Hospiz Stern - Unser Hospiz - Hospiz an der Lutter
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Inhalt 05 17 26 VORWORT „Bitte zwei heiSSe Abschied Diakon Die 17. Ausgabe des Hospizsterns Würstchen...“ Klaus Gottschalt ist die Erste im neuen Gewand – Als ehrenamtliche Hospizbegleiterin Loslassen und Neues erkunden – wie schön, dass Sie dabei sind! kennt sich Heide Reinshagen selbst darin ist Klaus Gottschalt geübt. Beatrix Haan in kulinarischen Fragen bestens aus. Von der Reise ins „Neuland Rente“ Heide Reinshagen berichtet er uns. 06 Klaus Gottschalt 18 Im neuen Hospiz 28 Viel begann, viel endete und viel hat Wir sind das hospiz sich verändert. Doch das Wichtigste 29 + 80 Mitarbeiterinnen und Gedenkfeier ist geblieben: unsere Leidenschaft für Mitarbeiter im neuen Hospiz – im Stationären Hospiz das Leben im Hospiz. das sind wir! Dieses festliche Zusammenkommen Regina Bauer ermöglicht gemeinsames Erinnern und Gedenken. Ein wichtiger Tag. 20 10 Regina Bauer Wie wird man ein Lebens- UNSER Hospizgarten begleiter am Lebensende? 30 Unser Gartenbauarchitekt hat Diese Frage beantworten wir Ihnen uns versprochen, dass wir uns auf gerne. Gedanken einer Bestatterin einen schönen neuen Garten freuen Als Bestatterin hat Martina Rosen- könnten. Stimmt! treter viel Veränderung erlebt. Beatrix Haan 22 Wie gut, dass sie uns davon erzählt. Martina Rosentreter Handbuch 15 Die ehrenamtlichen Mitarbeiter- innen und Mitarbeiter haben 32 „Die Begleitung könnte Qualitätskriterien für den ambu- länger dauern...“ lanten Hospizdienst definiert. jahresrückblick 2018 Nach zweieinhalb Jahren kann eine 1 Jahr, 12 Monate, 365 Tage: Begleitung zur Freundschaft werden. Wir haben unser 2018 für Sie Marion Rippl hat es erlebt. 24 zusammengefasst. Marion Rippl Geschäftsführer im Hospiz Olaf Hußmann stellt sich als neuer 34 Geschäftsführer vor. Olaf Hußmann Dank Für Ihre finanzielle, materielle und gedankliche Zuwendung und Unter- stützung danken wir Ihnen. 3
Man sieht die Blumen welken und die Blätter fallen, aber man sieht auch Früchte reifen und neue Knospen keimen. Das Leben gehört den Lebendigen an, und wer lebt, muß auf Wechsel gefaßt sein. GOETHE 4
Vorwort beatrix haan Vorsitzende Das Hospiz an der Lutter hat durch Menschen zu begleiten ist eins der Mit großer Freude sage ich an dieser den Umzug ein neues Aussehen wesentlichen Merkmale in der Hospiz- Stelle im Namen des Vorstands, des bekommen und ist so schön geworden, arbeit. Geschäftsführers Olaf Hußmann und dass wir uns gedacht haben, auch der der Leiterinnen des Hospizes, Manuela „Hospizstern“ kann eine Auffrischung Wunderbar Begleitete sind wir alle, Brandt-Durlach und Regina Bauer in Form und Inhalt vertragen: die verantwortlich an der Umgestal- ganz herzlichen Dank für alles, was tung des Hospizes beteiligt waren, unsere Mitmenschen dem Hospiz an Erneuerungen bedeuten ja nicht, in mannigfaltiger Weise geworden. Hilfe entgegengebracht haben. dass Bewährtes aufgegeben wird, sondern dass es viele Chancen gibt, Die Vielfalt der Hilfen, die uns zuteil Überholtes zu ersetzen, und Verstaub- wurde, gehört nun zu der Geschichte tes zu polieren. unseres Hospizes. Sie wird immer Mit freundlichen Grüßen von dem wieder erzählt werden und damit in Redaktionsteam des Hospizsterns, Neue Räume, eine neue Adresse, neue Erinnerung bleiben. Mitarbeitende – wir sind voll Staunen Ihre über die Veränderungen und beruhigt, dass unser Hospiz in seinem Wesen beatrix haan gleichgeblieben ist. Aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir darauf, konsequent geschlechtsspezifische Formulierungen zu verwenden. Soweit personenbezogene Angaben nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Männer und Frauen in gleicher Weise. 5
Im neuen Hospiz regina bauer Leiterin Stationäres Hospizes Viel geht mir durch den Kopf, wenn ich über die Rasanz Wie schön, dass wir den Angehörigen anbieten können, der Veränderungen in den letzten Monaten nachdenke. im Hospiz zu übernachten, dass die Zimmer groß genug Die Mitarbeiter sind noch gar nicht richtig zur Ruhe, zum sind, um ein Schlafsofa mit aufzunehmen. Und wie Durchatmen gekommen. Deutlich mehr Patienten, neue schön, dass endlich jeder Patient ein eigenes Badezim- Mitarbeiter, neue Strukturen. Da tut es gut, innezuhalten mer hat mit einer geräumigen Dusche und viel Platz und über das Wesentliche im Hospiz nachzudenken. drumherum. Wir stellen fest, dass wir im Blick auf die uns anvertrauten Es geht ja ums Zuhause-Sein. Wie gern wären unsere Patienten und ihre Angehörigen eigentlich nichts anderes Patienten in ihrem eigenen Zuhause. Da, wo das nicht machen als die Jahre zuvor in unserem alten Hospiz. mehr möglich ist, kommt auf uns Mitarbeiter die Verant- Wir bereiten für unsere Patienten das für sie vorgesehene wortung zu, dieses neue Zuhause für unsere Patienten Zimmer liebevoll vor. Wir denken daran, dass es ihm oder und deren Zugehörige mit zu ermöglichen. ihr schwerfallen wird, bei uns im Hospiz einzuziehen. Und so ist es uns ein Anliegen, die Räume freundlich zu Und da sind sie schon wieder, die neuen Bilder von gestalten. Hier noch ein Deckchen, da ein Tablett mit Menschen und Situationen, die im letzten Jahr unsere Getränken und Gläsern, ein frischer Blumenstrauß, Räume mit Leben gefüllt haben. Durch die Menschen, angenehme Temperatur. die hier gelebt haben, hier leben, ist das neue Hospiz zum Leben erwacht. Die neuen Räume sind nicht mehr Wie schön, dass unsere neuen Zimmer hell und groß Selbstzweck, der bestaunt und bewundert werden will. sind. Wie schön, dass die hohen Altbaudecken erhalten Die neuen Räume dienen den Menschen, die hier wohnen. geblieben sind, dass einige Zimmer bodentiefe Fenster haben und man direkte Sicht in den Garten hat. Wie Hier ist es möglich, sich zurückzuziehen, hier ist es auch schön, dass die Beleuchtung so besonders geworden ist, möglich, sich an Mitarbeiter*innen, Ehrenamtliche, dass geschmackvolle Lampen im Hospiz hängen, dass die Seelsorger, Hauswirtschafterinnen, andere Patienten Beleuchtung variabel ist und zwischen hell und kuschelig anzuschließen. Das eigene Zimmer kann zu einer gemütlich alles einstellbar ist. Festung, einem Rückzugsort, einer Wohnung werden. Das Wohnzimmer kann der Ort für Begegnungen, Feste, das normale Frühstück, Mittag- oder Abendessen sein. 6
