HOSPIZ- UND PALLIATIV-VERSORGUNG IN NRW - Hospiz-Dialog Nordrhein-Westfalen

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HOSPIZ- UND PALLIATIV-VERSORGUNG IN NRW - Hospiz-Dialog Nordrhein-Westfalen
Hospiz Dialog 3-21. Bel _1 24.07.21 14:08 Seite 1

                                                       Ansprechstellen im
                                                       Land NRW zur
                                                       Palliativversorgung,
                                                       Hospizarbeit und
                                                       Angehörigenbegleitung

          Hospiz-Dialog Nordrhein-Westfalen
          Juli 2021 Ausgabe 88

                                       HOSPIZ- UND PALLIATIV-
                                       VERSORGUNG IN NRW

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HOSPIZ- UND PALLIATIV-VERSORGUNG IN NRW - Hospiz-Dialog Nordrhein-Westfalen
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                                                      Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

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HOSPIZ- UND PALLIATIV-VERSORGUNG IN NRW - Hospiz-Dialog Nordrhein-Westfalen
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                                             GRUSSWORT
                                             Liebe Leserinnen und Leser,

                                             in diesem September finden zum zweiten Mal die
                                             „Hospiz- und Palliativtage NRW“ statt. Nach der
                                             positiven Resonanz auf die ersten „Hospiz- und
                                             Palliativtage NRW“ im Jahr 2017 möchte ich dieses
                                             Veranstaltungsformat regelmäßig fortführen. Es ist
                                             sehr wichtig, dass die Akteurinnen und Akteure der
                                             Hospiz- und Palliativversorgung in ganz Nordrhein-
                                             Westfalen themenbezogen und in Verbindung mit
                                             einem zentralen Fachaustausch durch regionale Ver-
                                             anstaltungen auf die bestehenden Angebote zur
                                             Hospiz- und Palliativversorgung aufmerksam machen.      Karl-Josef Laumann

                                             Die diesjährigen Hospiz- und Palliativtage stehen unter dem Motto „Jeder Moment ist Leben“. Neben
                                             der Hauptveranstaltung am 30. September 2021 in der Stadthalle Soest werden in vielen Regionen
                                             Nordrhein-Westfalens verschiedene informative und kreative Aktivitäten zur Hospizarbeit und Palliativ-
                                             versorgung stattfinden. Durch das Zusammenwirken zahlreicher engagierter Menschen und Institutionen
                                             können wir gemeinsam dazu beitragen, die bestehenden Berührungsängste der Bevölkerung zum
                                             Thema „Sterben, Tod und Trauer“ abzubauen und die verschiedenen Angebote und gewachsenen
                                             Strukturen der Hospiz- und Palliativversorgung den Bürgern bekannter zu machen.

                                             Seit vielen Jahren ist mir eine gute Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in NRW in ihrem letzten
                                             Lebensabschnitt ein besonderes Anliegen.

                                             Herzstück der Hospiz- und Palliativversorgung sind die vielen haupt- und ehrenamtlich Tätigen, deren
                                             großes Engagement zu der in Nordrhein-Westfalen gewachsenen und überzeugenden Struktur der
                                             Hospizarbeit und Palliativversorgung geführt hat. Dafür möchte ich Ihnen ausdrücklich danken.

                                             Besonders hinweisen möchte ich auf die Arbeit der Ansprechstellen zur Palliativversorgung, Hospiz-
                                             arbeit und Angehörigenbegleitung (ALPHA NRW) in Münster und Bonn, die das Land vor inzwischen
                                             mehr als 28 Jahren eingerichtet hat und seither finanziert. Sie unterstützen insbesondere Dienste und
                                             Einrichtungen, aber auch Betroffene und Angehörige bei allen Fragen zur Hospizarbeit und Palliativ-
                                             versorgung. Sie begleiten den Auf- und Ausbau der Hospiz- und Palliativstrukturen mit hoher fachlicher
                                             Kompetenz.

                                             Ich hoffe, dass die Hospiz- und Palliativtage NRW 2021 dazu beitragen werden, über verschiedene
                                             aktuelle Themen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam neue Ansätze für eine noch bessere Hospiz-
                                             und Palliativversorgung zu entwickeln. In dieser Auflage des Hospiz-Dialoges erhalten Sie einen ersten
                                             Einblick in die Themen der Hospiz- und Palliativtage NRW 2021.
                                             Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
          Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                             Karl-Josef Laumann
                                             Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales

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                                             JEDER MOMENT IST LEBEN

                                             Eine Vielfalt von Netzwerken begleitet das Leben und Sterben

                                             IRMGARD HEWING, HEIDI MERTENS-BÜRGER

                                             Am 30.September 2021 richtet das Gesundheitsministerium NRW gemeinsam mit ALPHA NRW die zweite
                                             Fachtagung „Jeder Moment ist Leben“ aus. Die Hospiz- und Palliativversorgung in Nordrhein-Westfalen
                                             ist seit 30 Jahren nachhaltig in Bewegung und setzt immer wieder neue Akzente. Dies drückt sich auch in
                                             der Vielzahl und Vielfalt der Angebote aus:

                                             In Nordrhein-Westfalen gibt es mehr als 3 0 0 ambulante Hospizdienste

                                             (einschließlich Kinderhospizdienste), davon 2 3 7 mit hauptamtlicher

                                             Koordination, mehr als 2 0 0 ambulante Palliativpflegedienste

                                             (einschließlich Kinderkrankenpflegedienste), 7 8 stationäre Hospize für

                                             Erwachsene, davon 6 Hospize für Kinder, Jugendliche und junge

                                             Erwachsene, mehr als 6 0 ambulante palliativmedizinische Teams,

                                             mehr als 5 5 0 Palliativbetten in Krankenhäusern und rund
          Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                             1 0 . 8 0 0 engagierte ehrenamtlich Tätige.

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                                                                                      Sorge und Begleitung dieser Menschen zu
                                                                                      fördern und weiterzuentwickeln, definiert
                                                                                      dies in dem 3. Leitsatz:

                                                                                      „Wir werden uns dafür einsetzen, auf dieser
                                                                                      Basis interdisziplinäre Forschung weiterzu-
                                                                                      entwickeln und den Wissenstransfer in die
                                                                                      Praxis zu gewährleisten, um die Versorgungs-
                                                                                      situation schwerstkranker und sterbender
                                                                                      Menschen sowie ihrer Angehörigen und
                                                                                      Nahestehenden kontinuierlich zu verbessern.“

                                                                                       Die Umsetzung wird durch ein gut funktio-
                                                                                       nierendes Netzwerk unterstützt und trägt
                                                                                       ebenso zur Enttabuisierung der Themen
                                                                                       Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesell-
                                                                                       schaft bei wie auch zu einer Kulturverän-
                                                                                       derung und einer qualitativ hochwertigen
                                                                                       Versorgung am Lebensende in den
                                                                                       verschiedenen stationären Einrichtungen.
                                                                                       Besonders stationäre Einrichtungen wie
                                                                                       die Altenhilfe und die Eingliederungshilfe
                           Das Gesundheitsministerium fördert regelmäßig      — dort wo nicht „Hospiz“ oder „Palliativ“ auf dem
                           unterschiedliche Projekte, die aus gesellschaft-   Schild steht – sind Orte des Lebens und des Ster-
                           lichen Veränderungen heraus entstehen, innovati-   bens und gehören ebenso in den Blick und
                           ven Charakter haben, Handlungsstrategien erfor-    Fokus der Hospiz- und Palliativarbeit.
                           dern und neue Perspektiven eröffnen. Zwei dieser
                           Themen greift dieser Fachtag am 30.09.2021 in      An diesem Hospiz- und Palliativtag werden über
                           Soest auf.                                         die Fachbeiträge hinaus praxisnahe Erfahrungen
                                                                              und Berichte gelebter Netzwerke vorgestellt.
                           Die Begegnung und Versorgung schwerstkranker
                           Menschen und ihrer Nahestehenden fordert
                           die beteiligten Berufsgruppen nicht nur als
                           Fachkräfte heraus, sondern auch als Men-
                           schen mit ihrer Persönlichkeit, ihrer Haltung
                           und ihren Werten. Sie setzen sich täglich
                           für eine würdevolle palliative und hos-
                           pizliche Behandlung und Begleitung der
                           Menschen in der letzten Lebensphase ein.
                           Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der
                           verschiedenen Akteurinnen und Akteure
                           wird an diesem Fachtag hervorgehoben,
                           Schnittstellen und Netzwerke werden
                           aufgezeigt und an den Beispielen der in das
                           regionale Netzwerk eingebetteten Gesund-
                           heitlichen Versorgungsplanung am Lebens-
                           ende (GVP) sowie der hospizlich-palliativen
                           Versorgung im Krankenhaus in den Fokus
                           genommen.

