HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 2018 - Die 30 größten Städte Deutschlands im Vergleich
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Inhalt
1. Einführung
1.1 Warum ein Kultur-Städteranking? 3
1.2 Was ist Kultur? 5
1.3 Aufbau des HWWI/Berenberg Kultur-Städterankings 2018 7
1.4 Übersicht der Indikatoren des HWWI/Berenberg Kultur-Städterankings 2018 8
1.5 Erläuterungen zum Wechsel des Bewertungskriteriums beim Indikator
9
…….„Festivalbesucher je 1.000 Einwohner“
1.6 Methodik des HWWI/Berenberg Kultur-Städterankings 2018 10
1.7 Die 30 größten deutschen Städte im Überblick 11
2. Indikatoren der Kulturproduktion 13
3. Indikatoren der Kulturrezeption 26
4. Gesamtergebnis
4.1 Kulturproduktion 37
4.2 Kulturrezeption 38
4.3 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 2018 39
4.4 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking: Platzierungen 2018, 2016, 2014 und 2012 40
4.5 Zusammenfassung 41
5. Anhang
5.1 Indikatoren im Vergleich: Kultur-Städteranking 2018, 2016, 2014 und 2012 42
5.2 Quellen 43
Kontakt 44
2 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20181. Einführung 1.1 Warum ein Kultur-Städteranking? • Attraktivität und Vielfalt der kulturellen Landschaft sind Aspekte der Lebensqualität, die die Wohn- und Arbeitsortwahl von Menschen und damit die Position von Städten im Wettbewerb um Fachkräfte beeinflussen. • Zur Kulturwirtschaft zählen die Märkte für darstellende und bildende Künste, die Musik-, Film-, Rundfunk- und Designwirtschaft sowie der Kunst-, Buch-, Architektur- und Pressemarkt. • Die Kulturwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig und ein bedeutender Impulsgeber für die dynamische Entwicklung von Städten. In Städten wird Kultur sowohl erlebt als auch gelebt. Ganze Wirtschaftsbereiche konzentrieren sich hier rund um die Kulturwirtschaft. • In den vier deutschen Millionenstädten arbeiten in der Summe mehr als 200.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Kulturwirtschaft. In München können derzeit 7,1 %, in Köln 5,9 %, in Berlin 5,0 % und in Hamburg 4,9 % aller Beschäftigten diesem Wirtschaftszweig zugerechnet werden. Darüber hinaus sind in den vier Millionenstädten knapp 70.000 freie Künstler tätig. • Durch die Nachfrage von Einheimischen, Tagesbesuchern sowie in- und ausländischen Touristen nach kulturellen Angeboten entstehen weitere, über die Kulturwirtschaft hinausgehende ökonomische Entwicklungsimpulse. So wird der Besuch von Kulturveranstaltungen häufig mit Einkäufen, Restaurantbesuchen oder Hotelübernachtungen verbunden. 3 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 2018
1. Einführung
1.1 Warum ein Kultur-Städteranking?
• Das kulturelle Angebot einer Stadt hat Einfluss auf ihr Image. Insbesondere für hochqualifizierte
Arbeitnehmer ist ein breitgefächertes, umfangreiches Kulturangebot ein wichtiger Entscheidungsparameter
bei der Wahl ihres Wohn- und/oder Arbeitssitzes.
• Umfangreiche Investitionen in die Kulturinfrastruktur oder überregional wahrgenommene Veranstaltungen,
Ausstellungen oder Kulturstätten können dazu beitragen, Städte auf einen neuen Entwicklungspfad zu
bringen. Erfolgsbeispiele gibt es weltweit: das Guggenheim-Museum in Bilbao oder die documenta in
Kassel.
• Der Städte- und Kulturtourismus befindet sich auf Wachstumskurs. Im Jahr 2017 gab es in der
deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren knapp 10 Millionen Personen, die eine Städtereise als
Kurzurlaub (weniger als 5 Tage) unternommen haben,* wobei die Anzahl der an Städtereisen Interessierten
mit 35,3 Millionen Personen deutlich darüber liegt. Die Anzahl derjenigen, die eine Studien- oder Kulturreise
als Urlaubsreise favorisieren, lag 2017 bei 16,4 Millionen Personen.**
• Der Vergleich zwischen den 30 größten deutschen Städten trägt dazu bei, Potenziale einzelner Städte
sichtbar zu machen und eventuelle Handlungserfordernisse im Kulturbereich aufzuzeigen.
* VuMA (Arbeitsgemeinschaft Verbrauchs- und Medienanalyse) (2017): Verbrauchs- und Medienanalyse – VuMA 2018.
** IfD Allensbach (2017): Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse – AWA 2017.
4 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20181. Einführung 1.2 Was ist Kultur? Das Wort „Kultur“ ist eines der am häufigsten gebrauchten Wörter und doch ist es im alltäglichen Gebrauch ohne feste Definition. Kultur ist in unterschiedlichen Kontexten verwendbar, z. B. Alltagskultur, Esskultur, Fankultur oder Subkultur. Abgeleitet vom lateinischen „cultura“, welches sich von Ackerbau ableitet, ist der hier verwendete Begriff im engeren Sinn dem Ausdruck der „Kunst“ nahe. (Daniel, Ute (1993): „Kultur“ und „Gesellschaft“: Überlegungen zum Gegenstandsbereich der Sozialgeschichte, in: Geschichte und Gesellschaft 19 (1993), S. 69 – 99) Kultur ist definiert durch „die Gesamtheit der zahlreichen Sitten und Gebräuche, die in allen Bereichen des täglichen Lebens ihren Ausdruck finden. In der Kultur spiegeln sich unser jeweiliger Lebensstil, unsere Traditionen und Ideale wider“. (UNESCO (1972): Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt) Das Wesentliche der künstlerischen Betätigung ist dabei „die freie schöpferische Gestaltung, in der Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse des Künstlers durch das Medium einer bestimmten Formensprache zur unmittelbaren Anschauung gebracht werden“. (Deutscher Bundestag (2008): Kultur in Deutschland: Schlussbericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages) 5 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 2018
1. Einführung
1.2 Was ist Kultur?
Wie hoch ist Ihr Interesse an der Kunst- und Kulturszene?
45 • 6,6 Millionen der deutschsprachigen
Bevölkerung zeigten sich 2017 in
40 Deutschland als hoch interessiert an
der Kunst- und Kulturszene. Weitere
35 21,3 Millionen Personen stuften sich
Personen in Millionen
als mäßig interessiert ein.
30 • 42,2 Millionen Personen bekundeten
demgegenüber nur ein geringes oder
gar kein Interesse an kulturellen
25 Angelegenheiten.
• In der Summe machen stark und
20 mäßig Interessierte damit 40 Prozent
der deutschsprachigen Bevölkerung
15 ab 14 Jahren aus, während die kaum
oder gar nicht Interessierten 60
10 Prozent stellen.
5
0
2013 2014 2015 2016 2017
Besonders Interessierte Mäßig Interessierte
Kaum oder gar nicht Interessierte
Hinweis: Deutschland; ab 14 Jahren; deutschsprachige Bevölkerung
Quelle: IfD Allensbach (2017); Darstellung HWWI.
6 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20181. Einführung
1.3 Aufbau des HWWI/Berenberg Kultur-Städterankings 2018
Indikatoren der Kulturproduktion Indikatoren der Kulturrezeption
Elemente und Grundlagen, die für Aufnahme des kulturellen Angebotes,
die Entstehung von Kunst und Kultur das als Ergebnis der Kulturproduktion
notwendig sind. zur Verfügung steht.
HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 2018
• Die Begriffe Kulturproduktion und -rezeption orientieren sich an dem Kulturindikatoren-
vergleich der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder aus dem Jahre 2008.