Es geht ja ums Zuhause-Sein... Der Raum der Stille lässt innehalten, gibt oft den Ange- Und Herr S., ein Patient, der schon seit Monaten im hörigen Schutz und Raum zu Gesprächen. Hospiz wohnt, ein Patient, der das Hospiz als sein neues Zuhause angenommen hat, ein Patient, der lebensklug Zehn Zimmer stehen im neuen Hospiz zur Verfügung. und interessiert zu vielen Themen etwas beisteuern Zehn Möglichkeiten, Räume einzunehmen. Dass dieses kann, ein Patient, der Lust hat auf das Leben, das ihm gelungen ist, macht uns dankbar. So sind die Zimmer noch geschenkt ist, jemand, der sämtliche griechischen, schon jetzt verbunden mit nicht auszulöschenden italienischen, asiatischen Restaurants mit Lieferservice Gesichtern. kennt, jemand, der die ihm ermöglichte Sicherheit im Hospiz dankbar annimmt und mit seiner gelassenen Der wunderbare Herr R., der sich im Hospiz nochmal so positiven Haltung die Mitarbeiter im Hospiz berührt. gut erholt hat, der sich selbst alles abverlangte, um so wenig Hilfe wie möglich einzufordern, der am Wochen- In dem vergangenen Jahr haben uns schon über 100 ende mit seiner Familie gegrillt hat, der gestützt auf Menschen ihr Leben anvertraut. Sie haben mit uns seinen hohen Gehwagen dem Koch entgegengeht, um gelebt, sie haben uns vertraut, mit uns geweint und sich für das außergewöhnlich gute Essen zu bedanken, gelacht. Das ist es, was wir uns im tiefsten wünschen, der sein Schicksal angenommen hat und ohne zu klagen dass Menschen in unserem Göttinger Hospiz nochmal seinen Weg geht. Lebensqualität erfahren, erfahren, dass auch die Zeit vor dem Sterben echte Lebenszeit ist. Herr M., der mit seiner Frau zusammen eingezogen ist. „Wie wird er kommen, der Tod? Wie werde ich ihm Dass dazu die neuen Räume im Hospiz dienen mögen, begegnen? Werde ich ihn erkennen? Wie wunderbar, dass dem Leben in all seiner Begrenztheit Raum gegeben dass meine Frau an meiner Seite ist – und wenn sie nicht wird, ist unser größter Wunsch. da ist, sitzt jemand vom Team bei mir.“ regina bauer Und vorgestern ist Frau G. gestorben, einer der wunder- barsten Menschen, die ich kennengelernt habe: klug, gebildet, selbstbestimmt, ohne Angst, ausgestattet mit unvergleichlichem Humor, Sprachwitz, ohne sprechen zu können, blitzende, kluge Augen, Hände, die beim Hören von Klaviermusik den Fingersatz mitspielen. 7
Unser Hospizgarten Schau an der schönen Gärten Zier und siehe wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben, sich ausgeschmücket haben. Soweit, wie in der bekannten Lied- Aber dann zeichnete der Garten- zeile von Paul Gerhard beschrieben, bauarchitekt Dr. Christoph Schwahn, ist der neue Hospizgarten noch der den alten Hospizgarten auch lange nicht, aber wie sich der Garten schon gestaltet hatte, einen Garten- seit dem Frühjahr 2018, als endlich plan. Er versprach, das Hospiz mit dem Gartenbau begonnen werden ehrenamtlich bei der Gartengestal- konnte, entwickelt hat, grenzt an ein tung zu unterstützen und versicherte, Wunder. dass wir uns auf einen schönen neuen Garten freuen könnten. Es gab vor langer Zeit einen schönen Garten vor dem Gebäude, in dem Goethe dichtete: „Die Natur ist aller nun das neue Hospiz seinen Platz Meister Meister, sie zeigt uns erst gefunden hat. Dieser fiel den vielen den Geist der Geister.“ Bautätigkeiten zum Opfer und wurde Standort für die schwersten Das bewahrheitet sich durch die Baufahrzeuge, Lastwagen, und Lager- alten Bäume, die noch auf dem platz für Container, Betonröhren und Grundstück stehen, aber ohne die Kabelrollen. Hilfe der Gartenprofis hätte die Natur es sehr schwer gehabt, sich Der Garten wurde Abstellplatz, und den verunstalteten Grund wieder- ich konnte mir nur schwer vorstellen, zuerobern, und wir sind voller Dank- dass darauf nochmal etwas wachsen barkeit für alle, die bei Hitze und würde. Trockenheit, und trotz immer wieder auftauchenden Hürden, gebaggert, gegraben, gepflanzt und gegossen haben und das Chaos in ein Biotop verwandelten. Die erste Bewährung, die zeigte, wie schön der Garten sich entwickelt, war das gelungene Sommerfest am 1. September 2018 mit über 250 Besuchern. 10
Die Terrasse: Von der Wohnküche aus Durch den Garten führt ein gut führt eine Treppe auf die Terrasse, befestigter Rundweg mit kleinen die ebenfalls über einen Fahrstuhl Plätzen zum Verweilen…. … und es gibt einen Teich! mit Bett oder Rollstuhl erreichbar ist. 11
Nun können wir getrost den Garten dem Winter überlassen und voller Freude auf das Frühjahr warten. Trotz der diesjährigen großen Trocken- In einer gewagten Aktion war es Die Jugendfeuerwehr aus Nikolaus- heit gelang es durch viel Gießen, möglich, das Gartenhaus vom alten berg siedelte die Fische vom alten in den Rasen zum Sprießen zu bringen ins neue Hospiz umzuziehen. den neuen Teich um. und Rosen und Stauden aus dem alten Hospizgarten zu verpflanzen. 12
Blumen sehet ruhig sprießen, Reizend euer Haupt umzieren; Früchte wollen nicht verführen, Kostend mag man sie genießen. Kommt, von allerreifsten Früchten Mit Geschmack und Lust zu speisen! über Rosen läßt sich dichten, In die Äpfel muß man beißen. GOETHE Die Verszeilen aus Goethes Gedicht Und dann gab es noch das Garten- Wir feiern! „Garten“ veranschaulichen, warum fest mit Grill und Glühwein: wir uns wünschten, dass neben „Gartentaufe“ mit Lutter-Wasser Rosen und Tulpen auch Apfelbäume Am Dienstag, dem 13. November 2018 und „Geh aus, mein Herz…“ nicht gepflanzt werden. um 14.30 Uhr nimmt das Hospiz an „in der lieben Sommerzeit“, sondern: der Lutter in der Humboldtallee 10 siehe oben! Herzlich willkommen! Das konnte nur gelingen, weil seinen neuen Garten in Gebrauch! Göttinger Rotarier Spaten und Nun können wir getrost den Garten Schaufel in die Hand nahmen, Im Sommer wurde gebaggert, dem Winter überlassen und voller einen Ableger der 1000-jährigen im Herbst gepflanzt, jetzt kann er Freude auf das Frühjahr warten. Rose aus Hildesheim als Geschenk genutzt werden. mitbrachten, 1000 Tulpenzwiebeln, eine Spende der Familie Kröbel, beatrix haan und 10 Apfelbäume pflanzten. 13
Hände sind nie leer, die sich wirklich reichen. Rainer Maria Rilke 14