                           Auch die Charta zur Betreuung schwerst-
                           kranker und sterbender Menschen in
                           Deutschland, die vor 10 Jahren mit dem Ziel

 Hospiz Dialog 3-21. Bel .pdf 6                                                                                                      05.08.21 12:22
HOSPIZ- UND PALLIATIV-VERSORGUNG IN NRW - Hospiz-Dialog Nordrhein-Westfalen
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                                             Dezentrale Veranstaltungen
                                             Das Netzwerken begegnet Ihnen ebenso in den re-
                                             gionalen Veranstaltungen der Hospizdienste rund
                                             um die zentrale Tagung als aktiver Gestaltungsvor-
                                             gang. Es bringt Dynamik, Gestaltung und verbindet
                                             Menschen, die sich miteinander austauschen, sich
                                             gesellschaftlich verbinden.

                                             Charta 2. Leitsatz:
                                             „Wir werden uns dafür einsetzen, dass Versor-
                                             gungsstrukturen vernetzt und bedarfsgerecht
                                             für Menschen jeden Alters und mit den ver-
                                             schiedensten Erkrankungen mit hoher Qualität
                                             so weiterentwickelt werden, dass alle Betroffe-
                                             nen Zugang dazu erhalten. Die Angebote, in
                                                                                                     gemeinsame Aktionen? Gern können Sie sie an-
                                             denen schwerstkranke und sterbende Menschen
                                                                                                     sprechen und zur Meldung ermuntern!
                                             versorgt werden, sind untereinander so zu
                                             vernetzen, dass die Versorgungskontinuität
                                                                                                     Werbematerialien
                                             gewährleistet ist.“                                     Zur Bewerbung der Hospiz- und Palliativtage
                                                                                                     wurden in Zusammenarbeit mit dem Gesundheits-
                                                                                                     ministerium NRW Plakat- und Postkartenmotive
                                             So sind Sie herzlich eingeladen, Ihre geplanten Ver-    erstellt, die das primäre Ziel verfolgen, durch eine
                                             anstaltungen der 2. Jahreshälfte 2021 auf der Seite     vielleicht etwas irritierende, durchaus humorvolle,
                                             von ALPHA NRW (www.alpha-nrw.de) anzumelden.            aber doch angemessene Herangehensweise die
                                             Klicken Sie dort unter der Rubrik Aktuelles auf         innere Abwehr gegenüber dem Thema Sterben, Tod
                                             „Anmeldung Veranstaltung 2. Hospiz- und Pallia-         und Trauer zu überwinden. Sie wollen die Angebote
                                             tivtage NRW 2021“. (Sie haben die Möglichkeit bis       der Hospizarbeit und Palliativversorgung in NRW
                                             zu drei Termine zu melden.) Es öffnet sich eine Seite   in die gesellschaftliche Mitte rücken, traurig,
                                             mit dem Anmeldeformular. Alle Einträge werden           fröhlich, nachdenklich oder hoffnungsvoll und
                                             gesammelt, aufbereitet und im Anschluss auf der         berichten von der Lebendigkeit im Umgang mit den
                                             Internetseite www. hospiz-und-palliativtage.nrw.de      Themen Tod, Sterben und Trauer. Neben den
                                             veröffentlicht.                                         Plakaten und Postkarten gibt es noch einen Flyer,
                                                                                                     der in kurzer Form über die Angebote der Hospiz-
                                             Weitere Institutionen zur Teilnahme ermuntern           arbeit und Palliativversorgung informiert. Alle
                                             Zur Teilnahme aufgerufen sind auch Organisationen,      Werbematerialien können Sie kostenfrei über die
                                             die nicht unmittelbar im Hospiz- und Palliativbe-       Internetseite des Ministeriums für Arbeit, Gesund-
                                             reich angesiedelt sind, sich aber ebenfalls mit den     heit und Soziales www.mags.nrw bestellen.
                                             Themen Sterben, Tod und Trauer befassen (wie
                                             Gemeinden, Galerien, Schulen, Orchester, Chöre,         Bei Fragen rund um die Hospiz- und Palliativtage
                                             Sportvereine etc.). Kennen Sie interessierte Insti-     NRW können Sie sich gern an uns wenden:
                                             tutionen, Kolleginnen und Kollegen oder planen Sie      alpha@muenster.de oder Tel.: 02 51 - 23 08 48
          Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                                                   Irmgard Hewing                                          Heidi Mertens-Bürger

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HOSPIZ- UND PALLIATIV-VERSORGUNG IN NRW - Hospiz-Dialog Nordrhein-Westfalen
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                           FESTE ODER LOSE MASCHEN?
                           Vom Wirken, dem Zusammenhalt und der Zusammenarbeit in Netzwerken
                           der Hospizarbeit und Palliativversorgung
                           FRANK GUNZELMANN, FELIX GRÜTZNER

                           Häkelwaren sind Netzwerke – zum Teil sehr kom-           Angebote für eine verbesserte Betreuung und
                           plexe. Wer schon einmal völlig unbedarft schema-         Begleitung schwerstkranker und sterbender
                           tische Darstellung eines Häkelmusters gesehen            Menschen mit ihren Zugehörigen aufbauten. An ein
                           hat, der entdeckt darin zunächst keinerlei Ordnung,      geordnetes Netz war zunächst nicht zu denken. Der
                           sondern vielmehr eine Anhäufung vieldeutiger             Pioniergeist vieler, zunächst häufig ehrenamtlich
                           Zeichen, deren Sinn sich nicht unmittelbar               tätiger Menschen, ließ in einzelnen Regionen neue
                           erschließt. Auch das fertige Textilstück ist in seiner   Versorgungsformen entstehen. Die Politik reagierte
                           Struktur nicht einfach zu lesen. Da gibt es feste und    auf diese tatkräftige Bewegung, nahm die Bedarfe
                           luftige Maschen, enge und lockere Verbindungen,          und Bedürfnisse der Betroffenen auf und schuf
                           unterschiedliche Formen. Und doch bildet das             erste gesetzliche Regelungen, die die Grundlage
                           Maschengewebe ein Ganzes je nach seinem Ziel             für unterschiedliche Vertragsformen darstellten.
                           und Anspruch: zweckmäßig wie ein Topflappen, vor         Dazu gehörten Verträge zwischen Leistungserbrin-
                           unerwünschten Blicken schützend wie eine Gardine         gern und Kostenträgern sowie Kooperationen und
                           oder dekorativ wie ein Sofadeckchen.                     Vereinbarungen der Dienste und Institutionen
                                                                                    untereinander. Viele Leistungen im hospizlichen
                           Vielen geht es in der ersten Begegnung mit den           und palliativen Bereich wurden zunehmend gefördert
                           Strukturen der Hospiz- und Palliativversorgung           bzw. finanziert, sind gesetzlich und vertraglich
                           nicht anders. Bezeichnungen, Zuständigkeiten,            geregelt. Signifikant ist, dass der überwiegende
                           Tätigkeitsbereiche, Zugangswege: Die Vielzahl und        Teil der am Auf- und Ausbau der hospizlich-
                           Vielgestaltigkeit der Dienste und Institutionen          palliativen Strukturen beteiligten Gruppen stets
                           können nicht nur Betroffene und ihre Zugehörigen,        und zwingend einen Anteil ehrenamtlichen
                           sondern auch Mitversorger in anderen Bereichen           Engagements als Grundelement erhalten will. Der
                           des Gesundheitswesens zunächst überfordern:              Wunsch war und ist, finanzielle Erfordernisse zu
                           „Wer ist in diesem Moment der/die richtige               berücksichtigen und zugleich individuelles und
                           Ansprechpartner/Ansprechpartnerin? Was wird              bürgerliches Engagement jenseits wirtschaftlicher
                                                                                                                                            Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                           angeboten? Welche Voraussetzungen braucht es,            Interessen für die hospizliche und palliative Idee
                           um bestimmte Leistungen zu erhalten?“                    zu erhalten. Ohne Letzteres schien den Beteiligten
                                                                                    eine tragfähige und bedürfnisorientierte Arbeit für
                           Als vor drei Jahrzehnten die Hospizbewegung und          die Betroffenen nicht möglich.
                           Palliativversorgung in Deutschland ihren Anfang
                           nahmen, waren es isolierte und weit verstreute           Mittlerweile verfügen Städte und Regionen in NRW
                           Initiativen und einzelne engagierte Menschen, die        wie bundesweit über ein hoch differenziertes