• Den Auswertungen zur Bildung des HWWI/Berenberg Kultur-Städterankings können nur
quantitative Aussagen entnommen werden. Über die Qualität und Wirkung des kulturellen
Angebotes – wie beispielsweise die Bedeutung der Kunstsammlung eines
Museums – werden keinerlei Aussagen getroffen.
• Das Ranking misst nur einige ausgesuchte Bereiche der Kultur, die anhand
von Indikatoren messbar sind und die für alle 30 Städte vorliegen.
7 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20181. Einführung
1.4 Übersicht der Indikatoren des HWWI/Berenberg Kultur-Städterankings 2018
Indikatoren der Kulturproduktion Indikatoren der Kulturrezeption
(1) Theater- und Opernsitzplätze (ohne (1) Theater- und Opernbesucher (ohne
Freilichtbühnen und Musicalhäuser) Freilichtbühnen und Musicalhäuser)
je 1.000 Einwohner je Einwohner
(2) Museen: Anzahl der Ausstellungen (2) Museumsbesuche je Einwohner
je 100.000 Einwohner (3) Aktive Bibliotheksnutzer je 1.000
(3) Öffentliche Bibliotheken: laufende Einwohner
Ausgaben in Euro je Einwohner (4) Festivalbesucher (Pop-, Rock- und
(4) Fördermittel für Denkmalschutz Musikfestivals) des größten Festivals
(absolut) der jeweiligen Stadt je 1.000
(5) Kinositzplätze je 1.000 Einwohner Einwohner
(6) Schüler und Studierende an (5) Anzahl der Auktionshäuser, Galerien
öffentlichen Musikschulen sowie an und Kunsthändler je 100.000
staatlich anerkannten Kunst- und Einwohner
Musikhochschulen je 1.000 Einwohner (6) Umsätze der Kulturwirtschaft je
(7) Anteil Beschäftigte der Kulturwirtschaft Einwohner
an allen sozialversicherungspflichtig (7) Anteil der Unternehmen der
Beschäftigten Kulturwirtschaft an allen
(8) Künstlerdichte je 1.000 Einwohner Unternehmen
HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 2018
8 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20181. Einführung 1.5 Erläuterungen zum Wechsel des Bewertungskriteriums beim Indikator „Festivalbesucher je 1.000 Einwohner“ • Bei der Bewertung der Kulturrezeption musste der Indikator „Festivalbesucher je 1.000 Einwohner“, der in den Kultur-Städterankings 2016 und 2014 zur Anwendung kam, im diesjährigen Ranking durch den Indikator „Festivalbesucher des größten Festivals der jeweiligen Stadt je 1.000 Einwohner“ ersetzt werden. Der Wechsel wurde notwendig, da der in den Vorjahren genutzte Indikator nicht mehr erfasst wird. • Von dieser Änderung profitieren Städte besonders stark, in denen jährlich eine aus der Masse aller Festivals herausragende Veranstaltung stattfindet, die viele Besucher anzieht. So springt Düsseldorf gegenüber dem Vorjahresranking beim Indikator „Festivals“ um 23 Plätze nach vorne (von 26 auf 3), gefolgt von Braunschweig mit 21 (von 30 auf 9) sowie Augsburg und Frankfurt am Main mit 13 gewonnenen Rängen. Chemnitz kann einen Zugewinn von 11 und Aachen von 9 Plätzen verbuchen. • Zum Teil hohe Platzverluste beim Indikator „Festivals“ müssen hingegen Städte hinnehmen, in denen das besucherreichste Festival keine außergewöhnlich hohe überregionale Strahlkraft, bezogen auf die eigenen Bevölkerungszahlen, entfaltet. Stark abgewertet im Vergleich zum Vorjahr wurden beim Indikator „Festivals“ insbesondere Städte mit einem breiten, diversifizierten Festivalangebot wie die vier Millionenmetropolen Hamburg (– 21 Plätze), München (–17), Köln (–8) und Berlin (– 7) sowie „Festivalstädte“ wie Dresden (– 21) und Essen (– 17). Auch Bielefeld (– 11) und Bonn (– 6) wurden deutlich niedriger eingestuft. • Für die Positionierung im Gesamtranking spielt der Indikator „Festivals“ für die meisten Städte nur eine untergeordnete Rolle. So würde bei zehn Städten selbst bei einer kompletten Streichung des Indikators keine Änderung im Gesamtranking resultieren. Zwölf Städte würden sich dabei um eine Position verbessern oder verschlechtern, fünf Städte um zwei Positionen. Höhere Verluste im Gesamtranking durch Einbeziehung des gewählten Indikators zu den Festivals muss nur Köln (– 3 Ränge) hinnehmen. Düsseldorf (+ 3 Ränge) und insbesondere Bochum (+ 10 Ränge) hingegen profitieren im Gesamtranking in besonders hohem Maße. 9 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 2018
1. Einführung
1.6 Methodik des HWWI/Berenberg Kultur-Städterankings 2018
Indikatoren der Kulturproduktion Indikatoren der Kulturrezeption
HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 2018
(1) Berechnung des Mittelwertes über alle Städte für jeden Indikator und Ermittlung
der Abweichung vom Mittelwert (Standardabweichung) für jede Stadt des Rankings
(2) Bildung des arithmetischen Mittels der Standardabweichungen aller Indikatoren für
eine Stadt, gesondert für die Indikatoren der Kulturproduktion und der Kulturrezeption
(3) Zusammenführung der arithmetischen Mittelwerte für die Kulturproduktion und
die Kulturrezeption mit einer Gewichtung von je 50 % zum Kultur-Städteranking-
Gesamtindexwert
10 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20181. Einführung
1.7 Die 30 größten deutschen Städte im Überblick
Bevölkerungswachstum 2012–2016 (in %)
Städte Bevölkerung 2016 (in Personen) • Die deutschen Großstädte haben
Berlin 3.574.830 5,91 unterschiedliche Voraussetzungen
Hamburg 1.810.438 4,39 für die Kulturproduktion und
München 1.464.301 5,47
-rezeption.
Köln 1.075.935 5,03
Frankfurt am Main 736.414 7,07 • Die Einwohnerzahl reicht von
Stuttgart 628.032 5,03 3,57 Millionen in Berlin bis 246.000 in
Düsseldorf 613.230 3,29 Aachen.
Dortmund 585.813 2,40 • Alle 30 größten Städte Deutschlands
Essen 583.084 2,86 wuchsen in den letzten Jahren.
Bremen 571.088 9,65
Dresden 565.719 3,53
• Das stärkste Bevölkerungswachstum
Leipzig 547.172 4,20 2012–2016 konnte Bremen mit einem
Hannover 532.163 3,51 Plus von 9,7 % verzeichnen. Auch für
Nürnberg 511.628 3,33 Frankfurt am Main, Augsburg und
Duisburg 499.845 2,68 Berlin sowie München, Münster, Köln
Bochum 364.920 0,75
und Stuttgart wurde ein hohes
Wuppertal 352.390 2,77
Bevölkerungswachstum registriert.
Bielefeld 333.451 1,56
Bonn 322.125 3,96 • Um weniger als 2 % stieg die
Münster 311.846 5,14 Bevölkerungszahl nur in Bochum,
Karlsruhe 309.999 4,72 Braunschweig, Bielefeld, Wiesbaden
Mannheim 304.781 3,45
und Gelsenkirchen an.
Augsburg 289.584 6,19
Wiesbaden 277.619 1,83
Gelsenkirchen 262.528 1,91
Mönchengladbach 260.925 2,29
Braunschweig 248.667 1,17
Kiel 247.441 3,16
Chemnitz 246.353 2,13
Aachen 245.885 2,42
Quellen: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2018); Berechnungen HWWI.