„Die Begleitung könnte länger dauern….“ Marion Rippl Ehrenamtliche Hospizmitarbeiterin „Die Begleitung könnte länger dauern.“ sagt die Bei einem meiner folgenden Besuche frage ich Brigitte, Koordinatorin des ambulanten Hospizes, als sie mich ob sie sich vorstellen könne, von mir im Rollstuhl spazie- fragt, ob ich die Begleitung übernehmen möchte. ren gefahren zu werden. Sie entgegnet, das wäre nicht Dass sie so lange dauern würde, habe ich nicht gedacht! möglich, da vier Stufen zu ihrer Parterrewohnung zu überwinden seien! Auch auf meinen Vorschlag einer Die Begleitung beginnt mit einem Besuch zusammen mobilen Rollstuhlrampe lässt sie sich nicht überzeugen. mit der Koordinatorin des ambulanten Hospizes in So besuche ich Brigitte wöchentlich in ihrer Wohnung. Brigittes Wohnung. Brigitte ist in meinem Alter. Ab und zu sagt sie auch telefonisch ab, wenn es ihr Sie schlägt vor, dass wir uns bei unserem Vornamen schlechter geht und sie nicht reden möchte oder kann. nennen. Gern würde ich Brigitte bei kleineren Hausarbeiten unterstützen, aber ich darf noch nicht einmal ihr Geschirr Brigitte leidet an einer chronisch obstruktiven Lungen- abspülen. „Nein, ich möchte Dich nur zum Schwatzen erkrankung (COPD). Sie ist sehr luftnötig und ständig haben“, sagt sie. „Für Reinigungs- und sonstige Haus- mit einem Sauerstoffgerät verbunden. Damit sie sich arbeiten und für die Pflege habe ich doch andere Unter- – wenn auch nur langsam – in der Wohnung bewegen stützung.“ kann, führt ein sehr langer Schlauch von ihrer Nase zum Sauerstoffgerät. Sie entfernt den Schlauch lediglich Und dann kann ich Brigitte doch im Rollstuhl spazieren kurzfristig, wenn sie isst oder ein paar Züge von ihrer fahren: Sie ist zu einer Cortisontherapie im Krankenhaus Zigarette nimmt. Die Wohnung verlässt Brigitte schon und dankbar, dass ich sie zur „Raucherecke“ rolle. seit längerem nicht mehr. Ich merke jedoch, dass sie nicht wirklich gern im Rollstuhl sitzt, und so bringe ich sie zurück. Das „Annehmen“ eines Rollstuhls ist nicht so leicht! 15
Und dann sitze ich an Brigittes Bett und denke an die zurückliegenden zweieinhalb Jahre der Begleitung, die am Ende zu einer Freundschaft geworden ist. Weitere Stationen auf Brigittes Erkrankungsweg sind Bei meinem nächsten Besuch packe ich mein Auto voll Aufenthalte in der Klinik wegen Herzproblemen und und bringe die vorbereiteten Sachen in das Stationäre im Palliativzentrum zur Medikamenteneinstellung. Hospiz, um das künftige Zimmer für Brigitte vorzubereiten Sie wird nun zuhause auch vom ambulanten Palliativ- und gemütlich zu gestalten. Am folgenden Tag wird dienst betreut. Brigitte mit dem Krankentransport in das Hospiz ge- bracht. Wie versprochen bin ich da, um sie in Empfang zu Ich besuche sie weiterhin regelmäßig und erfülle ihre nehmen. Alles weitere wird wie immer behutsam Wünsche, z.B. nach einer besonderen Käsesorte und freundlich von den Pflegenden übernommen. (die Suche danach ist erst im dritten Lebensmittel- geschäft erfolgreich), ihrer speziellen Zigarettenmarke Meine Begleitung geht nun im Stationären Hospiz (dazu klappert mein Mann mehrere Verkaufsstellen ab, weiter. Wir erledigen schriftliche Dinge. Brigitte diktiert, bis er fündig wird), „die großen Gummibärchen“ ich schreibe. Zum Selberschreiben fehlt ihr jetzt die Kraft. (die in einer bestimmten Apotheke erstanden werden Brigitte fühlt sich wohl im Hospiz. Jedoch geht es Monat müssen), sowie Gesichtscreme (finde ich nach längerem für Monat schlechter. Wir besprechen die Nachlass- Suchen in verschiedenen Drogerieabteilungen). regelung. Sie diktiert mir eine Niederschrift dazu. All diese Aufgaben übernehme ich so gern – sind es Nun hat sie alles geregelt. Sie wird immer schwächer doch die noch erfüllbaren Wünsche! und müder, irgendwann ist sie nicht mehr ansprechbar. Während unserer Gespräche, bei denen auch viel gelacht Und dann sitze ich an Brigittes Bett und denke an die wird, erörtern wir die sich immer mehr verändernde zurückliegenden zweieinhalb Jahre der Begleitung, Lebenssituation, auch die mögliche Aufnahme ins die am Ende zu einer Freundschaft geworden ist. Stationäre Hospiz und Brigitte „freundet“ sich immer mehr mit diesem Gedanken an. Wir vereinbaren, Ob mich Brigitte noch wahrnimmt, weiß ich nicht. dass ich sie informiere, wenn ein Hospizzimmer frei wird. Als ich sie nach meiner Sitzwache gegen 17.30 Uhr verlasse, Allerdings verschiebt sie nun mehrmals den anstehen- habe ich das Gefühl, dass sie heute noch sterben wird. den Umzug ins Hospiz. Der Schritt, ihre Wohnung für Um 20.00 Uhr erreicht mich der Anruf aus dem Hospiz. immer zu verlassen, ist schwer für sie. Wird es doch die Brigitte ist verstorben. Obwohl darauf vorbereitet, bin ich letzte Station auf ihrem Weg sein! über ihren Tod traurig. Aber dann ist es soweit. Wir beginnen mit den Aufräum- Dankbar bin ich, dass ich bei der Beisetzung im Friedwald arbeiten in ihrer Wohnung zur Vorbereitung der Hospiz- dabei sein darf. Der Weg zu Brigittes Baum ist lang und aufnahme. Der Wäscheschrank wird durchgesehen, versteckt. Ich vermute, dass ich ihn nicht wiederfinden Wäsche, Kleidung und Sonstiges zusammengepackt. werde. Wichtig sind auch einige Aktenordner, deren Mitnahme für die zu regelnde schriftliche Arbeit für sie notwendig marion rippl ist. Nach den Erledigungen ist Brigitte sehr erschöpft, obwohl sie nur verbal geholfen hat. Aber auch das ist eine große Belastung für sie. 16
„Bitte zwei heiße Würstchen und ein Brötchen!“ Heide Reinshagen Ehrenamtliche Hospizmitarbeiterin Nein, dies ist keine Bestellung an der Imbissbude, Und dann kam der Mittwoch! Wir freuten uns beide sondern die Bitte einer über 90 jährigen Frau! über das Wiedersehen und sie begrüßte mich mit einer Stimme, die deutlich kräftiger und lauter war als die Tage Ich kannte Frau Z. schon vom Hospiz. Dort lebte sie etwa zuvor. „Ich habe einen Wunsch. Ich möchte gerne zwei 5 Monate und es ging ihr von Tag zu Tag besser. Dann heiße Würstchen mit einem Brötchen. Das süße Zeug stellte sich heraus, dass die bei der Aufnahme ins Hospiz hier mag ich nicht!“ Damit meinte sie den Nachmittags- vorliegende Krebsdiagnose nicht zutraf, und sie musste kuchen. Erstaunt fragte ich nach, ob das denn jetzt gleich zu ihrem und unserem Bedauern in eine Altenpflege- sein solle. Die Antwort war ein klares JA. einrichtung umziehen. Ich besuchte sie dort und erlebte, dass es ihr nach einer kurzen guten Anfangszeit zuneh- Ich machte mich sofort auf den Weg, fragte beim nahe mend schlechter ging. Sie wollte nicht mehr essen und gelegenen Bäcker mit Cafeteria nach Würstchen. auch keine Medikamente mehr nehmen und zog sich „Leider nein, wir hätten aber Schnitzel oder Frikadellen.“ immer mehr zurück. Ich besuchte sie in dieser schweren Nächster Versuch beim türkischen Imbiss. Auch hier Zeit täglich, hörte wie schwach und hoffnungslos sie sich Bedauern. Dann ein Lebensmittelladen – der hatte fühlte und sich ab und zu wünschte zu sterben. gekühlte Würstchen und Brötchen. Ich aber leider mein Geld vergessen, also zurück, Geld besorgen und nach Manchmal las ich ihr kurze Texte von Hermann Hesse vor, einer gefühlten Stunde war ich dann zurück. sie wurde dabei oft müde und bat mich, ihr etwas vorzu- singen. Ich begann mit einem Schlaflied, sie drehte sich Die Würstchen wurden heiß gemacht, Senf dazu und zur Wand und mir den Rücken zu, legte die Hände unter Brötchen und direkt im Bett serviert. Frau Z. war über- den Kopf und zog die Beine an. Zwei Lieder später verließ glücklich. Mit großem Appetit verzehrte sie das erste ich leise den Raum. und dann auch noch das zweite Würstchen. Es war für sie geradezu ein Festmahl. Sie bedankte sich überschwäng- Dann erlebte ich, wie sie sich dem Leben langsam wieder lich bei mir und auch in den nächsten Tagen wurden die annäherte. „Gibt es vielleicht einen kleinen Salat?“ Würstchen immer noch mal gewürdigt, einschließlich Den gab es in der Küche und danach auch noch ein paar einer Wiederholung der Bestellung! Weintrauben. In kleinen Schritten ging es aufwärts, manchmal auch zurück, aber ihr Lächeln, die Kraft und heide reinshagen der Mut nahmen zu. 17