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HOSPIZ- UND PALLIATIV-VERSORGUNG IN NRW - Hospiz-Dialog Nordrhein-Westfalen
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                                             Angebot unterschiedlicher Einrichtungen, Dienste        Wille im Bedarfsfall umgesetzt werden kann. Dies
                                             und Initiativen. Strukturell ist die Bandbreite groß:   hat nicht zuletzt das ALPHA-Projekt zur „Gesund-
                                             von der Palliativstation eines großen Krankenhaus-      heitlichen Versorgungsplanung im regionalen Netz-
                                             trägers über stationäre Hospize in Trägerschaft         werk“ zutage gefördert (siehe Beitrag in diesem
                                             eines Wohlfahrtsverbandes und regional als GmbH         Heft).
                                             arbeitende Teams der spezialisierten ambulanten
                                             Versorgung bis hin zu ambulanten Hospizdiensten         „Networking“ ist seit langem ein gängiger Bestand-
                                             in der Trägerschaft kleiner gemeinnütziger Vereine.     teil im Management von Unternehmen. Es ist auch
                                                                                                     keine neuzeitliche Entdeckung. Handelsbünde wie
                                             Auf das Bild vom Anfang übertragen stehen wir also      die Hanse basierten auf der Erkenntnis, dass
                                             heute am Ende einer Zeit intensiver und ausdiffe-       gemeinsam geteilte Ziele viel effizienter erreicht
                                             renzierter Häkelarbeit. Der verbindende Faden mag       werden, wenn sie auch mit gemeinsamen Verein-
                                             die gemeinsame Idee sein, Menschen als Betroffene       barungen, Strategien und Strukturen verfolgt werden.
                                             und Zugehörige in Zeiten schwerer Erkrankung, im        Die Grundidee: Alle beteiligten Partner geben
                                             Sterben wie in Trauerprozessen aufzufangen und          etwas – und erhalten am Ende mehr als die Summe
                                             Hilfestellung zu geben. Ob wir nun ein fertiges         der einzelnen Beiträge.
                                             „Stück“ in Händen halten, das für die Bedürfnisse
                                             der Betroffenen passend ist, bleibt zu beobachten.      Um die subjektive Wahrnehmung, dass in NRW die
                                             Indes kann festgestellt werden, dass das hospiz-        Zahl hospizlich-palliativer Netzwerke zunimmt und
                                             lich-palliative Netz für viele Menschen am Lebens-      die Arbeit „im Verbund“ mehr und mehr in den
                                             ende das Notwendige und Erwünschte bieten kann.         Fokus gerät, wissenschaftlich zu fundieren, führt
                                             Weil aber – anders als im Entstehungsprozess eines      ALPHA zurzeit ein Projekt durch, das Daten zum
                                             Häkelstücks nach einer vorgegebenen Anleitung –         Bestand von Netzwerken erhebt. Ziel ist es einer-
                                             gleichzeitig an vielen Stellen mit der Arbeit begon-    seits, bestehende Netzwerke sichtbarer zu machen
                                             nen wurde, ergibt das Ergebnis kein einheitliches       – u. a. auf der Internetseite alpha-nrw.de –, anderer-
                                             Muster: Mal liegen die Knoten – die Dienste und         seits aber auch Qualitätskriterien für hospizlich-
                                             Einrichtungen der Hospiz- und Palliativversorgung       palliative Netzwerke zu benennen. Über sehr unter-
                                             – nah beieinander, andernorts gibt es viel
                                             Luft zwischen ihnen, manchmal stehen die
                                             Fäden unter Spannung, dann wieder hängen
                                             sie lose durch. Auch der verwendete Faden
                                             changiert in seinen Farben, so wie die innere
                                             Haltung und vor allem deren Niederschlag im
                                             Tun zwischen den Akteurinnen und Akteuren
                                             der Hospiz- und Palliativversorgung variieren
                                             können.

                                             Mit der Schaffung des Instruments der „Ge-
                                             sundheitlichen Versorgungsplanung für die
                                             letzte Lebensphase“ hat die Zusammenar-
                                             beit in Netzwerken einen weiteren deutlichen
                                             Schub erhalten. Wird – wie jetzt durch die
                                             Krankenkassen finanziert – Bewohnerinnen
                                             und Bewohnern stationärer Pflegeeinrichtun-
                                             gen eine Versorgungsplanung u. a. mit
                                             Erstellung von Patientenverfügung und Not-
                                             fallplan angeboten, dann bedarf es einer
          Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                             engmaschigen Koordination auch jenseits
                                             der einzelnen Pflegeeinrichtung. Nur ein
                                             Miteinander aller Beteiligten von/vom Haus-
                                             ärztin/Hausarzt über die Pflegeeinrichtung
                                             und den Rettungsdienst bis hin zu den
                                             örtlichen Krankenhäusern kann gewährleis-
                                             ten, dass der zuvor ermittelte Wunsch und

 Hospiz Dialog 3-21. Bel .pdf 9                                                                                                                               05.08.21 12:22
HOSPIZ- UND PALLIATIV-VERSORGUNG IN NRW - Hospiz-Dialog Nordrhein-Westfalen
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                           schiedliche Fragestellungen erfolgt hier eine Annä-                        den hilfreichen Effekten für die Betroffenen und ih-
                           herung: Gibt es eine/n Koordinatorin/Koordinator,                          re Zugehörigen. Neben der Qualität von Versorgung
                           die/der das Netzwerk steuert? Welche Aufgaben                              und Begleitung über Sektorengrenzen hinweg wird
                           hat sie/er? Zu was verpflichten sich die Partner im                        auch die Verstehbarkeit des hospizlich-palliativen
                           Netzwerk? Gibt es schriftlich fixierte Regeln? Was                         Unterstützungssystems insgesamt eine Rolle spie-
                           geschieht bei einer möglichen Missachtung dieser                           len. Fortgesetzte Öffentlichkeitsarbeit im Regiona-
                           Regeln? Wie trifft das Netzwerk Entscheidungen? –                          len, auf der Landesebene sowie im Bund über die
                           um nur einige wenige zu nennen.                                            „Charta zur Betreuung schwerstkranker und ster-
                                                                                                      bender Menschen in Deutschland (www. charta-
                           Nicht zu vernachlässigen ist, mit welchen perso-                           zur-betreuung-sterbender.de)“ wird eine wichtige

                                                                                                                                                                                                  © iStock.com/chinapong
                           nellen und finanziellen Ressourcen Netze der hos-                          Aufgabe bleiben. Dann werden die Bürgerinnen
                           pizlich-palliativen Versorgung ausgestattet sind                           und Bürger nicht nur den Nutzen des maschenrei-
                           oder es ggf. sein sollten. Auf der Bundesebene                             chen Textils verstehen können, sondern auch von
                           steht eine gesetzliche Grundlage für eine verlässli-                       seiner Wirkungsweise profitieren können. Nicht an-
                           che Grundfinanzierung der Koordination hospizlich-                         ders wird es auch denen gehen, die in den benach-
                                                                                                      barten Sektoren des Gesundheitswesens mit hos-
                                                                                                      pizlich-palliativer Arbeit in Kontakt kommen.

                                                                                                      Entfernen wir uns am Schluss vom symbolischen
                                                                                                      „Häkelwerk“ und verwenden ein geläufiges christ-
                                                                                                      lich-abendländisches Bild: „Und obwohl es so viele
                                                                                                      waren, zerriss doch das Netz nicht.“ (Joh. 21,11) –
                                                                                                      Das biblische Zitat lässt in seiner Bildhaftigkeit
                                                                                                      Spielraum für eine weite Deutung. Zuvor war der
                                                                                                      Fang erfolglos, das Netz war leer geblieben. Dann,
                                                                                                      beim zweiten Versuch, mit dem Zuspruch des auf-
                                                                                                      erstandenen Jesus, ist der Ertrag hoch. Was hier
                                                                            © iStock.com/Montypeter

                                                                                                      symbolhaft auf die Erfahrungen der ersten Christen
                                                                                                      übertragen werden kann, malt das Bild des starken,
                                                                                                      reißfesten Netzes. In der Tat wird in der Apostelge-
                                                                                                      schichte und den Briefen des Paulus berichtet, dass
                                                                                                      sich schon die ersten Christengemeinden starken
                                                                                                      Zerreißproben ausgesetzt sahen. In der Deutung
                                                                                                      der Gläubigen war es dann der besondere Geist
                                                                                                      Jesu und dessen Wirkkraft, die den Zusammenhalt
                           palliativer Netzwerke vor dem Abschluss. Dies ba-                          sicherten. Auch die Arbeit in den hospizlich-
                           siert auf den inzwischen langjährigen Erfahrungen                          palliativen Netzwerken erlebt immer wieder
                           in den Regionen, nach denen die finanzielle Grund-                         Zerreißproben. Zum dauerhaften Halten können
                           ausstattung eine unerlässliche Voraussetzung trag-                         gesetzliche Regelungen und eine Grundfinanzie-
                           fähiger Netzwerkarbeit ist.                                                rung beitragen. Am Ende (ver-)bindend wird wohl –
                                                                                                      wie in den Anfängen der Bewegung – nur die
                           Zu messen sein wird die Zusammenarbeit der Ak-                             gemeinsame Haltung sein können, deren Wirkkraft
                           teurinnen und Akteure in Netzwerken letztlich an                           nicht ein-, sondern auffängt und hält.
                                                                                                                                                               Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                                  Frank Gunzelmann                                                           Dr. Felix Grützner

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 © iStock.com/chinapong

                                                             DAS KRANKENHAUS
                                                             ALS TEIL DES NETZWERKS DER HOSPIZ-
                                                             UND PALLIATIVVERSORGUNG
                                                             GERLINDE DINGERKUS

                                                             „Ach, wissen Sie, für mich ist nicht der Ort wichtig, sondern die Menschen, die für mich sorgen, die
                                                             auf mich aufpassen und die darauf achten, dass nichts gegen meinen Willen passiert. Dann ist es
                                                             egal, wo ich sterbe!“ Patientin, 79 Jahre.