11 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20181. Einführung
1.7 Die 30 größten deutschen Städte im Überblick
Bruttoinlandsprodukt je Umsätze Gesamtwirtschaft Steuereinnahmen je Einwohner
Städte Einwohner 2015 (in Euro) 2016 (in Mio. Euro) 2015 (in Euro)
Berlin 35.428 205.261 748 • Hamburg weist 2016 mit 399.175 Mio.
Hamburg 60.912 399.175 1.228 Euro die höchsten Umsätze in der
München 72.356 297.774 1.548 Gesamtwirtschaft auf. Gelsenkirchen
Köln 58.894 166.105 982 liegt mit 10.274 Mio. Euro am unteren
Frankfurt am Main 92.229 104.696 1.796
Stuttgart
Ende der Skala.
82.743 141.705 1.171
Düsseldorf 78.504 140.452 1.321 • Für Frankfurt am Main berechnet sich
Dortmund 35.542 34.241 687 das höchste Bruttoinlandsprodukt je
Essen 41.787 110.669 774
Einwohner (92.229 Euro), für
Bremen 49.353 62.179 807
Dresden 37.153 20.864 586
Gelsenkirchen das niedrigste (29.156
Leipzig 34.640 20.854 571 Euro).
Hannover* 41.428 64.331 879 • Frankfurt am Main verfügt mit
Nürnberg 53.333 35.275 1.024
1.796 Euro zudem über die höchsten
Duisburg 34.230 25.770 623
Bochum 31.447 13.696 701
Steuereinnahmen je Einwohner.
Wuppertal 35.440 17.844 727 Damit liegen die Steuereinnahmen je
Bielefeld 37.709 22.537 734 Einwohner in der Mainmetropole um
Bonn 68.668 63.200 969 das 3,4-Fache über denen von
Münster 54.409 29.000 974
Gelsenkirchen mit 530 Euro je
Karlsruhe 61.728 54.729 1.038
Mannheim 61.771 51.254 1.085
Einwohner.
Augsburg 47.032 22.120 781 • Insgesamt gibt es gravierende
Wiesbaden 61.411 36.481 1.132 Unterschiede in der Größe sowie der
Gelsenkirchen 29.156 10.274 530
Wirtschafts- und Steuerkraft zwischen
Mönchengladbach 31.363 16.315 713
Braunschweig 42.692 13.421 833
den 30 größten Städten.
Chemnitz 32.795 16.177 555 Entsprechende Auswirkungen auf das
Aachen* 35.248 18.257 714 Kulturangebot und die Kulturnachfrage
Kiel 44.847 17.049 710 sind zu erwarten.
* Städteregionen.
Quellen: Sonderauswertung der Statistischen Landesämter (2018); Statistische Ämter der Länder (2017); BBSR (2018); Berechnungen HWWI.
12 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Indikatoren der Kulturproduktion
1) Angebote und Ausgaben
(1) Theater- und Opernsitzplätze (ohne Freilichtbühnen und Musicalhäuser) je 1.000 Einwohner,
2016 (S.14)
(2) Exkurs 1: Zuweisungen an öffentliche und private Theater aus öffentlichen Mitteln, 2015/16 (S. 15)
(3) Museen: Anzahl der Ausstellungen je 100.000 Einwohner, Durchschnitt 2014−2016 (S. 16)
(4) Öffentliche Bibliotheken: laufende Ausgaben in Euro je Einwohner, 2016 (S. 17)
(5) Fördermittel der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz in 1.000 Euro, Summe 1985−2017 (S. 18)
Exkurs 2: Anzahl Museen (2016) und Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes (2016) (S. 19)
(6) Kinositzplätze je 1.000 Einwohner, 2016 (S. 20)
2) Kulturbildung und Arbeitsplätze
(7) Schüler und Studierende an öffentlichen Musikschulen sowie an staatlich anerkannten Kunst- und
Musikhochschulen je 1.000 Einwohner, 2016 (S. 21)
Übersichtsblatt: Erwerbstätigkeit in der Kulturwirtschaft, 2017 (S. 22)
(8) Anteil Beschäftigte der Kulturwirtschaft an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, 2017 (S. 23)
(9) Künstlerdichte je 1.000 Einwohner, 2017 (S. 24)
13 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Kulturproduktion
2.1 Theater und Opern
Theater- und Opernsitzplätze (ohne Freilichtbühnen und
Musicalhäuser) je 1.000 Einwohner, 01.01.2016*
Stuttgart
Frankfurt am Main
Nürnberg • Nur in wenigen Städten übersteigt das
Hamburg Platzangebot je Einwohner in privaten
Bonn Theatern und Opern das öffentlicher
Dresden Einrichtungen. Dies gilt an der Spitze
Karlsruhe
des Feldes für Stuttgart und Frankfurt
Mönchengladbach*
Mannheim am Main, Nürnberg, Hamburg und
Augsburg Bonn.*
München • Auch in Berlin und Köln entfällt mehr
Düsseldorf als die Hälfte des Platzangebotes auf
Gelsenkirchen
private Theater.
Aachen*
Berlin • In Bremen stellen private Betreiber die
Hannover gleiche Anzahl an Plätzen je Ein-
Braunschweig wohner bereit wie die öffentliche Hand.
Wiesbaden*
Köln
• Von den vier Millionenstädten schafft
Wuppertal* es bei diesem Indikator nur Hamburg
Essen (Platz 4) in die Top 10.
Münster • Insbesondere in Duisburg, Bremen und
Leipzig
Dortmund ist das Angebot an Sitz-
Kiel
Chemnitz plätzen je 1.000 Einwohner gering.
Bochum Beachtet werden muss jedoch, dass
Bielefeld sowohl für Duisburg als auch für
Dortmund* Dortmund ausschließlich der öffent-
Bremen liche Sektor aufgeführt wird, da keine
Duisburg*
Daten für den privaten Sektor
0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 14,0 16,0 18,0 20,0 22,0 verfügbar waren.
• In Stuttgart ist das Angebot an Plätzen
Öffentliche Sitzplätze Private Sitzplätze
je Einwohner 10,5-mal höher als in
Quellen: Deutscher Bühnenverein (2017); Berechnungen HWWI. Duisburg.
* Für Aachen, Dortmund, Duisburg, Mönchengladbach, Wiesbaden und Wuppertal liegen keine Daten für Sitzplätze in privaten Theatern vor.
14 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Kulturproduktion
Exkurs 1: Zuweisungen an öffentliche und private Theater aus öffentlichen Mitteln
Zuweisungen an öffentliche und private Theater aus
öffentlichen Mitteln je Einwohner, Spielzeit 2015/16* ** /
Dresden
Mannheim • Im Durchschnitt wurden die
Karlsruhe öffentlichen und privaten Theater in
Stuttgart den 30 größten Städten Deutschlands
Braunschweig**
mit 88 Euro je Einwohner aus
München
Leipzig öffentlichen Mitteln unterstützt.***
Wiesbaden** • Den Spitzenplatz nimmt Dresden mit
Kiel 186 Euro je Einwohner ein. Duisburg,
Düsseldorf
für das keine Daten für Zuweisungen
Hannover
Chemnitz**
an private Theater erfasst wurden,
Frankfurt am Main bildet mit 3,50 Euro das Schlusslicht.
Bonn • Insgesamt fließen nur 5 % aller
Augsburg Zuweisungen aus öffentlichen Mitteln
Aachen
privaten Theatern zu.***
Nürnberg
Berlin • In Berlin wird diese Quote mit 14,5 %
Essen deutlich überschritten. Auch in Stuttgart
Bielefeld (13,6 %), in Frankfurt am Main
Hamburg
(12,0 %) und in Hamburg (9,8 %)
Dortmund**
Wuppertal
liegen die Anteile der Zuweisungen
Gelsenkirchen öffentlicher Mittel für private Theater
Köln deutlich darüber.
Münster
Bochum
Bremen
Duisburg**
Mönchengladbach*
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0 120,0 140,0 160,0 180,0
An öffentliche Theater An private Theater
Quellen: Deutscher Bühnenverein (2017); Berechnungen HWWI.