Wir sind das Hospiz! Barbara Beatrix Carlos Carmen Edelgard Diekmann Haan Queb May Fricke Koch Erika Eva Marie Frieda Gabriele Gerlinde Wehner Meyer Zaions Pahl Carstens Schreinert Jens Kathrin Ludger Manja Manuela Eikemeier Leven-Keesen Schelte Schondorf Denecke Brandt-Durlach 18
Was wir alleine nicht schaffen Das schaffen wir dann zusammen. Xavier Naidoo Maren Marianne Marlies Nadine Olaf Dostal Bierwirth Apel Wissinger Husmann Olga Petra Regina Simone Susanne Schalaikin Kues Bauer Rinke Lachmann +80 ehrenamtliche mitarbeiter und mitarbeiterinnen Sylvia Theresa Torben Valentina Hennemann Höhmann Stolte Kotevska 19
Wie wird man eigentlich ein Lebensbegleiter am Lebensende? „Was für ein schöner Abend !“ „Ein richtiges Fest !“ „Ich bin richtig aufgeregt gewesen vor der Zertifikatsübergabe.“ „Vielen Dank an Euch alle, an die Kursleitung und an Euch alle aus meinem Kurs, es war eine intensive Zeit, in der ich viel gelernt habe, auch über mich.“ Sätze, die zu hören waren bei der Zertifikatsübergabe an Diese Themen und viele mehr sind Inhalte des Kurses. 22 ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen. Wissensvermittlung steht jedoch nicht im Vordergrund, sondern vielmehr die Auseinandersetzung mit der In einem 100-stündigen Kurs wurden die Ehrenamtlichen eigenen Biografie, der Reflexion und der Austausch mit geschult, ausgebildet, qualifiziert – vorbereitet auf die den anderen Teilnehmer*innen des Kurses zu des einzel- ehrenamtliche Sterbebegleitung. Das klingt nach Unter- nen Themenbereichen. richt, nach Vortrag, nach Wissensvermittlung. Was tun dann diese Ehrenamtlichen im Anschluss an In unserem Hospiz verstehen sich die Ehrenamtlichen den Kurs? Was ist ehrenamtliche Hospizbegleitung? als Lebensbegleiter am Lebensende. Um diese Aufgabe Wie verstehen die Ehrenamtlichen ihre Aufgabe? übernehmen zu können, braucht es die intensive Zu dieser Frage gab es im Rahmen der Feierstunde einen Auseinandersetzung mit Themen wie zum Beispiel kleinen Arbeitsauftrag. • Kontakt und Kommunikation, • Wahrnehmung, Gemeinsam wurde eine Visitenkarte des Ehrenamts- • Krisenmodelle, kurses erstellt. Unter der Überschrift „Wir sind ehren- • Spiritualität und Religiosität, amtliche Hospizbegleiter“ wurde es konkret. Die Teilneh- • Trauer, merInnen haben Moderationskärtchen geschrieben zu • Rituale, den Themen: • Ethische und rechtliche Aspekte am Lebensende. „Unser/mein Angebot für Sie“, „Meine/unsere besonderen Fähigkeiten“, „Was wir nicht geben können.“ 20
Wir sind ehrenamtliche Hospizbegleiter- und Hospizbegleiterinnen. Unsere besonderen Fähigkeiten: Was wir Ihnen nicht geben können: Unser Angebot für Sie: • Gut zuhören können • Antworten auf alle Fragen • Viel Zeit zum Zuhören • Impulse geben • Allzeit bereit sein • Präsenz und Achtsamkeit • Liebe und Betreuung • Die Pflege oder Haushaltshilfe • Schöne Momente erinnern • Anteilnahme für den Anderen ersetzen und schöne Momente schaffen • Lieder singen • Ihre körperlichen Leiden nehmen • Liebende Güte • Geduldig sein • Miteinander das Schwere tragen, • Märchen vorlesen miteinander weinen und frei erzählen und auch lachen • Mit Ihnen und für Sie beten • Unerfüllte Wünsche aufspüren • Beistand geben und Wünsche erfüllen • Spazieren gehen • Vorlesen • Singen • Dasein • Ihre Angehörigen entlasten 21
Handbuch Ambulantes Hospiz an der Lutter Strahlende Gesichter beim Gruppentreffen der Ehrenamtlichen. Ein Handbuch ist entstanden Braucht es Qualitätskriterien und „Wir möchten für uns selbst Kriterien und wird vorgestellt. deren Nachweis in einem ambulanten festlegen, Rahmenbedingungen von links: Barbara Ahlrichs, Hospizdienst? formulieren und die Organisations- Manuela Brandt-Durlach, strukturen aufzeigen und diese in Kathrin Fricke, Christel Frank Ein Frage, die vielfach diskutiert wird, einem Handbuch zusammenfassen. kritisch hinterfragt werden muss Die Arbeit am Handbuch und die und auf die es ganz unterschiedliche fortlaufende Auseinandersetzung mit und sicher keine abschließende strukturellen Themen gibt uns die allgemeingültige Antwort gibt. Sicherheit, die wir brauchen, um mit einer achtsamen Haltung schwerst- Eine Antwort haben die Ehrenamt- kranke Menschen am Lebensende zu lichen im Hospiz an der Lutter für begleiten.“ sich gefunden. In einer kleinen Feierstunde wurde das Handbuch vorgestellt. Es wurde von einem Team der Ehrenamtlichen unter Mitwirkung des Vorstandes, der Koordinatorinnen und der Mitarbeiter*innen des Stationären Hospizes erstellt. 22
Die Arbeit am Handbuch und die fortlaufende Auseinandersetzung mit strukturellen Themen gibt uns die Sicherheit, die wir brauchen um mit einer achtsamen Haltung schwerstkranke Menschen am Lebensende zu begleiten. 23 23
Geschäftsführer im Hospiz Olaf Hußmann Geschäftsführer Liebe Leserin und lieber Leser des Hospizsterns, Insofern stand für mich fest: Sollte sich mal die Möglich- gern nehme ich die Möglichkeit wahr, um mich bei Ihnen keit ergeben, im Hospiz zu arbeiten, würde ich dieses vorzustellen. Mein Name ist Olaf Hußmann. Zum 1. April gern tun. Nach über sieben Monaten Tätigkeit im Hospiz 2018 habe ich die Aufgabe des hauptamtlichen Geschäftsfüh- hat sich meine Entscheidung als richtig erwiesen. rers hier im Hospiz übernommen. Als hauptamtlicher Geschäftsführer bin ich direkt Zuvor war ich als Direktor des Pflegedienstes im dem Vorstand unterstellt. Dieser hat mir den Auftrag Ev. Krankenhaus Göttingen-Weende gGmbH tätig. erteilt, die operative Geschäftsführung für das Hospiz Aus dieser Funktion heraus habe ich das Hospiz, als einer zu übernehmen. Mit fast 30 hauptamtlichen und über von zwei Geschäftsführern, über 6 Jahre nebenamtlich 80 ehrenamtlichen Mitarbeitenden, hat sich das Hospiz schon begleiten dürfen. zu einem kleinen