    Romeis, J.; Fluri, P.; Bilger, F. (2004)        ecology 35(9): 1086–1095.

16      Schweizerische Bienen-Zeitung 07/2020
Honigbienen schützen durch Futtersaftproduktion ihre Larven vor Giftstoffen im Pollen Honigbienen schützen durch Futtersaftproduktion ihre Larven vor Giftstoffen im Pollen Honigbienen schützen durch Futtersaftproduktion ihre Larven vor Giftstoffen im Pollen Honigbienen schützen durch Futtersaftproduktion ihre Larven vor Giftstoffen im Pollen
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