                                                             NRW-Projekt
                                                             Krankenhäuser zählen in Deutschland und in NRW
                                                             noch immer zu den häufigsten Sterbeorten. Im Rah-
                                                             men eines vom Land NRW geförderten Projektes
                                                             haben wir uns daher damit beschäftigt, was es
                                                             aus der Sicht der Mitarbeitenden bedeutet, wenn
                                                             sterbenskranke Menschen zur Behandlung in ein
                                                             Krankenhaus kommen, unabhängig davon, ob sie
                                                             während oder nach einem Klinikaufenthalt sterben.
                                                             In dem Projekt haben wir Mitarbeitende von
                                                             Krankenhäusern und Institutionen in den pallia-
                                                             tiven Netzwerken zu ihrer Wahrnehmung, ihren
                                                             Erfahrungen und ihrer Sicht sowohl auf Gelingendes
                                                             als auch auf die Defizite befragt. Zu den Netzwerk-
                                                             partnern gehörten Hospize, Hospizdienste, Haus-
                                                                                                                                             Abb. 1: Befragte Netzwerkpartner
                                                             ärztinnen und -ärzte, Palliativmedizinerinnen und
                                                             -mediziner, Palliativpflegedienste und Altenheime.    Sterben nicht als Scheitern sehen
                                                             Wir haben aus den Krankenhäusern 201 und von
                                                             den Netzwerkpartnern 353 Rückläufe erhalten, die      „Ermutigung [...], Therapieziele zu ändern, den
                          Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                                             sich wie abgebildet verteilen.                        Tod zu akzeptieren und Sterben nicht automa-
                                                                                                                   tisch als Scheitern anzusehen.“
                                                             Neben der Online-Befragung wurden Interviews mit
                                                             verschiedenen Akteurinnen und Akteuren aus der
                                                             stationären und der ambulanten Praxis durchge-        Dies war die Antwort des angestellten Palliativarz-
                                                             führt. Dieser Artikel gibt einen kurzen Ausschnitt    tes eines Krankenhauses auf die Frage, was zu
                                                             der Ergebnisse wieder.                                einer Verbesserung der Situation Sterbender in sei-

          Hospiz Dialog 3-21. Bel .pdf 11                                                                                                                                       05.08.21 12:22
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                                                                                  wie in vielen anderen Momenten eine ehrliche
                                                                                  Kommunikation zwischen allen Beteiligten im
                                                                                  Vordergrund. Von großer Bedeutung ist es, so
                                                                                  formuliert es auch die Schweizerische Akademie
                                                                                  der medizinischen Wissenschaften (2019), die
                                                                                  Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen
                                                                                  so klar und offen wie möglich zu informieren und
                                                                                  sich darüber hinaus zu vergewissern, dass die
                                                                                  Informationen verstanden wurden. Auf diese Weise
                                                                                  kann eine dem Bedarf angepasste medizinische
                                                                                  und pflegerische Behandlung erfolgen, außerdem
                                                                                  erhalten Patientinnen/Patienten und die ihnen
                                                                                  Nahestehenden die Chance, sich auf die nun
                           nem Haus beitragen konnte. Damit verbunden wurde       kommenden Veränderungen vorzubereiten.
                           von weiteren palliativ geschulten Mitarbeitenden
                           der Wunsch geäußert, dass Fachkräfte bereit sind,
                           sich mit Fragen der Ethik, der Haltung, der Schmerz-   Kommunikation zwischen Mitarbeiterinnen
                           behandlung und der Sterbekultur auseinanderzu-         und Mitarbeitern
                           setzen. Dazu braucht es tatsächlich unabdingbar        Auch bei der Kommunikation innerhalb des Arbeits-
                           die individuelle Bereitschaft. In dieser Aussage       umfeldes, insbesondere zwischen den Kolleginnen
                           liegt jedoch eine weitere zentrale Botschaft: Das      und Kollegen, dürfen die Themen Sterben, Tod und
                           Fundament einer adäquaten Begleitung und Be-           Trauer nicht ausgelassen werden. Auf welche Weise
                           handlung von Menschen am Lebensende ist eine           die Kommunikation innerhalb der Krankenhäuser
                           im Krankenhaus zu integrierende Haltung bzw.           unserer Studie umgesetzt wird, zeigt die nachfol-
                           Kultur dem Sterben und dem Tod, den betroffenen        gende Grafik.
                           Patientinnen und Patienten und damit letztlich
                           auch den Mitarbeitenden gegenüber.

                           Wenn eine Kultur, die Sterben und Tod nicht aus-
                           schließt, von den Mitarbeitenden aller Hierarchie-
                           ebenen in einem Krankenhaus, von der Geschäfts-
                           führung bis zur Verwaltung, von den spezialisierten
                           Fachkräften bis zum Servicepersonal mitgetragen
                           wird, erscheint eine erfolgreiche Umsetzung möglich.

                           „… wobei es jetzt [bei der Krankenhausversor-                               Abb. 2: Kommunikation über Sterben und Tod
                           gung] nicht nur um Geld geht …, sondern es
                           geht natürlich auch um den Geist der ganzen
                           Sache. Das hängt dann davon ab, welchen Stel-          „Ich wünsche mir mehr Akzeptanz der Tatsache,
                           lenwert man der Palliativmedizin auch, ich sage        dass der Tod ein Teil des Lebens ist … und we-
                           mal, im ganzen Klinikum einräumt.“ Arzt eines          niger Therapie nach dem Motto ‚Alles machen,
                           ambulanten palliativmedizinischen Teams                was denkbar und vielleicht machbar ist.‘“
                                                                                  Palliativmediziner im Krankenhaus

                           Ehrliche Kommunikation von Anfang an                   Tatsächlich wünschten sich viele Befragte eine
                           Nach der Diagnose einer lebensbedrohlichen             vertiefende Beschäftigung mit den Hospiz- und
                                                                                                                                                      Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                           Erkrankung, dem Eintritt in die letzte Lebensphase     Palliativthemen sowie mit Kommunikation, Wahr-
                           und den damit einhergehenden Veränderungen             nehmung und Haltung. Ebenso wichtig sind die
                           sind Erkrankte und Angehörige sehr verunsichert        Themen der ethischen Entscheidungsproblematik,
                           und ängstlich, gleichzeitig meistens voller Hoff-      wie z. B. bei Therapiezieländerungen. Die eigene
                           nung. Nicht immer ist den Patientinnen und Patien-     Psyche und Grenzerfahrungen sind für viele eben-
                           ten bewusst, dass sie sich nun tatsächlich am          falls ein wichtiges Thema, mit dem sie sich beschäf-
                           Lebensende befinden. Kommt es in dieser Phase          tigen möchten. Diese innere Auseinandersetzung

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                                             kann eine Basis für die Offenheit und damit für eine         Situationen, in denen unterschiedliche Handlungs-
                                             gelingende Kommunikation mit Kolleginnen und                 optionen bestehen und diese unterschiedlich
                                             Kollegen sein.                                               bewertet werden, ist die interprofessionelle ethische
                                                                                                          Fallbesprechung eine wertvolle Methode, die die
                                                                                                          jeweiligen Wertvorstellungen, Haltungen und Erwar-
                                                                                                          tungen aller berücksichtigt. Diese Reflexion und der
                                                                                                          Austausch der verschiedenen Sichtweisen der jewei-
                                                                                                          ligen Professionen in diesem Prozess ermöglichen
                                                                                                          es, die Wünsche der/des Sterbenden in den Fokus
                                                                                                          aller Beteiligten zu rücken und einen würdevollen
                                                                                                          Sterbeprozess einzuleiten (Gasser, 2010).