Unternehmen entwickelt. Im Krankenhaus Weende war ich für über 450 Mitarbei- Dem Vorstand und mir ist es sehr wichtig, auf den tende zuständig und verantwortlich für die pflegerische vorhandenen und bewährten Erfahrungen unseres Versorgung von jährlich über 12.000 stationären Hospizes aufzubauen und die notwendigen geplanten Patienten und Patientinnen. Veränderungen schrittweise und behutsam einzuleiten. So dass der ehrenamtliche Vorstand durch die einge- Durch meine Arbeit im Krankenhaus und die räumliche leiteten Maßnahmen den notwendigen Freiraum hat, Nähe meines Büros zum Hospiz, konnte ich seit über um sich noch stärker auf die strategische Planung und 20 Jahren die wertvolle Arbeit des Hospizes schätzen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit auszurichten. lernen. Auch der Kontakt mit den Mitarbeitern und der Austausch über die Arbeit im Hospiz haben bei mir ein Ich freue mich als Geschäftsführer die wirtschaftliche großes Interesse an der Hospizarbeit geweckt. Besonders Konstellation des Hospizes erfolgreich zu sichern. hat mich die Haltung und der persönliche Einsatz der Wobei hier Erfolg nicht als Gewinn gemeint ist. Mitarbeiter für die Versorgung der Patienten beeindruckt. Vielmehr besteht die gemeinsame Kernaufgabe darin, Auch mal ungewöhnliche Wünsche zu erfüllen (ein Pferd für eine gute und qualitativ hochwertige hospizliche im Hospizgarten) oder einfach nur für den Patienten da und palliative Versorgung der uns anvertrauten Hospiz- zu sein, ist eine großartige Eigenschaft. patienten zu sorgen. 24
hospiz an der lutter e. v. mitgliederversammlung vorstand Vorsitzende: Beatrix Haan geschäftsführer Olaf Hußmann psychosoziale ambulantes hospiz stationäres hospiz begleitung verwaltung leitung leitung noch offen finanzbuchhaltung Manuela Brandt-Durlach Regina Bauer Simone Rinke Manja Schondorf-Denecke GKP/ SPENDENVERWALTUNG Gabriele Carsten AltenpflegerInnen Katrin Leven-Keesen 80 Ehrenamtliche Hauswirtschaft / Gärtner sekretäriatsarbeit D. Störmer Hierbei sind nach Möglichkeit die individuellen Bedürf- Weitere Punkte, die mir sehr am Herzen liegen, sind der nisse der Kranken zu berücksichtigen. Dazu haben gedankliche Austausch, die hospizliche Versorgungs- wir uns als Hospiz mit unserer Unterschrift auf die struktur in Göttingen und deren Vernetzung weiterzu- Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender entwickeln. Wie kann zum Beispiel die Sterbebegleitung Menschen verpflichtet. bei an Demenz erkrankten Menschen verbessert werden oder könnte die Einrichtung eines Tageshospizes nützlich Aber auch ein gemeinnütziger Verein muss wirtschaftlich sein? arbeiten. So darf von uns erwartet werden, dass wir auf unsere Kostenstruktur achten und sorgsam mit unseren Dieser kleine Einblick in die kommenden Aufgaben Spendengeldern umgehen. macht deutlich, dass es nur gemeinsam und als Team mit allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiten- Zeitgleich wissen wir, dass auch die neuen Rahmen- den ermöglicht werden kann. vereinbarungen für den Bedarfssatz nicht alle Kosten eines Hospizes abdecken werden. So sind wir trotz eines Daher freue ich mich auf das weitere gegenseitige höheren Bedarfssatz, den wir seit dem 1.9.2018 erhalten, Kennlernen, möchte Sie alle einladen, mich zu besuchen weiterhin dringend auf Spenden und Vermächtnisse und mit mir den Austausch zu suchen. angewiesen, da alle Hospize verpflichtet sind, mindes- tens 5% des vereinbarten Bedarfssatzes durch Spenden Zu meiner Person ist zu sagen, dass ich seit über 26 beizutragen. Jahren mit meiner Frau Petra verheiratet bin, zwei Kinder habe und zum zweiten Male Großvater geworden bin. Neben den wirtschaftlichen Herausforderungen werden In meiner Freizeit versuche ich mich mit ein bisschen weitere Rahmenbedingungen auf unser Hospiz zukom- Sport fit zu halten und fahre gern mit meiner Frau ans men. Dazu gehört die Einführung und der Aufbau eines Meer. Qualitätsmanagements, die Digitalisierung der Patienten- akten, das Thema des Datenschutzes. Auch die Personal- Ich verbleibe mit schönen Grüßen aus dem Hospizes gewinnung und Qualifizierung der hauptamtlichen und freue mich auf spannende Begegnungen mit Ihnen. und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sind dazu wichtige Bausteine. olaf hussmann 25
Abschied Klaus Gottschalt Seelsorger im Hospiz Und GOTT sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland Oft werde ich gefragt: „Macht dir das denn keine Angst?“ und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Nein, Angst macht es mir nicht, aber wiederstreitende Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Gefühle stellen sich ein. Schaffe ich das, wird das was? 1. Mose 12, 1 Und wie schön ist es, wenn es so kommt, wie ich es mir wünsche. Diese Zeilen begleiten mich seit meinem Studium. Zu dieser Zeit hatte ich zwei Berufe aufgegeben, um Ich bin schon etwas geübt. Einige Schulwechsel, Umzü- Religionspädagogik zu studieren. Gleich in unserem ge als Kind und junger Mann. Die Lehre als Tierpfleger ersten Seminar „Altes Testament“ erhielten wir die im Zoo Hannover, Erziehungshelfer im Annastift waren Aufgabe, einen Vers aus der Bibel für uns zu suchen. meinem Studium vorangegangen. Meine Mutter machte mir immer wieder Mut mit den Worten: „Mach es!“ Das „Geh“, sprach mich an, „in ein neues Land“ sprach mich an, es „gezeigt bekommen“ sprach mich an. Nach vielen Neuanfängen im Diakonenberuf, wie Jugend- arbeit, Ausstellungsmacher, Erwachsenenbildung und Dass das Losgehen und Neues erkunden mein Leben lang Trauerbegleitung, kam ich ins Hospiz an der Lutter. bleiben würde, ahnte ich damals noch nicht. Es ist für mich eine Freude geworden, mich auf Neues einzulassen und eine Übung, Abschied zu nehmen. 26
Da wurde ich wieder gefragt: „Was – mit 58 Jahren willst Und wieder gibt es für mich einen Abschied. Diesmal von du was Neues anfangen und die Gemeinde verlassen?“ der Arbeit im Hospiz. Von der Erwerbsarbeit überhaupt. Und ich dachte so zu mir, Abraham war doch viel, viel Es ist ein Abschied mit viel Dankbarkeit. Rückblickend älter als ich. Also dann mal los! empfinde ich große Dankbarkeit für die vielen, wunder- baren Begegnungen im Hospiz. Mit BewohnerInnen und „Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandt- ihren Angehörigen bzw. Zugehörgen, mit Mitarbeitenden schaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich im Hospiz und mit den Menschen im ehrenamtlichen dir zeigen will.“ Dienst im ambulanten Hospiz. Danke! Dieser Vers ist und war in manchen Beratungsgesprächen Und nun gehe ich wieder mal auf Reise in ein neues Land, so eine Art Leitvers für mich. Die Menschen, die bei uns in die Rente. Es ist traurig, Vertrautes zu verlassen und ins Hospiz kommen, bereiteten sich oft auf eine Reise vor. aufregend, neues Land zu entdecken. Die Angehörigen oder Zugehörigen ahnen im Gespräch mit mir, dass auch sie auf eine Reise gesandt werden. Allen wünsche ich Gottes Segen für die Abschiede und Eine Reise, die mit Abschied und Neuanfang zu tun hat. die Reisen des Lebens! Einige Menschen im Hospiz haben mich gefragt: klaus gottschalt Was wird nun aus mir? Was wird wohl kommen? Andere wollten von ihrer eigenen Reise gar nichts wissen. Jedes Gespräch war für mich wie ein neues Land und zu- gleich mit dem Abschied und dem Schmerz verbunden. 27