*Für Mönchengladbach liegen keine Daten vor. ** Für Braunschweig, Chemnitz, Dortmund, Duisburg und Wiesbaden liegen keine Daten für Zuweisungen an private Theater vor.
*** Ohne Mönchengladbach sowie Zuweisungen an private Theater in Braunschweig, Chemnitz, Dortmund, Duisburg und Wiesbaden.
15 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Kulturproduktion
2.2 Museen
Museen: Anzahl der Ausstellungen je 100.000 Einwohner,
Durchschnitt 2014–2016
Bonn
Karlsruhe • In Bonn, Karlsruhe und Dresden ist
Dresden das Angebot an Ausstellungen je
Frankfurt am Main 100.000 Einwohner besonders hoch.
Augsburg
Kiel
• So konnten die Bonner im Zeitraum
Münster 2014–2016 durchschnittlich im Jahr
Leipzig unter 81 verschiedenen Ausstellungen
Bremen wählen, die Karlsruher unter 66. In
Wiesbaden Wuppertal lag das durchschnittliche
Berlin Angebot bei fünf Ausstellungen
Düsseldorf
jährlich.
Chemnitz
Braunschweig • Absolut gesehen ist das Angebot in
Stuttgart Berlin mit durchschnittlichen 368
Nürnberg Ausstellungen im Jahr am höchsten.
Hannover Es folgen Frankfurt am Main mit 107
Bochum
und Hamburg mit 102 Ausstellungen
Bielefeld
Mannheim
pro Jahr (Durchschnitt 2014–2016).
Dortmund
Aachen
München
Köln
Hamburg
Gelsenkirchen
Essen
Duisburg
Mönchengladbach
Wuppertal
0 5 10 15 20 25
Quellen: Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin (2018); HWWI.
16 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Kulturproduktion
2.3 Öffentliche Bibliotheken
Öffentliche Bibliotheken: laufende Ausgaben
in Euro je Einwohner, 2016
Stuttgart
München • Wie in den Vorjahren weisen Stuttgart
Dresden und München die höchsten laufenden
Hannover Ausgaben je Einwohner für öffentliche
Karlsruhe Bibliotheken auf. Sie lagen in
Duisburg
Stuttgart bei 36,50 Euro und in
Hamburg
Düsseldorf München bei 28,40 Euro je
Frankfurt am Main Einwohner. Dresden folgt mit 26,50
Kiel Euro je Einwohner vor Hannover mit
Münster 24,70 Euro je Einwohner.
Bochum • Wie bereits im letzten Ranking bildet
Braunschweig
die Hauptstadt Berlin das Schlusslicht
Dortmund
Chemnitz mit 11,10 Euro je Einwohner. Damit
Essen waren die laufenden Kosten je
Leipzig Einwohner in Stuttgart 3,3-mal so
Bremen hoch wie in Berlin.
Wiesbaden • Neben Berlin sind die nordrhein-
Bielefeld
westfälischen Städte Mönchen-
Augsburg
Mannheim gladbach, Bonn, Aachen und
Köln Wuppertal am Ende des Feldes zu
Gelsenkirchen finden.
Nürnberg • Nürnberg weist in der Bibliotheks-
Wuppertal statistik vier Bibliotheken weniger als
Aachen
zwei Jahre zuvor aus. Das so
Bonn
Mönchengladbach verringerte Ausgabenvolumen von 4
Berlin Millionen Euro führte zu einer
Abwertung Nürnbergs um 20 Ränge.
0 5 10 15 20 25 30 35 40
Quellen: Deutsche Bibliotheksstatistik (2017); HWWI.
17 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Kulturproduktion
2.4 Denkmalschutz
Fördermittel der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz
in 1.000 Euro, Summe 1985–2017
Berlin • Berlin profitierte in den letzten 32
Bonn Jahren am stärksten von den
Dresden
Fördermitteln der Deutschen Stiftung
Hamburg
Wiesbaden
für Denkmalschutz. Fast 36 % aller in
Leipzig dem Zeitraum ausgeschütteten Mittel
Wuppertal flossen in die Hauptstadt.
Duisburg • Die ehemalige Hauptstadt Bonn erhielt
München
noch 15 % der Fördergelder, Dresden
Augsburg
Nürnberg
noch knapp 9 %.
Chemnitz • Zahlreiche Städte, unter anderem
Hannover auch so bevölkerungsreiche Städte
Bochum wie Köln, Frankfurt am Main und
Essen
Düsseldorf, wurden nur mir kleinsten
Bremen
Münster
Summen bedacht.
Braunschweig
Aachen
Stuttgart
Dortmund
Köln
Kiel
Mönchengladbach
Frankfurt am Main
Mannheim
Karlsruhe
Düsseldorf
Bielefeld
Gelsenkirchen
0 3.000 6.000 9.000 12.000 15.000 18.000 21.000 24.000 27.000 30.000 Euro
Quellen: Deutsche Stiftung Denkmalschutz (2017); HWWI.
18 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Kulturproduktion
Exkurs 2: Anzahl Museen (2016) und Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes (2016)
• Berlin verfügt über 170 Museen,
gefolgt von Hamburg mit 62 und
München mit 61 Museen.
• In den zwölf größten Städten
Nordrhein-Westfalens warten 200
Museen auf Besucher. An der Spitze
steht Köln mit 33 Museen, am unteren
Ende Gelsenkirchen mit drei Museen.
• UNESCO-Weltkulturerbestätten
verleihen Städten eine einzigartige
und international anerkannte kulturelle
Bedeutung. Neun der 41 deutschen
UNESCO-Weltkulturerbestätten
befinden sich in einer der 30 größten
Städte Deutschlands. Allein Berlin hat
drei Stätten aufzuweisen.
• Hamburg ist seit 2015 Weltkulturerbe-
stätte mit seiner Speicherstadt, dem
Kontorhausviertel und dem Chilehaus.
Die in Stuttgart gelegene
Weissenhofsiedlung des Architekten
Le Corbusier wurde 2016 zum
Weltkulturerbe erklärt.
• Die Mehrzahl der Weltkultur-
erbestätten Deutschlands liegen in
kleineren Städten, die hierdurch für
den Tourismus an Attraktivität
gewinnen.
Quellen: UNESCO-Welterbestätten Deutschland e. V. (2018); Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin (2016); HWWI.
19 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Kulturproduktion
2.5 Kino
Kinositzplätze je 1.000 Einwohner, 2016
Dresden
• Dresden verfügt über das größte
Bielefeld
Kiel Angebot an Kinositzplätzen je 1.000
Stuttgart Einwohner (19,7). Es folgen Bielefeld
Bremen (18,7) und Kiel (19,0) vor Bremen
Bochum (17,6).
Karlsruhe
• Die nordrhein-westfälischen Städte
Düsseldorf
Aachen* Duisburg, Mönchengladbach,
Essen Dortmund, Wuppertal und Köln liegen
Nürnberg wie im vorangegangenen Ranking am
Mannheim* Ende des Feldes.
Braunschweig*
• Gegenüber dem Ranking von 2016
Berlin
Gelsenkirchen*
gab es nur wenige Positionswechsel
Bonn unter den 30 größten Städten bei
Leipzig diesem Indikator. Bremen und
Frankfurt am Main Chemnitz rückten jeweils zwei,
Chemnitz* Nürnberg und Köln eine Position nach
Augsburg* vorne. Bremen und Hannover verloren
Hannover
demgegenüber je zwei, Wuppertal und
Münster*
Hamburg Mannheim je einen Rang.
München
Wiesbaden*
Köln
Wuppertal*
Dortmund*
Mönchengladbach*
Duisburg*
0,0 2,5 5,0 7,5 10,0 12,5 15,0 17,5 20,0
* Daten für 2014.