                                                                              Abb. 3: Gewünschte Themen

                                             „Das Patientenerleben ist ebenso wichtig wie
                                             die Qualität der medizinischen Versorgung.“1
                                             Das Lebensende ist in der Regel geprägt von
                                             körperlichen Einschränkungen und zunehmend
                                             schweren Symptomen; Bedürfnisse wie die nach
                                             Essen und Trinken verändern sich, die Linderung
                                             der Beschwerden tritt in den Vordergrund. Neben
                                             einer angemessenen palliativmedizinischen und                                        Abb. 4: Gründe für Fallbesprechungen
                                             -pflegerischen Versorgung ist die Berücksichtigung
                                             der Wünsche und Bedürfnisse am Lebensende                    Die Schnittstellen – „Es geht am besten durch
                                             entscheidend. Die Bedürfnisorientierung und damit            den persönlichen Kontakt.“
                                             auch die Selbstbestimmung von Palliativpatientinnen          Die Aufnahme, die stationäre Behandlung und die
                                             und -patienten umzusetzen, so macht der Deutsche             Überleitung innerhalb des Krankenhauses, wie auch
                                             Ethikrat 2016 deutlich, ist aufgrund der besonderen          das Entlassmanagement erfordern für palliative und
                                             Belastungssituation und der Grenzerfahrung im                schwerstkranke Patientinnen und Patienten eine
                                             Angesicht von Sterben und Tod jedoch eine große              besondere Aufmerksamkeit. Geplante Aufnahmen
                                             Herausforderung für alle Berufsgruppen, sowohl in            aus der häuslichen Situation und auch solche in
                                             der Versorgung als auch in der zwischenmensch-               akuten Krisen- und Problemsituationen ebenso wie
                                             lichen Begegnung. Und so spricht auch Medicus                die Entlassung zurück in die Häuslichkeit benötigen,
                                             (2019) davon, dass noch zu tun ist, „bis Palliative          das machte die Befragung deutlich, abgestimmte
                                             Care … Teil des Gesundheitswesens geworden ist,              Strukturen und Herangehensweisen sowohl in den
                                             bis Krankenhäuser und Pflegeheime überall heil-              behandelnden Krankenhäusern wie auch bei den
                                             same Räume für das Lebensende vorhalten können.“             ambulanten oder stationären Partnern. Die
                                                                                                          Zusammenarbeit und der Austausch aller an der
                                             Tatsächlich zeigte sich im Rahmen des vorliegenden           Betreuung der/des Sterbenden beteiligten Menschen
                                             Projektes, dass sehr vieles versucht wird, um auf die        sind entscheidend für einen guten Sterbeprozess.
                                             Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten sowie
          Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                             ihrer Angehörigen einzugehen, vom Einbezug eines             „Man sollte diese Scheu nicht haben, miteinan-
                                             Hospizdienstes bis hin zu der Ermöglichung eines             der zu reden, egal auf welcher Ebene … Es geht
                                             Einzelzimmers. Bei existenziellen Entscheidungs-             am besten durch den persönlichen Kontakt;
                                             fragen wird zudem das Instrument der ethischen               dass man telefoniert und sich trifft, einfach
                                             Fallbesprechung immer häufiger genutzt. Gerade in            bespricht, was los ist. Einfach nur Flyer zu
                                                                                                          schicken, das reicht nicht.“ Ärztin eines ambu-
                                             1 Future-Hospital-Commission, Großbritannien, 2013           lanten palliativmedizinischen Teams

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                                                                                       Mit dieser Haltung wird es in der Praxis langfristig
                                                                                       möglich, die Sektorengrenzen zu überwinden und
                                                                                       die Versorgungskontinuität auf der Basis guter
                                                                                       Kommunikations- und Informationsstrukturen zu
                                                                                       gewährleisten bzw. sukzessive zu verbessern. Wie
                                                                                       das vorliegende Projekt verdeutlicht, gibt es in
   © iStock.com/Naveebird

                                                                                       Nordrhein-Westfalen dafür bereits gute Ansätze, die
                                                                                       es qualitativ und in der Fläche weiterzuentwickeln
                                                                                       gilt.

                                                                                       Zur Unterstützung von Mitarbeitenden sowohl der
                                                                                       Krankenhäuser als auch der Netzwerkpartnerorga-
                                                                                       nisationen wurden im Rahmen des Projektes Hand-
                                                                                       lungsempfehlungen formuliert. Sie finden diese
                                 Größtmögliche Transparenz zwischen den Disziplinen    wie auch den Projektbericht in Kürze auf unserer

                                                                                                                                                                                                 © iStock.com/ridofranz
                                 und der Situation angepasste und angemessene          Homepage. Die Handlungsempfehlungen können
                                 Kommunikationsprozesse sind essenziell. Diese         zudem in Druckfassung bei uns bestellt werden.
                                 finden ihre Umsetzung in systematisierten Kommu-      Da sie mit Mitteln des Landes erarbeitet wurden,
                                 nikationsstrukturen, aber auch in den sogenannten     erhalten Sie sie kostenfrei und auch in größeren
                                 „kurzen Dienstwegen“ zwischen den verschiedenen       Mengen.
                                 Akteurinnen und Akteuren aus Medizin, Pflege,
                                 Sozialem Dienst, Seelsorge unter stetiger Einbe-
                                 ziehung der Patientinnen und Patienten und ihrer      Literatur
                                                                                       Ärztekammer Berlin (2018). Empfehlungen für eine zeitge-
                                 Zu- und Angehörigen sowie Bevollmächtigten.
                                                                                           mäße, sektorenübergreifende Patientenversorgung in Berlin.
                                                                                           https://www.aerztekammer-berlin.de/50ueberUns/20_Or-
                                 Insgesamt stellen Aufnahme und Entlassung                 ganisation/20_DV/60_Resolutionen/0899_The-senpapier-
                                 sensible Schnittstellen dar, für die es zwar in der       sektorenuebergreifende-Patientenversorgung.pdf. Zugriff:
                                 Theorie bereits definierte Regeln gibt. Auch werden       30.06.2021.
                                                                                       Deutscher Ethikrat (Hrsg.) (2016). Patientenwohl als ethischer
                                 in der Literatur Rahmenbedingungen für gelingende         Maßstab fur das Krankenhaus — Stellungnahme. Berlin.
                                 Kooperationen beschrieben (siehe u. a. Kittelber-     Gasser, R. (2010). Sterbende Patienten begleiten. Eine Heraus-
                                 ger, 2015). In ihren Empfehlungen für eine zeitge-        forderung für Fachpersonen und Angehörige. University of
                                 mäße Patientenversorgung spricht die Ärztekam-            Zurich, Faculty of Arts. Dissertation: Ein Projekt zur Ster-
                                                                                           bebegleitung im Inselspital in Bern.
                                 mer Berlin (2018) von der Notwendigkeit einer         Kittelberger, F., Gratz, M., Rösch, E. (2015). Auf dem Weg zur
                                 wechselseitigen wertschätzenden und kollegialen           Kooperationsvereinbarung. Kohlhammer Verlag, Stuttgart.
                                 Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen dem             Medicus, E. (2019). Österreichischer Interprofessioneller Palli-
                                 ambulanten und dem stationären Sektor.                    ativkongress. In: Zeitschrift für Palliativmedizin (4). S.160-
                                                                                           161.
                                                                                       Schweizerische Akademie der medizinischen Wissenschaften,
                                 „Da muss ich auch von unserer Seite sagen,                SAMW (2019). Medizin-Ethische Richtlinien Palliative Care.
                                 dass auch wir mehr ins Geschehen hineingehen,             10. Auflage.
                                 auf die Krankenhäuser zugehen und mehr nach-
                                 fragen müssen… Wir PDL aus den Altenheimen
                                 tauschen uns untereinander aus, wir sollten
                                 aber auch über einen Austausch zwischen uns
                                 und den PDL der Krankenhäuser nachdenken.“
                                 Pflegedienstleiterin eines Altenheims
                                                                                                                    Dr. Gerlinde Dingerkus
                                                                                                                                                              Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

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                                                             GESUNDHEITLICHE VERSORGUNGSPLANUNG
                                                             – SO GELINGT DIE UMSETZUNG
 © iStock.com/ridofranz

                                                             IM REGIONALEN NETZWERK
                                                             CATRIN BEU

                                                             Selbstbestimmung ist ein hohes Gut unserer           Eine aussagekräftige Dokumentation der voraus-
                                                             Gesellschaft. Um sicherzustellen, dass der eigene    verfügten Entscheidungen ist somit eine wichtige
                                                             Wille auch in Situationen gewahrt wird, in denen     Säule zur Wahrung der Patientenautonomie in der
                                                             Betroffene nicht mehr selbst entscheiden oder ein-   letzten Lebensphase, wenn die betroffene Person
                                                             willigen können, dokumentieren heute immer mehr      ihren Willen nicht mehr selbst äußern kann. Doch
                                                             Menschen frühzeitig ihre Entscheidungen über         die konkrete Umsetzung dieser Entscheidungen
                                                             medizinische Maßnahmen, etwa in Form einer           liegt in den Händen der an der gesundheitlichen
                                                             Patientenverfügung.                                  Versorgung beteiligten Personen, wie beispiels-
                                                                                                                  weise Expertinnen und Experten aus der Pflege,
                                                                                                                  aus den verschiedenen Fachrichtungen der Medi-
                                                             Gesundheitliche Versorgungsplanung in der            zin, insbes. der Notfallmedizin, aus den verschie-
                                                             letzten Lebensphase                                  denen Therapierichtungen sowie dem Ehrenamt im
                                                             Um die Autonomie von Bewohnerinnen und Be-           Bereich der Hospizarbeit und Palliativversorgung
                                                             wohnern stationärer Einrichtungen der Alten-         und viele mehr.
                                                             pflege und der Eingliederungshilfe zu stärken
                                                             und sie in die Lage zu versetzen, ihren Willen für   Die Umsetzung der individuellen GVP einer Person
                                                             zukünftige medizinische Behandlungen zu bil-         kann entsprechend nur gelingen, wenn alle an der
                                                             den, sieht der Gesetzgeber seit 2015 die Mög-        gesundheitlichen Versorgung beteiligten Akteurin-
                                                             lichkeit einer Beratung zur Gesundheitlichen         nen und Akteure über den Willen der betroffenen
                                                             Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase        Person informiert und die Dokumente aussagekräf-
                                                             (§ 132g SGB V), kurz GVP, durch speziell ge-         tig sind. Ebenso bedeutet das, dass GVP nicht allein
                                                             schulte Gesprächsbegleiterinnen und -begleiter       von den stationären Pflegeeinrichtungen umge-
                                                             vor. Diese Beratung geht über die Erstellung einer   setzt werden kann, da an der gesundheitlichen Ver-
                                                                                                                  sorgung der Bewohnerinnen und Bewohner viele
                                                             Patientenverfügung hinaus. Die Betroffenen
                                                                                                                  unterschiedliche Personen beteiligt sind. Darüber
                          Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                                             erhalten das Angebot, ihre Wünsche über mög-
                                                                                                                  hinaus muss die Umsetzung des Patientenwillens
                                                             liche zukünftige medizinische, pflegerische und
                                                                                                                  auch dann gewährleistet sein, wenn sich der Auf-
                                                             seelsorgerische Behandlungen zu eruieren und         enthaltsort des Bewohners bzw. der Bewohnerin
                                                             zu dokumentieren. Dies schließt die Informa-         ändert, beispielsweise durch die Aufnahme in ein
                                                             tion zu Hilfen und Angeboten für künftige            Krankenhaus.
                                                             Lebenssituationen ein.