Gedenkfeier im Stationären Hospiz Und so gehen sie nach ein, zwei Stunden nach Hause in dem Wissen: Wir sind eine schwere Strecke gemeinsam gegangen. Wir haben diesen Weg gemeinsam geschafft. Und es tut gut zu wissen, dass es solche Orte wie das Hospiz gibt. Die Menschen, denen Hospizarbeit vertraut ist, wissen, Seit diesem Jahr laden wir zweimal im Jahr zu einer dass zur Begleitung von Patienten und Angehörigen Gedenkfeier ein. Wir waren gespannt, wie es sich anfühlen im Hospiz auch die Begleitung der Angehörigen nach der wird, das erste Mal in den neuen Räumen, das erste Mal Zeit im Hospiz gehört. im Mai und nicht im November. Nicht nur den Patienten fällt es schwer, anzuerkennen, In der schönen neuen Kapelle von Neu Mariahilf haben dass ihre Krankheit weit fortgeschritten ist. Intensivere wir alles vorbereitet für eine würdige Gedenkfeier. Unterstützung, Schmerztherapie, Symptomlinderung, Haupt-und ehrenamtliche Mitarbeiter haben zum Thema psychosoziale Begleitung nehmen einen großen Raum Lebensspuren Texte und Gedichte ausgesucht, Symbole ein, so dass der Aufenthalt zuhause nicht mehr möglich angefertigt und mit den Namen der Verstorbenen be- scheint. schrieben, ein riesiger Gartenblumenstrauß in der Mitte der Kapelle strahlt Zuversicht und Wärme aus. Mitarbeiter Wenn der Patient ins Hospiz einzieht, beginnt für ihn und bringen die Angehörigen zum Altartisch, um eine Kerze auch für die Zugehörigen nochmal eine intensive Zeit in anzuzünden. Keiner geht festen Schrittes. Dieses Gehen einem sehr besonderen Umfeld. Leben fühlt sich für zum Altar, das Anzünden und Hinstellen der Kerze an beide anders an: Angst und Zuversicht, Zerbrechlichkeit den Namen des Ehemannes, der Ehefrau, des Sohnes, der und Sicherheit, Freude und Schmerz. Immer sind es Tochter, des Vaters, der Mutter, des Freundes ist schwer. diese beiden Extreme, die aufeinanderprallen. Deshalb „Gerade war doch etwas Normalität in mein Leben fühlt sich für alle Beteiligten die Zeit im Hospiz auch so eingekehrt, und jetzt trifft mich nochmal die ganze intensiv an. Und danach? Wenn der Patient gestorben Wucht der Wirklichkeit meines Verlustes. Es tut gut, ist, bleibt oft eine große Leere. Es bleibt die Frage da- dass jemand an meiner Seite ist, jemand, den ich noch nach, wie es wohl weitergehen mag, die Frage, ob man aus der Zeit im Hospiz kenne. Eine Pflegekraft oder eine nochmal an diesen Platz, an dem so viel intensives Leben Ehrenamtliche, der Seelsorger…“ geteilt wurde, zurückkehren kann. Und dann beginnt sie, die Gedenkstunde. Die Tochter Ja, man kann. Schon im alten Hospiz haben wir einmal eines Verstorbenen spielt mit einer Freundin eine im Jahr zu einer Gedenkfeier eingeladen. Immer im Mozartsonate. Geige und Klavier. Wie anrührend, wie November wurden die Zugehörigen angeschrieben und feierlich. Auf den Stühlen liegen Taschentücher. Es ist eingeladen, um der Verstorbenen des vergangenen nicht schlimm, wenn unter dem Eindruck des hierher Jahres zu gedenken. Zurückkommens an den Ort ganz intensiver Gefühle ein Taschentuch gebraucht wird. 28
In der Gedenkstunde hören wir nochmal die Namen Tief beeindruckt von den großen Gefühlen während der der Verstorbenen. Es sind 50 Menschen aus dem letzten Gedenkfeier, hilft das anschließende Beisammensein den halben Jahr, die bei uns gelebt haben und bei uns ge- Angehörigen, wieder im Hier und Jetzt anzukommen. storben sind. Nochmal ziehen beim Lesen der Namen die Vielen ist es ein Bedürfnis, sich nochmal in den Hospiz- Bilder der Personen an uns vorbei. Die ein oder andere räumen wahrzunehmen, hier im Gespräch zu sein, wo so Szene steht uns vor Augen. Manchmal huscht ein Lächeln vieles stattgefunden hat, von sich zu berichten, wie das über ein Gesicht. Ja, es gibt nicht nur schwere Situationen veränderte Leben weitergegangen ist. im Hospiz, es gibt auch die komischen Geschichten. Und so gehen sie nach ein, zwei Stunden nach Hause in Immer wenn ein Namensblock der Verstorbenen aus dem Wissen: Wir sind eine schwere Strecke gemeinsam einem Monat verklungen ist, hören wir auf Musik oder gegangen. Wir haben diesen Weg gemeinsam geschafft. ein Gedicht, einen Text, der unsere Gedanken aufnimmt, Und es tut gut zu wissen, dass es solche Orte wie das mitnimmt, weiterführt, oder manchmal auch gar nicht Hospiz gibt. erreicht, weil wir so sehr mit unseren eigenen Bildern beschäftigt sind. Jetzt gerade bereiten wir uns auf die nächste Gedenk- feier vor. Wenn das Heft erscheint, wird sie schon hinter Zum Abschluss einer Gedenkfeier nehmen wir dankbar uns liegen, die Gedenkfeier im November mit den Men- den Segen entgegen, der von unserem Seelsorger schen, die uns ihre Liebsten anvertraut haben, die jetzt gesprochen wird. schon wieder eine Strecke des Lebens ohne einander geübt haben. Wir freuen uns auf die Begegnungen und Und wieder erleben wir die Ambivalenz der Gefühle im sind auch immer ein bisschen gespannt. Angesicht der Trauer. Manch einer mag nach der Gedenk- feier ganz schnell nach Hause gehen, manch einer kann regina bauer gar nicht kommen, weil das Geschehen noch so dicht ist, manch einer freut sich auf den Kontakt mit den Pflege- kräften und Ehrenamtlichen. So war es im Mai ein großes Glück, dass wir das große Wohnzimmer zur Verfügung hatten, um all diejenigen, die mit uns noch zusammen- bleiben wollten, zu einem Imbiss einladen zu können. 29