Quellen: Eurostat (2018); Filmförderungsanstalt (2017); HWWI.
20 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Kulturproduktion
2.6 Kulturbildung
Schüler und Studierende an öffentlichen Musikschulen sowie an staatlich
anerkannten Kunst- und Musikhochschulen je 1.000 Einwohner, 2016
Bochum • 15.130 Schülerinnen und Schüler
Dortmund nahmen in Bochum an mindestens
Mannheim einem Kurs einer öffentlichen
Münster
Musikschule teil. Im etwa 4-mal so
Essen
Braunschweig bevölkerungsreichen München waren
Leipzig es nur 10.070 Schüler.
Wiesbaden
• Insbesondere in den Städten bis etwa
Wuppertal
Karlsruhe 600.000 Einwohner sind Angebot und
Düsseldorf Nachfrage nach öffentlichen
Berlin Musikschulangeboten hoch.
Bonn
Stuttgart • Bei den Studierenden an staatlich
Dresden anerkannten Kunst- und
Aachen Musikhochschulen liegt Karlsruhe an
Duisburg der Spitze des Feldes (4,6 je 1.000
Bielefeld
Augsburg Einwohner). Es folgt Braunschweig mit
Mönchengladbach 4,2 Studierenden je 1.000 Einwohner.
Hamburg • In Hannover und Kiel sind die Anteile
Nürnberg
Hannover der Studierenden im Verhältnis zu den
Köln Musikschülern besonders hoch.
Frankfurt am Main • Berlin ist die einzige Stadt unter den
Kiel
Chemnitz
Millionenstädten, die in der vorderen
Bremen Hälfte des Rankings für diesen
München Indikator zu finden ist.
Gelsenkirchen
0 5 10 15 20 25 30 35 40
Musikschüler Studierende
Quellen: Statistisches Bundesamt (2018); Verband Deutscher Musikschulen e.V. (2018); Berechnungen HWWI.
21 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Kulturproduktion
Übersicht zu 2.7 und 2.8 Erwerbstätigkeit in der Kulturwirtschaft
Beschäftigte der Kulturwirtschaft und
deren Anteil an allen sozialversicherungs- Künstler nach
pflichtig Beschäftigten, 2017 Künstlersozialkasse, 2017
Künstlerdichte (Künstler je 1.000
Städte Insgesamt Anteil in % (Folie S. 23) Insgesamt Einwohner); (Folie S. 24)
Aachen 6.305 4,9 794 3,2
Augsburg 4.796 3,3 829 2,9
Berlin 71.384 5,0 39.065 10,9
Bielefeld 4.374 2,9 846 2,5
Bochum 4.290 3,3 735 2,0
Bonn 7.830 4,5 1.366 4,2
Braunschweig 5.553 4,3 575 2,3
Bremen 11.909 4,4 1.988 3,5
Chemnitz 5.021 4,3 312 1,3
Dortmund 6.071 2,6 1.281 2,1
Dresden 13.625 5,3 2.164 4,0
Duisburg 3.340 2,0 503 1,0
Düsseldorf 12.492 3,1 3.419 5,6
Essen 8.669 3,6 1.383 2,4
Frankfurt am Main 19.384 3,4 3.341 4,5
Gelsenkirchen 2.010 2,6 203 0,8
Hamburg 47.125 4,9 5.847 5,5
Hannover (Landkreis) 12.055 3,8 1.988 3,7
Karlsruhe 8.902 5,0 1.236 4,0
Kiel 4.163 3,4 577 2,3
Köln 32.390 5,9 9.464 8,8
Leipzig 14.088 5,4 3.319 5,7
Mannheim 5.041 2,7 956 3,1
Mönchengladbach 1.598 1,7 305 1,2
München 60.074 7,1 11.325 7,7
Münster 6.382 3,9 1.238 4,0
Nürnberg 9.590 3,1 1.513 3,0
Stuttgart 30.859 7,6 2.948 4,7
Wiesbaden 5.550 4,1 981 3,5
Wuppertal 2.452 2,0 857 2,4
Quellen: Bundesagentur für Arbeit (2018); Unfallkasse des Bundes, Abt. Künstlersozialkasse (2018); HWWI.
22 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Kulturproduktion
2.7 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte der Kulturwirtschaft
Anteil Beschäftigte der Kulturwirtschaft an allen
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in %, 2017
Stuttgart
• Während in Deutschland 3,0 % aller
München
Köln Beschäftigen in der Kulturwirtschaft
Leipzig arbeiten, sind es in den 30 größten
Dresden Städten durchschnittlich 4,6 %.
Karlsruhe • Die neun Städte in der Spitze des
Berlin Rankings – von Stuttgart bis Aachen –
Hamburg
erreichen Beschäftigungsanteile, die
Aachen
Bonn über dem Durchschnitt von 4,6 %
Bremen liegen.
Chemnitz • Stuttgart führt das Ranking mit 7,6 %
Braunschweig aller Beschäftigten an. Es folgt
Wiesbaden München mit 7,1 %.
Münster
Hannover • In den sieben Städten am Ende des
Essen Rankings – von Bielefeld bis
Kiel Mönchengladbach – liegt der Anteil
Frankfurt am Main der Beschäftigten der Kulturwirtschaft
Bochum an allen Beschäftigten unter dem
Augsburg bundesdeutschen Durchschnitt von
Nürnberg
3,0 %.
Düsseldorf
Bielefeld
Mannheim
Dortmund
Gelsenkirchen
Wuppertal
Duisburg
Mönchengladbach
0 1 2 3 4 5 6 7 8
Quellen: Bundesagentur für Arbeit (2018); HWWI.
23 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Kulturproduktion
2.8 Künstler
Künstlerdichte (Künstler je 1.000 Einwohner),
Aufteilung nach Kunstbereichen, 2017
Berlin • Berlin, Köln und München sind bei
Köln Künstlern sehr beliebt. Hier liegt die
München
Künstlerdichte sehr deutlich über der
Leipzig
Düsseldorf anderer Städte.
Hamburg • Berlin führt mit 10,9 Künstlern je 1.000
Stuttgart Einwohner das Feld an. Es folgen
Frankfurt am Main
Bonn Köln (8,8) und München (7,7) vor
Karlsruhe Leipzig (5,7), Düsseldorf (5,6) und
Dresden Hamburg (5,5).
Münster
• Gelsenkirchen bildet das Schlusslicht
Hannover
Bremen mit einer Künstlerdichte von 0,8.
Wiesbaden • 35,8 % der Künstler in den 30 Städten
Aachen haben ihren Schwerpunkt in der
Mannheim
Nürnberg bildenden Kunst, 25,6 % im Bereich
Augsburg Wort, 22,6 % in der Musik und 16,0 %
Bielefeld in der darstellenden Kunst.
Wuppertal
• In Düsseldorf sowie Braunschweig
Essen
Braunschweig und Aachen sind bildende Künstler mit
Kiel 53 % bzw. 45 % und 44 % aller
Dortmund Künstler besonders stark vertreten.
Bochum Das Wort dominiert in Bonn (39 %)
Chemnitz
Mönchengladbach und Köln (32 %). In Mannheim (42 %),
Duisburg Dresden (36 %), Duisburg (35 %),
Gelsenkirchen Chemnitz (34 %), Essen und
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Gelsenkirchen (je 33 %) ist ein
Bildende Kunst Darstellende Kunst Musik Wort überdurchschnittlich hoher Anteil der
Künstler im Bereich Musik tätig. In
Bochum (20 %) und Berlin (19 %) gilt
Quellen: Unfallkasse des Bundes, Abt. Künstlersozialkasse (2017); HWWI.
dies für die darstellende Kunst.