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                                 Ohne eine externe Vernetzung dieser an der gesund-      Dokumenten, Leitlinien und Lösungsansätzen.
                                 heitlichen Versorgung beteiligten Personen und          Trotz regional unterschiedlicher Gegebenheiten
                                 verbindliche Vereinbarungen für eine gemeinsame         kristallisierten sich im Verlauf des Projekts über-
                                 sektorenübergreifende Versorgung sowie das              greifend gültige Faktoren heraus, die zu einem
                                 gegenseitige Vertrauen der Vernetzungspartner           guten Gelingen von GVP im regionalen Netzwerk
                                 laufen die in der GVP geäußerten Wünsche für die        wesentlich beitragen.
                                 letzte Lebensphase der Betroffenen häufig ins Leere.

                                                                                         Netzwerkentwicklung und -pflege als
                                 Regionale Umsetzung von GVP —                           Erfolgsfaktor
                                 Ein Projekt für Nordrhein-Westfalen                     Eine offene Kommunikation und regelmäßiger Aus-
                                 Zur Unterstützung der unterschiedlichen Umset-          tausch zwischen den Akteurinnen und Akteuren der
                                 zungsbemühungen zur Gesundheitlichen Versor-            gesundheitlichen Versorgung innerhalb und außer-
                                 gungsplanung initiierten die Ansprechstellen im         halb der stationären Einrichtungen der Altenpflege
                                 Land Nordrhein-Westfalen zur Palliativversorgung,       und Eingliederungshilfe sind für eine erfolgreiche
                                 Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung (ALPHA           Umsetzung von GVP im regionalen Netzwerk uner-
                                 NRW) mit der Unterstützung des Ministeriums für         lässlich. Dies beinhaltet die Bereitschaft der maß-
                                 Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nord-        geblich Beteiligten innerhalb und außerhalb des
                                 rhein-Westfalen im Jahr 2019 ein Projekt mit dem        Gesundheitssektors, sich auf einen gemeinsamen
                                 Ziel, die regionale Vernetzung der handelnden           Entwicklungsprozess einzulassen, in einen Aus-
                                 Akteurinnen und Akteure in vier Modellregionen zu       tausch auf Augenhöhe zu gehen, sich gegenseitig
                                 fördern und sektorenübergreifende Abstimmungs-          aufmerksam zuzuhören und sich in Netzwerken zu-
                                 prozesse anzustoßen, damit konkrete Verfahren           sammenzuschließen. Dabei muss das übergeord-
                                 und Abläufe zur Umsetzung der Gesundheitlichen          nete Ziel stets im Blick bleiben, nämlich die Versor-
                                 Versorgungsplanung in den Regionen entstehen            gung von Menschen am Lebensende zu verbessern
                                 können.                                                 und diese noch stärker als bisher an den indivi-
                                                                                         duellen Wünschen und Bedürfnissen auszurichten.
                                 Das Projekt wurde in der Stadt Bielefeld, der Stadt
                                 Bonn gemeinsam mit dem Rhein-Sieg-Kreis, dem            Die Vernetzung rund um die gesundheitliche Ver-
                                 Kreis Borken und der Eifel als Teil der Städteregion    sorgung von Bewohnerinnen und Bewohnern in
                                 Aachen mit lokalen Projektteams und einer zentra-       stationären Einrichtungen war in den Projektregio-
                                 len Projektkoordination durchgeführt. Im Rahmen         nen zu Beginn unterschiedlich stark ausgeprägt. In
                                 Runder Tische arbeiteten Vertreterinnen und Vertreter   einigen Regionen konnte auf bereits bestehende
                                 aus allen an der gesundheitlichen Versorgung be-        Netzwerkstrukturen, schwerpunktmäßig aus dem
                                 teiligten Bereichen an gemeinsamen Strukturen,          Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung, auf-
                                                                                                     gesetzt werden. Bereits bestehende
                                                                                                     Kooperationen und Prozesse wurden
                                                                                                     im Projektverlauf zusammengeführt
                                                                                                     und die Schaffung von Parallelstruk-
                                                                                                     turen konnte vermieden werden.

                                                                                                      Schnittstellenmanagement zur
                                                                                                      Etablierung von sektorenübergrei-
                                                                                                      fenden Versorgungsprozessen
                                                                                                      Die regionale Umsetzung von GVP hat
                                                                                                      Auswirkungen auf Handlungsabläufe
                                                                                                                                                   Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                                                                                      sowohl in den einzelnen stationären
 © iStock.com/Daisy-Daisy

                                                                                                      Einrichtungen als auch für das Han-
                                                                                                      deln der externen Beteiligten. Damit
                                                                                                      sektorenübergreifende Prozesse ent-
                                                                                                      wickelt und etabliert werden können,
                                                                                                      braucht es eine hohe Aufmerksamkeit
                                                                                                      für die Schnittstellen zwischen den

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                                                                                                                                                            17

                                             einzelnen Bereichen, damit diese zu verbindenden
                                             Nahtstellen werden können – als Grundlage einer
                                             guten Zusammenarbeit über empfundene oder
                                             existierende Grenzen hinweg.
                                             In einem Projektteam identifizierten die Teilneh-
                                             menden der Runden Tische diese Schnittstellen
                                             und arbeiteten an einem Leitfaden für den Aufbau
                                             einer sektorenübergreifenden Zusammenarbeit.

                                             Regionale Notfalldokumentation
                                             Große Bedeutung kommt einem regional einheit-
                                             lichen und sektorenübergreifenden Prozess
                                             besonders in unvorhergesehenen medizinischen
                                             Notfällen zu. Im Notfall müssen kompetente Ent-
                                             scheidungen rasch getroffen werden. Für solche
                                             Situationen wünschten sich die Projektregionen
                                             eine einheitliche und verbindliche Dokumentation
                                             für den Notfall. Diese sollte den Mitarbeitenden der
                                             stationären Einrichtungen und des Rettungswesens        Auf dem Weg in die Zukunft –
                                             Handlungssicherheit geben, um den Willen der            Nachhaltige Implementierung
                                             Bewohnerinnen und Bewohner entsprechen zu               Das Landesprojekt zeigt, dass an den unterschied-
                                             können und zu dürfen. Für die Erarbeitung eines         lichen Orten in NRW erste Schritte zu einer Umset-
                                             regional einsetzbaren und verbindlichen Doku-           zung von GVP auf regionaler Ebene getan sind. Es
                                             ments bildeten sich Arbeitsgruppen mit Vertretern       wurde aber auch deutlich, dass weitere Prozesse
                                             aus dem Rettungsdienst, der Ärzteschaft und den         zu bearbeiten bleiben.
                                             stationären Einrichtungen.
                                                                                                     Die aktive Zusammenarbeit in bestehenden oder
                                                                                                     neu gebildeten Netzwerken hat die Möglichkeiten
                                             Öffentlichkeitsarbeit —                                 zur Implementierung von GVP auch über die Pro-
                                             Wissen um Vorsorgemöglichkeiten stärken                 jektlaufzeit hinweg in Gang gebracht und etabliert.
                                             Der Aufbau eines Beratungsangebots und die Um-          So werden der Wille und die Wünsche von Men-
                                             setzung von GVP auf einer regionalen Ebene kann         schen in ihrer letzten Lebensphase künftig mit einer
                                             nur gelingen, wenn Netzwerke und Beratungsan-           größeren Selbstverständlichkeit und Sicherheit
                                             gebote in der Breite bekannt gemacht werden.            umgesetzt werden können.