„Räume tauschen“ Gedanken einer Bestatterin Martina Rosentreter Novis Bestattungen Das Hospiz ist umgezogen. Nach 25 Jahren im Diakonissen- Die Geburt entlässt den Menschen aus dem Paradies der Mutterhaus Ariel in Weende in einen Bereich des Kranken- umfassenden Versorgtheit im Mutterleib, der Heran- hauses Neu-Mariahilf. wachsende geht aus dem Elternhaus in ein selbstver- antwortetes Leben, dem Berufsleben folgt meist irgend- Das Hospiz hat Räume getauscht – äußere Räume. wann das Dasein als Rentner. Mit Glück können wir diese Zimmer, Möbel, Lampen, Einrichtungsgegenstände und Zeit bei einigermaßen Gesundheit und Selbstständigkeit den Garten. Altes wurde zurückgelassen, sicher manch- genießen, bevor das Alter uns wieder in Bedürftigkeit mal wehmütig; Neues muss erst seinen Platz finden, und Abhängigkeit zurückführt. Und dann stehen wir muss vertraut werden, fühlt sich anfangs fremd an. an einem Ufer, – „ denn wir haben hier keine bleibende Stadt“ – wie es in der Bibel steht. Der innere Raum jedoch wurde mitgenommen. Die be- sondere Aufgabe, die Atmosphäre und die Menschen, Die Unabänderlichkeit des Sterbens macht uns Menschen die sie schaffen – das alles ist geblieben. Angst, wir brauchen es nicht schönzureden. Wenn wir in unserem irdischen Leben „Räume tauschen“, In unserer heutigen „Machbarkeitsgesellschaft“ wird nehmen wir vieles mit. Immer uns selbst mit unseren Krankheit und Sterben nicht so gern als dazugehörig Erinnerungen und mit den Narben, die uns das bisherige angenommen, sondern eher als Versagen, als Scheitern Leben gezeichnet hat. Aber „Räume tauschen“ heißt betrachtet. „ ...hätte ja besser auf sich achten können auch, sich öffnen und Veränderung annehmen. ...“ „die Ärzte haben es nicht hingekriegt...“. Der Tod ist eigentlich ein Unfall, ein Stigma, welches nicht in unsere „Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde uns neuen Zeit mit den Allmachtsfantasien der Wissenschaft passt, Räumen jung entgegen senden“ ist eine Zeile im Gedicht ein Ärgernis, das es endlich zu besiegen gilt, wo wir doch „Stufen“ von Hermann Hesse. Welche Hoffnung und nun schon den Weltraum erobern und zum Mars fliegen Zuversicht spricht doch aus diesen Worten und wie trös- wollen. tend klingen sie gerade an diesem Ort – hier im Hospiz. Ein Ort, an dem Menschen sich bereit machen, das Wenn Hermann Hesse schreibt: „uns neuen Räumen jung vertraute irdische Leben zu verlassen und ein neues entgegen senden...“ – was meint er dann mit „jung“? unbekanntes Ufer zu erreichen. Wieder einmal – denn Kann ich als Sterbender dem Kommenden unvorein- wir tauschen Räume, solange wir leben. Veränderung genommen, neugierig, vertrauensvoll und empfindsam ist das Leben selbst. entgegen gehen? „Jung“ entgegen gehen? 30
Es ist, wie es ist. Das kann schmerzhaft sein, aber auch befreiend. Eine Last fällt ab. Eine Sehnsucht löst sich auf. Und das Herz kann frei werden. Das Hospiz und seine Menschen werden gerade darin Heute ist bei Bestattungen fast alles möglich, sofern es ihre Aufgabe sehen, die Sterbenden mit dieser Kraft nicht Anstand oder Gesetze verletzt. Wir geben auch hier und Zuversicht auszustatten. Die Hilfestellung bei der mehr Raum für Individualität. Längst ist die Vorstellung Regelung letzter Dinge, Schmerzen lindern, Fürsorge und selbstverständlich geworden, dass sogar ein bewirtschaf- Geduld für den Kranken und Beistand für die Angehörige teter Wald ein letzter Ruheort sein kann. Dennoch bin ich aufbringen – dafür schafft das Hospiz den Raum, den der Ansicht, dass Friedhöfe besondere und schützens- inneren und äußeren. werte Plätze sind, die wir für die Toten in unseren Städten vorhalten. Sie sind von der Hektik unserer Zeit getrennte Denn so einzigartig wie das Leben ist das Sterben für Orte, an denen Trauer, Ruhe, Verweilen, Erinnern einen jeden Menschen. Dies bildet sich auch in den Bestattungs- Platz haben. wünschen ab. In meiner mehr als 20jährigen Berufser- fahrung als Bestatterin habe ich viel Veränderung erlebt. Nun heißt es bei Hesse in der bereits zitierten Strophe weiter: „...wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde“. Beerdigungsrituale sind heute mehr als früher geprägt Eine Aufforderung und eine Verheißung zugleich. von individuellen Wünschen des Verstorbenen oder der Hinterbliebenen. Schlagermusik in der Trauerhalle wäre Loslassen müssen nicht nur Sterbende, auch die Ange- vor 20 Jahren undenkbar gewesen. Damals stand es fest, hörigen stehen vor dieser Herausforderung. Sie erfordert wie eine Beerdigung abzulaufen hatte, insbesondere viel Auseinandersetzung mit dem, wovon Abschied zu auch durch den kirchlichen Rahmen, der traditionell nehmen ist. Die Hoffnungen begraben auf eine gemein- vorgegeben war. Tradition gibt Sicherheit, stellt einen same Zukunft, den Mut finden, noch einmal ein klärendes geschützten Raum dar, in dem entsprechende Gefühle Gespräch zu suchen über nicht gelöste Konflikte. Oder zugelassen, ja sogar erwartet werden. Räume entstehen auch hinnehmen, dass es keine Klärung geben wird und durch Begrenzungen. Räume schützen oder engen ein, den Wunsch danach loslassen. Aufatmen und gesunden je nachdem, welche Perspektive man einnimmt. durch die Erkenntnis: Es gibt keine Lösung. Es ist, wie es ist. Das kann schmerzhaft sein, aber auch befreiend. Eine Last fällt ab. Eine Sehnsucht löst sich auf. Und das Herz kann frei werden. martina rosentreter 31
6.1 1.2 6.2 1.1 Jahresrückblick 2018 6.3 DSGVO 5 4 3 7.1 2 7.2 JANUAR MÄRZ 6.2 – Nach dem Benefizkonzert von 1.1 – Es ist soweit: Das Stationäre Hospiz zieht 3 – Das Hospiz wird eingeweiht. Die dem Chor Chornetto Spezial vor großem in die die Humboldtallee! Willkommen! Andacht in der Kapelle des Krankenhauses Publikum im historischen Saal des Alten Neu-Mariahilf hält Pastor i. R. Dirk Tiede- Rathauses zählen wir 2.487 Euro – danke! 1.2 – Die Gäste des Handwerkerballs spenden mann, musikalisch begleitet von Kantor 2.000 Euro an das Hospiz. Danke! Stefan Kordes. Anschließend findet ein 6.3 – „Ich sehe in deinem Gesicht, was Du Empfang mit Grußworten und Rundgän- fühlst.“ Das ist der Untertitel zu unserem FEBRUAR gen statt. Seminartag „Mimikresonanz“, der von zahl- 2 – Zum 15. Mal findet der Ultramarathon auf reichen Ehrenamtlichen besucht wurde. den Brocken statt. 171 Läufer erreichen nach APRIL 80 km bei klirrender Kälte und Schnee den 4 – Dieser April ist der wärmste April seit JULI höchsten Berg Norddeutschlands – der Sieger Messbeginn vor über 135 Jahren – und der 7.1 – Die Signmaker GmbH und Co KG in weniger als 7 Stunden. Markus Ohlef, Initi- Anfang eines langen, heißen Sommers. beschriftet unser Autos neu. Vielen Dank! ator und Vorsitzender des Göttinger Vereins „Ausdauersport für Menschlichkeit (AFSM)“, MAI 7.2 – Endlich kann der Garten angelegt überreicht uns 10.000 Euro aus den gespen- 5 – Die EU-Datenschutzgrundverordnung werden, der Boden wird gelockert, ein kleiner deten Startgeldern. Danke! (DSGVO) tritt in Kraft: auch für uns eine Teich ausgehoben. Nach der Sommerhitze große Umstellung und Herausforderung. wird der Garten weiter bepflanzt werden. Die vom Wohnzimmer des Stationären Be- JUNI reichs zugängliche Terrasse ist fertiggestellt. 6.1 – Der Rotary Club Göttingen-Stern- warte spendet 2.000 Euro für unseren Hospizgarten. Wir sagen danke! 32