24 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20182. Kulturproduktion 2.9 Zusammenfassung: Bedeutung der Kulturproduktion • Die 30 größten Städte unterscheiden sich deutlich hinsichtlich ihrer kulturellen Infrastruktur und ihrer Aufwendungen für ihr kulturelles Angebot. Auch die Bedeutung der Kulturwirtschaft für die Erwerbstätigkeit vor Ort differiert in hohem Maße. • In den vier Millionenstädten sowie in Stuttgart, Leipzig, Dresden, Karlsruhe und Aachen spielt die Kulturwirtschaft bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten eine wichtige Rolle. Die Millionenstädte sind neben Leipzig und Düsseldorf auch die Standorte, die von Künstlern besonders stark präferiert werden. • In der Kulturbildung liegen die kleineren und mittelgroßen Großstädte an der Spitze des Feldes, während die Millionenstädte mit Ausnahme von Berlin (Rang 12) in der unteren Hälfte des Rankings zu finden sind. • Stuttgart erreicht bei den Theater- und Opernplätzen, den Bibliotheken und den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kulturbereich jeweils die Spitzenposition. Auch bei den Kinoplätzen reicht es für eine Platzierung unter den Top 5, bei der Künstlerdichte unter den Top 10. Bei den Museen und in der Kulturbildung muss sich die Landeshauptstadt Baden-Württembergs hingegen mit einem Platz im Mittelfeld zufriedengeben. • In vielen kleineren und mittelgroßen Städten Deutschlands trifft man auf ein vielfältiges und gut ausgestattetes Kulturangebot. So erreicht Aachen, die kleinste Stadt im Vergleich, bei den Theater- und Kinoplätzen sowie beim Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Platz im vorderen Drittel des Feldes. Bei der Kulturbildung und der Künstlerdichte ist Aachen im Mittelfeld zu finden. Bonn führt das Feld bei den Museen, Bochum bei der Kulturbildung und Dresden bei den Kinositzplätzen an. 25 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 2018
3. Indikatoren der Kulturrezeption
1) Nachfrage
(1) Theater- und Opernbesucher (ohne Freilichtbühnen und Musicalhäuser) je Einwohner,
Spielzeit 2015/16 (S. 27)
Exkurs 3: Öffentliche Theater: Anteil Besucher bei auswärtigen Gastspielen an allen Besuchern
in der Spielzeit 2015/16 (S. 28)
(2) Museen: Besuche je Einwohner jährlich im Durchschnitt der Jahre 2014−2016 (S. 29)
(3) Aktive Bibliotheksnutzer je 1.000 Einwohner, 2017 (S. 30)
(4) Festivalbesucher (Pop-, Rock- und Musikfestivals) des größten Festivals der jeweiligen Stadt je 1.000
Einwohner, 2016 (S. 31)
Exkurs 4: Größte Musikfestivals in Deutschland nach Besucherzahlen, 2016 (S. 32)
2) Regionalwirtschaftliche Bedeutung
(5) Anzahl der Auktionshäuser, Galerien und Kunsthändler je 100.000 Einwohner, 2018 (S. 33)
(6) Umsätze der Kulturwirtschaft je Einwohner, 2016 (S. 34)
(7) Anteil der Unternehmen der Kulturwirtschaft an allen Unternehmen, 2016 (S. 35)
26 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20183. Kulturrezeption
3.1 Theater und Opern
Theater- und Opernbesucher (ohne Freilichtbühnen und
Musicalhäuser) je Einwohner, Spielzeit 2015/16
Stuttgart
Hamburg
• Stuttgart verdrängt im diesjährigen
Dresden Ranking Dresden von Platz 1, da
Bonn anders als im vorherigen Ranking
Karlsruhe auch Besucherzahlen für das Apollo
Frankfurt am Main Theater (379.000) sowie das
Mannheim
Berlin
Palladium Theater (297.000) vorlagen
Augsburg und in die Bewertungen einbezogen
Düsseldorf werden konnten. Die besucherstärkste
Wiesbaden Bühne im öffentlichen Bereich war hier
München das Opernhaus mit 277.000
Kiel
Braunschweig
Besuchern.
Chemnitz • Bei etwa 69 % der Besucher in
Aachen Hamburg fiel die Wahl auf ein privates
Hannover Theater (Bonn 60 %, Frankfurt am
Leipzig
Bochum
Main 56 %, Berlin 54 %).
Nürnberg • In Dresden entfaltet die Semperoper
Münster mit 343.000 Besuchern die höchste
Bielefeld Anziehungskraft.
Wuppertal
Essen • Für Dortmund, Mönchengladbach und
Gelsenkirchen Duisburg lagen leider keine
Köln Besucherzahlen für die privaten
Bremen Theater und Opern vor, was das
Dortmund
Mönchengladbach
schlechte Abschneiden insbesondere
Duisburg von Dortmund und Mönchengladbach
bei diesem Indikator mit erklärt.
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0
Öffentliche Theater und Opern Private Theater und Opern
Quellen: Deutscher Bühnenverein (2017); HWWI.
27 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20183. Kulturrezeption
Exkurs 3: Besucher bei auswärtigen Gastspielen öffentlicher Theater
Öffentliche Theater: Anteil Besucher bei auswärtigen Gastspielen
an allen Besuchern in %, Spielzeit 2015/16
Wuppertal
Dresden • Am Standort Wuppertal besuchten in
Leipzig der Spielzeit 2015/16 gut 23.000
Aachen Besucher das Tanztheater Wuppertal
Bielefeld Pina Bausch. Mehr als 2,5-mal so
Hamburg
viele, nämlich 58.000 Besucher,
Braunschweig
Berlin konnte das Tanztheater bei
Stuttgart auswärtigen Gastspielen zählen.
Chemnitz • Im Durchschnitt über alle 30 großen
München
Städte macht der Anteil der Besucher
Bremen
Bochum bei auswärtigen Gastspielen 6 % aller
Karlsruhe Besucher der öffentlichen Theater
Mannheim aus.
Augsburg • In Dresden liegt dieser Anteil mit etwa
Essen
Frankfurt am Main
11 % deutlich darüber. In Dresden
Nürnberg wird die 10 %-Marke hierbei leicht
Düsseldorf überschritten, während Leipzig die
Hannover Marke knapp nicht erreicht.
Wiesbaden
Köln
Bonn
Kiel
Münster
Mönchengladbach
Gelsenkirchen
Duisburg
Dortmund
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%
Quelle: Deutscher Bühnenverein (2017); Berechnungen HWWI.
28 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20183. Kulturrezeption
3.2 Museen
Museen: Besuche je Einwohner jährlich
im Durchschnitt der Jahre 2014−2016
Dresden
• Der Unterschied zwischen dem
Berlin
Bonn Spitzenplatz und dem Schlusslicht bei
München diesem Indikator ist immens: Dresden
Stuttgart konnte im Durchschnitt der Jahre
Nürnberg 2014–2016 in seinen 37 Museen 5,52
Essen Museumsbesucher je Einwohner
Frankfurt am Main
verzeichnen. In Gelsenkirchen mit
Münster
Augsburg
seinen drei Museen lag der Wert bei
Karlsruhe 0,07.
Leipzig • Berlin (4,57) liegt 2018 wie bereits im
Köln Kultur-Städteranking 2016 auf Rang 2.
Mannheim Auch Bonn (4,10) konnte gegenüber
Düsseldorf
München (4,08) den dritten Platz
Bochum
Hamburg knapp verteidigen.
Bremen • Schlusslichter sind die nordrhein-
Braunschweig westfälischen Städte Gelsenkirchen,
Dortmund Duisburg und Mönchengladbach,
Aachen
gefolgt von Wiesbaden.
Hannover
Chemnitz
Bielefeld
Kiel
Wuppertal
Wiesbaden
Mönchengladbach
Duisburg
Gelsenkirchen
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0
Quellen: Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin (2018); HWWI.