                                             Schon zu Beginn der Projektarbeit zeichnete sich        Weitere Informationen zur regionalen Umsetzung
                                             rasch ab, dass GVP noch lange nicht in allen Ein-       von GVP werden ab Herbst im Handbuch für die re-
                                             richtungen der stationären Altenpflege und Einglie-     gionale Umsetzung der Gesundheitlichen Versor-
                                             derungshilfe angeboten wird. Auch viele externe         gungsplanung – Erfahrungen aus dem Landespro-
                                             Beteiligte an der gesundheitlichen Versorgung ken-      jekt „Umsetzung der Gesundheitlichen Versor-
                                             nen das Beratungsangebot nicht und wissen nicht,        gungsplanung für die letzte Lebensphase (GVP)
                                             welche Auswirkungen die Feststellung und Wah-           nach § 132 g SGB V im regionalen Netzwerk“ ver-
                                             rung des Willens ihrer Patientinnen und Patienten       fügbar sein.
                                             auf ihre Arbeit haben können. Deshalb wurde in
                                             einem Projektteam ein Ratgeber erstellt, der über die
                                             verschiedenen Vorsorgeinstrumente, die aktuelle
          Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                             Rechtslage und die regionalen Institutionen und
                                             Ansprechpartner rund um die GVP-Beratung und
                                             die Hospiz- und Palliativversorgung in der Region                             Catrin Beu
                                             informiert. Die Broschüre soll ab Herbst 2021
                                             kostenfrei an Interessenten ausgegeben werden.
                                             Die Regionen können die Broschüre um ihre kon-
                                             kreten Angebote und Kontaktadressen ergänzen.

 Hospiz Dialog 3-21. Bel .pdf 17                                                                                                                            05.08.21 12:22
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                                               ARBEIT AN DER GRENZE:
© iStock.com/PeopleImages

                                               BELASTUNGS- UND SCHUTZFAKTOREN IN
                                               DER PALLIATIVVERSORGUNG
                                               MARTINA KERN

                                               „So viel Leid, das ist grenzenlos, manchmal denke       ALPHA NRW mit finanzieller Unterstützung des Ge-
                                               ich, ich kann nicht mehr.“ – „Die Pandemie steckt       sundheitsministeriums von NRW zu diesen Fragen
                                               uns massive Grenzen, auch sichtbar am Eingang           eine Studie zunächst in stationären Hospizen
                                               der Institution. Wir suchen manchmal Wege, die          durchgeführt. Es folgte eine bundesweite Untersu-
                                               Grenze im Rahmen des Verantwortbaren zu umge-           chung, die unter dem Titel „Wie viel Tod verträgt
                                               hen.“ – „Ich versuche die Grenze des Schmerzes          das Team“ publiziert wurde (Müller & Pfister, 2014).
                                               auszuloten, wenn ich die Medikamente etwas re-          Die Ergebnisse erzeugten hohe Aufmerksamkeit,
                                               duziere.“ – „An der Grenze des Todes endet mein         denn zuvor waren Belastungs- und Schutzfaktoren
                                               Verstehen.“ – „In der Gesellschaft wird das ganze       in der Sterbebegleitung für Deutschland kaum
                                               Thema ausgegrenzt.“                                     untersucht. Strukturen der Hospiz- und Palliativ-
                                                                                                       versorgung haben sich seitdem kontinuierlich
                                               Die Grenzerfahrungen am Ende des Lebens sind            entwickelt, Rahmenbedingungen sind andere
                                               vieldimensional: Sie zeigen sich in uns Begleiten-      geworden, immer häufiger benennen Mitarbeitende,
                                               den, bei Patientinnen und Patienten und Angehöri-       dass sich auch etwas in der Haltung verändert
                                               gen, in Institutionen, in der Gesellschaft – und wer-   habe. So war es an der Zeit, zehn Jahre später die
                                               den endgültig gesetzt durch Sterben und Tod             Belastungs- und Schutzfaktoren von Mitarbeiten-
                                               selbst. Manchmal bekommen wir Grenzen gesetzt           den in der Hospiz- und Palliativversorgung erneut in
                                               oder grenzen uns aktiv ab, müssen sie akzeptieren,      den Blick zu nehmen und im Rahmen einer Pilotstudie
                                               ein- und aushalten oder können sie überwinden.          wissenschaftlich zu untersuchen (Ates et al., 2020).
                                               Manchmal erkennen wir sie erst im Tun, versuchen
                                               sie auszuloten oder zu verändern. Sie werden über-      In einem Expertengespräch wurden zunächst
                                               schritten oder gewahrt, so z. B. die Grenze des Zu-     Belastungs- und Schutzfaktoren identifiziert, im
                                               mutbaren, des Würdeerlebens, der Autonomie.             Anschluss der Fragebogen aus 2009 überarbeitet
                                               Grenzen können Halt und Orientierung geben,             und an 11 unterschiedliche Teams der Hospiz- und
                                               Missstände und Ungerechtigkeiten aufzeigen oder         Palliativversorgung versendet. Darunter waren
                                               die Trotzmacht der Veränderung auf den Plan rufen.      Hospizdienste, Teams der spezialisierten ambulan-
                                                                                                       ten Palliativversorgung, Palliativpflegedienste,
                                                                                                                                                                Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                               In unterschiedlicher Weise machen diese Grenzer-        Palliativstationen und stationäre Hospize. Insge-
                                               fahrungen alle Menschen, die in der Sterbebeglei-       samt haben 196 haupt- und ehrenamtlich Mitarbei-
                                               tung tätig sind. Welche Auswirkung aber hat die         tende den Fragebogen bearbeitet. Der Rücklauf
                                               dauerhafte Konfrontation mit Sterben, Leid und Tod      betrug 86%.
                                               auf die Mitarbeitenden, wie reagieren Teams auf
                                               die Belastung und welche Faktoren schützen in die-      Das durchschnittliche Alter der befragten Haupt-
                                               sem leidbesetzten Feld? Bereits 2009 wurde von          amtlichen im Feld beträgt 49 Jahre. Die Erfahrung

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                                             im Arbeitsgebiet liegt im Durchschnitt bei 6 Jahren.                     nen und Patienten stellen insbesondere für ambu-
                                             46% der Befragten arbeiten in Vollzeit, mehr als                         lante Teams eine Belastung dar, denn Familie und
                                             50% in Teilzeitanstellung. Was hiermit für die                           Angehörige sind eine wichtige Ressource und oft-
                                             einzelne Mitarbeiterin/den einzelnen Mitarbeiter                         mals notwendig, um die häusliche Situation stabi-
                                             einen Entlastungsfaktor darstellen kann, erhöht                          lisieren zu können. Gleichzeitig hat eine Störung
                                             zugleich den Aufwand für Koordination und Über-                          im System Familie unmittelbare Auswirkung auf die
                                             gabe mit möglichen Folgen für die Belastung des                          Versorgungsqualität zu Hause. Kommunikations-
                                             Teams. Insgesamt zeigte sich, dass Mitarbeitende                         schwierigkeiten wurden bei allen Teams ambulant
                                             in der Hospizarbeit und Palliativversorgung über                         wie stationär mit knapp 50% als Belastung be-
                                             eine hohe Arbeitszufriedenheit verfügen, lange im                        nannt. Auslöser dieser Störungen sind kulturelle
                                             Arbeitsfeld stehen und die Hälfte der Teams den                          und sprachliche Barrieren sowie unterschiedliche
                                             Eindruck hat, diese Arbeit noch lange Zeit weiter                        Haltungen und Erwartungen auf beiden Seiten.
                                             ausführen zu können.

                                             Belastungsfaktoren lassen sich auf unterschied-
                                             lichen Ebenen identifizieren. Diese betreffen äuße-
                                             re Rahmenbedingungen, die interpersonelle Belas-
                                             tung sowie physische und psychische Auswirkun-
                                             gen. Zeitdruck durch Personalmangel und ein hoher
                                             Dokumentationsaufwand sowie zu wenig Zeit, um
                                             auf Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen ein-
                                             zugehen, belasten insbesondere Hauptamtliche.
                                             Der Beginn oder die Fortführung von Therapien bei
                                             schlechter Prognose sowie widersprüchliche Be-
                                             handlungspläne werden ebenfalls in hohem Maße
                                             als belastend erlebt.                                                                                 Abb. 1: Interpersonelle Belastungsfaktoren
                                                                                                                       G. Ates, M. Kern, L. Radbruch und B. Jaspers 2019; n=196 eigene Daten

                                                                                                                      Anders als Ehrenamtliche berichteten viele haupt-
                                                                                                                      amtlich Tätige von psychischen und physischen Be-
                                                                                                                      lastungen. Häufig waren das Gefühl des Abgehetzt-
                                                                                                                      seins ebenso wie Erschöpfung und Schlafstörungen.