8 11.1 11.2 9.1 11.3 9.2 11.4 Gestaltung www.meira.de Herzliche Einladung zum sommerfest 11.2 9.3 Samstag, 1.9.2018 im – fast fertigen – Hospizgarten 15 bis 18 Uhr Raum für Begegnungen und gute Gespräche im Sonnenlicht 10.1 Musik von den Swinging Amatörs 12 Köstliches am Kuchenbuffet und Gutes vom Grill Hospiz an der Lutter Humboldtallee 10 | 37073 Göttingen | www.hospiz-goettingen.de 10.2 11.5 OKTOBER AUGUST 10.1 – 30 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen 11.3 – Beim traditionellen Weihnachtsbasar 8 – Auch in diesem Jahr bietet das Ambu- verbringen bei märchenhaftem Wetter bieten die Ehrenamtlichen Selbstgemachtes lante Hospiz einen Grund- und Aufbaukurs einen Seminartag zum Thema „Märchen in und auch Gespräche über die Hospizarbeit zum ehrenamtlichen Hospizhelfer an, der Sterbe- und Trauerbegleitung“. an. Mit dem Erlös von 2.861 Euro wird das beginnend im August. Hospiz unterstützt – wir bedanken uns! 10.2 – Die Jugendfeuerwehr aus Nikolaus- SEPTEMBER berg rettet mehr als 100 Fische aus dem Teich 11.4 – Mit einem Glas Wasser aus der Lutter 9.1 – In einer aufwendigen Aktion wird der im alten Hospizgarten und setzt sie in den in Weende für den neuen Gartenteich weiht Pavillon aus dem alten Hospizgarten nach neuen Hospiz-Teich in der Humboldt-Allee. Pastor Tiedemann den Hospizgarten ein. Neu Mariahilf umgesetzt. Gegen 2:00 Uhr morgens wird der ca. 3,5 Tonnen schwere NOVEMBER 11.5 – Bei der Gedenkfeier des Ambulanten und über 4m breite Pavillon in die Hum- 11.1 – Mitglieder des Rotary Clubs Göttingen- Hospizes gedenken wir der Menschen, boldt-Allee transportiert. Zum Frühstück Sternwarte pflanzen bei strahlender Sonne die im vergangenen Jahr von uns begleitet steht er dann auf seinem neuen Platz. 10 von ihrem Club gespendete Apfelbäume wurden und die verstorben sind. sowie 1.000 von der Fa. Samen Kröbel 9.2 – Das Hospiz ist mit einem Stand beim gespendete Tulpenzwiebeln. Danke! DEZEMBER alljährlichen Göttinger Gesundheitsmarkt 12 – Das Jahr neigt sich dem Ende, die licht- auf dem Johanniskirchhof vertreten. 11.2 – Beim alljährlichen Erbsensuppenessen reiche Adventszeit beginnt, Weihnachten des GTs „Keiner soll einsam sein“ backen naht. Dankbar halten wir Rückschau und 9.3 – Bei sommerlichem Wetter findet das Ehrenamtliche für das Hospiz Waffeln. sind voller Vorfreude auf das Neue Jahr. erste Sommerfest im neuen Hospizgarten Die Firma Thiele hat, wie in den Vorjahren, mit mehr als 250 Besucher statt. den Teig zur Verfügung gestellt Danke! Erfahren und lesen Sie mehr über aktuelle Meldungen und Aktivitäten des Hospizes – in der Rubrik „Aktuelles “ auf unserer Webseite www.hospiz-goettingen.de – Wir danken Herrn Prof. Dr. Peter Diepold für die regelmäßige Aktualisierung! 33
Herzlicher Dank Wir möchten für jede Art der Unter- Unser Dank gilt allen Dauer- und Desweiteren ermöglichen Sie damit stützung, Hilfe und Verbundenheit von Einzelspendern, allen Benefizver- die Schulung und Fortbildung der Herzen danken. anstaltern, Firmen, Referenten und ehrenamtlichen Begleiter im Ambu- Personen, die ihre Kompetenz und lanten Hospiz, sodass auch weiterhin Arbeit zur Verfügung stellen. Schwerkranke zuhause begleitet werden können. Ebenso danken wir allen mitbeteilig- ten Berufsgruppen, die verlässlich In der Politik bekommt die Hospiz- und engagiert mithelfen und uns arbeit seit einiger Zeit viel Aufmerk- unterstützen. Danke auch allen samkeit und auch eine bessere weiteren Menschen, die mit Sach- Vergütung. spenden unseren Patienten und dem Hospiz an der Lutter eine Freude Diese positive Entwicklung ist aber bereiten. immer noch nicht kostendeckend. Ihre finanzielle, materielle und Hospizarbeit braucht ein großes gedankliche Zuwendung und Unter- bürgerschaftliches Engagement. stützung tut unserer Einrichtung gut Bitte helfen auch Sie uns weiterhin und hilft zugleich. mit Ihrer Spende. Sie ermöglichen damit, dass wir auch weiterhin unsere Patienten mit ausreichend Pflegefachkräften begleiten, pflegen und unterstützen Spendenkonto können. Sparkasse göttingen IBAN DE10 2605 0001 0044 3007 70 BIC nolade21goe 34
Impressum herausgeber und versand Beatrix Haan | Vorsitzende An der Lutter 26 | 37075 Göttingen Telefon 0551-305587 www.hospiz-goettingen.de redaktion > Regina Bauer | Stationäres Hospiz > Manuela Brand-Durlach | Ambulantes Hospiz > Dr. Fritz Eckstein | Ehrenamt > Beatrix Haan | Vorstand > Jutta Stubbe | Ehrenamt gestaltung Meira | Büro für Gestaltung www.meira.de bildnachweis > Johanna Jepsen | Ehrenamt > Christian Malsch – von Stockhausen www.fotografiemalsch.de (s. 7, 8, 9, 14, 23, 27) auflage 3.000 Stück Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung! sie haben fragen, anmerkungen oder anregungen? Dann schreiben Sie uns eine Nachricht an b.haan@hospiz-goettingen.de 35 35
gemeinsam gehen mit Ihrer Hilfe hospiz an der lutter Die hospizliche Versorgung in Göttingen Kranken- und Pflegekassen finanzieren mit geschieht auf hohem Niveau, sei es durch aus- einem Sockelbetrag die hospizliche Versorgung. gebildete Fachkräfte – Pflegende, Ärzte, Psycho- Dieser deckt aber bei Weitem nicht die realen logen, Seelsorger – oder durch engagierte Kosten. Ehrenamtliche. Das bedeutet, dass diese wichtige Arbeit durch Palliative Versorgung findet in unserer Stadt Spenden aus der Bevölkerung unterstützt und der Region zu Hause, in der Palliativstation werden muss. oder im Hospiz statt und ist ein besonderes Qualitätsmerkmal für Göttingen. Bürger, denen am Herzen liegt, dass es in unserer Stadt eine hospizliche Versorgung gibt, sollten Qualität ist kostbar, aber auch kostspielig. wissen, dass es ohne Spenden nicht geht. Die Versorgung und Begleitung schwerkranker Deshalb bitten wir sehr herzlich um Ihre und sterbender Menschen ist nicht nur eine Auf- finanzielle Unterstützung für unser Göttinger gabe, die von Experten geleistet wird, sondern Hospiz. eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. hospiz an der lutter ambulantes hospiz spendenkonto humboldtallee 10 | 37073 göttingen telefon 0551-5034 3821 sparkasse göttingen www.hospiz-goettingen.de ambulantes-hospiz@hospiz-goettingen. de iban: de10 2605 0001 0044 3007 70 bic: nolade21goe stationäres hospiz telefon 0551-5034 3800 hospiz@hospiz-goettigen.de 36
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