29 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20183. Kulturrezeption
3.3 Öffentliche Bibliotheken
Aktive Bibliotheksnutzer
je 1.000 Einwohner, 2017
Stuttgart • Stuttgart führt das Feld bei den aktiven
Münster Bibliotheksnutzern mit 210 je 1.000
Aachen
Einwohner an.
München
Braunschweig • Mit weitem Abstand folgen die
Nürnberg Universitätsstädte Münster (170) und
Dresden Aachen (153).
Hannover
Augsburg
• Auf den nachfolgenden Rängen sind
Bremen neben München weitere mittelgroße
Düsseldorf (Universitäts-) Städte zu finden.
Bielefeld • Hamburg, Berlin und Köln nehmen
Hamburg
Plätze im Mittelfeld ein.
Essen
Bonn • Bochum bildet mit einer Nutzerzahl
Chemnitz von 55 auf 1.000 Einwohner das
Berlin Schlusslicht bei diesem Indikator.
Karlsruhe
• Gegenüber dem letzten Ranking
Mannheim
Leipzig konnte insbesondere Stuttgart deutlich
Köln hinzugewinnen (+ 24 Ränge) (Grund:
Kiel Besucher der Stadtbibliothek waren im
Mönchengladbach Ranking 2016 nicht enthalten, da
Dortmund hierfür keine Zahlen vorlagen).
Frankfurt am Main
Duisburg • Auch andere Städte, wie z. B.
Wiesbaden Bielefeld (+ 11 Ränge), Aachen (+ 10),
Gelsenkirchen Karlsruhe (– 10) und Mannheim
Wuppertal (– 10), weisen aufgrund einer
Bochum veränderten Datenbasis hohe Sprünge
0 25 50 75 100 125 150 175 200 in der Platzierung auf.
Quellen: Deutsche Bibliotheksstatistik (2018); HWWI.
30 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20183. Kulturrezeption
3.4 Festivals
Festivalbesucher (Pop-, Rock- und Musikfestivals)
des größten Festivals der jeweiligen Stadt je 1.000 Einwohner,
2016
• Bochum nimmt mit „Bochum Total“,
Bochum einem der größten Pop- und Musik-
Karlsruhe
Düsseldorf feste in Europa, einen absoluten
Nürnberg Spitzenplatz im Städtevergleich ein.
Bremen • In Karlsruhe (Platz 2) zieht „Das Fest“
Kiel
die Besuchermassen an.
Stuttgart
Frankfurt am Main • Gegenüber den Rankings von 2014
Braunschweig und 2016 hat ein Wechsel bei dem
Augsburg verwendeten Indikator stattgefunden.
Dortmund
Dabei wurde der Bewertungsmaßstab
Hannover
Chemnitz „Festivalbesucher je 1.000 Einwohner“
Bielefeld durch den Indikator „Festivalbesucher
Mannheim des größten Festivals der jeweiligen
Münster Stadt je 1.000 Einwohner“ ersetzt.
Leipzig
Gelsenkirchen • Von dieser Änderung profitieren
München Städte, in denen jährlich eine aus der
Aachen Masse aller Festivals herausragende
Bonn Veranstaltung stattfindet. Platzverluste
Köln
mussten Städte hinnehmen, in denen
Berlin
Duisburg das besucherreichste Festival keine
Hamburg außergewöhnlich überregionale
Wiesbaden Strahlkraft, bezogen auf die eigenen
Essen Bevölkerungszahlen, entfaltet (siehe
Dresden auch Folie S. 9 zu weiteren Erläute-
Wuppertal
Mönchengladbach rungen und Konsequenzen aufgrund
des Wechsels des Bewertungs-
0 500 1.000 1.500 2.000
kriteriums beim Indikator „Festivals“).
Quellen: INTRO GmbH & Co. KG (2018); Musik Media Verlag (2018); HWWI.
31 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20183. Kulturrezeption
Exkurs 4: Musikfestivals
Größte Musikfestivals in Deutschland nach Besucherzahlen, 2016
Bochum Total • Nicht nur bezogen auf 1.000
Einwohner, sondern auch von den
Schlossgrabenfestival absoluten Besucherzahlen gesehen
Jazz Rally Düsseldorf
nimmt „Bochum Total“ mit 1 Million
Festivalbesuchern den Spitzenplatz
Breminale unter den Musikfestivals in
Deutschland ein.
Nürnberger Bardentreffen
• Das zweitplatzierte
Das Fest Schlossgrabenfestival mit 400.000
Festivalbesuchern findet in keiner der
BigCityBeats World Club Dome
30 größten Städte Deutschlands,
Rock am Ring sondern im hessischen Darmstadt
statt.
Rudolstadt-Festival
• Die Jazz Rally Düsseldorf zieht
Lollapalooza 300.000, die Breminale 220.000 und
das Nürnberger Bardentreffen ebenso
Wacken Open Air wie „Das Fest“ in Karlsruhe etwa
Rock im Park 200.000 Besucher an.
Umsonst & Draußen
Nature one
Deichbrand
Parookaville
0 200.000 400.000 600.000 800.000 1.000.000
Quelle: Netzsieger (2017); HWWI.
32 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20183. Kulturrezeption
3.5 Auktionshäuser, Galerien und Kunsthändler
Anzahl der Auktionshäuser, Galerien und Kunsthändler
je 100.000 Einwohner, 2018
München
• Die Ausstattung einer Stadt mit
Düsseldorf
Köln Galerien, Auktionshäusern oder
Frankfurt am Main Kunsthändlern liefert Hinweise auf die
Berlin Intensität der Nachfrage privater
Wiesbaden Haushalte und Unternehmen nach
Stuttgart bildender Kunst.
Hannover
Nürnberg • München und Düsseldorf, beides
Hamburg Städte, in denen viele vermögende
Dresden Haushalte leben, führen das Ranking
Münster an.
Bonn
• Auch Köln, Frankfurt am Main, Berlin,
Aachen
Mannheim
Wiesbaden und Stuttgart sind im
Essen Ranking auf den vorderen Plätzen zu
Leipzig finden.
Chemnitz • Die Schlusslichter bei diesem Indikator
Bielefeld
bilden Duisburg und Braunschweig.
Wuppertal
Karlsruhe
Dortmund
Kiel
Mönchengladbach
Gelsenkirchen
Bremen
Augsburg
Bochum
Braunschweig
Duisburg
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Quellen: Kunstmarkt Media (2018); HWWI.
33 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20183. Kulturrezeption
3.6 Umsätze der Kulturwirtschaft
Umsätze der Kulturwirtschaft je Einwohner
in 1.000 Euro, 2016
Stuttgart
• Stuttgart, im Ranking 2016 noch auf
Köln
Essen Platz 2 bei diesem Indikator gelegen,
Hamburg überholt in der diesjährigen Bewertung
Wiesbaden Köln und nimmt erstmals den ersten
München Platz ein.
Düsseldorf
Frankfurt am Main
• Essen und Hamburg können ihren
Aachen dritten bzw. vierten Platz halten,
Hannover während München und Düsseldorf je
Braunschweig einen Rang verlieren.
Karlsruhe
• Wiesbaden schiebt sich vier Ränge
Berlin
Münster nach vorne.
Dresden • Berlin ist mit Platz 13 im Mittelfeld zu
Chemnitz finden.
Augsburg
Bonn • Unter den kleineren Großstädten
Mannheim schneidet Aachen mit Rang 9 sehr gut
Leipzig ab.
Bremen • Auf den letzten vier Plätzen gab es
Kiel
keine Verschiebungen gegenüber dem
Dortmund
Nürnberg vorhergehenden Ranking.
Bochum • Gegenüber 2016 verliert Bielefeld fünf
Bielefeld und Bochum zwei Ränge.
Mönchengladbach
Wuppertal
Gelsenkirchen
Duisburg
0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000
Quellen: Sonderauswertung der Statistischen Landesämter (2018); HWWI.