                                                                     Abb. 2: Belastungsfaktoren Rahmenbedingungen
                                              G. Ates, M. Kern, L. Radbruch und B. Jaspers 2019; n=196 eigene Daten

                                             Einer der Hauptbelastungsfaktoren bleibt wie
                                             schon 2009 der hohe Anspruch an die eigene Tä-
                                             tigkeit. Dieser speist sich im Besonderen aus dem
                                             Wunsch, das Sterben zu erleichtern, die Lebens-
                                             qualität der Patientinnen und Patienten zu verbes-
                                             sern und Symptome zu lindern. Dazu kommen be-                                           Abb. 3: Physische/psychische Belastungserscheinungen
                                             lastend die Erwartungen Anderer, z. B. aus einer                          G. Ates, M. Kern, L. Radbruch und B. Jaspers 2019; n=196 eigene Daten
          Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                             Pflegeeinrichtung („Wenn ihr uns in der Einrichtung                      Belastungen im Team zeigen sich insbesondere als
                                             unterstützt, wird es besser.“) oder von Patientinnen                     Überredseligkeit, erhöhte Spannungen zwischen
                                             und Patienten und Angehörigen („Nun tun sie doch                         den Teammitgliedern und in Reizbarkeit. Ehrenamt-
                                             endlich etwas!“). Zunehmend wird auch die soziale                        liche erleben diese Reaktionen kaum. In vielen Be-
                                             Situation der Patientinnen und Patienten zu einer                        reichen der Belastungsfaktoren sind keine Unter-
                                             Herausforderung. Zerrissenheit in der Familie, feh-                      schiede zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen zu
                                             lende Unterstützung und sozial isolierte Patientin-                      beobachten.

 Hospiz Dialog 3-21. Bel .pdf 19                                                                                                                                                                05.08.21 12:22
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                                                                                                                                  kung und Humor wichtige Ressourcen
                                                                                                                                  im Umgang mit dem Tod. Da sie stets
                                                                                                                                  nur zeitlich begrenzt im Einsatz sind
                                                                                                                                  und zwischen einzelnen Begleitungen
                                                                                                                                  längere Pausen obligatorisch sind,
                                                                                                                                  scheint der Erholungsbedarf entspre-
                                                                                                                                  chend gering auszufallen.

                                                                                                                                  Die Untersuchung zeigt weiterhin,
                                                                                                                                  dass nahezu alle Befragten mit ihrer
                                                                                                                                  Arbeit zufrieden sind und diese als
                                                                                                                                  sinnvoll ansehen, die multiprofessio-
© iStock.com/G-stockstudio

                                                                                                                                  nelle Arbeit gut funktioniert und
                                                                                                                                  Arbeitsaufteilung und -abläufe den
                                                                                                                                  eigenen Wünschen entsprechen.
                                                                                                                                  Mitarbeitende fühlen sich im Team
                                                                                                                                  wertgeschätzt und haben das Gefühl,
                                                                                                                                  etwas bewirken zu können.

                                          Neben den Belastungsfaktoren wiesen die Befrag-                            Folgerungen: zukünftige Aufgaben für die
                                          ten auch zahlreiche Schutzfaktoren auf. Wie bereits                        Hospiz- und Palliativversorgung in NRW
                                          2009 war der am häufigsten genannte das Team                               Auch wenn die Attraktivität des Arbeitsfeldes ins-
                                          selbst. Teamarbeit hat demnach in der Hospiz- und                          gesamt hoch ist, zeigt sich, dass Personalknappheit
                                          Palliativversorgung einen sehr hohen Stellenwert.                          einen hohen Belastungsfaktor darstellt und sich zu
                                          Die leidvollen Situationen gemeinsam zu teilen, sie                        wenig junge Mitarbeitende bewerben. Hier werden
                                          mit Menschen zu reflektieren, die das Erlebte nach-                        Konzepte benötigt, insbesondere junge Menschen
                                          vollziehen können, ist eine wichtige Ressource.                            im Haupt- und Ehrenamt zu rekrutieren und die At-
                                          Dies verdeutlicht auch der hohe Stellenwert der                            traktivität für das Berufs- und Wirkungsfeld sichtbar
                                          Supervision, die für 75% wichtig ist. Bemerkenswert                        zu machen.
                                          ist, dass gemeinsame Teamaktivitäten nur für die
                                          Hälfte der Befragten von großer Wichtigkeit war.                           Hospizarbeit und Palliativversorgung sind von
                                          Auch bezogen auf die gemeinsame Zeit im Team                               zunehmender Komplexität gekennzeichnet. Es
                                          scheint ein Aushandlungsprozess von Nähe und                               entstehen mehr Angebote, neue Zielgruppen
                                          Distanz (zur Arbeit) geboten. Im Vergleich zu haupt-                       werden integriert, die Arbeit an den Schnittstellen
                                          amtlich Tätigen sehen deutlich weniger befragte                            wird bedeutsamer. Die Pilotstudie zeigt, dass nicht
                                          Ehrenamtliche in der Familie, Privatleben, Freun-                          gelingende Kommunikation, mangelnde Abspra-
                                                                                                                     chen und unabgestimmte Prozesse, verbunden mit
                                                                                                                     Zeitmangel hohe Belastungsfaktoren darstellen.
                                                                                                                     Erforderlich sind daher sowohl mehr Zeitressourcen
                                                                                                                     für Koordinierungs- und Besprechungsarbeit an
                                                                                                                     den Schnittstellen als auch die Einsicht der Mitar-
                                                                                                                     beitenden, diese Aufgaben als festen Bestandteil
                                                                                                                     der Begleitungsaufgabe anzuerkennen. Die
                                                                                                                     Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der Koordina-
                                                                                                                     tionsleistungen sollten deshalb unbedingt in
                                                                                                                                                                               Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                                                                                                     Vertragsstrukturen und Rahmenempfehlungen
                                                                                                                     aufgenommen und mit einer angemessenen Leis-
                                                                                                                     tungsvergütung versehen werden.

                                                                                                                     Die Pilotstudie zeigt, dass Mitarbeiterinnen und
                                                                                                                     Mitarbeiter unterschiedliche Copingstrategien
                                                                                            Abb. 4: Schutzfaktoren
                                            G. Ates, M. Kern, L. Radbruch und B. Jaspers 2019; n=196 eigene Daten    gegenüber Belastungen haben. Deshalb sollte

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                                             Verständnis für die individuellen Bedürfnisse wach-
                                             sen, damit alle Mitarbeitenden geschützt und das
                                             gesamte Team gestärkt werden können. Wenn bspw.
                                             Kommunikationseinschränkungen und Rückzug
                                             Lösungsversuche sind, um mit Arbeitsverdichtung
                                             umzugehen, müssen die Kolleginnen und Kollegen
                                             verstehen können, dass dieses Verhalten nicht
                                             gegen das Team gerichtet ist, sondern der Selbst-
                                             fürsorge dient.

                                             Teambildungsprozesse sollten gestärkt und gefördert
                                             werden. Nehmen Arbeitsverdichtung, Personaleng-
                                             pässe und Komplexität zu, wird das Miteinander im
                                             Team häufig vernachlässigt, weil in der Bewertung
                                             der Arbeit der Kontakt zum schwerkranken
                                             Menschen gegenüber Teambildungsprozessen als
                                             wichtiger eingeschätzt wird. Das Team ist und
                                             bleibt aber ein wesentlicher Schutzfaktor – und das
                                             Fürsorgekonzept in der Hospiz- und Palliativversor-
                                             gung gilt auch für den Umgang mit den Mitarbei-
                                             tenden.

                                             Teambildungsprozesse sollten als Teil der Arbeits-
                                             tätigkeit bewertet und organisiert werden, damit
                                             sie nicht als zusätzliche Belastung empfunden und
                                             dann möglicherweise sogar blockiert werden. Ein        gebogen liegt jetzt vor und kann in einem größeren
                                             Schwerpunkt sollte auf die Balance zwischen Aus-       Rahmen den Teams der Hospiz- und Palliativver-
                                             halten (äußere Rahmenbedingungen, die vom              sorgung zur Verfügung gestellt werden. Darüber
                                             Team nicht beeinflusst werden können) und Gestal-      hinaus könnte ein Vergleich mit anderen Diensten,
                                             ten (Einflussbereich der Teammitglieder, in dem        die schwerkranke Menschen begleiten, z. B. in der
                                             Veränderungen möglich sind) gelegt werden.             Onkologie oder in Pflegeeinrichtungen als Ver-
                                                                                                    gleichsgruppe untersucht werden.
                                             Die Ergebnisse der Pilotstudie, das hohe Interesse
                                             der Teilnehmenden sowie weiterer interessierter
                                             Dienste zeigen, wie wichtig es ist, Belastungs- und    Literatur
                                             Schutzfaktoren in der Hospizarbeit und Palliativ-      Ate, G., Jaspers, B., Kern, M. (2020). Belastungs- und Schutz-
                                             versorgung kontinuierlich in den Blick zu nehmen           faktoren in Teams der Hospiz- und Palliativversorgung in
                                                                                                        Nordrhein-Westfalen – eine Pilotstudie. ALPHA NRW, Bonn.
                                             und Fragestellungen an die sich verändernden Be-       Müller, M., Pfister, D. (Hrsg.) (2014). Wie viel Tod verträgt das
                                             dingungen anzupassen. Ein so aktualisierter Fra-           Team, Belastungs- und Schutzfaktoren in Hospizarbeit und
                                                                                                        Palliativmedizin. Göttingen, 3. Auflage.
          Hospiz-Dialog NRW - Juli 2021/88

                                                                                                   Martina Kern

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