34 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20183. Kulturrezeption
3.7 Anteil der Unternehmen der Kulturwirtschaft
Anteil der Unternehmen der Kulturwirtschaft
an allen Unternehmen in %, 2016
Berlin • Der Anteil der Unternehmen der
Köln*
Kulturwirtschaft an allen Unternehmen
München*
Stuttgart ist in Berlin mit 18,6 % am höchsten.
Hamburg Bei den Umsätzen je Einwohner liegt
Dresden Berlin jedoch nach wie vor im oberen
Leipzig Mittelfeld (siehe S. 34).
Aachen
• Absolut gesehen gab es die meisten
Braunschweig
Karlsruhe Unternehmen der Kulturwirtschaft in
Düsseldorf Berlin (rd. 28.300), gefolgt von
Hannover München (rd. 14.800) und Hamburg
Wiesbaden (rd. 13.500).
Frankfurt am Main
• Aachen und Braunschweig weisen
Bonn
Augsburg mit gut 13 % einen hohen Anteil unter
Münster den kleineren Großstädten auf.
Kiel • Duisburg, Gelsenkirchen und
Essen Mönchengladbach bilden erneut
Bremen
das Schlusslicht des Rankings.
Bielefeld*
Wuppertal • Bochum wurde 8 Ränge tiefer als
Nürnberg zuvor gelistet, da der Anteil
Mannheim kulturwirtschaftlicher Unternehmen
Chemnitz um 2,2 Prozentpunkte sank. Münster
Dortmund
verlor 7 Ränge, da der Anteil um 2,6
Bochum
Mönchengladbach Prozentpunkte zurückging.
Gelsenkirchen • In Karlsruhe stieg der Anteil dem-
Duisburg gegenüber um 3,5 Prozentpunkte an,
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 was einen Platzgewinn um 13 Ränge
nach sich zog.
* Schätzung.
Quellen: Sonderauswertung der Statistischen Landesämter (2018); HWWI.
35 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20183. Kulturrezeption 3.8 Zusammenfassung: Bedeutung der Kulturrezeption • In den 30 größten Städten wird das kulturelle Angebot – bezogen auf die Einwohnerzahlen – unterschiedlich stark nachgefragt. • Stuttgart, im letzten Ranking noch auf Platz 3 bei der Kulturrezeption gelegen, nimmt in diesem Jahr die Spitzenposition ein. Drei erste Plätze (Theater und Opern, Bibliotheken, Umsätze der Kulturwirtschaft), ein vierter Rang (Anteil Unternehmen Kulturwirtschaft), ein fünfter (Museen) und zwei siebte Plätze (Festivals, Auktionshäuser) führten zu dieser herausragenden Gesamtbewertung. • München, der Spitzenreiter des Rankings 2016, findet sich mit einem ersten Rang beim Kunstmarkt, einem dritten bei dem Anteil der Unternehmen der Kulturwirtschaft sowie zwei vierten Plätze bei den Museen sowie den Bibliotheken in diesem Jahr auf Rang 2. • Köln (Rang 3), Sitz bedeutender Fernseh- und Rundfunksender, generiert die zweithöchsten Umsätze in der Kulturwirtschaft je Einwohner und weist auch den zweithöchsten Anteil der Unternehmen der Kulturwirtschaft auf. Im Kunstmarkt liegt die Rheinmetropole auf Rang 3, kann bei den Theater- und Opernbesuchern aber nur einen 26. Rang erzielen. • Düsseldorf und Dresden liegen mit gleicher Punktzahl auf den Rängen 4 und 5, gefolgt von Hamburg auf Rang 6. • In Berlin (Rang 7) wird die Unternehmensstruktur stark durch Unternehmen der Kulturwirtschaft geprägt. Mehr als 18 % der Unternehmen in der Bundeshauptstadt sind der Kulturwirtschaft zuzurechnen. Gute Platzierungen erreicht die Hauptstadt auch bei den Museums- (Platz 2) sowie bei den Theater- und Opernbesuchern, im Kunstmarkt und bei den Umsätzen der Kulturwirtschaft (jeweils vorderes Drittel). 36 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 2018
4. Gesamtergebnis
4.1 Index Kulturproduktion, 2018
• Stuttgart, das bereits 2016 den
1 Stuttgart Spitzenplatz eroberte, setzt sich
2 Berlin
erneut sehr deutlich vom Feld ab.
3 Dresden
4 Bonn • Berlin tauscht mit Dresden die
5 Karlsruhe Platzierung und nimmt nun Rang 2
6 München ein.
7 Leipzig
8 Bochum • Die Millionenstädte München und
9 Frankfurt am Main Hamburg erreichen einen Platz unter
10 Hamburg den Top 10, Köln liegt nur im
11 Düsseldorf
Mittelfeld.
12 Münster
13 Braunschweig • Bochum gewinnt vier Plätze hinzu.
14 Nürnberg • Hannover büßt fünf, Aachen sechs
15 Kiel
Mannheim
und Nürnberg sieben Ränge ein.
16
17 Köln (Gründe: Hannover verliert
18 Hannover insbesondere bei den Theater- und
19 Wiesbaden Opernsitzplätzen, Aachen bei der
20 Bremen Anzahl der Ausstellungen in Museen
21 Essen
22 Aachen sowie in der Kulturbildung und
23 Augsburg Nürnberg bei den Ausgaben für
24 Bielefeld Bibliotheken sowie bei den
25 Chemnitz Ausstellungen in Museen).
26 Dortmund
27 Gelsenkirchen
28 Wuppertal
29 Duisburg
30 Mönchengladbach
-1,0 -0,8 -0,6 -0,4 -0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4
Gewichtete Summe der Abweichungen vom Mittelwert (Standardabweichungen) über alle Indikatoren.
37 17.09.2018 HWWI/Berenberg Kultur-Städteranking 20184. Gesamtergebnis
4.2 Index Kulturrezeption, 2018
1 Stuttgart • Stuttgart überholt München deutlich und
2 München führt das Feld bei der Kulturrezeption
3 Köln an.
4 Düsseldorf
5 Dresden • Köln ist der Spitzenreiter des dichten
6 Hamburg Verfolgerfeldes, bestehend aus
7 Berlin Düsseldorf, Dresden, Hamburg, Berlin
8 Frankfurt am Main und Frankfurt am Main.
9 Wiesbaden
10
• Wiesbaden rückt aufgrund besserer
Karlsruhe
11 Nürnberg Platzierungen bei den Bibliotheks-
12 Bonn nutzern sowie den Umsätzen und
13 Bochum Anteilen der Unternehmen der
14 Essen Kulturwirtschaft um zwölf Plätze nach
15 Münster
vorne. Wuppertal gewinnt als Folge
16 Leipzig
17 Hannover
einer besseren Platzierung bei den
18 Mannheim Theater- und Opernbesuchern sowie
19 Braunschweig beim Anteil der Unternehmen der
20 Wuppertal Kulturwirtschaft sieben Plätze hinzu.
21 Aachen
• Deutliche Einbußen mussten Augsburg
22 Kiel
Augsburg (– 9 Ränge aufgrund von Abstufungen
23
24 Chemnitz bei den Bibliotheksnutzern sowie den
25 Bremen Umsätzen der Kulturwirtschaft)
26 Dortmund Braunschweig (– 7, Abstufungen bei
27 Mönchengladbach den Theater- und Opernbesuchern
28 Bielefeld
sowie den Bibliotheksnutzern) und
29 Gelsenkirchen
Duisburg Münster (– 5, Abstufungen beim Anteil
30
der Unternehmen der Kulturwirtschaft)
-1,2 -1,0 -0,8 -0,6 -0,4 -0,2 0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6
hinnehmen.
Gewichtete Summe der Abweichungen vom Mittelwert (Standardabweichungen) über alle Indikatoren.
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